Wenn Zeit keine Rolle spielt von Icedhaze (Die Seele als Spiegel aus Wasser) ================================================================================ Kapitel 1: Wenn Zeit keine Rolle spielt --------------------------------------- Diese Welt ist nicht wie ich es erwartet hätte. Selbst wenn ich mir sage, es ist alles in Ordnung, es ist alles ok, so ertönt immer wieder eine Stimme die mir sagt ich soll mein Leben beenden. Doch jetzt und hier versuche ich einfach nur am Leben zu bleiben. Versuche vor der Wahrheit zu flüchten, weil das alles hier nur ein Spiel ist. Das Schicksal gab mir die Karten dafür. Es fühlt sich an als sei jeder Tag gleich. Ich liege am Boden, bewegungslos. Ich sehe wie mein Leben an mir vorbeizieht. Bin ich eingeschlafen? Ist das alles ein Traum? Nein, leider ist dem nicht so, aber es wäre eine wunderschöne Lüge, eine perfekte Verleugnung. Diese Welt ist voll, voll von Naivität, Dummheit und Ignoranz, jeder hält sich für einzigartig, toll. Doch Sie werden alle fallen, sie werden betteln und bitten und die Fehler die sie begehen, werden ihre Herzen zerfressen. Sie werden alle an ihrer "Vollkommenheit" zu Grunde gehen. Diese Welt ist so leicht zerstörbar und trotzdem noch so viel wert, da ich einfach nur sein will wie alle anderen. Ich möchte Leben, das Geschenk des Lebens auskosten und irgendwann einfach nur wie es für jeden Menschen vorherbestimmt ist, sterben. Glück und Liebe erleben, fühlen. Empfindungen wie Leid und Trauer, Wut und Hass spüren und mich ihnen hingeben. Leider ist das nicht der Sinn meines Lebens oder wie ich es auch gerne nenne der Sinn meines Daseins, denn Leben verkörpert für mich etwas anderes. Das was mir stattdessen gegeben wurde war ein Dasein an dem jeder Tag einfach nur eine Wiederholung des davor vergangenen ist. Und ich frage mich wofür ich jeden morgen aufs Neue meine Augen öffne, wenn ich sie nicht einmal vorher richtig geschlossen habe. Leben heißt kämpfen… und auch mein Kampf um mein seltsames Dasein endet irgendwann. Wenn ich tief in mein Inneres gehe weiß ich jedoch noch nicht einmal genau um was ich da kämpfe. Der Sinn des Lebens, der Sinn allen Schmerzes, der Sinn allen Leids ist der eine Augenblick, auch wenn er nur einen Wimpernschlag lang ist, das absolute Glück zu erleben. Doch das alles macht für mich keinen Sinn, denn was ist wenn dieser eine Moment vorbei ist? Wenn der Traum vom Glück in jener Nacht, in denen ich meine Augen zu schließen vermag, geträumt ist. Es ist ein Leben ohne jeglichen Sinn und trotzdem werde ich all meine Zeit weiter verschwenden. Der Schmerz hält mich wach und zwingt mich das Gefühl zu erfahren, Dinge zu vergessen. Auch das Fest der Liebe, die Gemeinsamkeit derer, die sich ins Herz geschlossen haben, findet ohne mich statt. Du hörst mich lachen…jeden Tag… schön das ich lache…ich bin froh und glücklich. Mein Lachen kommt von Herzen…, denkst du…und doch weißt du nicht, das ich überhaupt kein Herz mehr besitze…keiner weiß es und keiner soll es wissen, niemals. Siehst du denn meine Augen nicht? Augen, geheimnisvoll und doch offen…alles kann man in ihnen ablesen, wenn doch nur mal jemand richtig hinschauen würde. Ängste, Liebe, Güte und Verständnis, Wärme und Geduld… Schau tief in meine Augen und du erkennst meine Seele. Kannst du nicht sehen wie ich leide? Nein… warum solltest du es auch, wenn du deine Augen für andere schließt. Niemand hat es bisher bemerkt. Du wärst nicht die einzige Person, aber keine Sorge ich bin das schon gewohnt. So allein, einsam und ungeliebt zu sein…so unbeachtet, so missachtet, und so unterdrückt zu sein. Die meisten Leute missverstehen meine wahre Seele und trotzdem man hat mich geliebt, falsch geliebt und richtig geliebt, beides zusammen. Ich habe eine Maske des Lachens auf meinem Gesicht voller Tränen...meine Vergangenheit hinter mir gelassen...damit abgeschlossen. Trotzdem wächst die Leere in mir und ich habe Angst mich durch andere in die Vergangenheit zu werfen...gleichzeitig aber bin ich zu müde um nach vorne zu blicken. Es gibt zwei Seiten im Leben wie bei einer Medaille, niemand schaut sich jemals an, wie beide meiner Seiten reflektieren...immer jeweils nur eine. Das ist auch der Grund, warum niemand das Gesamtbild meiner Existenz verstehen kann. Also, was wäre wenn du meine dunkelste Seite sehen könntest? Wenn du die Tür zu meiner Seele öffnen könntest? Bevor du über mein Leben urteilen kannst musst du erst einmal meine Schuhe anziehen und meinen Weg laufen. Durchlauf die Straßen, meine Straßen, die ich Tag für Tag aufs Neue überquere. Bevor du über mein Leben urteilen kannst musst du meine Tränen fühlen, die Schmerzen erleben und die Narben spüren. Menschen die mir Versprechen geben und mich dennoch fallen lassen. Erlebe die Jahre, die Monate, die Sekunden und stolper über Steine...Steine über die ich stolperte und spring über Felsen, über die ich sprang. Steh immer wieder auf und geh genau dieselbe Strecke weiter, genauso wie ich es mache. Und dann erst urteile über mich und mein Leben. Für den Fall, dass du Angst vorm kämpfen hast, rate ich dir dass du es lassen solltest. Versteck dich hinter deinen Mauern, vergiss dass es da draußen mehr gibt...Dinge, die dir das Gefühl geben, dass sich all die Steine und Felsen wie Pudersand angefühlt haben. Das Leben ist ein Märchen dessen Ende ich selbst schreibe… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)