Ein Haus voller Geschichten von Yalene (Fairy Tail Drabbles) ================================================================================ Kapitel 13: Natur ----------------- „Kunst ist konzentrierte Natur.“ Honoré de Balzac (1799 - 1850), französischer Philosoph und Romanautor ~ Reedus ließ den Pinsel über die Leinwand wandern. Zwischendurch sah er immer mal wieder kurz auf, die Augenbrauen in Konzentration zusammengekniffen. Sein Bildobjekt hielt nicht still, doch das störte den passionierten Maler nicht. Er konnte mit allem arbeiten, ob still sitzend oder nicht. Momentan saß er in einem Park, eine große Leinwand vor sich, und portraitierte seine Gildenkollegen bei einem Picknick. Es war Macaos Idee gewesen. Nachdem die Fairy Tail Mitglieder aus ihrer sieben Jahre langen Zeitblase entkommen waren, hielt er ein neues Kennenlernen und eine Feier für angebracht. Und der Tag hatte es angeboten, dass sie das ganze im Freien veranstalten konnten. Also organisierten sie kurzerhand eine Art Picknick. Kinana und Mirajane hatten in Windeseile für die Verpflegung gesorgt und Makarov und Erza scheuchten den Rest der Gilde, Decken, Gläser, Besteck, Teller und Schüsseln, Stühle und Tische in den nahe gelegenen Park zu bringen und dort aufzubauen. Niemand wagte es, diesen zweien Widerstand zu leisten. Darum fanden sich nun alle hier. Sie lachten, sie aßen, einige sangen miteinander, nur vom Alkohol wurde noch nicht soviel ausgeschenkt, sehr zu Canas Missfallen. Reedus hatte es sich etwas abseits bequem gemacht. Von seiner Position aus hatte er so ziemlich alle Mitglieder im Blick, sofern sie nur ein paar Minuten still saßen – im Falle von Natsu gestaltete sich dies ein bisschen schwierig, bis Lucy mit Blick auf Reedus einschritt und ihn für etwa zehn Minuten zum Essen an den Tisch bringen konnte. Während der Maler seinen Händen freien Lauf ließ, wanderten dessen Gedanken. Es waren lange sieben Jahre gewesen. Egal, wie hart und ausdauernd, schmerzerfüllt und anstrengend die Aufträge in der Vergangenheit für ihn und andere gewesen waren, diese letzten Jahre hatten das alles in den Schatten gestellt. Nicht die körperliche Anstrengung einer kleiner gewordenen Gilde hatte an ihnen gezehrt, nicht so sehr der Spott im Daimatou Enbu, der jedes Jahr zunahm. Es war die Ungewissheit, was mit ihren Freunden passiert war. Es war eine Verzweiflung, die einen kraftlos werden ließ. Es war das Bedauern darüber, einfach nicht mehr tun zu können als zu warten. Und nun waren sie alle wieder da. All ihre Freunde – die Familie war wieder komplett. Reedus stiegen Tränen in die Augen bei diesen Gedanken. Er fokussierte seinen Blick auf die Leinwand, nahm wahr, wie das Bild langsam eine Gesamtform annahm. Da sah man Gesichter voller Lachen, Zuversicht, Freude. Das Leben auf einer Leinwand, direkt übernommen von dem Geschehen vor sich. Als er sie betrachtete, da wusste Reedus, dass es kein Traum war. Es war die Wirklichkeit, fast schon zu schön, um wahr zu sein. Doch sie war da. Noch nie in seinem Leben hatte er so ein Glücksgefühl empfunden wie beim Betrachten des noch unfertigen Bildes. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)