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Ein heimlicher Verehrer

von

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Der Ball rückt näher

Die Tür des Gryffindor-Gemeinschaftsraum schwang langsam auf und ein brauner Lockenkopf trat herein. Stille machte sich breit und voller Erwartung blickten die wenigen dort noch arbeitenden Schüler zwischen Hermine und Dean hin und her.
 

„Hermine …“
 

„Hallo, Dean!“
 

Dean schluckte – Hermines Stimme klang eiskalt. Seit seinem Streit mit Malfoy vor wenigen Stunden hatte er sie nicht gesehen, aber die Zeugen der Auseinandersetzung hatten alles im Schloss rumerzählt. Er hatte erfahren, dass Hermine alles mit angehört hatte und er hatte erfahren, dass sie geweint hatte, danach.
 

Die Eiseskälte in der Stimme seiner Freundin zeigte ihm deutlich, dass er auf verlorenem Posten stand Wieso musste ich auch so wütend werden?
 

„Ich nehme an … du willst mit mir sprechen?“, fragte er vorsichtig, doch sofort kam die Antwort wie eine Ohrfeige zurück.
 

„Ich wüsste nicht, was es da noch groß zu besprechen gäbe…“
 

Dean schaute sich um und ihm wurde mumlig – Harry, Ron, Ginny und Lavender standen etwas abseits und fixierten die beiden. Die Blicke, die sie ihm zuwarfen, waren eindeutig nicht freundlich gesonnen.
 

„Mine … bitte, lass uns darüber reden!“
 

„Sehe ich so dumm aus, Dean? Ich habe dir vertraut, als du mir sagtest, dass du mich liebst! Ich habe dir vertraut, als du mir versichertest, dass du nichts mit Pansy Parkinson oder irgendeinem anderen Mädchen hast! Ich habe dir so oft vertraut! Und jetzt? Jetzt erfahre ich, dass du nur an meinem Körper interessiert bist! Junge, es ist aus, sieh es ein!“
 

„Das war früher … was haben denn alte Geschichten mit uns beiden zu tun?“
 

„Oh Dean … ich bin nicht so naiv, wie du glaubst!“
 

Langsam wurde Dean wütend – er war noch nie von einem Mädchen verlassen worden Und Hermine wird diese Regel nicht brechen!
 

„Jetzt hör mir mal zu! Was glaubst du eigentlich, wer du bist? Gib doch zu, dass ich dir einen wundervollen Monat bereitet habe! Und wenn du dich so über meinen Charakter aufregst, dann schau dich doch mal an! Malfoy hat Recht, oder? Du liebst mich gar nicht! Du willst nur dein Image aufbessern! Gib es doch zu!“, schrie er.
 

Mit großen Augen starrte Hermine ihn an, dann wandte sie sich abrupt ab und verschwand im Mädchenschlafsaal.
 

„Das, Dean Thomas, verzeihe ich dir NIE!“, zischte Harry und gemeinsam mit Ron und Ginny folgten sie ihrer Freundin.
 

oOoOoOo
 

Liebster Slytherin,
 

ich bin so unendlich dumm! Gerade eben hatte ich ein Gespräch mit Dean Thomas … erst hat er versucht, sich bei mir einzuschleimen und dann hat er mich beschimpft! Er hat mich bestimmt niemals geliebt! Ich bin so dumm!
 

Gegen ihn scheint Malfoy der reinste Moralapostel zu sein … und wenn ich gut von dem denke, dann will das was heißen!
 

Ich bin dir sehr dankbar, dass du für mich da bist! Ich hatte noch nie einen so guten Freund wie dich … ich glaube, ich hätte den letzten Monat ohne dich nicht überstanden … denn obwohl ich glücklich war mit Dean, fühlte ich mich doch gleichzeitig eingeengt! Du hast mir Freiheit gegeben, du warst der Sonnenstrahl, der sich seinen Weg in ein düsteres Verließ bahnte! Hätte ich es doch nur schon früher erkannt … dass Dean ein Verließ ist!
 

Übermorgen kommen die Franzosen an … Was meinst du, wer hat schneller die erste flachgelegt? Malfoy oder Dean? Mh, ich schätze, es ist Malfoy, er sieht besser aus, das muss ich bei aller Abneigung zugeben!
 

Was schreibe ich hier nur für wirres Zeug? Herrje …
 

Magst du dich nicht irgendwann zu erkennen geben? Bitte!
 

In Liebe,
 

Hermine
 

Zufrieden grinsend setzte sich Draco Malfoy auf ein Sofa – dies war nun schon der zweite Brief innerhalb weniger Stunden. Der Streit, den er mit Thomas gehabt hatte, hatte also auch etwas Gutes mit sich gebracht – Granger war wieder solo und noch dazu tief verletzt!
 

Sehr tief sogar … wie sie mich angeschaut hat … dieses Funkeln in den Augen, das so deutlich verriet, was sie dachte „Lass es nicht wahr sein“ … Es hat ein merkwürdiges Gefühl in mir hervorgerufen, das kann ich nicht abstreiten … Beschützinstinkt? Ja … das war es … oh weia, ich empfinde so was für ein Schlammblut? Diese ganze Brief-Geschichte macht mich anscheinend weich ...
 

Kein Wunder , meldete sich eine fiese, kleine Stimme in seinem Kopf, Die Granger aus den Briefen war ja auch eine ganz andere als das besserwisserische Schlammblut, dass du sonst gewohnt bist!
 

In den Briefen wollte sie nett sein …
 

In den Briefen war sie sie selbst! Hast du nicht gelesen, was sie geschrieben hat? Du hast ihr Freiheit gegeben! Mit anderen Worten, nur in diesen Briefen war sie wirklich sie selbst!
 

Genervt sprang Draco auf und tigerte durch den leeren Raum. Das war ja zum Verrücktwerden! Jedes Mal, wenn er an die verletzte Hermine dachte, fühlte er sich traurig. Du willst sie verletzte, Draco! Darauf zielt deine Rache ab!
 

„Hey, Draco? Ich habe gehört, dass du es geschafft hast, Granger und Thomas auseinander zu bringen!“, drang eine Stimme in seine Gedanken, „Ich gratuliere! Nun musst du nur noch ein Treffen beim Ball arrangieren und – schwupp – ist Granger total am Boden!“
 

Abwesend nickte Draco … es war so einfach, ihr jetzt noch einen Tiefschlag zu versetzen … es war so einfach!
 

oOoOoOo
 

Geliebte Hermine,
 

was dir dieser Dean Thomas angetan hat, ist unverzeihlich! Selbst ich hätte ihm so was nicht zugetraut!
 

Du willst mich also wirklich kennen lernen? Du glaubst gar nicht, was für große Hoffnungen du da in mir weckst!
 

Ehrlich gesagt hatte ich ja schon aufgegeben … Aber wenn du mich so sehr darum bittest *pieks* dann können wir das gerne machen!
 

Ich wüsste schon wann … so ganz klischeehaft am Abend des Balls … was meinst du? Ich sehe schon das Bild vor mir – du, in einem bezaubernden Kleid, am unteren Ende der Treppe, wie du voller Erwartung zu mir, der ich die Treppe hinunter gehe, hinaufschaust! Und dann ich, der ich dir eine rote Rose übergebe … du lächelst mich an, voller Freude, voller Liebe … wir tanzen gemeinsam, und dann …
 

Was meinst du? Das wäre doch was, oder? So richtig romantisch, wie man es aus den Groschenromanen kennt!
 

Ich kenne da übrigens ein Kleid im Ballkleider-Geschäft in Hogsmead, das solltest du dir unbedingt einmal anschauen! Ich habe Madame Mallkins gesagt, dass sie es dir zeigen soll! Geh doch am Wochenende einmal hinunter …
 

Mit leuchtenden Augen,
 

dein Slyth
 

Kichernd las Hermine den letzten Absatz – er hatte ihr tatsächlich ein Kleid ausgesucht? Und dann diese Beschreibung, wie er sich ihr Treffen vorstellte … würde ich ihn nicht so gut kennen und daher wissen, dass er das voller Ironie geschrieben hat, dann würde ich glatt weglaufen vor so viel Kitsch und Schmalz. Kurz überlegte sie, dann trat sie in den Gemeinschaftsraum.
 

„Ginny!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Mei2001
2015-09-24T19:22:10+00:00 24.09.2015 21:22
super KApi! XD
Von:  Guardian
2013-10-20T22:24:52+00:00 21.10.2013 00:24
*schwärm*
Och ich bin wirklich fazinierend wie du so eine kliene geschichte aufbauen konntest, die soclh eine süße wendung haben wird. ich freue mich direkt, wenn es weiter geh :D


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