Prohibition von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 10: Kapitel 10 ---------------------- Kapitel 10 Er musste zum Vorstand! Der Anruf hatte ihn schon nervös genug gemacht und jetzt stand er im Fahrstuhl und wurde nervöser als gut für ihn war. Immerhin hing daran tatsächlich sein Job. Und auch wenn er raus wollte beim Mirror und wieder anständig journalistisch arbeiten, so wollte er doch ganz gern wissen, dass er eine neue Stelle hatte bevor er seine Kündigung beim Herausgeber einreichte. Aber gut, er konnte nicht viel machen. Und so wie er das sah war er nicht der Einzige aus der Redaktion, der hierher zitiert wurde. Carter ohnehin, immerhin ging es wohl zu einem guten Teil um die Streitigkeiten mit Seto. Das war wohl das Thema, um das er sich wirklich drücken wollte. Er kaNnte den Anderen zwar nicht gut, aber privat. Und eins war ihm in den Tagen in denen er zu Hause geblieben war wieder wichtiger und klarer geworden: sein Privatleben hatte einfach nichts bei der Arbeit zu suchen. Gerade im Bezug auf seinen Chef und dessen Konkubine. Ein Fehler, den er nicht mehr machen würde, auch weil er deswegen heute morgen schon bei der Post war um allen aus seinem Adressbuch nun doch seine private Adresse zu schicken. Postfach war ihm dann doch zu blöd. Na, was macht denn mein liebster Reporter um die Zeit hier?“ wenn das nicht die Stimme von Marik war. Ihn würde ja mehr interessieren, was der Ägypter hier machte. Halbägypter. Darauf bestand der Mann ja. Und er tat den Teufel das zu missachten. „Die Frage könnte ich dir genauso stellen.“ „Mister Ishtar, sagen sie...“ „Schon ok. Katsuya kann schweigen.“ er nickte nur bevor der Andere weiter sprach. „Der Vorstand hat mich wegen der Klärung einiger Dinge der letzten Monate zu sich gebeten. Und ich bin zumindest nicht abgeneigt mir anzuhören, was deine Chefs zu sagen haben. Nur woher diese Änderung ihrer Haltung kommt ...“ Marik zuckte mit den Schultern. Und er konnte sich ja denken woher. „Sagen wir einfach ein Rudel bissiger Anwälte wurde los gelassen.“ erklärte er so leise es ging und Marik sah ihn mit großen Augen an. „Das erklärt natürlich, warum die jetzt so schnell alles geklärt haben wollen.“ überlegte er. „Und mehr wirst du mir dazu nicht sagen?“ „Nein, mehr kann ich dir auch nicht sagen – immerhin sagt das auch nur der Buschfunk.“ erwiderte er. Auch wenn die Tuscheleien der Sekretärinnen durchaus einen großen Wahrheitsgehalt hatten. Marik nickte jedenfalls ab und dann wiederholte er seine Frage nach dem Grund von Katsuyas Anwesenheit noch einmal. „Ich tippe auf einige ärgerliche Angelegenheiten der letzten Wochen in der Redaktion.“ erwiderte er. „Außerdem will ich mal schauen, ob ich mehr für mich rausschlagen kann, ansonsten: du suchst nicht zufällig jemanden der deine Pressearbeit in Zukunft übernimmt?“ Der Blick den er gerade zugeworfen bekam sprach an sich Bände. Da konnte einer nicht glauben, dass ausgerechnet er das fragte. „Du machst entweder einen gemeinen Scherz oder bist ernsthaft krank Kleiner. Also? Ich höre.“ „Weder noch. Ich will mich anderweitig umsehen. Und das wäre etwas neues. Eine Herausforderung.“ Marik war noch nicht überzeugt, überlegte aber einen Moment. „Also an sich ist meine Presseabteilung voll besetzt. Aber nach dem Desaster hier werden in den nächsten Wochen sicher Stellen frei.“ Na wenn das kein Wort war. „Aber ob ich einen Vollblutjournalisten ...“ „Marik, du weißt, dass ich zwar Journalist bin, aber das auch hin kriege. So mal ich viele andere Journalisten kenne.“ erinnerte er den Anderen an eine winzige Kleinigkeit. „Außerdem eine Presseabteilung in Ägypten und eine in London sind nett. Aber für den US-Markt solltest du auch eine in den USA haben. Und die braucht sicher noch Leute. Immerhin ist diese quasi noch nicht existent. Sieht man von den beiden Presseangestellten ab, die du aus England mitgebracht hast.“ Gerade als der Andere antworten wollte ging leider die Tür zum Konferenzraum auf und die Sekretärin sah alle drei verwirrt an bevor sie dann doch erst einmal Marik herein und Katsuya um einen Moment Geduld bat. Eine halbe Stunde später bat sie ihn dann auch hinein, wo er auf einen beinahe schon diabolisch grinsenden Marik, dessen Anwalt mit Pokerface und den Verlagsvorstand traf. Keiner der vier Männer mit einem besonders glücklichen, oder freundlichen Gesicht. Aber das war nicht seine Sache, er ließ erst einmal Marik's Anwalt an sich vorbei, dann wurde er von dem Anderen demonstrativ verabschiedet bevor auch dieser verschwand und er sich den Männern vor sich zuwand um diese zu begrüßen. Da keiner von denen Anstalten machte ihm die Hand zu reichen beließ er es auch dabei, setzte sich dann hin und wartete, was als erstes kam. „In den letzten Tagen gab es einige Beschwerden über Sie.“ nichts, was nicht zu erwarten war. „Sie sind nicht im Büro erschienen?“ „Nein. Ich habe laut Vertrag die Möglichkeit auch von zu Hause aus zu arbeiten, solange meine Artikel eine Stunde vor Redaktionsschluss auf dem Tisch von Mister Carter liegen.“ er hatte noch mal nachgelesen was das anging und sich daran gehalten. Er hatte nicht umsonst den Kurier angehalten sich die Zeit per Unterschrift quittieren zu lassen, wenn er die Sachen einreichte. Und ihm diese Quittung am nächsten Tag zu übergeben. Und er hatte alle dabei, falls Unklarheiten bestanden. Dass jetzt erst einmal die Sekretärin bemüht wurde den Arbeitsvertrag zu holen hätte ihn beinahe schmunzeln lassen. „Gibt es einen driftigen Grund dafür?“ „Das Arbeitsklima in den letzten Wochen war schwierig und da es Mitte der letzten Woche eskaliert ist sah ich mich gezwungen zu Hause zu arbeiten.“ „Wenn ich richtig informiert bin tragen sie an der Eskalation die Hauptschuld?“ daher wehte also der Wind. Aber das konnte er sicher ausräumen. „Falls es darum geht, dass ich Miss Valentine nicht als Begleitung zur Geburtstagsfeier von Präsident Harding mitnehme stimmt das wohl.“ das war der wohl größte Streitpunkt gewesen, und das Nicken bestätigte dies. „Nun, ich wurde von einem Freund als Begleitperson eingeladen, nicht ich persönlich. Und somit steht in dieser Sache eine Begleitung durch Miss Valentine außer Frage, so mal ich explizit gebeten wurde meine Kollegin nicht mit zu bringen. Nach den letzten Wochen auch kein Wunder, immerhin hat Mister Carter immer wieder Druck auf mich ausgeübt Miss Valentine zu diversen gesellschaftlichen Ereignissen als meine Begleitung mit zu nehmen. Etwas, worüber ich mich auch schon in Schriftlicher Form bei der Redaktionsleitung beschwert habe.“ und was sicher in der Personalakte die gleich kommen würde vermerkt war. „Druck? Darf ich fragen in welcher Form Mister … Jounochi?“ „Mister Carter hat mit Nachdruck deutlich gemacht, dass er auch andere Journalisten findet, die sich in meinem Bereich auskennen.“ Keinen mit seinen Kontakten, aber gut. „Und bisher habe ich die Arbeit hier auch gern gemacht.“ Dass sich Augenbrauen bei dem Wort 'bisher' nach oben zogen blieb ihm nicht verborgen, aber was genau das zu bedeuten hatte sah er noch nicht. „Nun, es tut uns leid, dass auf diese Weise eine Kooperation mit Miss Valentine erzwungen wurde. Aber unüblich ist es nicht, dass ein Kollege einen anderen zu derartigen Dingen mitnimmt, vor allem wenn es den Bereich von Miss Valentine betrifft.“ „Sicher. Wenn allerdings private Einladungen durch den Chef gelesen und so verwendet werden finde ich werden Kompetenzen weit überschritten.“ Und da war es erst einmal still. Noch ein Detail, das die Herren bisher nicht gekannt haben? Bevor jedoch mehr dazu gesagt wurde kam die Sekretärin herein und legte die Akte auf den Tisch. Einer der Männer nahm sich diese auch gleich vor. „Also was die Regelung mit der Arbeit von zu Hause angeht steht es wie bereits erwähnt hier. Auch die Beschwerden an die Redaktionsleitung sind vermerkt.“ Das war also Mister Edkins von der Rechtsabteilung. Die anderen konnte er noch nicht zuordnen. „Wie ich hier sehe waren sie an der leidigen Geschichte um Mister Kaiba beteiligt?“ „Mister Devlin hat mich privat zur Eröffnung seines Café mit Bar eingeladen. Miss Valentine wollte mich begleiten und das wurde durch Mister Carter durchgesetzt.“ das stimmte. „Die falschen Informationen über die neue Position Mister Kaiba's kamen von Ihnen?“ „Nein. Ich sprach ihn darauf an, dass umstrukturiert werden soll und er dabei neue Aufgabenbereiche bekommt, die es so aussehen lassen, als würde er eine neue Position bekommen. Im folgenden Gespräch hat er mich über den Trugschluss aufgeklärt. Leider war Miss Valentine da schon an anderer Stelle und hat das Gespräch so nicht mitbekommen. Es hat sie wohl auch nicht weiter interessiert. Aber wir können Mister Kaiba sicher anrufen.“ etwas, das hier keiner wollte. Davon war auszugehen und das Kopfschütteln der Anwesenden verdeutlichte das. „Nun, zuvor werden wir darüber wohl noch einmal mit Mister Carter und Miss Valentine sprechen.“ er nickte. „Nun, die Sache stellt sich jetzt doch anders dar, so mal wir Sie nur ungern verlieren würden.“ die Akte wanderte weiter zu Edwardson, der sich etwas durch las. „Vor allem da sie eine Vielzahl sehr guter Kontakte pflegen wenn ich das richtig sehe. Sie überlegen uns zu verlassen?“ Das hatte er angedeutet. „Es ist in der derzeitigen Situation eine Überlegung. Ja.“ bestätigte er. „Und wenn sich die Situation klärt wären sie bereit weiterhin für uns zu schreiben?“ „Sollte sie sich klären, könnte man darüber sprechen.“ „Sie haben bereits eine neue Stelle in Aussicht?“ das war jetzt schlecht – er hatte nichts zugesagtes und zu hoch zu pokern konnte schief gehen. „Ich sehe mich um.“ er blieb bei der Wahrheit und wieder erntete er ein Nicken und steife Minen des Vorstandes bevor diese ihn entließen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)