Mal mich! von katzendrache (Aktzeichnen für Saiyajins) ================================================================================ Kapitel 1: 1 [-Das Aktmodell-] ------------------------------ Hallo! Das ist jetzt meine zweite FF, wieder eine VEGOKU (ich kanns nicht lassen...) und ich wage mich mal an etwas mit mehreren Kapiteln. :) Ich hoffe, dass die Idee gefällt, auch wenn sie nicht direkt was mit Dragonball zu tun hat. Es ist auch etwas OOC dabei, später auch Zitrusfrüchte in rauhen Mengen. ;) Freu mich über Feedback. Gutes und schlechtes. Und auch über Ideen, wies weiter gehen könnte!! Die Charaktere gehören leider nicht mir. Nur nachts, wenn ich träume.^^ 1 Es war fünf vor acht am Abend, draußen hüllte sich die Stadt bereits in die warmen Sonnenstrahlen einer rosafarbenen Dämmerung, während sich in dem hohen Universitätsgebäude ein kleiner Hörsaal mit kunstbegierigen Menschen füllte. Vertreten waren alle Altersklassen, junge Studenten bis hin zu alten 70-jährigen Greisen, die sich munter lachend vermischten und unterhielten. Die Stimmung war ausgelassen. Pinsel und Farben wurden begutachtet und ausgetauscht, Papiere auf den Tischen fixiert, Bleistifte angespitzt. Der Kursleiter stand bereits vor der Klasse und sprach mit ein paar Teilnehmern, die wohl zum ersten Mal da waren. Drei vor acht. Ein Mann in schwarzer Hose mit Sonnenbrille auf der Nase betrat den Raum. Um seine Schulter hing eine braune Umhängetasche und er hatte die Kapuze seines dunklen Pullis bis ins Gesicht hinab gezogen. Zielstrebig und stillschweigend strebte er einen leeren Platz an und zog ein paar neugierige Blicke auf sich. Am Tisch angekommen, zog Vegeta seine Sonnenbrille ab, um in dem künstlichen Licht besser sehen zu können. Die Kapuze ließ er vorsorglich auf seinem Kopf. Er wollte nicht, dass auch nur irgendwer ihn und diesen Zeichenkurs in Verbindung bringen könnte. Dem Saiyajin-Prinz war peinlich, dass er seinen Trainings-Stress mit Malerei ausglich, da musste das nicht auch noch irgendwer erfahren und schon gar nicht, seine Frau. Bulma würde ihn bestimmt auslachen und ihn als Sensibelchen bezeichnen und das wollte er nun unter keinen Umständen. „Auch noch vor diesen Erdlingen schwach wirken... Tz...“ Vegeta schnappte einige Gesprächsfetzen von zwei Studenten auf, die ein paar Meter von ihm entfernt miteinander tuschelten. „Wer ist denn der Düstlering da?“, fragte ein blonder Schönling mit gedämpfter Stimme. „Das ist ein neuer“, antwortete der andere. „Ist heute glaub ich zum dritten Mal da. Und ist jetzt schon besser, als alle andren! Der ist echt richtig gut, Mann...“ - „Mhm...“ Vegeta konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Natürlich war er gut. Immerhin malte er schon von Kindheit an. Zwar hatte er in den letzten Jahren zwangsweise nichts malen können, aber verlernt hatte er nichts. „Welches Modell kommt denn heute?“, fragte eine etwas ältere Frau ihren Tischnachbar, der gelangweilt da saß und auf den Anfang wartete. Interessiert lauschte Vegeta und schenkte den beiden einen unauffälligen Blick. „Der große Athlet mit den komischen Haaren“, antwortete der Gelangweilte. „Ich glaub, der war jetzt schon eine ganze Weile nicht mehr da.“ Vegeta wandt seinen Blick wieder seinem Malzeug zu. Endlich mal ein männliches Modell. Seit er den Kurs begonnen hatte, war jedes Mal ein weibliches Aktmodell da gewesen, aber der weibliche Körper interessierte ihn nicht ansatzweise so sehr, wie der männliche. Und dann auch noch jemand, der wohl athletisch sein soll. Der Prinz freute sich innerlich und setzte sich auf den Stuhl hinter seinem Tisch. Es wurde leiser im Raum und der Kursleiter begrüßte alle Teilnehmer. Es waren wohl insgesamt an die zwanzig Leute im Raum. Dann öffnete sich an der Wand hinter dem Lehrerpult die Tür zu einem kleinen Kabuff und das Modell trat heraus. Vegeta blieb schier die Luft im Hals stecken, als er erkannte, wessen splitternackter Körper sich in den Raum bewegte und augenblicklich rieb er sich die Augen, um sicherzugehen, dass er sich nicht verguckt hatte. Dann sank er ein Stück in seinen Stuhl zurück und zog sich die Kapuze tiefer ins Gesicht. Kakarott durfte ihn unter keinen Umständen erkennen! Son Goku nahm zuerst eine einfache Pose ein, damit die Maler sich warm-zeichnen konnten. Er stemmte seine Hände in die Taille und stellte sich auf die bereitgestellte Isomatte, damit seine Füße nicht auf dem harten Boden einschliefen. Meist war es mühsam, eine Pose eine halbe Stunde zu halten, auch wenn sie sehr einfach war. Irgendein Körperteil verselbständigte sich immer und wurde taub, steif oder verspannte sich. Obwohl er jetzt schon einige Male als Aktmodell gearbeitet hatte, konnte er sich diesem Effekt noch nicht entziehen, doch es spornte seinen Ehrgeiz an, und jedes Mal trainierte er in diesen Kursen von Neuem sein Körpergefühl, das ja sonst darauf getrimmt wurde, sich schnell und agil zu bewegen - und eben nicht still zu stehen. Eine Herausforderung für jemanden, der eigentlich so hyperaktiv war, wie er. Langsam ließ er seinen Blick durch die zwei Reihen von Künstlern wandern, die vor ihm saßen, um zu sehen, wer wohl alles da war. Manchmal ging er nach dem Kurs zu einigen, um die Bilder von ihm zu beäugen oder auch einfach nur, um sich zu unterhalten. Künstler schienen ihm noch die annehmbarste Art von Menschen zu sein; prinzipiell sehr offen und wissbegierig, immer auf der Suche nach Perfektion. Einmal hatte er sich selbst bei dem Gedanken erwischt, dass er ja auf seine Art auch ein Künstler war - ein Kampfkünstler, dessen Instrument Körper auf Perfektion getrimmt wurde. Die Tatsache, dass er hier stand, war eigentlich auf Chichis Mist gewachsen. Sie hatte ihm regelrecht befohlen, sich eine Arbeit zu suchen, und wenn es nur alle paar Woche für ein paar Stunden war. Das Modellstehen war nicht schlecht bezahlt. Scheinbar hatten die meisten Menschen ein Problem damit, ihren Körper vor anderen nackt zu zeigen. Son Goku jedoch genoss es, hin und wieder ohne Kleider rum zu stehen, den leichten Lufthauch auf seinem Körper zu spüren. Auch genoss er es, sich einfach mal in seinen Gedanken ergehen zu können. Niemand, der etwas von ihm wollte, und das, ohne dass er sich in die Berge verziehen musste. Außerdem fand er, es hatte etwas poetisches, gemalt zu werden. Zumal er doch sehr stolz auf seinen Körper war. Chichi hatte nie nachgefragt, was für einer Arbeit er denn nachgehe, wenn er alle paar Wochen etwas Geld mit nach Hause brachte. Es interessierte sie scheinbar nicht und selbst wenn sie gefragt hätte, hätte ihr Son Goku niemals die Wahrheit gesagt. Aber er mochte seinen Job und schämte sich nicht. Während Kakarotts erster Pose ließ Vegeta seine linke Hand nicht von seiner Stirn ab. Er nutzte sie als Schild, um nicht von seinem Kampfgefährten erkannt zu werden. Ein paar flüchtige Linien manifestierten sich auf seinem Block, aber er bekam nichts zustande. Die permanente Angst, von Kakarotts Blicken enttarnt zu werden, war zu groß. Erst als der Saiyajin vorne eine zweite Pose einnahm und sich auf einen Stuhl setzte, den Kopf in die andere Richtung des Raumes gewandt, nahm Vegeta seinen Sichtschutz vom Gesicht und begann, das Modell richtig zu mustern und zu zeichnen. Die Wölbung des Rückens, der sich nach vorne beugte, das Muskelspiel der Beine, die versuchten, sich in der Pose zu entspannen, die Wellenlinien der wunderschön ausgeprägten Brust- und Bauchmuskulatur, die geradezu perfekt geformten Oberarme, die weich aussehenden Hände, der reizvolle Hintern, der auf der Stuhlfläche... - hatte er das gerade wirklich gedacht? Sein Mund öffnete sich langsam, als ihm bewusst wurde, wie perfekt Kakarotts Körper geformt war, wie ebenmäßig und weich. Vegetas Atem wurde flacher. Nervös glitt sein Bleistift über das Papier und versuchte die Form des anderen einzufangen und nicht mehr loszulassen. Als das Blatt voll war, blätterte er weiter und just in dem Moment veränderte Kakarott seine Pose. Vegeta hielt die Luft an und starrte den Körper an, dessen Muskeln nun verspielt miteinander agierten, als der Saiyajin sich bewegte. Er setzte sich auf die Matte auf dem Boden, ein Bein angwinkelt aufgestellt, das andere wie im Schneidersitz abgelegt, die Hände auf dem stehenden Knie verschränkt und den Kopf auf den Händen platziert. Sein Gesicht wurde von einem glücklichen Lächeln geziert. Vegeta konnte die Augen nicht mehr von dem Modell nehmen. Fast ohne nach unten auf sein Papier zu sehen, zeichnete er halb blind darauf herum, seinen Blick stets auf den anderen gerichtet, der diese Obsession zum Glück nicht zu bemerken schien. Als Vegeta am Ende der Pose auf sein Blatt hinab blickte, um zu sehen, was seine Hand ohne sein wirkliches Zutun erschaffen hatte, befand sich kein perfekter Körper auf dem Papier, sondern nur dieses glückliche Lächeln, das Portrait Kakarotts, gestützt auf seine Hände. Vegeta zitterte bei dem Anblick und stutzte. Was war nur los mit ihm? In Windeseile schob er seine Sachen in die Tasche, hängte diese um seine Schulter, ließ die Sonnenbrille zurück in sein Gesicht gleiten und verließ mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze und leicht geröteten Wangen mucksmäuschenstill den Hörsaal. { TBC } Kapitel 2: 2 [-Das Telefonat-] ------------------------------- 2 Drei Tage war es nun her, dass Vegeta den nackten Kakarott ohne dessen Wissen gemalt hatte. Einerseits plagten ihn Gewissensbisse, dass er sich Kakarott nicht zu erkennen gegeben hatte, andererseits durfte niemand - wirklich niemand! - wissen, dass er malte. Und noch mal andererseits war Kakarott schließlich selber schuld, wenn er sich nackt vor aller Welt präsentierte. Bei diesen Gedanken erschien vor Vegetas innerem Auge wieder das Bild des nackten Kakarott mit diesem leichten Lächeln im Gesicht. Ihm entfuhr ein leises Knurren. „Alles in Ordnung?“, fragte Bulma besorgt, die eben von ihrem Teller aufgeblickt hatte. „Ja. Frag nicht so blöd, was soll schon sein?!“ Bulma zog eine Augenbraue nach oben. Es schien ihr nicht normal, dass der Prinz auf so eine Frage nicht einfach einsilbig mit „ja“ antwortete, aber sie wusste, dass es absolut nichts bringen würde, weiter zu fragen, also wand sie sich wieder ihrem Reis zu. Vegeta ärgerte sich über sich selbst. Wie konnte ihn dieser Idiot nur so ablenken?! Und wieso verdammt nochmal musste er ständig an ihn denken? Schroff erhob er sich vom Tisch und verließ das Zimmer. Bulma kam es äußerst seltsam vor, dass der Saiyajin seine Portion nicht aufgefuttert hatte, wie er es sonst immer tat. Ihn schien irgendetwas zu beschäftigen. Sie nahm sich vor, raus zu finden, was es war. Vegeta legte sich auf sein breites Bett, schlug die Füße übereinander und lehnte sich an das Kopfende. Dann schaltete er den Fernseher ein, der sich in einem Schrank am Fußende befand. Vielleicht konnte ihn irgendeine blöde Sendung etwas ablenken von diesen ständigen Bildern, die er vor sich sah, sobald er auch nur blinzelte. Nach gut einer Stunde beschloss er, dass Fernsehen nichts half und wie in Trance glitt er aus seinem Bett, griff nach dem Telefon und wählte eine Nummer. „Hallo?“, meldete sich eine Frauenstimme am anderen Ende. „Kakarott!“, knurrte Vegeta in den Hörer. „Der ist nicht da. Und hast du nie gelernt, dass man bitte sagt?!“, keifte Chichi ihm entgegen. „Wo ist er?“ „Er isst gerade. Da brauchst du ihn gar nicht erst stören.“ „Gib ihn mir.“ „Nein, er isst ge-“ „Gib ihn mir!!! Weib! Sonst kriegst du es mit mir zu tun!“ Vegeta hörte ein kurzes Rascheln am anderen Ende der Leitung und ein genervtes Stöhnen seitens der Frau. Dann hörte er ein zickiges, vom Hörer entferntes „Der Vollidiot ist dran. Für dich.“ Dann meldete sich Son Goku am anderen Ende mit einem unverständlichen „Hmpflo?“ Dann ein Schluckgeräusch. „Wer da?“ „Kakarott, ich bins.“ „Ah, hallo Vegeta!“, rief der angesprochene sichtlich fröhlich. „Mann, wenn du wüsstest, was ich hier grad alles zu futtern stehen hab, dir würde das Wasser im-“ „Ja ja, kommen wir zum Punkt. Training. Morgen früh. Bei mir.“ „Aber, Vegeta, ich-“ Vegeta hatte bereits aufgelegt. Ein Blick auf seinen spiegelnden Glastisch verriet ihm, dass er leicht rot um die Nase war. Und im nächsten Augenblick fragte er sich, was seine Aktion gerade sollte. Wieso hatte er ihn zum Trainieren herbestellt? In diesem Moment wurde Vegeta klar, dass er den Jüngeren sehen wollte. { TBC } Kapitel 3: 3 [-Entdeckung-] --------------------------- 3 Vegeta hatte sich eine lockere blaue Trainingshose angezogen und war gerade dabei, sich ein schwarzes T-Shirt über den Kopf zu ziehen, als mit einem zischenden Geräusch ein großes Etwas neben ihm zum Stehen kam. Der Saiyajin wäre vor Schreck fast aus den nicht vorhandenen Latschen gekippt, so sehr erschrak er sich über das plötzliche Auftauchen Kakarotts. „Kannst du einen nicht vorwarnen, wenn du das tust?“, giftete er den Jüngeren zur Begrüßung an. Der Angesprochene legte seine rechte Hand an den Hinterkopf und begann zu lachen. „Entschuldige, Vegeta, ich werds mir merken.“ „Und überhaupt, was suchst du in meinem Zimmer?!“ „Öh... ich hab mich nur zu deiner Aura teleportiert, ich konnte ja nicht wissen, dass ich in deine Privatsphäre eindringen würde...“ „Hmpf“, gab der kleinere als Antwort und zog sich sein T-Shirt zu Ende an und machte sich schließlich daran, sich Handschuhe und Stiefel über zu streifen. Währenddessen glitt Kakarotts Blick durch das kleine Reich des Prinzen. Neugierig blickte Son Goku sich um. Er war noch nie in Vegetas Zimmer gewesen. Er hatte sich auch noch nie Gedanken darüber gemacht, wie der Prinz wohl leben würde. Aber wie auch immer er es sich vorgestellt hätte, wenn er es sich vorgestellt hätte, so hätte er es sich nicht vorgestellt. Er war geradezu überwältigt! In einer Nische auf der linken Seite stand ein breites Bett, das hellblau bezogen war, am Fußende ein Schrank mit Fernseher und an der Längsseite des Bettes ein Fenster. Auf der anderen Seite vom Bett ein kleiner Tisch mit Glasplatte, auf dem ein Wecker und ein Telefon standen. Auf der anderen Seite des Zimmers ein riesiger, in die Wand eingebauter Kleiderschrank mit vier Türen, die bist zur Decke reichten, daneben eine Kommode und zwischen Schrank und Bett an der Wand nochmal ein breites Fenster mit kleinem Balkon davor, an der Wand zwischen Türe und Bett ein kleiner Schreibtisch mit diversen Dingen darauf, hauptsächlich Papierkram. Alles nicht sehr imposant, wären da nicht die Wände gewesen. Sie waren allesamt bemalt mit den verschiedensten Dingen. Son Goku sah Pflanzen, die er noch nie zuvor gesehen hatte, dazwischen Insekten in allen Farben und Formen, auf der gegenüberliegenden Wand waren schemenhafte Umrisse von Gebäuden, die nicht der Architektur der Menschen entsprachen und auf wieder einem anderen Teil der Wand sah er Tiere und Figuren, die aussahen, wie aus Märchen. Auf der Wand oberhalb von Vegetas Bett war das Bild eines ihm fremden Sonnensystems, in welchem er den Planeten Vegeta-Sei vermutete. „Vegeta.... was ist das alles? Das ist ja... wow!“ „Mund zu, es stinkt“, entgegnete Vegeta teilnahmslos und schloss seinen Kleiderschrank. Son Goku konnte sich nicht von den Bildern abwenden und starrte erstaunt um sich. „Wer hat das alles gemalt?“ „Ich natürlich - wer sonst!“, entfuhr es dem Prinzen und im nächsten Moment bereute er seine Antwort schon, aber sein Stolz hatte das einfach Rausposaunen wollen. „Das ist... das ist wunderschön!" Vegeta grinste stolz in sich hinein. Noch nicht einmal Bulma hatte je sein Zimmer betreten, geschweige denn, diese Bilder gesehen. Aber irgendwie schien es ihm richtig, diese Eindrücke mit Kakarott zu teilen, schließlich waren sie vom gleichen Planeten und er wusste ja so gut wie nichts über Vegeta-Sei. Es klopfte an der Tür. „Vegeta? Kannst du mir kurz helfen?“, tönte Bulmas Stimme fordernd von draußen und störte die Ruhe, die sich zwischen den zwei Saiyajin entwickelt hatte. „Was ist denn, Weib?“ „Komm bitte kurz, ich brauch dich mal schnell.“ Der Prinz grunze widerwillig und ging Richtung Tür. „Warte kurz.“ Dann ließ er Son Goku alleine in seinem Zimmer zurück. Son Goku blickte sich nach einer Sitzgelegenheit um. Keine Couch. Klar. Vegeta empfing ja nie Besuch. Auf das Bett wollte er sich nicht setzen, das schien ihm dann doch zu intim, dafür dass er hier eingedrungen war. Aber er kam sich so verloren vor, mitten in dem großen Zimmer stehend und nichts tuend. Also ging er zum Schreibtisch, zog den Stuhl hervor und setzte sich darauf. Er stützte seinen Kopf auf die Hände und seufzte ungeduldig. Er wollte endlich trainieren! Da stach ihm etwas ins Auge. Vor ihm lag ein in schwarzes Leder gebundenes Buch, auf dem in goldenen Buchstaben das Wort „Skizzen“ eingeprägt war. Neugierig starrte er es an. Dann schaute er zur Tür, lauschte, und ortete dann Vegetas Aura, die wohl bei Bulma in der Werkstatt war. Ob er wohl kurz einen Blick... Als wäre es etwas verbotenes, strich er kurz mit dem rechten Zeigefinger über den Einband. Dann redete er sich ein, dass es für Vegeta sicher in Ordnung wäre, wenn er kurz einen Blick auf die Skizzen in dem Buch warf, immerhin hatte er ja schon die Bilder an den Wänden gesehen. Irgendwie faszinierte ihn, dass der sonst so schroffe und harte Prinz auch eine weiche, eine künstlerische Seite hatte. Das hatte er ihm gar nicht zugetraut und warf ein völlig anderes Licht auf ihn. Auf einmal war er nicht mehr nur der ehemals grausame Feind, der blutrünstige Saiyajin, als den er ihn kennengelernt hatte. Sondern mehr. Son Goku lächelte bei diesem Gedanken. Er hatte schon immer geahnt, dass hinter Vegetas harter Fassade mehr schlummerte. Voller Respekt und wie in Zeitlupe, schlug er den schwarzen Ledereinband auf und erblickte auf der zweiten Seite eine Zeichnung von einem nackten, weiblichen Körper. Im ersten Moment fragte er sich, ob Vegeta vielleicht Bulma gezeichnet hatte und schnell wollte er das Buch wieder zuklappen, um die Blöße seiner Freundin zu verdecken, als er erkannte, dass das Gesicht einer anderen gehörte. Erleichtert atmete er aus und blätterte weiter. Insgeheim fragte er sich, wer die Frau wohl war und ob Vegeta eine Affäre mit ihr hatte. Doch nach sechs oder sieben weiteren Aktstudien wechselte das Motiv und es war eine dickere Frau mittleren Alters zu sehen. Son Goku blätterte weiter und in seinem Kopf formte sich ein Gedanke. „Die Frau kenn ich doch...“ Er hatte sie vor ein paar Monaten kennengelernt, an dem Tag, als er zum ersten Mal als Aktmodell für diesen Kurs gearbeitet hatte. Sie war die Ehefrau des Kursleiters und war, wenn sich nicht Modell stand, stets als Malerin dabei. Sie hatte ihm erklärt, auf was es ankam und wie der Ablauf war. Sie hatte ihn nett behandelt und immer wieder neckisch angegrinst und erwähnt, wie sehr sie sich freue, seinen Körper zu malen. Doch was machten Bilder von dieser Frau in Vegetas Skizzenbuch?! Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen! Noch langsam blätterte er weiter und fand schließlich genau das, was er vermutet hatte. Ein Zeichnung seines eigenen, nackten Körpers, mitten im Skizzenbuch seines Erzfeindes! Son Goku lief rot an und musste einen Schrei unterdrücken. Dann betrachtete er die Zeichnung neugierig. Vegetas Stil war wirklich atemberaubend. Er hatte es wirklich geschafft, seinen Körper realistisch proportioniert zu zeichnen und ihm eine Weichheit zu verleihen, die Son Goku selbst erstaunte. Wo hatte der Prinz nur so gut zeichnen gelernt? Auf der nächsten Seite sah er ein Bild von sich, sitzend auf einem Stuhl. Die Wölbung des Rückens ließ ihn nicht mehr los, er konnte nicht benennen, warum. Aber in dieser leichten Kurve, die kaum mehr als ein Strich war, steckte so viel Schönheit, dass Son Goku sich fast in sein eigenes Aussehen verliebt hätte. In Gedanken rief er sich in Erinnerung, welche Pose er als nächstes eingenommen hatte. „Ah ja, das auf dem Boden sitzende...“, erinnerte er sich und blätterte zur nächsten Seite. Doch wider Erwarten fand er kein Bild eines nackten Körpers, sondern eine schlichte Zeichnung seines Gesichtes. Überwältigt von dem Motiv und seinem Ausdruck, starrte er sich selbst entgegen. Auf der Zeichnung hatte er ein leichtes Lächeln im Gesicht, seine Augen schienen wach und aufmerksam. Son Goku war erstaunt. Er sah so glücklich aus. Eine Weile blickte er nur auf das Bild und hing seinen Gedanken nach. Es war das einzige Bild in diesem Buch, auf dem Vegeta ein Portrait gezeichnet hatte und keinen Akt. Was bedeutete das? Und wieso dieses Lächeln? Was hatte Vegeta so daran fasziniert? Wenn er sich genau zurück erinnerte, fiel ihm ein, dass jemand mitten im Kurs gegangen war. Im Augenwinkel hatte er es wahrgenommen, aber die Person nicht erkannt. Was das Vegeta gewesen? Wieso war er ausgerechnet nach dieser Zeichnung abgehauen? Son Gokus Blick verhärtete sich und wurde ernst. Was zum Teufel hatte das alles zu bedeuten? Mit einem Mal spürte er, wie sich Vegetas Aura wieder dem Zimmer näherte. Schamgerötet und vor Aufregung zitternd, schlug er das Buch zu, sprang vom Schreibtisch auf und lief zur anderen Seite des Zimmers, um aus dem Fenster zu sehen. Bloß nichts anmerken lassen! Die Türe öffnete sich und Vegeta stürmte herein. „Mein Gott, dieses Weib treibt mich noch in den Wahnsinn!“, rief er wütend heraus und strich sich mit den Händen durchs Gesicht. „Argh!“ Son Goku drehte sich langsam zu ihm um und lächelte ihn an. „Dann können wir ja jetzt trainieren gehen.“ Vegeta stutzte, verwirrt durch die gute Laune, die der jüngere Saiyajin ihm entgegen warf und augenblicklich verschränkte er die Arme vor der Brust und grinste ihn kampeslustig an. { TBC } Kapitel 4: 4 [-Malsession-] --------------------------- 4 „Was ist los mit dir, Kakarott?!“, fragte Vegeta wütend in seine Atemlosigkeit hinein. Gerade waren die beiden auseinandergesprungen und gönnten sich ein kurze Verschnaufpause. Seit vier Stunden trainierten sie nun schon bei 450facher Schwerkraft. An den Gewichtsunterschied hatten sich die beiden schnell gewöhnt und nach ein paar Aufwärmübungen hatten sie mit dem Kämpfen begonnen. „Du bist nicht bei der Sache.“ Son Gokus blickte ihn herausfordernd an. „Du warst auch schon besser!“ Son Goku war aufgefallen, dass der kleinere sich zurücknahm und jedes Mal zurückzuckte, wenn er ihn mit einem anderen Körperteil als seiner Faust berührte. Er fragte sich, ob es Scham war, die Vegeta zurückhielt, weil er ihn nackt gesehen hatte, oder ob es vielleicht doch andere Beweggründe gab, warum der Prinz ihn mied. Und doch hatte er ihn zum Training eingeladen. Das machte keinen Sinn. Und doch war er selbst so abgelenkt von den ganzen wirren Gedanken, die ihm im Kopf herumschwirrten, seit er Vegetas Zeichnungen gesehen hatte, dass seine eigene Konzentration nicht besser war, als die seines Gegenübers. Die beiden stierten sich schwer atmend mit einem angriffslustigen Grinsen an. Son Goku war der erste, der seine Kampfhaltung aufgab und sich locker hinstellte. Er hatte wirklich absolut keine Ahnung, was ihn in diesem Augenblick ritt, doch urplötzlich verwandelte sich dein Grinsen in ein Lächeln und er ließ die Worte aus seinem Mund, die er versucht hatte, bei sich zu halten: „Mal mich!“ Instinktiv und geschockt wich Vegeta einen Schritt zurück. Wusste Kakarott etwa, dass er in dem Akt-Zeichen-Kurs gewesen ist? Nein, das konnte nicht sein. Wollte er ihn aus der Reserve locken? Oder wieso wollte er auf einmal, dass er ihn malte? Unverständliche Laute der Verwunderung bahnten sich den Weg aus seinem Mund. „Bitte, Vegeta, die Bilder an deinen Wänden sind so wahnsinnig toll, ich denke, das kannst du locker!“ Vegeta rang mit seiner Selbstkontrolle. Als er diese endlich wieder erlangt hatte, stellte er sich mit verschränkten Armen vor seinen Gegner. „Warum sollte ich?“ „Weil ich dich darum bitte. Ich wollte schon immer mal gemalt werden.“ Dreiste Lüge, dachte sich Vegeta und grinste darüber für den Bruchteil einer Sekunde. Wieso sollte er sich eigentlich nicht darauf einlassen? Kakarott schien ihn offenbar herausfordern zu wollen. Diesmal eben kein Kampf mit Fäusten, sondern mit Bleistift und Papier. Eine interessante Abwechslung. „Gut“, grinste Vegeta und lachte leise. „Wenn du darauf bestehst.“ Für einen Moment entdeckte Vegeta in Kakarotts Gesichtszügen das Lächeln, welches ihn schon einmal so fasziniert hatte. Ein rötlicher Schimmer drohte seine Wangen heimzusuchen, also drehte der Prinz sich schnell um und ging Richtung Schaltpult, um die Gravitation zu normalisieren. Eine erfrischende Dusche später fanden die beiden Saiyajins sich wieder in Vegetas Zimmer ein. Der kleinere war gerade damit beschäftigt, sein Skizzenbuch und einen Bleistift zu holen. Son Goku beobachtete ihn dabei. Als Vegeta auf ihn zukam, in der Hand das Skizzenbuch, fragte er dreist: „Darf ich mal sehen?“, und wollte dem Prinzen das Buch aus der Hand nehmen. „Nein, lass das! Das geht dich nichts an!“, erwiderte Vegeta aggressiv und entzog das Buch der Reichweite Kakarotts. Der lachte leise in sich rein ob dieser Reaktion des anderen. „Mein Zimmer, meine Bilder, meine Regeln. Kapiert?“, erklärte Vegeta forsch. Son Goku nickte stumm und wartete auf Anweisungen. „Leg dich aufs Bett!“, befahl Vegeta mit ruhiger Stimme. Der größere blickte ihn verwirrt und fragend an. Vegeta seufzte. „Jetzt leg dich schon hin, so viel Auswahl an Motiven haben wir hier nicht, oder willst du ganz romantisch vor dem Fenster sitzen?“ Der Sarkasmus in Vegetas Stimme war nicht zu überhören. Zögernd setzte Son Goku sich auf die Bettkante. Vegeta platzierte seinen Stuhl etwa drei Meter vom Bett entfernt und setzte sich mit übereinander geschlagenen Beinen darauf. „Ach, und Kakarott - zieh dein Hemd aus.“ Wieder ein fragender Blick seitens des Jüngeren, aber als Vegeta nichts mehr verlauten ließ, tat er wie ihm geheißen und entledigte sich seines Hemdes. Dann legte er sich seitlich aufs Bett und stützte seinen Kopf in seine linke Hand, die rechte platzierte er auf seiner Hüfte. Bei diesem Anblick spürte Vegeta, wie ihm erneut die Röte ins Gesicht schoss und wie sich eine wohltuende Wärme in seiner Lendengegend ausbreitete. Er wunderte sich nicht darüber. Schon seit er Kakarott in dem Kurs so gesehen hatte, war es ihm jedes mal bei dem Gedanken an ihn so ergangen. Längst hatte er sich damit abgefunden, dass er wohl Kakarotts Körper begehrte. Nichts ungewöhnliches für einen Saiyajin. Wieso nur musste es ausgerechnet sein Erzfeind sein? Son Goku sah die sanfte Röte auf Vegetas Wangen und war sich durchaus dessen bewusst, dass er der Auslöser dafür war. Ein zufriedenes Lächeln schlich sich in sein Gesicht. Warum, wusste er auch nicht. Aber scheinbar gefiel es ihm, den Prinzen in Verlegenheit zu bringen. Das war eine ganz neue Seite, die er da an dem Sturkopf kennenlernte und er mochte es, ihn zu reizen und herauszufordern. Jedes Mal, wenn Vegeta von seinem Block aufschaute, um seine Formen zu studieren, blickte er ihm direkt und durchdringend in die Augen, wohl bemerkend, dass dies Vegeta bis aufs Blut unangenehm war. Vegeta konnte kaum fassen, dass er erneut diese sanften Formen sehen und studieren durfte. Jede Kurve, jede Krümmung an Kakarotts Körper war eine Wohltat für sein Empfinden. Er wuste nicht, wieso dieser Anblick ihn mit solch einer tiefen Ruhe und Zufriedenheit erfüllte. Am liebsten wäre er zu ihm rüber gegangen und hätte diese Perfektion von Form angefasst, gestreichelt, erfühlt, ertastet. In Gedanken erwischte er sich dabei, wie er sich vorstellte, Kakarotts straffe Brustmuskeln mit seiner Zunge nach zu zeichnen und dabei einen glänzenden, nassen Schimmer auf seiner Haut zurück zu lassen. Das verwirrte ihn nur noch mehr und ihm entwich ein leises Stöhnen, das er selbst nicht bemerkte. Hatte Son Goku sich gerade verhört oder hatte Vegeta wirklich gestöhnt? Verwundert blickte er den Älteren an, doch er war ganz in sein Papier vertieft, auf dem der Bleistift elegant umher tänzelte. Es war interessant, Vegeta so konzentriert auf etwas zu sehen, was nichts mit Kämpfen zu tun hatte, außer vielleicht einem inneren Kampf. Son Goku fragte sich, was wohl im Kopf des Prinzen ablief. Diese Weichheit und Leidenschaft, die der Prinz in das Zeichnen seines Körpers legte, gefiel ihm. Nach einer Weile blickte Vegeta auf und sah ihm in die Augen. „Fertig.“ Son Gokus Augen weiteten sich und er sprang aufgeregt auf. „Zeig mal.“ Sofort lief Vegeta rot im Gesicht an. „Ach... Es ist gar nicht so toll geworden...“ Der Jüngere lief schnell auf Vegeta zu und zog ihm den Block samt Zeichnung aus der Hand. „Kakarott...“, protestierte der, aus Angst, der Jüngere könnte die anderen Zeichnungen anschauen, die weiter vorne im Buch waren, aber als er die glänzenden Augen sah, mit denen Kakarott die neue Zeichnung musterte, war seine Angst wie weggeblasen und er war fasziniert und wie hypnotisiert von diesem Glanz, dieser Reinheit, diesem Leuchten. Son Goku sah auf und für eine kurze Ewigkeit verschmolzen ihre Blicke miteinander, spiegelten Bewunderung und Respekt für den anderen aus. Dann löste Son Goku den Moment und flüsterte fast: „Jetzt bin ich dran.“ Vegeta verstand nicht. Erst als Kakarott ihm den Bleistift aus der Hand nahm und sich auf dem Stuhl niederließ, ging ihm ein Licht auf. „Du willst mich malen?“ Son Goku nickte. Auf Vegetas Zügen bildete sich eine ungläubige Grimasse und er begann zu lachen. „Das soll doch wohl ein Witz sein!“ Insgeheim wünschte er sich irgendwie, es würde kein Witz sein, aber sein Stolz ließ diese Tatsache nicht an die Oberfläche treten. Son Goku Schüttelte den Kopf langsam und gebahr dem Prinzen mit einer Handbewegung, er solle sich auf dem Bett niederlassen. Das Grinsen aus Vegetas Gesicht verschwand und wich einer Mischung aus Nervosität und Angst. Er setzte sich auf das Bett und lehnte sich mit dem Rücken auf das Kopfende. Dann schloss er die Augen und wartete ab. „Wie du mir, so ich dir“, sagte der Jüngere mit einem leichten Lachen. „Oben ohne, bitte.“ Vegetas Wangen verfärbten sich zum wiederholten Male rot und doch tat er, wie ihm geheißen. Er zog zuerst seine Handschuhe und dann sein Shirt aus und warf beides ans Fußende des Bettes. „Zufrieden?“, knurrte er Kakarott entgegen. „Sehr“, antwortete dieser und begann eifrig, die Konturen des Prinzen auf das Papier zu übertragen. Im Raum breitete sich eine wachsende Stille aus. Das einzig hörbare Geräusch war das leise Kratzen des Bleistiftes auf dem rauen Papier des Skizzenbuches. Hin und wieder wagte Vegeta einen scheuen Blick in das Gesicht seines Zeichners und jedes mal, wenn sich ihre Blicke trafen, fuhr ihm eine Gänsehaut den Rücken hinab und er hoffte, dass der andere das nicht bemerken würde. Son Goku unterdessen ließ den Bleistift auf dem Blatt tanzen und war mit keiner seiner Linien zufrieden. Jedes mal wenn er aufblickte, um die Form des Körpers zu erfassen, fiel ihm auf, dass sein letzter Strich dem Original in keinster Weise gerecht wurde und so wuchs seine innere Unruhe immer weiter an, während sein Begehren, den Körper des Prinzen so perfekt, wie nur möglich auf das Papier zu übertragen immer größer wurde. Schließlich seufzte er frustriert auf. „Was ist?“, fragte Vegeta, der das Seufzen und den wachsenden Unmut Kakarotts bemerkt hatte. „Ach... Ich kann das einfach nicht so gut, wie du. Ich werd dir einfach nicht gerecht.“ In Vegetas Bauch kribbelte es kurz dank dieser seltsamen Formulierung. „Zeig mal her.“ Zögerlich stand Son Goku auf und setzte sich auf die Bettkante. Vegeta drehte sich so, dass er nun neben ihn saß. „Das stimmt doch alles hinten und vorne nicht“, bemerkte Son Goku mit frustriertem Unterton. „Dafür dass es dein erstes ist, ist es gar nicht so übel“, sprach der betrachtende Vegeta gedankenverloren. Son Goku sah ihn erstaunt an. Er hatte ja mit allem gerechnet, sogar mit einem bissigen Kommentar, aber nicht mit Lob. Was war mit dem Vegeta geschehen, den er eigentlich kannte?! „Du musst das hier perspektivisch verkürzen", erklärte der Prinz mit weicher Stimme und blieb mit den Augen auf dem Bild hängen. Die Gedanken und Bilder in Gokus Kopf überschlugen sich und vermischten sich immer wieder mit dem Anblick des entblößten Oberkörpers Vegetas, der neben ihm zum Greifen nahe saß und den er trotz der vielen, intensiven Trainingseinheiten nie wirklich wahrgenommen oder betrachtet hatte. So aus der Nähe sah diese leicht gebräunte Haut verletzlich und weich aus und fast war er versucht, seine Finger darüber gleiten zu lassen, riss sich aber zusammen und nickte zu Vegetas Kommentar. Seit einer Weile hatte dieser seinen Blick schon nicht mehr auf dem Papier, sondern beobachtete Kakarott - der dies nicht zu bemerken schien - dabei, wie dieser seinen nackten Oberkörper musterte, mit leicht geöffneten Lippen und einem Blick, der weicher nicht hätte sein können. In diesem Moment beschloss Vegeta, alles auf eine Karte zu setzen. Sanft hob er seine Hand und legte sie sacht an Kakarotts Wange. Dieser hob seinen Blick augenblicklich, verwirrt durch diese intime Berührung und blickte in die tiefschwarzen Augen des Prinzen. Son Goku war diese Tiefe in Vegetas Augen nie aufgefallen - oder lag das vielleicht daran, dass der Prinz sie ihm nie gezeigt hatte? Und im nächsten Moment spürte er weiche Lippen auf den seinen und hörte Vegeta lustvoll ausatmen. Wie automatisch schloss er seine Augen und verließ sich auf seine Intuition. Vegeta erhöhte die Intensität des Kusses und Son Goku, wie betrunken von der Sanftheit dieser Lippen, reckte sich diesen entgegen und seufzte in sie hinein. Das deutete Vegeta als Zeichen, weiter gehen zu dürfen und strich mit seiner Zunge sanft über die Unterlippe des Größeren. Das schien Son Goku in die Realität zurück zu holen und sanft drückte er den Älteren von ich weg. „Vegeta, was tun wir hier?“, stöhnte er seinem Gegenüber entgegen und blickte ihn an. Fast erlag Vegeta der Versuchung, sich wieder zu verschließen und diesen Moment bis in alle Ewigkeit aus seinem Gedächtnis zu verbannen, aber er war für seine Maßstäbe schon viel zu weit gegangen. Er wollte mehr. Und doch widerstrebte es ihm irgendwie, dass es sein Erzfeind war, der vor ihm saß. „Ich... weiß es nicht...“, war das einzige, was er noch mit rauer, gehauchter Stimme zustande brachte, bevor er den Jüngeren am Nacken fasste und zu sich zog, um den sehnsüchtigen Kuss weiterzuführen. Son Goku, ein klein wenig überrascht, wollte sich erst wieder von Vegeta losreißen, aber sein Körper gehorchte ihm nicht. Seine Hand wanderte in den Nacken des Prinzen und zog ihn ebenfalls so zu sich wie dieser ihn zu ihm. „Das ist verrückt...“, stöhnte Son Goku in den Kuss hinein und packte Vegeta an der Hüfte und zog ihn auf seinen Schoß. Der Prinz hockte nun breitbeinig über ihm und ein wilder Kampf der Zungen entbrannte. Die beiden Körper pressten sich fest aneinander, Hände wanderten an Rücken entlang, Fingernägel hinterließen ihre Spuren und die Körpertemparatur der beiden stieg rapide an. Leidenschaft lag in der Luft und das Stöhnen der beiden wurde lauter. Vegeta drückte Kakarotts Oberkörper nach hinten aufs Bett und beugte sich über ihn, den Kuss für keine Sekunde unterbrechend. Begierig fing er an, die Brustmuskulatur des anderen zu erforschen. Er zog die Beine des anderen so aufs Bett, dass sie nun richtig darauf lagen und weiter erkundeten die Hände den Körper des jeweils anderen. Son Goku packte Vegeta und riss ihn herum, so dass er nun auf ihm lag. Er löste den Kuss, was bei beiden in einem gierigen Einatmen endete, nur um dann mit seiner Zunge die Brust und den Bauch Vegetas entlangzufahren, hier und da zu verweilen und zu küssen, während der Prinz sich in wachsender Lust unter ihm wand. „Kaka... rott... das ... oh Mann... das ist doch verrückt...“ Sanft leckte Son Goku über eine Brustwarze des Prinzen, die sich wie auf Kommando aufstellte. Es folgte ein kurzes, heftiges Aufstöhnen des Betroffenen. Sofort begann Son Goku den Nippel mit seinen Zähnen zu massieren, leicht hineinzubeißen, nur um bei einem Stöhnen Vegetas noch etwas härter zu zu beißen. Ihm bereitete dieses Spiel mit den Lauten des Älteren sichtlich Spaß, doch noch bevor er es weiterführen konnte, spürte er, wie er wieder herumgerissen wurde und auf einmal wieder unten lag. Vegeta saß provokativ auf dem Becken Son Gokus und bewegte sich gekonnt gerade soweit, dass er Kakarotts bereits harte Männlichkeit zwischen seine Schenkeln spüren konnte. Diesem entfuhr ein lautes Stöhnen. „Ah... Vegeta...“ Der Prinz hatte seinen Namen noch nie so sinnlich und rau gestöhnt vernommen und ein kalter Schauer aus Lust und Erregung fuhr durch seinen Körper, ehe er die Lippen Son Gokus wieder mit den seinen verschloss. Er ließ es sich nicht nehmen, Kakarotts Brustwarzen mit seinen Fingern zu stimulieren und stellte mit einem zufriedenen Stöhnen fest, dass sich seine Brustmuskeln genau so anfühlten, wie er es sich beim Malen vorgestellt hatte. Nichts begehrte er mehr als diesen sich windenden, stöhnenden Körper unter ihm und - egal wie Kakarott darauf reagieren würde - er würde ihn sich jetzt nehmen, er konnte nicht anders, er musste ihn haben, ihn besitzen, ihn spüren, ihn... lieben. Vegeta löste den Kuss und bahnte sich über die Halsbeuge des Jüngeren einen Weg zu dessen Bauch, wo er kurz verweilte und seine Zunge in die perfekte Rundung des Bauchnabels tauchte. Son Goku entfuhr ein Laut, der wie eine Mischung aus Stöhnen und Lachen klang, hervorgerufen durch die sensible Stimulierung dieser Stelle und im nächsten Augenblick spürte er Vegetas Hände, die sich an seinem Hosenbund zu schaffen machten. Ein Anflug von Panik stieg in seinem Kopf hoch. „Vegeta... was...“ Er richtete seinen Oberkörper auf, stützte sich auf seine Ellenbogen, um irgendetwas zu tun - er wusste selbst nicht, was. Doch eine fordernde und zugleich sanfte Hand drückte ihn zurück ins Kissen. „Entspann dich und genieße. Das ist vielleicht das einzige Mal, dass ich das tun werde“, hauchte Vegeta und grinste ihn spitzbübisch an. Dieser Anblick gab Son Goku den Rest und er sank zurück in die Kissen und ließ den Prinzen gewähren. Sollte er doch tun, was er wollte. Er vertraute ihm. Und sein Körper wollte doch auch gar nicht, dass Vegeta aufhörte. Endlich hatte der Prinz die Hosen geöffnet und Kakarotts harte Männlichkeit aus der engen Gefangenschaft befreit. Zufrieden betrachtete Vegeta den nackten Körper vor sich und dachte zurück an den Zeichenkurs, als er ihn zum ersten Mal so gesehen hatte. Allerdings hatte Kakarott jetzt einen ganz anderen Glanz in den Augen. Sie waren fast glasig vor Lust und Vegeta konnte geradezu sehen, wie dieser Körper nach Erlösung schrie. Sanft legte er eine Hand um den steifen Schaft und drückte leicht zu. Kakarott entfuhr ein langgezogenes, lautes Stöhnen. Vegeta lachte kurz auf. „Wenn dich das schon so zum Stöhnen bringt, dann bin ich gespannt, was du sonst noch so von dir geben wirst...“ Son Goku sah ihn wie in Trance lüstern an und seine Augen weiteten sich. „Vegeta... Was willst du....?!“ Ein Finger Vegetas legte sich auf Son Gokus Mund, um ihn zum Schweigen zu bringen. „Schhh... Warts ab.“ Dann begann er, mit seiner Hand an Kakarotts Glied mit hartem Druck auf und ab zu fahren, mit der anderen knetete er vorsichtig die Weichteile. Son Gokus Stöhnen wurde flacher und lauter. Mit zufriedenem, lustverschleiertem Blick, senkte Vegeta seinen Kopf zwischen die Schenkel seines Erzfeindes und leckte fordernd über dessen Eichel. Sofort schmeckte er ein paar der salzigen Lusttropfen, für deren Austreten er verantwortlich war und nahm diese willkommen in sich auf. In diesem Augenblick konnte er sich nichts besser schmeckendes vorstellen. Dann umschloss er den erregten Schwanz mit seinem Mund und saugte, während seine Hände im Rhythmus des Kopfes mit auf und ab wanderten und unterhalb seines Mundes den Druck und die Saugbewegung verstärkten. Son Goku war mittlerweile so in seiner Lust gefangen, dass seine Laute kein Stöhnen mehr waren. Sie waren mehr wie ein Hecheln, ein stetig nach Luft Ringen und einfach keine bekommen. Die Gefühle, die Vegetas Stimulation in ihm hervorrief, waren so heftig, dass er nicht wusste, wie er darauf reagieren konnte. Sein Körper kannte derartige Reize nicht und schien hoffnungslos überfordert. Vegeta bemerkte dies und genoss es in vollen Zügen. Immer wieder schob sich Son Gokus Becken Vegetas Mund fordernd entgegen und stieß in diesen. Vegeta ließ es geschehen, so sehr wollte er doch diese Perfektheit in sich aufnehmen. Kakarotts Atem wurde immer schneller und seine Stimme fand endlich wieder eine Ausdrucksform, die sinnvoll erschien und so schrie er und stieß sich Vegeta ein letztes Mal lustvoll entgegen und ergoss sich in die feuchte Höhle. In dem Moment seines Orgasmus wurde ihm klar, dass er Vegeta nicht vorgewarnt hatte und sofort hob sich sein Oberkörper und blickte den Prinzen an, der zwischen seinen Beinen kniete. „Vegeta, ich konnte nicht....“ Der Prinz blickte ihn an, lächelte und schluckte demonstrativ den Lustsaft, der sich in seinem Mund befand, hinunter. Son Goku sah ihn fast geschockt an, noch nie hatte jemand das getan, nicht mal seine eigene Frau. Sein Schock wandelte sich in Verwirrung, als Vegeta auf einmal seinen eigenen Zeige- und Mittelfinger in seinen eigenen Mund schob und nass von Spucke wieder heraus zog. Das Lächeln des Prinzen schlug in ein Grinsen um, als er Kakarotts Beine weiter spreizte und seine angefeuchteten Finger an Kakarotts Hinterpforte platzierte und langsam in Kreisbewegungen darum herumfuhr. Son Goku konnte nicht anders, als alle Luft in seiner Lunge herauszustöhnen. Diese neue Empfindung löste in ihm Wellen der Erregung aus, die er nie für möglich gehalten hätte. Dann durchdrang Vegetas Zeigefinger langsam den engen Muskel und fuhr in seinen Erzrivalen hinein. Ein Schrei entfuhr Goku, doch schon nach einer Sekunde hatte er sich an den Fremdkörper gewöhnt und wohlige Elektrostöße durchzogen seinen ganzen Körper. Als Vegeta die Bereitschaft Kakarotts sah und wie viel Lust dieser unter ihm empfand, platzierte er einen zweiten Finger zu dem bereits versenkten, was Son Goku einen weiteren gestöhnten Lustschrei entlockte. „Oh Gott, Vegeta...“ Längst hatte sich Vegetas zweite Hand massierend um sein eigenes Glied gelegt. Die Laute und das Winden Kakarotts nahmen ihm noch das letzte bisschen Verstand, das ihm geblieben war. Er konnte nicht mehr warten. Sachte zog er seine Finger aus Kakarotts Hintern und platzierte nun seinen Schwanz an der Öffnung. Er befeuchtete das ganze noch einmal mit Spucke, um es nicht allzu schmerzhaft für den Jüngeren enden zu lassen. „Vegeta... nun mach endlich!“, rief der Untere fordernd und ungeduldig. Das ließ der Prinz sich nicht zweimal sagen und stieß mit einem Mal seine gesamte Männlichkeit in den unter ihm bebenden Körper. Ein lauter Schrei war zu hören, als Kakarotts Hintern gewaltsam geweitet wurde und von Vegetas hartem Schwanz ausgefüllt wurde. Dem Jüngeren wurde einen Moment schwarz vor Augen und Vegeta hielt inne, verharrte regungslos im Körper Son Gokus und wartete, dass dieser wieder ganz zu sich kam. Als Son Goku die Augen aufschlug und sich pure Lust darin spiegelte, wusste Vegeta, dass er anfangen konnte, sich langsam zu bewegen. Es fiel ihm schwer, sich im Zaum zu halten. Viel zu lange hatte er warten müssen, viel zu sehr hatte er sich am anderen aufgegeilt. Sein Körper wollte Erlösung, wollte alles rauslassen, was rauszulassen war und sich endlich der ersehnten Ruhe hingeben. Stück für Stück erhöhte Vegeta seinen Rhythmus und spürte, wie Kakarott ihm mit seinem Becken flehend entgegenkam. Vegeta beugte sich nach vorne, strich sanft über die Haare Kakarotts und küsste ihn leidenschaftlich. „Oh Mann, Kakarott, ich will dich so sehr...“, hauchte er in dessen Mund und bekam zur Antwort ein befehlendes, raues „Dann nimm dir doch endlich alles!“ Vegetas Augen weiteten sich, sein Oberkörper richtete sich auf und er packte mit beiden Händen die Seiten von Kakarotts Becken, zog es hart zu sich und erhöhte seinen Rhythmus auf ein Maximum. Son Goku benutzte nun seine eigene Hand, um seinen bereits wieder steil aufragenden Penis zu massieren und passte sich mit diesen Bewegungen der Geschwindigkeit von Vegetas Stößen an. Die beiden Saiyajins rammelten sich geradezu in Ekstase, wurden zu einer sich windenden, stoßenden Einheit, der gesamte Raum wurde mit Schreien und lostvollem Stöhnen erfüllt von den beiden Männern, die sich gegenseitig ins Nirwana zu vögeln versuchten. Und endlich, endlich konnte Vegeta seine Erlösung finden, als er ein letztes Mal heftig in Son Goku stieß, sich noch näher gegen dessen Hintern drückte und seinen Samen in den Körper des anderen schoss. Fast zeitgleich fand Son Goku zum zweiten Mal den Exitus und ergoss sich heiß zwischen seinem eigenen und Vegetas Bauch. Schwer atmend sank Vegeta auf Kakarotts Brust zusammen. Für einige Minuten hörte man nichts als angestrengtes Atmen, ein Wieder-zu-Luft-Kommen der beiden. Auf einmal erklang ein leises Lachen von den Mann auf Son Goku und der untere wunderte sich, was so lustig sei. Vegeta konnte es nicht länger zurückhalten. Er lachte ein erleichtertes, zugleich tief ironisches Lachen, das sich immer weiter steigerte. „Was ist denn so witzig?“, fragte Goku mit entspannter Miene. Zu einem anderen Gesichtsausdruck war er gerade nicht fähig, so entspannt war sein gesamter Körper. Und sein Geist. „Ka... Kakarott...“ Ein Lachen. Ein Atmen. Der Prinz schien sich langsam wieder zu fangen. Son Goku sah Lachtränen in Vegetas Augenwinkeln. „Kakarott... Dass wir beide mal...“ Wieder fing Vegeta schallend an, zu lachen und rollte sich von Son Goku herunter. Dieser fing nun auch an, aus vollem Herzen zu lachen, angesteckt von dem ungewöhnlichen Lachen, das er von dem anderen noch nie gehört hatte. Es war wirklich absurd, was er und Vegeta gerade miteinander getan hatten. Aber es fühlte sich so richtig an für den Jüngeren und plötzlich drehte er sich zur Seite und besiegelte Vegetas Lachen mit einem langen, leidenschaftlichen Kuss, den Vegeta zuerst erwiderte. Dann stieß er Kakarott von sich. „Das wars, Kakarott, wir sind fertig.“ Für einen Moment blickte Son Goku ungläubig in Vegetas Augen. Dann grinste er ihn schelmisch an. „Oh nein, mein Prinz, wir haben gerade erst angefangen.“ Und er schloss Vegetas Lippen wieder mit den seinen, zog ihn eng an sich und küsste ihn, als gäbe es kein Morgen. Kapitel 5: 5 [-Konfrontation-] ------------------------------ 5 Sie liebten und verwöhnten sich bis spät am Abend. Es war bereits dunkel, als Vegeta und Son Goku körperlich total fertig nebeneinanderzum Liegen kamen und schwer atmeten. Mehrmals hatte Vegeta versucht, sich aus Kakarotts Fängen zu befreien, aber immer wieder hatte dieser geschafft, ihn mit einem Kuss, einem Kommentar oder einer wohl gewählten Berührung zum Bleiben zu verführen. Nun waren beide komplett am Ende ihrer Kräfte. Langsam normalisierte sich der Atemrhythmus der beiden nebeneinander liegenden Saiyajins und sie kamen wieder in der Realität an. Für Son Goku waren die letzten Stunden mehr als aufschlussreich gewesen. Nie zuvor hatte er mit jemandem solch eine Nähe, Innigkeit und Vertrautheit erlebt. Mal abgesehen von der enormen Lust, die er sich bis dato nicht ein mal hatte vorstellen können. Die Sache war klar für ihn, er wollte Vegeta, nicht nur körperlich, nein, er brauchte ihn regelrecht, um sich ganz zu fühlen. Diese Ruhe, die sich jetzt in seinem Inneren ausbreitete, dieses Glüklich-Sein, rührte definitiv vom Prinzen her und er fragte sich, wieso er nicht schon eher bemerkt hatte, wie sehr es ihm nach dem Älteren verlangte. Doch was würde der andere darüber denken? War es für ihn nur ein körperliches Abenteuer gewesen? Nein, sicherlich nicht, dessen war er sich sicher. Die Zärtlichkeit seiner Stimme und seiner Berührungen, seine Vorsicht, ihn nicht zu verletzen, das war nicht einfach nur körperliche Gier. Son Goku starrte die Decke an und genoss die Stille, die sich im Raum ausbreitete. Vorsichtig und langsam hob er seine rechte Hand und suchte nach der linken Hand des Prinzen, um sie zu halten. Er fand sie und griff danach. Als Vegeta die Hand des anderen an seiner spürte, wurde sein gesamter Geist von einer Welle der Panik überrollt, ihm wurde mulmig und kalt und instinktiv zog er seine schnell zurück. Sein Blick war starr auf die Decke gerichtet. „Kakarott“, sprach er langsam und versuchte, seine Stimme so hart wie möglich klingen zu lassen. „Denk gar nicht mal dran. Das war nur Sex. Nichts weiter.“ Bei dieser Lüge breitete sich in Vegetas Bauch ein flaues Gefühl aus, das er schlichtweg ignorierte. Er fühlte nichts für diesen Idioten, er hatte lediglich seinen perfekten Körper gewollt, nicht mehr. Basta. „Ach ja?“, fragte Son Goku und schaute selbstsicher zu Vegeta rüber. „Meinst du?“ Der Ältere wandte nun doch seine Augen dem anderen zu und starrte ihn erstaunt und verwirrt an. „Was?“ „Wenn das wirklich nur Sex für dich war und dir nur mein Körper wichtig war...“ Son Goku drehte sich zum Ende des Bettes und holte etwas, was davor auf dem Boden lag. Vegetas Skizzenbuch. „Wie erklärst du dir dann dieses Bild?“ Er hielt Vegeta das Portrait von seinem lächelnden Gesicht vor die Nase. Jegliche Farbe war aus Vegetas Gesicht gewichen. „Das... ich... ich... ich wollte mich im Portrait-Zeichnen versuchen!“, fauchte er ihm entgegen und riss ihm das Buch aus der Hand. „Und überhaupt, wer hat dir bitte erlaubt, in meinem Bildern rumzuschnüffeln?!“ Vegeta war wütend. Über sich selbst, weil er zu unachtsam gewesen war und über den Jüngeren, weil der gewagt hatte, ihn zu entlarven und somit seinen Stolz zu brechen. „Raus hier!“, brüllte Vegeta regelrecht. Er musste jetzt allein sein! Er konnte dieses Gesicht nicht mehr sehen! Er durfte nicht weich werden! Nicht bei diesem Kerl! Er war sein Feind - sein Todfeind! Niemals würde er sich auf etwas mit ihm einlassen! Nicht mit diesem Unterklasse-Deppen! Das würde sein Stolz nicht zulassen! Son Goku blickte den Älteren liebevoll an. „Ist ja gut, Vegeta. Ich geh ja schon.“ Er wusste, dass der Ältere etwas Zeit benötigte, er hatte fast damit gerechnet. Einen Vegeta bricht man nicht innerhalb von ein paar Stunden mit ein paar Zärtlichkeiten. Aber sein Kampfgeist war geweckt. Er würde dieses Spiel spielen und er würde es gewinnen. Es lag nicht in seiner Natur, aufzugeben, ohne zu gewinnen. Langsam stand er auf und zog sich an. Währenddessen war sein Blick stets auf Vegeta geheftet, der ebenfalls angefangen hatte, sich in seine Kleider zu hüllen. „Und wehe, du erzählst irgendjemandem davon!“ Son Goku lächelte ihn an. „Keine Angst, Vegeta.“ Er band sich seinen Gürtel um die Hüfte. „Ach ja, nächste Woche bin ich übrigens auch wieder Modell. Wäre schön, dich im Kurs zu sehen.“ Mit diesen Worten legte er Zeige- und Mittelfinger an die Stirn und teleportierte sich davon. Vegeta blieb allein in dem stillen Raum zurück. Er war verwirrt. Kakarott wollte ihn wieder sehen. Aber wollte er das auch? Natürlich wollte er. Aber war es eine gute Idee? Alles sprach dagegen! Es war so absurd und bekloppt und... Vor seinen Augen manifestierte sich erneut Son Gokus Körper. „Sorry, ich hab was vergessen.“ Vegeta spürte, wie Kakarotts Hände sich um seine Wangen schlossen und er von dessen weichen Lippen sanft geküsst wurde. Es war ein kurzer, aber versprechender Kuss, der im nächsten Moment schon wieder gelöst wurde. Mit leuchtenden Augen sah Son Goku dem Älteren in die Augen. „Bis dann.“ Und mit einem zischenden Geräusch war er wieder verschwunden, den komplett perplexen Vegeta zurück lassend. Der Prinz war total bewegungsunfähig und seine Wangen waren von einem unübersehbaren Rotschleier überzogen. Ein wohlig-warmes Kribbeln durchdrang seine Magengegend. Was machte dieser Kerl nur mit ihm?! Er wollte ihn doch nicht an sich ranlassen! Er wollte niemanden an sich ranlassen! Das würde ihn nur verletzen! Aber es war so gut... So richtig... „So... zu Hause..." Bei diesem Gedanken atmete Vegeta hart ein. „Nein“, scholt er sich selbst in die Stille hinein. „Nein, nein, nein.“ Er würde es nicht zulassen, dass es noch einmal so weit kam zwischen ihnen. Aber er würde zu dem Zeichen-Kurs gehen. Wenigstens gucken. Kapitel 6: 6 - [Die Veränderung] -------------------------------- 6 Gedankenverloren drosch Vegeta mit Fäusten auf einen der Trainingsroboter ein. Seit drei Tagen trainierte er nun wie ein Wilder Tag und Nacht, schlief kaum noch und verließ den Gravitationsraum nur, um zu essen. Der Tag, den er mit Kakarott verbracht hatte, ging ihm nicht mehr aus dem Kopf, es fraß ihn geradezu von innen auf, wie sehr er sich nach dem anderen sehnte. Doch dieser hatte sich danach nicht mehr gemeldet. Vegeta fragte sich, was das wohl bedeutete. Kakarott hatte ihm ziemlich klar zu verstehen gegeben, dass er mehr von dem Prinzen wollte, als Sex. Und nun meldete er sich einfach nicht mehr? Nicht dass Vegeta irgendwie Wert drauf gelegt hätte, dass der andere das tat. Das redete er sich zumindest ein. Wieso sollte er auch wollen, dass Kakarott sich meldet? Er würde sich ihm nicht noch einmal in dieser Form oder irgendeiner anderen Form öffnen. Für ihn war das Thema gegessen. Mit einem rot-leuchtenden Ki-Blast zerschoss er seinen absolut unterlegenen Trainings-Roboter, dass die Stahlspähne nur so durch die Gegend flogen. „Scheiss Kakarott! Wieso meldet er sich nicht?!“ Vegeta erschrak. „Wieso frag ich mich so was eigentlich? Es ist doch völlig egal!“ Er ballte die Fäuste und knurrte leise. „Ich brauch ihn nur zum Trainieren. Bulmas Roboter taugen einfach nichts!“ Zufrieden mit seiner Begründung verließ er den Schwerkraftraum, um zu duschen. Vor der Tür traf er auf Bulma. „Auch die noch... Das hat mir ja gerade gefehlt!“ Erhobenen Hauptes schritt er an ihr vorbei.  „Hey Gemüsemann, würdest du mich vielleicht mal beachten?!“, rief Bulma ihm hinterher. Vegeta hielt inne, drehte sich aber nicht zu ihr um. „Was willst du?“ „Ich will wissen“, begann Bulma. „Was mit dir los ist. Seit Tagen verbarrikadierst du dich zum Trainieren, kommst nur raus, wenn du Hunger hast und redest kaum.“ „Ist das nicht genau das, was ich sonst auch immer tue?“, erwiderte Vegeta gelangweilt. Bulma stutzte. Ja, es war genau das, was Vegeta immer tat. Aber irgendetwas war anders als sonst. „Irgendetwas ist anders als sonst. Ich spüre das. Irgendwas beschäftigt dich.“ „Mir geht es gut.“ Mit diesem Worten setzte er sich wieder in Bewegung und ließ Bulma einfach stehen. Doch diese, gab sich mit der Antwort des Prinzen nicht zufrieden und lief in Richtung ihres Büros. Die heiße Dusche hatte ihm gut getan. Er fühlte sich erfrischt und die Gedanken hämmerten nicht mehr so intensiv in seinen Geist ein. In ein Handtuch gehüllt, machte er sich auf den Weg zu seinem Zimmer. Als er an Bulmas Büro vorbei kam, das auf seinem Weg lag, vernahm er durch die nur angelehnte Tür die Stimme der darin sitzenden Frau, die scheinbar am Telefonieren war. Desinteressiert ging er an dem Zimmer vorbei, als er einen Sprachfetzen aufschnappte. „... ganz anders als sonst. Irgendwie kälter.“ Vegeta blieb abrupt stehen. Sprach sie etwa mit jemandem über ihn?! Er spitzte seine Ohren und lauschte. „Ich weiß auch nicht, es ist, als hätte er sich total verschlossen. Er ist wirklich nur noch am Trainieren.“ Kurze Stille. „Nein, er redet nicht mit mir. Das bringt gar nichts. Deswegen wollte ich dich fragen, ob du nicht mal mit ihm reden könntest.“ Vegetas Augen weiteten sich vor Schreck. Mit wem verdammt noch mal redete Bulma da?! Sie würde doch nicht... „Ich denke, du bist der einzige, dem Vegeta zuhören würde, Son Goku.“ Vegetas Herz war stehen geblieben. Toll. Jetzt wusste Kakarott also, dass er sich anders verhielt als sonst und dass das an ihm lag, war ja nur zu offensichtlich. „Wieso denn nicht? Hm... Achso, ja.... hm... verstehe. Naja, dann danke trotzdem. Machs gut!“ Bulma legte auf. In gespielter Gelassenheit ging Vegeta den Gang weiter, um nicht auffällig zu wirken, sollte Bulma jetzt aus dem Büro kommen. Seine Gedanken begannen wieder, sich im Kreis zu drehen. Kakarott hatte Bulmas Anliegen also abgelehnt. Er wollte nicht mit Vegeta reden. Da stimmte doch irgendwas nicht. Der Jüngere war doch sonst immer so offen und hilfsbereit, wenn es um Leute in seinem Freundeskreis ging. Es kam Vegeta komisch vor, dass er Bulma auf einmal eine Bitte abschlug und dann auch noch eine, die ihn, Vegeta, betraf. Wollte er ihn nicht mehr sehen? Mied er ihn? Vegetas Herz machte einen kurzen Hüpfer, eine Äußerung des Unmutes. „Gut“, dachte Vegeta. „Umso besser, wenn er mich nicht mehr sehen will. Dann kann ich ihn endlich vergessen. Und ich kann endlich aufhören, so eine Scheisse zu denken. Pah! Als würde ich mich auch nur ansatzweise darum scheren, wie es diesem Bastard geht oder was er denkt!“ Vegeta beschloss, morgen Abend nicht zu dem Zeichenkurs zu gehen. Er wollte Kakarott nicht sehen. Und dieser ihn ja offensichtlich auch nicht. Also würde er ausnahmsweise so freundlich sein, dem anderen seinen Wunsch gewähren und sich nicht dort blicken lassen. Zufrieden seufzend legte Son Goku den Hörer des Telefones auf. Sein Prinz verhielt sich also komisch, seit ein paar Tagen. Woran das wohl liegen mochte... Seinen Lippen entwich ein kurzes Lachen, gefolgt von einem Lächeln. Ja, er würde dieses Spiel gewinnen - und wenn es ihn noch so sehr anstrengen würde, sich so lange von dem Prinzen fern zu halten, bis dieser sich vor Sehnsucht verzehrte. Kapitel 7: 7 - [Der leere Tisch] -------------------------------- So, meine Lieben. Hier gleich mal wieder ein neues Kapitel. Lasst mir doch bitte n paar neue Kommis da, das motiviert immer so herrlich zum weiterschreiben. Dürft mir auch gerne Ideen und Inspirationen dalassen, was ihr euch wünscht. :) 7 Auf seinem Bett sitzend knetete Vegeta nervös seine Hände. In einer halben Stunde würde der Kurs losgehen. Er würde nicht dorthin gehen, würde der Versuchung widerstehen. In seinen Gedanken formte sich das Bild von Kakarotts perfekt geformtem Körper, der stöhnend unter ihm lag. ...„Dann nimm dir doch endlich alles!“... hallte es in Vegetas Kopf wider und in seiner Lendengegend begann sich etwas zu regen. „Ach verdammt...“, dachte er bei sich und nahm sein Skizzenbuch zu Hand. Er blätterte zu der Seite mit dem Bild, das er zuletzt vom Jüngeren gezeichnet hatte. Langsam fuhr er mit seiner Hand darüber und biss die Zähne zusammen. „Nein, nein, nein!“, sprach er in den stillen Raum. „Ich werde nicht dorthin gehen.“ //Ich werde mir nicht die Blöße geben, dort aufzutauchen, wenn ich weiß, dass er mich nicht sehen will. Eigentlich sollte es mir egal sein, ist ja nicht mein Problem, wenn er mich sehen muss. Aber ich will ihn nicht sehen.// Mit einem lauten Schlag haute er sein Skizzenbuch zu und warf es hinter sich aufs Bett. Dann legte er sich seufzend zurück. In Son Gokus Bauch rumorte es leicht. Er war etwas aufgeregt. Noch nie zuvor war er aufgeregt gewesen, wenn er sich für den Kurs ausgezogen hatte, aber diesmal fühlte es sich für ihn an, als würde er sich nicht für die ganze Gruppe ausziehen, sondern nur für seinen Prinzen. Ein leichter Rotschimmer legte sich um seine Nase. Draußen begann der Kursleiter gerade seine kurze Begrüßungsrede - Son Gokus Zeichen dafür, rauszukommen. Er öffnete die Tür und betrat den Hörsaal. In seinem Bauch begann es zu flattern und er fühlte sich seltsam schwerelos. Während er zu seinem Stuhl vorne in der Mitte ging, ließ er seinen Blick durch die Teilnehmer schweifen. Dann setzte er sich zu seiner ersten Pose hin. Sein Kopf war leer. So wie Vegetas Tisch. Enttäuschung machte sich in dem Saiyajin breit. Wie konnte es sein, dass Vegeta nicht da war? Er war sich so sicher gewesen, dass der Ältere kommen würde, dass er keinen Gedanken daran verschwendet hatte, dass es anders sein könnte. Verzweiflung kam in Son Goku auf. Was war, wenn er das ganze völlig falsch angegangen war? Ihm kam seine Strategie, Vegeta warten zu lassen, ihm Zeit zu geben, ihn in Ruhe zu lassen und vielleicht sogar ein wenig zu ignorieren, so wirkungsvoll vor. Aber was war, wenn der andere nur auf ein Zeichen gewartet hatte, sich ihm zu öffnen? Ein Zeichen, das er ihm nicht gegeben hatte? //Scheisse...// Nach zwanzig Minuten wechselte Son Goku die Pose und kniete sich auf den Boden. Er konnte an seiner Arbeit nicht dieselbe Freude finden, wie sonst immer. Zu intensiv waren die Gedanken, die ihn plagten. Zu frustrierend das Gefühl, jetzt nicht hier weg zu können, wo er doch so unbedingt mit seinem Prinzen reden wollte. Er hatte das Gefühl, ihm lief die Zeit davon. Son Goku sah aus dem Augenwinkel, dass sich die Türe des Hörsaals fast lautlos öffnete und jemand herein schlich. Ihm blieb das Herz fast stehen, als ihm klar wurde, dass es Vegeta war, der da verspätet eingetroffen war. Er hatte sich also doch umsonst verrückt gemacht! Innerlich seufzte er erleichtert auf. Endlich wurde sein Gesicht wieder von einem leichten Lächeln durchzogen. Vegeta indes ließ sich an einem freien Tisch ganz hinten nieder, packte seine Sachen aus, entledigte sich seiner Sonnenbrille, ließ aber wie immer die Kapuze seines dunklen Pullovers über seinem Haarschopf. Son Goku beobachtete ihn neugierig aus dem Augenwinkel und konnte seinen Blick nicht mehr von dem Prinzen nehmen, so glücklich war er, diesen zu sehen. Der Jüngere bemerkte einen sanften Hauch von Rot im Gesicht des Mannes, der gerade begann, ihn zu zeichnen und es stellte ihn zufrieden, dass er diesem scheinbar doch nicht so egal war, wie er immer vorgab. Ihre Blicke trafen sich. Son Goku sah, wie Vegetas Körper sich für einen Moment anspannte, eh der Prinz sich wieder fasste und zwang, zu entspannen. Für einen Augenblick schloss Son Goku die Augen und genoss das Glück, das ihn durchströmte, seit Vegeta anwesend war. Nie hätte er für möglich gehalten, dass allein die Anwesenheit einer Person ihn so glücklich machen könnte. Er konnte es kaum fassen, dass all dies von seinem eigentlichen Erzfeind in ihm ausgelöst wurde und doch schien es ihm das Logischste auf der Welt. Als er seinen Blick wieder erhob, sah er, wie Vegetas Gesicht zunehmend weicher wurde, während er malte. Er liebte diese Seite an dem Prinzen. Sie stand so im krassen Gegensatz zu dem, was alle anderen von Vegeta kannten und Son Goku war sich sicher, dass all seine Freund dem Prinzen anders begegnen würden, hätten sie nur ein einziges Mal diese Weichheit an ihm gesehen. Der Prinz wirkte so zufrieden, dass Son Goku am liebsten zu ihm gegangen wäre, um ihn zu umarmen. In Gedanken tat er es. Vegeta schaute auf. Erneut trafen sich ihre Augen und verweilten nun länger ineinander. In den Blicken beider spiegelten sich die Erinnerungen an die letzten Stunden, die sie miteinander geteilt hatten. Die verschwitzten Körper, die sich aneinander gepresst hatten, um möglichst viel Nähe zu erfahren, um die Lust zu stillen, um - Son Goku wand seinen Blick verschämt ab. //Oh Mann... Wenn ich noch ein zwei Sekunden länger in diese Augen geschaut hätte, hätte hier bald jeder gesehen, an was ich gerade gedacht habe...// Mit Mühe konzentrierte er sich darauf, das Feuer, dass sich in seine Lenden bahnen wollte, zu unterdrücken. Nicht hier. Nicht jetzt. Nicht unter den Augen aller dieser Fremden. Als der Kurs zu Ende war, ging Son Goku hinter in dem angrenzenden Raum, um sich wieder anzukleiden. Fast hastig zog er seine Hose und sein Shirt über, um wieder raus zu können, zu Vegeta, einfach um mit ihm zu reden, ihn zu sehen, vielleicht würde er ihm ja seine Bilder von heute zeigen. Als er den Hörsaal frisch eingekleidet betrat, war Vegeta schon verschwunden. Son Goku konnte es ihm nicht verübeln. Er kannte Vegeta. Bloß keine Konfrontation wagen. Ein verständnisvolles Lächeln bahnte sich den Weg in Son Gokus Gesicht. Seine Augen strahlten. Das Spiel konnte weitergehen. Kapitel 8: 8 - [Das Geständnis] ------------------------------- Danke für die lieben Kommentare! :) Das animiert wirklich ungemein zum Weiterschreiben. Bin auch immer offen für Vorschläge, wie es weitergehen könnte! :D Kleine Inspirationen halt... Viel Spaß! 8 Nachdenklich lief Vegeta durch die Straßen der Stadt, in Gedanken noch immer bei dem schwarzhaarigen Mann, den er gerade nackt vor sich sitzen hatte und dessen Nähe er so begehrte. Ein Knurren entfloh seinem Rachen, als er sich dieses Gefühls bewusst wurde und verzweifelt versuchte er, es zu unterdrücken. Es funktionierte nicht. //Was hat dieser Kerl nur, dass er mich immer wieder dazu bringt, Dinge zu tun, die ich nicht tun wollte?!// Dass er doch zu dem Malkurs gegangen war, hatte er in dem Moment bereut, in dem er die Tür zu dem Hörsaal aufgemacht hatte. Kakarotts Augen waren sofort auf ihn gerichtet gewesen und in seiner Mimik war deutlich lesbar gewesen, dass er auf ihn gewartet hatte. Unweigerlich hatte er sich gefragt, wieso das so war, hatte er ihn doch in den letzten Tagen gemieden und beim Telefonat mit Bulma war er ja auch abweisend gewesen, was ein Treffen mit ihm anging... Das alles kam Vegeta seltsam vor, aber er schob diese Gedanken gekonnt beiseite. Das hatte hier nichts verloren. Dann hatte er für eine Stunde alles um sich herum vergessen und nur diesen wunderbaren Körper gesehen, gemalt, verewigt. In dem Augenblick, in dem sich ihre Blicke getroffen hatten, hatte Vegetas Herz für einen Schlag ausgesetzt und all seine Gedanken waren wie weggewischt gewesen. Ein wildes Begehren hatte sich in ihm ausgebreitet - nicht das Begehren, diesen Körper zu liebkosen, zu berühren, sich mit ihm zu vereinigen, nein, eher das Verlangen, weiter in diese tiefen Augen zu sehen und sich darin zu verlieren. Doch bereits während des Blickabtausches war ihm dieses geheime Bedürfnis so peinlich geworden, dass sein Körper sich versteift hatte und er den Blickkontakt abbrach, um weiter zu malen. Jetzt, wo er auf dem Weg nach Hause durch die fast gänzlich leeren Nebenstraßen der Stadt spazierte, wurde ihm schmerzlich bewusst, wie sehr er Kakarott wollte, nicht nur körperlich. //Scheisse... Ich darf das nicht zulassen... Nicht noch einmal...// Er konnte es einfach nicht riskieren. Er durfte es nicht riskieren! Es würde ihn nur zerstören, sich zu öffnen. Einmal hatte er das schon getan. Er war jung gewesen und hatte es nicht besser gewusst. Erinnerungsfetzen tauchten in seinem ohnehin schon geplagten Kopf auf. //Ich darf mich nicht gehen lassen! Auch wenn es noch so verlockend ist!// Wie sehr wünschte er sich jemanden, bei dem er sich einfach mal wieder fallen lassen konnte, jemanden, bei dem er mal wieder er selbst sein konnte. Wie viele Jahre hatte er eigentlich diese Maske getragen, die schon fast sein Gesicht geworden war? Und wie zum Teufel hatte es dieser verdammte Kakarott geschafft, einen Riss in diese Fassade zu bringen? //Vielleicht durch seine kindliche Naivität...“ Vegeta scholt sich. „Ach Quatsch, so naiv ist der gar nicht. Das macht er doch allen nur vor, damit sie nicht mehr von ihm erwarten, als er ihnen geben will.// Sein Mund verzog sich zu einem Grinsen, bei dem Gedanken, dass Kakarott berechnender sein könnte, als alle immer erwarteten. Unwillentlich malte er sich ein Horrorszenario aus, in dem Kakarott mit ihm spielte, ihn benutzte, um sich zu befriedigen und ihn dann gnadenlos fallen lassen würde. Vegeta schwor sich, dass es soweit nicht kommen würde. Er würde dem Jüngeren gar nicht erst die Gelegenheit geben, ihn fallen zu lassen. Dazu müsste er nur die Gefühle unterdrücken, die zur Zeit in ihm am Heranreifen waren. Nichts leichter als das. Darin war er ja schließlich geübt. Er schloss die Haustüre auf und betrat die Wohnung. Zielstrebig lief er in Richtung seines Zimmers, als Bulma ihn im Vorbeigehen an ihrem Büro abfing. „Wo warst du denn?“, fragte sie neugierig. Vegeta blickte sie desinteressiert an. „Das geht dich nichts an.“ „Vegeta, ich mache mir Sorgen um dich. Seit Tagen gehst du mir aus dem Weg, verbringst keine Zeit mehr mit deinem Sohn und sperrst dich in deinem Zimmer oder im Gravitationsraum ein. Oder du verschwindest irgendwo. Glaubst du, mir ist nicht aufgefallen, dass du jede Woche zur gleichen Zeit verschwindest?“ Der Saiyajin blickte sie geschockt an. //Verdammt, ich hätte vorsichtiger sein sollen...“ Was sollte er ihr jetzt sagen?! „Ach was, ich bin Vegeta, Prinz der Saiyajins, ich schulde niemandem Rechenschaft über irgendetwas.// Wortlos drehte er sich weg und lief den Gang weiter. „Was ist nur los mit dir?...“, flüsterte Bulma fast schon, aber ihr war klar, dass Vegeta ihr absolut nichts sagen würde. Nicht jetzt. Aber irgendwie würde sie schon rausfinden, was ihren Freund beschäftigte... Kaum war der Prinz in seinem Zimmer angekommen, überkam ihn ein Hungergefühl. Faul wie er war, bestellte er sich mehrere Pizzen beim Lieferservice um die Ecke und ließ sich mit dieser Mahlzeit entspannt in seinem Bett nieder. Während er aß, betrachtete er kritisch die Skizzen, die er heute im Kurs angefertigt hatte. Wie in Trance blätterte er immer wieder vor und zurück in seinem Buch und betrachtete die Bilder pausenlos. Irgendwann fiel ihm auf, dass seine Pizza kalt geworden war. Ungläubig schüttelte er den Kopf. //Jetzt vergess ich schon zu essen, weil ich Bilder von ihm anschaue...// Er beschloss, dass er sich für heute genug das Hirn zermartert hatte, legte die halbleeren Pizzakartons vor seinem Bett auf den Boden, löschte das Licht und fiel in einen bildreichen Schlaf. Son Goku war nach dem Zeichenkurs direkt nach Hause geflogen, in der Hand ein nettes Bündel Geld. Er seufzte erleichtert. //Dann lässt Chichi mich vielleicht wieder eine Zeit lang in Ruhe//, dachte er für sich und ließ den Abend Revue passieren. Er lachte innerlich, wenn er sich daran zurück erinnerte, wie panisch und verzweifelt er gewesen war, als Vegeta am Anfang des Kurses nicht aufgetaucht war. //Oh Mann, mich hats ja voll erwischt...// Ein Grinsen stahl sich in sein Gesicht. //Ich krieg dich schon noch soweit, mein Prinz.// Als er zu Hause angekommen war, stand bereits ein fürstliches Festmahl auf dem Tisch in der Küche für ihn bereit. Er wunderte sich. Normalerweise musste er sich immer selbst etwas zubereiten, wenn er so spät nach Hause kam. Doch das Essen verströmte einen so verlockenden Duft, dass er seine Verwunderung zur Seite schob und sich gierig an den Tisch setzte. „Oh wie toll“, rief er erfreut, als er eine gewaltige Dinosaurierkeule zur Hand nahm. Chichi betrat die Küche und lächelte ihren Mann an. „Schmeckts?“ „Hmpfa“, brachte dieser durch seinen vollgestopften Mund heraus und hätte sich dabei fast verschluckt. Als sein Mund endlich leer war, fügte er hinzu. „Lecker! Danke, Chichi! Womit hab ich denn verdient, dass ich so verwöhnt werde?“ „Heute ist unser Hochzeitstag, Dummerchen.“ Son Goku starrte sie wortlos an. Das Lächeln war aus seinem Gesicht gewichen. „Achso?“ Chichi grinste ihn an. „Ich dachte schon, dass du es vergessen wirst. Aber das ist okay. Ich hatte nur Lust, dir etwas zu schenken.“ „Naja, wenn wir schon bei Schenken sind...“ Der Schwarzhaarige nahm das Bündel Geld, das er verdient hatte und drückte es seiner Frau in die Hand. Freudig nahm sie es entgegen. Sie verstaute es in einer Schublade und setzte sich dann zu ihrem Mann an den Tisch. Sie nahm sich etwas Suppe und in den nächsten Minuten waren nur herzhafte Schmatzgeräusche von den beiden zu hören. „Wo sind eigentlich die Jungs?“, fragte Son Goku irgendwann, als ihm aufgefallen war, wie still es im restlichen Haus war. „Ich habe Son Gohan vorgeschlagen, mit Videl, Trunks und Son Goten zu Campen. Immerhin haben wir zwei heute etwas zu feiern und da wollen wir mit Sicherheit zweisam sein...“ Sie zwinkerte ihm verführerisch zu. Son Goku blieben die Nudeln im Hals stecken, als er das hörte und er begann wie wild zu Husten und sich den Hals zu halten. Schwer atmend saß er am Tisch. „Puh, das war ja knapp. Fast wär ich erstickt...“ Chichi sah ihn besorgt an. „Wieder alles in Ordnung?“ „Äh, ja.“ Ein bisschen langsamer aß der Saiyajin weiter und versank für einen Moment in seiner Gedankenwelt. //Oh Mann, Chichi will heute Abend bestimmt mit mir schlafen... Die letzten Tage konnte ich ihr ja aus dem Weg gehn, aber langsam gehen mir die Ausreden aus. Vielleicht sollte ich endlich klar Tisch machen. Ich will mit Vegeta zusammen sein...// Sein schlechtes Gewissen plagte ihn. Eigentlich betrog er seine Frau die ganze Zeit. Es tat ihm leid, aber bisher war er einfach zu feige gewesen, ehrlich zu ihr zu sein. „Du, Son Goku, ich wollte dich die ganze Zeit schon mal etwas fragen.“ „Ach ja? Was denn?“, er glotzte sie gespannt an. Was würde nun wohl kommen? „Was ist das denn eigentlich für ein Job, den du da machst? Alle paar Wochen bringst du einen Batzen Geld mit nach Hause und dabei weiß ich, dass du dann nur einen Abend gearbeitet hast. Sonst bist du ja immer am Trainieren.“ Son Gokus Augen weiteten sich und sein Teint wurde ein paar Nuancen roter. „Ääääh... Also, ich... Also,... das musst du nun wirklich nicht wissen.“ „Ich würde es aber gerne wissen“, sagte sie mit einem Lächeln. „Ach das ist halt so... so Männerarbeit eben.“ „Ist alles in Ordnung? Du druckst so rum? Ist deine Arbeit etwas peinlich?“ Ihre Augenbrauen zogen sich ein Stück weit zusammen. Fragend blickte sie Son Goku an. „Nein, es ist ein ganz normaler Job.“ Er quittierte diese Lüge mit einem breiten Grinsen. Chichis Misstrauen wuchs. „Son Goku, was ist das für ein Job?“ Ihre Stimme wurde einen Deut ernster. Dass ihr Mann nicht mit der Sprache herausrückte, verwirrte sie. Sie hatte immer gedacht, er machte etwas ganz normales, schwere Sachen schleppen oder etwas bauen oder so. „Chichi, es ist doch wirklich völlig egal, das Geld stimmt jedenfalls", wich er aus und nahm einen weiteren Happen Nudeln zu sich. Die Schwarzhaarige schenkte ihm einen Blick der tödlicher nicht hätte sein können. „Sag es mir.“ Son Goku wusste, dass Chichi nicht kleinbei geben würde, bevor er es ihr gesagt hätte... Er seufzte. „Ich... ich arbeite als... als...“ „Jaaaa?“ „Als Aktmodell in einem Zeichenkurs.“ Chichi atmete geschockt ein. „Du... du ziehst dich aus für Geld?“ Son Goku nickte pikiert. „Mein Mann stellt sich nackt vor fremde Leute und lässt sich anglotzen...“ Sie war einer Ohnmacht nahe. „Chichi, so schlimm ist das doch nicht! Ist ja nicht so als würden die mich anfassen! Außerdem sind das alles total nette Leute!“ „Hast du mal drüber nachgedacht, dass die alle Nacktbilder von dir zu Hause haben?!?!“ „Na und? Was soll schon damit passieren...“ „Son Goku, ich finde das nicht in Ordnung! Ich will, dass du dir einen anderen Job suchst!“ „Aber Chichi, mir macht das Spaß!“ „Spaß?! Es macht dir SPASS???“ „Ja, ich genieße das. Die -“ „Oh Kami, er hat Spaß dabei!“, sprach sie ungläubig gen Himmel. „Jetzt lass mich doch mal ausreden... Die Leute sind toll, das Geld stimmt und ich darf nackt rumsitzen. Ich bin nun mal gerne nackt und hier regst du dich ja immer gleich auf, wenn ich nackt rumlaufe.“ „Wegen den Kindern! Wo kämen wir denn da hin?“ „Ja siehst du, deswegen mach ich es woanders und werde auch noch gut dafür bezahlt.“ „Ich kann das einfach nicht gut finden! Du bist mein Mann und ich sollte die einzige sein, die dich nackt sehen darf!“ Vor Son Gokus innerem Auge ploppte Vegeta auf. Wie er es genossen hatte vor dem Älteren nackt zu liegen und sich malen zu lassen... Vegetas begehrender Blick auf seinem Körper. Gänsehaut überall... „Ich werde auf jeden Fall weiter in diesem Job arbeiten, da kannst du sagen, was du willst. Du wolltest, dass ich Geld nach Hause bringe und das tue ich. Der Rest geht dich nichts an.“ //Was maßt sie sich eigentlich an, dass sie meint, sie könnte mir alles verbieten, was mir Spaß macht?!// Son Goku stand auf und verließ das Zimmer. Einige Sekunden später hörte Chichi die Haustüre ins Schloss fliegen. Sie seufzte. Wenn sie gewusst hätte, dass die Frage nach seinem Job den Abend ruiniert, dann hätte sie sie nicht gestellt... Geladen vor Wut verließ Son Goku das Haus und lief in Richtung Wald. Es war bereits dunkel und der Mond schien halbvoll am Himmel und warf ein ruhiges, weiches, vielleicht sogar etwas gruseliges Licht durch die Bäume unter denen Son Goku sich nun auf einem Steinblock niederließ. Ihm entfuhr ein wütender Schrei. Danach fühlte er sich besser. Er zog seine Beine an den Körper und umschlang sie mit seinen Armen. Er fühlte sich allein. Irgendwie war zur Zeit alles im Umbruch und so gerne wäre er so stark, dass er es mit links meistern könnte, alles abzuwarten und hinzunehmen, alles zu verkraften und positiv in die Zukunft zu schauen. Aber nun saß er hier, mitten im Wald und war sich nicht mehr ganz so sicher, ob alles so verlaufen würde, wie er es geplant hatte. Was, wenn er Vegeta falsch einschätzte? Was, wenn sie wirklich nicht für einander bestimmt waren und Vegeta sich kein bisschen nach ihm sehnte? So gerne hätte er sich jetzt in die Arme seines Prinzen gekuschelt und einfach nur seine Nähe gespürt. Aber wenn er jetzt zu ihm gehen würde, wäre das das Ende seines Planes. Er wollte doch, dass Vegeta von sich aus zu ihm kam, wenn er bereit dazu war. Aber was, wenn das niemals passieren würde? Ein schmerzhaftes Ziehen ging durch Son Gokus gesamten Körper, als er sich vorstellte, nie wieder die Nähe des Prinzen zu genießen. //Ich halt das nicht mehr aus! Ich muss irgendetwas tun!// Ein schmerzerfüllter, endlos langer und lauter Schrei durchzog den Wald, als Son Gokus Haare sich blond färbten und er losflog, um in der Einöde irgendwelche Felsen zu zertrümmern, um sich abzureagieren. Währenddessen wachte in der Hauptstadt ein verwunderter Prinz auf und blickte aus dem Fenster. Er spürte, wie Kakarotts Aura in die Höhe geschossen war. //Kakarott... Was ist da los?!// Kapitel 9: 9 - [Der Kampf] -------------------------- Danke für die Kommentare und die Favoriten!! :D Weiter gehts! Und das nächste Kapitel ist auch schon fast fertig! 9 Mit einem Ruck war seine Bettdecke zur Seite gezogen und er sprang aus dem Bett. Ohne weiter zu überlegen, folgte er dem Impuls, sein Fenster zu öffnen und hinauszufliegen, um Kakarott zu suchen. Während er so flog, und ihn die kalte Luft ganz einhüllte, bemerkte er dunkle Gewitterwolken, die sich am Himmel zusammen zogen. Leises Grollen entwich den Gebilden über ihm und er fragte sich, wie lange es wohl noch dauern würde, bis sich der Himmel öffnete und sich alles auf die Erde entlud. Er beschleunigte sein Tempo. Unweigerlich fragte er sich, was wohl mit Kakarott los war. Der Jüngere trainierte sonst nie in der Nacht. Und gerade wenn so ein Unwetter anstand, sollte man doch lieber zu Hause bleiben. Vielleicht war Kakarott angegriffen worden? Was auch immer es war, Vegeta hatte ein flaues Gefühl im Magen. Und noch flauer wurde ihm, als ihm auffiel, dass er dem anderen gegenüber stehen würde, ganz alleine, ohne schützenden Zeichenkurs. Er würde sich ihm stellen müssen. Mit ihm reden... In Vegetas Magengegend kribbelte es leicht, beim Gedanken daran, was sie außer Reden noch tun könnten... Aber er würde es nicht soweit kommen lassen. Nicht noch einmal. Das erste Mal mit Kakarott hatte ihn schon gewaltig aus der Bahn gerissen, also würde er es gar nicht erst zu einem zweiten Mal kommen lassen. Das würde ihn nur noch mehr fertig machen. Seine Fassade bröckeln lassen. Nein, er würde sich sicherlich niemandem öffnen. Schon gar nicht diesem Clown von Saiyajin! //Was mach ich dann hier überhaupt?//, fragte er sich mitten im Flug und hielt abrupt in der Luft inne. //Wieso interessiert es mich überhaupt, was mit ihm ist? Er ist mein Todfeind! Und nur weil ich einmal mit ihm geschlafen hab, weil ich seinen Körper scharf finde, heißt das noch lange nicht, dass ich mich um ihn scheren muss!// Er wendete und mit grimmiger Miene flog er zurück Richtung Capsule Corporation. Ein lautes Donnern entfuhr dem Wolkenberg über ihm. Wieder hielt er inne und blickte hinauf in die dunkelgraue Masse. „Ach Scheisse...“, grummelte er resigniert, wand sich um und flog in die Richtung, aus der Kakarotts Energie kam. Mit nackten Fäusten schlug Son Goku immer wieder auf die Felsen ein, die sich vor ihm auftürmten. Es begann bereits leicht zu regnen, doch es war ihm egal. Alles war heute egal, er musste nur seiner Wut Luft machen, sie endlich mal heraus lassen. Dabei wusste er nicht mal, warum er eigentlich so wütend war. Ein Faustschlag gegen den Felsen. Wegen Chichi? Weil sie versucht hatte, ihm seinen Job zu verbieten? Noch ein Schlag. Wegen Vegeta? Weil er das Gefühl hatte, dass nicht alles nach Plan verlief? Nein, im Grunde war nichts vorgefallen, was darauf schließen ließ. Er war im Kurs da gewesen und laut Bulma verhielt er sich anders als sonst. Aber wieso war er dann so verdammt wütend? Ein weiterer Schlag. Wegen sich selbst? Weil er zu feige war, zu seiner Frau ehrlich zu sein und Vegeta seine Gefühle ohne dieses Zeitlass-und-Abwart-Spielchen zu gestehen? War er ungeduldig? Ein letzter Schlag. Der Felsen stürzte ein und begrub den Saiyajin unter seinen Trümmern. Mit einem lauten Kampfschrei setzte der Begrabene sein Ki frei und die goldene Aura schleuderte die Steine in alle Richtungen davon. Der Kämpfer erhob sich in die Luft, bündelte seine Energie in seinen Handflächen und schoss zwei leuchtende Ki-Strahlen mitten in die Felslandschaft. Die Erde bebte leicht, während sein orange-roter Kampfanzug durchnässt an seinem Körper klebte. Er atmete schwer. Der Regen wurde heftiger. Plötzlich spürte er eine große Energie auf ihn zurasen. Sie war schon fast bei ihm und er scholt sich, dass er so in sich vertieft gewesen war, dass sie ihm nicht früher aufgefallen war. Freude und Entsetzen wechselten sich ab, als ihm bewusst wurde, dass es Vegeta war, der da auf ihn zugeflogen kam. Eigentlich wollte er nicht, dass der Prinz ihn in diesem Zustand sah - klar hatte er ihn schon oft gesehen, wenn er nach einem Kampf schlimm zugerichtet war - aber stets war es jemand anders gewesen, der ihn in diesen Zustand versetzt hatte. So wie er jetzt aussah, konnte man eher an Selbstverstümmelung denken... Seine Hände waren aufgeschlagen von den Felsen, sein Kampfanzug an einigen Stellen angerissen und seine Arme von Kratzern übersäht. Abgesehn davon bekam er die Wut auf seine Gefühlslage immer noch nicht in den Griff. Angriffslustig blieb er in der Luft und grinste Vegeta entgegen, der soeben angekommen war. Er wusste nicht wie er sich verhalten sollte oder wollte und so entschied er, einfach aus dem Bauch raus zu handeln. Vegeta hielt etwa zehn Meter vor ihm an, verschränkte seine Arme und starrte den anderen ausdruckslos an. „Was soll das werden, Kakarott? Haben die bösen Felsen etwa versucht die Erde zu zerstören?“ Ein zynischen Grinsen bettete sich in Vegetas Gesicht. Diesen Kommentar hatte er sich einfach nicht verkneifen können, als er das Chaos sah, das Kakarott einfach so angerichtet hatte. „Oder hast du beschlossen, dich selbst zu zerstören, weil du endlich eingesehen hast, was für ein Weichei du bist?“ Trotz seiner bissigen Bemerkungen war ihm ein Stein von Herzen gefallen, dass Kakarott nicht ernsthaft in Gefahr gewesen war. Doch er schob diesen Gedanken bei Seite. Son Goku konnte sich ein Grinsen auf Vegetas Sarkasmus hin nicht verkneifen. Das war der Prinz, wie er leibte und lebte. So wie er ihn kannte. „Oh, wie schön“, antwortete er mit eben dem selben Unterton, wie Vegeta zuvor. „Der Prinz der Saiyajin hat endlich den Weg aus seinem Atelier herausgefunden. Danke, dass ihr mich mir eurer Anwesenheit beglückt, euer Majestät.“ Son Goku verneigte sich tief und blickte von unten mit einem überlegenen Grinsen in Vegetas Gesicht. „Pah! Du glaubst doch nicht etwa, dass ich mein Training vernachlässige, nur weil ich nebenher auch noch andre Sachen im Kopf habe. Dich schaff ich doch allemal!“, feixte Vegeta. „Ach ja? Wie süß! Du magst vielleicht der Meister der bildenden Kunst sein, aber der Meister der Kampfkunst bin immer noch ich!“ „Halt die Klappe und lass und endlich loslegen, du Unterklassenniete!“ Einen Moment lang fixierten sich die beiden Gegner mit eisernen Blicken, warteten auf eine Reaktion ihres Gegenübers. Zu Hören war nichts außer dem mittlerweile stark nieder prasselnden Regen, der gegen die zerklüftete Felslandschaft fiel. Dann, auf einmal, mit lautem Kampfgebrüll rasten die zwei Kämpfer aufeinander zu. Es folgte ein wilder Schlagabtausch, Tritte trafen Rippen und Arme, Blut wurde gespuckt. Schon nach wenigen Minuten verwandelte auch Vegeta sich zum Supersaiyajin, um mit seinem Gegner mithalten zu können. Doch gerade, als er verwandelt auf Kakarott los stürmen wollte, sah er einen mächtigen Ki-Blast frontal auf sich zuschiessen, den er nur mit Mühe und Not abwehren konnte. Seine Kleider waren an den Armen versengt und so zog er seine Jacke aus, warf sie zur Erde und kämpfte in T-Shirt weiter. Er genoss es, mal wieder zu kämpfen, richtig gefordert zu werden. Und obwohl die beiden schon so oft miteinander gekämpft hatten, fühlte es sich für Vegeta anders an, als sonst. Auf gewisse Art und Weise noch hemmungsloser, aber zugleich auch herausfordernder und irgendwie... leidenschaftlicher. Wie eine komplett absurde, wahnwitzige Mischung aus Hass und Liebe, aus Widerstand und Nähe. Es tat Son Goku gut, einen Gegner zu haben, an dem er sich abreagieren konnte. Bei Vegeta wusste er ja, wie viel dieser wegstecken konnte und so ließ er sich einfach gehen. Mit jedem Schlag, den er an Vegeta tat und mit jedem Schlag, den er von seinem Gegenüber kassierte, verflüchtigte sich seine Wut immer weiter, bis schließlich nichts mehr davon übrig war. Und diese Abwesenheit von Wut hatte etwas anderem Platz geschaffen, das sich nun in Son Goku aufbaute: Begehren. Und Liebe. Mit voller Wucht traf er Vegetas linke Wange und katapultierte ihn so gegen die nächstbeste Felswand, wo dieser einige Zentimeter tief im Gestein einschlug. Son Goku flog ihm auf der Stelle hinterher, packte Vegetas Handgelenke und nagelte ihn regelrecht an dem Felsen fest. Vegeta spürte, wie sich Kakarotts gesamter Körper gegen ihn stämmte, wie seine Arme zu seinen Seiten nach oben fixiert wurden und er wehrte sich inbrünstig gegen diese Nähe. Es war zu nah, er konnte es nicht ertragen. „Lass mich los, Kakarott!“, rief er wütend und wand sich unter den festen Griffen seines Gegners. Son Goku blickte Vegeta tief in die Augen. Dieser hörte urplötzlich auf, sich zu wehren, als er sah, mit welcher Ernsthaftigkeit sein Erzfeind ihn anblickte. „Kakarott... Was... Sieh mich nicht so an...“, flüsterte Vegeta fast flehend. „Bitte, ich... ich will das nicht...“ Son Gokus Blick blieb hart. Langsam schob er seinen Kopf ein Stück weit in Richtung Vegetas Gesicht. Dieser zuckte leicht zurück und drehte sich weg. Doch der Größere ließ sich nicht beirren und folgte Vegetas Kopf, ließ seine Zunge aus seinem Mund gleiten und leckte vorsichtig das dünne Rinnsal aus Blut von Vegetas Kinn, das sich dort seinen Weg nach unten bahnte. Vegeta bekam an seinem gesamten Körper eine Gänsehaut und fast hätte er leise gestöhnt, konnte sich aber im letzten Moment noch zusammenreißen. Der Geruch des anderen machte ihn fast wahnsinnig. Er sehnte sich nach den Berührungen Kakarotts und doch wollte er sie nicht. Son Goku entfuhr ein leises Knurren, als er den metallisch-schmeckenden Lebenssaft Vegetas auf seiner Zunge schmeckte. Er wollte mehr und doch kämpfte er innerlich mit sich selbst und seiner Selbstkontrolle. Am liebsten hätte er Vegeta in seine Arme geschlossen, ihn leidenschaftlich geküsst und an seinem gesamten Körper berührt, gestreichelt, doch sein letztes Fünkchen Verstand, das er nicht während dem Kampf gerade aufgegeben hatte, sagte ihm, dass dies keine guten Konsequenzen gehabt hätte. Er schluckte den Geschmack Vegetas runter, atmete tief durch und stellte wieder Blickkontakt mit den amazonitfarbenen Augen seines Gegenübers her. „Danke, Vegeta...", hauchte er und küsste flüchtig dessen Mundwinkel. „Wofür?" „Einfach nur dafür, dass du hergekommen bist." Vegetas Augen weiteten sich. Dann spürte er, wie Kakarott seine Griffe lockerte und ihn schließlich ganz freigab. Doch bevor der Größere ihm seine Nähe gänzlich entzog, tat Vegeta etwas, womit er selbst nicht gerechnet hatte: Er umfasste Kakarotts Rücken und drückte dessen regennassen Oberkörper eng an sich. „Gern geschehen", flüsterte er sanft in Kakarotts Ohr und spürte, wie sich Kakarotts Arme um seinen Rücken schlangen und den Prinzen regelrecht umklammerten. Vegeta wunderte sich. Was war nur mit dem sonst so starken Saiyajin los, der Kakarott sonst immer war? Es schien ihm, als hielt er ein Wesen in den Armen, das zerbrechlich war wie Porzellan und auf einmal hatte er das Bedürfnis, ihn einfach nur zu halten; ihm die Nähe zu geben, die er scheinbar brauchte. Sanft küsste er den Hals des anderen, der dicht an sein Gesicht gedrängt war. Kakarott seufzte zufrieden. „Vegeta..." Son Goku löste die feste Umarmung, um sein Hände an Vegetas Wangen zu legen und ihn durchdringend und weich anzusehen. Dann näherte er sich vorsichtig mit seinem Gesicht dem Vegetas, um ihn zu küssen und als er merkte, dass dieser diesmal nicht zurückzuckte, sondern mit der gleichen Intensität zurückblickte, schloss er seine Augen und versiegelte Vegetas Lippen sachte mit den seinen. Es war ein flüchtiger Kuss, fast mehr ein Hauch, als eben ein Kuss und sofort stellte Son Goku den Blickkontakt wieder her. Vegeta seufzte, schloss für einen Moment die Augen, wie zum Überlegen, blickte Kakarott dann wieder an und vergrub seine Hand - sehr zu dessen Überraschung - in dessen Haaren. Dann zog er Kakarotts Kopf ganz nah zu seinem und küsste leidenschaftlich dessen bebende Lippen. Son Gokus gesamter Körper zitterte. Vor Kälte. Vor Hitze. Vor Verlangen. Er intensivierte den Kuss und versuchte zugleich den Geruch seines Prinzen durch die Nase aufzunehmen. Vegeta öffnete leicht seinen Mund, was Son Goku als Einladung verstand, in diesen einzudringen und mit dessen Zunge ein feuriges Gefecht auszutragen. Unterdessen krallten sich seine Hände in Vegetas Rücken, wollten soviel Körperwärme des anderen aufnehmen, wie nur möglich, was angesichts des tobenden Unwetters um sie herum ziemlich unmöglich war. Plötzlich schlug ein Blitz circa zwanzig Meter neben Ihnen in einen am Fels befindlichen Baum ein und die Druckwelle desselben schleuderte die beiden mit voller Wucht auf die Erde. Son Goku landete hart auf Vegetas Körper, was dem Untenliegenden ein lautes Schreien abrang, das sogleich durch fordernde Lippen zum versiegen gebracht wurde. Vegeta umschlang Kakarotts Körper mit beiden Armen und zog ihn in eine enge Umarmung, deren Krönung ein endlos scheinender Kuss war. Dass sie im Schlamm lagen, schien ihnen herzlich wenig auszumachen. Nass waren sie eh schon. „Vegeta..." Kakarotts Stimme klang so leidenschaftlich und zugleich hart, regelrecht fordernd, dass es Vegeta bis ins Mark durchdrang und ihm entfuhr ein leichtes Stöhnen. Son Goku platzierte ein Bein zwischen Vegetas Schenkeln und fuhr mit seiner rechten Hand über die Brustmuskeln und die Seite des Prinzen. Als seine Hand sich Vegetas Schritt näherte, hielt dieser plötzlich inne und fasste Kakarotts Handgelenk. „Lass das, bitte... Ich kann das nicht..." Son Goku sah überrascht auf und erlangte seine Fassung, seinen Verstand wieder. In seinem Kopf formten sich Bilder und Ideen, wie er mit der Situation umgehen könnte. Er entschied sich für die dreiste Variante. „Das hast du nicht zu bestimmen, mein Prinz", sagte er sanft und lächelte Vegeta schelmisch an. Dann machte sich sein Mund an Vegetas Halsbeuge zu schaffen. Dieser starrte einen Moment lang ungläubig in den Himmel. „Was? Wie meinst du das?" Son Goku blickte ihn an und grinste breit. „Gleiches mit gleichem. Ich nehme mir nur, was mit zusteht." Wieder verteilte er Küsse. Vegeta wollte ihn von sich herunterschieben, aber Kakarott packte gemächlich die Handgelenke des Schwächeren und drückte ihn in den Boden. „Kakarott, was soll das?! Geh endlich runter von mir! Was meinst du mit ‘was dir zusteht‘?“ Mit einem dreisten Lachen im Gesicht erklärte der Überlegene: „Beim Malen hast du dir meinen Körper genommen. Es ist doch nur fair, wenn ich mir deinen im Gegenzug auch nehmen darf.“ Vegeta riss die Augen auf. Er würde doch nicht gegen seinen Willen...?! Er begann sich unter dem Größeren zu winden und zu wehren, doch Kakarott lächelte ihn nur von oben herab an und drückte ihn fester gegen den schlammigen Erdboden. Kapitel 10: 10 - [Drei Worte] ----------------------------- 10 Son Goku lächelte liebevoll und doch ernst, als er den sich windenden und wehrenden Vegeta unter sich betrachtete. Es gab ein zu verführerisches Bild ab, wie sein Prinz gegen ihn ankämpfte. Er packte dessen Handgelenke und hielt sie beide mit seiner linken Hand über seinem Kopf auf den Boden gedrückt. Der Matsch, in dem die beiden lagen, machte ihm dies nicht gerade leichter, alles war rutschig und dreckig. Vegeta hatte sich durch seine Befreiungsversuche schon gut mit der nassen Erde eingeschmiert, seine Kleider und Haare waren durchdrungen von der kalten matschigen Masse. Und doch hörte er nicht auf, sich zu wehren, erhöhte sein Energielevel und bemerkte zu seiner Unzufriedenheit, dass dies Kakarott nur noch mehr anspornte, ihn zu halten. Eine golden leuchtende Aura aus Licht umgab die zwei rangelnden Saiyajin. Mit seiner freien Hand streichelte Son Goku über die Brust Vegetas, stimulierte dessen Nippel sanft, während er mit seiner gesamten Kraft den Körper unter sich auf den Boden drückte. Vegeta entfuhr ein Stöhnen, ausgelöst durch die sanfte Stimulation seiner Brust, doch schnell hatte er sich wieder gefangen und kämpfte weiter gegen die Schwere auf ihm an. Son Goku unterdessen begann, seine Lippen in der Halsbeuge des Prinzen zu versenken und mit Küssen und Bissen zu übersäen und den unwiderstehlichen Duft seines Prinzen einzusaugen. „Kakarott, hör endlich auf mit der Scheisse!!!“, wettere Vegeta laut. Und in diesem Moment zerrte Kakarott unsanft Vegetas Shirt von dessen Oberkörper und warf die Fetzen achtlos irgendwohin, und betrachtete einen Moment zufrieden und lustvoll den Körper des Mannes unter ihm, den er so sehr begehrte. Dann senkte er den Kopf und schickte seine Zunge auf eine Erkundungstour entlang Vegetas Haut, die trotz der Schlammspritzer einfach nur verlockend schmeckte. Wieder stöhnte Vegeta auf; die Zunge schien ihm so heiß, auf seiner regendurchnässten, kalten Haut und für einen kurzen Augenblick fiel die Anspannung von ihm ab und seine Gegenwehr setzte aus. Son Goku bemerkte dies, führte aber sein Zungenspiel behände fort und reizte erneut die harten Brustwarzen seines Opfers. Seine Hand strich an Vegetas nackten Muskeln entlang nach unten, bis er dessen Hose erreichte und zwischen seine Schenkel fuhr. Lautes Einatmen Vegetas. Ein zufriedenes Lächeln in Kakarotts Gesicht, das er dem Prinzen nicht zeigte. Er spürte durch den Stoff, dass Vegetas Glied bereits halb aufgerichtet darauf wartete, ausgepackt zu werden und zog ungeduldig an der Hose herum, während er Vegetas Bauchmuskeln weiter zärtlich küsste. Dann war das nervende Kleidungsteil endlich verschwunden und Vegeta lag nur noch in seinen Shorts unter Kakarott, der nun zufrieden feststellte, dass Vegetas Gegenwehr nicht wieder zugenommen hatte. Der Prinz schien sich in sein Schicksal ergeben zu haben und so ließ Son Goku die über dem Kopf fixierten Hände langsam los, um sich der unteren Körperregion seines Prinzen zuzuwenden. Diese Gelegenheit nutzte Vegeta, stieß Kakarott mit einem Ruck von sich und rauschte durch den Regen davon. Ein verwunderter Son Goku fiel nach hinten in den Matsch und blickte dem Objekt seiner Begierde hinterher. //Er denkt, dass er vor mir abhauen kann...// Amüsiert lachte er in den Regen und beschloss, seinem „Opfer“ einen kleinen Vorsprung zu gönnen. Der Prinz unterdessen flog einfach nur davon, in irgendeine Richtung, er wusste nicht wohin und es war ihm auch egal. //Verdammt, der kann sich doch nicht einfach an mir bedienen! Ich bin doch kein Buffet!// Als er spürte, dass Kakarotts Aura sich noch nicht von der Stelle bewegt hatte, ließ seine Geschwindigkeit etwas nach. //Was ist da nur in ihn gefahren? Hätte er mich jetzt tatsächlich gegen meinen Willen genommen? Spielt er etwa mit mir? Oder hatte er sich wirklich nicht mehr unter Kontrolle? Scheisse! Wie kann er es wagen, mich einfach so anzufassen! Das hab ich nun davon, dass ich ihn umarmt und geküsst habe... Ich sollte wirklich endlich anfangen, mich unter Kontrolle zu bekommen und nicht immer schwach zu werden, wenn dieser Vollpfosten in meiner Nähe ist... Ich versteh das nicht! Jedesmal, wenn ich ihn sehe, werd ich total Banane im Kopf!// Er stellte fest, dass Kakarotts Aura noch immer an derselben Stelle verharrte, an der er ihn zurückgelassen hatte. //Was ist da los? Ich hätte wetten können, dass er mir folgt und mich nicht einfach so abhauen lässt... Hat er etwa ein schlechtes Gewissen?// In der Luft hielt er an und sah sich um. Der Regen hatte mittlerweile nachgelassen, langsam kam der leuchtende Halbmond wieder aus seinem Versteck hinter den Wolken und nur noch ein leichtes Nieseln fiel auf Vegetas nasse Haut, die nun von der Kälte des Windes durchdrungen und immer noch mit Schlamm beschmiert war. Der Saiyajin fröstelte und umfasste sein Oberarme mit seinen Händen. Auf einmal fühlte er sich seltsam alleine, während er innerlich Kakarotts unbewegte Aura beobachtete. Seltsame Gedanken formten sich in seinem Kopf, als er merkte, welche Gefühle ihn überkamen. //Hätte ich bei ihm bleiben sollen?// Geschockt riss er die Augen auf, als ihm etwas klar wurde. //Scheisse... Ich hätte bleiben sollen, ich wollte es doch irgendwie selbst, was er mit mir gemacht hat...// Er focht einen inneren Kampf aus, ob er umkehren und zu Kakarott zurückfliegen sollte, aber er kam sich so lächerlich dabei vor, zu ihm zurück gekrochen zu kommen, wie ein Schwächling, der nicht wusste, was er wollte. Er spürte, wie Kakarotts Aura plötzlich von dem Ort verschwand, an dem er gerade gewesen war und Vegeta fragte sich, wohin er sich wohl teleportiert haben mag, als sein frierender Bauch von hinten von zwei starken Armen umschlungen wurde. Lustvoll stöhnte er auf, als er Kakarotts Mund an seinem Nacken spürte und instinktiv legte er seinen Kopf nach hinten gegen die Schulter des anderen und ließ seine Arme locker nach unten baumeln. „Kakarott...“ „Ich kann dich doch hier draußen nicht einfach so erfrieren lassen, mein Prinz...“, hauchte er gegen Vegetas Ohr. Diesem stellten sich alle Härchen auf und eine Gänsehaut überzog seinen gesamten Körper, als ihm bewusst wurde, wie sehr er die Nähe Kakarotts brauchte und wollte. Er entschied, sich ihm hinzugeben, diese Nacht, ein zweites und letztes Mal, einfach weil sein Körper und sein Geist es so wollten. Langsam schwebte Son Goku mit seinem Prinzen im Arm hinab auf die Erde, wo sie zum Stehen kamen. Vegeta drehte sich um und sah Kakarott nun in die Augen. „Wie kannst du es wagen, mich einfach so anzufassen, ohne dass ich es will?!“, fragte er sein Gegenüber vorwurfsvoll und erntete dafür ein sanftes Lächeln, das ihn verwirrte. „Ich wollte dir nur klarmachen, dass du es doch willst.“ Vegetas Mund öffnete sich leicht und sein Gesicht errötete. //Scheisse, er kennt mich ja besser, als ich mich selbst kenne...// Son Goku wusste, was Vegeta gerade dachte - seine rote Gesichtsfarbe war zu verräterisch. Er lachte leise und kraulte zärtlich den Nacken seines Geliebten. Vegeta legte seinen Kopf gegen Kakarotts Brust und genoss die angenehmen Berührungen. Ein leises Schnurren entfleuchte seinem Hals und auf sein Gesicht legte sich ein leichtes, fast nur zu erahnendes Lächeln. Nach einer Weile hob er den Kopf und blickte verlangend in Kakarotts Augen. „Können wir jetzt dort weitermachen, wo wir vorhin aufgehört haben?“ „Was hältst du davon, wenn ich uns irgendwo hinbringe, wo es nicht ganz so nass und kalt ist?“ Vegeta nickte und ein paar Sekunden später standen die beiden Saiyajins im Garten der Capsule Corporation. Da Vegeta das Haus vorhin aus dem Fenster verlassen hatte, hatten die beiden eine leichte Möglichkeit, geräuschlos und unbemerkt in das Haus zu gelangen, ohne irgendeine Tür aufzubrechen oder jemanden aufzuwecken. Als Vegeta hinter Son Goku durch das Fenster geklettert und ins dunkle Zimmer gestiegen kam, wurde er sofort sanft zurück gegen die Fensterbank geschoben. Bevor er etwas sagen konnte, drückte Kakarott seinen Mund auf seine Lippen und küsste ihn unendlich zärtlich. Vegeta zerfloss innerlich. Son Goku löste den Kuss nach ein paar Momenten und sah seinem Prinzen durchdringend in die Augen. „Vegeta, ich liebe dich“, hauchte er fast flüsternd und brach den Blickkontakt nicht ab. Vegetas Herz machte einen Hüpfer und sein Bauch fühlte sich unangenehm leer an. Wie konnte er das nur so einfach sagen? Was sollte er darauf antworten? Liebte er ihn? Wollte er ihn lieben? „Kakarott-“ Son Gokus Zeigefinger legte sich auf Vegetas Mund und gebot ihm zu schweigen. Vegeta starrte ihn verwirrt an. „Hör mal, Vegeta, ich wollte einfach nur, dass du es weißt. Ich konnte es einfach nicht länger unausgesprochen lassen. Du sollst mir jetzt bitte keine Antwort darauf geben, nimm es einfach so an, wie es ist. Ich liebe dich. Ich bin gerne mit dir zusammen und ich werde immer für dich da sein, wenn du mich brauchst. Aber ich erwarte nichts von dir. Wenn es für dich nur Sex ist, dann ist es nur Sex. Wenn es mehr ist, ist es mehr. Dir steht absolut frei, zu entscheiden, aber das musst du nicht jetzt. Wir haben alle Zeit der Welt. Und jetzt will ich dich einfach nur spüren...“ Und schon nahm er den Kuss wieder auf, den er vorhin begonnen hatte. Vegeta fühlte sich auf eine angenehme Art und Weise schwerelos und ließ sich in den Kuss fallen, den der andere begonnen hatte. Seine Arme legten sich um den Hals des Größeren. Kakarott hatte ihm klar gemacht, dass er sich fallen lassen durfte, dass er ihm vertrauen durfte und er würde es in Anspruch nehmen. Zumindest heute Nacht. Er sehnte sich nach Nähe. Son Goku realisierte, dass der Prinz ihn verstanden hatte und stellte zufrieden fest, dass dieser sich entspannte und auf ihn einging. Für einen Moment hatte er Angst gehabt, Vegeta könnte ihn jetzt fort schicken, nachdem er dieses Geständnis seiner Gefühle gemacht hatte, doch nun bereute er es absolut nicht, ehrlich gewesen zu sein. Er hatte seinen Plan weitergeführt, Vegeta Zeit zu geben und trotzdem musste er sich, was seine eigenen Gefühle anging, nicht mehr verstecken oder zurück halten. Innere Ruhe breitete sich in ihm aus. Er hob den Prinzen in seiner Umarmung ein Stück hoch und trug ihn zum Bett, wo er ihn sachte ablegte und sich über ihn beugte, ein Bein neben Vegeta, ein Bein zwischen dessen Schenkeln. Ihr Kuss schien Stunden zu dauern, und war unendlich sanft, kein bisschen fordernd, einfach nur Nähe spendend. Ihre Zungen konnten und wollten einfach nicht voneinander ablassen. Vegeta strich durch Kakarotts Haare, während dieser sanft die Wange seines Geliebten streichelte. Dann löste Vegeta den Kuss, um durchzuatmen. Son Goku holte ebenfalls Luft. „Ah, Vegeta... Du schmeckst so himmlisch...“ Und verschloss dessen Lippen wieder mit seinen. Der Prinz zog den auf ihm liegenden Saiyajin fester an sich und strich mit beiden Händen über dessen Rücken bis hinab zu dessen Po. Er wollte mehr. Mehr Nähe, mehr Kakarott! In seinem Körper verfestigte sich das Verlangen, dass er Kakarott in sich spüren wollte. Ein wenig erschrak er, als ihm dies klar wurde, denn noch nie hatte er sich von einem Mann nehmen lassen, er war stets der obere Part gewesen. Sein Hintern war gewissermaßen noch Jungfrau und das machte ihn ein wenig nervös. Son Goku spürte wie Vegetas fordernde Hände seinen Hintern massierten und schlagartig bemerkte er Vegetas bereits harte Männlichkeit und so beendete er den Kuss mit einem Stöhnen. „Ah, Vegeta...“ Dieser nutzte die Gelegenheit, rollte Kakarott auf den Rücken und hockte sich auf ihn. „Du hast noch viel zu viel Stoff an dir“, stellte Vegeta nüchtern fest und zog ihm sein schlammverdrecktes Hemd über den Kopf aus. Gierig strichen seine Hände über die nun freigelegte Haut und setzten eine Gänsehaut und ein weiteres Stöhnen aus Son Gokus Mund frei. Irgendwie machte es Vegeta wahnsinnig glücklich, Kakarott so lustvoll und genießend zu sehen und die Vorstellung, dass dieser ihn liebte, setzte dem ganzen die Krone auf. Als Son Goku die Augen öffnete, erblickte er im Gesicht seines Prinzen einen Ausdruck, den er noch nie gesehen hatte. Nicht mal beim Malen hatte Vegeta eine so entspannte und glückliche Miene gehabt. Er wollte diesen Blick nie wieder vergessen und er wünschte sich nichts mehr, als diesen Ausdruck immer sehen zu können. Fasziniert beobachtete er die glänzenden schwarzen Augen, die nun seine trafen. Einen Moment lang herrschte unbewegte Stille, als die Blicke der beiden Saiyajin miteinander verschmolzen, wie sie es schon zuvor einmal getan hatten, am Abend zuvor während dem Zeichenkurs. Nur konnten sie jetzt weitergehen, da keine anderen störenden Augenpaare sie beobachten konnten. Son Goku lächelte verliebt, packte Vegeta und drehte diesen zurück auf den Rücken, so dass er nun wieder oben war und machte seinem Geliebten mit einem herausfordernden Blick unmissverständlich klar, dass er nur derjenige war, der die Zügel in der Hand hielt. Vegeta war ein wenig überrascht, weil diese dominante Art ganz und gar nicht zu dem sonst so naiv wirkenden Kakarott passte, aber irgendwie sagte es ihm zu, einfach mal zu genießen. Und schon spürte er, wie Kakarott von ihm herunter kletterte, um sich an seiner Shorts zu schaffen zu machen. Das nervende Kleidungsstück wurde hastig entfernt und Vegeta beobachtete den Saiyajin neben ihm nun dabei, wie dieser sich seinen Körper ansah. Leidenschaft flammte in Kakarotts Augen auf und in Vegetas Bauch kribbelte es angenehm beim anblick dieser Lust. Plötzlich bemerkte Vegeta, wie sein Körper geradezu nach den Berührungen des anderen schrie und verlangte. Doch Kakarott saß einfach nur da und bewunderte den wohl geformten Körper seines Geliebten. „Kakarott...“, seufzte Vegeta ungeduldig. „Bitte...“ Son Goku wurde durch Vegetas Flehen aus seinen Gedanken gerissen. Dann legte er lächelnd seine rechte Hand auf die Brust des Prinzen und strich sanft über dessen immer noch schlamm-verklebte Haut, bis er schließlich bei Vegetas Oberschenkel ankam. Vegeta entfleuchte ein kurzer Laut, eine Mischung aus Kichern und Stöhnen, da die Stimulation der Innenseite seines Oberschenkels ihn ein wenig kitzelte. Son Goku lachte kurz und streichelte dann unendlich sanft über Vegetas aufgerichtete Männlichkeit. „Aaah... Mehr!“, stöhnte der unten Liegende und schaute Kakarott aus lustverschleierten Augen an. Dieser ließ sich nicht zweimal dazu auffordern und umfasst Vegetas Glied mit seiner ganzen Hand und begann mit festem Griff daran zu massieren. Vegeta hielt sich mit dem Stöhnen nun nicht mehr zurück, was in Son Goku sowohl Lust, als auch Ehrgeiz entflammte. Er wollte, dass Vegeta diese Nacht nie wieder vergaß, dass er immer mehr wollte und ihn nicht mehr gehen lassen wollte. Langsam beendete er seine Bewegungen und leckte nun sachte mit seiner Zungenspitze über Vegetas Eichel. „Oh Gott, Kakarott...“ Vegeta starb fast vor Lust. Er brauchte mehr! Er wollte Erlösung! „Hör endlich auf Spielchen zu spielen und besorgs mir richtig, verdammt!“, stöhnte Vegeta unkontrolliert und sah Son Goku flehend an. Son Goku entfuhr ein kurzes Lachen. Ihm war vollkommen bewusst, dass er den Prinzen gerade in der Hand hatte und tun konnte, was er wollte. Nie hätte er gedacht, Vegeta mal so willig und flehend zu sehen. Dann tat er seinem Prinzen den Gefallen und umschloss endlich dessen Penis mit seiner gesamten Mundhöhle. Es war das erste Mal, dass er so etwas tat und es war weniger komisch, als er es sich vorgestellt hatte. Der Gedanke, dass es Vegetas bestes Stück war, das er da in seinem Mund hatte, das er schmeckte, machte ihn wahnsinnig und seine eigene Erregung drückte fast schmerzhaft gegen seine Hose und schrie nach Erlösung. Mit festen Saugbewegungen glitt er an Vegetas Schwanz immer wieder auf und ab und schmeckte bereits ein paar Tropfen von Vegetas Samen in sich. Die Flüssigkeit war salzig und warm und unwillentlich entglitt ihm ein Stöhnen, weil es so gut war. Vegeta unterdessen hatte seine Hände über sein eigenes Gesicht gepresst, weil er sonst vor Lust laut losgeschrien hätte, aber niemanden im Haus aufwecken wollte. Es war einfach zu genial, was Kakarott da unten mit ihm anstellte und ohne es wirklich zu merken, hob er sein Becken immer wieder in dessen Rhythmus seinem Mund entgegen. Ein Pochen in Son Gokus Unterleib machte ihn darauf aufmerksam, dass es Zeit war, sich um seine schmerzende Erregung zu kümmern. Während er noch weiter an Vegetas bestem Stück rumsaugte, benetzte er kurz seine Finger mit etwas Speichel und begann vorsichtig, einen Finger in Vegetas Hinterpforte einzuführen. Diesem entfuhr ein kurzer Schrei voll Panik und Son Goku schaute erschrocken zu seinem Geliebten auf. „War ich zu grob, Vegeta? Es tut mir leid!!!“ „Nein... Ähm...“ Vegeta sah Kakarott in die Augen und sein Gesicht verfärbte sich zu einem tiefen Rot. „Nur... also... nun ja...“ „Was ist los, Vegeta? Soll ich langsamer machen? Oder willst du Rollen tauschen?“, fragte Son Goku zärtlich mit einem verständnisvollen Blick. „Nein, Kakarott, ich... ich will dich unbedingt spüren... nur,... also bisher war da noch nie jemand drin...“ Son Gokus Lächeln wurde ein wenig breiter. „Dann entspann dich. Ich hatte vor dir doch auch noch niemanden in mir und habs überlebt. Ich bin vorsichtig, mach dir keine Sorgen. Vertraue mir.“ Vegeta atmete einmal tief ein und aus und legte seinen Kopf wieder auf dem Kissen ab. „Gut. Fang an.“ Son Goku machte da weiter, wo er aufgehört hatte, leckte genüsslich Vegetas Glied entlang, bevor es wieder in seinem Mund verschwand. Augenblicklich entspannte sich Vegeta, was der oben Liegende als Chance nutzte, nun gleich zwei Finger in seinen Geliebten einzuführen. Laut zischend sog Vegeta Luft ein, doch als Kakarott begann, seine Finger in ihm zu bewegen, setzte sogleich ein verlangendes Stöhnen ein. Ein letztes Mal spreizte Son Goku die beiden Finger in Vegeta, um ihn ein wenig zu dehnen, dann ließ sein Mund von dessen Penis ab und die Finger wurden herausgezogen. Auf einmal fühlte sich Vegeta leer und konnte es trotz seiner Angst nicht erwarten, endlich ausgefüllt zu sein. Er spürte, wie Son Gokus hartes Glied sich an ihm positionierte und im nächsten Moment fühlte er ein leichtes Ziehen, als es langsam eingeführt wurde. Für Vegeta war es ein völlig neues Gefühl, so ausgefüllt zu sein und entgegen seiner Erwartung war der Schmerz, den er empfand eher eine Art Befreiung, als eine Qual und so entfuhr ihm ein langgezogenes Seufzen der Erleichterung und Lust. „Oh Mann fühlt sich das gut an...“ Fast wäre Son Goku im Moment des Eindringens gekommen, so eng und heiß fühlte sich Vegeta um ihn herum an, aber es konnte es gerade noch zurück halten. Nachdem er ein paar Momente pausiert hatte, um sich an das Gefühl zu gewöhnen und die platzende Erregung niederzuringen, begann er sich langsam in Vegeta zu bewegen, der dies sofort mit einem zufriedenen Knurren quittierte. Son Goku beugte sich nach vorne und gab Vegeta einen langen, leidenschaftlichen Kuss, den dieser nur zu gerne erwiderte. Dann erhöhte er den Rhythmus der Stöße, mit denen er in Vegeta drang und Vegeta kam ihm im selben Rhythmus fordernd entgegen, während er mit seiner Hand seine eigene Männlichkeit umschloss und massierte. Vegeta war schon fast soweit, da spürte er, wie Kakarott sich aus ihm zurückzog. //Wieso hört er denn jetzt auf? Ich werd verrückt!// Im nächsten Moment spürte er jedoch, wie dieser Vegetas Hand packte und somit dessen Glied freilegte. Dann setzte er sich breitbeinig auf Vegetas Hüfte und nahm dessen harte Erregung langsam in seinen eigenen Hintern auf. Vegeta wurde schwindelig vor Lust, als Kakarott sich über seinen Schwanz hockte, der nun von einer heißen Enge umschlossen wurde. Kakarott begann sofort, einen schnellen, wilden Rhythmus anzuschlagen, wippte auf Vegeta auf und ab, ließ sein Becken kreisen und stöhnte vor Lust. „Ah, Vegeta...“ „Kakarott... oh Kami...“, stöhnte es unter ihm zurück. Vegetas Augen weiteten sich, als sich Kakarotts Hände fest um seinen Hals legten und zudrückten. Vegeta geriet in Atemnot und begann augenblicklich, sich zu wehren. „Vertrau mir“, brachte Kakarott nur unter einem krächzenden Stöhnen heraus und Vegeta, nur noch gelenkt von Instinkt und blindem Vertrauen, entspannte sich und ließ zu, dass Kakarott ihn würgte. Sein Atem ging rasselnd und er begann Sterne zu sehen, als die Blutzufuhr zu seinem Gehirn gehemmt wurde. Augenblicklich schaltete sich sein Verstand aus und er war nur noch Körper. Die Stimulation an seinem Glied fühlte sich zehnmal intensiver an, als zuvor, er spürte jede noch so kleine Bewegung und Berührung Kakarotts und rein instinktiv hob er seine Hände und umschloss damit Kakarotts Kehle, der sich willig in die Hände seines Prinzen stüzte und somit auch begann, leicht zu röcheln. Halb ersticktes Stöhnen rauschte durch das Zimmer, als die vom Schlamm noch ganz dreckigen, verschwitzten Saiyajin sich gegenseitig diese Art der Lust bescherten und schließlich kam Kakarott mit einem lauten Schrei, sein Rücken drückte sich durch und noch weiter Vegetas drückenden Händen entgegen. Eine heiße Flüssigkeit lief über Vegetas Bauch, während Kakarott ihn hemmungslos weiterritt. Er entfernte seine Hände vom Hals Vegetas, der daraufhin gierig einatmete und Kakarott an den Hüften packte und fester auf sich drückte und in ihn stieß. Kakarott verrieb mit einer Hand seinen Samen über Vegetas Oberkörper und hielt ihm schließlich fordernd seine verschmierte Hand vor den Mund. Gierig nahm der Saiyajin die ihm dargebotenen Finger in seinen Mund und schmeckte die salzige Flüssigkeit, die aus Kakarott gekommen war. Der Geschmack machte ihn so verrückt, dass er ein letztes Mal heftig in Kakarott stieß und sich mit einem lauten Knurren in diesen entlud. Dann entspannte sich sein gesamter Körper und er bemerkte, wie Kakarott auf seiner Brust zusammensackte. Endlos lang lagen sie so da und versuchten, wieder zu einem gleichmäßigen Atem zu kommen. Vegeta umschlang Kakarott mit seinen Armen. Ganz leicht war die Umarmung, zärtlich. Fast so als hätte er sich endlich damit abgefunden, dass sie zueinander gehörten. Kapitel 11: 11 - [Die Trennung] ------------------------------- So, meine Lieben. Hier im Eilgalopp ein neues Kapitel. Bei den ganzen Reviews kann ichs immer kaum erwarten, für euch weiterzuschreiben. Das Kapitel jetzt ist eine Art Übergangskapitel, in dem ich quasi anfange, ein wenig aufzuräumen und Dinge zurechtzurücken. Danach gehts dann ans Eingemachte, da ich beschlossen hab, dass ich genug davon hab, nur eine stinknormale Liebesgeschichte zu schreiben. Wie von einigen gewünscht gehts dann auch etwas mehr ums Malen und um Vegetas ominöse Vergangenheit, aber jetzt erstmal das elfte Kapitel von "Mal mich!" 11 Mit einem leisen Grummeln erwachte Vegeta aus der Welt der Träume. Die Sonne hatte sich bereits einen Weg durch das offene Fenster gebahnt und schien direkt ins Gesicht des Prinzen. Es schien bereits kurz vor Mittag zu sein. Langsam öffnete er seine Augen einen Spalt breit. Das Laken und die Decke um ihn herum waren über und über mit getrockneter Erde beschmutzt, genau wie seine Haut. In seinen Kniekehlen und zwischen seinen Zehen spürte er kleine Steinchen, die ihn unangenehm kitzelten, aber er widerstand dem Bedürfnis, sich den Dreck mit den Händen vom Körper zu schürfen. Er wollte den Moment des Aufwachens noch ein wenig genießen, außerdem spürte er ein leichtes Dröhnen in seinem Kopf - der Kampf mit Kakarott war wohl doch nicht ohne Auswirkungen geblieben. //Kakarott!!!//, schrie es in seinem Kopf und all die Erinnerungen an die letzte Nacht bahnten sich einen Weg vor sein inneres Auge. Erschrocken setzte er sich auf und stellte verwirrt fest, dass sein Bett bis auf ihn und den Schlamm vollständig leer war. Der andere war nicht da. Wie automatisch wanderte Vegetas rechte Hand zu seiner Schläfe und begann, sie zu massieren. //Ich hoffe inständig, dass die ganze Nacht nur ein böser Traum war... Ich hab mich doch nicht wirklich von diesem Vollidioten nehmen lassen... Oder?!// Er lenkte seine Konzentration auf seine untere Körperregion und bemerkte, dass sich sein Hintern anders anfühlte, als sonst. Ein leichtes Ziehen, nichts wirklich schmerzhaftes, aber doch ein eindeutiges Indiz dafür, dass seine Erinnerungen wahr waren. Genervt atmete der Saiyajin aus und bettete sich zurück auf seine Matratze, während er sich fragte, wo Kakarott wohl abgeblieben war. Dann vernahm er ein leichtes Lachen aus der anderen Ecke des Raumes und mit einem Mal war er komplett wach und riss seinen Kopf erschrocken herum. Er staunte nicht schlecht, als er Kakarott an seinem Schreibtisch sitzen sah, bewaffnet mit einem Bleistift und Vegetas Skizzenbuch. „Guten Morgen“, raunte er dem Prinzen sanft entgegen. Vegeta zog eine schiefe Grimasse, weil er nicht wusste, wie er mit der Situation umgehen sollte, beziehungsweise wusste er nicht einmal zu deuten, in welcher Situation er sich überhaupt befand. „Was machst du da mit meinem Skizzenbuch?“, fragte er schroff. „Ich wollte dich beim Schlafen zeichnen. Du siehst einfach zu drollig aus, wenn du träumst...“ Ein breites Grinsen folgte. „Ich seh nicht drollig aus, Kakarott und jetzt leg das weg“, fauchte der Prinz unfreundlich. //Huiuiui, gestern Abend noch zahm wie ein Lamm und heute schon wieder so bissig...“, schoss es Son Goku durch den Kopf und, um Vegeta nicht weiter zu reizen, legte er besagte Dinge zurück auf den Schreibtisch. Unterdessen hatte sich der andere Saiyajin aus seiner Schlafstätte erhoben und eine Boxershort übergezogen. Wortlos und grummelnd verließ er das Zimmer und ließ einen verdatterten Son Goku zurück. Er lief ein paar Meter den Gang entlang, wollte gerade die Türe zum Badezimmer öffnen, als er Schritte hörte. Missmutig drückte er die Türklinke runter, als er auch schon die Stimme der ihm entgegenkommenden Frau hörte. „Mann, Vegeta, du siehst ja scheisse aus, was ist denn mit dir passiert?!“ Bulma musterte den dreckverschmierten Prinzen von oben bis unten und konnte sich keinen Reim, auf sein Aussehen machen. War er etwa letzte Nacht bei dem Unwetter draußen gewesen? Das sah ihm gar nicht ähnlich. „Geht dich nichts an“, kam die fast schon erwartete Antwort, bevor der Prinz in seinem könglichen Badezimmer verschwand, um die Überbleibsel des Gewitters - und seines Intermezzos mit Kakarott - endlich loszuwerden. „Warte doch mal!!“, rief Bulma ihm durch die geschlossene Tür hinterher und als sie keine Antwort bekam, stieß sie ein genervtes Hauchen aus, erkannte aber die Sinnlosigkeit einer weiteren Diskussion. Wenn Vegeta morgens schon so schlecht gelaunt war, dann sollte man ihn lieber den ganzen Tag in Ruhe lassen, ihm einfach etwas zu essen hinstellen und ihn am besten nicht ansprechen. Dann ging sie weiter ihres Weges, immerhin hatte sie Besuch unten in der Küche sitzen, den sie nicht warten lassen wollte. Son Goku unterdessen hatte sich ebenfalls auf den Weg durch die Capsule Corporation gemacht. Ihm gefiel es in dem großen unübersichtlichen Gebäude und er hatte das Gefühl, dass er jedes Mal, wenn er durch die langen Gänge lief, wieder neue Gänge fand, die er vorher nie gesehen hatte und trotzdem fand er immer wieder seinen Weg hinab in die Küche. Wahrscheinlich fand seine Nase instinktiv den Ort, an dem der Geruch von Essen am dominantesten war. Sein Gesicht trug das breiteste Lächeln, das man sich vorstellen konnte. Er hatte die letzte Nacht in vollsten Zügen genossen und auch wenn er sich sicher war, dass Vegeta sich die nächsten Tage ihm gegenüber wieder etwas weiter verschließen würde, so war er sich doch sicher, dass er Vegeta deutlich gemacht hatte, dass er ihm blind vertrauen konnte. Vielleicht würde er sich ihm ja doch eines Tages noch öffnen. Aber noch war der Prinz dazu zu stolz und die Zeit einfach noch nicht reif, das spürte Son Goku irgendwie, aber er konnte auch nicht sagen, woher dieses Gefühl kam. Wahrscheinlich einfach daher, dass er Vegeta jetzt schon einige Jahre kannte, sie sich aber erst seit Kurzem so nah waren. //Bestimmt hatte er noch nie oder schon lange niemanden mehr, dem er richtig vertrauen konnte... Er wird das erst noch lernen müssen... Aber ich habe Zeit. Ich weiß einfach, dass er irgendwann von selbst kommen wird.// Mit diesen Gedanken und einem zufriedenen Blick, öffnete er die angelehnte Küchentür und betrat das Zimmer dahinter. Abrupt blieb er stehen, als er in die verdutzten Gesichter von Bulma und Chichi sah, die am Küchentisch saßen und Kaffee tranken. Einen Moment lang herrschte verwirrtes Schweigen zwischen den dreien. Dann brach Bulma die Stille. „Hey, Son Goku, was machst du denn hier?“ Der Saiyajin kratzte sich verlegen am Kopf. „Nun ja... ich äh... Ich hab hier übernachtet, weißt du.“ „Aha“, sprach Chichi leicht gereizt. „Und wieso sind deine Klamotten so schmutzig? Und wieso bist du gestern einfach abgehauen und nicht wiedergekommen? Ich habe auf dich gewartet! Und ich habe mir Sorgen gemacht wegen diesem Unwetter!“ Aus Son Gokus Gesicht wich mit einem Mal alle Fröhlichkeit. „Eigentlich geht es dich nichts an, aber da es dich so brennend interessiert: Ich habe mit Vegeta letzte Nacht im Gewitter trainiert und habe keine frischen Kleider hier. Wenn du auf mich gewartet hast, dann tut mir das leid. Was machst du überhaupt hier?“ „Ich trinke Kaffee mit Bulma, sieht man das nicht?“ „Ist ja gut...“, wehrte Son Goku sich und versuchte, seine Frau zu beruhigen. Sein Tag hatte so schön angefangen, er hatte Vegeta beim Schlafen beobachtet und sich ansonsten über die letzte Nacht gefreut und nun war Chichi hier und verdarb ihm seine gute Laune. Unbewusst wurde er wütend und holte sich genervt schnaubend etwas zu essen aus dem Kühlschrank. Die Schwarzhaarige beäugte ihn dabei skeptisch. „Bulma, kannst du uns vielleicht einen Augenblick allein lassen? Ich würde gerne mit meinem Mann unter vier Augen reden.“ Bulma blickte kurz verwirrt zwischen Son Goku und Chichi hin und her und verließ schließlich mit einem kurzen Nicken die Küche. Vorsorglich blieb sie jedoch vor der Türe stehen und drückte - typisch für sie - ihr Ohr gegen diese. Son Goku hatte sein Frühstück auf dem Tisch abgestellt und blickte seine Frau nun mit großen fragenden Augen an. Was konnte sie nur von ihm wollen, dass sie Bulma nicht dabei haben wollte? Chichi hatte doch sonst keine Geheimnisse vor ihrer besten Freundin und war sich auch nie zu schade dafür gewesen, ihn vor anderen Leuten zur Sau zu machen. Beunruhigt nahm der Saiyajin wahr, wie sich das Gesicht seiner Frau verhärtete und ausdruckslos wurde. Sie senkte den Kopf und sah ihm nicht mehr in die Augen. Son Gokus Körper versteifte sich vor Unruhe und Nervosität. So kannte er Chichi gar nicht... „Hör mal, Son Goku... Ich habe nachgedacht. Und ich... bin zu dem Ergebnis gekommen, dass...“ Sie zögerte kurz und sah ihm nun doch ins Gesicht. In ihren Augen hatten sich Tränen gesammelt, die sie jedoch standhaft zurückhielt. Der Angesprochene hatte den Impuls, seine Frau in den Arm zu nehmen, ihr Sicherheit und ein wenig Wärme zu spenden, wie er es sonst auch immer getan hatte, aber irgendetwas in seinem Inneren hielten ihn davon ab und so starrte er sie nur immer fragender an. „Son Goku, ich bin der Meinung, dass wir uns trennen sollten“, posaunte sie nun mit zusammengepressten Augen hervor und ballte die Fäuste. Tatsächlich wurden Son Gokus Augen noch um einiges größer, als er die Worte seiner Frau vernahm. „Warum?“, fragte er ausdruckslos. „Es fing doch schon mit unserer Hochzeit an... Vielleicht hätten wir uns vorher besser kennenlernen sollen, alles überdenken. Ich liebe dich, und ich weiß, dass auch du mich liebst oder geliebt hast, aber unsere Ehe funktioniert einfach nicht. Wir wollen zu unterschiedliche Sachen von Leben. Und irgendwann musste es ja mal einer von uns aussprechen...“ Son Goku nickte schweigend. Die beiden sahen sich lange in die Augen. Langsam erhellte sich Son Gokus Gemüt, als er die Aussage von Chichis Worten zu verstehen begann. Ein Lächeln stahl sich in sein Gesicht und er bemerkte, dass Chichi bei diesem Anblick ebenfalls zu lächeln begann. Dann taten sie einen Schritt aufeinander zu und umarmten sich liebevoll. „Danke, Chichi“, flüsterte Son Goku zärtlich in ihr Ohr. Sie nickte nur schweigend und ließ dann wieder von ihm ab. Seufzend blickte sie ihrem nun Ex-Mann hinterher, der durch die Terassentüre nach draußen in den Garten verschwand. Eine Weile blieb sie noch stumm stehen und hing ihren Gedanken nach. Bulma klappte die Kinnlade runter. Hatte sie richtig gehört? Chichi hatte Son Goku verlassen?! Sie hatte ja schon oft gemutmaßt, dass die beiden nicht für ewig beieinander bleiben würden, aber in ihrem Kopf war es immer der Saiyajin gewesen, der genug von seiner einnehmenden Frau hatte. Dass Chichi die Trennung herbeiführen würde, machte sie einfach nur baff. „Mach mal Platz da, Weib!“, tönte es auf einmal von hinter ihr und sie sah Vegeta, der sich an ihr vorbei in die Küche drängen wollte. „Du solltest da jetzt nicht reingehen, Vegeta!“ Der Prinz gab ein grummelndes Knurren von sich. „Und wieso nicht?!“ Bulma seufzte genervt. „Son Goku und Chichi reden da drin.“ Und auf ein weiteres Knurren des Prinzen fügte sie hinzu: „Chichi hat sich gerade von Son Goku getrennt, lass die beiden doch bitte noch kurz alleine.“ „Sie hat WAS?!“, fragte der Prinz eine Spur zu geschockt und zu laut und zu interessiert. Sofort lief er um die Nase etwas rötlich an. „Ich meine... Ist mir doch egal!“ Er presste seine Lippen hart aufeinander, drehte sich um und zog wortlos und angespannt von dannen. Bulma blickte ihm überrascht nach. //Was war das denn eben?// Sie hatte ja mit einem „Mir doch egal!“ gerechnet, aber dass Vegeta solch eine fast schon emotionale Reaktion zeigte, verblüffte sie zutiefst. //Ein Tag voller Überraschungen... Chichi verlässt Son Goku, Son Goku nimmt es gelassen hin und Vegeta... errötet?! Was für ein Spiel wird hier eigentlich gespielt? Warte nur, Prinzchen, ich find schon noch raus, welche Art von Kacke hier am Dampfen ist...// Nach seinem Gespräch mit Chichi war Son Goku mit einer gewissen inneren Anspannung abgehauen. Er war einfach in die Luft abgehoben, ließ ein paar Wolken an seinem Körper entlangstreifen und landete schließlich auf einer wunderschönen Bergwiese, nicht allzu weit von dem Haus entfernt, in dem er mit Chichi und den Jungs lebte. Gelebt hatte. Schon oft war er hier zu Jagen gewesen und es entspannte ihn immer wieder, hier zu sein. Das Gras roch angenehm nach Sommer und lud geradezu dazu ein, sich hineinzulegen und zu träumen. Genau dies tat der junge Saiyajin auch und hing seinen Gedanken nach. //Früher oder später musste es ja so kommen//, dachte er bei sich, während er die Vögel am Himmel beobachtete. //Chichi hat recht. Wir sind einfach nicht füreinander gemacht. Sie kann so lieb sein, sie verdient jemanden, der ihr das gutbürgerliche Leben, das sie sich wünscht, auch ermöglichen kann und nicht so einen Luftikus wie mich... Ich hoffe nur, dass unsere Söhne nicht allzu sehr darunter leiden.// Er drehte sich auf den Bauch und bettete seinen Kopf in seine verschränkten Arme. //Und spätestens seit der Sache mit Vegeta ist mir sowieso klar, wo ich sein möchte... wo ich hingehöre.// So lag er stundenlang auf der Weide, ließ die letzten Jahre mit Chichi und die letzten Tage mit Vegeta Revue passieren und merkte gar nicht, wie der Nachmittag und auch der frühe Abend über ihn herein zog. Erst als die Grillen begannen, ihr Abendlied zu zirpen, erhob er sich. Unzufrieden stellte er fest, dass er immer noch die schlammigen Klamotten vom Vortag trug und obwohl er am Morgen geduscht hatte, fühlte er sich leicht müffelig. //Hm... wo krieg ich jetzt frische Kleidung her?// Eine Weile lang dachte er nach, dann legte er Zeige- und Mittelfinger an seine Stirn und teleportierte sich vor das Haus, in dem er die Auren seiner Söhne und seiner Exfrau wahrnahm. Dass er hier nicht mehr wohnen würde, war ihm total klar. Er und Chichi brauchten jetzt erst einmal Abstand, um sich daran zu gewöhnen, dass sie nicht mehr zusammen waren. Zögerlich klopfte er an. Einige Augenblicke später wurde die Tür von Son Goten geöffnet, der seinen Vater überrascht anblickte. „Oh, hallo Papa, was machst du denn hier? Mama hat erzählt, ihr hättet...“ Dem Zwölfjährigen blieben die Worte im Mund stecken und er blickte bedröppelt zu Boden. Son Goku lächelte. „Ja, mein Kleiner, deine Mutter und ich haben uns getrennt. Ich wollte nur ein paar Sachen holen, wenn ich darf“, sprach er sanft und wurde hereingelassen. Die Stimmen von Chichi und Son Gohan waren im Wohnzimmer zu hören, wo der Saiyajin jetzt eintrat. „Hallo allerseits“, grüßte er freundlich. Chichi zuckte beim Anblick ihres Exmannes kurz zusammen. Als sie jedoch sein weiches Lächeln sah, wusste sie, dass er nicht wütend auf sie war und entspannte sich sichtlich. „Hallo Son Goku.“ Er erklärte ihr, dass er einige Dinge abholen wollte, unter anderem ein paar Habseligkeiten, die ihm sehr wichtig waren. Die beiden Jungs standen unterdessen schweigend neben der Szenerie und wussten nicht, wie sie sich verhalten sollten. Sie hatten noch nicht so genau verstanden, warum ihre Eltern sich getrennt hatten, vor allem nicht der junge Son Goten, der einen Arm seines großen Bruders auf seiner Schulter ruhen hatte. Und ob die beiden im Krieg oder im Frieden auseinander gegangen waren, war ihnen auch nicht so recht klar. „Ich habe dir oben eine Reisetasche aufs Bett gelegt und schon ein paar saubere Gi‘s darin verstaut. Um den Rest kannst du dich ja selbst kümmern.“ Er nickte dankend und drehte sich zum Gehen, als Chichi ihn zurück hielt. „Ach ja, Son Goku...“ „Ja?“, fragte er interessiert. „Ich habe mit Bulma geredet. Sie ist bereit, dir vorerst ein Gästezimmer in der Capsule Corporation einzurichten, bis du weißt, wie es mit dir weitergeht.“ Ein freudiges Grinsen breitete sich auf Son Gokus Gesicht aus. So konnte er Vegeta näher sein als je zuvor... „Ich weiß wirklich nicht, wie ich dir danken soll, Chichi.“ Die Jungs begutachteten misstrauisch, was sich gerade zwischen ihren Eltern abspielte. Dass die beiden so freundlich miteinander redeten, wie noch nie, war ihnen schier unbegreiflich und es kam ihnen seltsam vor. Son Goku bemerkte die komischen Blicke seiner Söhne und in ihm entstand das Bedürfnis, die beiden zu beruhigen. „Hört mal, Jungs, ihr dürft mich bei Bulma besuchen, wann immer ihr wollt. Ich möchte nicht, dass sich bei uns was verändert, ja?“ Son Goten nickte kaum merklich und Son Gohan schenkte seinem Vater ein leichtes Lächeln. Chichi mischte sich ein. „Außerdem bist du auch immer hier willkommen, Son Goku. Du bist immer noch ein Teil der Familie, ich möchte nicht, dass das zwischen uns in Krieg und Ignoranz endet.“ Son Goku konnte nicht anders, als bis über beide Ohren zu strahlen und mit einem kurzen Lachen auf den Lippen, verließ er das Zimmer, um oben seine wenigen Dinge zusammenzupacken. Wenig später verließ er sein altes zu Hause nach einer herzlichen Verabschiedung von seinen Söhnen und flog mit einer etwas melancholischen Stimmung zur Capsule Corporation. Es war bereits spät, als er dort ankam, aber Bulma erwartete ihn bereits und führte ihn auf sein Zimmer. „Wenn du etwas brauchst, kannst du mich immer fragen, außer wenn ich im Labor bin. Dann kannst du dich an einen der Roboter wenden oder auch an meine Eltern, die im Haus nebenan wohnen. Aber das weißt du ja alles. Fühl dich einfach wie zu Hause.“ „Vielen Dank, dass du mich hier aufnimmst, Bulma. Ich weiß das wirklich zu schätzen.“ „Klar“, antwortete sie und schenkte ihm ein Augenzwinkern. Dann ließ sie den Saiyajin zurück in seinem neuen kleinen Reich: Ein kleines Zimmer, spartanisch eingerichtet mit einem Bett, einem Schrank und einem Schreibtisch mit Stuhl. Son Goku verrückt die Möbel so, dass er von seinem Bett aus in den Himmel schauen konnte. Mit einem Blick zu den Sternen und einem Gedanken an Vegeta, der wohl einige Zimmer weiter in seinem Bett lag, glitt Son Goku in einen traumlosen, befriedigenden Schlaf, der ein neues Kapitel seines Lebens einleiten würde. Kapitel 12: 12 - [Die Nachricht] -------------------------------- 12 Nach einer unruhigen Nacht wachte der Prinz der Saiyajins von den ersten Sonnenstrahlen des neuen Tages auf. Er streckte seine Glieder in alle Richtungen, um die Verspannungen des Schlafes aus seinem Körper zu bekommen. Selten, in letzter Zeit, hatte er so schlecht geschlafen. Zu viel war in seinem Kopf umhergeschwirrt und zu viel passiert, was er noch nicht verarbeitet hatte. Immer wieder hatten ihn Träume von Kakarott heimgesucht, er bekam das Gesicht von diesem Vollidioten einfach nicht aus seinem Kopf - nicht mal nachts... Dabei wollte er doch nichts sehnlicher, als seine Ruhe. Allein sein. Auch in seinem Kopf. Aber nun hatte dieses doofe Weib diesen Störenfried auch noch hierher in sein zu Hause geholt, damit er auch ja keine ruhige Minute mehr hatte. //Scheisse, ich will nicht so abhängig von irgendjemandem sein//, dachte er frustriert, als er bemerkte, wie sehr der andere Saiyajin ihn unbewusst in seinem Tagesrhythmus beeinflusste. //Kakarott hier, Kakarott da... Wieso kann er nicht einfach aus meinem Leben verschwinden?! Alles war so einfach, bevor er und ich...// Ein Bild schlich sich in seine Gedanken... Kakarott, der neben Vegetas Bett saß und ihn beim Schlafen beobachtete. In Vegetas Bauch kribbelte es und sofort verfluchte er sich für das Gefühl, das der Jüngere in ihm auslöste. //Ablenkung...// Rasch stand er auf, zog sich etwas über und machte sich auf den Weg zur Küche, um etwas zu frühstücken, bevor er sich in seinen Gravitationsraum zurückziehen wollte. Ein herzhaftes Gähnen entfleuchte Son Gokus Mund und er drehte sich um, um die Sonnenstrahlen aus seinem Gesicht zu verbannen. //Noch zehn Minuten...//, nahm er sich in Gedanken vor und entschlummerte wieder. Einige Sekunden später schreckte er geschockt aus dem Land der Träume und saß kerzengerade in Bett. Ein ohrenbetäubender Knall hatte ihn aufgescheucht. Verwundert, was wohl die Ursache dessen war, stand er auf und hüpfte ans Fenster. Erst als er in den Garten der Capsule Corporation blickte, wurde ihm klar, wo er sich eigentlich befand und was am vorigen Tag passiert war. Schräg unterhalb von seinem Fenster fand er den Grund für die Störung seines Schlummers. Unten im Garten lag ein komplett entwurzelter Baum neben der Stelle, an der er wohl eben noch gestanden hatte, daneben ein genervt blickender Vegeta mit verschränkten Armen, der gerade von einer wild gestikulierenden Bulma angeschrien wurde. Son Goku konnte sich daraus keinen Reim machen, also öffnete er das Fenster, um die Worte seiner Freundin verstehen zu können. „Welchen Teil von ‘zurechtstutzen‘ hast du denn nicht verstanden?! Das war der Baum, der zu meiner Geburt gepflanzt wurde, du Tölpel! Kannst du nicht einmal ein bisschen sensibel sein?! Es ist zum Mäuse melken mit dir! Äste abschneiden!!! Stutzen! Nicht umhauen, entwurzeln, kaputt machen! Aber was andres als kaputt machen hast du wohl nicht in deinem Hirn, verdammt nochmal! Da bitte ich dich einmal um einen Gefallen und du versemmelst alles, einfach alles!!!“ Vegeta ließ die Schimpftirade mit einem genervten Seufzen über sich ergehen. Ignorant rollte er mit seinen Augen und nahm aus dem Augenwinkel Kakarott wahr, der im ersten Stock an einem Fenster stand und das Szenario interessiert verfolgte. Er versteifte sich innerlich, weil er sich beobachtet fühlte und lief leicht rot im Gesicht an. „Das wirst du mir noch büßen!“, fauchte er die nach Atem ringende Bulma an und flüchtete zurück ins Haus, Richtung Gravitationsraum. „Vegeta, hey, ich rede mit dir! Was meinst du? Was werde ich büßen?!“, schrie sie ihm hinterher und rannte ihm nach ins Haus. Sie würde wohl nie erfahren, was sie dem Prinzen damit angetan hatte, dass sie Son Goku bei sich wohnen ließ. Dieser stand immer noch verwirrt an seinem Fenster und versuchte, das eben gesehene zu deuten. Mit einem Schulterzucken drehte er sich um, um sich im Bad frisch zu machen. Nach einem ausgiebigen Frühstück in Bulmas Gegenwart, hatte er sich dazu breitschlagen lassen, Vegetas verpatzte Gartenarbeit wieder herzurichten. Mit einem Ruck hob er den Baum in seine ursprüngliche Position und machte sich daran, die Wurzeln zu vergraben. Dann stampfte er die Erde fest, damit der Baum nicht wieder entwurzelte und tat Bulma dann sogar noch den Gefallen, die Äste zu stutzen. Währenddessen stellte er sich vor, wie Vegeta wohl bei der Gartenarbeit aussah und irgendwie schlich sich das Bild in seinen Kopf, wie Vegeta mit einem Strohhut und einer Gartenschere bewaffnet in einem Blumenbeet saß. Ein lautes Lachen entkam ihm und augenblicklich verlor er das Gleichgewicht und knallte mit einem lauten Schlag von dem Ast, auf dem er gesessen hatte, auf den Boden auf. Er brauchte einige Sekunden, um sich wieder zu fassen. //Das wars wert//, sagte er sich und machte sich wieder an die Arbeit. Nach getanem Werk wollte er eigentlich duschen gehen, aber dann beschloss er, dass er, dreckig wie er war, bei Vegeta im Gravitationraum vorbeischauen könnte. Ihm war natürlich nicht entgangen, wie wütend Vegeta bei seinem Anblick am Fenster reagiert hatte. Er wusste zwar, dass er dem Prinzen Zeit geben sollte, sich an die Situation zu gewöhnen und das Geschehene zu verarbeiten, aber irgendwie hatte er Sehnsucht nach ihm und irgendwie hatte er auch Lust, Vegeta mit seiner Anwesenheit zu ärgern. Und vielleicht konnte er ja seine schlechte Laune ein wenig verbessern. Son Goku drückte den roten Knopf neben der Tür des Gravitationsraumes und bewirkte damit, dass die Schwerkraft im Inneren auf das normale Level heruntergefahren wurde. Dann öffnete er die schwere Tür und trat ein. „Was willst du hier, Kakarott?“, fragte Vegeta mit gezwungen ruhiger Stimme, mit dem Rücken zu ihm gewand. „Ich wollte mit dir trainieren“, antwortete dieser ehrlich und setzte ein Lächeln auf. Vegeta schritt zur Konsole in der Mitte der Raumes und stellte die künstliche Schwerkraft wieder ein. „Na, so gesprächig heute?“, fragte Son Goku den schweigenden Vegeta mit ironischem Unterton. „Du willst doch trainieren, was soll ich da mit dir reden.“ Es war mehr eine Feststellung, als eine Frage. Son Goku dachte sich //typisch//, setzte ein Grinsen auf und ging in Kampfposition.“ „Willst du dich nicht erst aufwärmen?“ „Nein danke, ich hab mich gerade schon im Garten aufgewärmt, als ich einen Baum aufgestellt hab, den irgendjemand wohl umgeworfen hatte.“ Vegeta, der immer noch mit dem Rücken zu Kakarott stand, grinste leicht bei der Bemerkung. Er hatte den Baum mit Absicht umgeworfen. Wollte dieses Weib doch tatsächlich, dass er Gartenarbeit für sie erledigte... Ein Prinz verrichtet keine Gartenarbeit! Dass Kakarott jetzt die Drecksarbeit für sie erledigte, fand er zwar nicht sonderlich gut, schließlich hatte er Bulma eine Lektion erteilen wollen, aber so musste er es wenigstens nicht selbst wieder gerade biegen. Derweil im anderen Ende der Capsule Corporation. //Na warte, Prinzchen, ich find schon raus, was dich im Moment so beschäftigt...// Bulma hatte mitbekommen, wie Son Goku zu Vegeta in den Gravitationraum gegangen war und war sich sicher, dass der Trainingskampf zwischen den beiden wohl einige Zeit in Anspruch nehmen würde. Normalerweise tat sie Dinge wie das, was sie gerade im Begriff war, zu tun, nicht, aber in diesem speziellen einen Fall, würde sie eine Ausnahme machen, weil es ihr um Vegetas Wohl ging. Und manchmal musste man diesen sturen Prinzen einfach mal zu seinem Glück zwingen. Auch wenn man es auf eine so hinterfotzige Art tun musste. Bulma zog ein schmales Kästchen aus ihrer Hosentasche und öffnete es. Darin lag ein Schlüssel. Der Generalschlüssel. //Zum Glück weiß Vegeta nichts von diesem Schlüssel, sonst hätte er ihn wahrscheinlich längst zerstört...// Mit diesem besonderen Schlüssel konnte man jeden Raum in der Capsule Corp. aufschließen, inklusive ihrem Labor. Und inklusive Vegetas Zimmer... Nie zuvor war sie in Vegetas Reich gewesen. Schon als sie noch zusammen waren, hatte der Saiyajin ihr unmissverständlich klar gemacht, dass es sein Zimmer war und dass darin niemand - und sie schon gar nicht - etwas zu suchen hatte. Doch nun stand Bulma vor der verschlossenen Tür, den Schlüssel dazu in der Hand und war sich unschlüssig, ob sie es wirklich tun sollte. Sie würde in Vegetas Privatsphäre eindringen und wenn er das jemals rausfinden würde, würde er Gulasch aus ihr machen... Nervös blickte sie sich um, ob sie beobachtet wurde. Dann fiel ihr ihr Baum ein, den Vegeta umgeworfen hatten und alle Gewissensbisse waren wie weggefegt. //Ist ja nur zu seinem Besten.// Sie steckte den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn langsam, dann tippte sie eine Kombination aus vier Nullen in das Zahlenfeld neben der Tür ein und hörte ein Klacken. Mit einem letzten Blick auf den Gang schlüpfte sie schnell in das Zimmer des Saiyajins. Als die Tür leise in ihre Angeln gefallen war, drehte sie sich um und ihr stockte der Atem. Sie hatte sich ja so manche Dinge vorgestellt, wie der Prinz lebte, aber sie war überwältigt! Die ganzen Bilder an den Wänden... //Hat er das etwa...?// Einige Minuten blieb sie wie versteinert stehen und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. //Natürlich, das muss von ihm sein, wer hätte das denn sonst...// Keinen ihrer Gedanken konnte sie zu Ende spinnen, zu fasziniert war sie von der Bild- und Farbengewalt. //Das ist... wow...// Diese Art zu wohnen passte einfach nicht in das Bild, das sie von Vegeta hatte. Zwar hatte ihr der Prinz durchaus auch seine feinfühlige Seite gezeigt, sonst hätte sie wohl nie etwas mit ihm gehabt, aber dass er zu so etwas wunderschönem fähig war, veränderte ihre gesamte Sichtweise auf ihn. Als sie sich endlich wieder gefangen hatte, fiel ihr ihr ursprüngliches Vorhaben ein, herauszufinden, was den Prinzen beschäftigte, also begann sie, sich umzusehen. Sie trat an den Schreibtisch heran, auf dem sich so mancher Papierkram stapelte, auch einige Bilder und Skizzen lagen dabei und Bulma fand immer mehr Bilder, die sie faszinierten von fremden Lebewesen und Pflanzen, die so realistisch gezeichnet waren, dass Bulma fast meinte, sie riechen zu können. Von den Bildern fasziniert griff sie zu einem Buch, auf dem in goldenen Buchstaben das Wort „Skizzen“ prangte und schlug es auf einer beliebigen Seite auf. Vor Schreck ließ sie es zu Boden fallen. //Hab ich... hab ich das richtig gesehen?// Langsam bückte sie sich und hob das Buch, das zum Glück keinen Schaden genommen hatte, wieder auf. Dann wand sie sich den Skizzen zu. Sie blätterte bis zu der Seite, wegen der sie so erschrocken war und lief scharlachrot an, als ein nackter Son Goku sie von dem Papier anstarrte. Sie blätterte weiter und fand noch mehr Bilder vom adonisgleichen Körper ihres besten Freundes. Dann blieb ihr Blick auf einem Portrait Son Gokus hängen. //Wow, ich hab Son Goku noch nie so weich und zufrieden schauen sehen...// Dann atmete sie erkennend ein. //Vegeta! Wenn er Son Goku SO zeichnet... Das... das...// Es fiel ihr wie Schuppen von den Augen und sie war nicht in der Lage, es zu formulieren, nicht mal in Gedanken. „Also, dann mal los, mein Prinz“, forderte Son Goku und war sich darüber bewusst, dass er Vegeta mit dieser provokativen Anrede bis aufs Blut reizte. Wie auf Befehl erntete er auch schon einen bösen Blick und konnte gerade noch die Faust abwehren, die auf sein Gesicht zugerast kam. Er fing sie mit seiner Hand ab und rammte die andere Vegeta geballt in den Bauch. Dieser schrie auf, drehte sich aus Kakarotts Griff und versuchte, ihm die Füße unter dem Körper wegzureißen. Aber dieser war schneller und hüpfte über Vegeta hinweg, stieß sich mit den Beinen von der Wand ab und raste mit seinen Fäusten voraus auf seinen Gegner zu. Vegeta machte einen Salto über Kakarott hinweg und rammte ihm seinen Fuß in den Rücken. Mit einem Brüllen knallte dieser auf den Boden und stand eine Sekunde später schon wieder auf den Beinen. „Hinter dir“, warnte Vegeta grinsend und haute dem größeren Saiyajin seine gefalteten Hände in den Nacken. Erneut landete Kakarott flach auf dem Boden und einem plötzlichen Impuls folgend hockte Vegeta sich auf dessen Rücken und verdrehte ihm die Hände auf den Rücken. Die plötzliche Nähe zu seinem Prinzen überwältigte Son Goku so sehr, dass er sich in sein Schicksal ergab und nicht wehrte. „Ah, Vegeta, du tust mir weh!“ „Ach, das gefällt dir doch“, antwortete dieser mit einem sarkastischen Grinsen und erhöhte den Druck auf Kakarotts Arme, der daraufhin laut aufstöhnte. „Ah, lass das!“ Auf einmal entfuhr Vegeta ein lautes, herzhaftes Lachen, als er Kakarott so wehrlos unter sich liegen sah. Son Goku lauschte diesem einen Moment, bevor ihm auffiel, wie befreit und glücklich dieses Lachen Vegetas klang und er musste lächeln. Dann spürte er, wie sich Vegetas Griff lockerte und dieser sich von ihm erhob. Son Goku stand auf und schaute ihn gespielt beleidigt an. „Komm schon, Kakarott, sonst verstehst du doch auch Spaß...“, beschwichtigte der Prinz seinen Gegner und stemmte die Arme in die Hüften. Bei diesem Anblick ging Son Gokus Herz auf und er konnte nicht anders, als die paar Meter Distanz zwischen sich und Vegeta hinter sich zu bringen und seinen Geliebten in eine enge Umarmung zu ziehen. Er spürte, wie der Prinz sich wehrte und ihn von sich wegdrücken wollte, aber er ließ ihn nicht los. „Lass das, Kakarott!“, rief er ängstlich, als hätte er ein Gespenst gesehen. „Ach, das gefällt dir doch“, witzelte Kakarott und vergrub seine Nase in Vegeta Haaren. Er roch so verdammt gut. „Das ist nicht witzig, Kakarott!“, maulte Vegeta weiter und versuchte sich von der Brust des Größeren wegzudrücken. „Komm schon, sonst verstehst du doch auch Spaß“, witzelte Son Goku weiter, um seinen Prinzen zu ärgern. „Tu ich nicht!“, rief dieser und wurde langsam aus Kakarotts Umarmung entlassen. „Stimmt, tust du nicht. Wie konnte ich das nur vergessen“, scherzte Son Goku mit einem breiten Lachen im Gesicht. Vegeta wand sich mit einem vorwurfsvollen Blick und einem leisen „tze“ von Kakarott ab. Son Gokus Freude über die Nähe und die Witzeleien mit seinem Prinzen fanden jedoch ein abruptes Ende, als er sah, wie der Körper des Prinzen sich auf einmal versteifte und reglos dastand. „Was ist los, Vegeta?“, fragte er besorgt und ging einen schritt auf ihn zu. Doch er schien nicht ansprechbar, so als wäre er irgendwo in einer anderen Welt... „WAS?“, fragte Vegeta wütend ins Nichts. „Was ist denn mit dir, Vegeta, rede mit mir? Was ist los?“ Er fasste den Kleineren behutsam an der Schulter. Vegeta zuckte bei dieser Bewegung zusammen und blickte Kakarott wütend ins Gesicht. „Halt doch mal die Klappe, Kakarott, ich erhalte gerade eine telepatische Nachricht!“ Verdattert starrte er seinen Prinzen an, der wieder in die ausdruckslose Haltung von eben zurückglitt. „Und wo?“, fragte Vegeta einen nicht vorhandenen Gesprächspartner. „Ah, verstehe. Zwei Wochen, gut. Lass sie nicht aus den Augen! Und vorallem nicht ‘es‘!“ Kakarott beobachtete verwirrt das einseitige Gespräch seines Prinzen und fragte sich, von wem Vegeta wohl die Nachricht erhielt. Ob er es ihm wohl sagen würde? Ob es etwas wichtiges war? Nach ein paar weiteren Sekunden kam der Prinz zurück auf der Erde an und senkte seinen Blick gedankenverloren zu Boden. „Was war das denn?“, fragte Son Goku neugierig und bekam vom Prinzen als Antwort nur ein Grummeln. Dann schritt dieser zur Tür und verließ den Gravitationsraum. Son Gokus Interesse war geweckt und aufgeregt lief er Vegeta hinterher, um irgendwie an Informationen zu kommen. Der Prinz steuerte direkt auf sein Zimmer zu, einen immer wieder fragenden Son Goku im Schlepptau. Aber er gab ihm keine Antwort. Hastig tippte er eine Kombination in das Zahlenfeld ein und öffnete seine Tür, damit er diesen nervtötenden Baka endlich loswerden konnte, als er plötzlich mitten in der Bewegung erstarrte und in die schockierten Augen einer ebenfalls erstarrten Bulma blickte, die mit seinem Skizzenbuch in der Hand an seinem Schreibtisch stand. Kapitel 13: 13 - [Der Abschiedskuss] ------------------------------------ Ja, ich weiß, der Cliffhäner war gemein. ;) Dafür hier das nächste Kapitel. Danke für die Kommentare!!! 13 //Scheisse, er wird mich umbringen!!!// Bulma begann am ganzen Leib zu zittern, als sie in die vor Schreck geweiteten Augen Vegetas blickte, der soeben durch die Tür getreten war. Sie war nicht in der Lage, sich auch nur einen einzigen Millimeter zu bewegen, ihr fiel absolut keine Ausrede ein, die entschuldigte, was sie hier tat. Und sie wusste, dass ihr letztes Stündlein geschlagen hatte, als Vegetas Blick sich von erschrocken in eiskalt verwandelte. „Was ist denn los, Vegeta?“, fragte ein ahnungsloser Son Goku, der hinter Vegeta im Türrahmen erschien und ins Zimmer blickte. „Bulma? Was machst du denn hier?“ Bulmas Augen begannen unbewusst ein wenig zu leuchten. In ihrem Inneren keimte Hoffnung auf. Son Goku würde mit Sicherheit nicht zulassen, dass Vegeta ihr wehtat. Langsam löste sich ihre Schock-Starre. „Vegeta, hör mal, ich...“, begann sie zu stammeln, fand aber keine Worte. Der Angesprochene gebot ihr mit einer kurzen Handbewegung, dass sie zu schweigen hatte. Dann betrat er das Zimmer und tat einige Schritte auf die Frau zu. Er legte seinen Kopf leicht schief, als er sie mit ausdruckslosem Blick musterte. Sie hatte also die Skizzen gesehen. Sie wusste also, dass er malte. Aber was spielte das jetzt noch für eine Rolle? Zufrieden stellte er fest, dass Bulma ängstlich vor ihm zurückwich, als er auf sie zu schritt. „Hör mir gut zu, Weib, denn was ich jetzt sage, sage ich nur einmal. Entweder du tust genau das, was ich dir auftrage, oder ich werde dein gesamtes Anwesen und alles, was du hast, in Schutt und Asche legen.“ Bulma schluckte hart, als sie die Worte vernahm und nickte panisch. „Gut." „Vegeta-", mischte sich Son Goku aus dem Hintergrund ein, aber der Prinz war innerlich zu wütend, um sich jetzt mit ihm herum zu ärgern. „Halt die Klappe, Kakarott, ICH rede jetzt." Son Goku beschloss, den Prinzen erst mal reden zu lassen, auch wenn er die Befürchtung hatte, dass dieser noch an die Decke gehen könnte. Ja, Bulma war in sein Reich eingedrungen, das war nicht richtig von ihr, aber trotzdem hatte sie es nicht verdient, dass Vegeta sie so bedrohte. „Also, Weib“, begann Vegeta mit scharfem Ton und Bulma sah, wie die Wut hinter seinen Augen kochte. „Du wirst mir ein Raumschiff bauen. Eines mit dem ich innerhalb von zehn Tagen bis in die südliche Galaxie komme.“ Bulmas Augen weiteten sich, als sie verstand, dass Vegeta sie nicht köpfen würde, sondern nur etwas im Austausch für ihr Verbrechen forderte. Auch in Son Gokus Augen spiegelte sich Verwunderung, allerdings hatte diese andere Gründe. //Was will er denn mit einem Raumschiff? Von wem war diese Nachricht, verdammt?!// Ihm gefiel der Gedanke nicht, dass Vegeta von der Erde abhauen wollte. Was, wenn er nicht wieder käme? „Du wirst es mit allem ausstatten, was ich für die Reise brauche, inklusive einem Gravitationsraum. In vier Tagen werde ich abreisen. Und jetzt sieh zu, dass du Land gewinnst und tritt mir ja nicht wieder unter die Augen, sonst werd ich mich vergessen!“ Bei den letzten Worten war seine Stimme fast zu einem Flüstern gewonnen, das Bulma dazu brachte, noch panischer zu nicken und dann einfach loszurennen. Raus aus diesem Zimmer. Weg von diesem Killer. Was hatte sie sich bloß dabei gedacht, in sein Zimmer einzubrechen?! Vegeta blieb noch einen Moment reglos stehen, bis Bulma gänzlich verschwunden war. Dann ging er langsam zu seinem Fenster und öffnete es. „Was hast du vor, Vegeta?“, fragte Son Goku eindringlich, doch Vegeta gab keinen Mucks von sich und blickte ihn nicht mal an. „Sag schon, bitte! Was ist denn los? Erst diese Nachricht und jetzt willst du von der Erde abhauen? Ich versteh das nicht!“ Seine Stimme hatte eine so panische Note angenommen, dass Vegeta für einen Moment darüber nachdachte, ihn einzuweihen. Doch er verschloss dieses Bedürfnis tief in sich und verschränkte die Arme. „Bitte Vegeta...“, flüsterte Son Goku nun fast flehend. „Sag mir doch bitte, was los ist...“ Erwartungsvoll starrte er auf den Rücken seines Prinzen, doch dieser machte keine Anstalten, überhaupt irgendetwas zu tun, als reglos dazustehen. Zögerlich hob Son Goku seine Hand und legte sie auf Vegetas Schulter. Er merkte, wie dieser für einen kurzen Moment zusammen zuckte. Dann drehte er sich um und blickte Kakarott in die Augen. Dieser fest entschlossene, fast traurige Blick in Vegetas Augen schnürte Son Goku die Kehle zu. „Vegeta... Ich habe Angst... dich zu verlieren...“ Vegetas Mund öffnete sich ein Stück weit, so als ob er etwas sagen wollte und für einen Moment unterbrach er den Blickkontakt zu Kakarott, so als ob er ihn nicht ertragen würde. Dann blickte er wieder in die angsterfüllten, tiefschwarzen Augen seines Gegenübers. Sachte griff er mit einer Hand in Kakarotts Nacken, zog ihn zu sich und gab ihm einen unendlich zarten Kuss, den dieser sofort sehnsüchtig erwiderte. Dann löste er sich wieder vom Größeren und blickte zu Boden. „Geh jetzt bitte, Kakarott.“ Dieser Satz versetzte Son Goku einen Stich in sein Herz. //War das ein Abschiedskuss?//Unsicher wich er einen Schritt zurück, wusste aber, dass es keinen Sinn gehabt hätte, jetzt noch irgendetwas zu sagen und so wand er sich um und verließ ohne sich noch einmal umzublicken Vegetas Zimmer und schloss sachte die Tür hinter sich. Er ging ein paar Schritte, als er merkte, wie sich ein paar Tränen einen Weg in seine Augen bahnten. Bevor sie heraus laufen konnten, wischte er sie mit seinem Unterarm weg. Dann begab er sich in sein Zimmer. Er wollte alleine sein. Der Mond stand bereits hoch am Himmel und die Sterne funkelten klar in dieser wolkenlosen Nacht, als die nackten Füße eines einsamen Saiyajin diesen durch die schier endlosen Gänge der Capsule Corporation trugen. Seit Stunden hatte Son Goku wach in seinem Zimmer gelegen und hinaus in den Himmel gestarrt. Die Gefühle in seinem Körper hatten sich abgewechselt und ihn ausgelaugt. Verzweiflung hatte mit Trauer und Angst um die Dominanz gekämpft, aber letzendlich war alles einer bittersüßen Melancholie gewichen. //Er wird gehen, er wird mich verlassen//, hatte es immer wieder in seinem Kopf geklungen. //Wie konnte ich auch so dämlich sein und mich in Vegeta verlieben... Es war von Anfang an klar, dass ich mir damit nur wehtun werde...// All seine Hoffnungen, dass Vegeta sich ihm öffnen würde, wenn er ihm genug Zeit geben würde, waren dahin durch die schlichte Tatsache, dass es keine Zeit gab, die er ihm geben konnte. Der Prinz würde abhauen und in Son Goku eine Leere hinterlassen, die nichts und niemand füllen könnte. Nachdem er den Garten passiert hatte und durch einige Gänge gelaufen war, fand er sich vor einer großen Türe wieder und wunderte sich, dass er ausgerechnet hier gelandet war. Vor Bulmas Labor. Er suchte kurz nach der Aura seiner Freundin und nachdem er sie in den Raum ausgemacht hatte, klopfte er zögerlich an. Er hörte, wie drinnen ein Stuhl verschoben wurde und einen Moment später öffnete sich die Tür einen Spalt breit. „Son Goku? Was machst du denn hier um diese Zeit?“ Sie klang schon etwas müde, öffnete die Tür ein Stück weiter und ließ Son Goku eintreten. „Kaffee?“, fragte sie freundlich und hielt dem Saiyajin eine Tasse hin. Son Goku nahm sie wortlos entgegen und setzte sich auf einen der Stühle an dem Tisch, an dem Bulma gerade an einem Computer arbeitete. Er trank einen Schluck der bitteren Flüssigkeit und stellte die Tasse dann ab. Kaffee war nun wirklich nicht sein Ding, aber er wollte nicht unhöflich sein. Bulma hatte unterdessen wieder angefangen, in die Tasten ihres Computers einzuhacken. Als sie die interessierten Blicke ihres Freundes wahrnahm, erklärte sie: „Ich arbeite gerade an der Programmierung für den Antrieb an Vegetas Raumschiff. Ich weiß wirklich nicht, wie ich das in vier Tagen schaffen soll...“ Sie hing ein verzweifeltes Seufzen hinten dran. „Und was machst du hier um diese Zeit?“ „Konnte nicht schlafen“, antwortete Son Goku tonlos und blickte zu Boden. „Wegen Vegeta?“ Ein kaum merkliches Nicken. Weiteres Tastengeklimper. „Was wolltest du in Vegetas Zimmer?“; fragte Son Goku und fing ihren Blick mit seinen Augen ein. „... Ich wollte... Ich hatte keine bösen Absichten, falls du das denkst.“ „Das hab ich nicht gedacht.“ Bulma wand ihren Blick wieder auf den Bildschirm und tippte weiter. Nach einer Weile sagte sie, ohne ihre Augen vom Computer zu nehmen: „Ich wollte herausfinden, wieso er sich in letzter Zeit so komisch benimmt. Ich dachte, dass ihr noch etwas länger trainiert. Es war nie meine Absicht, ihn bloß zu stellen oder ihm etwas anzutun. Ich wollte nur helfen. Er sagte ja nie, was mit ihm los ist.“ Ein leichtes Lächeln legte sich um Son Gokus Mund. „Ja, da hast du recht.“ Eine ganze Weile saßen sie wortlos nebeneinander, Bulma mit dem Computer beschäftigt und Son Goku mit seinen Gedanken. Es tat ihm gut, nicht mehr allein in seinem Zimmer zu hocken und zu grübeln. „Darf ich dir eine Frage stellen?“, fragte Bulma plötzlich in die Stille hinein, die nur durch das Klackern ihrer Tasten und das Surren ihres Rechners gestört wurde. Verwundert blickte Son Gokus aus seinen Gedanken auf. „Klar.“ „Was läuft da zwischen Vegeta und dir?“ Sie hatte aufgehört zu tippen und sich nun ganz dem Saiyajin zugewand. Geräuschvoll und überlegend atmete Son Goku aus. Was sollte er ihr sagen? Im Grunde war es ja eh egal... „Ach, Bulma, weißt du, eigentlich will ich gar nicht mehr darüber nachdenken...“ „Liebst du ihn?“ Nun sah er sie doch etwas überrascht an. Mit so einer direkten Frage hatte er nicht gerechnet. Obwohl das bei Bulma eigentlich klar war... Langsam nickte er. „Ja. Ja, ich liebe ihn.“ Bulma traf es mit voller Wucht. Sie hatte ja schon damit gerechnet, aber es jetzt so unverblümt und ehrlich gestanden zu bekommen, war doch ein kleiner Schock für sie. Da waren die beiden jahrelang Todfeinde, brachten sich ständig gegenseitig fast um und ließen keine Gelegenheit aus, sich zu triezen und nun so etwas?! Sie seufzte. „Das Leben geht manchmal seltsame Wege...“ Sie schenkte Son Goku ein leichtes Lächeln. „Und er? Was ist mit ihm? Liebt er dich?“ Betrübt senkte er den Blick. „Er will es sich nicht eingestehen. Sein Stolz verbietet es ihm.“ „Typisch Vegeta“, seufzte Bulma mit einem Kopfschütteln. „Bulma, ich weiß nicht, was ich tun soll! Ich habe keine Ahnung, wo er hinfliegen will und warum und was mach ich denn, wenn er nicht wieder kommt? Noch nie in meinem Leben hatte ich solch eine Angst, jemanden zu verlieren...“ Er wunderte sich selbst über den Redeschwall, den er gerade hatte, aber er merkte, wie ihm ein Stück der Last abgenommen wurde einfach dadurch, dass er es ausgesprochen hatte. Bulma blickte ihn bekümmert an. Dann nickte sie leicht. „Ja, bei Vegeta weiß man das nie. Es tut mir wirklich wahnsinnig leid, Son Goku. Ich würde dir wahnsinnig gerne helfen, aber ich weiß auch nicht wie.“ Der Saiyajin senkte seinen Blick und nahm noch einen Schluck von der bitteren Flüssigkeit namens Kaffee zu sich. Sein Mund fühlte sich trocken an und die Wärme des Getränkes verteilte sich angenehm in seiner Magengegend. „Das einzige, was ich dir anbieten könnte“, fügte Bulma hinzu. „Ist, eine Peilsender in das Raumschiff zu integrieren, damit du weißt, wo er sich befindet.“ Son Goku überlegte einen Moment und schien abzuwägen. Immer wissen, wo sein Prinz war. Eigentlich keine schlechte Idee. Aber andererseits wäre es auch unehrlich und hinterrücks... „Danke für das Angebot, Bulma. Aber ich will das nicht. Es wäre nicht richtig. Ich kann mich Vegeta nicht aufzwängen. Wenn er mich liebt... dann... wird er seinen Stolz schon irgendwann überwinden und zu mir zurück kommen.“ Für Bulma klang es immer noch komisch, Son Goku so von Vegeta reden zu hören. Zumal sie ja selbst mal mit ihm zusammen gewesen ist und Liebe für Vegeta empfunden hatte. Dieser sture Prinz konnte die, die ihn liebten, wirklich in den Wahnsinn treiben... Wie jemand nur so verschlossen sein kann... Irgendwann am frühen Morgen war Son Goku mit verschränkten Armen auf Bulmas Schreibtisch eingeschlafen. Sie hatte eine dünne Wolldecke geholt und ihren sitzenden Freund zugedeckt und sich gefreut, dass wenigstens einer von ihnen beiden eine Mütze Schlaf abbekam. Es war okay für sie, für Vegeta dieses Raumschiff zu bauen und sie nahm es auch gerne in Kauf, dafür vier Tage und Nächte durch zu ackern, schließlich hatte sie es wieder gut zu machen, dass sie in Vegetas Zimmer eingebrochen war. Es tat ihr unheimlich weh, dass Son Goku wegen Vegeta so litt und am liebsten hätte sie den arroganten Prinzen dafür richtig zur Schnecke gemacht, aber sie wollte ihm lieber nicht mehr über den Weg laufen, bis zum Tag seiner Abreise. Zu sehr hing ihr noch Vegetas Drohung im Hinterkopf... „Sonst werd ich mich vergessen...“ Am späten Vormittag bekam sie über die Überwachungsmonitore mit, dass Vegeta sich in den Gravitationsraum verzogen hatte und sie nutzte die Gelegenheit, um in die Küche zu flitzen, um Essen für sich und den noch schlafenden Saiyajin zu holen. Um die Mittagszeit erwachte Son Goku schließlich und fühlte sich ziemlich gerädert. Ihm ging es keinen Deut besser, als am Vorabend. Seine Arme fühlten sich schwer wie Blei an und von dem Essen, das Bulma ihm mitgebracht hatte, verspeiste er lediglich eine Banane, um sein Magenknurren zu stillen. Den restlichen Tag verbrachte er damit, Löcher in die Luft zu starren, zuerst in seinem Zimmer und dann wieder bei Bulma im Labor, um nicht so alleine zu sein. Vegeta mied er bewusst, er hätte dessen Anblick wahrscheinlich nicht ertragen. Mehrmals war er in Versuchung gekommen, den Prinzen im Gravitationsraum aufzusuchen und jedesmal hatte er sich selbst davon abgehalten, auch wenn Bulma ihn mehr oder weniger dazu animiert hatte, Vegeta aufzusuchen. Er wollte einfach nicht.Und obwohl er ihn nicht sehen wollte, brachte er es nicht fertig, hinaus in die Natur zu gehen, fort aus dem Haus in dem sich der Prinz aufhielt. So war der Tag endlos schleppend vorüber gegangen. Bulma saß gerade auf dem Boden vor dem Raumschiff, das mit Hilfe einiger Roboter langsam Gestalt annahm und schraubte in einem Sicherungskasten herum, als Son Goku sich an einem Stück Brot nagend an einen Tisch in ihrer Nähe setzte. Sie blickte von ihrer Arbeit auf und sah ihn besorgt an. „Mensch, Son Goku, lass dich doch nicht so hängen...“ „Hmmm...“, säuselte er gelangweilt und ließ seinen Blick über die Überwachungsmonitore schweifen, die über dem Schreibtsch an der Wand hingen. „Bulma! Schnell, sieh dir das an!“ Blitzschnell war die Wissenschaftlerin aufgesprungen und zu ihrem Freund gehüpft und nun starrten sie gemeinsam auf einen der Bildschirme auf der Wand. Er zeigte den Gang, in dem Son Gokus Zimmer lag und direkt vor der Tür zu diesem sah man Vegeta stehen, der sichtlich mit sich kämpfte, ob er anklopfen sollte oder nicht. Son Goku klappte die Kinnlade runter. Was Vegeta wohl von ihm wollte? Er hätte ja nicht damit gerechnet, noch irgendetwas von dem Prinzen zu hören oder zu sehen, bevor dieser abreiste. Zumindest nicht, wenn es nicht von Son Goku selbst ausging. Vegeta klopfte nun doch an und wartete einen Augenblick reglos mit gesenktem Blick vor der Türe. Dann verzog er sein Gesicht kurz zu einer enttäuschten Miene, biss die Zähne zusammen und zischte wütend ab. „Geh ihm entgegen, Son Goku!“, befahl Bulma hektisch. „Ach, ich weiß nicht...“ „Du gehst jetzt sofort!!! Hast du mich verstanden?!“, brüllte sie den Saiyajin an, der sofort eingeschüchtert aufsprang, die Beine in die Hände nahm und das Labor verließ. Was genau er nun machen sollte, wusste er auch nicht. Er wollte Vegeta eigentlich nicht sehen, aber dass dieser ihn hatte aufsuchen wollen, machte ihn neugierig. Kurz suchte er nach Vegetas Aura, die sich der Küche näherte. Also schlug er selbst auch diese Richtung ein. Als er an der Küchentür eintraf, war Vegeta schon drinnen und machte sich am Kühlschrank zu schaffen. Son Goku atmete einmal tief durch und versuchte, eine möglichst neutrale Miene aufzusetzen. Dann trat er in die Küche ein und tat so, als hätte er nicht mit Vegeta gerechnet. „Oh...“, sagte er kurz und lief an Vegeta vorbei zur Speisekammer, um sich Obst daraus zu holen. Der Prinz stand gerade am Kühlschrank und durchforstete ihn nach Essen. Als Kakarott die Küche betrat, drehte er sich um und sah ihm nach, wie er in die Speisekammer ging. Er kniff kurz nachdenklich die Augen zusammen, fasste einen Entschluss, schloss die Kühlschranktür und folgte Kakarott in das kleine Nebenzimmerchen, in dem Bulma das Essen aufbewahrte. Vegeta sah, wie Kakarott vor dem Regal mit den Obstvorräten stand und sich an den Äpfeln bediente. Er ging zu ihm und packte ihn an dem Handgelenk, mit dem er gerade einen Apfel gefasst hatte und zog so daran, dass Kakarott sich zu ihm drehte. Der Gesichtsausdruck des Größeren verriet Vegeta absolut nichts davon, was dieser gerade dachte. Lediglich ein Blick voller Nichts starrte ihn an. Diese Leere traf Vegeta wie ein Faustschlag ins Gesicht. Wie konnten diese sonst so lebendigen Augen nur so trüb sein? War er etwa daran schuld? Er tat einen kleinen Schritt nach vorne und drängte Kakarott so mit dem Rücken gegen das volle Regal. Immer noch keine Reaktion in Kakarotts Augen außer einem kurzen Aufblitzen von Trotz. Vegeta hob seine noch freie Hand an Kakarotts Wange und strich sanft darüber. Dieser schloss bei dieser kleinen Berührung die Augen, um den kleinen Hautkontakt zu genießen. Vegeta bemerkte dies und lehnte sich nun ein Stück vor und gab Kakarott einen kurzen, sanften Kuss. Dann blickte er seinem Gegenüber wieder ins Gesicht und stellte zu seiner Erleichterung fest, dass Kakarotts Augen nicht mehr leblos und trüb waren, sondern von einem traurigen Glanz erfüllt waren. Er hatte schon befürchtet, dass er Kakarott verloren hatte, aber dieser traurige Blick bewies ihm das Gegenteil. Aus einem Bedürfnis heraus griff er Kakarott am Nacken und zog ihn wieder in einen Kuss, der nun leidenschaftlicher und fordernder war. Der Jüngere erwiderte den Kuss und drückte den Prinzen mit seiner freien Hand fest an sich. Vegeta hielt immer noch Kakarotts Handgelenk und drückte nun etwas fester zu, so dass dieser den Apfel, den er immer noch hielt losließ. Mit einem dumpfen Schlag fiel dieser zu Boden. Dann griff Vegeta Kakarotts Hand und ihre Finger verschränkten sich miteinander, während ihre Zungen ein wildes Gefecht austrugen. Die beiden Saiyajin verloren sich regelrecht im Geschmack des anderen. Son Goku klammerte sich an Vegeta wie ein Ertrinkender an eine Flasche Sauerstoff. Nach einem schier endlosen, sehnsüchtigen Kuss ließen die beiden schwer atmend voneinander und blickten sich tief in die Augen. „Verlass mich nicht." Son Gokus Stimme klang fest und entschlossen, als er die Bitte - oder war es ein Befehl? - aussprach und Vegeta war fast erschrocken über die Ernsthaftigkeit und Strenge in Kakarotts Tonfall. Er hatte nichts zerbrechliches mehr an sich. Nur wilde Entschlossenheit. Ein leichtes Lächeln erschien um Vegetas Mundwinkel. „Lass und nach oben gehen", sprach Vegeta und ließ von Kakarott ab. Dann drehte er sich um und verließ die Speisekammer. Son Goku war unschlüssig. Was wollte der Prinz von ihm? Nur Sex? Den würde er nicht so leicht kriegen. Nicht jetzt, wo Son Goku gemerkt hatte, dass der Prinz ihn begehrte. Er würde sich rar machen. Er war ja kein Spielzeug. Dann folgte er Vegeta nach oben in dessen Zimmer. Kapitel 14: 14 - [Das Angebot] ------------------------------ 14 Als sie Vegetas Zimmer betraten, setzte sich Son Goku sofort aufs Bett. Wo sonst hätte er sich auf hinsetzten sollen. Zu seiner Überraschung setzte sich Vegeta nicht zu ihm, sondern auf seinen Schreibtischstuhl und blickte ihn von dort aus an. Er sah angespannt aus, fand Son Goku und fragte sich, was wohl in ihm vorgehen mochte. Etwas nervös blickte er ihn an. Vegeta fasste sich mit Daumen und Zeigefinger an die Stirn, als plagten ihn Kopfschmerzen. In Wirklichkeit focht er gerade einen inneren Kampf aus. „Kakarott...“ Er blickte dem Jüngeren ernst in die Augen. „Ich möchte dir ein Angebot machen.“ Son Goku atmete geräuschvoll ein und sein ganzer Körper spannte sich innerlich an. Er war aufgeregt. Ein Angebot von seinem Prinzen, der abhauen wollte... Als Vegeta die Anspannung seines Gegenübers wahrnahm, sprach er weiter. „Die Nachricht, die ich gestern bekommen habe. Ich werde dir erzählen, um was es geht. Und dann werde ich dich fragen, ob du mitkommen willst. Es geht um saiyanisches Erbe. Das geht dich als Unterklassenkrieger genauso etwas an, wie mich als Prinzen. Auch wenn du bisher nichts davon wusstest.“ „Du bietest mir an, mitzukommen?!“ Son Goku war die Kinnlade heruntergeklappt, so überrascht war er von der plötzlichen Wendung. Er bemerkte, dass er kurz davor war, vor Freude innerlich zu explodieren und seine Augen drohten, sich mit Tränen zu füllen. Gekonnt unterdrückte er es, indem er tief einatmete und seine Fassung wiedererlangte. Er wusste jetzt schon, wie seine Antwort aussehen würde. „Gut, Vegeta, erzähl mir, worum es geht.“ Vegeta nickte zufrieden, senkte seine Augen und verschränkte seine Arme - eine Pose, die ihm Sicherheit gab. „Zuerst muss ich dich desillusionieren, Kakarott, und dir gestehen - wir sind nicht die letzten zwei Saiyajins im Universum.“ Er schaute kurz auf, um in die erschrockenen Augen des anderen zu sehen. „Es gibt noch drei weitere Saiyajins. Einer davon ist Nasuto, derjenige, von dem ich die Nachricht erhalten habe. Als Vegeta-Sei von Freezer erobert wurde, war er mit den beiden anderen auf einer interplanetären Mission, von der Freezer nichts wusste. Sie sollten eines der wichtigsten Kunstobjekte des Planeten in Sicherheit bekommen, weil mein Vater nicht wollte, dass dies Freezer in die Hände fiel.“ Beim Gedanken an das Kunstobjekt wurden Vegetas Augen ganz glänzend und melancholisch, doch kaum dass er den Satz vollendet hatte, verengten sich seine Augen zu Schlitzen. „Doch die beiden anderen, Meat und Kyuri, diese scheiss Bastarde, haben unser Volk verraten und sind mit dem Objekt abgehauen. Seitdem ist es verloren und niemand hat je wieder davon gehört. Und von den beiden Saiyajins auch nicht. Nasuto ist ein alter bekannter von mir, den ich mit der Aufgabe betraut habe, sich sofort bei mir zu melden, wenn die beiden oder das Objekt wieder auftauchen sollte. Und eben das hat er mir gestern mitgeteilt.“ Sein Blick erhob sich in die Augen Kakarotts. „Er hat mir gesagt, dass das Objekt bei der ‘IPKA‘ in zwei Wochen versteigert werden soll.“ Dann sah er Kakarott erwartungsvoll an. In Son Gokus Kopf ratterte es. „Du redest von einem ‘Objekt‘? Was genau ist das? Und was ist eine ‘IPKA‘?“ Vegeta seufzte geräuschvoll. „IPKA steht für InterPlanetareKunstAusstellung. Ihr Erdlinge habt aber auch wirklich von nichts eine Ahnung... Sie findet alle zehn Jahre auf einem anderen Planeten statt, dieses Jahr auf Oryx in der südwestliche Galaxie. Und dieses Objekt, von dem ich rede, ist nicht einfach irgend ein Kunstgegenstand, sondern besitzt eine unglaubliche Macht. Mehr darüber werde ich dir wann anders erzählen. Aber ich muss dieses Ding unbedingt haben! Es gehört meinem Volk und in gewisser Weise gehört es mir!“ Son Goku hatte Vegetas Begehren aus seiner Stimme herausgehört und spürte, wie wichtig diese Reise für ihn sein musste. „Ich wusste wirklich nicht, dass du so viel mit Kunst am Hut hast. Ich dachte du zeichnest nur nebenher...“ Vegeta lachte leise. „Tja, es gibt Dinge in meiner Vergangenheit, die du eben nicht weißt.“ „Erzählst du mir davon?“, fragte Son Goku mit seinem naivsten Tonfall, in der Hoffnung, Vegeta würde sich breitschlagen lassen. „Vielleicht ein andermal“, antwortete Vegeta mit hartem Ton und strengem Blick. Son Goku verzog das Gesicht. Er hätte zu gern noch mehr über den Prinzen erfahren. Aber schon die Tatsache, dass dieser ihn mitnehmen wollte, machte ihn überglücklich. „Okay, Vegeta. Wann geht die Reise los?“ Dieser starrte ihn mit aufgerissenen Augen an. „Du weißt jetzt schon, dass du mitkommen willst?“ „Ja. Was soll ich denn darüber nachdenken? Ich liebe dich und folge dir, wenns sein muss, bis ans Ende des Universums.“ Eine sanfte Röte schlich sich auf Vegetas Wangen und er senkte den Blick, weil ihm dies peinlich war. „Gut“, sagte er und versuchte, hart zu klingen, was ihm nicht sehr gut gelang. „Dann sehen wir uns in drei Tagen bei Abbruch der Dämmerung draußen im Garten. Pack alles zusammen, was du brauchst. Und verabschiede dich von deiner Familie.“ Son Goku nickte, erhob sich vom Bett und ging zur Türe. Dann drehte er sich nochmal um. „Vegeta? Eine Frage noch.“ „Hm?“ „Werden wir... zurückkehren?“ Lange blickten sich die beiden wortlos in die Augen. „Ich weiß es nicht, Kakarott.“ Son Goku atmete hörbar aus, öffnete die Tür und ging hinaus. Vegeta blieb allein zurück. //Ich weiß, dass er wieder zurück zur Erde kommen will. Vielleicht werden wir ja eines Tages zurückkehren, falls wir überhaupt überleben. Aber vielleicht machen wir uns so viele Feinde, dass es zu gefährlich wäre, auf die Erde zurückzukehren... Ach scheisse... Wahrscheinlich ruiniert ihm diese Reise sein gesamtes bisheriges Leben. Aber es geht um das Erbe der Saiyajins und wenn er mit möchte...// Vegeta schüttelte über sich selbst den Kopf. //Ich sollte endlich aufhören, mir etwas vor zu machen und mir eingestehen, dass ich ihn brauche... ihn einfach nur in meiner Nähe haben möchte...// Er legte eine Hand flach auf seine Stirn und strich sich über das Gesicht, als würde er seine Gedanken abwaschen wollen. In den letzten Stunden hatte er sich sehr viele Gedanken über Kakarott gemacht und über sich. Und über die Sache mit Meat. Er konnte ihm nicht allein gegenüber treten. Und er wusste, dass Kakarott der einzige war, der ihm genug Halt geben konnte, wenn er diesen Verräter wieder sah. //Verdammt, wie ich es hasse, so schwach zu sein... Scheisse.// Vegeta seufzte. //Hoffentlich bemerkt Kakarott das nicht, sonst steh ich da, wie der größte Schwächling im Universum.// Dann griff er sich sein Skizzenbuch und einen Bleistift und begab sich in sein Bett. Er brauchte noch ein wenig Entspannung, bevor er schlafen ging. Son Goku war in den bereits dunklen Nachthimmel hinaus geflogen. Raum zum Nachdenken. Er war froh, dass er bereits eine Entscheidung getroffen hatte und er stellte sie nicht im Geringsten in Zweifel. Vielmehr wollte er das eben Geschehene in seinen Gedanken ordnen und wollte, dass sein Hirn all die Informationen verarbeitet und realisiert. Er würde die Erde verlassen. Er konnte sich darauf einstellen, dass er nicht wieder zurück kehren würde. Er würde seine gesamte Vergangenheit hinter sich lassen. Und er würde mit Vegeta leben. Dieser Gedanke zauberte ihm ein Lächeln aufs Gesicht und ließ ihn all die anderen bitteren Punkte auf seiner Liste nichtig erscheinen. Was sollte er noch auf dieser Erde, wenn sein Vegeta nicht hier war. Er war sich totsicher, dass er mit Vegeta den Rest seines Lebens verbringen wollte und er würde alles dafür tun und geben. //Morgen verabschiede ich mich von Chichi und den Jungs...//, dachte er bei sich, als er durch eine Wolkenwand flog und die kalten, feuchten Wassertröpfchen auf seiner Haut spürte, die ihn sanft in die Realität holten. Ungewollt erinnerte er sich an seine Vergangenheit mit Chichi. Als er zum ersten Mal mit ihr auf Jindujun geflogen war, seine Hochzeit mit ihr und die Geburt von Son Gohan. Damals hatte es angefangen, dass sie sich nicht mehr so gut verstanden, weil Chichi zu einer Mutter geworden war, aber er niemals der Vater war, den sie sich für ihre Kinder gewünscht hatte. Ein leises Seufzen entglitt Son Goku, als er sich an ihre Trennung erinnerte. So friedlich... Das hätte er nie für möglich gehalten. Dass er seine Jungs verlassen musste, tat ihm weh, aber sie würden es ohne ihn genau so gut haben, wie jetzt auch. Und vielleicht konnte er sich ja ab und an zu ihnen teleportieren, wenn er in der Nähe der Erde war. Falls... Ein paar Stunden später kam er wieder in der Capsule Corp. an und ging auf sein Zimmer. Er legte sich in sein frisch überzogenes Bett und starrte an die dunkle Decke. Das Mondlicht fiel in sein Gesicht und warf groteske Schatten darauf. In seinem Inneren manifestierte sich das Bedürfnis, bei Vegeta zu sein. Er war dem Prinzen extrem dankbar dafür, dass er ihn mitnahm. Saiyanisches Erbe hin oder her, er wollte einfach nur bei Vegeta sein. Immer. Und jetzt ganz besonders. Zum ersten Mal seit Langem hatte er das Gefühl, dass Vegeta einen Schritt auf ihn zugegangen war und sich ihm ein wenig geöffnet hatte. //Ob ich wohl...// Noch eher er den Gedanken zu Ende gedacht hatte, war er schon aus seinem Bett aufgestanden und langsam zur Türe geschlichen. Vegeta lag immer noch wach in seinem Bett und krakelte in seinem Skizzenbuch herum. Irgendwie hatte er eine Blockade in seinem Kopf - zu viele Gedanken - und er brachte es einfach nicht fertig, sein Motiv so zu malen, wie er es gerne wollte. Stöhnend versank er seinen Kopf in seinem Kissen. Als er plötzlich klopfte. Er fuhr hoch. //Um diese Zeit?// Sein Geist tastete nach der Aura vor der Türe und er stellte erstaunt fest, dass es Kakarott war. Seufzend stand er auf, öffnete die Tür einen Spalt breit und blickte in die schwarzen Augen des größeren Saiyajin, der seltsam müde aussah. „Was willst du hier?“, fragte Vegeta härter, als er eigentlich wollte und hätte sich am liebsten dafür geohrfeigt. Kakarott sah so kaputt aus, dass es ihm fast leid tat, dass er ihn in die ganze Sache mit rein gezogen hatte. „Kann ich vielleicht... bei dir schlafen, Vegeta?“, fragte Son Goku leise, mit gesenktem Blick und wurde leicht rot um die Nase. Der Angesprochene legte den Kopf leicht schief und betrachtete sich Kakarott überlegend. Dann trat er einen Schritt zurück, öffnete die Tür ganz und ließ einen erleichtert wirkenden Kakarott eintreten, bevor er sie wieder schloss. Son Goku zog sein Shirt aus und legte sich nur mit seinen Shorts bekleidet auf die Fensterseite des Bettes. Vegeta betrachtete dies mit regem Interesse, bevor er sich daneben legte und weiter in seinem Skizzenbuch rummalte. „Was malst du da?“, fragte Son Goku, als er Vegeta zeichnen sah. Dieser wurde rot, antwortete aber dann zögerlich: „Ich versuche eigentlich, ein Portrait meiner Mutter aus dem Gedächtnis zu zeichnen, aber das wird heute scheinbar nichts.“ Ein sanftes Lächeln schlich sich auf Son Gokus Gesicht. „Du kannst ja richtig sentimental sein“, stellte er fest, woraufhin Vegeta noch röter anlief. „Hast du sie sehr geliebt?“ Vegeta nickte. „Sie war die einzige, die mich verstanden hat, als ich noch klein war. Aber das hat mir auch nicht viel genützt. Von ihr hab ich das Zeichnen gelernt.“ „Darf ich das Bild sehen?“ „Nein.“ Kakarott lächelte. Vegeta legte das Buch auf den Boden vor dem Bett und schaltete das Licht aus. Dann drehte er sich weg von Kakarott auf die Seite, um zu schlafen. Nach einer Weile... „Vegeta?“, fragte Son Goku fast flüsternd. „Was denn?“, grummelte dieser. „Darf ich... ähm... darf ich mich an dich kuscheln?“ Vegeta seufzte und verdrehte die Augen. Dann drehte er sich auf den Rücken und nahm Kakarott in den Arm, der seinen Kopf dankbar auf Vegetas Schulter platzierte. Dieser vergrub kurz seine Nase in Kakarotts Haaren, um den Geruch des Saiyajin in sich aufzunehmen und drückte in fester an sich. Ihm gefiel die Nähe zu dem Jüngeren und er entspannte sich. Son Goku schlug seinen Arm um Vegetas Bauch, als er merkte, wie dieser ihn enger zu sich zog. Ein wohliges Schnurren entfloh ihm, bevor er seelenruhig in den Schlaf entglitt. Ein leises Zwitschern zweier Vögel drang durch die Fensterscheibe, begleitet von den ersten warmen Sonnenstrahlen des Tages. Aufgeweckt durch diese sanfte Störung, grummelte Vegeta etwas unverständliches, bevor er seine Augen ein Stück weit aufschlug und versuchte, sich zu strecken. Das unerwartete Hindernis neben ihm, ließ ihn stoppen. Überrascht blickte er auf den Rücken von Kakarott, der dicht an seine Seite gedrängt lag. Der jüngere Saiajin schlief noch, was man anhand des leisen Schnarchens feststellen konnte. Vegeta stützte sich auf seinen Ellebogen und blickte über Kakarotts Schulter in dessen entspanntes Gesicht. Irgendwie lösten diese weichen Züge ein Lächeln in dem sonst so harten Saiyajin aus und er hatte das Bedürfnis, sich hinunter zu beugen und Kakarott wach zu küssen. Bei diesem Gedanken kam er sich reichlich albern vor, aber sein Körper gehorchte seinen Gedanken nicht und so beugte er sich zum Gesicht des anderen und strich mit seiner Nase sanft über die weiche Haut von Kakarotts Wange. Der Schlafende begann leise zu schnurren, wachte aber nicht auf. Vegeta blickte ihn belustigt an. Dann rollte er sich zurück auf seinen Rücken und starrte an die Decke. //Wieso hab ich ihn bei mir schlafen lassen?// Nachdenklich zog er seine Augenbrauen zusammen. //Ich darf nicht zulassen, dass ich mich ihm öffne...// Er drehte sich auf die Seite und blickte Kakarotts Rücken und seinen Nacken entlang. //Eigentlich bin ich schon viel zu weit gegangen... Was ist nur los mit mir?!// Genüsslich versenkte er seine Nase in Kakarotts Halsbeuge und löffelte seinen Körper ganz nah an den warmen Rücken des anderen. Dann legte er seinen Arm um dessen Hüfte und schloss die Augen. Wenig später war er wieder eingeschlafen. Ein paar Stunden später wachte Kakarott ausgeschlafen und extrem entspannt im Bett des Prinzen auf. Er ließ die Augen noch geschlossen und spürte einen warmen Körper an seinem Rücken. Als er weiter nach unten spürte, bemerkte er Vegetas Arm, der um seine Hüfte geschlungen war und er konnte nicht anders, als den Tag mit einem glücklichen Grinsen zu beginnen. Sachte wand er sich aus der Umarmung seines Prinzen und drehte sich um 180 Grad, so dass er in Vegetas schlafendes Gesicht sehen konnte. Mit seinem Grinsen im Gesicht, starrte er den Prinzen so lange an, bis dieser die Augen aufschlug und ihn direkt ansah. „Guten Morgen“, flüsterte Son Goku. „Morgen“, grummelte Vegeta zurück. Wieder wortloses Anschweigen. Vegeta hatte sich lange nicht so ausgeschlafen gefühlt und er wusste genau, dass es an Kakarotts Anwesenheit lag, aber in zehntausend Jahren würde er das nicht zugeben. Langsam setzte er sich im Bett auf und unterbrach so den Augenkontakt. Er drückte seinen Rücken nach vorne durch, so dass es in seiner Wirbelsäule herzhaft knackste, massierte sich kurz den Nacken und wollte sich dann zum Aufstehen wenden, als er Kakarotts festen Griff an seinem Handgelenk spürte. Er wand sich zu ihm um und stellte fest, dass dieser sich ebenfalls aufgesetzt hatte und immer noch ein leichtes Lächeln im Gesicht trug. Vegeta wollte gerade fragen, was noch sei, als er schon die weichen Lippen Kakarotts auf den seinen spürte. Sein ganzer Körper kribbelte vor Überraschung und er wollte den Kuss gerade erwidern, als Kakarott ihn auch schon wieder löste und ihn mit glänzenden Augen ansah. „Danke, Vegeta. So gut hab ich lange nicht mehr geschlafen.“ Vegeta rang sich ein kurzes, ehrlich gemeintes Lächeln ab, bevor er sich aus dem Bett erhob. Dieses Lächeln des Prinzen ließ Son Goku wie Butter schmelzen und er legte sich wieder zurück in die Matratze, während er Vegeta genüsslich dabei beobachtete, wie dieser sich anzog. Dann wand sich der Prinz mit einem Handtuch bewaffnet der Türe zu, um zum Badezimmer zu gehen und ermahnte Kakarott noch, dass er die Türe richtig zuziehen sollte, wenn er das Zimmer verließ. „Ich will nicht, dass nochmal jemand hier drin rumspioniert.“ Als er weg war, rollte Son Goku sich ein paar Mal im Bett hin und her, konnte aber keine Stellung finden, in der es so bequem war, wie neben Vegeta. So beschloss er, aufzustehen. Als er sein T-Shirt anzog, fiel ihm auf einmal das Skizzenbuch Vegetas vor dem Bett auf. //Das Bild von seiner Mutter würde mich ja schon interessieren...// Er beugte sich hinunter, hob das Buch auf und betrachtete den Einband. //Nein, ich lass es lieber. Ich darf Vegetas Vertrauen - oder das bisschen, das ich davon habe - nicht missbrauchen.// Er hatte Angst, dass Vegeta es herausfinden würde und ihn doch nicht mitnahm. Auf gar keinen Fall wollte er das riskieren. Wenn er das Vertrauen des Prinzen weiterhin genießen wollte, musste er vorsichtig sein. Also legte er das Buch wieder in seine ursprüngliche Position auf dem Boden. //Vielleicht zeigt er es mir irgendwann von selbst//, sprach er sich gut zu und verließ schweren Herzens, mit neugierigem Blick auf das Buch, Vegetas Zimmer. Kapitel 15: 15 - [Die letzten Tage] ----------------------------------- Sooo. Dieses Kapitel hat mich viel Kraft und Zeit gekostet. Die doofe Muse hat sich einfach geweigert, mich zu küssen. Aber hier ist nun endlich das Resultat tagelanger Überlegungen und Anstrengungen. Ich hoffe, meine nächste Woche wird arbeitstechnisch etwas ruhiger, dann kann ich wieder mehr schreiben. Ich hab doch so viel vor hier... :-/ Es ist frustrierend, nie da hin zu kommen, wo man endlich hinmöchte.^^ Aber jetzt erstmal viel Spaß mit dem neuen (etwas sentimentalen) Kapitel. 15 Beladen mit einem riesigen Tablett voller Essen, machte sich Son Goku gut gelaunt auf den Weg quer durch die Capsule Corp. hin zu Bulmas Labor. Mit seiner Fußspitze klopfte er leicht gegen die Tür, um sich bemerkbar zu machen, da seine Arme ja voll beladen waren. Nach einigen Sekunden öffnete sich die schwere Tür und eine von tiefen Augenringen gezierte Bulma blickte den Saiyajin durch den Spalt an. „Oh, Son Goku, was machst du denn hier?“, fragte sie mit schlaftrunkener, dünner Stimme. Dem Saiyajin wich sein Lächeln aus dem Gesicht und besorgt blickte er seine Freundin an. „Mann, Bulma, du siehst ja überhaupt nicht gut aus...“ Sie strafte ihn mit einem bösen Blick. „Nein, so mein ich das nicht! Du... äh... siehst müde aus! Ich hab uns Frühstück gemacht, darf ich reinkommen?“ Mit einem skeptischen Blick öffnete sie die Labortür und ließ Son Goku eintreten. Auf dem Schreibtisch stapelten sich Unmengen an Blaupausen und Bauplänen, hier und da stand eine Kaffeetasse und der Boden war übersäht mit zusammengeknülltem Papier. Unschlüssig, wo er das Tablett abstellen konnte, blickte sich Son Goku um. Schnell eilte Bulma zu ihm und fegte mit einem Ruck alles vom Schreibtisch herunter, außer dem Computer. Hierfür erntete sie einen weiteren verwunderten Blick und grinste Son Goku breit an. „Das brauch ich alles nicht mehr, ich bin schon seit heute Nacht nicht mehr in der Schreibtischphase. Bin nur noch am Schrauben...“ „Jetzt gönn dir mal eine Pause“, befahl Son Goku, als er Bulma weiter herumwuseln sah. Er stellte das Tablett auf den Tisch, packte seine Freundin an den Schultern und platzierte sie auf dem Schreibtischstuhl. „Ich hab uns Frühstück gemacht.“ „Das ist ja schön und gut, Son Goku, aber ich hab dafür absolut keine Zeit... Ich werd sonst nie bis übermorgen fertig...“ „Hör mir mal zu, du isst jetzt etwas. Wäre doch schade, wenn ich das ganze Zeug umsonst hierher geschleppt hätte. Und dann legst du dich ein paar Stunden aufs Ohr-“ „Aber-“ „Nichts aber! Nach dem frühstück werd ich Chichi und die Jungs besuchen und dann komme ich sofort hierher und werde dir beim Zusammenbau des Raumschiffs helfen, okay?“ Bulma seufzte verzweifelt. „Mach dir bitte keine Sorgen, Bulma, das Ding wird schon rechtzeitig fertig.“ „Aber wenn Vegeta-“ „Vegeta ist schon viel besser gelaunt, als vorgestern. Glaub mir, er wird dich in Ruhe lassen.“ Skeptisch blickte Bulma ihren Freund an und erntete ein beruhigendes Lächeln. Innerlich seufzte sie ein weiteres Mal und nahm sich dann eines der Brötchen und eine Tasse Kaffee vom Tablett. „Danke, Son Goku.“ Langsam fing sie an, sich zu entspannen. Ihre Angst vor Vegeta hatte sie die letzten zwei Nächte durcharbeiten lassen und sie fand es immernoch gerechtfertigt als Strafe für das, was sie getan hatte, auch wenn es sie ihr letztes Quäntchen Energie kosten würde. „Ich verstehe einfach nicht, wie ich mal mit Vegeta zusammen sein konnte... Wir haben uns nie sonderlich gut verstanden. Ich schätze mal, wir waren einfach beide einsam...“ „Vielleicht habt ihr euch auch auseinander gelebt. Und ich denke, dass es bei euch oft zu Missverständnissen kam, ihr habt ja zwei völlig unterschiedliche Arten zu leben.“ Bulma nickte, während sie in ihr Brötchen biss. Dann setzte sie ein Grinsen auf. „Und was war bei euch noch so los, nachdem du hier gestern verschwunden bist?“ Der Saiyajin blickte auf und betrachtete Bulma lange überlegend. „Wir haben geredet.“ Ein erwartungsvoller Blick von Bulma. Son Gokus Gesicht verfinsterte sich. „Er hat mir angeboten, mit ihm zu gehn.“ Bulmas Kinnlade klappte erschrocken herunte. „Du verlässt uns?“ Ein Nicken. Sie senkte den Blick und schaute gedankenverloren in ihren Kaffee. Sie wusste, dass es absolut keine Auswirkungen haben würde, wenn sie versuchen würde, ihn zum Bleiben zu überreden. Son Goku war schon immer stur gewesen, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte und war nicht vom Gegenteil zu überzeugen gewesen. „Was wird aus der Erde, wenn du nicht mehr hier bist, um sie zu beschützen?“, fragte sie schließlich kleinlaut. Sie wollte ihm kein schlechtes Gewissen einreden, weil er sie, seine Familie und seine Freunde im Stich lassen würde, das wäre egoistisch gewesen. Son Goku hatte endlich jemanden gefunden, bei dem er glücklich war und das wollte sie ihm nicht mit Gewissensbissen schlecht reden. Son Goku seufzte. „Ich würde die Erde sowieso nicht ewig beschützen können. Und wenn ich weg bin, wird sie vielleicht nicht mehr ganz so oft ins Visier des Bösen geraten. Außerdem sind Son Gohan, Piccolo und die anderen ja auch noch da. Die schaffen das schon ohne mich.“ Der Ernst und die Sorge waren aus Son Gokus Stimme gut herauszuhören. Aber er würde seine Entscheidung nicht revidieren und schon gar nicht bereuen. Nach Beendigung des Frühstücks brachte Son Goku Bulma in ihr Bett, um sich zu versichern, dass sie auch wirklich etwas Schlaf abbekam, und danach machte er sich bereit, um sich zu seiner Familie zu teleportieren. Er legte seinen Zeige- und Mittelfinger an seine Stirn, ortete die Aura Son Gohans und mit einem Zischen teleportierte er sich davon. Erschrocken riss er die Augen auf, als er plötzlich keine Luft mehr bekam und keinen Boden unter seinen Füßen spürte. Panisch paddelnd bewegte er sich durch die seltsame Masse, die ihn eingeschlossen hatte, seine Hände an seinen Hals gedrückt. Als er endlich feststellte, dass er unter Wasser gelandet war, ruderte er schnell in die Richtung, in der er die Sonne scheinen sah und durchbrach kurz danach nach Luft schnappend die Oberfläche. //Puh, das ist mir ja noch nie passiert... Hätte gut schief gehen können.// Er blickte sich um und kurz darauf erschien sein Sohn von unten kommend neben ihm im Wasser. „Papa! Was machst du denn hier?“, fragte Son Gohan, als er seinen Vater neben sich im Wasser sah. Son Goku entfuhr ein Lacheln. „Ich wollte mich zu dir teleportieren und bin hier zufällig gelandet. Konnte ja nicht wissen, dass du gerade badest.“ Son Gohan stimmte in das laute Lachen seines Vaters ein. Gemeinsam schwammen sie ans Ufer und Son Gohan packte sich den großen Fisch, den er kurz vor Erscheinen Son Gokus gefangen hatte. Dann machten sie sich auf den Weg zum Haus. Chichi sah die beiden schon, als sie den Wald verließen. Sie war gerade am Wäsche aufhängen und ihr wurde ein bisschen mulmuig zumute, als sie ihren Exmann sah. Das Geschehene war noch frisch für sie und es fiel ihr nicht leicht, den Haushalt ohne Son Goku zu führen, da er doch derjenige war, der immer alls repariert hatte und die schweren Sachen, wie Feuerholz, geschleppt hatte. Ihre Söhne waren ihr zwar eine große Hilfe, aber sie waren einfach noch nicht so eingespielt. Außerdem machte es sie fertig, auf einmal alleine zu sein. Sie liebte Son Goku und es hatte ihr das Herz gebrochen, dass sie ihn verlassen musste, obwohl sie wusste, dass es für alle so besser war. Außer für sie. „Hallo Chichi“, grüßte Son Goku freundlich, als sie bei ihr ankamen. „Hey“, sagte sie leise und widmete sich wieder ihrer Wäsche. „Ich muss euch allen etwas wichtiges sagen, deswegen bin ich hier“, begann der Saiyajin zu erklären, nachdem er Chichi eine Weile beim Wäscheaufhängen zugeschaut hatte. Son Gohan hatte unterdessen begonnen, den riesigen Fisch auseinanderzulegen und blickte bei den Worten seines Vaters neugierig auf. „Worum gehts denn?“ Einige Minuten später saßen Son Goku und seine Jungs am Küchentisch, während Chichi eine Kanne Tee für sie zubereitete. Son Goten stand auf, holte einige Tassen aus dem Schrank und platzierte sie auf dem Tisch. Dann begann er zu witzeln. „Hey Papa, weißt du, was ich gestern nach der Schule gesehen hab?“ „Nein, was denn?“, fragte Son Goku verwundert und bemerkte, wie sich die Wangen seines anderen Sohnes rot verfärbten. „Hör auf damit, Son Goten!“, fauchte Son Gohan den Kleineren wütend an. „Ich habe Son Gohan mit einem Mädchen gesehen!“ Bei diesen Worten grinste Son Goten zwischen seinem Vater und seinem rot angelaufenen Bruder hin und her. „Na und?“, nuschelte Son Gohan und stützte seinen Kopf verlegen in seine Hand. „Das ist doch toll!“, meinte Son Goku mit einem breiten Grinsen dazu. „Wer ist denn die Glückliche? Komm schon, Son Gohan, erzähl doch mal!“ Son Gohan versank immer weiter unter dem Tisch. „Sie heißt Videl und ist in meiner Klasse.“ „Und, ist sie die zukünftige Frau Gohan?“, lachte Son Goku. „Keine Ahnung...“ Mittlerweile lag er vor Scham fast unter dem Tisch. Endlich gesellte sich seine Mutter an den Tisch und stellte eine große Kanne voll heiß dampfendem Tee darauf ab. „Schluss jetzt mit dem Gewitze. Son Gohan ist sowieso noch viel zu jung, um sich übers Heiraten Gedanken zu machen.“ Jeder bekam eine Tasse Tee kredenzt und die Stimmung beruhigte sich etwas. Son Goku wusste, dass er seiner Familie noch eine ernste Nachricht mitzuteilen hatte und das stimmte ihn nicht gerade fröhlich. Er war sich sicher, dass zumindest seine Jungs die Neuigkeiten nicht gut aufnehmen würden. „Hört mal Leute, weswegen ich eigentlich gekommen bin...“ Seine Gesichtzüge wurden angespannt und er ballte die Fäuste. Es war nicht leicht für ihn, die richtigen Worte zu finden. „Es hat sich etwas ergeben. Ich habe ein Angebot bekommen, dass ich nicht ausschlagen will. Aber es bedeutet, dass ich... die Erde verlassen muss. Ich weiß nicht, wie lange.“ Unsicher blickte er in die Runde. Die Gesichter der drei hatten sich verdunkelt. Son Gohan blickte ihn traurig an. „Was ist das für ein Angebot, Papa?“ „Vegeta hat etwas erzählt von einem saiyanischen Erbe, das wieder aufgetaucht ist. Es wurde vor langer Zeit gestohlen. Es ist für Vegeta sehr wichtig, es zurückzubekommen.“ „Kann ich euch begleiten?“, fragte Son Gohan enthusiastisch. „Nein, mein Junge, das ist etwas, das Vegeta und ich allein bestreiten müssen.“ „Aber ihr könnt euch doch unmöglich zu zweit durchs All schlagen!“ „Es tut mir wirklich leid, Son Gohan. Vegeta und ich werden alleine fliegen. Wir wissen nicht, wann und ob wir überhaupt zurückkehren werden und ich könnte das nicht verantworten, dich oder sonst irgendjemanden da mit hinein zu ziehen.“ Nun mischte sich Son Goten panisch ein. „Ihr wisst nicht, ob ihr überhaupt zurückkehren werdet? Papa, das kannst du doch nicht machen!“ Son Goku seufzte. Es tat ihm leid, dass er seinen Jungs das antun musste. Schweigend blickte er zu Chichi, während seine Söhne lautstark auf ihn einredeten. Sie blickte ihn aus traurigen Augen an und er meinte zu sehen, wie sie mit den Tränen kämpfte. Ihr Mund blieb jedoch verschlossen. „Hört auf, Jungs, ihr wisst doch, dass man die Entscheidungen eures Vaters nicht ändern kann.“ Son Gohan und Son Goten hielten wie auf Befehl die Klappe und blickten sie verwirrt an. Hatte ihre Mutter gerade ihren Vater verteidigt?! „Danke, Chichi“, sprach Son Goku weiter. „Es tut mir wirklich leid, dass ich euch das sagen musste. Wir fliegen schon in zwei Tagen ab und ich wollte mich von euch verabschieden. Ich werde alles daran setzen, zu euch zurück zu kommen, aber Vegeta hat gesagt, es könnte sein, dass wir uns Feinde machen, die wir lieber nicht zur Erde lotsen sollten.“ Enttäuscht ließen die Jungs die Köpfe hängen. Es war schwer vorstellbar für sie, ihren Vater zu verlieren, und das obwohl er schon mehrmals gestorben war. Irgendwie war er immer zurück gekommen und zu wissen, dass er tot ist, ist doch anders, als zu wissen, dass er sich irgendwo im Weltall herumtreibt und eventuell Probleme hat. Bisher war er immer ein entscheidener Faktor in ihrem Leben gewesen, hatte sie geprägt und sie immer ermutigt. Hatte ihnen beigebracht, was es hieß, Spaß am Leben zu haben und was es hieß, die, die man liebt, zu verteidigen und niemals aufzugeben. Sie wollten nicht wahrhaben, dass er sie verließ und doch blieb ihnen nichts anderes übrig, als es zu akzeptieren. „Ist es das wirklich wert, Son Goku?“, fragte Chichi leise. Der Saiyajin blickte sie fragend an. „Ich meine, ist es das wirklich wert, deine Familie zu verlassen, deine gesamte Vergangenheit hinter dir zu lassen, wegen einem Gegenstand aus der Kultur eines Volkes, mit dem du abgesehen von deinem Blut nichts zu tun hast?“ Einen Augenblick lang sah er Chichi verwirrt an, dann verwandelte sich seine Miene in ein leichtes Lächeln, seine Augen glänzten, als er an seinen Prinzen dachte. „Ja. Ja, das ist es wert.“ Nach einem gemütlichen Nachmittag und netten Worten der Verabschiedung, umarmte Son Goku seine Söhne zum Abschied. Alle drei hatten Tränen in den Augen. Ihnen war bewusst, dass es ein endgültiger Abschied sein könnte. „Son Gohan, Son Goten, ich wäre gerne noch einen Moment alleine mit eurem Vater“, sprach Chichi mit einem weichen Tonfall. Die Jungs nickten und verschwanden geknickt im Haus. „Chichi...“, begann Son Goku, aber seine Frau legte ihm beschwichtigend den Zeigefinger auf den Mund und gebot ihm, zu schweigen. Verwirrt blickte er sie an, als sie den Blick zu ihm hob und ihn mit glänzenden, traurigen Augen musterte. Langsam öffnete sie den Mund, um zu sprechen. „Was ist da zwischen Vegeta und dir?“, fragte sie fast flüsternd. „Ich... Chichi, das ist...“ „Glaubst du ich habe nicht bemerkt, dass du diese ganze blöde Mission nur mitmachen willst, weil Vegeta geht? Es ist ihm wichtig, dieses Ding zu bekommen und es ist dir wichtig, dass er es wieder bekommt. Also, was ist da?“ Son Goku fühlte sich in die Enge getrieben. Er wollte Chichi nicht sagen, was er für Vegeta empfand. Zu groß war seine Angst, er könnte sie verletzen. „Du liebst ihn, nicht wahr?“ Er fühlte sich ertappt und ließ schuldbewusst den Kopf hängen. „Ja. Es tut mir leid, Chichi.“ „Es muss dir nicht leid tun. Wir sind nicht mehr zusammen, du kannst tun und lassen, was du willst.“ Natürlich tat es ihr weh, ihren Mann so reden zu hören. Aber sie schluckte den Schmerz herunten. Hier war kein Platz für solche albernen Gefühlskundtuungen. „Son Goku, ich möchte dir einen Rat geben: Sei vorsichtig. Du weißt nichts über Vegeta. Über seine Vergangenheit und was es genau mit dieser Sache auf sich hat. Bitte, überlege lieber zweimal, was du tust, bevor du es tust.“ „Danke, Chichi. Ich werde mir das zu Herzen nehmen.“ Er umarmte die zierliche Frau und gab ihr einen Kuss auf die Backe. Dann blickte er sie wieder an. „Leb wohl, Chichi. Und danke für die Zeit mit dir.“ Dann wand er sich um, um sich wegzuteleportieren, aber er spürte einen leichten Griff um sein Handgelenk. Er drehte sich zu Chichi um. „Son Goku, eine Frage habe ich noch.“ „Hm?“ „Warst du schon immer schwul?“ Das Gesicht des Saiyajins verformte sich zu einer ungläubigen Maske. //Hat sie das eben wirklich gefragt?!// Er lachte lauthals los. „So ein Quatsch!“, brachte er unter Lachen heraus. „Ich bin doch nicht schwul!“ Sein Lachen beruhigte sich und er blickte in zwei skeptische Augen. „Chichi, wie kann ich denn schwul sein, wenn ich dich geliebt habe?“ „Aber jetzt liebst du doch einen Mann?!“ Für einen kurzen Augenblick hob Son Goku seinen Blick gen Himmel und suchte nach den richtigen Worten, um auszudrücken, was er fühlte. Wie konnte er schwul sein? Er stand ja nicht auf Männer, sondern nur auf diesen einen Mann. Dieses eine Wesen, egal ob Mann oder Frau, Hauptsache Vegeta. „Lass es mich so ausdrücken, Chichi. Wenn ich mich verliebe, dann verliebe ich mich in eine Person. Und nicht in ein Geschlecht.“ Er schenkte ihr sein weichstes Lächeln und freute sich um so mehr, als sie es erwiderte. Sie hatte verstanden. Dann legte er zwei Finger an die Stirn und teleportierte sich mit einem Zischen davon. Eine Sekunde später manifestierte sich Son Gokus Gestalt neben der immer noch schlafenden Bulma. Sachte rüttelte er an ihrer Schulter. „Bulma, wach auf“, säuselte er in ihr Ohr und mit einem erschrockenen „waaaah!“ wachte sie unsanft auf und knallte mit ihrem Kopf direkt gegen Son Gokus Nase. „Auaaaa!“, rief der gepeinigte Saiyajin und hielt sich quietschend die Nase. „Aaaaah, es tut mir leid!!!“, rief Bulma panisch. „Oh mein Gott! Wie viel Uhr ist es denn?“ Ängstlich blickte sie auf den Wecker neben dem Bett und ein weiterer markerschütternder Schrei entwich ihrer Kehle. „Waaaas?! Schon so spät? Scheisse, ich bin ja total im Verzug!“ Mit einem Hopps war sie aus dem Bett und hatte sich ihre Jeans wieder übergezogen. „Los, Gemüsemann!“, befahl sie herrisch und Son Goku wusste, dass es an der Zeit war, sein Versprechen einzulösen. Und schon waren sie auf den Weg zur Werkstatt neben Bulmas Labor. Zur selben Zeit trainierte ein mürrischer Prinz in einem verlassenen, felsigen Gebiet, unweit von der Hauptstadt entfernt, seine Kampfkünste, indem er imaginäre Gegner verprügelte, seine Geschwindigkeit ins Unermessliche steigerte und Felsen sprengte. Er verausgabte sich bis zum Äußersten und dachte nicht im Traum an eine Pause. Seit Stunden schon plagte er seinen Körper mit Übungen, Bewegungsabläufen und Energiebündelungen. Keine Sekunde würde er ungenutzt lassen, bis er auf Oryx ankam und sein Erbe einfordern würde. Jahrelang hatte er auf diesen Moment gewartet, wenn er endlich diesem scheiss Bastard Meat gegenübertreten und ihm die Fresse polieren konnte. //Der ist bestimmt auch nicht untätig geblieben. Aber mit mir wird er es nicht aufnehmen können.// In den letzten zwei Tagen, die seit der Nachricht von Nasuto vergangen waren, hatte er Stunden damit verbracht, sich an seine Vergangenheit zu erinnern. Immer hatte er versucht, vor seinen Erlebnissen vor Freezers Herrschaft davonzulafen, sie in seinem Innersten zu verstecken und nie wieder an sein Bewusstsein heranzulassen, aber da die Dinge nun so standen, musste er genau darauf achten, was er tat. Kein Schritt durfte unüberlegt sein. //Umso besser, dass ich Kakarott dabei habe. Mit ihm werd ich auf jeden Fall im Kampf nicht unterlegen sein.// Ein warmer Hauch glitt durch seinen gesamten Körper, als er an den anderen Saiyajin dachte und an die letzte Nacht, als sie Arm in Arm eingeschlafen waren. Vegeta hatte sich mittlerweile eingestanden, dass er die Nähe des anderen brauchte und wollte. Und solange er sich zu nichts verpflichtet fühlte, war er auch bereit, diese Nähe zuzulassen. Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht und für einen kurzen Moment hielt er in der Luft inne, um das Gefühl der Wärme in seinem Körper zu speichern. //Wer hätte gedacht, dass ich mich noch mal auf so eine Art öffnen würde...// Ihm war sehr wohl bewusst, dass dies nur ein kleiner Schritt in Richtung Offenheit war, aber er musste es ja nicht gleich übertreiben. Und es war immerhin mehr, als Kakarott von ihm erwarten konnte. //Er hat gesagt, dass er mich liebt...// Unbewusst errötete Vegeta bei dem Gedanken. //Wie kann er das so einfach sagen?// Panisch schüttelte der Saiyajin seinen Kopf, um die Gedanken von sich abzuschütteln. Immerhin wollte er ja trainieren. Zum Nachdenken hatte ja später noch Zeit. Zu Hause. In seinem Bett. In seinen Träumen. Wenn überhaupt. //Unwichtig. Nachdenken ist was für Schwächlinge.// Er wollte gerade wieder sein Training aufnehmen, da spürte er, wie eine ihm wohl bekannte Aura auf ihn zugeflogen kam. Er verschränkte die Arme und wartete die Ankunft ab. Einige Momente später hielt der Erwartete in der Luft vor Vegeta an. „Na, Trunks, auch mal wieder Lust auf ne Runde Training?“, spottete der Prinz seinem jungen Sohn entgegen. „Warst ja nicht gerade fleißig in letzter Zeit.“ Trunks blickte seinen Vater wütend an und sprach kein Wort. Dann verwandelte er sich ohne Vorwarnung in einen Supersaiyajin, raste auf Vegeta zu und rammte ihm mit voller Wucht seine Faust gegen die Wange, so dass Vegeta mit rasantem Tempo gegen die nächste Felswand knallte. Einen Moment lang wurde dem Prinzen schwarz vor Augen, mit solch einem raschen Angriff und einem so heftigen Schlag hatte er nicht gerechnet. Als er, am Fels hängend, zu seinem Sohn blickte, hatte dieser sich bereits zurückverwandelt, sein wütender Blick jedoch war geblieben. //Was ist denn dem über die Leber gelaufen?//, fragte der Prinz sich innerlich und stierte Trunks verwundert an. Dann verwandelte sich seine Miene in ein Grinsen. „Nicht schlecht, für so wenig Training.“ „Stimmt es, was ich gehört habe?“, fragte Trunks seinen Vater und ging in Angriffsstellung. Er rechnete mit einem Gegenangriff. Noch nie hatte sein Vater einen Angriff einfach so auf sich sitzen lassen. „Was hast du denn gehört?“, fragte Vegeta und bereitete sich im Geiste auf seinen Gegenangriff vor. Er wollte seinen Sohn nicht ganz so hart rannehmen, aber es war Tradition unter ihnen, dass keiner einen Schlag unpariert ließ. Trunks sah gerade noch, wie sein Vater sich mit den Beinen an der Wand abstieß und auf ihn zukam. Blitzschnell hob er die Arme und kreuzte sie vor seinem Gesicht und wehrte so den Faustschlag ab. Das nächste, was er spürte, war Vegetas Knie in seinem Bauch. Stöhnend verlor er die Kontrolle und fiel ungebremst in Richtung Boden. Doch bevor der harte Aufschlag kam, wurde er aufgefangen. Er lag in Vegetas Armen und blickte seinen Vater unverwandt an. Noch nie hatte er ihn vor einem Aufprall bewahrt. Und noch bevor er einen Kommentar dazu loslassen konnte, wurde er mit einem abfälligen „pah“ zu Boden fallen gelassen. „Ich habe gehört, dass du die Erde verlassen wirst. Für immer.“ Trunks blickte ausdruckslos zu seinem über ihm stehenden Vater. Dann stand er selbst auf, klopfte sich die Klamotten ab und wartete auf eine Antwort. Der Blick Vegetas ließ keine Deutung zu und der Prinz dachte nicht im Traum daran, jetzt davon zu reden. Ohne ein Wort zu verlieren erhob er sich in die Luft und flog ein Stück. Dann sah er sich nach seinem Sohn um und stellte mit Zufriedenheit fest, dass sich dieser ebenfalls in die Luft erhoben hatte und ihm folgte. Vegeta flog ein gutes Stück, bis er sich schließlich auf dem Gipfel eines Felsens niederließ. Die Sonne war bereits am Untergehen und tauchte die gesamte Landschaft in ein weiches rot. Völlig ruhig setzte sich der Prinz an den Felsvorsprung und ließ seine Bein nach unten hängen, während er in das Rot des Abends blickte. Trunks ließ sich neben seinem Vater nieder und richtete seine Augen ebenfalls in die Ferne. Eine ganze Weile saßen die beiden so da und sagten nichts. Hingen ihren Gedanken nach und ergötzten sich an dem wunderschönen Bild der Landschaft vor ihnen. „Hast du jemals wahrgenommen, wie schön die Erde ist?“ Ungläubig blickte Trunks zu seinem Vater herüber. Noch nie hatte er Worte wie diese aus dem Mund Vegetas gehört. Es passte überhaupt nicht zu ihm, solch fast schon poetische Worte zu benutzen oder überhaupt etwas in diesem Kontext zu sagen. „Weißt du, Trunks, ich habe schon viele Planeten gesehen. Die meisten von Ihnen waren unbewohnbar, alles Einöde, zu heiß oder zu kalt, zu trocken oder zu sumpfig, um überhaupt einen Fuß darauf zu setzen.“ „Dad, wieso...?“ „Kein Planet war annähernd so schön, wie die Erde.“ Trunks überlegte einen Moment, ob er die Frage, die sich in seinem Kopf geformt hatte, auch wirklich stellen sollte. Er entschied sich für ja. „Was ist mit... deinem Planeten...?“ Vegeta seufzte. „Vegeta-Sei war wunderschön. Aber absolut nicht mit der Erde zu vergleichen. Die Menschen würden keine drei Tage dort überleben.“ Erneut versank Vegeta in Erinnerungen. „Wieso verlässt du uns?“, fragte Trunks in die Gedanken seines Vaters hinein. Vegetas Mundwinkel zuckten nachdenklich. „Mir wurde etwas gestohlen, als ich jung war. Jetzt hab ich die Möglichkeit, es zurückzuholen.“ „Was denn?“, fragte der Dreizehnjährige neugierig. //Meinen Stolz//, dachte Vegeta geknickt, sagte aber stattdessen „Ein wertvoller Gegenstand der seit Generationen unter Saiyajins weitergereicht wurde. Einst gehörte er mir und ich habe ihn verändert. Er wurde immer mächtiger. Eigentlich sollte er nie wieder benutzt werden. Dann wurde er jedoch gestohlen.“ „Und weiter benutzt?“ Ein weiteres Seufzen des Prinzen. „Ich denke nicht. Eigentlich weiß niemand, wie man ihn benutzt, außer mir.“ „Was meinst du mit ‘du hast ihn verändert‘?“ „Ich habe ihn umgebaut... Aber das wäre alles zu weit führend. Trunks, wenn Kakarott und ich nicht mehr auf der Erde sind, dann musst du sie beschützen, hast du mich verstanden?“ Vegeta Stimme war mit einem Mal hart und fordernd geworden und er blickte seinem Sohn starr in die Augen. Trunks schluckte und nickte dann heftig. „Ja, Dad. Ich habe verstanden. Und ich will wieder anfangen zu trainieren. Du hast recht, ich hab das in letzter Zeit ziemlich schleifen lassen, auch wenn ich hin und wieder mit Son Gohan in den Bergen gekämpft habe.“ „Wenn Kakarott und ich fort sind, dann seid ihr für das Wohlergehen der Erde verantwortlich. Wir verlassen uns auf euch.“ Trunks hob den Blick nachdenklich in den Himmel. Verantwortlich für das Wohl der Erde. Das war doch ein ganzer Batzen Verantwortung, der da auf seine Schultern abgelegt wurde. Aber er würde alles dafür tun, um seine Mutter und seine Freunde zu schützen. Und in gewisser Weise war er dankbar für das Vertrauen seines Vaters. Immer hatte er sich die Anerkennung von ihm gewünscht und dass er stolz auf ihn war. Und jetzt hatte er die Gelegenheit, ihm zu beweisen, dass er dazu in der Lage war. Auch wenn Vegeta dies vielleicht gar nicht mehr mitbekommen würde... „Vater, du wirst mir fehlen.“ Und zum dritten Mal an diesem Abend tat Vegeta etwas, womit Trunks nicht gerechnet hatte. Er lächelte und legte seinen Arm und die Schulter seines Sohnes. So saßen sie eine Weile da und beobachteten den Sonnenuntergang und fast wurde Vegeta ein wenig schwermütig, wenn er daran dachte, dass dies eventuell das letzte Mal war, dass er dieses Naturschauspiel ungestört beobachten konnte. Son Goku unterdessen wischte sich den Schweiß von der Stirn und nahm sich einen Moment der Pause, um aus dem Fenster zu sehen. Die Sonne ging gerade unter und irgendwie wurde ihm schwer zumute. Eine Melancholie legte sich über ihn, aber er ignorierte sie. Immerhin hatte er Bulma versprochen, mit ihr das Raumschiff zusammenzubauen und genau das würde er auch die ganze Nacht tun. Bis zum nächsten Nachmittag arbeiteten die Wissenschaftlerin und der Saiyajin an dem außergewöhnlichen Raumschiff weiter. Son Gokus Augenringe hatten bereits dieselben Ausmaße wie die seiner Freundin und er fühlte sich, als würde er zehn Tonnen wiegen und das ganz ohne Einwirkung erhöhter Schwerkraft. Immer wieder musste er schwere Teile durch die Gegend tragen, Metallplatten andrücken, während Bulma schraubte und schweißte, Teile, die nicht ganz zusammenpassten, zurechtbiegen und - was für ihn am allerschlimmsten war - mikroskopisch kleine Drähte so festhalten, dass Bulma sie in der richtigen Position anbringen konnte. Er war für solch kleine Fitzelarbeiten einfach zu grobmotorisch und jedes Mal stöhnte er gequält auf, wenn wieder eine Elektroinstallation anstand. Die ganze Zeit wurden sie von emsigen Robotern umwuselt, die ebenfalls an dem Fahrzeug arbeiteten, aber die Kleinstarbeit musste immer noch von Hand gemacht werden. Insgeheim war Son Goku froh, dass er Kämpfer und nicht Wissenschaftler war. Als der Abend anstand, nahm er sich ein paar Stunden frei, um sich zu Krilin und dem Herrn der Schildkröten auf seiner Insel zu teleportieren. Unter keinen Umständen wollte er abreisen, ohne sich von seinem Meister und seinem besten Freund zu verabschieden. Er und Krilin setzten sich vor der Hütte in den Sand und tranken gemeinsam ein Bier - etwas, was Son Goku äußerst selten tat - und schwelgten in den alten Zeiten. Zum Abschied schüttelten sie ihre Hände und grinsten sich an. Krilin spürte instinktiv, dass es Son Gokus Bestimmung war, die Erde zu verlassen, genauso wie es damals seine Bestimmung gewesen war, auf der Erde zu landen und sein Gedächtnis zu verlieren. „Die Erde kann stolz sein, dass du für sie gekämpft hast, alter Junge“, sprach Krilin zu Abschied, bevor er Son Gokus Hand losließ und dieser sich wegteleportierte. Es folgten weitere Stunden harter Arbeit in der Werkstatt, bis die frühe Morgensonne am Himmel begann zu dämmern. Zufrieden lächelnd blickte Son Goku durch eines der Fenster. „Die Sonne geht auf...“, sprach er leise und blickte Bulma an. In den letzten Stunden der Arbeit hatte er zu einer Art inneren Ruhe gefunden. Über Müdigkeit war er längst hinaus. Sein Kröper funktionierte nur noch und der einzige Gedanke, der ihn bewegte und antrieb, war sein Prinz. Er wusste, dass er alles für ihn tun würde. Bulma erhob ihren Blick von dem Relé, an dem sie gerade herumbastelte. Ihr Gesicht wurde vom sanften rosa der Morgendämmerung erleuchtet. „Weißt du was, Son Goku, wir liegen gut in der Zeit. Lass uns etwas essen.“ Gemeinsam gingen sie zur Küche und holten Brot, Wurst und Käse aus dem Kühlschrank. Son Goku packte noch etwas Obst auf das Tablett, während Bulma die geschätzte siebzigste Kanne Kaffee kochte. Dann öffnete sie vor Son Goku die Türe, die hinaus in den Garten führte und er folgte ihr mit dem Tablett hinaus in den Morgen. Das Gras war noch nass vom Tau und die ersten Vögel begannen, ihr Lied zu trällern. Ansonsten durchdrang noch kein Laut die Luft, die Geräusche der Stadt waren wie erloschen. Sie liefen ein paar Minuten, um zu der kleinen steinernen Terrasse zu gehen, auf der sich ein Tisch und ein paar Liegestühle befanden. Als sie sich ihrem Ziel näherten, erkannten sie eine Person, die auf den Liegestühlen lag. „Vegeta?“, fragte Son Goku zögerlich, als sie zu den Stühlen kamen. Mit einem Grummeln wachte der Prinz auf und blickte ihn an. „Kakarott? Was machst du hier?“ „Die Frage ist eher, was du hier machst. Hast du hier geschlafen?“ Langsam richtete sich Vegeta auf und strich sich über das Gesicht. Dann nahm er Bulma wahr, die sich ängstlich hinter Son Goku gekauert hatte und ihn verunsichert anblickte. „Ja. Und?“, grummelte er mürrisch. „Wir wollten hier frühstücken“, erklärte Son Goku mit einem Lächeln im Gesicht. Es machte ihn glücklich, Vegeta so früh am Morgen zu sehen, besonders nach einer durchgearbeiteten Nacht. „Dürfen wir uns zu dir gesellen?“ Misstrauisch beäugte Vegeta die hörbar schluckende Bulma, die noch immer hinter Son Goku versteckt war. „Bitte, Vegeta, können wir nicht einfach vergessen, was zwischen euch vorgefallen ist? Sie weiß, dass sie etwas falsches getan hat und deswegen baut sie dir unter Zeitdruck dieses Raumschiff. Damit dürftet ihr quitt sein.“ Mit einem „Tze“ verschränkte Vegeta die Arme und blickte weg. „Meinetwegen“, hängte er grummelnd hintendran. Bulmas Anspannung fiel mit einem Schlag von ihr ab und sie entspannte sich innerlich. „Danke, Vegeta...“, säuselte sie erleichtert, doch der Prinz schien sie weiter zu ignorieren. Das war ihr mehr als recht. Anders war es ja eh nie gewesen. Alle drei ließen sich an dem runden Gartentisch nieder, Son Goku stellte das Essen ab und sie machten sich über alles her, was das Tablett hergab. Während dem Essen holte Bulma noch einmal Nachschub für die beiden Saiyajins und freute sich insgeheim, dass die beiden sich gefunden hatten. Noch vor ein paar Wochen hatten sie sich immer gestritten und konnten es keine zehn Minuten miteinander aushalten, ohne zu kämpfen oder sich gegenseitig zu beschimpfen und nun... tja. Was auch immer nun war. Es war besser. Die Sonne zog weiter ihre Bahn und das Rosa war schon bald einem bläulichen Leuchten entwichen, das die Stadt aufweckte. Und in dieser wunderbaren Gartenidylle saßen die zwei Saiyajin mit Bulma und machten Frühstück, wohlwissend, dass sie noch am selben Abend diesen Planeten für - vielleicht - immer verlassen würden. Kapitel 16: 16 - [Abreisetag] ----------------------------- Vielen Danke für mittlerweile 50 Kommentare!! :D 16 Das Raumschiff hatte den letzten Feinschliff bekommen und stand abflugbereit im Garten der Capsule Corporation. Während Bulma Vegeta zeigte, wie es zu steuern und zu bedienen war, hatte Son Goku sich in sein kleines Zimmer zurückgezogen, um seine Sachen zu packen. Es besaß nicht viel und so war die Reisetasche, die er bei seinem Auszug von Chichi bekommen hatte, schnell gepackt. Sie enthielt einige Klamotten, hauptsächlich Kampfanzüge, ein gerahmtes Foto, das an einer von Bulmas Grillfesten entstanden war, auf dem all seine Freunde zu sehen waren und ein paar andere Habseligkeiten, die ihn an die Erde erinnerten, von denen er sich nicht trennen wollte. Als er den Reisverschluss der Tasche zuzog, überflutete ihn eine Welle an Erinnerungen... Er sah seinen Großvater, mit dem er in den Bergen gelebt hatte, seinen ersten Flug auf Jindujun, sein Training mit Krilin, seinen ersten Kampf mit Piccolo und all die Leute, die im Laufe seines Lebens zu seinen Freunden geworden waren. Eine Träne bahnte sich den Weg aus Son Gokus Augen, als er mit einer gewissen Melancholie an die Jahre seines Lebens auf der Erde zurückdachte. Er lächelte. //Jetzt beginnt ein neues Kapitel...//, dachte er und leckte mit seiner Zunge die Träne weg, die sich in seinem Mundwinkel gefangen hatte. Dann schulterte er seine Tasche und begab sich hinaus zum Raumschiff. „... und wenn du den Kurs ändern willst, kannst du hier die Koordinaten ändern...“ Bulma stand neben Vegeta, der sich auf dem Steuersitz des Raumschiffes nieder gelassen hatte, und erklärte ihm die Funktionen. „... oder einfach hier...“ Sie deutete auf einen blauen Knopf neben der Zahlenfeld. „... die manuelle Steuerung einstellen.“ „Hallo“, grüßte Son Goku grinsend und wurde gekonnt ignoriert. „Wenn du manuell fliegst, darfst du das Steuer unter keinen Umständen verlassen. Die Steuerung ist sehr sensibel, es reicht ein kleiner Fehler und ihr verliert komplett den Kurs.“ „Ja, ja, Weib“, meckerte Vegeta. „Es ist nicht das erste Mal, dass ich ein Raumschiff lenke.“ Mit hochgezogenen Augenbrauen und einem Schulterzucken stellte Son Goku seine Tasche ab. „Ich muss noch kurz in die Stadt, bevor wir losfliegen.“ Er erntete ein Abwinken von Vegeta und deutete dies als „okay“. Also verließ er das Schiff und die Capsule Corporation, um noch etwas zu besorgen, was er für die Reise haben wollte. Es war ihm am Morgen nach dem Frühstück eingefallen und er hielt es für eine gute Idee. Freudig fragte er sich, was Vegeta wohl dazu sagen würde. Langsam verwandelte sich das Blau des Himmels in ein zartes Rosa. Die Sonne leuchtete feuerrot zwischen den Wolken hervor, während sie sich dem Rand des Horizontes annäherte. Der Abend begann so verlockend und wunderschön, als würde er die zwei Saiyajin davon überzeugen wollen, auf diesem herrlichen Planeten zu bleiben. Bulma stand mit ihrem Sohn Trunks auf der Wiese vor dem Raumschiff und war hin und her gerissen zwischen der Erleichterung, dass sie endlich mit dem Schiff fertig geworden war und der Trauer, dass Son Goku und Vegeta die Erde verließen. Vegeta stand ausdruckslos mit verschränkten Armen daneben, als Bulma ihren besten Freund in eine enge Umarmung zog. Sie kämpfte sichtlich mit den Tränen. Liebevoll strich ihr Son Goku über die Haare und gab ihr einen liebevollen Kuss auf die Backe. „Keine Sorge, Bulma, wir werden uns bestimmt wieder sehen.“ Sie nickte und blickte zu Vegeta, der ihrem Blick auswich. Das brachte den Damm in ihr zum Bersten und Tränen flossen unkontrolliert aus ihren Augen. „Ihr werdet mir fehlen“, brachte sie zwischen ihren Schluchzern hervor. Vegeta blickte immer noch weg. „Jetzt hör schon auf zu heulen!“, grummelte er ihr entgegen. Eigentlich wollte er ihr etwas nettes sagen, immerhin hatten sie eine gemeinsame Vergangenheit, die ihn nicht ganz kalt ließ, aber sein Stolz war immer noch zu gekränkt von ihren Schnüffeleien in seinem Zimmer. Verständnislos blickte sie ihn an. „Manchmal kannst du ein richtiges Arschloch sein!“, fauchte sie. Er erhob seinen Blick und grinste sie süffisant an. „Kennst mich doch.“ Verwundert über diesen Kommentar schaute sie ihn an und ihr Schluchzen versiegte. „Leb wohl, Vegeta“, sagte sie mit weicher Stimme. „Du wirst mir hier fehlen. Jetzt ist niemand mehr da, der sich mit mir anlegt.“ Der Prinz schenkte ihr ein Nicken. Son Goku und Vegeta verabschiedeten sich noch von Trunks und stiegen dann in das Raumschiff. Gekonnt ließ sich Vegeta auf dem Steuersitz nieder, Son Goku auf dem Sitz daneben. Unter leisem Piepsen stellte Vegeta die Koordinaten ihres Ziels ein und drückte schließlich ein paar weitere Knöpfe, so dass das Raumschiff um sie herum schließlich zu wackeln und brodeln begann, als sich die Zündung in Gang setzte und sie den Erdboden verließen. Schweigend saßen sie da und blickten aus dem Fenster, vor dem sich die Erde von ihnen entfernte, bis sie schließlich nur noch ein kleiner blauer Ball im Weltall war. Kaum hatte das Raumschiff die Erdatmosphäre verlassen, hörte das Wackeln gänzlich auf und mit einem lauten Zischen zündete sich der Turboantrieb. Im Eiltempo verließen sie das Sonnensystem und schließlich auch die Milchstraße. Ihre Reise hatte gerade erst begonnen und doch waren sie schon so weit von zu Hause entfernt. Zehn Tage würden sie nun quer durch das Universum rasen, bis sie an ihrem Ziel ankommen würden. Für ein paar Stunden war nichts zu hören, außer dem Surren der Maschinen. Die beiden Saiyajin hingen ihren Gedanken nach. Ab sofort würden sie nur noch sich haben, alleine im Weltall. Sie hatten ihre Familien hinter sich gelassen. Son Goku hatte sein gesamtes Leben hinter sich gelassen, um Vegetas Vergangenheit zu erkunden. Er war neugierig darauf, was ihn erwarten würde und vorallem wer. Aber er hatte auch Angst, dass sein Prinz wieder zu dem herzlosen Killer werden würde, der er früher scheinbar war, bevor er sich Son Goku und seinen Freunden angeschlossen hatte. Er hatte sich so verändert, seit ihrem ersten Kampf, das durfte nicht ungeschehen gemacht werden! Somit hatte Son Goku sich selbst zur Aufgabe gemacht, Vegeta vor seiner Vergangenheit zu schützen und das vielleicht sogar nur durch seine pure Anwesenheit. Dass er selbst in Gefahr kommen konnte, sich zu verändern, auf diesen Gedanken kam er nicht. Der Prinz unterdessen beschäftigte sich ebenfalls mit seiner Vergangenheit. In gewisser Weise war ihm mulmig zumute, wenn er daran dachte, wem er sich stellen musste. Er konnte nur hoffen, dass er nicht wieder denselben Fehler wie in seiner Jugend machte und den falschen Leuten vertraute. Vertrauen war etwas für Schwächlinge. Man konnte sich nur auf sich selbst verlassen. Dass Kakarott bei ihm war, würde ihm zwar vielleicht helfen, aber er durfte sich nicht zu sehr darauf verlassen, dass er immer da war und immer loyal war. Der Weltraum konnte jeden verändern... Vegeta wusste das. Immerhin hatte er es selbst erlebt, als er jahrelang unter Freezer gedient hatte. Das hatte ihn zu einem anderen Wesen gemacht, eine andere Seite in ihm zum Vorschein gebracht. Er war nicht immer der gnadenlose Mörder gewesen, den Kakarott auf der Erde kennen gelernt hatte. Vor ihnen erstreckte sich das All. Schwarze Leere, gefüllt mit leuchtenden Sternen und wabernden Galaxiennebeln. Hin und wieder flogen sie an einem Planeten vorbei. Ansonsten Leere. Absolute Leere. Das Nichts. Kein Licht, keine Sonne, die Ihnen irgendeine Tageszeit anzeigte. Irgendwann erhob sich Vegeta von seinem Sitz. „Zeit zu schlafen, Kakarott. Ab morgen früh wird trainiert.“ Son Goku wachte aus seinen Gedanken auf und nickte Vegeta zu. Er war ziemlich erschöpft von dem ganzen Geschraube mit Bulma. Tiefe Augenringe durchzogen sein Gesicht und er hielt es in der Tat für eine tolle Idee, sich hinzulegen. Das Raumschiff bestand im Grunde genommen aus zwei Teilen. Im vorderen befand sich die Kommandobrücke, wo sie die ganze Zeit gesessen hatten. Ein kleiner Raum, in dem sich die gesamte Steuerung des Raumschiffes befand. Direkt darüber, zu erreichen über eine schmale Leiter, waren zwei Schlafräume, die spärlich eingerichtet waren mit einem Bett, einem Einbauschrank und einer separaten Toilette. Noch ein Stockwerk höher war eine kleine Küche mit einem riesigen Kühlschrank, einem Esstisch mit zwei Stühlen und einem in der Wand eingelassenen Tresor, in dem sich eine Auswahl an Kapseln befand, die Bulma für den Notfall eingebaut hatte. Neben der Küche war ein Badezimmer mit einer großen Dusche und allem, was man sonst noch benötigte. Im zweiten, hinteren Teil des Raumschiffes, den man ausschließlich über die Kommandobrücke erreichen konnte, war der Trainingsbereich. Zuerst kam man in eine Art Garderobe mit einem Schrank. in dem sich unzählige Kampfanzüge befanden. Von dort gingen zwei Türen ab. Die eine, normale Türe führte in einen kleinen Raum mit einer großzügigen Dusche und die andere Türe, die aus Stahl war und mit einem dickglasigen Bullauge versehen war führte geradewegs in einen riesigen Gravitationsraum, der die gesamte hintere Hälfte des Schiffes füllte. Bulma hatte sich einen speziellen Mechanismus ausgedacht, der dafür sorgte, dass bei Beschädigung der Außenwand des Raumes (falls einer der beiden Saiyajin mal wieder übertrieb und ein Loch hineinschoss...) der vordere Trakt vom hinteren isoliert weiterfunktionieren konnte. Im Notfall konnte man sogar den hinteren Teil des Schiffes absprengen und ohne diesen weiterfliegen. Vegeta lag noch lange wach in seinem Bett. Die Angst vor den Konfrontationen, die ihm bevorstanden, ließ ihn nicht los. Es war weniger eine Angst, mehr eine Art flaues Gefühl, ein Ausweichen-Wollen und es nicht können. Wie ein Faustschlag von einem Gegner, den man zwar direkt auf sein Gesicht zurasen sieht, dem man aber nicht ausweichen kann, weil man gefesselt ist. Er starrte an die Decke des niedrigen Schlafzimmers. Durch ein kleines Bullauge konnte er hinaus in den Weltraum sehen und ein weiches, bläuliches Licht drang durch das Glas in sein Zimmer. Unwillentlich erinnerte er sich an die Zeit, in der er unter Freezer gedient hatte. Nächtelang war er in solchen Raumschiffen gelegen, in Kammern, die wesentliche kleiner waren, als diese, hatte hinaus in den Weltraum geblickt und sich in die Ferne gesehnt. Und immer hatte er davon geträumt, sich dieser Echse zu entledigen und ein angenehmeres Leben zu führen. Jetzt hatte er einen Ort gefunden, an dem er genau das hatte, wonach es ihn verlangt hatte, Freiheit. Und doch hatte er ihn wieder verlassen, um einem Gegenstand aus seiner Zeit vor Freezer nachzujagen. War es das überhaupt wert? Vegeta atmete tief ein und auf einmal schien es ihm, als hätte sich die weite Leere des Weltraumes in ihm ausgebreitet. Unzufrieden seufzte er. Plötzlich erschien ein Bild in seinem Kopf. Kakarott. Kakarott, der neben ihm lag und schlief. Und er selbst, wie er sich an ihn schmiegte und den wohligen Geruch einatmete, den der andere Saiyajin verströmte. Fast war es Vegeta, als könnte er den Duft des anderen wirklich riechen. Langsam setzte er sich auf, rieb sich den Nacken und verließ sein Zimmer. Der Boden des Raumschiffes war kühl und Vegeta spürte, wie sich diese Kälte in seine Fußsohlen schlich. //Morgen mal rausfinden, wie die Fußbodenheizung angeht...//, nahm er sich innerlich vor, während er zu Kakarotts Tür ging. Nachdenklich starrte er diese an. Dann hob er vorsichtig seine Hand, um zu klopfen, aber er hielt mitten in der Bewegung an. Wieder starrte er die Türe an, knirschte mit den Zähnen und verzog sein Gesicht. Dann senkte er seine Hand wieder, seufzte resigniert und trottete zurück in sein Zimmer. Auf der anderen Seite der Türe seufzte ein enttäuschter Son Goku. Er hatte Vegetas Aura vor seinem Zimmer wahrgenommen und hatte für einen Moment wirklich gedacht, der sture Prinz würde endlich sein Ego überwinden und zu ihm kommen. Er fühlte sich genau so einsam wie Vegeta, hier im unendlichen All. Son Goku hoffte inständig, dass Vegeta bald einsehen würde, dass sie sich nur noch gegenseitig hatten und dass es absolut unverwerflich war, wenn sie füreinander da waren und sich gegenseitig gaben, wonach sie sich insgeheim beide sehnten - Wärme und Nähe. Mit diesen Gedanken drehte er sich auf die Seite und mummelte sich in seine Decke. Der Wecker klingelte um Punkt sechs Uhr morgens nach Erdenzeit. Der in das Schiff integrierte Wecker sorgte dafür, dass mit dem ersten Klingeln auch das Licht im Zimmer anging und so blieb Vegeta nichts weiter übrig, als missmutig grummelnd aufzustehen und sich in dem kleinen Badezimmer, das an sein Zimmer grenzte, frisch zu machen. Viel Schlaf hatte er nicht gerade abbekommen. Er hasste es, in Raumschiffen zu schlafen. Da konnte er genausogut wach bleiben und würde sich am nächsten Morgen nicht wacher oder müder fühlen, als nach solch einer Nacht. Als er in der Küche saß und eine Schüssel Müsli zu sich nahm, kam bald ein verschlafen wirkender Kakarott in den kleinen Raum, bediente sich am Kühlschrank und platzierte sich dann gegenüber von ihm. „Morgen...“, stöhnte Son Goku. „Hast du auch so schlecht geschlafen?“ Vegeta musterte ihn mit einem strafenden Blick und wand sich dann ohne ein Wort gesagt zu haben wieder seinem Frühstück zu. Son Goku grummelte ein paar unverständliche Worte vor sich hin, die verdächtig nach „Na der ist aber gut gelaunt“ klangen und machte sich über sein eigenes Essen her. Nach dem Frühstück begaben sie sich gemeinsam auf die Kommandobrücke, Vegeta checkte den Kurs des Schiffes und die technischen Daten und stellte zufrieden fest, dass alles in Ordnung war. Dann überquerten sie den Gang, der in den hinteren Teil des Raumschiffes führte und gelangten so in die Garderobe. Son Goku zog sich zum Trainieren einen von den blauen Kampfanzügen an, die auch Vegeta trug. Bulma hatte extra einige in seiner Größe im Schiff deponiert. Er wollte seine roten Gis nicht beim Trainieren schrotten, da er ja jetzt, wo er nicht mehr auf der Erde war, nur noch die wenigen hatte, die er eingepackt hatte. Da sie beide noch nicht richtig wach waren, genehmigten sie sich ein paar Aufwärmübungen bei normaler Schwerkraft, bevor sie richtig loslegten. Sie trainierten und kämpften bis in die späten Nachmittagsstunden, powerten sich hoch und schenkten sich nichts. Als Son Gokus Magenknurren schließlich verkündete, dass es Zeit war, mal wieder etwas zu Essen zu sich zu nehmen, verließen sie den Gravitationsraum, duschten und versorgten ihre Schrammen. Keiner von beiden war ernsthaft verletzt, aber der Kampf hatte seine Spuren an der Kleidung hinterlassen, die gänzlich zerrissen war. Nachdem sie ausgiebig gespeist hatten, verzog sich Vegeta in sein Zimmer. Er war heute nicht sonderlich gesprächig gewesen und Son Goku schob dies auf die Situation, in der sie sich befanden. Gestern noch auf der Erde, in einem bequemen Haus mit Robotern, Platz und frischer Luft in Hülle und Fülle. Heute in einem engen Raumschiff mit gefilterter Luft, viel zu wenig Platz und nicht gerade abwechslungsreicher Beschäftigung. Son Goku ging es da nicht anders. //Wir werden uns schon dran gewöhnen//, dachte er optimistisch und legte ein Lächeln auf. Dann ging er in sein Zimmer, holte, was er am Tag zuvor noch in der Stadt gekauft hatte und begab sich damit hinauf auf die Kommandobrücke. Vegeta lag mit seinem Skizzenbuch im Bett und betrachtete nachdenklich das Portrait seiner Mutter, das ihm nicht sehr gut gelungen war. Es frustrierte ihn, dass seine Erinnerung scheinbar schon so verblasst war, dass er ihre Gesichtszüge nicht mehr einfangen konnte. Er drehte sich auf den Rücken und atmete tief ein und aus. Langsam schaffte er es, seinen Körper zu entspannen. Aus dem hintersten Teil seines Bewusstsein fischte er nach Erinnerungen an seine Mutter. Sie war eine schöne Frau gewesen. Nicht umsonst hatte der König sie zu seiner Gemahlin gemacht. Aber es war nicht nur ihre Schönheit, die den wilden Saiyajin-Herrscher fasziniert hatte. Diese Frau war von einem so schönen Wesen gewesen, dass es niemanden gab, der sie nicht gut leiden konnte. Ihre Warmherzigkeit war das, wofür sie unter den Saiyajin bekannt war und obwohl diese Eigenschaft als Schwäche galt, konnte doch keiner behaupten, die Königin sei nicht stark gewesen. Entschlossenheit und Mut waren genauso Eigenschaften, die sie hatten beschreiben können. Das Malen war ihre Lieblingsbeschäftigung gewesen. Sie hatte viele junge Saiyajins darin unterrichtet, doch am liebsten hatte sie die Zeit mit ihrem Sohn Vegeta verbracht. Ein Naturtalent. Vegeta lächelte bei der Erinnerung und fühlte sich auf einmal wieder wie der fünfjährige Junge, der er gewesen war, als seine Mutter sich abends zu ihm auf sein Bett gesetzt hatte, während er seinen Vater aus dem Kopf zeichnete. Damals hatte sie ihnzum ersten Mal so bezeichnet. Naturtalent. Mit einem Mal fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Er drehte sich in seine vorherige Position zurück, griff nach seinem Bleistift und begann zu malen. Die graue Spitze flog geradezu über das raue Papier und langsam entstand die Form eines weiblichen Gesichtes mit hohen Wangenknochen, einer weichen, geschwungenen Stirn, mandelförmigen, entschlossen blickenden Augen und einem schlanken Hals. Zwei dünne, elegant geformte Lippen zierten und vervollständigten das Bild und das ganze wurde umrahmt von wilden, dunklen Locken. Vegeta erinnerte sich daran, dass die schwarzen Haare seiner Mutter immer einen silbernen Glanz gehabt hatten, wenn sie von Licht beschienen worden waren. So oft hatte er sie gemalt, als er jung war. Am liebsten in Farbe, um den natürlichen bräunlichen Hautton und die weichen Schatten heraus zu arbeiten. Nach einer Weile betrachtete Vegeta sein Werk und ein zufriedener Ausdruck legte sich in sein Gesicht. Er hatte es also doch nicht vergessen. Und wie er sich seine Zeichnung so betrachtete, musste er an Bulma denken. Erschrocken sah er auf. //Wie komm ich denn jetzt dadrauf?//, fragte er sich verwirrt und blickte das Bild erneut an. Dann fiel ihm auf, dass die wilde Lockenmähne seiner Mutter Ähnlichkeit hatte mit der Frisur, die Bulma gehabt hatte, als sie sich auf Namek zum ersten Mal gesehen hatten. Sein Gesicht verwandelte sich in ein Grinsen. //Das erklärt einiges...// Verwirrt von seinen Gedanken und genervt von der Enge seines Zimmers, beschloss Vegeta, runter auf die Kommandobrücke zu gehen, um nach dem rechten zu sehen. Als Vegeta den engen, kleinen Raum betrat, sah er Kakarott auf einem der Sitze, vertieft in irgendetwas, das auf seinem Schoß lag. „Was machst du da?“, fragte er neugierig. Son Goku hob seinen Blick und grinste den Prinzen an. „Ich male.“ Ein verwirrt dreinguckender Vegeta war seine Antwort. Voller Freude hielt Son Goku dem Prinzen seine neueste Errungenschaft unter die Nase. Ein noch fast unbeflecktes Skizzenbuch mit rotem Einband. „Das hab ich mir gestern in der Stadt gekauft.“ Ungläubig nahm Vegeta das Buch in die Hand und starrte es an. „Willst du jetzt unter die Künstler gehen oder was?“ Son Goku ließ sich von diesem bissigen Kommentar nicht beirren. Er stand auf, stellte sich direkt vor Vegeta und blickte ihm tief in die Augen. „Bitte, Vegeta, bring es mir bei.“ Doch dieser drückte ihm das Buch mit einem „tze“ in die Hand und drehte sich mit verschränkten Armen um. „So was lernt man nicht einfach von heute auf morgen. Außerdem bist du dafür viel zu grobmotorisch.“ Son Gokus Mund öffnete sich empört, um etwas zu erwidern, aber im letzten Moment beschloss er, es einfach gut sein zu lassen. Würde er es eben ohne Vegeta lernen. Wenn der Prinz nicht wollte, dann wollte er eben nicht. Wortlos nahm er wieder in seinem Sitz Platz und widmete sich wieder dem Bild, das er gerade zu zeichnen versuchte. Ebenso wortlos setzte sich Vegeta in den anderen Sitz und betrachtete einige Daten im Bordcomputer. Immer wieder ließ er seinen Blick unbemerkt hinüber zu Kakarott wandern, der emsig in sein Buch zeichnete. //Der spinnt doch! Meint, dass man das mal eben so lernen kann.// Er wand sich wieder dem Computer zu. Sein Blick schweifte wieder zu Kakarott ab. Immer wieder musste er sich mahnen, nicht ständig zu diesem Baka rüberzuschauen. Er war heute viel zu schlecht drauf, als dass er sich mit ihm rumärgern wollte. Irgendwann seufzte er, als er ein weiteres Mal den Blick auf den anderen Saiyajin richtete. „Kakarott, was du da machst, ist völlig falsch. Deine Perspektive stimmt ja hinten und vorne nicht!“ „Perspektive?“, fragte Son Goku unwissend und glotzte Vegeta an. Vegeta klatschte sich mit der rechten Handfläche gegen die Stirn. //Au weia...// Dann begann er, Kakarott zu erklären, was es mit Perspektive auf sich hatte. In den kommenden Stunden hatte Vegeta Kakarott - obwohl er es eigentlich nicht hatte tun wollen - einige Grundlagen des Zeichnens erklärt. Dann portraitiert Kakarott den Prinzen, um zu üben. Vegeta saß still da und blickte in den Weltraum. Der zeichnende Kakarott spiegelte sich in der Scheibe und so konnte Vegeta ihn bei seinem Werk beobachten. Ihm gefiel es, die Aufmerksamkeit des anderen auf sich zu wissen und irgendwie hatte sich im Laufe des Abends seine üble Laune verabschiedet und war einer angenehmen Wärme gewichen. Zufrieden blickte Vegeta das durchsichtigte Spiegelbild Kakarotts in der Scheibe an. Der Zeichnende hatte einen angespannten, konzentrierten Ausdruck im Gesicht und Vegeta musste fast lachen, als ihm auffiel, dass dies der Blick war, den Kakarott beim Kämpfen ebenfalls trug. Irgendwie machte es ihn glücklich, so dazusitzen, gemalt zu werden und Kakarott anzusehen. Der Anblick des anderen löste eine weiche Seite in ihm aus, der er sich nicht bewusst war. Son Goku bemerkte die langsame Veränderung in Vegetas Laune und in seinen Gesichtszügen und er freute sich insgeheim darüber, dass sein Prinz sich entspannte. Als er mit seinem Portrait fast fertig war, beschloss er, ein Gespräch anzufangen, trotz des Risikos, dass Vegeta aufstehen und gehen könnte, wenn er seine Frage gestellt hatte. „Sag mal, Vegeta...“ „Hm...?“ Der Prinz hatte seine Augen geschlossen und seinen Kopf zurückgelehnt. „Was ist das denn eigentlich für ein Gegenstand, dem wir da hinterherjagen?“ Langsam öffnete Vegeta seine Augen und verzog keine Miene. Son Goku starrte ihn gespannt an. „Es ist ein Spiegel.“ Vegeta hatte seinen Blick nach vorne in den Weltraum gelegt und er suchte nach den richtigen Worten, um den Spiegel zu beschreiben. Sein Geist beförderte ihn zurück in die Zeit, als er noch auf Vegeta-Sei gelebt hatte. „Genau genommen ist es - oder war - eine Scherbe.“ Son Goku blickte den Prinzen gespannt an und legte sein Skizzenbuch zur Seite. „Bevor die Saiyajins auf Vegeta-Sei lebten, gab es dort eine heiße Quelle in einem Urwald. Man sagt, diese Quelle habe magische Fähigkeiten gehabt und wer darin gebadet hatte, war danach nicht mehr derselbe, habe hellseherische Kräfte bekommen. Gedankenlesen und so ‘n Kram.“ Son Goku nickte und versuchte, Vegetas Erzählung zu folgen. Es war das erste Mal, dass er etwas aus der Geschichte der Saiyajin erfuhr. „Zu dieser Zeit waren die Saiyajins nicht mehr als eine Horde wilder Affen, die in den Wäldern von Vegeta-Sei hausten. Erst als die Tsufurianer mit ihrer Gentechnik auf unseren Planeten kamen, entwickelten wir uns immer weiter zu humanoiden Wesen. Wir entdeckten die Kräfte der Quelle und versuchten sie zu nutzen, doch auch den Tsufurianern blieb die Macht des Wassers nicht versteckt und sie setzten sie gegen uns ein. Sie hatten gemerkt, dass unsere Entwicklung bedrohlich für sie wurde, obwohl sie dafür verantwortlich waren. Sie versuchten, uns zu unterdrücken, doch wir wehrten uns und erkannten dank des Wassers aus der Quelle, dass wir unsere Peiniger loswerden konnten, wenn der Mond voll war. Als Oozarus schlugen wir sie vernichtend. Doch noch bevor sie von unserem Planeten flüchteten, sorgten sie dafür, dass wir das magische Wasser nicht mehr benutzen konnte. Mithilfe einer Maschine verwandelten sie das glasklare Wasser in Kristall und zerschlugen diesen in millonen kleiner Splitter. Ein zu dieser Zeit besonders hoch entwickelter Saiyajin fand jedoch eine Scherbe, die nicht winzig klein war, sondern in etwa die Größe einer offenen Hand hatte. Er nahm sie an sich und sie wurde von da an verehrt, wie ein großes Heiligtum, doch lange wusste man nicht, dass auch in dieser Scherbe noch die Magie des Wassers schlummerte. Der Saiyajin, der die Scherbe besaß, wurde der Gründer der saiyajinschen Dynastie und ist somit einer meiner direkten Vorfahren. Das ganze ist mittlerweile mehrere tausend Jahre her.“ Vegeta schaute zu Kakarott rüber, der ihm mit gespitzten Ohren lauschte. „Und diese Scherbe suchen wir?“, fragte er schließlich. „Es ist keine einfache Scherbe mehr.“ Kakarott blickte ihn fragend an. „Nun lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen, Vegeta!“ Vegeta schnaubte wütend. „Lass mich doch erstmal nachdenken, bevor ich dir etwas sage. Ich erzähle das zum ersten Mal so ausführlich, du Baka!“ Beschwichtigend hob Son Goku die Hände. „Ist ja gut. Lass dir Zeit.“ Vegeta nahm sich noch einen Moment, um sich zu beruhigen, verschränkte dann die Arme und schloss die Augen. „Es ist ein Spiegel. Mit einem speziellen Verfahren kann man eine Kristallscherbe so schleifen, dass sie die Eigenschaften eines Spiegels annimmt. Dass man sich darin sehen kann. Einst wurde diese Scherbe diesem Verfahren unterzogen, bekam eine handgemachte Einfassung und einen Deckel aus Andrit - einem Gestein, das nur auf Vegeta-Sei vorkam - und einigen anderen Verzierungen. Als er fertig war, war er das schönste Objekt, das jemals von den Saiyajins erblickt wurde. Das Ganze sollte ein Geschenk für die Königin sein, eine Art Klappspiegel, wie ihn auch die Frauen auf der Erde benutzen, nur viel wertvoller und natürlich hochwertiger.“ Der Prinz war richtig ins Schwärmen gekommen, als er vom Objekt seiner Begierde sprach. Son Goku nickte. Chichi hatte auch immer so einen komischen Mini-Spiegel in ihrer Handtasche gehabt. Frauen... „Doch als der Spiegel fertig war, stellte man fest, dass man sich in dem Spiegel nicht nur selbst ansehen konnte.“ Vegeta öffnete die Augen und blickte Kakarott direkt an. „Wenn man in den Spiegel sieht und dessen Rückseite auf eine andere Person richtet, dann ist es, als könnte man durch den Spiegel hindurchsehen und man sieht die gesamte Vergangenheit dieser Person.“ „Was?“, fragte Son Goku erstaunt. „Das heißt, wenn ich, hm... sagen wir, den Herrn der Schildkröten durch diesen Spiegel ansehe, sehe ich sein gesamtes voriges Leben?“ „Ja genau. Und das macht den Spiegel zu einer ungeheuren Waffe.“ „Wieso Waffe? Wie kann man denn jemanden mit seiner Vergangenheit töten?!“ Vegeta grinste Son Goku hämisch an. „Überleg doch mal, Kakarott. Wenn du die Vergangenheit einer Person kennst, kennst du all ihre Schwächen. Sämtliche Schwachpunkte. Jeden Angriffspunkt.“ Nachdenklich schloss Son Goku die Augen und lehnte sich in seinem Sitz zurück. Vegeta hatte recht. „Und so ein Spiegel kursiert seit Jahren im Weltall? Gruselig. Hoffentlich ist er nicht in allzu falsche Hände geraten.“ „Ich glaub nicht, dass er jemals benutzt wurde, seit er Vegeta-Sei verlassen hat.“ „Wieso?“ „Nachdem wir herausgefunden hatten, was der Spiegel kann, habe ich ihn so umgebaut, dass er nur durch einen bestimmten Mechanismus benutzt werden kann.“ Eine gewissen Portion Arroganz und Stolz schwang in Vegetas Stimme mit. „Ich denke nicht, dass irgendjemand herausgefunden hat, wie der funktioniert. Das weiß nur ich.“ Son Goku blickte Vegeta skeptisch an. „Nur du?“ „Hast du Tomaten in den Ohren?! Ja, nur ich.“ „Wie oft wurde er benutzt, bevor du ihn umgebaut hast?“ „Kein einziges Mal, außer von mir.“ Son Goku überlegte. „Vegeta... Das heißt, DU hast herausgefunden, dass der Spiegel das kann? Ich meine, warst du derjenige, der den Auftrag gegeben hat, die Scherbe zu einem Spiegel machen zu lassen?“ „Auftrag? Du spinnst wohl. So was wertvolles gibt man nicht aus der Hand. Ich hab den Kristall selbst geschliffen. Ich selbst habe den Rahmen gebaut und den Spiegel eingefasst. Was meinst du, warum mir so viel an diesem Teil liegt?“ Son Gokus Augen weiteten sich. Nie hätte er gedacht, dass Vegeta zu solch handwerklicher Arbeit fähig war. Mit einem Mal konnte er es kaum erwarten, diesen Spiegel zu sehen. Er musste wunderschön sein, wenn das, was Vegeta sagte, stimmte. Langsam begann er zu begreifen, warum dieser Spiegel so wichtig für Vegeta war. Er war eine Erinnerung an seine Vergangenheit. Eine Erinnerung an seine Jugend und an seine Mutter, für die der Spiegel als Geschenk gedacht war. //Er muss seine Mutter wirklich sehr geliebt haben...// Son Goku lächelte, als er sich einen sentimentalen Vegeta vorstellte. Er erinnerte sich daran, dass Vegeta seine Mutter portraitiert hatte und wieder wuchs das Bedürfnis in ihm, dieses Bild zu sehen. Ob er es wohl jemals zu Gesicht bekommen würde? „Was ist dann mit dem Spiegel passiert?“, fragte Son Goku, nachdem beide eine Weile ihren Gedanken nachgehangen waren. „Ich habe ihn natürlich nicht meiner Mutter geschenkt, sondern wegsperren lassen. Dummerweise hatte sich schnell rumgesprochen, zu was das Ding in der Lage war und so erfuhr auch Freezer, dieser Bastard, davon. Wir wussten, dass er alles daran setzen würde, den Spiegel zu bekommen, also sandten wir eine geheime Spezialmission aus, um den Spiegel auf einem anderen Planeten zu verstecken. Den Rest kennst du. Kyuri und Meat sind mit dem Spiegel abgehauen. Nasuto hat sich zurück nach Vegeta-Sei durchgekämpft, um uns zu berichten. Er wurde wieder losgeschickt, um die beiden Verräter zu finden, und seitdem hab ich ihn nicht wieder gesehen. Freezer hat uns unterworfen und den Planeten gesprengt. Nappa, Radditz und ich wurden zu seinem Laufburschen, durften die Drecksarbeit für ihn erledigen und so weiter. Blabla.“ Vegeta hatte keine Lust, jetzt an seine Zeit unter Freezer zu denken. Mehr brauchte Kakarott auch nicht wissen. Was er jetzt wusste, war wichtig für die Mission und alles andere wären unnötige Informationen gewesen, die er ihm, Abgesehen von ihrer Unwichtigkeit, überhaupt nicht erzählen wollte. Er wollte sich ja selbst nicht daran erinnern. Son Goku hatte Vegetas Unbehagen bei den Erinnerungen an Freezer bermerkt und wollte nicht weiter nachharken. Er würde dem Prinzen zuhören, wenn dieser reden wollte, aber er würde ihn zu nichts drängen. Er lächelte beim Gedanken daran, wie verletzlich Vegeta im Grunde war und dass sein Stolz eigentlich nur ein Schutzschild vor weiteren Enttäuschungen war. Am liebsten wäre er aufgestanden und hätte ihn in seine Arme geschlossen. Eine Weile waren die beiden Saiyajin noch schweigend dagesessen, doch dann stellte Vegeta mit leichtem Entsetzen fest, dass es nach Erdenzeit schon mitten in der Nacht war und dass sie beide wohl besser schlafen gehen sollten, da sie ziemlich hart trainiert hatten. Nacheinander kletterten sie die schmale Leiter hinauf und erreichten den kleinen Gang, auf dem sich gegenüber gelegen ihre Schlafzimmer befanden. Der Prinz wand sich als erster seiner Tür zu und öffnete sie. Son Goku blickte ihm nach. „Vegeta?“ Der Angesprochene drehte sich um und blickte Kakarott an, dessen Augen einen seltsamen Glanz angenommen hatten. „Was?“ „Wenn wir den Spiegel haben... darf ich ihn dann einmal benutzen?“ Ein skeptischer Blick. „An wem?“ Son Goku grinste provokant. „Ich würde zu gerne in deine Vergangenheit blicken.“ Der Prinz lief rot an. „Das kannst du ja wohl total vergessen! Wenn überhaupt, werd ich ihn selbst benutzen, um endlich deine Schwachpunkte rauszufinden und dann werd ich dich ein für alle mal besiegen!“ Son Goku machte zwei Schritte nach vorne, stand nun direkt vor dem Prinzen und schaute ihn herausfordernd an. „Du kennst meine Schwächen bereits, mein Prinz.“ Er erhob seine rechte Hand und strich Vegeta damit zärtlich über die Wange. „Außerdem gibt es nichts, was ich dir nicht auch ohne den Spiegel erzählen würde, wenn du danach fragst.“ Vegeta war in eine absolute Regungslosigkeit verfallen und starrte Kakarott mit leicht geöffnetem Mund irritiert an. Was meinte er mit „Du kennst meine Schwächen bereits“? Und wieso sagt er das mit solch einem gehauchten Tonfall? Meinte er etwa... ihn? Er spürte Kakarotts Hand, die sanft über seine Wange glitt und eine Gänsehaut bildete sich auf seinem gesamten Körper. Verdammt, wieso hatte dieser Kerl nur solch ein Wirkung auf ihn?! Im nächsten Moment spürte Vegeta, wie Kakarotts Hand in seinen Nacken glitt und ihn so näher zu sich zog. Vegeta fühlte sich absolut willenlos und obwohl sein Kopf nein sagte, wollte sich sein Körper einfach nicht gegen Kakarott wehren. So ließ er es zu, dass Kakarott ihn küsste. Eine wohlige Wärme breitete sich in Vegetas Körper aus, als der die Lippen des anderen auf den seinen schmeckte. Willig öffnete er sich diesen und erwiderte den Kuss erst zögerlich, wurde dann aber immer fordernder. Kakarotts Geschmack war einfach zu göttlich, als dass er widerstehen konnte. Kakarotts Zunge bahnte sich einen Weg zur Zunge Vegetas und es entbrannte ein leidenschaftliches Spiel zwischen den beiden, das von lustvollen Seufzern begleitet wurde. Langsam drängte Son Goku Vegeta gegen die Wand und ließ seine Hände an Vegetas Oberkörper hinabgleiten. Er wollte den Prinzen einfach nur spüren. Dieser schlang seine Arme um Kakarotts Hals und versenkte seine Finger in dessen schwarzen Haaren. Unbewusst dürckte er sein Becken gegen Kakarotts Oberschenkel. Abrupt beendete Son Goku das kurze Intermezzo, ließ von Vegetas Mund ab und blickte Vegeta tief in die Augen. „Gute Nacht, mein Prinz“, flüsterte er mit seinem gemeinsten Grinsen im Gesicht, ließ gänzlich von seinem Gegenüber ab und begab sich in sein Zimmer. Leise schloss er die Tür hinter sich und atmete tief durch, bevor er sich auszog und sich in sein Bett legte. Er wusste, dass es äußerst fies gewesen war, Vegeta einfach so stehen zu lassen. Aber er fand, dass es ein geschickter Schritt war, um Vegeta dazu zu bringen, endlich zu akzeptieren, dass er Son Goku wollte und dass ein Zusammen-Sein schöner war, als dieses ewige umeinander Herum-Gemache. Vegeta fühlte sich wie in kaltes Wasser geworfen. Was bildete sich dieser Unterklasse-Krieger überhaupt ein? Dass er ihn, den Prinzen der Saiyajin hier einfach so stehen lassen konnte?! //Erst macht er mich heiß und dann haut er ab?! Das kann er ja wohl vergessen! Dem werd ichs zeigen!// Er fasste einen Entschluss, tat einige Schritte und öffnete gereizt die Tür von Kakarotts Zimmer. „Ich kriege immer, was ich will, hast du das gehört?“ Son Goku blickte ihn süffisant aus seinem Bett heraus an. „Ich weiß, Vegeta.“ Kapitel 17: 17 - [Die Panne] ---------------------------- 17 Ein herzhaftes Gähnen durchdrang das Zimmer und kündete vom Erwachen Son Gokus. Der Saiyajin rieb sich die Augen und setzte sich auf. Er musste sich zuerst orientieren, stellte aber schnell fest, dass er immer noch im Raumschiff war und dass er immer noch bei gedimmtem Licht in seinem Bett lag. Ein Blick nach links verriet ihn, dass Vegeta ebenfalls eingeschlafen war und nicht in sein eigenes Zimmer gegangen war. Ihn überkam ein breites Grinsen, wenn er sich an die vergangene Nacht erinnerte. Bilder drangen an sein inneres Auge. Wildes Gerangel um die Dominanz. Ein unzähmbarer, wilder Vegeta, der sich auf ihn setzte und ihn festhielt. Kleider, die von Leibern gerissen wurden... Genüsslich seufzend legte er sich wieder hin und umarmte seinen Geliebten von hinten. Seine Nase vergrub er tief in Vegetas Halsbeuge und saugte den Geruch des anderen gierig ein. //Zu gut...// Vegeta schien von dieser seltsamen Art der Zuneigung aufgewacht zu sein, denn er gab leise, murmelnde Geräusche von sich. Müde schlug er die Augen halb auf und drehte sich zu langsamdem Schnüffler. „Was machst du denn da, Kakarott?“, murmelte er schlaftrunken. Son Goku konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen, Vegeta sah einfach zu knuffig auf mit seinen halbgeschlossenen Augenlidern und dieser leisen, unverständlichen Stimme. Vegeta hob seine Hand, um sich einmal über das Gesicht zu streichen, dann war er halbwegs wach. Er richtete sich auf und blickte auf Kakarott runter. Auch er erinnerte sich daran, was er mit Kakarott getrieben hatte, nachdem dieser ihn einfach hatte stehen lassen. Er war der Prinz der Saiyajin, er nahm sich immer, was ihm zustand. Was er wollte. Und es hatte sich definitiv rentiert. Ihm wurde ein breites Grinsen entgegen geworfen. „Guten Morgen!“, frohlockte Son Goku in Vegetas Gesicht. „Hast du auch so gut geschlafen?“ Ein brummiges „hm“ entfleuchte Vegetas Mund, als er rot anlief. Wieso nur konnte er neben diesem Idioten besser schlafen, als alleine? Er hatte immer alleine geschlafen und er hatte eigentlich immer gedacht, dass er gut oder wenigstens gut genug geschlafen hatte, aber seit er das Bett mit Kakarott geteilt hatte, war er eines besseren belehrt worden. Die Wärme, die Nähe und dieser unwiderstehliche Duft, den er verströmte, ließen Vegeta schlummern, wie ein Baby. Son Goku richtete sich nun ebenfalls auf und blickte den verschüchterten Prinzen an. Dann hob er eine Hand an Vegetas Wange und küsste ihn sachte. „Kakarott, hmpf, lass das!“, knurrte Vegeta in den Kuss hinein und löste sich von seinem Gegenüber. „Wir haben vergessen, den Wecker zu stellen, es ist bestimmt schon Mittag.“ Vegeta machte Anstalten, aufzustehen, aber Son Goku packte ihn, warf ihn zurück aufs Bett und setzte sich über ihn. „Du meinst doch nicht etwa, dass du jedes Mal einfach so abhauen kannst, wenn du mit mir geschlafen hast?“, fragte er mit provokativem Ton und einem weichen Lächeln. „Doch“, antwortete Vegeta mit kaltem Blick. „Genau das meine ich.“ „Aber vielleicht will ich noch viel mehr von dir“, erwiderte Son Goku schelmisch und grinste den scheinbar wütenden Prinzen an. Der knirschte gereizt mit den Zähnen. „Du kannst froh sein“, erwiderte er mit trotzigem, arroganten Tonfall. „Dass ich überhaupt mit dir schlafe. Normalerweise würde ich mich mit einem Unterklasseidioten wie dir gar nicht erst abgeben!“ Das hatte gesessen und traf Son Goku wie einen Schlag ins Gesicht. Erschrocken klappte ihm die Kinnlade auf. Hatte Vegeta das wirklich gerade gesagt? Er hatte eigentlich angenommen, dass der Prinz ihn mittlerweile als gleichberechtigt ansah, wo sie doch soviel miteinander durchgemacht und erlebt hatten. Aber da war er wohl eines besseren belehrt worden und es verletzte ihn tief. Für einen Moment war er versucht, aufzustehen, zu gehen und Vegeta ohne ein weiteres Wort zurückzulassen, aber da weder Flucht, noch das Vermeiden einer Konfrontation in seiner Natur lagen, entschied er sich für einen Angriff. Sein Blick verfinsterte sich und er fixierte den Prinzen unter sich fester auf der Matratze. „Vergiss nicht, werter Prinz, dass dieser Unterklasseidiot auch dich gefickt hat.“ Dieser provokative Kommentar ließ bei Vegeta alle Sicherungen durchbrennen. Das Knirschen seiner Zähne wurde merklich lauter und ein wütendes Knurren gesellte sich dazu. Wie konnte Kakarott es wagen, so mit ihm zu reden? Mit einem Mitglied der königlichen Familie redete man nicht so! Man hatte Respekt an den Tag zu legen. Vegeta fühlte sich zutiefst in seinem Stolz und seiner Abstammung gekränkt. Das konnte er nicht auf sich sitzen lassen und im Moment war ihm herzlich egal, wer da vor ihm war oder was sie für eine Beziehung zueinander hatten. Rache! Sein Blut geriet in Wallung und mit einem wütenden Schrei schoss sein Energielevel in die Höhe. Seine Augen verfärbten sich türkis-blau und seine Haare leuchteten gelb auf. Ohne große Mühe stieß er den ziemlicht überraschten Kakarott von sich. Dieser, komplett perplex von Vegetas Ausbruch, landete mit einem verwirrten Schrei auf dem Boden vor seinem Bett. Noch im selben Moment stürzte Vegeta sich auf ihn, saß nun auf seinem Becken und fixierte dessen Hände neben seinem Kopf. „Wag es nie wieder - das zu sagen!“, presste der Prinz wütend hervor. „Was? Dass ich dich gefickt hab und du es geil fandest?“ Son Goku funkelte ihn wütend an und ahnte in diesem Moment nicht auf welches Spiel mit dem Feuer er sich gerade eingelassen hatte... Irgendwie machte es ihm auf einmal Spaß Vegeta auf diese Art zu provozieren. Es war einfach zu heiß, wie der Prinz in seinem Stolz verletzt seine Augenbrauen zusammenzog und eine pochende Ader an seiner Schläfe erschien. Son Goku konnte nicht genug kriegen von diesem wütenden, kontrolllosen Ausdruck in Vegetas Gesicht. Ihm gefiel diese animalische Seite und das Kribbeln in seinen Lenden signalisierte ihm, dass er schon wieder verdammt scharf auf Vegeta war. Kam noch dazu, dass sie beide keine Kleidung trugen, komplett nackt waren,da sie letzte Nacht nach dem Sex beide sofort eingeschlafen waren. So spürte Son Goku Vegetas Hintern auf seinem Becken und ungewollt entfuhr ihm ein leises Stöhnen. „Sag. Das. Nie. Wieder!“, forderte Vegeta erneut mit mehr Nachdruck. Son Goku grinste hämisch. „Ich. Hab. Dich. Gefickt.“ Vegeta ließ ein Handgelenk Kakarotts los, holte mit der geballten Faust aus und knallte sie seinem Gegenüber ins Gesicht. Für einen kurzen Moment schwirrten Sternchen in Son Gokus Blickfeld umher, bevor er sich wieder fing und Vegeta amüsiert anblickte. „Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen, Prinzchen?“ Schockiert riss Vegeta Augen und Mund auf. „Prinzchen?!“ Mit einem gekonnten Griff packte er Kakarott, schleuderte ihn herum, so dass er jetzt auf dem Bauch vor Vegeta lag. Der Prinz griff wieder dessen Handgelenke und lehnte sich soweit vor, dass er mit seinem Mund an Kakarotts Ohr war. „Das wirst du noch bereuen, du Niete!“, flüsterte er gereizt und biss in Kakarotts Ohrläppchen. Ein Schmerzenslaut entfuhr dem Untenliegenden und im nächsten Moment spürte er Vegetas harte Männlichkeit, die sich langsam an seinem Hintern rieb und er konnte ein Stöhnen nicht unterdrücken. „So, dir gefällt das also?“, sprach Vegeta, als er das lüsterne Stöhnen Kakarotts hörte und er musste zugeben, dass es ihn wahnsinnig anmachte, ihn so wehrlos unter sich liegen zu haben. Im Kampf hatte er nie wirklich die Oberhand, aber das hier war ein Gebiet, in dem er dem anderen zeigen konnte, wo es lang geht. Und im Moment hatte er einfach nur das Bedürfnis, Kakarott zu demütigen für das, was er gesagt hatte. Niemand redet so ungestraft mit dem Prinzen der Saiyajin! „Dann bin ich ja mal gespannt, ob dir das nächste auch noch so zusagt!" Kakarott unterdessen wand sich unter Vegeta in einer Mischung aus sexueller Begierde und Angst vor dem Schmerz, den er erwartete. Vegeta ließ Kakarotts Handgelenke los, ergriff sein Becken und zog es zu sich hoch. Dann platzierte er seine schmerzend harte Männlichkeit am Eingang Kakarotts und drang mit einem festen Stoß in die unangefeuchtete und ungedehnte Enge ein. Son Goku ließ einen markerschütternden Schmerzensschrei los, als Vegeta in ihn hineinglitt. Der Schmerz war unerträglich und instinktiv biss er fest in seinen Unterarm, um ihn zu kompensieren. Ein dünnes Rinnsal von Blut tropfte am Arm des Saiyajin entlang auf den steril wirkenden, weißen Boden. Vegeta hielt einen kurzen Moment lang inne. Die trockene Enge Kakarotts brachte ihn schier um den Verstand und er beugte sich ein Stück nach vorne. Um ein Haar wäre er sofort gekommen, aber das wollte er nicht. Er wollte die Demütigung Kakarotts noch ein wenig genießen. All die Jahre hatte sich Wut in ihm gestaut und nun war er endlich in der Situation, diesem Bastard alles heimzuzahlen. All die verlorenen Kämpfe und dass er trotz härtestem Training immer der Schwächere gewesen war. Doch nun war er endlich oben. Er hatte die Macht über Kakarott! Und es machte ihn verdammt an. Er krallte sich mit seinen Fingernägeln fester an Kakarotts Becken fest und begann langsam, in ihn zu stoßen. Immer wieder. Gemächlich erhöhte er seine Geschwindigkeit und lauschte genüsslich dem Wimmern des Untenliegenden. Dann griff er mit einer Hand nach vorne, packte den Saiyajin an den Haaren und riss seinen Kopf nach hinten. Kakarott entfuhr ein lautes Stöhnen, als Vegeta ihn an den Haaren packte. Ungewollt löste er seinen Kiefer von seinem blutenden Handgelenk, wobei einige Tropfen des roten Lebenssaftes aus seinem Mund spritzten. Als Vegeta dies sah, weiteten sich seine Pupillen. Blut. Er wollte Blut. Wollte Kakarott schmecken. Er nahm seine freie Hand, während seine andere Hand immer noch in dem schwarzen Haarschopf vergraben war, und riss mit seinen Fingernägeln vier lange Striemen in die Haut an Kakarotts Rücken. Für keine Sekunde unterbrach er dabei seine Beckenarbeit. Son Goku schrie ein weiteres Mal laut auf, bog seinen Rücken krampfhaft durch und spürte im nächsten Moment Vegetas Zunge, die gierig an seinem Rücken entlangleckte. Ein angenehmer Schauer durchlief seinen gesamten Körper und urplötzlich verwandelte sich sein Schmerzensschrei in ein lustvoll-knurrendes Stöhnen. Im Prinzen schien beim Realisieren dieser Laute seines Opfers ebenfalls eine Veränderung vorzugehen. Der metallische Geschmack von Kakarotts Blut wirkte auf ihn wie Drogen und alles, was er spürte, intensivierte sich auf ein Maximum. Seine Haut kribbelte und seine Gliedmaßen fühlten sich schwerelos an. Er war wie berauscht und geriet noch mehr in Wallung, als er es bereits war, nur mischte sich noch ein anderes Gefühl zu seiner Rachelust. Verlangen. Lust. Die Geschwindigkeit seines stoßenden Beckens nahm ab, zugleich wurden seine Bewegungen geschmeidiger, leidenschaftlicher und kontrollierter. Ein lautes, unterdrücktes Stöhnen drang zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Oh, scheisse, Kakarott...“, hauchte er und stieß noch tiefer und noch fordernder in den bebenden Körper vor ihm. Son Goku quittierte das ganze mit einem gestöhnten „Oh mein Gott, Vegeta...!“ und drückte sein Becken Vegeta entgegen. „Bitte, mehr!“ Erneut leckte Vegeta mit seiner Zunge sachte über die offenen Striemen an Kakarotts Rücken. Dieser gab ein wimmerndes Quieken von sich, das sich in Vegetas Ohren so verdammt geil anhörte, dass er mit sich selbst um Kontrolle kämpfte, aber kläglich verlor. Laut knurrend stieß er erneut zu, verkrampfte sich, als er auf dem Höhepunkt der Stimulation angekommen war und schoss seinen Samen, von einem gebrochenen Stöhnen begleitet, in Kakarott. Er zuckte noch ein paar Mal unkontrolliert, bevor er unregelmäßig atmend auf Kakarotts blutendem Rücken zusammensank. „Oh scheisse, war das geil...“ seufzte er, während ihm der metallische Geruch des langsam trocknendes Blutes in die Nase stieg. Sein Supersaiyajinstatur erlosch, als er sich aus Kakarott zurückzog. Sitzend lehnte er sich an das Bett, das hinter ihm stand. Son Goku unterdessen rang immer noch auf seine Unterarme gestützt nach Luft. Vegetas plötzlicher Orgasmus hatte ihn überrascht. Auf gewisse Weise fühlte er sich unbefriedigt und benutzt, auf der anderen Seite war es befreiend gewesen. Noch nie hatte er sich jemandem so unterlegen - oder untergeben? - gefühlt. Und er hatte es nur zugelassen, weil er Vegeta zu hundert Prozent vertraute. Natürlich hätte er dem ganzen jederzeit ein Ende setzen können. Langsam richtete er sich auf und setzte sich auf seine Fersen. Sein Hintern brannte wie Feuer... Als er sich umdrehte, sah er auf Vegetas Gesicht einen Ausdruck, den er abgöttisch liebte. Der Prinz hatte seinen Kopf nach hinten gelehnt, die Augen geschlossen. Seine Gesichtsmuskulatur schien völlig entspannt und um seine Lippen flog ein leichtes Lächeln, so als würde er träumend in den Wolken schweben. Fasziniert beobachtete Son Goku diese scheinbar losgelöste Mimik und war glücklich darüber, dass er seinem Prinzen durch sich solch einen Ausdruck schenken konnte. Am liebsten hätte er sein Skizzenbuch geholt und dieses Gesicht gezeichnet, aber ihm war nur zu bewusst, dass dieser Moment so flüchtig war wie die Zeit und somit gleich zu Ende sein würde. Wie auf Kommando öffnete Vegeta die Augen und blickte in Kakarotts Gesicht, das ihn ansah wie nach einem extrem anstrengenden Kampf. Sein Blick verfinsterte sich. Er wusste, dass er Kakarott gerade körperlich extrem verletzt hatte. Insgeheim fragte er sich, wie es eigentlich soweit hatte kommen können, aber irgendwie war ihm klar, dass es irgendwas mit verletztem Stolz und so weiter zu tun hatte. Langsam senkte er seinen Blck zu Boden und brach somit den Kontakt zu seinem Gegenüber ab. Unausgesprochene Worte lagen in der Luft. Son Goku wusste selbst nicht so recht, worauf er eigentlich wartete, als er den Prinzen mit seinen Augen fixierte, aber er war gespannt, wie es nun weitergehen würde. Der alte Vegeta wäre wohl einfach aufgestanden und wortlos gegangen. Inständig hoffte Son Goku, dass dieser Vegeta jetzt nicht auftauchen würde. Nachdenklich blickte der Prinz in die Leere, so als wüsste er nicht, was er dazu sagen sollte. Dann hob er seinen Kopf, blickte Kakarott in die Augen und setzte an, etwas zu sagen, aber es wollten einfach keine Worte über seine Lippen kommen. Er verzog sein Gesicht. Dann stand er auf. Son Gokus Herz begann zu rasen, als Vegeta sich wortlos erhob, doch umso erstaunter war er, als Vegeta ihm die Hand reichte. Zögerlich griff er danach und ließ sich hoch helfen. Sie standen sich nun ganz nah gegenüber. Son Goku konnte Vegetas Atem an seiner Brust fühlen und den Geruch seiner Haare einatmen. Dann legte sich der Prinz wortlos ins Bett und begann, die Decke zu richten. Son Goku fasste dies einfach als Einladung auf und platzierte sich neben ihm. Eine Weile lagen sie still nebeneinander und starrten nach oben. Vegeta focht einen inneren Kampf mit sich aus. Es tat ihm leid, dass er so extrem grob zu Kakarott gewesen war - auch wenn diesem das scheinbar irgendwie gefallen hatte. Irgendwie wollte er diese Worte loswerden, aber sein Stolz - der ihm diese ganze Lage eingebrockt hatte - ließ dies mal wieder nicht zu. Und wie würde Kakarott überhaupt darauf reagieren? Würde er ihm verzeihen? Würde er ihm Vorwürfe machen? Würde er sich vielleicht sogar... rächen? Irgendwann hielt er es nicht mehr aus, öffnete seinen Mund und atmete angestrengt ein. Aber die Worte wollten einfach nicht aus ihm heraus. „Ist schon gut“, sagte Son Goku und drehte seinen Kopf zur Seite, um Vegeta anzusehen. Dieser drehte seinen Kopf ebenfalls, um den anderen anzublicken. Ihre Augen trafen sich und all die unausgesprochenen Worte wurden irgendwie übermittelt. Ein Glänzen trat in Son Gokus Augen und ein Lächeln umspielte seinen Mund. Vegeta war erstaunt von so viel Liebe. Und irgendwie hatte er das Bedürfnis, etwas zu geben. Er rückte ein Stück näher zu Kakarott und zog ihn in seine Arme. Natürlich wurde die Umarmung erwidert und Son Goku schnurrte zufrieden, als Vegeta sachte über das mittlerweile fast trockene Blut an seinem Rücken streichelte. Eine halbe Ewigkeit lagen sie so da, genossen die Nähe und hingen ihren Gedanken nach. Vegeta fühlte sich seltsam. Seltsam leicht. „Weißt du, Kakarott...“, begann er zögerlich flüsternd. „Es ist seltsam, aber irgendwie ist die ganze Wut, die ich immer auf dich hatte, wie weggeblasen.“ Son Goku grinste breit. „Na dann hoffen wir doch, dass es so bleibt.“ Mit diesen Worten zog er Vegeta noch näher zu sich und rieb schnurrend seinen gesamten Körper an den von Vegeta. Ein Kribbeln ging durch beide Körper, die sich fast verzweifelt noch näher aneinander zu schmiegen versuchten, als möglich war. Dann hob Vegeta seinen Blick und versank in den tiefen Augen Kakarotts. Langsam schloss er die Lider und legte seine Lippen auf die seines Gegenübers. Sie küssten sich lange und sanft, während die Zeit immer weiter verstrich. Zweisam im Weltall. Gegen Nachmittag wurden sie beide unsanft von ihrem eigenen Magenknurren aus der Stille gerissen. Ihr erster Weg führte sie in die Küche, futtern, danach ging Son Goku duschen, während Vegeta in der Küche halbwegs für Ordnung sorgte. Nachdem auch der zweite Saiyajin geduscht und sich frisch eingekleidet hatte, gesellte er sich zu Kakarott hinunter auf die Kommandobrücke, um, wie notwendigerweise jeden Tag, die technischen Daten und den Kurs zu überprüfen. Bulma hatte ihm erklärt, dass die Steuerung mindestens alle zwölf Stunden überprüft werden musste. Sie hatte vorher noch nie ein Raumschiff mit einer so enormen Reisegeschwindigkeit gebaut und wusste nicht, inwiefern die Technik funktionierte oder Fehler hatte. Für einen Testflug war ja keine Zeit gewesen. Der letzte Test war gestern Abend gewesen, aber Vegeta dachte sich, es könne ja nicht so schlimm sein, mal länger als zwölf Stunden nicht draufzuschauen. Locker-flockig ließ er sich auf dem Steuersitz nieder und beugte sich vor zum Bordcomputer. In diesem Moment blieb sein Herz stehen. Son Goku schien zu bemerken, dass etwas nicht stimmte und als er seinen Kopf von seinem Skizzenbuch erhob, erblickte er einen kreidebleichen Vegeta, der mit weit aufgerissenen Augen und offenem Mund auf den Bildschirm vor sich starrte. Bei diesem Anblick lief es ihm kalt den Rücken runter. „Was ist passiert?“, fragte er mit ernstem Ton und wartete auf eine Antwort. Doch Vegeta schloss nur seinen Mund, schloss für einen Moment die Augen, um sich zu sammeln und begann dann, auf den Tasten der Maschine herum zu tippen. „Nun sag schon!“ „Wir sind ein wenig vom Kurs abgekommen.“ „Ein wenig? Was heißt das?“ „Das heißt ein wenig gewaltig.“ Vegetas Mundwinkel zuckte, während er innerlich verzweifelnd versuchte, den Kurs wiederherzustellen, aber die Technik wollte einfach nicht so, wie er wollte. Wie hatte Bulma doch gleich gesagt? //Hier die Koordinaten... Verdammt, wieso kann ich das nicht eingeben?!// Wütend schnaubte er. „Scheisse“, sagte Son Goku verbittert und starrte aus dem Fenster hinaus in die Sterne. „Wie schlimm?“ „Wir fliegen seit irgendwann letzte Nacht in eine andere Richtung, als wir sollten. Irgendwas stimmt mit der Steuerung nicht, ich kann die Koordinaten nicht eingeben.“ Panik machte sich in den beiden breit, da sie wussten, dass sie nicht viel mehr Treibstoff hatten, als sie bis zu ihrem Ziel brauchten. Aggressiv tippte Vegeta immer wieder die Koordinaten ein, versuchte es auf andere Weise und klickte sich durch das gesamte Menü, nur um dann festzustellen, dass es nicht funktionierte. „Scheisse!“, rief er, als der Bildschirm sich auf einmal verdunkelte und nur ein kleiner, weißer Strich in der oberen Ecke aufblinkte. „Jetzt ist das Mistding auch noch abgestürzt!“ Wütend schlug er auf die Tastatur, die daraufhin in tausend Teile zersprang. „Vegeta! Was machst du denn?! Hör auf damit!“, rief Son Goku panisch. „Mach doch nicht noch mehr kaputt!“ Panisch klammerte Son Goku sich in seinen Sitz. Was sollte nun aus ihnen werden? Verloren im All? Keiner wusste, wo sie waren, die Erde war schon zu weit entfernt, um sich dorthin zu teleportieren und sie hatten keine Möglichkeit, mit irgendwem zu kommunizieren. „Irgendwie Ruhe bewahren...", murmelte der Prinz und atmete tief ein und wieder aus. Nachdem er ein weiteres Mal die Augen geschlossen und wieder geöffnet hatte, erhob er seine Hand und drückte gemächlich auf einen blauen Knopf, der neben der kaputten Tastatur angebracht war. Glücklicherweise war dieser von der Zerstörungswut des Saiyajin verschont geblieben. Ein kurzes Piepen ertönte und unterhalb des Computers öffnete sich eine Luke, aus der ein Lenkrad ausgefahren wurde. Vegeta griff danach und neigte es sachte. Das Raumschiff änderte seinen Kurs. „Was machst du?“, fragte Son Goku erstaunt, als das Lenkrad erschien. „Manuelle Steuerung“, waren Vegetas einzige Worte, den Blick hinaus in den Weltraum gerichtet. Eine Weile flogen sie so vor sich hin, bis Son Goku einen orangefarbenen Planeten vor dem Raumschiff auftauchen sah. Es schien, als würde Vegeta direkt darauf zuhalten. Fragend blickte Son Goku zu ihm rüber. Vegeta spürte die Frage Kakarotts, noch bevor dieser dazu ansetzen konnte. „Ohne den Computer haben wir keine Ahnung, wo wir hin müssen. Ich weiß nicht mal, ob wir gerade in die richtige Richtung fliegen. Kann sein, dass wir jetzt noch weiter vom Kurs abgekommen sind. Und wenn der Computer aus ist, dann läuft das Schiff auf Notfall-Versorgung, das heißt, alles war wir haben, ist die Luft, die wir atmen, der Antrieb und das Funkgerät, das zum Glück noch funktioniert. Wir können weder den Gravitationsraum nutzen, noch duschen oder Wasser aus dem Hahn lassen. Wir werden jetzt notlanden.“ „Aha. Und was ist das für ein Planet?“ Er deutete auf das orangene Ding, das vor ihnen im All schwebte. Vegeta schüttelte langsam den Kopf. „Ich hab keinen blassen Schimmer.“ Eine halbe Stunde später drangen sie in die Atmosphäre des seltsamen Planeten ein. Mit rasantem Tempo wurden sie in Richtung des Bodens gezerrt. Die Schwerkraft schien ziemlich hoch zu sein. Mit lautem Krachen knallte das Raumschiff auf felsigem Untergrund auf und riss einen tiefen Krater in die Landschaft. Soweit das Auge sehen konnte, erstreckte sich eine felsige, unbewohnte Landschaft vor ihnen. Die Luft schien von irgendeinem seltsamen orangefarbenen Gas getränkt zu sein und es waren keine Spuren von Leben sichtbar. Son Goku zog eine Augenbraue hoch, während er durch die Scheibe blickte. „Da sollten wir wohl lieber nicht raus...“ Vegeta nickte hastig und schluckte. Dann griff er zum Funkgerät. Er drehte an den Knöpfen, um die Reichweite der Funkwellen so einzustellen, dass jedes Schiff, das nur annähernd in die Nähe des Planeten kam, die Nachricht hören musste. Im Umkehrschluss war das Gerät so gebaut, dass es ein gut hörbares Rauschen von sich gab, sobald sich ein anderes Funkgerät in seinem Sendebereich befand. „So, jetzt müssen wir nur noch warten, bis das blöde Ding anfängt zu rauschen.“ „Hmmm...“, antwortete Son Goku beunruhigt. „Ich hoffe, dass das nicht erst in zwei Wochen sein wird, bis dahin sind wir bestimmt verhungert... Oder verdurstet.“ Sie wechselten einen vielsagenden, leicht panischen Blick. Dann erhob sich der Ältere von beiden und begann, den Computer zu inspizieren. „Mal sehen, ob ich da was machen kann. Kakarott, du hast das Ding doch mit Bulma zusammen gebaut. Kennst du dich nicht aus?“ „Ich hab nur Teile geschleppt und geschweißt. Bulma hat den Technikkram gemacht.“ Vegeta nuschelte irgendwas von „unfähig“, während er die Abdeckung der Konsole vor seinem Sitz öffnete und hineinstarrte. Er zog ein paar Stecker und steckte sie anschließend wieder an, in der Hoffnung, der Computer würde einfach neu starten, aber dem war nicht so. Vegeta konnte sich nicht erklären, was da falsch gelaufen war oder ob er den Fehler hätte verhindern können, wenn er die Koordianten eher kontrolliert hätte. Wahrscheinlich nicht. Aber sie hätte vermeiden können, mehr als einen halben Tag in eine falsche Richtung zu fliegen... Nach ein paar Stunden Rumgewerke an den Kabeln und Verbindungen des Bordcomputers, gab Vegeta schlussendlich doch auf und setzte sich verbittert seufzend zurück in den Sitz. Son Goku blickte ihn etwas mitleidig von der Seite an. Und das Funkgerät hatte immer noch nicht begonnen zu rauschen. So saßen die beiden Saiyajin da, während die Zeit unendlich langsam verstrich. In Vegetas Kopf ratterte es. //Wir dürfen nicht zu spät zu dieser Versteigerung kommen... Das ist vielleicht meine einzige Möglichkeit, den Spiegel zurück zu bekommen...// Sein Herz hämmerte schneller beim Gedanken daran, den Spiegel so ungewonnen schon wieder zu verlieren. Son Goku schien zu bemerken, dass es Vegeta mit der Situation noch schlechter ging, als ihm selbst und er machte sich ein wenig sorgen um seinen Geliebten. Eine gewisse Unruhe und Nervosität lag in der Luft und die Anspannung zwischen den beiden stieg kontinuierlich an. „Ich geh uns was zu essen holen...“, erklärte Son Goku schließlich in die viel zu stille Stille und stand auf. Er hielt es nicht mehr aus, unbewegt auf seinem Sitz zu sitzen und Löcher in den Weltraum zu starren. Langsam schwebte er an der Leiter entlang, an den Schlafkammern vorbei in die Küche. Mit etwas Proviant für die Nacht kam er zurück auf die Kommandobrücke. „Irgendwas neues?“ Vegeta schüttelte den Kopf und nahm eine Schüssel Reis von Kakarott entgegen. So saßen und warteten sie auf irgendwelche Lebenszeichen aus dem All. Drei ganze Tage vergingen in der unendlichen Langsamkeit des Weltraumes. Einmal hatten sie versucht, in Raumanzügen die Gegend zu erkunden, waren aber schon nach wenigen Minuten panisch zurück ins Raumschiff geflüchtet, da die orangefarbene Luft wohl von derartiger Giftigkeit war, dass ihre Raumanzüge angefangen hatten, zu rauchen und sich wohl nach kurzer Zeit aufgelöst hätten. Danach war es Vegeta zu riskant gewesen, weiter auf dem Planeten zu bleiben. Wer konnte schon wissen, wie lange die Außenwand des Schiffs noch gegen das Gift angekommen wäre. Also startete er das Schiff und platzierte es außerhalb der Atmosphäre des Planeten im All. So trieben sie schwerelos durch den Weltraum und hofften, gefunden zu werden. Was hätte es schon gebracht, irgendwo hin zu fliegen, wenn man nicht mal wusste, in welche Himmelsrichtung man flog... Am zweiten Tag waren sie auf die Idee gekommen, den Wassertank ihres Schiffes von innen aufzubrechen und somit zwar die gesamte Rohrverlegung zu schrotten, aber so konnten sie wenigstens trinken und sich waschen. Dass das Raumschiff dadurch zum Leben unbrauchbar gemacht wurde, störte die beiden in keinsterweise. Hauptsache, sie waren versorgt. Während dem Warten arbeitete Son Goku weiter fleißig an seinem Malstil. Vegetas Laune war im Keller und es passte ihm überhaupt nicht in den Kram, dass Kakarott ihn ständig malte, aber er ließ es dennoch geschehen. Er war froh, dass er den Jüngeren mit auf seine Reise genommen hatte und er war ebenfalls froh, dass dieser sich überhaupt entschieden hatte, mitzukommen. Ansonsten säße er hier draußen jetzt alleine... Mit jeder Stunde, die verstrich, stieg seine Nervosität an. Es konnte doch nicht sein, dass er hier, so kurz vor seinem Ziel, sein Eigentum zurückzuerlangen, scheiterte... „Sieh mal, Vegeta“, sagte Son Goku mit weicher Stimme von seinem Sitz in Richtung des Prinzen. Der Angesprochene drehte sein ausdrucksloses Gesicht in Richtung des anderen und blickte auf die Skizze. Dann klappte ihm erstaunt die Kinnlade runter. „Hey, das ist...“ Was er sah, faszinierte ihn zutiefst. Wie hatte Kakarott es nur geschafft, innerhalb so kurzer Zeit zu lernen, derartige Portraits zu zeichnen? Vegeta blickte sich quasi selbst ins Gesicht. Graue Linien formten harte Gesichtszüge, einen undurchdringlichen Blick, der stur nach vorne gerichtet war. Die Neigung des Kopfes verriet Müdigkeit. Eine besonders schroffe Linie markierte den angespannten Unterkiefer des Prinzen, wodurch dieser erst bemerkte, wie verspannt er eigentlich war. Son Goku grinste. „Nicht schlecht, was?“ Der Prinz hob beide Augenbrauen. Was sollte er dazu jetzt sagen? Sollte er Kakarott etwa loben? Nein, das konnte er nicht, auch wenn er gerne gewollt hätte. Sein Stolz verbot es ihm. Kakarott durfte nicht ermutigt werden, auch im Malen besser zu werden, als er selbst. Und doch konnte er seinen Blick nicht von dem Bild wenden. Er nahm Kakarott das Skizzenbuch aus der Hand und blätterte ein wenig darin herum. Der Jüngere hatte in den vergangenen Tagen erstaunlich viel gemalt, was aufgrund eines Mangels an Beschäftigung nicht ungewöhlich war. Vegeta fiel auf, wie die Bilder chronologisch betrachtet immer besser wurden und fast wäre ihm ein sanftes Lächeln entglitten, bei dem Gedanken an das Bild in seinem eigenen Skizzenbuch, das damals Kakarotts erster Versuch gewesen war. Aber er hielt dieses Lächeln gerade noch zurück. Bloß keine falschen Sentimentalitäten zeigen vor diesem Idioten. Natürlich war Son Goku nicht entgangen, was in Vegeta vorging. Zu gut kannte er seinen Prinzen mittlerweile, als dass der Anflug eines Lächelns ihm hätte entgehen können. Er hatte nie mit einem Lob für seine Skizze gerechnet, dazu war Vegeta einfach viel zu stolz, und doch hatte er ihm das Bild zeigen wollen, um eine versteckte Reaktion zu erhaschen. Dieses unterdrückte Lächeln war ihm Lob genug und sein fröhliches Grinsen verbreiterte sich noch um einiges. ==Kchrk.== Die beiden Saiyajins blickten erschrocken auf. War das...? ==Ssssssschhhssssskch.== Gleichzeitig sprangen die beiden von ihren Plätzen auf. Vegeta griff panisch nach dem Funkgerät, während Son Goku ihn ebenso panisch beschwichtigte. „Sei jetzt bloß vorsichtig, Vegeta!“ „Halt die Klappe, du Affe!“, fauchte der Prinz ihn von der Seite an. Dann drückte er die Sprachtaste an dem Funkgerät. „Hallo? Bitte melden!“ ==Cccccchhhhh. Ssssssch.== Banges Warten. ==Ssssss....== Und dann auf einmal verstummte das Rauschen. „Scheisse!!“, schrie Vegeta und war versucht, das Funkgerät wütend zu Boden zu schmeissen, doch Son Goku reagierte blitzschnell und riss es ihm aus der Hand. „Vorsichtig!“, rief er dem Prinzen entgegen. „Ist doch jetzt eh schon egal! Wir werden hier versauern, Kakarott! Die ganze scheiss Reise war fürn Arsch!“ Frustriert warf er sich zurück auf den Sitz und rieb sich die Stirn. Kopfschmerzen waren dabei, sich in seinem Schädel breit zu machen. Nachdenklich blickte Son Goku seinen Geliebten an. Wie gern hätte er ihn in den Arm genommen und ihm gut zugeredet, aber er wusste, dass sowohl das eine, als auch das andere, gerade eher negative, als positive Auswirkungen gehabt hätte. Also nahm er mit dem Funkgerät in der Hand ebenfalls wieder Platz. ==Kchkt.== „Da war es wieder!“, frohlockte Son Goku und hielt das Funkgerät an sein Ohr. Vegeta entriss es ihm unsanft. „Gib das her, du Idiot, du kennst dich damit eh nicht aus.“ Für einen kurzen Moment wollte Son Goku etwas erwidern, aber er schluckte es hinunter. Es gab wichtigeres. „Hallo? Bitte melden!“, sprach Vegeta mit fester Stimme erneut in das Funkgerät. ==Kcchht. „Hier die Besatzung der Dautnat. Wer spricht?“ Kcccchhh.== Son Goku riss die Augen erfreut auf, während Vegeta versuchte, die Fassung zu bewahren. „Wir haben ein technisches Problem und bitten um Hilfe oder eine Mitreisegelegenheit. Wir müssen in die südwestliche Galaxie.“ ==Chrk, „Wer oder was seid ihr und woher kommt ihr?“ Scht.== „Wir sind zwei Krieger vom Volk der Saiyajin, unterwegs in friedlicher Absicht. Wir kommen von einem weit entfernten Planeten und sind hier gestrandet.“ ==Chssssssssssssccccccchhhhhh.== Eine lange Pause entstand, inder sich Vegeta und Son Goku bedeutungsschwanger anblickten. „Was ist da los?“, fragte Son Goku irgendwann. „Wieso antwortet er nicht mehr?“ „Das weiß ich doch nicht! Frag nicht so blöd. Ich weiß genau so viel, wie du.“ Son Goku lächelte verlegen. Vegeta hatte ja recht. ===Sssschkt. „Unser Boss sagt, ihr dürft an Bord kommen. Wir werden in fünf Minuten an euer Schiff andocken.“ Krcht.== Kapitel 18: 18 - [Das fremde Schiff] ------------------------------------ So, ihr Lieben! Hier ist endlich mal wieder ein neues Kapitel. Bei mir gehts zur Zeit drunter und drüber, deswegen dauert das immer ein wenig länger. Aber je mehr Zeit ich mir lasse, desto bessere Ideen kommen mir auch, wenn ich über die Geschichte nachdenke. Also, jetzt erstmal viel Spaß. 18 „Was auch immer du tust, Kakarott, sag ihnen nicht, dass wir von der Erde sind. Keiner darf das jemals erfahren“, erklärte Vegeta, der mit bereits gepackter Tasche auf der Kommandobrücke stand. Son Goku nickte ernst. „Ich hoffe, sie sind uns nicht feindlich gesonnen...“ Beide hatten eine Tasche in der Hand, die gefüllt war mit Kleidung, diversen Kapseln, die sie von Bulma erhalten hatten und natürlich ihren Skizzenbüchern. Erwartungsvoll blickten sie durch die Frontscheibe, wo sich Ihnen vorsichtig ein vogelähnliches Raumschiff näherte, das eine Art Tunnel ausfuhr, der nun an den Eingang ihres eigenen Schiffes andockte. Als die beiden aufeinandertrafen, gab es einen lauten Knall, der von einem harten Aufprall begleitet wurde, der die beiden Saiyajins für einen Moment ins Schwanken brachte. Kaum dass sie ihr Gleichgewicht wiedergefunden hatten, öffneten sie die Luke, um aus dem Schiff in den Tunnel zu steigen. Sie liefen durch den etwas zwanzig Meter langen Durchgang und wurden auf der anderen Seite von einer sich mit einem Surren öffnenden Tür begrüßt. Als sie das andere Raumschiff betraten, blickten sie in die Augen von etwa hundert seltsam gekleideten Figuren, die schwer bewaffnet vor ihnen standen und sie anvisierten. Augenblicklich ließen sie ihre Taschen fallen und gingen in Kampfhaltung. „Scheisse...“, murmelte Son Goku. „Na na na!“, rief eine krächzende Stimme, die sich den beiden Saiyajin von links näherte. Sofort wanden sie sich in die Richtung, aus der die Stimme kam. Ihnen näherte sich ein saurierartiges Wesen, das etwa einen halben Kopf kleiner war, als Vegeta, mit pinker, schuppiger Haut und einem langen Schnabel. Die Augen waren überdimensioniert und ebenso die Hände und Füße. Es trug eine weite, hellblaue Toga, die die restlichen Körperformen nur erahnen ließ. „Sagtet ihr nicht etwas von ‘friedlichen Absichten‘?“ Son Gokus Blick verfinsterte sich. „Da haben wir noch nicht mit solch einem Empfangskommitee gerechnet.“ „Wir wussten nicht, wie ihr uns gesonnen seid, daher hielten wir es für sicherer, uns zu positionieren. Wenn ihr jedoch bei eurer Aussage bleibt, dann werde ich die Soldaten wegbeordern.“ Son Goku und Vegeta wechselten einen vielsagenden Blick und gaben ihre Kampfposition auf. Ein paar Minuten später folgten sie dem seltsamen Saurierwesen durch die Gänge des seltsamen High-Tech-Schiffes. „Mein Name ist Caulio und ich gehöre der Rasse der Helu-Farianer an. Wir sind ein Nomaden-Volk ohne festen Heimatplaneten. Jeder unserer Stämme hat ein eigenes Schiff, das quer durch das Universum reist. Ich bringe euch nun zu unserem Stammesführer.“ Wieder wechselten die beiden Saiyajin einige Blicke. Sie fühlten sich mehr als unwohl auf diesem seltsamen Raumschiff. Überall hingen Überwachungskameras und die Wände waren so blank geschrubbt, dass man sich in ihnen spiegeln konnte. Alles schien wie geleckt zu sein und die Technik dieses komischen Volkes war äußerst hoch entwickelt. Erneut öffnete sich eine Tür mit einem Surren zur Seite und vor den dreien erstreckte sich eine riesige Kommandobrücke, in der an die zwanzig Helu-Farianer saßen und auf Computer eintippten, Pläne studierten und mit Head-Sets telefonierten. Gegenüber von der Türe erstreckte sich eine riesige Scheibe, durch die man einenatemberaubenden Panoramablick auf das Weltall hatte. Davor stand ein weiterer Saurier, der etwas größer und schlanker war, als derjenige, der die beiden Saiyajin hierher geführt hatte. Mit einem neugierigen Blick glotzte er ihnen entgegen, als sie auf ihn zu gingen. „Seid gegrüßt, werte Saiyajins.“ Es folgte eine tiefe Verbeugung. „Mein Name ist Wator, ich bin das Oberhaupt dieses Stammes. Caulio ist mein Sohn und Berater. Sagt, was verschlägt euch in diesen entlegenen Teil des Universums?“ „Wir hatten eine technische Panne und sind vom Kurs abgekommen. Unsere gesamte Navigation ist ausgefallen“, erklärte Vegeta mit einem skeptischen Blick. Die tiefe Verbeugung des Sauriers weckte sein Misstrauen. „Nun gut, das ist Pech. Was war euer ursprüngliches Ziel, wenn ich fragen darf?“ „Wir sind auf dem Weg nach Oryx“, fügte Son Goku hinzu. Er schien ein wenig vertrauenseliger zu sein, als sein Partner und wurde von diesem dafür mit einem stechenden Blick von der Seite gestraft. „So so“, krächzte der Saurier. „Oryx. Zur IPKA also. Nun, ihr habt Glück, unser Kurs geht nur einige Millionen Meilen an diesem Sonnensystem vorbei und wir wären bereit, euch dort abzuliefern.“ „Wieso solltet ihr das tun?“, fragte Vegeta hart und zog seine Nase kraus. „Wir sind ein sehr hilfsbereites Volk, helfen, wo wir können.“ „Sei doch nicht so misstrauisch, Vegeta, wenn sie uns schon ihre Hilfe anbieten...“, äußerte Son Goku mit ruhigem Ton von der Seite. Den beiden entging, wie dem Saurierboss bei Erwähnung von Vegetas Namen die Gesichtszüge für einen kurzen Moment entglitten. Doch schnell war seine Fassung wieder hergestellt und er hatte sein freundliches Lächeln wieder aufgesetzt. Vegeta schnaubte verächtlich. „Also gut. Wir nehmen eure Hilfe an. Aber keine Spielchen!“ „Natürlich nicht.“ Irgendetwas passte Vegeta an diesem Saurier nicht. Er hatte ein seltsames Gefühl, als ob er schon mal einem von diesem Volk begegnet war, aber er konnte nicht genau sagen, woher diese Ahnung kam. Caulio führte sie erneut quer durch das Raumschiff, in dessen hinteren Teil. Nachdem sie eine Art Schleuse passiert hatten, erklärte der Helu-Farianer: „Zu eurer Rechten ist der Speisesaal. Ihr könnt zum Essen gehen, wann ihr wollt. Leider ist zur Zeit die Auswahl nicht sehr groß, da wir schon länger nirgends mehr gelandet sind. Und jetzt zeige ich euch eure Schlafsäle.“ Er drückte einen Knopf an einer Tür neben dem Speisesaal und es öffnete sich ein Fahrstuhl. „Die Gastgemächer sind im zweiten Stock. Ihr werdet es dort sehr ruhig haben, da wir zur Zeit keine anderen Gäste haben.“ Sie stiegen ein und fuhren hoch. In dem langen Gang gab es unzählige Türen, die allesamt mit seltsamen Zeichen versehen waren. Man konnte ahnen, dass es sich um Nummerierungen in einer anderen Sprache handelte. Caulio zog etwas unter seinem Mantel hervor und für einen Moment wurden die Saiyajins skeptisch, da es aussah, wie eine kleine Pistole. Doch bei näherem Hinsehen erkannte man, dass der Lauf sehr kurz und vorne breit war. „Ein Scanner“, beruhigte Caulio. „Werte Herren, seien sich doch nicht so misstrauisch, wir sind wirklich ein sehr friedliebendes Volk. Unsere Bewaffnung dient einzig unserem Schutz. Ich werde nun eure Netzhaut scannen und das Muster auf eine Chipkarte übertragen, mit der nur ihr selbst euer Zimmer öffnen könnte für die Dauer eures Aufenthaltes bei uns.“ Ein paar Momente später wurden die beiden Saiyajins mit einer Chipkarte ausgerüstet in ihre Zimmer entlassen. Caulio verabschiedete sich, während er etwas unverständliches in einer fremden Sprache in ein Funkgerät nuschelte. Son Goku stellte seine Tasche auf dem Fußboden ab und schmiss sich aufs Bett. Der Raum war zwar klein, aber mit einem extra Badezimmer ausgestattet. Außer einem Bett befand sich nicht wirklich viel darin. Nicht mal ein Fenster. Nur ein Belüftungsschacht, durch den scheinbar die Luft in das Zimmer gepumpt wurde. Er starrte an die Decke. Wieso nur musste Vegeta immer so misstrauisch sein. Er hatte absolut nichts bösartiges an diesen Wesen ausmachen können. Ihm war nur aufgefallen, dass sie komisch rochen, aber das war ja kein Indiez für böse Absichten. Eine Weile lag er so da und grübelte. Freute sich einerseits, dass sie endlich aus dem gestrandeten Raumschiff gerettet worden waren und war andererseits besorgt über Vegetas Misstrauen. Hatte der Prinz vielleicht etwas wahrgenommen, was er selbst nicht gespürt hatte? Oder war es einfach wieder mal Vegetas alte Art, allem gegenüber skeptisch zu sein? Innig hoffte er, dass zweiteres zutreffen würde. Dann beschloss er, zu schauen, was Vegeta so trieb. Er verließ sein Zimmer, steckte seine Chipkarte in seine Hosentasche und klopfte an Vegetas Tür. „Hey Vegeta!“ „Was ist?“, ertönte es säuerlich von drinnen. „Kann man nicht mal fünf Minuten seine Ruhe haben?“ Der Prinz lag auf seinem Bett und grübelte darüber, woher er diese seltsamen Saurier kannte. Forschte in seinen Erinnerungen, konnte sie jedoch nicht zuordnen. Das machte ihn fuchsteufelswild. Er hasste es, wenn er eine Ahnung hatte und sie nicht deuten konnte. Zudem wusste er nicht, ob er ihnen vertrauen konnte oder nicht. Auf Kakarotts Einschätzung wollte er sich dabei nicht verlassen. Er hatte dafür viel zu wenig Erfahrungen mit Alienrassen. Und es war einfach viel zu wichtig, rechtzeitig zur IPKA zu kommen, als dass sie irgendein Risiko eingehen konnten, erneut in die falsche Richtung zu fliegen. „Ich dachte, wir könnten mal schauen, ob wir einen Ort zum trainieren finden“, erklärte der Saiyajin auf der anderen Seite der metallenen Tür. Mit einem Grummeln erhob sich der Prinz und öffnete die Tür. „Na gut. Aber ich will vorher nochmal auf der Brücke vorbei.“ „Einverstanden“, frohlockte Son Goku, der sichtlich besserer Laune war, als Vegeta. Außerdem hoffte er, seinen Geliebten vielleicht ein bisschen damit anstecken zu können, damit er nicht immer so grummelig war. Jetzt ging es ja voran mit der Reise. Da gab es keinen Grund mehr zum Grummeln. Gemeinsam durchquerten sie das Raumschiff und fragten sich bei einigen Soldaten durch, bis sie an der Brücke angelangt waren. Eine Überwachungskamera richtete sich auf sie und im nächsten Moment ging die Türe auf. Son Goku mochte diese Überwachungstechnik nicht. Er fühlte sich unfrei, wenn er wusste, dass Leute, die er nicht kannte, ihn beobachten konnten. In der Capsule Corporation war es für ihn immer in Ordnung gewesen, da er wusste, dass nur die Gänge überwacht waren und dass nur Bulma und ihre Familie Zugriff auf das Material hatten, aber hier wusste er nicht, ob nicht sogar eine Kamera in seinem Zimmer installiert war. Wator saß auf einem erhöhten Sitz, vor ihm eine holographische Darstellung eines Computer Bildschirms, den er mit seiner Stimme zu lenken schien. Als er die beiden Saiyajin sah, setzte er sein freundlichstes Lächeln auf. „Oh hallo. Wie kann ich euch helfen?“ „Ich würde gerne den Kurs überprüfen. Wenn es keine Umstände macht“, erklärte Vegeta mit fester Stimme und fixierte den Helu-Farianer mit finsterem Blick. „Natürlich, gerne“, wurde ihm entgegnet. „Ich kann ihr Misstrauen durchaus verstehen, Herr Saiyajin. Es ist nicht üblich, dass einem einfach so geholfen wird, ohne Gegenleistung.“ Mit diesen Worten erhob er sich von seinem Sitz und ließ Vegeta dort Platz nehmen. Mit einem kurzen Sprachbefehl stellte er den Computer so ein, dass alle Zeichen und das ganze System nun in der Sprache der Saiyajin zu lesen war. „So, nun können Sie den Computer bedienen.“ Vegeta zog eine Augenbraue hoch und widmete sich dann dem holographischen Bildschirm. Son Goku war von der ganzen Technik fasziniert, beäugte jeden einzelnen Pixel und versuchte annähernd zu verstehen, wie das Ding vor ihm funktionierte. Vegeta schien mit dieser Technik ein wenig vertraut, was Son Goku wunderte, denn er konnte es spielend leicht bedienen. //Wahrscheinlich kennt er das von früher...//, dachte er sich und beobachtete ihn. „Navigation“, befahl Vegeta dem Hologramm vor sich und im nächsten Moment ploppte ein Fenster auf, das den Titel ‘Navigation‘ trug. „Aktueller Kurs.“ Ein Unterfenster öffnete sich und Vegeta konnte die eingegebenen Koordinaten sehen. Zu seiner Verwunderung waren es tatsächlich die Koordinaten von Oryx. Er blickte Wator skeptisch an. Hatte er nicht vorhin nocht gesagt, sie wollten an Oryx nur vorbei fliegen? Der Saurier schien seinen Blick deuten zu können und erklärte sachlich: „Ich habe den Kurs nach unserem Gespräch vorhin sofort geändert. Wie versprochen werden wir euch zu eurem Ziel bringen.“ „Wie kann ich einstellen, dass das Ziel nicht mehr zu ändern ist, bis wir dort sind?“ „Das ist bereits eingestellt.“ „Dann werd ich es nochmals einstellen.“ Wator seufzte. „Hier neben den Koordinaten ist ein roter Schlüssel abgebildet. Öffnet das Menü und ihr seht, was dieser beudeutet.“ Son Goku unterdessen beugte sich leicht zu Wator hinunter. „Seid nicht böse auf ihn, er ist von Natur aus sehr misstrauisch. Das hat nichts speziell mit euch zu tun." Wator nickte ihm grinsend zu. Vegeta tat, wie ihm geheißen und als er sich absolut sicher war, dass nichts den Kurs ändern konnte, erhob er sich von dem Sitz und ließ Wator wieder Platz nehmen. „Sagt mal“, begann Son Goku freundlich. „Gibt es hier an Bord vielleicht irgendeinen Trainingsraum?“ „Nun ja... Eigentlich nicht. Wir sind keine Kämpfer, müsst ihr wissen.“ Son Goku blickte Vegeta wehmütig an. Doch dessen Gesicht war immer noch zu einer skeptischen Maske verhärtet. „Aber wir haben einen Kraftraum, in dem unsere Soldaten ihre Ausdauer und ihre Muskeln trainieren. Gegen Abend ist er meistens frei, ihr könnt ihn nutzen, falls er euren Ansprüchen genügt. Ich weiß aus Erzählungen, dass Saiyajin eher in großen arenaartigen Räumen trainieren.“ „Besser als nichts“, grinste Son Goku freudig und ließ sich erklären, wie sie zu dem Raum kommen konnten. Dann machten sie sich auf den Weg. „Sie gehen trainieren“, nuschelte Wator in einer unbekannten Sprache in sein Head-Set. Den restlichen Tag verbrachten die Saiyajins damit, in dem tatsächlich nicht allzu großen Kraftraum ein wenig zu trainieren. Danach genehmigten sie sich ein Essen im Speisesaal, das wirklich nicht allzu berauschend schmeckte und verzogen sich dann beide auf ihre Zimmer, um wenigstens ein bisschen Ruhe zu finden. Doch Vegeta konnte sich einfach nicht entspannen. Stundenlang lag er nur mit Shorts bekleidet im Dunkeln auf seinem Bett und starrte an die Decke. Irgendwas stimmte mit diesen Sauriern nicht. Es war einfach nicht normal, dass ein Volk zwei völlig Fremden einfach so half, ohne Erwartung einer Gegenleistung und ohne weitere Fragen nach Herkunft und Ziel zu stellen. Oder überhaupt mal nach den Namen zu fragen. Wator und Caulio hatten sich ihnen vorgestellt, hatten aber mit keiner Silbe wissen wollen, wer sie waren. Es schien ihnen zu genügen, zu wissen, dass sie Saiyajins waren. Niemand vertraute einfach so zwei Saiyajins. Zumindest war das in seinem bisherigen Leben nicht so gewesen. Außerdem fühlte Vegeta sich permanent beobachtet, obwohl er keine Kamera in seinem Zimmer hatte finden können. Er seufzte schwer. //Vielleicht bin ich auch einfach nur paranoid.// Gemächlich drehte er sich auf die Seite, um auf den Wecker zu schauen, der neben seinem Bett in die Wand eingebaut war. Es war mitten in der Nacht. Ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, was er tat oder wieso er es tat, erhob er sich aus seinem Bett und schlich hinaus aus seinem dunklen Zimmer hinaus in den Flur. Ein schmaler, grüner Lichtstreifen lief am Boden an beiden Seiten entlang und erhellte den Gang ein wenig. Vegeta fand sich vor der Tür zu Kakarotts Zimmer wieder. //Was mach ich hier eigentlich?// Mit einem Zähneknirschen hob er langsam seine Hand und klopfte mit zwei Fingern gegen den Stahl vor sich. Ein müdes „Was ist denn los?“ erklang auf der anderen Seite der Türe. Vegeta wunderte sich darüber, dass Kakarott in diesem suspekten Raumschiff wirklich hatte Schlaf finden können. „Ich bin‘s“, antwortete Vegeta eintönig und lauschte. Auf der anderen Seite war ein Rascheln zu hören und wenig später öffnete die Türe sich mit einem Surren. „Was ist los, Vegeta, ist irgendwas passiert?“, fragte der Saiyajin schlaftrunken und rieb sich die Augen. „Nein.“ Der Prinz schob sich an Kakarott vorbei in dessen Zimmer und setzte sich auf die Bettkante. Auf Son Gokus Gesicht bildete sich ein Grinsen. Vegeta kam ohne ersichtlichen Grund mitten in der Nacht zu ihm? Interessant... Er setzte sich neben den Prinzen und blickte ihn fragend an. Doch dieser sagte einfach nur nichts und ließ seine Augen durch das Zimmer schweifen. „Was willst du hier, Vegeta?“ „Kommt dir nicht auch irgendwas an diesen Sauriern komisch vor?“ „Nein“, antwortete Son Goku verwirrt. „Ich verstehte gar nicht, wieso du so skeptisch bist, es ist doch alles in Ordnung. Ist doch toll, dass wir endlich mal ein bisschen Glück haben.“ „Ich trau ihnen nicht“, entgegnete der Prinz mit scharfem Tonfall. Zögerlich hob Son Goku seinen Arm und legte seine Hand auf Vegetas Schulter. Zu seiner Verwunderung wurde sie nicht gleich wieder weggeschlagen. „Lass uns einfach auf der Hut sein“, beschwichtige ihn Son Goku. „Dann wird schon nichts passieren.“ Vegeta nickte und schloss seine Augen für einen Moment, um tief durchzuatmen. „Lass uns schlafen gehn...“ Son Goku nickte und wartete darauf, dass Vegeta aufstand, um in sein eigenes Zimmer zu gehen. Aber der Prinz schien nichts derartiges vorzuhaben. //Will er etwa hier bleiben?//, fragte sich Son Goku innerlich frohlockend. Da er aber das Gefühl hatte, Vegeta besser nicht zu fragen, um ihn nicht in Verlegenheit zu bringen, legte er sich einfach in sein Bett, legte die dünne Decke über sich und ließ neben sich Platz für ihn. Als er den immer noch sitzenden Prinz ansah, der seinen Blick aufs Äußerste mied, fiel ihm ein leichter Rotschimmer auf dessen Wangen auf. Der Prinz wollte also wirklich bei ihm bleiben, konnte es sich aber nicht eingestehen. „Nun leg dich schon hin“, befahl Son Goku mit weicher Stimme und rutschte noch ein Stück zur Seite. Ohne ihn anzusehen ließ Vegeta sich langsam zur Seite kippen und legte seine Füße auf das Bett. Son Goku legte von hinten seinen Arm um Vegetas Bauch, zog ihn eng an sich und küsste sachte seinen Nacken. Er wollte ihm einfach nur etwas Gutes tun, für ihn da sein, da er wusste, dass diese Reise und die ganzen Umstände einen hohen Stress für ihn bedeuteten. Er spürte, wie sich der Körper neben ihm langsam entspannte und das entspannte auch ihn. Allmählich glitten die beiden Saiyajin in einen seichten Schlaf. Müde öffnete Vegeta die Augen. Hatte er da nicht eben irgendetwas gehört? Regungslos blieb er liegen, starrte und lauschte in die Dunkelheit. Aber er konnte nichts verdächtiges feststellen. //Hab ich wohl geträumt//, schlussfolgerte der Saiyajin daraus. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass nicht mal eine Stunde vergangen war, seitdem er und Kakarott sich schlafen gelegt hatten. Vorsichtig drehte er seinen Kopf und blickte in das schlafende Gesicht hinter sich. Kakarotts Ausdruck war entspannt und sein Mund stand leicht offen. Er sah glücklich aus. Durch Vegetas Körper lief ein warmer Schauer, als er dieses Bild sah und er überlegte, ob er ihn wohl irgendwann mal beim Schlafen zeichnen konnte. Aber hier drin war es viel zu dunkel und seine Stimmung viel zu schlecht. Mit einer flüssigen Bewegung schob er Kakarotts Arm von sich und erhob sich aus dem kleinen Bett, um kurz im Badezimmer zu verschwinden. Nachdem er sein Geschäft verrichtet hatte und gerade wieder die Toilettentüre öffnen wollte, stutzte er. Da war es wieder gewesen. Das Geräusch. Es klang wie Schritte. Abwartend ließ er die Türe geschlossen und lehnte sich mit seinem Ohr dagegen, um zu lauschen. Die Schritte klangen, als wären sie vor Kakarotts Zimmertüre. Aber ihnen war gesagt worden, sie seien die einzigen Besucher zur Zeit. Was machten also irgendwelche Leute draußen auf dem Gang? Gespannt beobachtete er die Schritte und es schienen mehrere Personen zu sein und noch weitere dazu zu kommen. Sein Misstrauen stieg. Dann hörte er ein Surren und die Schritte wurden besser hörbar. //Die sind in Kakarotts Zimmer!//, stellte der Prinz erschrocken fest. //Scheisse... Von wegen da kommt man nur mit Chipkarte rein!// In dieser Situation wurde ihm schlagartig klar, dass seine Zweifel an der Gastfreundlichkeit dieser Saurier nicht ohne Grund gewesen waren und er beschloss, noch einige Sekunden zu warten. Im nächsten Moment hörte er Kakarott Aufstöhnen und er wusste, dass ihm etwas passiert war. Doch er wartete noch. Wussten diese Bastarde, dass er hier im Zimmer war? Oder vermuteten sie ihn noch in seinem eigenen? Scheinbar hatten die Angreifer Kakarott geknebelt, denn undeutliche, fast erstickte Laute erklangen nun aus dem Bett, so als versuchte der Saiyajin, sich zu wehren, konnte es aber nicht. //Verdammt, was haben die mit ihm gemacht?!// “Kommandant, das andere Zimmer ist leer, Prinz Vegeta ist unauffindbar!”, erklang eine rauhe Stimme, die gleich danach begann zu röcheln, als der Kommandant seinen Soldaten an der Kehle packte. “Was soll das heißen, ’unauffindbar’? Durchsucht das gesamte Schiff, er kann ja nicht verschwunden sein!” “Jawohl!” Vegetas Atem stockte. ’Prinz Vegeta’. Sie wussten also, wer er war. Dann hatte er sich doch nicht geirrt, dass sie wohl irgendeine gemeinsame Vorgeschichte hatten. Aber das war jetzt auch egal. Zum Glück wussten sie nicht, dass Vegeta in Kakarotts Zimmer gegangen war. Seinen Einschätzungen nach, befand sich der Kommandant nach Abbeorderung der Soldaten jetzt mit nur noch zwei anderen Wachen in Kakarotts Raum. Er durfte kein Risiko eingehen, zu früh entdeckt zu werden. Dann wäre das gesamte Schiff unüberwindbar für sie beide... “Wo ist dieser Bastard von einem Prinz?”, fragte der Kommandant mit seiner säuselnd-krächzenden Stimme und näherte sich Kakarotts Bett. Vegeta konnte hören, wie dieser gierig einatmete, als der Knebel entfernt wurde. “Wieso?”, fragte Kakarott provokativ. “Liegt er nicht in seinem Bettchen?” Es folgte ein knirschendes Zischen und ein lauter Schmerzensschrei, den der gepeinigte Saiyajin ausstieß. Diese Gelegenheit nutzte Vegeta, durchbrach mit einem Energiestrahl die Badezimmertür, die geradewegs eine der Wachen an der Wand zermatschte. Der Prinz stieß sich vom Boden ab, raste auf die andere Wache direkt an der Zimmertüre zu und brach ihr mit einem gekonnten Tritt das Genick. Noch im Landen bediente er den Verschlussmechanismus der Türe, so dass diese nun zu glitt. Vegeta positionierte sich direkt vor diesem einzigen Ausgang und fixierte den Kommandanten, der niemand anders war, als Caulio, der sie am Nachmittag begrüßt hatte. “Oh Kacke...”, entfuhr es diesem und er drängte sich verängstigt an die gegenüberliegende Wand, um so viel Raum wie möglich zwischen sich und den Prinzen zu bringen. “Wage es nicht, mich anzugreifen, sonst wird dein Freund dafür bezahlen!" Ein Blick auf Kakarott, der erleichtert von seinem Auftauchen war, verriet ihm, dass dieser mit metallenen Fesseln um Hals, Arme und Beine an das Bett gefesselt war. “Na und?” Vegeta ging einen Schritt auf ihn zu. Caulio erhob eine kleine Fernbedienung, die dem Prinzen bis gerade nicht aufgefallen war und drückte auf einen kleinen gelben Knopf. Urplötzlich ertönte wieder das knirschende Zischen, als Kakarott einen starken, durch die Fesseln übertragenen Stromschlag zu spüren bekam. Wieder schrie er vor Schmerz laut auf, während Caulio ein leises Lachen hören ließ. Vegeta reagierte blitzschnell, da er wusste, dass die Saurier kein Kriegervolk waren und er ihre Körperkraft weniger zu fürchten hatte, als ihre Technologie, preschte vor, kickte seinem Gegenüber so fest gegen den Unterarm, dass Knochen zerbrachen und die Fernbedienung zu Boden fiel. Ein weiterer Tritt und sie zerbarst in tausend Einzelteile. Ein rascher Griff und Caulio war an der Kehle gepackt und gegen die Wand gedrückt. “Bitte tut mir nichts”, winselte er halb erstickt. “Ich befolge nur Befehle...” “So? Und welchen Befehl hat man dir erteilt, Abschaum?” Vegeta fixierte ihn aus wütend blitzenden Augen heraus. Caulio wand sich unter seinem festen Griff. “Nun sprich schon!”, befahl er und drückte fester zu. “Die Saiyajins festzunehmen...”, röchelte er. “Und weiter?” “Wir haben Gefängniszellen, die die Energie der Insassen rauben... Dorthin sollte man euch bringen... Lasst mich doch bitte los...” “Wieso das Ganze?” “Ich... kann... nicht... atmen...” Genervt seufzte der Prinz und lockerte seinen Griff ein Stück weit. “Nun?” “Weil die Saiyajins unseren Heimatplaneten zerstört haben. Wir wollten Rache.” Vegeta verzog sein Gesicht. “Sagtet ihr nicht, ihr sein ein Nomadenvolk?” “Einst waren wir keines... Bis die Saiyajins unseren Planeten Faria zerstört haben. Euer Vater höchstpersönlich hat ihn gesprengt, weil wir uns geweigert hatten, mit euch Handel zu betreiben und euch Sklaven zu schicken.” “Mein Vater existiert nicht mehr und ebenso mein eigener Heimatplanet. Ich erleide das gleiche Schicksal, wie ihr, nur dass von meinem Volk so gut wie keiner mehr lebt. Es gibt niemanden mehr, der mitverantwortlich ist für euer Leid. Ich schon gar nicht. Ich habe mehr verloren, als ihr!" Vegeta näherte sich mit seinem Gesicht dem des stinkenden Sauriers. “Und deshalb”, flüsterte er bedrohlich. “Wirst du uns jetzt zeigen, womit wir dieses vermaledeite Schiff verlassen können. Und keine Spielchen mehr! Sonst zermatsche ich deinen Schädel mit bloßen Händen!” Caulio versuchte wohl verzweifelt, unter Vegetas Griff zu nicken, was ihm nicht so recht gelang, aber Vegeta verstand. Er ließ ihn los und packte ihn am Kragen. “Mach diese Fesseln auf”, befahl er und deutete auf Kakarott, der immer noch gefesselt auf dem Bett lag. Der verängstigte Saurier griff erneut unter seinen Umhang und holte eine zweite Fernbedienung hervor, die jedoch viele einzelne Knöpfe hatte und wohl nicht nur zur Steuerung einer einzigen Apparatur diente. Er drückte eine Kombiantion und die Fesseln glitten fast lautlos zurück unter die Matratze, wo sie gut versteckt gewesen waren. Son Goku erhob sich sofort und rieb sich die Handgelenke, die bei den heftigen Stromstößen ganz schön was abbekommen hatten. Caulio unterdessen wollte die Fernbedienung wieder einstecken, Vegeta riss sie ihm jedoch förmlich aus der Hand. “Die nehme wohl besser ich an mich.” Was er nicht bemerkt hatte war, dass der Saurier kurz zuvor noch einen kleinen roten Knopf gedrückt hatte, der auf der Unterseite der Fernbedienung versteckt war. Son Goku griff nach seiner Tasche. “Komm schon, lass uns abhauen.” Er betätigte den Türöffner und ging hinaus in den Gang. Vegeta packte den Kommandanten am Hemd und schleppte ihn hinter sich aus dem Zimmer hinaus. Vor seiner eigenen Zimmertüre bleib er kurz stehen. Seine Tasche war noch darin. Er nahm seine Chipkarte aus der Hosentasche und versuchte, damit die Tür zu öffnen, doch nichts tat sich. Mit einem aggressiven Knurren formte er einen Energieball in seiner Hand und schmetterte ihn gegen den harten Stahl, der zwischen ihm und seinen Habseligkeiten lag. Als er auf die Tür prallte, knallte und blitzte es und im nächsten Moment war Vegetas Energie von dem Stahl absorbiert worden. “Das klappt nicht, Vegeta, ich hab das bei den Fesseln auch probiert”, erklärte Kakarott wütend. “Das scheint irgendein besonderes Metall zu sein, ich hab es einfach nicht kaputt bekommen!” Vegetas Knurren wurde noch lauter und er packte Caulio fester und schrie ihm ins Gesicht, er solle diese verdammte Tür auf machen, als der Gang auf einmal von aufblinkendem Rotlicht erhellt wurde und ein schriller Sirenenton erklang, der bis ins Mark drang. Der Prinz war so überrascht davon, dass er den Saurier vor sich für einen Moment vergaß. Dieser nutzte die Gelegenheit und hechtete nach vorne, um Abstand zwischen sich und die Saiyajin zu bringen. Sofort erschienen auf beiden Seiten des Ganges unzählige schwer bewaffnete Helu-Farianer, die ihre Gegner sogleich ins Visier nahmen. Den Waffen war anzusehen, dass sie so hoch technisiert und entwickelt waren, dass sogar ein Saiyajin davor Respekt haben sollte. Vegeta und Son Goku wechselten ein paar panische Blicke. Vegeta ging in Angriffsstellung, aber Son Goku hatte andere Pläne. Er griff den Prinzen am Handgelenk, legte Zeige- und Mittelfinger an die Stirn und stand zwei Sekunden später neben Wator, der ihn entsetzt anstarrte. “Was? Wie?!” “Tja, da staunst du, du mieser Verräter!”, sprach Son Goku dem verdutzten Saurier-Chef entgegen. “Nennt sich Momentane Teleportation. Ziemlich nützlich.” Wators Überraschung verwandelte sich in Verwunderung und Bestürzung. Wie hatte er das auch ahnen sollen? Er kannte diese Technik, aber niemals hätte er sie bei einem Saiyajin erwartet... Vegeta reagierte blitzschnell und nahm Wator in den Schwitzkasten. “So, mein Freund. Du bringst uns nun zu euren Raumkapseln.” Wator wackelte panisch mit seinen Armen und Beinen durch die Gegend, als er von Vegeta hinter sich hergezogen wurde. Dieser ließ jedoch keine Gnade walten und Son Goku war auch weit davon entfernt, dem Prinzen zu sagen, er sollte zaghafter vorgehen. Auf dem Weg durch das Raumschiff begegneten ihnen noch eine Vielzahl an Wachen, die jedoch alle beim Anblick von Wator in Gefangenschaft wie reglos verharrten und ihr Chef gebot ihnen auch, die beiden ziehen zu lassen. Nach einigen Wegminuten kamen sie endlich am Hintern des Raumschiffes an, in dem sich ein Hangar mit diversen Flugapparaten befand. “Zeig mir den schnellsten”, befahl Vegeta ruppig. “Der da.” Die zitternde Hand Wators deutete auf ein Flugzeug, das kugelförmig war und deutlich größer als die Raumkapseln, mit denen die Saiyajin früher durch das All geflogen waren. Ein skeptischer Blick Vegetas traf den Saurier. Wators Augenwinkel zuckten ängstlich und ein kurzes, schüchternes Grinsen war in seinem Gesicht zu sehen. “Und jetzt”, flüsterte Vegeta bedrohlich. “Zeigst du mir wirklich das schnellste. Keine Spielchen, Saurier!” “Aber das ist doch-” Ein harter Tritt in den Magen traf den Saurier unvermittelt und er spuckte eine kleine Pfütze dunkelgrünen Blutes auf den Boden vor sich. Er stöhnte laut auf. “Das schnellste”, wiederholte Vegeta. “Sonst brauchst du bald nicht mehr auf deine Figur achten, weil dein Bauch eh schon ein Loch haben wird.” Wators Augen weiteten sich vor Angst. Langsam hob er die Hand und schluckte den Rest an Blut in seinem Mund wieder hinunter. Nun deutete er auf ein Flugzeug, das ein wenig an Düsenjets bei den Menschen erinnerte. “Danke”, meinte Vegeta sarkastisch und schleifte Wator hinter sich her zu dem kleinen Raumschiff. “Ich werde dich jetzt los lassen”, erklärte er. “Deine Männer werden uns ziehen lassen. Glaub mir, ihr wollt euch nicht mit uns anlegen...” Wator schluckte ein weiteres Mal und nickte schleunigst. Dann blickte er den beiden Saiyajin hinterher, wie sie in das Raumschiff kletterten. Vegeta kletterte auf den vorderen Sitz, Kakarott ließ sich hinter ihm nieder und stellte seine Tasche unter den Sitz. Keine unnötigen Zimmer. Nur eine Flugmaschine, mit der man von A nach B kommen konnte. Rasch startete Vegeta die nicht allzu komplizierte Technik und gab den Kurs ein. Wator sorgte dafür, dass sich am Ende des Hangars eine Luke ins Weltall öffnete, durch die Vegeta und Son Goku nun mit ihrer neuen Flugmaschine hinausrauschten. Eine Weile flogen sie wortlos voran, das Raumschiff der Helu-Farianer war längst außer Sichtweite. Ihre Stimmung war gedrückt. “Ich hab dir ja gleich gesagt”, durchbrach Vegeta die Stille. “Dass mit denen was faul ist...” “Ja, du hattest recht. Na und?” Son Goku wollte das nicht hören. Er hatte sich geirrt und es war nicht mehr zu ändern. Außerdem waren sie glimpflich davon gekommen und das ohne größere Opfer bringen zu müssen. “‘Na und’? Verdammt Kakarott, die haben meine ganzen Sachen!” Son Goku neigte seinen Kopf schuldbewusst. “Mensch, Vegeta... Das... Das tut mir leid. Ich hätte gleich auf dich hören sollen.” “Ja das hättest du. Ich kenne den Weltraum und seine Gepflogenheiten etwas besser, als du.” Kakarott antwortete nicht mehr, sondern versank in seinen Gedanken. Ebenso wie Vegeta. Seine gesamten Sachen von der Erde waren weg. Zum Glück waren die Kapseln von Bulma in Kakarotts Tasche untergebracht. So hatten sie wenigstens Proviant für die nächsten paar Tage. Unwillkürlich glitten seine Gedanken zu seinem verlorenen Skizzenbuch mit dem Portrait von seiner Mutter... Mit den ersten Zeichenversuchen Kakarotts... Mit den Aktskizzen von Kakarotts Körper, mit denen die ganze Geschichte zwischen ihnen überhaupt erst angefangen hatte... Mit dem tollen Portrait von Kakarotts glücklichem Gesicht... Ein leises Knurren entfuhr Vegeta, als ihm klar wurde, dass all dies unwiederbringlich verloren und weg war. Son Goku schien die Gedanken des Prinzen erraten zu haben, aber er wusste einfach nicht, was er dazu sagen sollte, also schwieg er sich aus und glitt schuldbwusst ein Stück tiefer in seinen Sitz. Wieder folgte eine lange Zeit nur Schweigen. Vegeta überprüfte den Kurs. “Diese Saurier haben wirklich einen wahnsinnigen, technischen Standart...”, murmelte er und Son Goku horchte auf. “Mit dem Ding sind in in weniger als zwei Tagen auf Oryx. Das ist viel früher, als ursprünglich gedacht.” Ein zufriedenes Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des Saiyajin-Prinzen aus. Sie würden also rechtzeitig kommen. So hatte die Feindseligkeit der Saurier doch etwas gutes gehabt... Kapitel 19: 19 - [Planet Oryx] ------------------------------ 19 So flogen sie zwei Tage lang ohne nennenswerte Ereignisse auf den Planeten Oryx zu. Einmal hatten sie Zwischenhalt auf einem kleinen, roten Planeten gemacht, der von humanoiden, lilafarbenen Kreaturen bewohnt war, um ihre Wasservorräte aufzufüllen und zu duschen. Von den Helu-Farianern waren sie anscheinend nicht verfolgt worden. Das Radar zeigte nichts auffälliges an. Und schließlich kamen sie endlich in Sichtweite eines riesigen schwarz-leuchtenden Planeten, der sich majestätisch vor ihrer Frontscheibe präsentierte. Son Gokus Augen begannen vor Vorfreude zu glänzen, als er den wundervollen Stern erblickte und auf Vegetas Zügen manifestierten sich Nervosität und Aufregung. Aber auch Skepsis. Immerhin konnte einiges schief gehen, bevor er wieder in Besitz seines Eigentums war. Bereits hier, ziemlich weit vor dem Planeten, tummelten sich unzählige Raumschiffe, alles Gäste, die extra für die IPKA angereist waren und ihre großen Schiffe im All liegen gelassen hatten, um mit kleineren Gleitern oder per Beamen auf den Planeten unter ihnen zu gelangen. Je näher sie dem Planeten kamen, desto größer wurde er vor ihnen. Oryx war mindestens fünfmal so groß wie die Erde und bei näherem Hinfliegen, wurde die Oberflächenstruktur immer sichtbarer. Das, was dem Planeten solch einen schwarzen Glanz verlieh, war das Licht seiner weit entfernten Sonne, das sich spiegelte in einer Art abgedunkeltem Glas, das fast den gesamten Planeten überzog. “Was ist das?”, fragte Son Goku irritiert. “Das erklärt dir am besten jemand, der von dort stammt”, erwiderte der Prinz wenig geschwätzig. Kurze Zeit später öffnete sich unter ihnen eine große Landeluke, durch die sie nach unten unter das abgedunkelte Glas flogen. Nach ein paar Minuten landeten sie dann in einem Hangar, in dem unzählige Flugmaschinen standen. Das ganze ähnelte einem Parkhaus. Vegeta stellte den Gleiter auf einer gelb markierten Fläche ab und die beiden stiegen aus. Son Goku schulterte seine Tasche und ging hinter dem Prinzen her, der geradewegs auf eine Art Schalter zulief, hinter dem eine grünliche Aliendame saß und sie neugierig beäugte. “Guten Tag, werte Herren. Sind sie registriert?” “Auf den Namen Nasuto”, antwortete Vegeta tonlos und blickte sich um. So groß hatte er sich das ganze nicht vorgestellt und er fand es ziemlich beeindruckend. Durch das abgedunkelte Glas circa einen Kilometer über ihren Köpfen, konnte man die Horde an Raumschiffen im All sehen, doch alles gedämpft, fast wie durch das Tragen einer Sonnenbrille. Im Grunde war dieses Glas auch nichts anderes. Nur, dass der gesamte Planet dadurch bedeckt war. Die Ausstattung, bzw. die Architektur der Oryxaner schien ziemlich modern und schick, alles war in simplen Schwarz- und Weißtönen gehalten und aus glänzendem Metall. Hinter ihnen fuhr der Gleiter mitsamt der markierten Fläche nach unten in einer Öffnung, die sich im Boden auftat. Er wurde quasi auf ein anderes Parkdeck verschoben. Die grüne Dame legte Vegeta etwas auf den Tresen, das der Chipkarte im Raumschiff der Helu-Farianer ähnelte. “Bitte sehr”, säuselte sie. “Mit dieser Karte haben sie über unser System” - sie deutete auf eine silberne Säule, etwa zehn Meter neben ihrem Schalter, an der ein kleiner Bildschirm und ein Karte-Leseschlitz befindlich waren - “jederzeit Zugriff auf ihren Gleiter. Es ist alles selbsterklärend und einfach. Und hier habe ich noch eine Nachricht, die auf ihren Namen hinterlegt wurde.” Neben die Karte legte sie etwas, das aussah, wie eine High-Tech-Armbanduhr. Vegeta nickte und nahme beides an sich. Dann drehte er sich um, um zu gehen. “Danke”, sagte Son Goku freundlich zu der Alienfrau, die ihn daraufhin anlächelte, und folgte dem Prinzen nach draußen. Als sie aus dem Parkhaus heraustraten, wurden sie jäh aus der Ruhe gerissen, die um sie herum geherrscht hatte. Sie fanden sich auf einer belebten Straße wieder, überall liefen unterschiedlichste Wesen herum, es war laut und Autos schwebten durch die Straßen. Die Läden und Cafes waren überfüllt und das Klima war angenehm warm, wie im Sommer auf der Erde. Für einen Moment blieben die beiden Saiyajin regungslos stehen, um sich einen Überblick zu verschaffen und die vielen Eindrücke zu verarbeiten. Dann deutete Vegeta auf eine kleine Gasse, die sich zwischen dem Parkhaus und einem enormen Gebäude, das wohl eine Art Modehaus war, auftat und lief darauf zu. Sie verschwanden einige Meter weit in der dunklen Gasse, in der sich Mülltonnen befanden. Dort legte Vegeta sich die Armbanduhr um und drückte eine kleine schwarze Taste an deren Seite. Über seinem Arm erschien eine kleine holographische Darstellung eines fast glatzköpfigen Mannes mit rauhen Gesichtszügen. Er begann mit einer tiefen, eindringlichen Stimme zu sprechen. “Seid gegrüßt, Prinz Vegeta. Ich befinde mich mit meinen Männern auf unserem Schiff, draußen vor Oryx. Für euch habe ich ein Appartment in Hotel Garmbl reservieren lassen. Es ist für die gesamte Dauer der IPKA reserviert, da ich nicht genau weiß, an welchem Tag ihr anreisen werdet. Es läuft ebenfalls auf meinen Namen. Von dem Zimmer aus habt ihr die Möglichkeit mit mir in Kontakt zu treten, so dass wir einen Treffpunkt ausmachen können. Mit dem Armband, das sich nun in eurem Besitz befindet, könnt ihr überall virtuell bezahlen. Das ist eine gängige Zahlungsmethode auf Oryx.” Mit diesen Worten erlosch das Hologramm. Sie traten aus der dunklen Gasse heraus in die geschäftige Straße vor ihnen und Vegeta winkte ein weißes Schwebeauto heran, auf dem seltsame Schriftzeichen zu sehen waren. Son Goku hasste es, wenn Dinge in Schriften geschrieben waren, die er nicht lesen konnte. Er fühlte sich immer verloren und fremd, wenn er etwas nicht entziffern konnte. Aber irgendwie war ihm klar, dass auf diesem Fahrzeug etwas wie “Taxi” stehen musste. Sie stiegen ein. “Hotel Garmbl”, sagte Vegeta tonlos zu dem echsenartigen Fahrer, der vorne saß. Dieser nickte sachlich und diskret und fuhr los. Während der Fahrt konnten sie die Vielfältigkeit der Hauptstadt von Oryx bewundern. Und überall war immer das abgedunkelte Glas über ihnen zu sehen. son Goku fragte sich immer noch, was es damit auf sich hatte und er nahm sich vor, bei Gelegenheit jemanden danach zu fragen. Sie fuhren an riesigen Plätzen vorbei, an denen sich Unmengen von Gestalten, Touristen tummelten und an hohen Gebäuden, die mit leuchtenden Reklameschildern behangen waren und Werbung für die IPKA machten. Generell schien die ganze Stadt von diesem Kunstmotto vereinnahmt zu sein, denn überall fanden sich riesige Statuen, Musikkünstler an Ecken, die Instrumente spielten, deren Klang sich von den Instrumenten auf der Erde mehr als unterschied, Schauspieltruppen, die seltsame Theateraufführungen auf den Plätzen machten und natürlich unzählige mobile Fressbuden, bei deren Anblick Son Gokus Magen laut hörbar knurrte. Vegeta strafte ihn mit einem bösen Blick. Der jüngere kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Bald hielten sie vor einem imposanten, riesigen Wolkenkratzer, der wohl das Hotel war, in dem sie bleiben sollten. Vegeta hielt dem Fahrer sein Handgelenk mit der Armbanduhr hin. Dieser benutzte sein eigenes, um mit dem von Vegeta zu kommunizieren und mit einem lauten Piepsen wurde der Betrag, den sie verfahren hatten, transferiert. Wenig später fanden sie sich in der schicken Hotellobby wieder, in der man von einem dreistöckigen, weißen Springbrunnen begrüßt wurde, der nicht mit Wasser befüllt war, sondern mit einer hellblauen Flüssigkeit. Vegeta lief schnurstracks auf dem Empfang zu. “Kakarott, wo bleibst du?”, fragte er genervt seinen Begleiter, der, von dem Brunnen begeistert, stehen geblieben war. Er schaute auf und folgte Vegeta. Hinter dem Tresen stand ein Herr, der wahrscheinlich von derselben Art war, wie die Dame in dem Parkhaus. Zumindest hatte er dieselbe Hautfarbe. “Guten Tag, werte Herren”, begrüßte er sie freundlich und etwas hochnäsig mit nasalem Ton. “Willkommen in Hotel Garmbl. Ich hoffe, sie haben reserviert, sämtliche Zimmer sind ausgebucht.” “Nasuto”, grummelte Vegeta und sah den Hotellier misstrauisch an. Dieser tippte etwas in die Tastatur vor sich ein und holte schließlich einen runden, silbernen Chip unter dem Tresen hervor, den er in ein Lesegerät neben der Tastatur legte. Wieder tippte er etwas ein und reichte Vegeta dann den Chip, den er zuvor noch an eine silberne Kette gehängt hatte. “Hier, bitte sehr, Herr Nasuto. Ihre Zimmernummer ist 2267. Nehmen Sie den Aufzug in die 22. Etage und dann halten Sie sich rechts.” Vegeta nahme den Chip und wand sich zum Gehen. Son Goku sagte noch schnell “Danke!”, kassierte dafür ein freundliches Lächeln von dem Alien und lief seinem Prinzen hinterher zum Aufzug, der durch einen langen Glasschacht am Ende der Lobby nach oben verlief. Während dem ersten Teil der Auffahrtas konnte man durch das Glas die Lobby des Hotels, das rund war, von oben betrachten. In jeder Etage verlief um den Aufzug herum ein runder Gang, von dem aus Zimmer abgingen. Ab dem 15. Stock jedoch war der Aufzug geschlossen und die Lobby überdacht, um noch mehr Platz für Zimmer zu schaffen. Im 22. Stock stiegen die Saiyajins aus. Der Gang war hell beleuchtet mit warmem, gelben Licht. Die Wände waren elegant, fast altmodisch gestaltet und mit warmen Farben gestrichen und mit Bildern behangen. Es war fast, als wären die beiden in eine andere, ruhigere Welt eingetaucht, als die moderne, laute Welt draußen. Nach etwa zwanzig Metern kamen sie zu ihrer Zimmernummer. Vegeta hielt den Chip an die Vorrichtung an der Türe, wurde daraufhin nach seinem Fingerabdruck gefragt, der nun gespeichert wurde und schon schwang die Türe auf. Das Zimmer war atemberaubend. Es hatte eine Glasfront, durch die man die Stadt überblicken konnte und bei Bedarf konnte man das Glas verdunkeln, bis es wie eine massive Wand aussah. In der Mitte des Raumes stand eine weiße Couch, ihr gegenüber ein riesiger Bildschirm und dazwischen ein großer, runder Glastisch. Son Goku ließ sich sofort darauf nieder und legte seine Füße auf den Tisch. “Ist ja richtig luxuriös. Nur das beste für den Prinzen, nicht wahr?”, witzelte er, während Vegeta sich weiter umsah. Dieser öffnete eine Türe links von der Sitzecke und fand sich im Schlafzimmer wieder. Darin befand sich ein großes Bett, das mit dunklen, schweren Vorhängen überdacht war, an der Wand ein Fenster, das nicht größer war, als nötig und eine weitere Türe, die in ein elegantes Badezimmer mit High-Tech-Dusche führte. Son Goku unterdessen hatte sich wieder erhoben und war zu der kleinen Bar gegangen, die sich am anderen Ende des Zimmers befand. Darauf lag ein kleines Heft, in dem detailliert beschrieben war, an welche Regeln man sich in dem Hotel halten musste, wie die Bestimmungen im Notfall waren und wie man sich etwas beim Zimmerservice bestellen konnte. “Vegeta!”, rief er aufgeregt. “Ich hab die Speisekarte gefunden!” Zwei Sekunden später stand der Prinz neben ihm und blickte gierig in die Karte. “Zweimal alles?”, fragte Son Goku ihn belustigt, schon mit dem Telefon in der Hand. “Und du willst nichts?”, fragte der Prinz mit einem süffisanten Grinsen im Gesicht und verschränkte die Arme vor der Brust. Son Gokus Grinsen wurde doppelt so breit, wie es sowieso schon war, als er die dreistellige Nummer in das Telefon tippte. Eine weibliche Stimme meldete sich am Ende der Leitung. “Wie kann ich Ihnen helfen, Herr Nasuto?” Im ersten Moment wunderte sich Son Goku, dass die Dame wusste, wer er war, ohne dass er es gesagt hatte, aber dann fiel ihm ein, dass es auch auf der Erde Telefoneinrichtungen gab, bei denen man den Absender auf einem Display ablesen kann. “Viermal die ganze Speisekarte, bitte.” Die Stimme am anderen Ende stockte für einen Moment. “Hallo?”, fragte Son Goku verwirrt, als keine Antwort kam. “Äh... Viermal... alles?”, fragte die Dame irritiert, aber freundlich. “Ja, wir haben nen mords Kohldampf!”, lachte der Saiyajin in den Hörer. “Natürlich. Wir werden Ihre Bestellung so schnell es geht, bearbeiten.” Ein Klacken in der Leitung verriet, dass sie aufgelegt hatte, also beförderte Son Goku das Telefon zurück auf die Bar vor ihm und musterte Vegeta, der sich auf einem der Barhocker niedergelassen hatte und eine Flasche mit einer goldenen Flüssigkeit inspizierte. Der Prinz spürte instinktiv den Blick Kakarotts und blickte zu ihm hoch. Er hatte nicht bemerkt, wie nah der Jüngere Saiyajin ihm mittlerweile gekommen war. Er stand direkt vor ihm. “Und jetzt...”, hauchte Kakarott und kam dem sitzenden Prinzen mit seinem Gesicht näher. “Hab ich Hunger auf etwas ganz anderes...” Er stützte sich mit seinen Händen auf Vegetas Oberschenkeln ab und kam noch näher zu ihm. Kurz vor Vegetas Gesicht hielt er inne und fixierte ihn mit einem lüsternen Blick. Vegeta zog eine Augebraue nach oben, als ließe ihn das ganze Geschehen absolut kalt. “Du willst das Dessert also vor dem Hauptgang?”, fragte er tonlos, um Kakarott zu irritieren. Dieser schien genau so zu reagieren, wie der Prinz es sich gewünscht hatte und schenkte ihm einen verwirrten Blick. Zufrieden grinste Vegeta, packte Kakarott mit einer Hand im Nacken und zog ihn in einen leidenschaftlichen Kuss. Die Verwirrung über den Kommentar des Prinzen war sofort vergessen, als er dessen Lippen auf seinen spürte und ein leichtes Kribbeln breitete sich in seiner Magengegend aus, so als würde sein Appetit endlich gestillt werden. Mit seiner Zunge teilte er die Lippen des Prinzen und drang gierig in den geöffneten Mund ein. Vegeta entfuhr ein Stöhnen, als Kakarott so forsch und fordernd nahm, was er wollte. Er spürte, wie Kakarott seine Beine spreizte und sich zwischen sie stellte und wie er seine Arme fest um seinen Rücken schmiegte, nur um die Muskeln entlang seiner Wirbelsäule fest auf und ab zu streichen. Nach zwei Tagen Dauer-Sitzen in dem Raumgleiter war das eine richtig angenehme Wohltat. Unbewusst löste er den Kuss und lehnte sich auf dem Stuhl nach hinten, ließ sich in die starken Arme Kakarotts fallen, der sofort mit seinen Lippen weiter hinunter zu seinem Hals wanderte. Irgendwie war Vegeta froh, dass Kakarott das alte Saiyajin-Ritual nicht kannte, das zwei Wesen miteinander verband, sonst hätte er sich tatsächlich Sorgen gemacht, dass dieser ihn vielleicht beißen könnte, ohne dass er es wollte. Aber an sich hatte er sich schon öfter gefragt, wieso er eigentlich keine Angst hatte, dass Kakarott ihn beißen könnte. Wollte er das am Ende vielleicht sogar? Nein... Dann hätte er ihn ja selbst schon längst selbst gebissen. Außerdem beißt ein Prinz keinen Unterklassekrieger. Auch nicht, wenn er ihm sich noch so nahe fühlt. //Was denk ich denn da?// Er genoss noch die heißen Liebkosungen von Kakarotts Mund an seinem Hals und dessen Händen an seinem Rücken, als es unsanft an der Türe klopfte. Abrupt hörte Son Goku auf, ließ den Prinzen aber nicht los. Beider Blicke wandten sich zur Türe. “Zimmerservice”, erscholl es von draußen und bevor Vegeta realisieren konnte, was los ist, fiel er unsanft nach hinten vom Barhocker, weil Kakarott schnell wie der Blitz zur Türe gesprungen war, ihn völlig außer Acht lassend. “Au Mannomann, Essen!!”, frohlockte er, während ein Hotel-Alien nach dem anderen mit einem schwebenden Wägelchen voll mit Essen ins Zimmer gewandert kam und die Köstlichkeiten auf dem Tisch und der Bar verteilte. Unterdessen war Vegeta aufgestanden und rieb sich das Steißbein, auf dem er unsanft gelandet war. Ein Knurren entwich seiner Kehle und kurz darauf auch seinem Magen und schon war sein Groll auf Kakarott vergessen - denn es gab wichtigeres zu tun. Mit vollgeschlagenen Bäuchen lagen die beiden satten Saiyajins bewegungsunfähig in ihrem Appartement auf dem Sofa, um sie herum Berge von dreckigem Geschirr und Essensresten. Sie seufzten zufrieden und ruhten sich eine Weile aus. Das Essen auf Oryx ließ keine Wünsche offen und war so lecker wie exotisch. “So lässts sich leben...”, säuselte Son Goku müde vor sich hin und fiel in einen schnarch-intensiven Verdauungsschlaf. Vegeta konnte darüber nur schmunzeln. Kakarott musste es einfach immer übertreiben mit dem Essen... Er ließ seinen Blick durch das vermüllte Zimmer schweifen. Seine Augen blieben auf Kakarotts Reisetasche hängen, die einsam und verlassen bei der Tür zum Schlafzimmer stand. Ein Schwall der Melancholie überkam ihn, als er an seine eigene Tasche dachte, die er mitsamt seinem Skizzenbuch verloren hatte... Unwiederbringlich... Ein resigniertes Seufzen drang aus seinem Mund und er erinnerte sich daran, dass sie ja hier waren, um eine Mission zu erfüllen. Also erhob er sich von dem Sofa, auf dem der im Schlaf schmatzende Kakarott lag, um Kontakt zu Nasuto aufzunehmen. Er freute sich auf den Saiyajin, den er schon seit seiner Jugend nicht mehr gesehen hatte. Nasuto war älter als er und solange er sich erinnern konnte, hatte er immer für und mit seinem Vater gearbeitet. Er war ein Vertrauter des Königs gewesen, der Spezialaufträge bekommen hatte, wann immer man jemanden gebraucht hat, auf den man sich verlassen konnte. Immer treu ergeben. Vegeta betrachtete den Mini-Computer an seinem Handgelenk und drückte ein paar Knöpfe. Ein sanft träumender Son Goku wurde unsanft aus seinem Schlummer erweckt. “Wach endlich auf du Pfeife!” Irgendjemand rüttelte fast gewaltsam an seinem Oberkörper. “Mein Gott, das ist ja schwieriger, als die Erde zu retten...”, stöhnte ein genervter Vegeta und versetzte dem Halbschlafenden einen Kinnhaken. Son Goku fiel erschrocken vom Sofa und hielt sich sein schmerzendes Gesicht. “Aua! Was sollte das denn, Vegeta, spinnst du?!” “Du hättest auch einfach aufwachen können!” “Du hättest mich auch einfach schlafen lassen können...”, motzte Son Goku. Vegeta verdrehte seine Augen. //Wie ein kleines Kind...// “Nimm deine Tasche”, sagte er schließlich und warf sie dem Saiyajin auf dem Boden zu. “Wir brechen auf.” Sie verließen das Zimmer und Vegeta hängte noch das “Bitte putzen"-Schild an den Türknauf. Es war ihm relativ egal, dass sie so ein Chaos hinterlassen hatten. Er war immerhin ein Prinz, da räumt man nicht selber auf. Und die Bediensteten wurden ja immerhin bezahlt, um die Drecksarbeit zu machen. Auf der Erde hatte er sich auch nie um dreckiges Geschirr geschert. Das hatte ihm und Bulma einige Streitgespräche gekostet, bis die Erfinderin endlich kapiert hatte, dass er sein blödes Geschirr verdammt nochmal weder gleich noch später spülen würde. Die Schiebetüren des Aufzugs öffneten sich vor ihnen, sie traten ein und Vegeta drückte den obersten Knopf. Son Goku hatte keine Ahnung, was das sollte. Er war davon ausgegangen, dass sie mit ihrem Gleiter zu Nasutos Schiff fliegen würden. Würden sie vielleicht auf dem Dach abgeholt werden? Vegeta bemerkte Kakarotts innere Verwirrung und grinste in sich hinein. Kakarott war auf der Erde aufgewachsen und kannte diese Art der Fortbewegung über kürzere Distanzen noch nicht. Mit einem “Bing” öffneten sich die Türen und sie standen in einem großen Raum, der relativ unbelebt war. Überall standen High-Tech Maschinen, deren Zweck nur zu erraten sein konnte. Son Goku folgte Vegeta, der zielstrebig zu einem grünen Alien - Son Goku war sich mittlerweile sicher, dass diese grünen Wesen die eigentlichen Bewohner von Oryx waren - lief, das an einer der Maschinen stand. “Guten Tag, sehr verehrte Herren. Herzlich willkommen auf unserer EPB-Station. Wie kann ici Ihnen helfen.” Son Goku zog die Augenbrauen hoch. “Was ist eine EPB-Station?”, flüsterte er Vegeta von hinten zu. Der Alien schien ihn gehört zu haben. “Das steht für Extra-Planetares-Beamen. Sie scheinen das nicht zu kennen, werter Herr. Es ist ganz einfach. Ihre Materie wird hier in ihre einzelnen Atome aufgespalten und an die EPB-Station an Ihrem Zielort geschickt, um sich dort wieder zu manifestieren.” “Achso. Quasi genau so wie die Momentane Teleportation. Nur dass man Koordinaten braucht, nicht eine Aura.” Jetzt war es an dem Alien, ein unwissendes Gesicht zu machen. “Nicht so wichtig...”, lachte Son Goku und strich sich mit seiner Hand durch die Haare. Vegeta räusperte sich. “Können wir?” Er stellte sich in eine duschkabinengroße Kammer, die direkt vor dem Schaltpult des Aliens stand und mit unzähligen Drähten und Kabeln vernetzt war. Son Goku folgte ihm und quetschte sich neben ihn. Vielleicht doch ein bisschen eng für zwei, aber ein bisschen Nähe zu seinem Prinzen wollte er nicht ausschlagen. “0732 ist unser Ziel.” Die Finger des Aliens flogen elegant über einen Bildschirm am Schaltpult und ein leichtes Surren stellte sich in der Kammer ein. Son Goku bemerkte, wie seine Haut begann, zu kribbeln und bald druchdrang dieses Gefühl jedes Zelle seines Körpers. Er fühlte sich schwerelos und hatte das Gefühl, die Welt um ihn herum, löste sich in ihre Einzelteile auf. Alles verschwamm und er wollte sich die Augen reiben, aber er hatte weder Hände, die er heben konnte, noch Augen, mit denen er sehen konnte. Eine leichte Welle der Panik überkam ihn, als er auch schon feststellte, wie die Welt vor seinen wieder vorhandenen Augen Gestalt annahm, doch eine andere, als vorher. Sie standen in der gleichen Kammer, wie noch ein paar Sekunden zuvor, nur der Ort um sie herum war anders. “So, das ist also beamen. Interessant”, stellte Son Goku trocken fest. Er bevorzugte trotzdem die Momentane Teleportation. Aber er konnte sich natürlich nicht zu jemandem teleportieren, dessen Aura er nicht kannte. Künstliches Licht erhellte den Raum, die Wände waren aus fast schwarzem, dreckig-mattem Metall und vor ihnen stand an einem anderen Schaltpult ein Wesen, das an eine Mischung aus Mensch und Eidechse erinnerte, mit blauer Haut. “Willkommen, Prinz Vegeta”, sprach es mit einer tiefen Verbeugung. Der Angesprochene trat aus seiner Kammer und verzog kein Gesicht. Es gefiel ihm, endlich wieder in seiner alten Rolle zu sein und das Gefühl von Erhabenheit regte sich in ihm. Endlich wieder Wesen, die Respekt vor ihm hatten - die wussten, mit wem sie es zu tun hatten. Aus dem Augenwinkel nahm er Kakarotts irritiertes Gesicht wahr und wie er das immer noch gebeugte Alien fasziniert musterte. “Bring uns zu deinem Chef”, befahl Vegeta in emotionslosem Ton. Der Kerl erhob sich und geleitete die beiden Saiyajins durch das Raumschiff. Es war kein langer Weg bis zur Kommandobrücke, obwohl das Schiff so groß war, dass es dem der Helu-Farianer in Größe nicht nachstand. Auf ihrem Weg begegneten sie einigen Wachen, die alle aussahen, wie der Kerl aus der EPB-Station, gekleidet in Rüstungen und bewaffnet. Auf der Kommandobrücke trafen sie einen hochgewachsenen Mann. Er war mit Sicherheit einen ganzen Kopf größer als Son Goku und ungefähr doppelt so breit. Die Statur erinnerte ihn gleich an die von Nappa, den Saiyajin mit dem Vegeta damals zum ersten Mal auf der Erde gewesen war. Doch dieser hier hatte härtere Gesichtszüge und er trug keinen Bart. Er war zwar kahlköpfig, doch hing an seinem Hinterkopf ein langer, schwarzer Zopf, den er geflochten hatte. Ein schwarz-blauer Brustpanzer schützte seinen Oberkörper. Als er Vegeta sah, sprang er augenblicklich auf und kniete sich zu Boden, den Kopf in einer Pose der Demut geneigt. “Prinz Vegeta... Seid willkommen.” Vegeta blickte sich in dem Raum um. Die drei Saiyajin waren alleine hier, alle anderen hatten sich bei seinem Eintreffen verzogen. //Gut erzogen//, dachte sich Vegeta und betrachtete den immer noch knienden Mann vor sich. Son Goku konnte das Glänzen in Vegetas Augen sehen, als er den sich verbeugenden Saiyajin musterte. Er konnte sich vorstellen, wie sehr das Szenario gerade Vegetas Stolz pushte und er hoffte sehnlichst, dass der Prinz nicht wieder zu dem seelenlos Killer werden würde, der er unter Freezer war, jetzt wo er Leute aus seiner Vergangenheit wieder traf. Ein ungutes Gefühl breitete sich in ihm aus. “Kommen wir zum Geschäftlichen”, begann Vegeta und verschränkte seine Arme vor der Brust. “Wie ist die Lage?” Nasuto erhob sich aus seiner unterwürfigen Stellung und richtete sich auf. Er überragte Vegetas Größe bei Weitem und doch war deutlich spürbar, dass er sich weit unter ihn stellte. “Wir konnten die beiden Verräter noch nicht finden. Am klügsten ist es, bis zu der Versteigerung zu warten und sich dort zu erkennen zu geben.” “Wie genau soll das ablaufen?”, fragte Vegeta sachlich und machte ein paar Schritte durch den Raum, betrachtete alles eindringlich. “Ich fürchte, wir müssen den Spiegel tatsächlich ersteigern. Die Versteigerung wird durch einen Oryxaner stellvertretend ausgeführt. Die beiden selbst werden wir nicht mal unbedingt zu Gesicht bekommen.” “Wenn wir ihn angreifen?”, fragte Vegeta, während er sich den Bordcomputer ansah. Nasuto schüttelte den Kopf. “Nach einigen Zwischenfällen auf der IPKA vor zehn Jahren haben die Veranstalter das Gelände mit einer Art magischem Schutz belegt. Sobald Gewalt in irgendeiner Weise ausgeübt wird, wird der Körper des Angreifers fort teleportiert auf einen Platz außerhalb der Ausstellung. Der Angegriffene jedoch bleibt dort.” Vegeta entwich ein Knurren und er schlug frustriert mit seiner Faust auf den Tisch neben dem Computer. Son Goku, der sich die ganze Zeit im Hintergrund gehalten hatte und die ganze Szenerie zwischen den zwei alten Bekannten beobachtet hatte, trat nun einen Schritt vor. “Was wäre denn, wenn wir den Veranstaltern sagen, dass der Spiegel Vegeta gehört und geklaut wurde?” Nasuto wand seinen Kopf ruckartig zu ihm und verengte seine Augen zu Schlitzen. “Das funktioniert nicht. Und wer bist du Clown eigentlich?” “Das ist Kakarott. Er ist mein Begleiter”, erklärte Vegeta von der anderen Seite der Kommandobrücke aus, hielt es aber nicht für nötig, sich zu ihnen umzudrehen, sondern blickte durch das große Frontfenster, durch das man die Sterne und andere Raumschiffe sehen konnte. “Kakarott?”, fragte Nasuto und verzog sein Gesicht zu einer misstrauischen Miene. “Das ist ein Saiyajin-Name.” “Und?”, fragte Son Goku missmutig und leicht genervt. Irgendwie konnte er diesen Kerl nicht ausstehen. “Ich wusste nicht, dass es noch andere Saiyajins gibt”, fügte Nasuto in weiterhin misstrauischem und leicht bedrohlichem Ton hinzu. Die Luft zwischen den beiden Kriegern war mittlerweile so dick, dass man sie mit einem Buttermesser hätte durchtrennen können. Die Muskeln an Son Gokus Körper spannten sich leicht an, bereit für alles, falls nötig. “Ich wurde als Kind auf die Erde geschickt und lebe deswegen noch”, erklärte er sachlich. Er wollte keinen Streit riskieren. Für Vegeta stand zu viel auf dem Spiel, als dass er sich jetzt auf eine Prügelei einlassen würde mit einem eigentlichen Verbündeten. In Nasutos Augen war ein kurzes Aufblitzen zu erkennen, das Son Goku stutzig machte. Dann erschien ein hämisches Grinsen auf dem Gesicht des größeren Saiyajin. “So so”, lachte er. “Die Erde. Ein Unterklasse-Krieger also.” Er wand sich in die Richtung, in der Vegeta stand. “Na da habt ihr ja einen schönen Diener gefunden, Prinz Vegeta! Besser hätte es ja nicht treffen können.” Ein fieses Lachen tönte aus seiner Kehle. Son Goku strafte ihn mit einem bösen Blick. Was bildete dieser Vollidiot sich eigentlich ein? Dass er Vegetas Schoßhündchen war? “Jetzt hör mir mal zu, Fettsack-” Plötzlich spürte er eine Faust in seiner Magengegend. Seine Eingeweide zogen sich schmerzhaft zusammen. Er hatte den Schlag nicht kommen sehen und auch nicht damit gerechnet. Nasuto blickte ihn spöttisch an. Von da, wo er gerade eben auch gestanden hatte. Son Goku blickte sich irritiert um und realisierte, dass es Vegetas Faust war, die sich da so schmerzhaft in seine Magengrube bohrte. “Vegeta, was - “ “Für dich immer noch PRINZ Vegeta, Unterklassen-Niete! Vergiss das niemals!”, erklärte der Prinz mit herrischer Stimme. Son Gokus Augen weiteten sich vor Schreck. Hatte Vegeta das gerade wirklich gesagt? Meinte er das ernst? War er für ihn wirklich nur das? Eine Unterklassen-Niete? Nach all dem, was sie zusammen durchgemacht hatten, nicht nur in den letzten Tagen? Oder ließ sein Stolz, den er vor Nasuto zeigen wollte, einfach nicht zu, dass er zeigte, dass sie beide gleichwertig waren? Ja, das musste es sein... “Ja, mein Prinz”, presste er zwischen seinen Lippen hervor und richtete sich langsam wieder auf. Ein kurzes Blitzen in Vegetas Augen verriet ihm, dass dieser nicht mit einer solch devoten Reaktion gerechnet hatte. Son Goku beschloss, dieses Spiel mitzuspielen. “Verzeiht mir.” Es widerstrebte ihm zwar enorm, aber es lag ihm fern, Vegeta bloß zu stellen und seinen Stolz zu brechen. Das war etwas, was sie besser unter vier Augen klärten. Für Vegeta schien es wichtig zu sein, das Bild des Prinzen in Nasuto aufrecht zu erhalten. Langsam neigte Son Goku seinen Oberkörper ein Stück weit zu einer Verbeugung, während der er Vegeta mit seinem Blick fixierte. Er sah in dessen Augen, die ihn ebenfalls fixierten, eine gewisse Nervosität und er wusste, dass er richtig lag mit seiner Deutung der Situation. Noch während sein Blick auf Kakarott ruhte, fragte er Nasuto interessiert. “Erkläre mir, wieso es nicht geht, den Veranstaltern zu sagen, was Sache ist.” Der große Saiyajin neutralisierte seinen hämischen Gesichtsausdruck zu einer sachlichen Maske. “Es gibt ein Regelwerk, diese Auktion betreffend. Eine dieser Regeln besagt, dass ein Objekt, das von einem Planeten stammt, den es nicht mehr gibt, demjenigen gehört, der es besitzt. Egal, ob der frühere rechtmäßige Besitzer sein Anrecht darauf fordert. Laut dieser Regel habt ihr keinen Anspruch mehr auf den Spiegel.” Ein leises, aber wütendes Knurren entwich Vegeta und Son Goku spürte förmlich die Anspannung in ihm. “Glücklicherweise”, sprach Nasuto weiter. “Haben wir durch Raubzüge in den letzten Jahren so viel Geld zusammen getragen, dass es ein Leichtes sein dürfte, den Spiegel zu ersteigern. Wir müssen nur unauffällig bleiben.” “Oder wir wagen den Angriff nach vorne und zeigen uns provokativ”, unterbrach ihn Vegeta. “Keiner, der weiß, wer wir sind, wird sich mit uns anlegen wollen.” Son Goku beobachtete die Kommunikation zwischen den beiden und verkniff sich jeglichen Kommentar oder Einfall dazu. Sollten die beiden doch reden. Er würde sich jedenfalls nicht freiwillig noch mal gegen Vegeta stellen, um sich demütigen zu lassen. Sollte der Prinz doch seinen Spaß haben und einen auf authoritär machen, wenn es ihm gefiel. Wenn nur dieses flaue Gefühl in seinem Magen nicht wäre. Er hatte wirklich Angst, Vegeta könnte auch wenn sie zu zweit waren wieder der arrogante, sture Prinz werden, der er mal war. Dabei hatte er ihn schon fast so weit gehabt, dass er sich ihm gegenüber öffnete... “Wo befinden sich die Gegenstände, die versteigert werden?”, fragte Vegeta. “Wieso?”, fragte Nasuto verwirrt. “Sie müssen bis heute Abend bei der Veranstaltungsleitung, die dafür zuständig ist, abgegeben werden. Dann werden sie unter Verschluss gehalten, bis sie zur Präsentation auf die Bühne kommen.” Vegetas Gesicht nahm auf einmal Züge an, über die sich Nasuto wunderte. Seine Muskeln schienen sich zu entspannen und ein Lächeln formte sich um seine Lippen. “Sehr gut”, sprach er und seine Stimme nahm einen weichen Ton an. “Dann können wir uns morgen den ganzen Tag auf der IPKA bewegen, ohne dass wir fürchten müssen, dass Meat und Kyuri den Spiegel doch nicht versteigern, falls sie uns sehen.” Erleichterung breitete sich in Son Goku aus. Da war wieder diese weiche Seite, die er an Vegeta so liebte und die dieser mit Sicherheit gerade nicht absichtlich und bewusst zeigte. Nasuto schien darüber etwas verwirrt. Er kannte Vegeta wohl nur als Krieger. “Wann wird die Versteigerung dann sein?”, fragte Vegeta weiter und seine Miene wurde langsam, aber stetig wieder angespannt und ernst. “Sie beginnt gleich morgen früh. Die Objekte sind aber nach dem Anfangsbuchstaben des Planeten geordnet, von dem sie stammen. Zuerst kommen die Gegenstände, die gar nicht auf Planeten hergestellt wurden. Dann kommt A und so weiter. Die Versteigerung für die Planeten mit V wird also nicht vor übermorgen Nachmittag sein.” “Also noch ziemlich genau zwei Tage, bis ich ihn wieder kriege...” Vegeta ballte seine Fäuste und auf seiner Stirn erschien eine Stressader. Son Goku verdrehte die Augen. //So ungeduldig... Wie ein kleines Kind.// “Gut. Das wars dann vorerst, Nasuto.” Nasuto verneigte sich tief. “Ich habe euch eine Suite hier im Schiff einrichten lassen, euer Hoheit. Ich werde euch gleich dorthin geleiten lassen. Und für den hier” Er nickte in Son Gokus Richtung. “Finden wir bestimmt auch noch ein Zimmer.” Vegeta nickte und drehte sich wortlos Richtung Türe. Nasuto sprach etwas in ein Head-Set, das er von einer Ablage aufhob und ein paar Sekunden später kam ein Soldat und führte Vegeta zu seinem Zimmer. Son Goku folgte ihm, als er jedoch das Zimmer hinter Vegeta betreten wollte, wurde ihm dies von dem Soldaten verwehrt. Mit einem entnervten Grummeln folgte er diesem dann einige Gänge weiter. Dort wurde ihm ein kleines Zimmer zugeteilt, in das er sich sogleich verzog. Irgendwie ging ihm die ganze Situation mächtig auf den Keks. Er hätte diesen aufgeblasenen Nasuto mit einem Fingerschnipsen aus dieser Welt befördern können und selbst Vegeta hätte er besiegen können. Ganz locker könnte er die Führung übernehmen. Und was tat er statt dessen? Er machte sich zu Vegetas Sklaven. Seinem Diener. //Die Liebe lässt einen seltsame Dinge tun...//, dachte er bei sich, während er sich auf das Bett hockte und in seiner Tasche rumkramte. Er zog sein Skizzenbuch hervor und öffnete es. Mit einem melancholischen Lächeln strich er sacht über das letzte Portrait, das er von Vegeta gemalt hatte. Eine Mischung aus Wut und Liebe überkam ihn und er fragte sich, ob es Vegeta wohl leid tat, wie er ihn behandelt hatte. Eines war jedoch sicher: Vegeta wusste ganz genau, dass er Son Goku verletzt hatte. In seinem Stolz. Dem höchsten Gut eines Saiyajins. Das Zimmer, in dem Vegeta untergebracht war, stand an Prunk dem Zimmer in dem Hotel in nichts nach. Außer was Tageslicht anging. Aber das war sowieso eine schwierige Sache im Weltall. Er ließ sich auf das Bett fallen und starrte an die Decke, ließ die letzte Stunde Revue passieren. Endlich hatte er das Gefühl, seinem Ziel näher zu kommen. Er konnte es kaum erwarten. Und endlich hatte er die Informationen, auf die er so lange hatte warten müssen. Jetzt hatte er den Überblick und konnte den Ablauf selbst in die Hand nehmen. Plötzlich erschien ein Bild in seinem Kopf. Kakarotts schockierter Blick mit weit aufgerissenen Augen. “Ach verdammt...”, flüsterte er vor sich hin. Der restliche Abend verlief relativ ruhig. Vegeta aß mit Nasuto zu Abend und sie tauschten sich über die Geschehnisse in den letzten Jahren aus. Son Goku ließ sich den ganzen Abend über nicht mehr blicken und Vegetas schlechtes Gewissen wurde zusehends größer. Nur ließ er sich das nicht im Geringsten anmerken. Es war schon spät, mitten in der Nacht, als Vegeta sich von Nasuto verabschiedete, um schlafen zu gehen. Ruhelos wanderte er durch die dunklen Gänge des Schiffes, hinauf zu dem Gang, auf dem sich sein Zimmer befand. Sein Kopf wollte einfach nicht aufhören, dieses Bild von Kakarott, das ihn schon den ganzen Abend über verfolgte, in sein Bewusstsein zu schicken. Die elektronische Tür seines Zimmers fuhr hinter ihm zu und er lehnte sich mit dem Rücken dagegen, den Blick richtung Decke gerichtet. In Gedanken suchte er nach Kakarotts Aura, die sich, wie den ganzen Abend über - er hatte ihn schon öfter erspürte heute - in seinem Zimmer befand. Vegeta dachte nach. Eine ganze Weile. Ihm wurde einiges klar. Er fasste einen Entschluss. Mit einem Seufzen richtete er sich auf und öffnete seine Zimmertüre, um aus eben diesem herauszutreten und mit einem bestimmten Ziel weiter durch die Gänge des Schiffes zu laufen. Kapitel 20: 20 - [Vergessener Stolz] ------------------------------------ So, zur Feier des Tages bzw der Nacht (es ist jetzt 03:37 und ich muss um 09:00 aufstehen^^) lade ich heute noch ein zweites Kapitel hoch, das ich zum Teil schon wann anders geschrieben hatte. Ich liebe es, wenn ich mit der Geschichte an Stellen komme, die ich schon lange geplant habe. :D Und ihr freut euch bestimmt mal wieder über ein bisschen Zitrone. 20 Fast geräuschlos schob sich die elektrische Tür von Kakarotts Schlafkammer auf. Zum Glück waren die kleineren Gästezimmer in diesem Schiff nicht verschließbar. Vegeta steckte seinen Kopf durch die Öffnung und sah sofort den schlafenden Körper im Bett liegen. Die Atmung des Schlafenden ging regelmäßig und Vegeta merkte, wie sein Herz zu klopfen begann, als er die perfekten Formen des Körpers betrachtete, die unter einer dünnen, weißen Bettdecke gefangen waren. Das Bedürfnis, den weißen Stoff herunterzuziehen, wuchs stetig in ihm. Mit leichten Schritten näherte er sich der Schlafstätte und legte seine Hand sachte auf eine Ecke der Decke, die den anderen Saiyajin verhüllte. Dann zog er daran und langsam entblößte sich die Schulter Kakarotts, danach sein Brustkorb und sein Rücken. Vegeta zögerte einen Moment, als der Stoff über der Hüfte hing. //Wann er wohl aufwachen wird...?// Irgendwie wünschte er sich, dass Kakarott ihn bemerkte, andererseits würde er ihn auch gerne noch eine Weile betrachten, wie er so dalag, friedlich und entspannt. Vegeta war sich durchaus bewusst, wie sehr er dem Jüngeren heute wehgetan hatte und zugern würde er es wieder gut machen. Sein Stolz hatte es einfach nicht zugelassen, Kakarott als Gleichgestellten zu akzeptieren. Doch dass dieser das Spiel auch noch mitspielen würde, damit hatte er nicht gerechnet. Und irgendwie hatte es ihm gefallen, wie widerspenstig und trotzdem unterwürfig Kakarott auf einmal geblickthatte. Vegeta wusste, dass er es getan hatte, weil er ihn liebte, aber er wusste auch, dass Kakarott dafür seinen eigenen Stolz überwinden musste und es ihm gewaltig gegen den Strich gegangen war, den Prinzen des Saiyajins auch als solchen zu behandeln, wo sie doch so oft gemeinsam gekämpft hatten und sich gegenseitig nichts schuldig geblieben waren. Vegeta grummelte innerlich, als ihm bewusst wurde, dass dies nun nicht mehr der Fall war und dass er Kakarott jetzt sehr wohl etwas schuldig war, da er ihm die Bloßstellung vor Nasuto erspart hatte. Kakarotts halb entblößter Körper schimmerte bläulich durch das künstliche Licht, das durch ein kleines Fenster in den Raum fiel. Der Anblick war atemberaubend. Unwillentlich dachte Vegeta an sein Skizzenbuch und wie gern er diesen göttlichen Anblick einfangen würde, aber zu solch einem Lichtspiel wäre er mit Bleistift auf Papier sowieso nicht fähig gewesen. Dafür bräuchte es schon andere Materialien. //Ich schweife schon wieder ab...// Sachte zog er die Bettdecke ein weiteres Stück den Körper hinab und bemerkte, wie sich eine seichte Gänsehaut auf Kakarotts Körper bildete. Ein Lächeln schlich sich auf des Prinzen Gesicht, als er die ebenmäßige Rundung von Kakarotts Hintern freilegte. Es folgten die Beine. Einen Moment lang schloss Vegeta die Augen, um sich vorzustellen, wie er die muskulösen Gliedmaßen des anderen liebkoste. So perfekt... Jeder einzelne Muskelstrang zeichnete sich unter der straffen Haut ab. //Wie ich diesen Anblick liebe...// Vegeta erschrak. //Hab ich das eben wirklich gedacht?// Noch bevor er seine erschreckenden Gedanken weiterdenken konnte, wurde sein Handgelenk von einem festen Griff erfasst. Ehe er sich versehen konnte, wurde er über Kakarotts hinweg gezogen und landete auf dem Rücken auf der weichen Matratze, Kakarott über ihm. Der Jüngere hatte Vegetas Handgelenke mit seinen Händen neben dessen Kopf fixiert und sich auf ihn gesetzt, den Blick mit einem süffisanten Grinsen auf das Gesicht des Prinzen gerichtet. „Na, euer Hoheit, noch wach zu so später Stunde?“ Vegeta war so überrascht, dass ihm schier die Worte fehlten. Son Goku erhöhte den Druck auf Vegetas Handgelenke, so dass dieser einen unterdrückten Schmerzensschrei losließ. „Schhhh...“, flüsterte Son Goku. „Wir wollen doch nicht, dass irgendjemand aufwacht und euch in so unterdrückter Haltung wiederfindet, euer Majestät.“ Vegeta funkelte Kakarott wütend in die Augen. „Hör auf mit diesem Spielchen, Kakarott.“ „Wieso sollte ich, mein teurer Prinz?“, setzte Kakarott mit einem sarkastischen Grinsen nach. „Oder war das ein Befehl?“ Erneut drückte Vegeta gegen den festen Griff des anderen und stellte erleichtert fest, dass dieser ihn nicht mehr festhielt. Mit einem Ruck schob er Kakarott von sich, der sich nun neben Vegeta setzte, der sich aufrichtete. Son Goku schaute ihn mit einem gespielten treudoofen Blick an. „Was verschafft mir die Ehre eures Besuches zu dieser späten Stunde, oh euer Durchlaucht?“ Vegeta blickte ihn sauer an. „Seit wann bist du wach?“ „Ich hab dich schon kommen gespürt, als du vor meinem Zimmer warst.“ „Hmpf...“ Son Goku konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Aber jetzt sag schon, warum bist du hier?“ Im Grunde wusste er genau, was mit Vegeta los war, aber er wollte es von ihm hören. Unschlüssig blickt der Prinz durch das Fenster, hinaus ins All. Dann blickte er in die erwartungsvollen, nachtschwarzen Augen Kakarotts, die ihn auf seltsame Art und Weise innerlich schmelzen ließen. „Ich... weiß nicht.“ Son Gokus linker Mundwinkel zog sich nach oben. „Das weißt du sehr wohl, du willst es dir nur nicht eingestehen. Oder besser gesagt, du willst es MIR nicht gestehn.“ Verlegen blickte der Prinz nach unten. „Es... es tut mir leid.“ „Was tut dir leid?“ Son Goku war sich dessen bewusst, dass er es nicht zu weit treiben durfte, weil Vegeta sonst einfach wortlos abhauen würde und ihn die nächsten Tage meiden würde, aber ein wenig versuchen, ihm etwas abzuverlangen, konnte er noch. Der Prinz kämpfte mit sich. Er wollte Kakarott zu gerne sagen, was er meinte, was er dachte, aber es fiel ihm ungemein schwer. In seinem Kopf hatte er sich bereits Worte zurechtgelegt gehabt, die er sagen wollte, aber sie wollten einfach nicht über seine Lippen kommen. //Dieser verdammte Stolz...//, dachte er sich verärgert über sich selbst. //Ich werd doch wohl einmal...// „Es tut mir leid, wie ich dich heute behandelt habe", quetschte er abgehackt hervor. Son Goku entglitt die Kontrolle über seine Gesichtzüge und er starrte den Prinzen geschockt und fasziniert zugleich an. Langsam hob Vegeta seinen Blick und traf diese verdutzten Augen. Der Ausdruck seines Gegenübers war zu lustig und auf seinem Geischt bildete sich ein Lächeln. „Vegeta... Das...“ Ihm fiel kein Kommentar ein, der der Entschuldigung des Prinzen gerecht geworden wäre. Also umarmte er ihn einfach stürmisch und beförderte sich und ihn so in eine liegende Position. Vegeta wurde überwältigt von Kakarotts Reaktion und ließ es somit einfach zu, dass dieser ihm um den Hals fiel. So lagen sie nebeneinander im Bett, Kakarotts Arme um Vegetas Hals geschlungen, und sahen sich in die Augen. Son Goku war sich nicht sicher, ob dies der richtige Moment war, um Vegeta zu küssen und ob dieser das überhaupt zulassen würde. Doch in diesem Moment spürte er, wie Vegeta die Umarmung erwiderte, indem er seinen Arm um Son Gokus Rücken legte. Son Gokus Atmung wurde flacher und er spürte Vegetas Atem in seinem Gesicht. So innerlich nah und verbunden hatte er sich seinem Prinzen schon lange nicht mehr gefühlt und er sehnte sich nach der Nähe und dem Geschmack des anderen. Das Lächeln wich aus seinem Gesicht und verwandelte sich in einen ernsten, leidenschaftlichen Blick. Vegeta wusste, was Kakarott wollte und er wollte es ebenso sehr. Langsam hob er seinen Arm und streichelte ihm durch die wirren Haare. Kakarotts Lippen öffneten sich seufzend bei dieser sanften Berührung und Vegeta konnte nicht anders, als diesen Spalt durch seinen eigenen Mund zu verschließen. Er spürte die weiche Haut des anderen und mit wie viel Verlangen der Kuss erwidert wurde. Und auf einmal platzte ein Knoten in Vegetas Kopf. Er löste den Kuss und starrte in die lustverschleierten Augen seines Gegenübers. „Danke, dass du mich heute nicht bloß gestellt hast, Kakarott. Ich weiß das wirklich zu schätzen.“ „Ist doch klar, Vegeta, immerhin bist du mein Prinz.“ Kakarotts Worte waren weder von Sarkasmus, noch von Spott gefüllt und sein Lächeln verriet so viel Liebe, wie er für den anderen übrig hatte. Vegeta staunte beim Anblick von so viel Gefühl und wusste nicht, wie er damit umgehen sollte, als er auch schon wieder die Lippen Kakarotts spürte. Diesmal an seinem Hals. Ein lustvolles Seufzen entfuhr ihm, als er die Hitze auf seiner Haut fühlte und bemerkte, wie Kakarotts Hand sich einen Weg unter sein Shirt gebahnt hatte. Weiche Finger strichen über Vegetas Bauchmuskeln hinauf zu seiner Brust. Er spürte ein angenehmes Ziehen, als Kakarott sich an seiner linken Brustwarze zu schaffen machte. „Aah...“ Im nächsten Moment wurde ihm sein Shirt über den Kopf gezogen und ein gieriger Mund machte sich über seinen Oberkörper her. //Der hats ja eilig...//, dachte Vegeta und grinste innerlich, als er die Ungeduld des anderen bemerkte. Dann packte er ihn bei der Hüfte und warf ihn von sich, um sich selbst auf ihn zu setzten. Kakarott entfuhr ein erschrockener Laut, als er sich auf einmal unter Vegeta wiederfand und dessen Mund auf seinem eigenen spürte. Er stieß dem Prinzen mit seiner Zunge entgegen und schmeckte schon bald den unwiderstehlichen Geschmack, den er immer schmeckte, wenn dieser ihn küsste. Ein lautes Stöhnen entglitt ihm und Vegeta ließ von seinem Mund ab, um sich seinem Hals zuzuwenden. Kakarotts Haut hatte einen süßlich-herben Geschmack, der einfach himmlisch war. Vegeta leckte und knabberte an Kakarotts Schlüsselbein und saugte sich regelrecht fest. //Verdammt schmeckt das geil...// Vegetas Mund öffnete sich ein Stück weiter und biss herzhaft in die Halsbeuge des Jüngeren. Als er einen unterdrückten, wollüstigen Schmerzenschrei vernahm, blickte er panisch auf. //Scheisse, jetzt hätte ich ihn fast gebissen!!!// „Was ist los, Vegeta?“ Son Goku hatten den furchterfüllten Blick seines Geliebten bemerkt und sorgte sich. „Ach, nichts“, antwortete Vegeta und arbeitete sich mit seiner Zunge hinab zu Kakarotts Brustwarzen. Während er die eine leckte und biss, machte er sich an der anderen mit den Fingern seiner rechten Hand zu schaffen, was dem gerade noch besorgten Kakarott ein lustvolles Stöhnen abverlangte. //Zum Glück hat er keine Ahnung, was so ein Biss bedeutet...// Vegeta grinste und ließ seine andere Hand in Kakarotts nackten Schritt wandern. Mit festen Griff umfasste er das Glied und begann, es langsam zu massieren. Son Goku warf seinen Kopf zurück in sein Kissen und schrie laut auf. „Aaah, Vegeta...!“ Dann merkte er, wie Vegetas gesamter Körper sich nach unten bewegte. Er hob seinen Kopf und blickte Vegeta fragend an, dessen Augen mit Lust gefüllt waren. „Sieh es als Dank für heute an...“, murmelte Vegeta und küsste sachte die Spitze von Kakarotts stehender Männlichkeit. Dieser sog laut hörbar Luft in seine Lungen, als er die weichen Lippen Vegetas an seiner empfindlichsten Stelle spürte. Dann fühlte er die leicht raue Zunge Vegetas, die genüsslich seinen Schaft hoch und runter glitt. Lustvoll warf er seinen Kopf hin und her, weil er nicht wusste, wie er die Lust, gepaart mit diesen extremen Empfindungen, handhaben sollte. „Vegeta, du machst mich wahnsinnig!!!“ Doch dieser grinste nur und stülpte seine Mundhöhle über den erigierten Penis und saugte fest daran. Kakarott verkrampfte sich und krallte seine Finger fest in das unter ihm liegende Bettlaken. Vegeta begann, Kakarotts Hoden zu massieren und ließ dabei seinen Mittelfinger immer wieder wie zufällig um Kakarotts Hintertürchen kreisen. Die Laute, die Kakarott von sich gab, befriedigten Vegeta zutiefst. Schnell befeuchtete er seinen Mittelfinger mit etwas Spucke und lutschte weiter an Kakarotts harter Männlichkeit, während er den feuchten Finger langsam in ihn einführte. Das Stöhnen Kakarotts wurde wie auf Befehl circa eine Oktave tiefer, so als hätte er endlich das bekommen, worauf er so lange gewartet hatte. Ein paar Tropfen salziger Flüssigkeit ergossen sich in Vegetas Mund, die er gierig hinunterschluckte. Dann ließ er von Kakarott ab, leckte noch einmal über dessen Eichel und beugte sich dann nach oben, um ihn zu küssen. Fordernde Hände vergruben sich in seinen Haaren und eine wilde Zunge stieß seiner eigenen entgegen. Während diesem leidenschaftlichen, lüsternen Kuss, ersetzte Vegeta seinen Finger durch sein nun ebenfalls freigelegtes Glied und stieß fordernd in Kakarott, der zur Antwort laut schrie. Schnell presste Vegeta ihm seine Hand auf den aufgerissenen Mund. „Schhh... Wir wollen doch nicht, dass das ganze Schiff aufwacht.“ Es folgte ein fieses Grinsen, auf das Kakarott nur mit einem erstickten „Hmmbffm“ antworten konnte. Vegeta dachte nicht im Traum daran, seine Hand wieder zu entfernen. Zu verlockend waren die erstickten Geräusche, die von seinem Partner ausgingen. Er begann seine Hüften in einem gemäßigtem Tempo zu bewegen, aber schon bald konnte er sich nicht mehr halten und beschleunigte seinen Rhythmus. Kakarott fühlte sich einfach zu gut an. Immer wilder und hemmungsloser wurden seine Stöße und, als er Kakarotts Mund wieder frei ließ, wurden sie von den Lauten eines gierig atmenden, lustvoll schreienden Saiyajin begleitet. Vegeta platzierte seine rechte Hand zwischen seinem und Kakarotts Bauch und legte sie um dessen Penis, um daran im Rhythmus seiner Stöße auf und ab zu gleiten. Die wachsende Spannung im Körper Kakarotts ließ ihn erahnen, dass sich der Jüngere seinem Höhepunkt näherte. Seine Lust bekam einen ungeahnten Schub durch diese Wahrnehmung und er wusste, dass auch er nicht mehr lange brauchen würde. Da ergoss sich auch schon eine heiße Flüssigkeit über seine Hand und über Kakarotts Bauch. Erregt vom Geruch dessen und von den Kontraktionen im Körper Kakarotts, stieß er ein letztes Mal in diesen, zog sein Glied heraus und übergoss mit seinen eigenen Orgasmus den seines Partners. Schwer atmend blickte er auf sein Werk hinab. Kakarotts Brust hob und senkte sich in rasantem Tempo und nach einem Moment öffnete er die Augen und blickte dem Prinzen in die schwarzen, glänzenden Augen. Auf Vegetas Gesicht erschien ein Grinsen, als er Kakarotts Blick wahrnahm. Langsam nahm er den Zeige- und Mittelfinger seiner rechten Hand und strich damit über Kakarotts Bauch, der über und über mit dem Lustsaft der beiden Saiyajins bedeckt war. Seine Finger zogen Kreise und vermischten die beiden Flüssigkeiten. Fasziniert blickte Son Goku immer wieder hin und her zwischen dem Geschehen auf seinem Bauch und Vegetas dunklen Augen, die ihn immer noch lustvoll fixierten. Dann hob Vegeta seine Hand zu seinem Gesicht und leckte provokativ das Sperma von seinen Fingern. Mit den Augen blieb er stets bei Kakarott, dessen Blick ihn fasziniert beobachtete. Gerade breitete der salzige Geschmack sich in seinem Mund aus, als er eine Hand in seinem Nacken spürte. Sachte zog Kakarott ihn zu sich herunter und küsste ihn leidenschaftlich. Nach einer Weile lösten sie sich voneinander und Son Goku blickte seinem Prinzen nun schelmisch in die Augen. „Wir schmecken fabelhaft zusammen, findest du nicht auch?“ Bei diesen Worten konnte Vegeta nicht anders, als leise zu lachen. „Und du bist ganz schön pervers, für einen ‘Erdling‘." Müde platzierte Vegeta nun seinen Kopf auf der Brust seines Partners und dieser legte seine Arme um seinen Prinzen und fühlte sich einfach nur glücklich. Nach einer Weile, als der Atemrhythmus der beiden sich wieder halbwegs normalisiert hatte, wälzte sich Vegeta von Kakarott herunter, legte sich neben diesen und starrte entspannt die Decke an. Das bläuliche, gedimmte Licht war angenehm in seinen Augen, die ihm fast zufielen. Es war doch schon sehr spät. Son Goku schloss die Augen und begann zu träumen. Wie hatte es nur dazu kommen können, dass er sich in Vegeta verliebte? Er liebte diesen Mann so sehr, dass er es selbst nicht glauben konnte, und jede Berührung von ihm war wie Nektar für die Götter. Ungewollt erinnerte er sich an sein erstes Mal mit Vegeta. Nachdem er ihn in seinem Zimmer auf der Erde gemalt hatte. Das schien ihm alles so weit weg. So weit in der Vergangenheit und doch waren kaum zwei Monate dazwischen vergangen. Er erinnerte sich, wie ihm nach dieser Nacht absolut klar gewesen war, was er wollte, was er brauchte und wie Vegeta sich dagegen gesträubt hatte. Son Goku hatte versucht, Vegetas Hand zu halten und Vegeta hatte seine eigene hastig weggezogen, so als hätte Kakarott eine ansteckende Krankheit. Son Goku grinste bei dieser Erinnerung in Richtung Zimmerdecke und riskierte einen kurzen Blick zu seinem Prinzen, der ebenfalls entspannt, mit halb geschlossenen, müden Augen nach oben starrte und noch etwas schwer atmete. Dann griff er mit seiner Hand nach der Hand Vegetas und verschränkte seine Finger mit dessen. Vegeta erwiderte den Griff. Kapitel 21: 21 - [Die InterPlanetare KunstAusstellung (Teil 1)] --------------------------------------------------------------- So, endlich mal wieder ein Abend für mich. Endlich mal wieder ein Kapitel für euch. :D Gott, war das mal wieder nötig... Naja. Ich hoffe, ich kann bald den zweiten Teil der IPKA schreiben, ich hab alles schon ganz genau im Kopf. :) Falls euch das Outfit interessiert, das Vegeta tragen wird, könnt ihr mal bei der Charakterbeschreibung guggen. :) ---------------------------------------- 21 Vegeta erwachte am nächsten Morgen dicht an Kakarotts Rücken gedrängt. Sein Arm lag um dessen Hüfte geschlungen. Unbewusst atmete er den Geruch des anderen ein und vergrub seine Nase tief in seiner Halsbeuge. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen. Er war entspannt und ausgeschlafen. Dann streifte der Gedanke an die IPKA sein Bewusstsein und sofort war er hellwach. “Kakarott, wach auf!”, befahl er schroff und rüttelte an dessen Arm. “Was denn?”, murmelte dieser schlaftrunken und blickte Vegeta über seine Schulter hinweg an. “Is’ doch noch gar nich hell...” “Wir sind in einem Raumschiff, hier wirds hell, wenn ich es sage.” Mit diesen Worten hüpfte er aus dem Bett, schaltete das Licht an der kleinen Konsole an der Türe an und machte ein paar elegante Dehnübungen. “Jetzt steh schon auf, du Faulpelz! Die IPKA wartet nicht auf uns!” Son Goku räkelte sich kurz und setzte sich auf. Er beobachtete den euphorischen Vegeta und musste unwillkürlich an ein kleines Kind denken, das sich auf seine Geburtstagsfeier freut. Er grinste und freute sich mit seinem Prinzen, dem diese Ausstellung wohl wirklich einiges bedeutete. Vielleicht konnte er dort ja ein paar Einzelheiten aus Vegetas Vergangenheit aus diesem herauskitzeln. Eine halbe Stunde später saßen sie bei Nasuto an einem reich gedeckten Frühstückstisch. Son Goku und Vegeta stopften sich bis zum Bersten voll, während Nasuto doch eher verhalten und gesittet zu essen pflegte. “Euer Majestät”, begann der fast Glatzköpfige irgendwann in das Geschmatze hinein zu reden. “Wir haben euch einen Termin zum Beamen direkt in die Vorhalle der IPKA besorgt. Der Andrang ist riesig, man muss Wochen im Voraus reservieren, oder irgendwo außerhalb ankommen. Euer Termin ist etwa in einer halben Stunde. Wenn ihr wünscht, werd ich euch begleiten.” “Danke, Nasuto. Ich werde mit Kakarott gehen.” “Aber... euer Majestät... Wir konnten lediglich zwei Eintrittskarten ergattern und ihr wollt doch nicht diesen Unterklassekrieger-” “Ich sagte, ich werde mit Kakarott gehen.” Vegeta hatte den letzten Satz mit Nachdruck gesagt und musterte den verwirrt dreinschauenden Saiyajin, der scheinbar lieber selbst mitgegangen wäre. “Wie ihr wünscht”, fügte Nasuto frustriert an und verneigte sein Haupt. Vegeta grummelte etwas vor sich hin. Dann stand er auf. “Ich werd mich umziehen gehen. Kakarott, wir sehn uns beim Beamen. Sei pünktlich.” Son Goku nickte eifrig, da sein Mund noch zu voll war, um zu reden. Innerlich freute er sich, dass sein Prinz ihn mitnehmen wollte und ihn nicht wieder vor Nasuto erniedrigt hatte. Er erinnerte sich an die letzte Nacht und sein Herz machte einen freudigen Hüpfer, als er daran dachte, dass sie Hand in Hand eingeschlafen waren. Er hatte das Gefühl, als sei er seinem Ziel, den Prinzen für sich zu gewinnen, ein gewaltiges Stück näher gekommen. Natürlich hatte dieser sich immer noch nicht eingestanden, wie und was er fühlte. “Na, du Pfeife, bist du nun zufrieden?”, fragte Nasuto schroff und fixierte ihn mit einem eiskalten Blick. “Ich weiß nicht, wovon du redest”, antwortete Son Goku, der sich aus seinen Gedanken losgerissen hatte, mit ebenfalls kaltem Blick. “Nur weil du dich vom Prinz flachlegen lässt, heißt das noch lange nicht, dass du mehr Rechte hast, als ich, du Unterklässler.” Auf Son Gokus Gesicht bildete sich ein süffisantes Lächeln. “Das lass mal lieber den Prinzen selbst entscheiden, Großmaul”, antwortete er und erhob sich vom Tisch. “Bin dann mal weg”, sagte er, grinste den wütend blickenden Nasuto an und erhob zwei Finger an seine Stirn. Normalerweise war es ja nicht sein Ding, mit seinen Techniken anzugeben, aber irgendwie konnte er diesen Kerl nicht leiden und wollte ihm - wenn er schon nicht gegen ihn kämpfen durfte - wenigstens eine kleine Kostprobe seines Könnens zeigen. Dann teleportierte er sich zu Vegeta, dessen Aura ja die einzige war, die er auf diesem Raumschiff kannte. Der Prinz stand mit dem Rücken zu ihm vor einem offenen Kleiderschrank und schien ihn nicht zu bemerken. Er war unbekleidet bis auf ein paar enge schwarze Shorts. Son Goku zögerte und wartete noch einen Moment, bevor er sich zu erkennen gab und beobachtete den tadellosen, durchtrainierten Körper, der sich vor ihm bewegte. Vegeta schien irgendetwas in dem Schrank zu suchen und Son Goku konnte einfach nicht anders, als unbemerkt hinter ihm stehen zu bleiben. Vegeta kleidete sich zuerst in eine dunkelblaue, hautenge Hose. Eine wie die, die er eigentlich immer trug. Natürlich hatte er Kakarott, der hinter ihm stand, längst bemerkt und er wusste, dass er somit den Überraschungsmoment auf seiner Seite hatte. Mal sehen, wie lange der andere ihn noch so ungeniert beobachten würde. Er nahm ein langes, weißes Tuch aus dem Schrank und begann, es um seine Hüfte zu wickeln. Er würde heute in seiner traditionellen, royalen Saiyajin-Kluft auf der IPKA erscheinen. Er freute sich darauf, denn als er als Jugendlicher auf der IPKA gewesen war, war er noch nicht alt genug gewesen, um die königliche Kluft zu tragen. Endlich durfte er seiner Abstammung gemäß auftreten. Er fixierte das Tuch mit einem breiten schwarzen Gürtel, an dem ein dunkelblauer Hüftpanzer mit weißen Rändern angebracht war. Dann zog er sich komplett weiße Stiefel über. Son Goku unterdessen betrachtete den Prinzen vor sich mit regem Interesse. Ihn interessierte weniger, was der Prinz gerade anzog, viel mehr interessierten ihn die Muskelstränge an dessen Rücken, die sich verspielt hin und herschoben mit jeder Bewegung, die er tat. Er war regelrecht fasziniert von der Agilität und Eleganz dieser Körperregion und er nahm sich vor, sich damit irgendwann näher zu beschäftigen, wenn sie Zeit hatten. Das war ja an sich kein Teil, den er oft zu Gesicht bekam. Als Vegeta sich aufrichtete und scheinbar etwas ratlos oder wartend in den Schrank blickte, konnte Son Goku sich nicht länger zurückhalten und näherte sich ihm. Von hinten schlang er seine Arme um Vegetas Schultern und küsste ihn zärtlich im Nacken. Eine erwartete Schreckreaktion kam nicht und auch kein Schlag. “Ich hab mich schon gefragt, wie lang du mich noch anspannen willst, bis endlich was passiert.” Abrupt hob Son Goku seinen Kopf. “Du hast mich bemerkt?” “Klar, hältst du mich für blöd? Ich bin doch nicht unachtsam, nur weil ich denke, dass wir hier sicher sind.” Son Goku grinste. Klar. Vegeta war nie unachtsam. Immer paranoid und vorsichtig. Immer misstrauisch. Vegeta eben. Dann setzte er fort, womit er begonnen hatte und knabberte an Vegetas Halsbeuge herum, während er mit seinen Händen die Brustmuskeln seines Geliebten massierte, der sich sichtlich unter seinen Berührungen entspannte. Immer wieder streiften seine Finger die sensiblen Brustwarzen Vegetas, der seinen Kopf genießerisch nach hinten gegen Kakarotts Schulter gelehnt hatte und lustvoll seufzte. Die Luft knisterte vor Erotik. Son Goku Mund wanderte weiter nach oben und knabberte nun an Vegetas Ohr, dem wie auf Kommando eine Gänsehaut über den gesamten Körper lief. Wie durch eine unbewusste Macht getrieben rutschte Son Gokus Mund wieder hinunter in Vegetas Halsbeuge und küsste dort gierig jeden Zentimeter Haut. Ihm war absolut schleierhaft, wieso ihn dieses Stück Vegeta gerade so magisch anzog. Er saugte sich daran fest und als Vegeta dies merkte, drängte er Kakarott sachte, aber doch bestimmt von sich. Ein Rotschimmer war um seine Nase herum aufgetaucht und er hatte richtig mit sich kämpfen müssen, um Kakarott nicht panisch von sich zu stoßen. Seine Halsbeuge war tabu! Er würde ihn nicht beißen! Und schon gar nicht unbewusst, ohne zu wissen, was es bedeutete. “Ich muss mich jetzt fertig anziehen, Kakarott, sonst verpassen wir unseren Beam-Termin”. erklärte er, um ihn abzuwimmeln. Son Goku nickte leicht geknickt. Er hatte Vegetas innere Unruhe bemerkt und fragte sich, was es damit auf sich hatte. Vegeta packte ihn bei der Schulter und schob ihn richtung Türe. Bevor er ganz hinausgeschoben wurde, konnte er zufrieden einen hübschen kleinen Knutschfleck am Hals des Prinzen erkennen. Pünktlich auf die Minute erschien Vegeta in der kleinen Kammer mit der EPB-Station. Son Goku staunte nicht schlecht, als er seinen Prinz in seiner royalen Tracht erblickte. Er sah einfach atemberaubend aus und Son Goku klappte die Kinnlade runter. Zusätzlich zu dem, was der Prinz vorhin schon angehabt hatte, trug er nun große, dunkelblaue Schulterpanzer, die kunstvoll geschwungen waren, an denen ein weiter, ebenfalls blauer Umhang befestigt war, der seinen Körper weich umspielte. An einigen Stellen der traditionellen Kleidung waren lose rote Bänder angebracht, bei ranghohen Saiyajins ein Zeichen ihres Standes. Vegetas weiße Handschuhe waren ebenfalls teilweise mit Bändern verziert und er trug am rechten Daumen einen großen Ring mit dem Königsemblem seiner Familie. Um seinen Hals hing ein schwarzes Amulett mit einem leuchtend gelben Stein in der Mitte. Der Oberkörper des Prinzen war unbekleidet und gab freie Sicht auf seine Bauch- und Brustmuskeln. “Mach den Mund zu”, befahl Vegeta und verschränkte die Arme. “Mein Vater ist immer so rumgelaufen, wenn wir repräsentativ irgendwo waren. Da hat niemand so doof geglotzt, wie du.” “Gefällt mir halt”, sagte Son Goku und zwinkerte Vegeta schelmisch zu, der darauf hin leicht rot anlief. Schnurstracks lief er in den Beam-Apparat, damit keiner der Wachen bemerkte, was mit seinem Gesicht los war. Immerhin konnte ihn das seine Authorität kosten. Son Goku sprang hinter ihm her und schon einige Sekunden später begann das Beamen. Leises Surren, kribbelnde Haut, verschwommene Blicke und schon manifestierte sich eine riesige Halle vor den beiden Saiyajins, die absolut überfüllt war von Wesen jeglicher Gattung. Son Goku wusste gar nicht, wo er zuerst hinschauen sollte. Es war laut, es war voll, es war absolut berauschend. Um sie herum standen bestimmt an die hundert EPB-Stationen, bei denen im Minutentakt neue Leute ankamen, allesamt schick, elegant und absolut erhaben. Hier kamen scheinbar die Gäste an, die etwas auf sich hielten. Er fühlte sich in seinem einfachen roten Gi trotzdem wohl, obwohl er einige abschätzige Blicke erntete. “So, Kakarott, willkommen auf der IPKA.” Die beiden blickten sich um. Das Licht schillterte in allen Farben, die es gab und erinnerte fast an Lasershows, nur ruhiger und gemächlicher. Wenn man genau hinhörte, konnte man seichte Hintergrundmusik hören, die aber von dem Gerede der Besucher übertönt wurde. Vegeta verschaffte sich einen kurzen Überblick und lief dann in eine Richtung. Son Goku folgte ihm auf Schritt und Tritt. Am Ende der Ankunftshalle traten sie duch einen Durchgang in eine noch größere Halle. Es schien wie eine Art Eingangshalle zu sein. An den Wänden hingen riesige Bilder, die sonst was darstellten, jedenfalls konnte Son Goku absolut keines der Motive irgendwie einordnen... “Wir haben den ganzen Tag Zeit, um uns hier umzusehen und uns zu amüsieren. Ernst wird es erst morgen”, erklärte Vegeta seinem nickenden Begleiter. “Natürlich können wir uns nicht alles ansehen, aber wir holen und einen Plan und schauen mal, was uns interessiert.” Wieder Nicken. Vegeta drängte sich durch eine Masse an Aliens und stand schließlich an einer Art Infoschalter. Er grapschte sich eines der herumliegenden Hefte und wand sich zu Kakarott. In der Mitte des Heftes befand sich ein Raumplan. Das ganze erstreckte sich über fünf Etagen. Eine Etage war für Musik, eine für Malerei, Dichtung und Literatur, eine für technische Innovationen, eine für “außergewöhnliche Künste” und die unterste Etage, auf der sie sich gerade befanden, war ausschließlich für Informationen und für Essen. Natürlich war Kochen auch eine Kunst. “Ich nehme an, dich interessiert die Malerei”, grinste Son Goku. Vegeta zog seinen linken Mundwinkel hoch. “Klar. Aber viel mehr interessieren mich die ‘außergewöhnlichen Künste’. Aber lass uns erst Bilder ansehen.” So gingen sie los zu einer Seite der Halle, die nach Fahrstühlen aussah. “Oh Mann, Vegeta!”, rief Son Goku plötzlich. “Sieh mal, da ist ein Informationsstand über Oryx!” “Ja, ja”, erwiderte Vegeta. “Geh du da hin und ich kämpf mich schon mal nach oben durch.” “Geht klar”, antwortete Son Goku mit erhobenem Daumen und eiferte zu dem Infostand. Eine grüne Aliendame sah sein euphorisches Gesicht und nahm sich seiner an. “Werter Herr, mein Name ist Skjörja und ich komme vom Planeten Oryx. Wie kann ich Ihnen weiterhelfen?” Hinter ihr war eine Stellwand mit Fotos von Oryx aufgestellt. “Was hat es mit diesem Glas über Oryx auf sich, wollt ich wissen.” Er deutete auf eines der Fotos, das unverkennbar das abgedunkelte Glas über einem Hochhaus zeigte. “Die Laufbahn des Planeten wurde vor circa zweihundert Jahren von einem Meteor gestreift, der die gesamte Masse des Planeten näher zu dessen Sonne schub”, erklärte die Aliendame wie auswendig gelernt. Trotzdem sehr freundlich. “Seitdem ist auf zwei Dritteln des Planeten kein Leben mehr möglich, da man einfach verglühen würde. Ein paar Wissenschaftler haben sich somit ausgedacht, eine Art ‘Sonnenbrille’ für Oryx zu entwerfen und so wurde der ganze Planet mit einem UV-Filter, bzw Sonnenglas bedeckt. Seitdem ist der Planet für Touristen besonders beliebt, da wir immer gutes Klima haben und es nie regnet. Oryx importiert sämtliche landwirtschaftlichen Produkte von anderen Planeten im Austausch für Kunst, die hier sehr präsent ist, oder Technologie. Wie sie sicher bemerkt haben, ist der gesamte Planet auf dem höchsten technischen Standart.” “Wow, ja das erklärt einiges. Eine Sonnenbrille für den ganzen Planeten. Cool.” Son Goku nickte anerkennend. “Danke dann!”, rief er der Dame zu, legte zwei Finger an die Stirn und teleportierte sich zum zweiten Mal an diesem Tag zu seinem Prinzen. Dieser stand schon in der Etage für “Malerei, Dichtung und Literatur” vor einem seltsam aussehenden Bild. Es zeigte einen roten Fleck, der irgendwie Ähnlichkeit mit einem Bakterium hatte und in einem Wust aus aufgeklebten Farbpigmenten trohnte. Mit einem skeptischen Kopfschütteln wand er sich ab und lief gegen Kakarotts Brust. “Immer wachsam, hm?”, grinste Son Goku ihn breit an. “Halt die Klappe!”, erwiderte Vegeta genervt. Eine Weile liefen sie von Bild zu Bild und schauten sich um. Manchmal wechselten sie ein oder zwei Worte über ein Motiv, manchmal erklärte Vegeta Son Goku etwas über das Bild oder den Künstler, wenn es etwas bekanntes war. Auf dieser Etage war deutlich weniger los, als in der Eingangshalle. Richtig angenehm. Vereinzelt waren kleine Bühnen zwischen den Gemälden aufgebaut, auf denen Dichter ihre Vorlesungen abhielten, hin und wieder fand man einen Stand, der Bücher oder Schriftrollen allen Alters verkaufte. Gerade betraten die beiden Saiyajins den großen Raum, für moderne Kunst, als Vegeta stehen blieb und Son Goku am Arm anhielt. “Sieh mal, Kakarott.” Er deutete auf eine kleine Bühne, die unweit von ihnen war. Gerade hatte ein Dichter angefangen, eines seiner Gedichte vorzutragen. Vor seinem Tisch war ein Aufsteller, der verriet, was er las und von wo er kam. “Der ist von der Erde.” “Was?” Son Goku blickte erstaunt auf den großen, schlanken Mann, der wohl schon sehr alt war. Sein Gesicht war länglich und wurde von einem Vollbart geziert. Trotz seines Alters schienen seine Augen zu leuchten. Die beiden Saiyajin traten etwas näher an die Bühne und lauschten den Worten des Mannes von der Erde. “Oh und die Nacht, die Nacht, wenn der Wind voller Weltraum uns am Angesicht zehrt -, wem bliebe sie nicht, die ersehnte, sanft enttäuschende, welche dem einzelnen Herzen mühsam bevorsteht. Ist sie den Liebenden leichter?” “Ich hätte nie gedacht”, flüsterte Son Goku Vegeta zu. “Dass es außerhalb der Erde Erdlinge gibt. Abgesehn von der Capsule Corporation ist die Weltraumtechnologie da ja nicht wirklich entwickelt...” Vegeta nickte stumm. Das Gedicht des Mannes hypnotisierte ihn auf seltsame Art und Weise. Irgendwie fühlte er sich angesprochen. “Es muteten manche Sterne dir zu, daß du sie spürtest. Es hob sich eine Woge heran im Vergangenen. Das alles war Auftrag. Aber bewältigtest du's? Sollen nicht endlich uns diese ältesten Schmerzen fruchtbarer werden? Ist es nicht Zeit, daß wir liebend uns vom Geliebten befrein und es bebend bestehn: wie der Pfeil die Sehne besteht, um gesammelt im Absprung mehr zu sein als er selbst. Denn Bleiben ist nirgends.” “Bleiben ist nirgends...”, murmelte Vegeta vor sich hin. Dieser Dichter weckte in ihm Bilder aus seiner Vergangenheit. Hat er sie jemals bewältigt? Hat er jemals etwas aus den Dingen, die er erlebt hat, gelernt? Das einzige was er gelernt hatte, war Vergangenes zu verdrängen... “Was sagst du?”, fragte Son Goku. “Ach nichts...” Dichtung war wohl einfach nicht Son Gokus Ding. Er versuchte, den Worten des Dichters zu folgen, aber er verstand nur Bahnhof. Alles war so seltsam verdreht und viel zu bildhaft. “Die Menschen und ihr Drang, alles zu verkomplizieren... Typisch.” Er grinste in sich hinein und bemerkte dann, wie apathisch Vegeta dem Gedicht lauschte. “Freilich ist es seltsam, die Erde nicht mehr zu bewohnen, kaum erlernte Gebräuche nicht mehr zu üben, Rosen, und andern eigens versprechenden Dingen nicht die Bedeutung menschlicher Zukunft zu geben; das, was man war in unendlich ängstlichen Händen, nicht mehr zu sein, und selbst den eigenen Namen wegzulassen wie ein zerbrochenes Spielzeug. Seltsam, die Wünsche nicht weiter zu wünschen. Seltsam, alles, was sich bezog, so lose im Raume flattern zu sehen. Und das Totsein ist mühsam und voller Nachholn, daß man allmählich ein wenig Ewigkeit spürt. - Aber Lebendige machen alle den Fehler, daß sie zu stark unterscheiden.” Son Goku hatte keine Ahnung, was der Dichter ihm sagen wollte, aber es war ihm auch egal. Es faszinierte ihn nur noch, wie Vegeta auf seine Worte zu reagieren schien. Noch nie zuvor hatte er so tief auf den Grund von Vegetas Seele blicken können und er fand dort Melancholie, Traurigkeit, Einsamkeit, Wut. Sachte umschloss er Vegetas Hand mit seiner und schien ihn damit aus seinen Gedanken zu reißen. Für einen Moment blickte er Son Goku unverwandt an mit einem Blick der Schmerz und Heimweh ausdrückte, doch schon im nächsten Moment verschloss sich dieser tiefe Blick und wich einer Art Scham. Scham darüber, dass er sich so hatte gehen lassen in der Öffentlichkeit eines fremden Planeten. Er war ein Prinz, er durfte sich solche Gefühlsduseleien nicht leisten. Damit konnte er sich gegebenenfalls zu Hause hinter verschlossenen Türen beschäftigen. //Zu Hause...// Wo war eigentlich sein Zuhause? Gab es das überhaupt? //Bleiben ist nirgends...// Ihm fiel auf, dass Kakarott immer noch seine Hand hielt. Hier. Auf der IPKA. Wo es alle sehen konnten. Schnell entriss er sich dem anderen und verschloss seinen Geist. “Lass uns weitergehen.” Son Goku spürte, dass diese Lesung etwas mit dem Prinzen gemacht hatte. Aber er wollte ihn nicht darauf ansprechen. Es kam ihm zu privat vor... Sie liefen einige Meter, bis sie wieder bei den großen Fahrstühlen waren. “Keine Lust mehr auf Bilder?”, fragte Son Goku sachte. Vegeta grinste. “Ich weiß was besseres. Was zum Austoben.” “Etage 3 - ‘Außergewöhnliche Kunst’”, erscholl eine weibliche Stimme durch einen Lautsprecher und schon öffneten sich die Türen des Fahrstuhls. Die Saiyajins bogen nach rechts ab und landeten am Eingang einer großen Halle, die mit dem Wort “Kampfkunst” bezeichnet war. Son Gokus innere Unruhe stieg an. Kampfkunst. Konnte man hier kämpfen? Trainieren? Tolle Techniken lernen? Er war aufgeregt und konnte kaum erwarten, was Vegeta ihm nun zeigen würde. Sie gingen zu einem großen viereckigen Feld, das aussah, wie der Kampfplatz auf einem Turnier auf der Erde, mit dem Unterschied, dass diese Arena vom Boden bis zur Decke von Glas umrahmt war. Auf einer Seite gab es einen Eingang, neben dem ein Schaltpult stand, an dem ein Oryxaner positioniert war. Son Goku blickte fragend zu Vegeta. Der grinste zurück und fragte: “Na, Kakarott, schon mal bei halber Schwerkraft gekämpft?” Tatsächlich erinnerte er sich nicht daran, dies jemals getan zu haben, aber er stellte es sich spaßig vor. Da gerade niemand am Kämpfen war, nutzten sie also die Gelegenheit, um sich ein wenig zu trainieren. Bei halber Schwerkraft. Vegeta legte einige Elemente seiner Uniform ab, so dass er zum Schluss nur noch in seiner dunkelblauen Trainingshose in den Ring stieg. Er wollte nicht riskieren, dass seine Galauniform Schaden nahm. Einmal durfte auch er eitel sein. Der Oryxaner ließ sie in die Arena und schloss hinter ihnen der Glaskubus, der aus einem fast unzerstörbaren Glas bestand. Trotzdem wurden die beiden darauf hingewiesen, dass das Zerstören des Kubus haftbar war und von ihnen bezahlt werden musste, falls es soweit kommen würde. Als der Kubus hinter ihnen zu war, spürten sie, wie mit einem leisen Surren alles irgendwie leichter wurde. Son Goku fühlte sich, als würde er fliegen, ohne zu fliegen und Vegeta genoss das Gefühl, als wäre sein Körper noch leichter, als er sowieso schon war. “Dann leg mal los, Kakarott!” Er grinste sein Gegenüber provokativ an und ein kampfbereites Lächeln wurde ihm entgegnet. Dann setzte Son Goku an, drückte sich vom Boden ab und schoss auf Vegeta zu. Dummerweise hatte er die Wirkung der halben Schwerkraft unterschätzt und knallte direkt an Vegeta vorbei gegen die Glaswand. Er sah Vögelchen um seinen Kopf fliegen, während er langsam auf den Boden glitt. “Autsch...”, brachte er noch heraus, dann wurde er von Vegetas Lachen zurück auf den Boden der Tatsachen geholt. Dieser Kerl lachte ihn doch tatsächlich aus! Er schüttelte seinen Kopf, knackste seine Wirbel ein und griff den Prinzen erneut an, diesmal besser an die Umwelt angepasst. Es war schon immer seine Stärke gewesen, sich schnell auf neue Situationen einzulassen. Vegeta hatte keinerlei Startschwierigkeiten - er hatte schonmal unter diesen Bedingungen gekämpft. Damals, bei seiner ersten IPKA. Mit rasanter Geschwindigkeit schlugen die beiden aufeinander ein und ein immer größerer Pulk an Schaulustigen sammelte sich um die Arena. Es wurde getuschelt, es wurden Wetten abgeschlossen und es wurde gerätselt, wer die beiden schnellen Kämpfer wohl sein könnten. Der Trainigskampf der beiden wurde zum Event und bald hatten sie die Aufmerksamkeit von fast vierhundert Leuten. Während einer kurzen Verschnaufpause musterte Son Goku die Leute um den Kubus herum neugierig und irritiert. Das nutzte Vegeta aus und riss ihm den Boden unter den Füßen weg. Son Goku knallte auf die Fließen, was absolut keinerlei Effekt hatte, da er ja fast nichts wog und als er sich wieder in die Lüfte erhob war Vegeta schon hinter ihm und trat ihn mit voller Wucht in den Rücken. Noch im Flug wendete Son Goku und feuerte ein Kamehameha auf seinen Gegner ab, das doppelt so schnell wie normalerweise auf Vegeta zuraste. So konnte er es nur mit seinen bloßen Armen abwehren und bekam ein paar schöne Verbrennungen an den Unterarmen. Ein Raunen ging durch die Menge. So kämpften sie gut eine Stunde bis an ihr Limit, forderten sich gegenseitig und brachten sich leichte Wunden zu. Dann versetzte Son Goku Vegeta den finalen Schlag in die Magengrube, auf den hin Vegeta röchelnd am Boden lag. Die Menge jubelte und Vegeta starrte Kakarott wütend an. //Immer noch stärker... verdammt.// Son Goku spürte Vegetas Blick und wartete, bis sich dieser wieder auf seine Beine gerappelt hatte. Durch die Menge ging ein Flüstern, als die beiden Kontrahenten sich nach vollendetem Kampf gegenüber standen und sich in die Augen sahen. Vegeta schien wütend und gekränkt, doch er hatte nichts von seinem Stolz eingebüßt. Son Goku hingegen hatte ein leichtes Lächeln auf den Lippen und war absolut nicht interessiert daran, Vegeta bloßzustellen. Also streckte er ihm versöhnlich seine Hand entgegen. Vegeta zögerte einen Moment, als er sich jedoch der Menge bewusst wurde, nahm er Kakarotts Hand und schüttelte diese. “Guter Kampf”, sprach Son Goku. Der Prinz nickte. Dann verließen sie unter Jubel des Publikums die Arena. Der Oryxaner drückte ihnen ein Glas mit einer pinkfarbenen, zischenden Flüssigkeit in die Hand und wies sie an, diese zu trinken. Sie taten, wie geheißen und unter ihrer Haut breitete sich ein Kribbeln aus - die Wunden begannen schneller zu heilen. Vegeta zog sich wieder ganz an und mit einem Dank an den Oryxaner gingen die beiden weiter. Sie wollten sich noch weiter umsehen, welche Kampfkünste hier wohl noch vertreten waren. Sie bemerkten nicht, wie drei Gestalten in langen grauen Umhängen und kaputzenbedeckten Köpfen ihnen vom Kubus aus folgten. Kapitel 22: 22 - [Die InterPlanetare KunstAusstellung (Teil 2)] --------------------------------------------------------------- So, hier das Kapitel, auf das ich so lange gewartet habe. Endlich! Ab jetzt gehts ans Eingemachte! ------------ 22 “Euer Majestät!” Abrupt hielt Vegeta in seinem Schritt inne. Wer hatte ihn da wohl erkannt? Ein kurzer Seitenblick zu Kakarott verriet ihm, dass dieser ebenfalls überrascht war. Sie drehten sich um und blickten auf drei in grauen Umhängen vermummte Gestalten. Ihre Kapuzen waren so tief ins Gesicht gezogen, dass man nur die Umrisse ihrer Münder wahrnehmen konnte. Scheinbar waren sie humanoid. “Wer seid ihr?”, fragte Vegeta mit skeptischem Blick. “Bitte folgen Sie uns, euer Hoheit.” Die Stimme kam unverkennbar von einer Frau. Ihre Stimme klang rau und trotzdem irgendwie hoch. Die beiden Saiyajin wechselten einen vielsagenden Blick. Sie würden sich darauf einlassen. Auf der IPKA gab es ja sowieso den Gewalt-Schild. Zu einem Kampf würde es also nicht kommen können. War nur zu hoffen, dass keine Magie im Spiel war. Sie folgten den dreien in eine etwas abgelegenere Ecke der Kampfkunst-Etage. Eine unsichtbare Türe in einer Wand wurde von einer der Gestalten geöffnet und sie betraten einen kleinen Trakt, in dem sich eine Umkleide befand. Scheinbar für Show-Kämpfer oder so. Als die kleine Türe sich hinter ihnen geschlossen hatte, blickte Vegeta die drei Vermummten erwartungsvoll an. “Nun?” Der mittlere von ihnen öffnete nun einen Knopf vor seiner Brust und legte den grauen Umhang mit der Kapuze ab. Vegeta klappte erschrocken die Kinnlade runter. “DU?!” Einem Reflex nachgebend machte er einen Schritt nach hinten, unterdrückte dann aber seinen Drang, zu fliehen. Der Mann mit den schulterlangen schwarzen Haaren nickte und seine Augen glänzten. “Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich jemals wiedersehe, mein Prinz.” Son Goku war fasziniert von dem Saiyajin, der sich ihnen gerade zu erkennen gegeben hatte. Seine vollen, schulterlangen Haare hatten einen seidig-schwarzen Glanz und waren in einem lockeren Zopf nach hinten gebunden. Er war genau so groß wie Son Goku, doch sein Körper schien von noch unnachahmlicherer Perfektion zu sein. Einfach alles in seinen Proportionen stimmte. Er war durchtrainiert und hatte ein unglaublich weiches Gesicht mit hohen Wangenknochen, einer rundlichen, fast katzenartigen Nase und einem markanten Kinn. Seine Augen hatten einen tief dunkelgrünen Ton und trugen einen seltsam melancholischen Glanz. Seine Lippen wurden von einem sanften Lächeln umspielt. Son Goku starrte diese Perfektion an und wusste, er hatte noch nie in seinem Leben ein so von Natur aus wunderschönes Wesen gesehen. “Nenn mich nicht so, du elender Verräter!”, schnauzte Vegeta ihn gereizt an und ballte seine Fäuste. Das riss Son Goku aus seinen Betrachtungen und er glotzte Vegeta verwirrt an. Wie hatte der Kerl Vegeta genannt? ‘Mein Prinz’? Und er hatte ihn gedutzt? Wer zum Teufel war dieser Kerl? Ein komisches Gefühl machte sich in Son Goku breit, aber er konnte es nicht einordnen. Skeptisch wand er seinen Blick wieder zu dem Fremden, dessen Gesichtszüge sich auf einmal verdunkelten. “Verräter?”, fragte dieser den Prinzen mit tiefer Stimme. Einen Moment lang herrschte Stille in dem kleinen Raum, während die beiden Bekannten aus alter Zeit sich tief in die Augen blickten und den anderen zu ergründen versuchten. Vegeta kämpfte mit sich. Wie sehr hatte er sich vor diesem Moment gefürchtet... Der Moment in dem er Meat gegenüber treten musste. Aber er hatte nicht damit gerechnet, dass es ihn so urplötzlich und unvorbereitet treffen würde. Wie ein Schlag ins Gesicht. Bilder aus lang vergangener Zeit formten sich in seinem Kopf und drangen in sein Bewusstsein. Er blinzelte, um sie zu verscheuchen. Ein kurzes Aufflackern von Erkenntnis flackerte in den Augen des schönen Saiyajin auf. “Was hat Nasuto dir erzählt?” “Die Frage ist wohl eher, was du mir jetzt erzählen wirst”, entgegnete Vegeta misstrauisch. Meat würde ihm wohl eine etwas andere Variante der Geschehnisse auftischen. “Vegeta, glaub mir, egal, was er dir erzählt hat, er hat dir sicherlich nicht die Wahrheit gesagt, sonst würdest du ihn sofort umbringen...” “Ach was?!”, raunte Vegeta. “Es klang aber ganz plausibel, als er zurück nach Vegeta-Sei kam und du mit dem Spiegel abgehauen warst.” In Son Goku ging ein Licht an. Dann musste dieser Saiyajin also Meat sein, der Kerl, der den Spiegel geklaut hatte! Dann musste eine der anderen beiden Gestalten wohl Kyuri, die Saiyajin-Frau sein und der dritte...? “Glaub mir, Meat, wenn ich könnte, würde ich dich hier an Ort und Stelle vernichten, du mieser Bastard!” Vegetas Fäuste waren mittlerweile so unter Spannung, dass sie zu zottern begannen. Meat seufzte sichtlich traurig. Son Goku wunderte sich. Er dachte immer, unter Saiyajin durfte man keine Gefühle zeigen, weil es als Schwäche galt? Aber dieser hier schien keinen Hehl daraus zu machen, wie ihn die Situation mitnahm. “Vegeta, hör mir doch erstmal zu... Klar mag es so ausgesehen haben, als hätten Kyuri und ich den Spiegel geklaut, aber ich bitte dich inständig, mir zu glauben, dass es nicht so war!” Vegeta knurrte verächtlich und ballte seine Fäuste noch fester. “Lass ihn doch ausreden, mich interessiert, was er dir erzählen will”, beschwichtigte Son Goku den vor Zorn bebenden Prinzen. Da er bei Nasuto von Anfang an ein komisches Gefühl gehabt hatte, konnte er sich gut vorstellen, dass etwas faul an der Sache war... Er erntete von Vegeta einen verächtlichen Blick. Doch dann nickte dieser Meat zu und gab ihm so das Wort. Meat seufzte und begann zu erzählen. “Als dein Vater uns auf die Mission schickte, den Spiegel in Sicherheit vor Freezer zu bringen, hat Nasuto schon den ganzen Flug über versucht, uns davon zu überzeugen, dass Freezer sowieso gewinnen würde und dass wir nur eine Überlebenschance hätten, wenn wir abhauen und den Spiegel mit uns nehmen würden. Aber Kyuri und ich wollten uns diesem Verrat an Vegeta-Sei nicht anschließen. Dann erwischten wir Nasuto dabei, wie er mit dem Spiegel in einer der Raumkapseln unser Schiff verlassen wollte. Wir kämpften gegen ihn, aber er war zu stark. Wir konnten ihn überlisten und selbst den Spiegel an uns nehmen und damit abhauen. Dummerweise hatte die Kapsel, mit der wir geflohen sind einen Defekt und wir konnten den Kurs nicht ändern. Das nutzte Nasuto und ist zurück nach Vegeta-Sei geflogen und hat dort wahrscheinlich erzählt, dass wir den Spiegel geklaut hatten. Als wir selber nach ein paar Tagen wieder auf Vegeta-Sei ankommen wollten, war davon nur noch eine Menge Gestein im Weltall übrig...” Meat senkte geknickt sein Haupt, als er seinem Volk gedachte. Ein verächtliches Grunzen entfuhr dem Prinzen der Saiyajins. “Das glaub ich dir nicht! Du wolltest doch schon immer der Stärkste werden und da hat es dir wunderbar in den Kram gepasst, dass Freezer unsre Heimat zerstört hat!”, entgegnete Vegeta wütend. “Und das schlimmste daran ist, dass du nicht nur unser Volk verraten hast, sondern auch mich! Du hast mich von vorne bis hinten verarscht!” Vegeta redete sich in Rage. Er schrie seine Worte seinem Gegenüber regelrecht ins Gesicht. Ihm war nicht mehr bewusst, was er sagte und wer noch anwesend war. “Ich habe dir vertraut, Meat! Du warst der einzige, dem ich jemals vertraut habe! Scheisse!” Er raufte sich die Haare und versuchte schwer atmend, sich zu beruhigen. Son Goku schluckte... Das erklärte so vieles... Aber welche Art von Verhältnis war es, das die beiden miteinander gehabt hatten? Waren sie etwa...? Er wagte es nicht, seinen Gedanken zu Ende zu spinnen. Aber nun wusste er, was das seltsame Gefühle war, das er nicht hatte zuordnen können... Eifersucht. Er blickte zu Vegeta und erschrak. Waren das Tränen, die sich in Vegetas Augen gesammelt hatten? Er hatte Vegeta erst einmal weinen sehen. Als er ihn damals angefleht hatte, Freezer zu töten. “Vegeta... ich...” Meat tat einen Schritt auf den Prinzen zu. “Ich hab dich nicht verraten... Ich wusste bis vorhin nicht mal, dass du noch am Leben bist. Ich dachte, du bist mit unserem Planeten zusammen untergegangen...” Son Goku war sich sicher, dass Meat die Wahrheit sagte. Das Zittern in seiner Stimme verriet das. Sachte legte Son Goku seine Hand auf Vegetas Schulter, um ihn zu beruhigen. Ihm war durchaus klar, dass diese Geste gerade riskant war und dass es sein konnte, dass Vegeta jeden Moment explodierte. Er wusste, dass Vegeta in solchen Situationen lieber angriff, um seine Aggression zu kompensieren, aber das war hier absolut nicht machbar. Zu Son Gokus Überraschung flippte Vegeta nicht aus, sondern starrte nur ausdruckslos die Hand auf seiner Schulter an. Meats Blick war ebenfalls auf diese Hand gefallen und verdunkelte sich zusehends. Er schien verwirrt und verletzt. Vegeta hob seinen Blick von Kakarotts Hand, die ihm auf seltsame Weise Kraft gab und wand sich wieder Meat zu. “Ich glaube dir nicht”, erklärte er. “Wenn das wirklich wahr wäre, wieso solltest du den Spiegel, den du ja angeblich beschützen wolltest, jetzt versteigern?” Das klang plausibel. Meat - der unterdessen Interesse an Kakarott gefunden hatte, den er vorher gar nicht richtig wahrgenommen hatte und ihn nun aufs Genaueste misstrauisch beäugte - wand sich wieder Vegeta zu. “Vor einigen Monaten haben wir Nasuto auf einem anderen Planeten gesehen. Er hat uns nicht bemerkt, aber so wusste wir, dass er noch am Leben ist. Wir wollten Rache an ihm üben und planten so einen Hinterhalt. Wir wollten ihn hierher locken, weil das eine Möglichkeit war, zu wissen, wann genau er an welchem Ort ist. Dass du hier auftauchen würdest... wussten wir nicht.” Meat schüttelte ungläubig den Kopf. “...Du kannst dir nicht vorstellen, wie es mir gerade geht, Vegeta. Nach so vielen Jahren... stehst du einfach vor mir. Das ist verrückt.” Nun mischte Son Goku sich ein. “Mir kommt es komisch vor, dass Nasuto sich an Vegeta wendet, wenn er doch den Spiegel eigentlich für sich selbst haben will.” Alle Blicke im Raum wandten sich zu ihm. “Er hat recht”, zischte Vegeta, der aus seiner apathischen Gedankenwelt geholt wurde. Die Gestalten im Umhang wechselten Blicke mit Meat, der schließlich verwirrt mit den Schultern zuckte. “Das wissen wir nicht. Es ist eine gute Frage. Eine berechtigte Frage. Aber wir wissen es nicht...” Son Goku wusste nicht mehr, was er glauben sollte und was nicht. Vegeta schien weniger verwirrt, als er. Ihm war klar, dass Meat log. Wie könnte er diesem Verräter auch irgendetwas glauben...! “Hört mal”, meldete sich die weibliche Stimme unter einem der Umhänge. Sie zog ihre Kapuze nach hinten und zeigte ihr Gesicht. “Ich hab einen Vorschlag. Wir warten die Auktion ab. Nasuto kriegt seinen Spiegel und danach werden wir ja sehen, was er damit plant. Beziehungsweise werdet ihr beide es sehen.” “Das ist eine gute Idee, Kyuri”, sprach Meat weich. “Und wenn er euch verraten will, tötet ihr ihn. Dann bekommt er endlich, was er verdient hat. Zu gern würde ich es selbst tun...” Unter Meats Traurigkeit mischte sich unterschwellige Aggression und er ballte seine Hände zu Fäusten. “Aber ich wäre sowieso nicht stark genug." Vegeta nickte stumm. Er war einverstanden. Mit der Ausnahme, dass er nicht Nasuto, sondern Meat töten würde, sobald die IPKA vorbei war. Wie er diesen Kerl verabscheute! Aber er würde sich rächen, für all das, was ihm angetan worden war! Auch Son Goku stimmte der Idee zu und nahm nun seine Hand von Vegetas Schulter. Er war sich sicher, dass Nasuto irgendwie Dreck am Stecken hatte, aber er wollte nicht vorschnell urteilen. “Komm, Kakarott, wir gehen.” Vegeta wand sich zur Türe und Son Goku folgte ihm schweigend. “Hey Vegeta!”, rief Nasuto ihm noch nach. Der Angesprochene drehte sich um und sah ihn erwartungsvoll an. “Toller Kampf vorhin... Ich bin beeindruckt.” Mit einem “tze” drehte Vegeta sich um und verließ mit Son Goku das Zimmer. “Vegeta hat sich verändert”, sprach Kyuri und blickte den zweien nach. “Ja...” seufzte Meat traurig. “Sehr sogar... Und ich bin daran schuld.” Der Prinz steuerte geradewegs auf ein mannshohes, rotes Zelt zu, das am anderen Ende der Etage neben vielen seiner Art stand. Er bahnte sich den Weg durch die Leute, als habe er es eiliger denn je. Son Goku wunderte sich noch, was das hier wohl für eine Abteilung war, aber er kam nicht dazu, irgendwo etwas zu lesen oder nachzufragen, da Vegeta ihn am Handgelenk packte und geradewegs in eines dieser Zelte aus schwerem roten Samt zerrte. Das Licht darin war gedimmt, und drei schmale Massageliegen standen darin verteilt, auf denen drei katzenähnliche Aliendamen saßen und miteinander quatschten. “Raus hier!”, befahl Vegeta schroff. Die Frauen erschraken und taten sofort, wie ihnen geheißen. Sie verließen das Zelt und ließen die zwei Saiyajin darin allein. Son Goku war verwirrt. Was wollte Vegeta hier? In einem Massagezelt? Der Prinz stand nun schweigend vor ihm und starrte in die Leere. Um die Nase herum war er seltsam bleich und seine Augen hatten jeglichen Glanz verloren, so als wäre sein Kampfgeist in den genau dem Moment erloschen, in dem das Zelt von den Damen verlassen wurde. Verzweifelt versuchte er, seinen Atemrhythmus in Zaum zu kriegen, damit sein Herz endlich aufhörte, so seltsam schnell und hart zu schlagen, als würde es seine Brust durchstoßen wollen. Son Goku machte sich Sorgen, doch noch bevor er Vegeta fragen konnte, was los war, fiel dieser ihm in die Arme und klammerte sich verzweifelt an ihn. //Was ist denn jetzt kaputt?//, fragte sich Son Goku verblüfft und erwiderte Vegetas Umarmung. “Vegeta...?” “Kannst du nich einfach mal die Klappe halten?” Son Goku schluckte seine Frage herunter und intensivierte seine Umarmung. Er hatte das Gefühl, dass sein Prinz gerade einfach nur Nähe brauchte, um sich zu beruhigen. Scheinabr hatte ihn das Treffen mit seiner Vergangenheit mehr mitgenommen, als Son Goku gedacht hatte. Sanft streichelte er Vegeta durch die Haare und vergrub seine Nase darin. Dies schien seinen Geliebten zu beruhigen, denn er entspannte sich ein wenig. Son Goku seufzte zufrieden, als er das bemerkte. So standen sie einige Minuten da und sagten einfach gar nichts, genossen die Nähe des anderen. Dann löste Vegeta die Umarmung langsam auf. Er blickte Kakarott lange in die Augen. Sein Gesicht hatte wieder Farbe angenommen und er kam einigermaßen klar mit dem, was gerade passiert war. Er wollte nicht so schwach wirken. Schon gar nicht in der Öffentlichkeit. Innerlich dankte er Kakarott dafür, dass er hier bei ihm war und nicht auf der Erde geblieben war. Aber er konnte es nicht aussprechen. Dafür war er dann doch zu stolz. Er hatte heute schon genug Schwäche gezeigt. Aber Son Goku wusste anhand von Vegetas Blick sowieso, was gerade in seinem Prinzen vorging. Er gab ihm gerne alles, was er geben konnte. So viel Nähe, wie er wollte und so viel Liebe, wie er wollte. Son Goku lächelte sanft. Er hatte das Gefühl, dass er heute sehr viel über seinen Prinzen erfahren hatte und dass sich in den nächsten Tagen in diese Hinsicht noch mehr ergeben würde. Außerdem merkte er, dass Vegeta sich ihm gegenüber öffnete, so als brauchte er ihn irgendwie... Vegeta atmete tief durch. Er hatte sich endlich ein wenig beruhigt. Sein Blick glitt durch das warm dekorierte Zeit. Dann grinste er Kakarott an. “Nun, wenn wir schon mal hier sind...” Sie holten die Aliendamen zurück ins Zelt und genehmigten sich eine traditionelle Massage, wie sie auf dem Planeten Gömpa praktiziert wurde. Die Haut der Wesen von dort war aufgrund ihres Lebensraumes elektromagnetisch aufgeladen und sorgte so dafür, dass die Haut ihrer Patienten während der Massage von winzigen Stromstößen durchdrungen wird, die die Muskeln lockern und das Ki mit neuer Energie aufladen. Fast wie eine Energie-Aufladestation. Die beiden Saiyajin genossen sichtlich die Aufmerksamkeit, die ihren verspannten Körpern gewidmet wurde. Son Goku entfuhr hin und wieder ein leises Seufzen, wenn seine Masseurin eine besonders harte Stelle mit Stromstößen behandelte. Vegeta hingegen genoss zwar die Behandlung, war aber mit seinen Gedanken ganz woanders. Er versuchte innerlich jetzt sehr sachlich mit den Informationen umzugehen, die er erhalten hatte und doch kam er immer wieder zu dem Ergebnis, dass Meat ihn verraten hatte. OB er Nasuto von der Begegnung erzählen sollte? Nach einer Stunde traten die Saiyajins wie neu geboren, aber mit knurrenden Mägen aus dem Massagezelt. Son Goku drückte kurz unauffällig Vegetas Hand. “Lass uns was essen gehen.” Der Prinz nickte. Gegen Abend ließen sich die beiden zurück zu Nasuto aufs Schiff beamen. Dieser schien äußerst schlecht gelaunt, was er beim Abendessen vorallem gegenüber Son Goku rausließ. Vor dem Prinzen kroch er immer noch wie ein Hündchen und machte sich extrem zu dessen Untertan. Son Goku konnte nicht anders, als ab sofort jeden von Nasutos Bewegung mit Misstrauen zu beäugen. Vegeta hingegen schien ihm immer noch zu vertrauen, was Son Goku mit Sorge betrachtete. //Muss ich eben für uns beide auf der Hut sein//, dachte Son Goku. //Schon seltsam... Vegeta ist doch sonst jedem gegenüber misstrauisch... Was er nur mit diesem Meat hatte, dass er ihm jetzt so sehr misstraut, dass er sein Misstrauen anderen gegenüber außer Acht lässt?// Wenigstens hatte Vegeta Nasuto nicht von der Begegnung mit Meat und Kyuri erzählt. Scheinbar wollte er abwarten und sehen, was sich nach der Versteigerung ergab. Später am Abend lag Son Goku über sein Skizzenbuch gebeugt in seinem Bett und betrachtete die Bilder, die er gemalt hatte. Er ließ den vergangenen Tag Revue passieren. Die Zeit mit seinem Prinzen auf der IPKA war einfach zu schön gewesen. Vor allem bevor sie Meat und Kyuri und dem dritten, wer auch immer das war, über den Weg gelaufen waren. Er hatte so viel über Kunst gelernt und er wunderte sich immer noch darüber, dass Vegeta sich so gut damit auskannte. Scheinbar hatte er sich früher viel damit beschäftigt... So viele unbeantwortete Frage über Vegetas Vergangenheit formten sich in seinem Kopf. Jetzt erst wurde ihm bewusst, wie wenig er eigentlich über ihn wusste. Sanft klappte er sein Skizzenbuch zu, erhob sich von seinem Bett und stand auf. Vor Vegetas Tür angekommen, klopfte er sanft dagegen. “Komm rein”, erklang Vegetas Stimme von drinnen. Als er eintrat, sah er, dass Nasuto ebenfalls da war. Sofort verdüsterte sich seine Miene und die von Nasuto ebenfalls. Die beiden saßen jeweils mit einem Glas Wein ausgestattet an dem kleinen Tisch, der in Vegetas Zimmer stand. Vegeta spürte die Abneigung zwischen den beiden und seufzte innerlich. Ihm gefiel es nicht, dass Kakarott scheinbar Meat mehr glaubte, als Nasuto. Dabei kannte er weder den einen, noch den anderen. Welches Recht nahm er sich überhaupt heraus, sein Urteilsvermögen anzuzweifeln? “Wir haben gerade besprochen, wie wir morgen vorgehen wollen”, erklärte Vegeta mit einem sachlichen Blick zu Kakrott. Danach schaute er Nasuto durchdringendend an. Dieser schien nicht zu verstehen. Erst als Vegeta mit seinem Kopf leicht zur Seite nickte, verstand er, dass er gehen sollte. Nasuto ließ ein unzufriedenes Grummeln verlauten, während er sich erhob und das Zimmer verließ. Erst als die Türe von außen ins Schloss fiel, entspannte sich Son Goku innerlich. “Ich kann diesen Kerl nicht leiden...” Vegeta blickte nachdenklich in sein Weinglas. “Er war ein sehr enger Vertrauter meines Vaters. Mein Vater hat sich nie in Leuten getäuscht.” “Trotzdem hab ich ein schlechtes Gefühl...” “Diese Laus hat dir Meat ins Ohr gesetzt.” Son Goku setzte sich auf den Platz, auf dem vorher Nasuto gesessen hatte. “Vegeta”, fragte er nun eindringlich. “Woher wusste er, dass wir miteinander schlafen?” Diese Frage hatte ihm schon den ganzen Tag zu schaffen gemacht. Vegeta schein davon eher unbeeindruckt, denn er blickte Kakarott mit einem süffisanten Grinsen an. “Er hat es gerochen.” Son Goku verdrehte nachdenklich die Augen. “Achso...” “Kakarott?” “Ja?” “Lass uns in dem Hotel übernachten, das für mich reserviert ist.” Kapitel 23: 23 - [Die bittere Wahrheit] --------------------------------------- Ja, ich bin zur Zeit extrem im Schreibfluss. Auch wenn mein Schlaf sehr darunter leidet.^^ (sprach sie um 04:05 Uhr) -------------- 23 Die beiden Saiyajin machten es sich in der Hotelsuite, die auf Nasutos Namen reserviert war, bequem. Während Son Goku sich auf das Sofa fallen ließ und mit einer Fernbedienung einen großen Fernseher anschaltete, machte Vegeta sich an der Bar zu schaffen. Wenig später kredenzte er sich und Kakarott ein whiskey-ähnliches Getränk mit Eis, mit dem sie es sich vor dem riesigen Bildschirm gemütlich machten. Son Goku nahm einen Schluck und hustete ein paar Mal. “Nicht ganz mein Geschmack, fürchte ich...”, erklärte er röchelnd und stellte das Glas auf dem Tisch vor sich ab. Vegeta grinste in sich hinein und stellte ebenfalls sein Glas ab. “Ich wüsste da was, was dir sicherlich besser bekommt...” Mit diesen Worten packte er Kakarotts Nacken und zog ihn in einen leidenschaftlichen Kuss. Son Goku wusste nicht, wie ihm geschah. Der Kuss kam so plötzlich und unvermittelt, dass er erst total vergaß, ihn zu erwidern und sich einfach nur fallen ließ. Dies nutzte Vegeta, drückte ihn nach hinten auf das Sofa und platzierte ein Bein zwischen Kakarotts Schenkeln, während er sich über ihn beugte. “Ja, das ist...” - //...besser...//, wollte er eigentlich sagen, aber Vegetas Lippen hatten die seinen schon wieder versiegelt. Verlangend drang er mit seiner Zunge zwischen Kakarotts Lippen und forderte ihn zu einer wilden Rangelei heraus. Ein Stöhnen entfuhr ihm, als Kakarott ungeniert an seiner Zunge knabberte und daran zog. Er griff in die Haare des unter ihm liegenden und drückte sein Becken gegen seines. Ein unbändiges Verlangen machte sich in ihm breit. Er wollte Kakarott spüren. So sehr wie lange nicht mehr. Er brauchte ihn. Jetzt. Ganz nah. Son Goku stöhnte auf, als er Vegetas scheinbar schon bereite Männlichkeit an seinem Oberschenkel spürte und einem Impuls folgend griff er Vegetas Hemd und zog es ihm rasch über den Kopf. Es landete in irgendeiner Ecke des Zimmers. Seine Händer hatten sich unterdessen schon an Vegetas Rücken zu schaffen gemacht und er erinnerte sich unwillkürlich an den Morgen, als er Vegeta beim Ankleiden beobachtet hatte. Sein Rücken hatte ihn so sehr fasziniert... Diese ebenmäßigen Muskeln... Sachte ertastete er diese und malte sie mit seinen Fingern nach, seine Lippen immer noch fest mit denen Vegetas vereint. //Ich will mehr von diesem wunderbaren Anblick...//, schoss es ihm durch den Kopf und mit einer flüssigen Bewegung drehte er sich so, dass er nun auf Vegeta lag. Rasch zog er auch sein eigenes Hemd aus und widmete sich wieder Vegetas Mund. Der Prinz genoss es sichtlich, dass Kakarott die Führung übernahm und sich nach oben gekämpft hatte. Er konnte sich gerade nichts besseres vorstellen, als sich einfach fallen und umsorgen zu lassen. Kakarott ließ nun von seinem Mund ab und widmete sich seinem Hals und Nacken, verwöhnte ihn mit wilden Küssen und kleineren Bissen. Es durchzuckte Vegeta wie ein Blitz, als Kakarotts Zähne in die Nähe seiner Hauptschlagader gerieten und sein Herz schlug für einen Moment lauter und schneller, wie vor Panik - oder Aufregung? Doch Kakarotts Kopf wanderte weiter nach unten und Vegeta durchschoss ein Schwall der Erregung, als er Kakarotts warme, feuchte Zunge an einer seiner Brustwarzen kreisen spürte. Kurz darauf wurde sie zwischen die Zähne genommen und sanft gebissen, was dem Prinzen ein sinnliches Seufzen entlockte. Lüstern bog er seinen Rücken durch, was Kakarott nutzte, um seine Hand unter den Prinzen gleiten zu lassen und weiter die elegante Rückenmuskulatur bis hinunter zum Steißbein zu erkunden. Dann konnte Son Goku nicht länger an sich halten und drehte Vegeta mit einem Ruck um, so dass er nun mit dem Rücken nach oben auf dem Sofa lag. “Kakarott... was...?” “Viel besser”, stöhnte dieser lüstern und widmete sich mit seinem Mund nun den weich geschwungenen Konturen von Vegetas Rückseite. Er knabberte an Vegetas Schulterblättern und küsste den Muskelstrang neben der Wirbelsäule. Vegeta wusste nicht, wie ihm geschah. Noch nie hatte sich jemand so liebevoll und verlangend seinem Rücken gewidmet. Es war eine völlig neue Erfahrung für ihn und es gefiel ihm ungemein. Eine Gänsehaut wanderte seine gesamte Haut entlang. Dann entdeckte Son Goku etwas, was ihm bisher absolut nicht aufgefallen war. Eine kleine runde Narbe oberhalb von Vegetas Steißbein. Diese Narbe hatte er auch. Früher war dort sein Saiyajin-Schwanz gewesen. Er wusste, dass dies eine sehr sensible Stelle war und er konnte einfach nicht anders, als sachte mit seiner Zunge darüber zu streichen. Vegeta entfuhr ein lauter Schrei, den man durchaus als lustvoll bezeichnen konnte. Diese Empfindung überstieg alles, was er jemals gefühlt hatte. Es war ein Ziehen, ein Kribbeln und ein Beben zugleich. Fast orgiastisch... Son Goku war zufrieden mit dieser Reaktion und mit einem Grinsen im Gesicht machte er sich daran, seine Zunge um die Stelle kreisen zu lassen, hin und wieder darüber zu lecken und sie zu küssen. Vegeta konnte sich nicht mehr zurückhalten und kam gar nicht mehr aus dem Stöhnen heraus. Verlangend hob und senkte sich sein Becken Kakarott entgegen. Er wollte mehr und gleichzeitig war es eine krasse Reizüberflutung, mit der er nicht umzugehen wusste. “Scheisse Kakarott! Was machst du da?!” Dieser lachte kurz auf, packte Vegeta an der Hüfte und richtete ihn so auf, dass er nun auf den Knien vor ihm lag. Fordernd zog er Vegetas Hose hinunter bis in dessen Kniekehle. //Nette Aussicht...//, dachte sich Kakarott, als er absolut erregt Vegetas empor gestreckten Hintern betrachtete. Dann feuchtete er zwei seiner Finger mit etwas Spucke an und widmete sich dann mit seiner Zunge wieder der Narbe an Vegetas Rücken. Dem Prinzen stellten sich alle Haare auf, als Kakarott erneut das Spiel an seinem Rücken begann. Wie automatisch wanderte seine rechte Hand nach unten zu seiner Körpermitte, um seinen steil aufragenden Penis zu massieren. Son Goku beäugte dies mit Zufriedenheit und beschloss, es sei nun an der Zeit, einen Finger in Vegeta einzuführen. Sein Zungenspiel mit keiner Sekunde unterbrechend, ließ er seinen Mittelfinger langsam um Vegetas Hintertürchen kreisen. “Warte, warte, warte, Kakarott!!”, rief Vegeta und ließ von sich selbst ab. Son Goku schenkte ihm einen verwirrten Blick. “Was ist?” “Ich... will nur nicht... schon kommen...”, erklärte Vegeta schwer atmend mit einem schelmischen Blick nach hinten. “Lass meine Narbe in Ruhe, wenn du willst, dass es noch länger dauert.” Auf Son Gokus Gesicht bildete sich ein Lächeln. “Geht klar.” “Gut. Und jetzt mach verdammt nochmal weiter.” Das ließ Son Goku sich nicht zweimal sagen und begann die Pobacken seines Geliebten zu küssen. Seine linke Hand glitte massierend über Vegetas Rücken, während er langsam seinen Mittelfinger in Vegeta gleiten ließ. Dieser quittierte das mit einem lustvollen Stöhnen und begann wieder, Hand an sich selbst zu legen. Schon nach wenigen Momenten nahm Son Goku seinen Zeigefinger hinzu und entlockte seinem Prinzen so noch lustgeladenere Geräusche, als zuvor. “Oh Mann, Vegeta, ich will dich...!” Ein kurzes, heftiges Nicken seitens Vegeta zeigte Son Goku, dass dieser einverstanden war, also richtete er sich hinter ihm auf und entließ seine steife Männlichkeit endlich aus seiner Hose. Dann griff er seinen Prinzen an beiden Seiten seines Beckens und positionierte sich vorsichtig an dessen Öffnung. Langsam drang er ein, Stück für Stück, befeuchtete das ganze nochmal mit Spucke, damit es besser glitt und streichelte dabei immer wieder sanft über Vegetas Rücken, als würde er ihn beruhigen und von dem ziehenden Schmerz ablenken wollen. Mit jedem Stück, das er eindrang, spürte er, wie Vegeta sich für einen Moment verkrampfte. Endlich war er ganz in seinen Prinzen gedrungen und begann, sich in der heißen Enge langsam vor und zurück zu bewegen. Vegeta vergaß den Schmerz, der ihn durchzogen hatte, als Kakarott auf einmal begann, sich rhythmisch in ihm zu bewegen. Erleichtert seufzte er auf und drängte sich ihm entgegen. Es fühlte sich einfach zu gut an, was Kakarott da mit ihm anstellte und es steigerte seine Lust ins Unermessliche. Wieder begann er, sein Glied zu massieren, als er auf einmal Kakarotts Hand spürte, die sich zusätzlich um seine legte und ihm half. “Oh Gott, Kakarott!”, stöhnte er lustvoll, während sich die Intensität der Stöße in sein Becken erhöhte. Er wusste, dass er nicht mehr lange durchhalten würde. Kakarott fühlte sich einfach zu gut an. Nie hätte er es für möglich gehalten, dass er es so geil finden könnte, der passive Part zu sein. Kakarotts Bewegungen wurden immer fordernder und fester und Vegeta hörte ihn zwischen seinen Stöhnern wild knurren. Dann packte Son Goku Vegetas Oberkörper und zog ihn zu sich hoch, so dass der Prinz nun quasi vor ihm hockte. Er umschlang ihn von hinten mit seinem Armen, eine Hand immer noch an dessen Glied, die andere an seiner Brust, während er immer lustvoller in ihn stieß. Unterdessen bedeckte er den Hals- und Nackenbereich seines Geliebten mit Küssen und wilden Bissen, saugte sich hier und da fest und unterbrach dies nur hin und wieder, um einem animalischen Laut loszulassen. Vegeta brachte ihn noch um den Verstand, so sehr wollte er ihn! Er saugte sich gerade an Vegetas Hals fest, als irgendein seltsamer Instink in ihm aufbrach und ihm ein süßlicher, unwiderstehlicher Geruch in die Nase stieg. Seine Pupillen weiteten sich und sein Körper verfiel in eine Art Rausch. Er wollte Blut... Vegeta bemerkte die seltsame Veränderung, die mit Kakarott vorging und spürte, wie dieser zu dem Spiel mit seiner Zunge auf einmal seine Zähne dazunahm. Gefährlich nah an seiner Halsschlagader. Er spürte, wie Kakarott seinen Kiefer öffnete- “Nicht beißen, Kakarott!”, rief er panisch und befürchtete schon, den Moment damit komplett zerstört zu haben, doch Son Goku blickte ihn nur für eine Sekunde verwirrt an, als wäre er aus einer Trance aufgewacht und im nächsten Moment spürte Vegeta, wie Kakarotts Körper sich aufbäumte und er sich mit einem lustverschleierten Stöhnen in ihn entlud. Der Reiz durch die Kontraktionen in seinem Inneren überkam Vegeta so plötzlich, dass auch er sich nicht mehr zurückhalten konnte und sich in seine Hand ergoss, die immer noch von der Kakarotts umschlossen war. Schwer atmend stützte der Prinz sich nach vorne auf seine saubere Hand ab. Kakarott zog sich aus ihm zurück und setzte sich nach hinten auf seine Fersen ab. Auch er versuchte, zu Atem zu kommen. Dann packte er Vegeta und ließ sich mit ihm nach hinten auf das Sofa fallen, so dass dieser nun mit dem Rücken auf seinem Bauch lag. Er spürte Vegetas erhöhten Herzschlag direkt oberhalb von seiner Lendengegend und genoss dieses Gefühl von Nähe und Leben für einen Augenblick, bevor er seinen Prinzen breit lächelnd in seine Arme schloss. Vegeta war viel zu kaputt, um sich gegen diese Zuneigung zu wehren, abgesehen davon, dass er sich gar nicht wirklich wehren wollte. Nur hatte er das Bedürfnis, seinem Ruf als stur und abweisend mal wieder gerecht zu werden... Aber dafür war ja auch noch später Zeit. Jetzt wollte er einfach nur genießen. Er lehnte seinen Kopf nach hinten gegen Kakarotts breite Brust und schnurrte zufrieden, was Son Goku ein noch breiteres Grinsen abverlangte. Einige Minuten lang genossen die Saiyajins die Wärme und Zuneigung des jeweils anderen und das Gefühl, dass es das richtige gewesen war, die Erde zu zweit zu verlassen. Dann erhob sich Vegeta langsam. “Was machst du?”, fragte Son Goku mit einem verwirrten Blick. Der Prinz grinste ihn süffisant an, dann hob er seine Hand, an der immernoch unberkennbar die Spuren seines Orgasmus hingen und verschwand im Bad. Son Goku dreht sich auf den Bauch und verschränkte seine Arme so, dass er sich mit dem Kinn auf ihnen abstützen konnte. Jetzt wo Vegeta aus dem Zimmer war, überfielen ihn wieder die ganzen Eindrücke des Tages. Und neben all den schönen Erinnerungen an die Bilder, die Gedichte und den Trainingskampf auf der IPKA, kamen ihm auch unangenehmerweise die Erinnerungen an die beiden Saiyajin, die er kennen gelernt hatte, ins Gedächtnis. Zu viele offene Fragen... Ob er wohl je Antworten kriegen würde? Wie auf Kommando kam Vegeta zurück ins Zimmer, um seine Hüfte ein rosafarbenes Handtuch gebunden. “Sexy”, merkte Son Goku mit einem Zwinkern an und setzte sich auf. “Halt die Klappe, Idiot”, erwiderte Vegeta und setzte sich neben ihn. Dann hob er seine Hand und legte sie seinem Gegenüber auf die Wange. Er blickte Kakarott tief in die Augen und meinte, ein leises Leuchten darin zu entdecken. Zufrieden lächelnd verschloss er dessen Lippen sanft mit den seinen. Son Goku atmete glücklich aus, als Vegeta ihn so liebevoll küsste. Dann trennten sie sich wieder voneinander und blickten sich an. “Vegeta... darf ich dir eine einzige Frage stellen?” “Sie zu stellen kann ich dir ja nicht verbieten.” “Nein... ich meine”, druckste Son Goku herum und brach den Augenkontakt ab. Es war ihm unangenehm, weil er wusste, dass die Frage die er stellen wollte, Vegeta mit Sicherheit auch unangenehm sein würde. Aber er musste es einfach wissen. “Ich meine... Ich möchte dir nur eine einzige Frage stellen und ich möchte, dass du bitte darauf antwortest.” Vegeta blickte ihn skeptisch an. Was wollte er nur? “Das kann ich dir erst sagen, wenn ich die Frage gehört habe...” “Es ist mir wichtig, Vegeta, ich muss es wissen, also bitte, bitte versprich mir, dass du antworten wirst.” Der Prinz spürte den Drang in Kakarotts Stimme, aber er war sich sicher, dass die Frage nicht angenehm sein würde. Er zögerte. “Bitte...”, flehte Kakarott mit Nachdruck und funkelte ihm in die Augen. “...Also schön”, sagte Vegeta und verschränkte die Arme vor der Brust. Son Goku hielt erstaunt inne. Hatte Vegeta sich gerade einverstanden erklärt? Damit hatte er nicht gerechnet. Vor allem nicht so schnell. “Es beschäftigt mich schon den halben Tag, weißt du...” “Jetzt rück schon raus mit der Sprache, bevor ichs mir anders überleg.” Vegeta schloss die Augen und wartete ungeduldig, während der Saiyajin neben ihm immer noch rumdruckste. //Na, das muss ja was ganz unangenehmes sein, wenn er sich so geniert.// “Was war das für ein Verhältnis, das du mit diesem Meat hattest?” Erschrocken riss Vegeta die Augen auf und blickte sein Gegenüber verständnislos an. “Kakarott... das... das geht dich nichts an!” Son Gokus Blick wurde mit einem Mal hart. “Du hast gesagt, du antwortest.” Vegeta erhob sich vom Sofa und ging zum Fenster. “Anders überlegt.” Son Goku entschloss sich, auf dem Sofa zu bleiben und Vegeta einen Freiraum zu lassen. Aber er würde sich jetzt nicht kampflos geschlagen geben. “Sag es mir bitte.” Der Prinz blieb stur und schaute aus dem Fenster. “Vegeta, jetzt komm schon! Du kannst nicht ewig davor weg laufen.” “Tze”, zischte dieser in Richtung Scheibe. “Wart ihr ein Paar?” Vegeta seufzte leise und ließ seine Arme hängen, den Blick weiter nach draußen gewandt. “Ja.” Son Goku schluckte einen großen Kloß in seinem Hals runter. Hatte er es sich doch gedacht. Seltsamerweise machte es ihm mehr aus, als er vorher angenommen hatte. “Und... dann”, fragte Son Goku weiter und als keine weiteren Ausführungen seitens des Prinzen kamen: “Dann hat er dich verraten und ihr habt euch nie wieder gesehen?” “Kakarott, ich will nicht von ihm sprechen, lass mich in Ruhe.” “Für mich ist es wichtig, das zu wissen!” “Wieso? Wieso sollte es wichtig für dich sein, zu wissen, was ich mit wem hatte?”, fragte Vegeta gereizt und drehte sich nun zu ihm um. “Ich wollte doch nur-” “Es ist absolut irrelevant für dich, Kakarott, zumal wir beide ja kein Paar sind!” Das hatte gesessen und versetzte Son Goku einen harten Schlag in die Magengrube. Ja, sie waren kein Paar. Auch wenn es das einzige war, was er sich wirklich wünschte. “Ja”, antwortete er forsch. “Wir sind kein Paar. Da hast du recht. Scheinbar hast du leichte Bindungsängste, weil deine Gefühle in deiner Jugend einmal verletzt wurden.” Vegeta knurrte wütend. “Das mit Meat war etwas völlig anderes, als mit dir, du Vollidiot!” “Ja und trotzdem stellt man nun mal automatisch Vergleiche an. Und ich frage mich nun mal”,entgegnete Son Goku ebenso wütend und gereizt. "Ob du mich auch auch so sehr hassen würdest, wenn ich mal einen großen Fehler machen würde.” Er hatte doch nur eine simple Frage stellen wollen und jetzt war das ganze dabei, in einen Streit auszuarten... “Ich hasse ihn nicht, Kakarott!” “Nicht?” “Nein, verdammt nochmal! Ich habe... nie aufgehört, ihn... zu lieben... Ich hasse mich dafür. Und ich verabscheue ihn aus tiefstem Herzen! Bist du jetzt zufrieden? Wolltest du das hören? Wahrscheinlich nicht. Aber du kannst ja nie aufhören, zu fragen! Verdammt! Gute Nacht.” Mit einer ruckartigen Bewegung drehte Vegeta sich um und verschwand im Schlafzimmer. Die Tür fiel laut ins Schloss. Ein perplexer Son Goku blieb zurück und blickte den Prinzen mit nachdenklicher Miene hinterher. Nein, das hatte er wirklich nicht hören wollen. //Sein Herz gehört also jemandem... Kein Wunder, dass er es mir so schwer macht, ihn zu erreichen...// Er spürte, wie sich ein Knoten in seiner Magengegend bildete und seine Kehle fühlte sich seltsam zugeschnürt an. Minutenlang saß er reglos da und starrte die Türe an, hinter der Vegeta verschwunden war. Sein Kopf war wie leergefegt und war doch so unendlich schwer. //Wie konnte ich auch glauben, dass all sein Widerwille, mich zu lieben, nur mit Sturheit und Stolz zu tun hat...// Und dann ein anderer Gedanke... //Er lässt mich monatelang um ihn kämpfen, ohne mir zu sagen, dass ich nie eine Chance haben werde, weil er bereits vergeben ist. Das ist nicht fair. Scheinbar war ich wirklich nur ein Zeitvertreib für ihn. Ich mach das nicht mehr mit.// Die Welt zog wie in Zeitlupe an ihm vorbei und er unterdrückte die Tränen, die sich einen Weg in seine Augen bahnen wollten, während er sich anzog und mucksmäuschenstill das Apartment verließ. Er wollte irgendwo sein, nur nicht länger in Vegetas Nähe. Vegeta zitterte am ganzen Leib. Hatte er das gerade wirklich zu Kakarott gesagt? Wie erblindet starrte er auf den Boden vor seinem Bett, nahm alles nur noch durch einen milchig-weißen Schleier wahr. Seine Atmung ging unregelmäßig und flach. In seinem Kopf drehte sich alles und ihm schien, als habe er keinen festen Grund mehr unter sich, nur noch Leere. Er konnte nicht fassen, was er gerade getan hatte. Innerhalb von einer Sekunde hatte er alles zerstört, was er und Kakarott hatten, da war er sich sicher. War es das wert gewesen? Kakarott hatte es immerhin wissen wollen und irgendein urtümlicher Instinkt in ihm hatte ihm befohlen, die Wahrheit zu sagen... Schon in dem Moment, in dem er es aussprach, hatte er es bereut. Aber es war nicht rückgängig zu machen. Und Kakarott war fort. Er hatte ihn gehen hören. In dieser Nacht tat der Prinz kein Auge zu. Erst als die Müdigkeit ihn gegen Mittag des nächsten Tages überfiel, schaffte er es, für ein paar Stunden die Augen zu schließen. Dann klopfte es lautstark an der Türe und er wurde aus der traumlosen Leere seines Schlafes gerissen. Nasuto stand vor der Tür und verneigte sich tief, als ihm geöffnet wurde. Als er jedoch Vegetas Augenringe sah und wie matt sein Gesicht war, trat er ein und fragte, was los sei. “Schlecht geschlafen”, antwortete Vegeta tonlos und begann, seine Uniform anzulegen. “Wo ist der andere?” “Weg”, entgegnete Vegeta und bemerkte das Grinsen auf Nasutos Gesicht. “Was?” “Ich kann ihn nicht leiden, mehr nicht”, sagte Nasuto daraufhin und reichte Vegeta seinen Schulterpanzer. Der Prinz ließ ein leichtes Grummeln verlauten und kleidete sich fertig ein. “Auf Vegeta-Sei”, begann Nasuto. “Hättet ihr euch mit so niederem Pack gar nicht erst abgegeben.” “Vegeta-Sei existiert nicht mehr”, erkärte Vegeta tonlos und goss sich ein Glas Wasser ein, das er in einem Schluck hinunterschlang. Er fühlte sich irgendwie dehydriert. Abgesehen davon hatte er seit einer Ewigkeit nichts mehr gegessen. Aber sein Appetit hielt sich auch irgendwie in Grenzen. //Wieso mach ich mir nur solche Vorwürfe?! Kakarott wollte es doch wissen, er ist selber Schuld...// Er versuchte, die Wut in seinem Bauch zu zähmen. “Ich meine ja nur”, fügte Nasuto an. “Dass ich finde, ihr lasst euch von diesem Volltrottel viel zu viel gefallen. Er sollte vor euch kriechen.” “Nasuto! Hör gefälligst auf wie ein Schulmädchen zu lästern und lass mich mit diesem Idioten endlich in Ruhe! Ich will nichts mehr hören!” Nasutos Körper spannte sich wie auf Befehl an und er verneigte sein Haupt. “Natürlich, euer Majestät, vergebt mir...” Wenig später machten die beiden sich auf den Weg zur Auktionshalle der IPKA. Ohne Son Goku. Kapitel 24: 24 - [Der Seelenbund] --------------------------------- Guten Abend bzw Guten Morgen, meine Lieben! Es ist 06:10 und ich konnte einfach nicht aufhören, bevor das Kapitel fertig war. Wieder mal hat es sich mir entzogen und sich ganz anders entwickelt, als ursprünglich gedacht.^^ Viel Spaß damit! Mir gefällt es. :) ------------------------------ 24 Ziellos wanderte Son Goku durch die von Straßenlaternen erhellten Straßen von Oryx, vorbei an kleinen Cafes, aus denen immer noch fröhliche Musik drang. Ihm war zum Heulen zumute und sein Körper fühlte sich seltsam stumpf an. Wie in Trance lief er und betrachtete dabei durch das abgedunkelte Glas im Himmel die weit entfernt leuchtenden Raumschiffe, zwischen denen vereinzelt das Licht der Sterne hindurch schien. Und zum ersten Mal seit seinem Fortgehen überkam ihn eine Art Heimweh nach der Erde. Eine Sehnsucht nach dem sternenklaren Himmel in den Bergen, nach unberührter Natur und rauschendem Wasser. Nach Einsamkeit. Die er hier nicht finden konnte. Um ihn herum war es zwar nicht mehr so voll wie tagsüber, aber die Stadt war immer noch gut gefüllt mit partyfreudigen Leuten, Betrunkenen und schlaflosen Gestalten. Zu letzteren zählte er sich. Frustriert von all der guten Laune und dem grellen Neon-Licht, erhob er sich in die Lüfte und flog eine Weile, bis er sich schließlich dem Stadtrand näherte, darüber hinaus flog und in eine Art riesigen, aber scheinbar künstlich angelegten Wald kam. Dieser Ort schien ihm jedenfalls besser, als die belebte Stadt. An einem kleinen Fluss landete er und setzte sich in das Gras am Ufer. Die Nacht war warm. Auf Oryx war es ja laut Informationen auf der IPKA immer warm. So legte er sich nach hinten und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf, den Blick nach oben in die Wipfel der fremdartigen Bäume gerichtet. Er genoss das leise Plätschern des Flusses, während er versuchte, seine Gedanken zu ordnen. //Er liebt ihn also noch... Aber hat er wirklich nur mit mir gespielt? Was mach ich denn jetzt nur?// Frustriert setzte er sich wieder auf und starrte zum Fluss rüber. //Lohnt es sich denn überhaupt, wenn ich weiter um ihn kämpfe? Oder tu ich mir damit nur selbst noch mehr weh?...// Dann stand er auf, setzte sich direkt ans Ufer und zog seine Schuhe aus. //Dabei war ich mir so sicher, dass wir Seelenverwandte sind oder so was... Dass wir zusammen gehören...// Langsam ließ er seine nackten Füße in das kalte Nass gleiten. Die angenehme Kühle durchdrang sofort seinen gesamten Körper und er fühlte sich ein wenig lockerer. Ein Seufzen. Vorsichtig lehnte er sich nach vorne, stützte sich mit den Händen auf der feuchten Erde ab und blickte in das tiefschwarze Wasser unter sich, betrachtete sein Spiegelbild, oder zumindest das, was er bei der Dunkelheit davon erkennen konnte. Er bemerkte eine Sorgenfalte zwischen seinen Augenbrauen. Unbewusst fasste er sich an die Stirn und entspannte sein Gesicht. Er schloss seine Augen und lauschte der Umgebung. Eine ganze Weile saß er so da und dachte nach. Über sich und Vegeta und über die Situation. Morgen sollte die Versteigerung stattfinden. Hingehen würde er auf jeden Fall, aber er würde sich nicht vorher zu Vegeta begeben. Außerdem war er wahnsinnig neugierig auf Meat, Kyuri und den anderen. Irgendwie zog ihn eine undefinierbare Macht zu ihnen... So, als wäre gar nichts anderes möglich, als dass sie die Guten waren. Nur ein Gefühl? Ein Geistesblitz. Entschlossen blickte er auf. //Ja, wieso sollte ich es nicht einfach heraus finden...// Äußerlich völlig ruhig zog er seine Beine aus dem Wasser, trocknete sie kurz und streifte seine Schuhe wieder über. Dann hob er Zeige- und Mittelfinger an seine Stirn, suchte kurz innerlich nach der Aura, zu der er sich teleportieren wollte und verschwand mit einem Zischen aus dem Wäldern von Oryx. Zu Tode erschrocken kippte Meat mitsamt dem Stuhl, auf dem er gerade noch gesessen hatte, nach hinten um und landete auf dem Boden. Vor ihm stand hoch gewachsen, mit ernstem Blick, der Saiyajin, mit dem er Vegeta auf der IPKA gesehen hatte. Für einen Moment herrschte Totenstille in dem Raum, während Son Goku und Meat sich mit Blicken maßen, versuchten, den anderen einzuschätzen. Dann streckte Son Goku dem auf dem Boden hockenden seine offene Hand hin. Meat zögerte einen Moment, musterte noch einmal die tiefen, schwarzen Augen, die keinen Hauch von Boshaftigkeit vermuten ließen und griff schließlich nach der ihm angebotenen Hand, ließ sich aufhelfen. “Was willst du hier? Schickt dich Vegeta?” Son Goku antwortete nicht gleich, sondern blickte sich prüfend in dem Raum, in dem er gelandet war, um. Es handelte sich scheinbar um ein Raumschiff, größer, als das, was Bulma gebaut hatte, aber nicht so groß wie das von Nasuto. Augenscheinlich befanden sie sich in der Küche. Kyuri und der andere, den Son Goku noch nicht kannte, waren vom Tisch aufgesprungen und standen einige Meter von ihm entfernt in Abwehrhaltung. “Nein”, antwortete er schließlich ruhig. “Er hat keine Ahnung, dass ich hier bin.” Meats Augen verengten sich, aber er wartete, dass der fremde Saiyajin weiter sprach. “Mein Name ist Son Goku und ich bin ein Saiyajin, genau wie ihr.” “Son Goku ist kein Saiyajin-Name”, fügte Kyuri skeptisch an. Die Luft in dem Raum war so dick, dass man sie mit einem Buttermesser hätte zerschneiden können. Keiner der drei Fremden wagte es, sich zu bewegen. Nur Son Goku wirkte trotz seines strengen Blickes seltsam gelassen, was ihm eine Aura von Überlegenheit verlieh. “Ich bin nicht unter Saiyajin aufgewachsen und trage daher keinen ihrer Namen. Nur Vegeta nennt mich bei meinem Geburtsnamen.” “Kakarott, nich wahr?”, meldete sich Kyuri erneut zu Wort. Son Goku blickte sie verwirrt an. “Woher weißt du...?” “Vegeta hat dich heute so genannt”, erklärte sie, während sie ihre Abwehrhaltung kein bisschen aufgab. Son Goku nickte leicht. “Ja, Kakarott. Aber das ist egal. Ich bin nicht hier, um über mich zu reden. Viel lieber möchte ich etwas über euch erfahren.” “Wieso?”, fragte der dritte von ihnen, ein humanoider Mann, dessen fahle Gesichtshaut hellblau war, passend zu seinen kurzen, dunkelblauen Locken. Seine Figur ließ vermuten, dass er kein Kämpfer war. Er war groß und relativ schmal. Kein Saiyajin. Langsam drehte Son Goku seinen Kopf und musterte die drei eindringlich. “Weil ich das seltsame Gefühl habe, dass wir auf der gleichen Seite kämpfen und dass Vegeta das nicht sehen will.” “Du stellst dich gegen den Prinzen?”, fragte Meat mit prüfendem Blick. Son Goku verzog keine Miene. “Ich stell mich nicht gegen ‘den Prinzen’, sondern versuche, die Wahrheit herauszufinden. Ich bin niemandem Rechenschaft schuldig.” “Wie können wir sicher sein”, fragte Meat weiter. “Dass du uns nicht von einer Sekunde auf die nächste angreifst? “Das könnt ihr nicht”, erwiderte Son Goku. “Ihr könnt nur auf mein Wort vertrauen. Ein Ehrenmann bricht nicht Wort und Saiyajin sind ja - wie ich gehört habe - Ehrenmänner.” Damit hatte er genug gesagt, fand er, und wartete auf eine Reaktion der drei. Diese schienen sich mit Blicken zu verständigen und Son Goku versuchte anhand dieser Konversation herauszufinden, wie sie zueinander standen. Scheinbar überließen sie Meat die letzte Entscheidung. Dieser schritt auf den Tisch zu und bot schließlich Son Goku einen Stuhl an. “Dann willkommen auf unserem bescheidenen Schiff, Kakarott.” Innerlich rollte er die Augen, weil er mit seinem Saiyajin-Namen angesprochen wurde, aber er wusste, dass in dieser Hinsicht Widerstand zwecklos war. Also ging er zu dem Tisch und setzte sich auf den Stuhl. Mit einem Mal schien sich die Stimmung im gesamten Raum zu entspannen. Die anderen drei setzten sich ebenfalls an den Tisch und dem Gast wurde Essen und Getränke angeboten. Eine sachliche, und doch irgendwie warmherzige Unterhaltung kam ingange. Kyuri erzählte erneut die Geschichte von Nasutos Verrat und beantwortete Son Goku ein paar Fragen dazu. Fletscher, der blaue Unbekannte, gab schließlich die Geschichte preis, wie er zu den beiden gestoßen war. Er und Kyuri waren sich in einer Raumschiff-Werkstatt auf seinem Heimatplaneten begegnet und hatten sich auf Anhieb ineinander verliebt. Er hatte sein bisheriges Leben hinter sich gelassen, um seiner Angebeteten zu folgen, die sich nicht von Meat hatte trennen wollen, der in den Jahren zuvor wie ein Bruder für sie geworden war. Und sie bevorzugten beide nunmal das Leben als Nomaden im Weltraum, ein Leben ohne festen Wohnsitz, ein Leben voller Abenteuer und neuer Planeten. Bei dieser Geschichte drängte sich Vegeta wieder in Son Gokus Bewusstsein. Auch er war seinem Prinzen in den Weltraum gefolgt und hatte für ihn alles stehen und liegen gelassen. Ob er seine Jungs und seine Freunde wohl jemals wieder sehen würde? Irgendwie konnte Son Goku an den dreien absolut nichts bösartiges oder verdächtiges ausmachen und er entspannte sich in ihrer Anwesenheit immer mehr. Er erzählte, wie er von dem Spiegel erfahren und beschlossen hatte, diesen mit Vegeta zu suchen und wie sie sich bis zum Planeten Oryx durchgekämpft hatten. Pikante Details ließ er natürlich aus und schon nach einer Stunde hatte das Gespräch freundschaftliche Ausmaße angenommen. Aber ihm war es ja noch nie schwer gefallen, neue Leute kennen zu lernen und meist hatte ihn sein erster Eindruck auch nicht getrügt. Kyuri und Fletscher verabschiedeten sich nach einer weiteren halben Stunde ins Bett und schon sah sich Son Goku in der Situation, auf die er insgeheim gehofft hatte, als er sich hierher teleportiert hatte. Andererseits war ihm etwas mulmig zumute. Immerhin befand er sich nun alleine mit dem Mann in einem Raum, von dem Vegeta behauptete, dass er ihn liebte... Einige Minuten herrschte Stille, so als wüssten beide schon ganz genau, welches Thema jetzt aufkommen würde. Innerliches Vorbereiten. “...Wie ist er so?”, durchbrach Meat schließlich die Stille. Verwirrt blickte Son Goku ihn an. “Wie meinst du?” Meats Augen blickten weit in die Ferne und hatten wieder diesen seltsamen melancholischen Glanz, der Son Goku schon am Nachmittag aufgefallen war. Er hatte wirklich unglaublich schöne Augen. “Vegeta hat sich sehr verändert, seit ich ihn zuletzt gesehen habe. Das habe ich heute Nachmittag gleich gespürt. Er ist nicht mehr der alte... Wie ist er so? “ “Nun ja, er ist...” Son Goku fiel der Streit ein, nachdem er abgehauen war und Wut überkam ihn. “Stur. Ja, er ist ein schrecklicher Sturkopf. Und er ist stolz. Ich kenne niemanden, der sich so sehr hinter seinem Stolz versteckt, wie er. Gefühle zeigt er selten.” Und plötzlich kam ihm ein anderes Bild in den Sinn. Heute Nachmittag auf der IPKA. In dem Zelt der Masseurinnen, als er sich fast verzweifelt an ihm festgehalten hat. Und noch ein Bild. Vegeta, der sich unter seinen Berührungen windet und seinen Namen stöhnt... Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen und er blickte richtung Tisch, um Meat nicht in die Augen sehen zu müssen. “Aber wenn er Gefühle zulässt, dann ist er so verletzlich und zerbrechlich, dass ich es nicht fassen kann.” Seine Stimme klang verträumt und fast gehaucht und als er das bemerkte, fasste er sich innerlich, dann hob er seinen Blick wiederund fuhr mit fester Stimme fort. “Er ist ein Kämpfer. Ein Krieger. Ich kenne niemanden, der so ehrgeizig ist, wie er. Wenn jemand stärker ist, als er, dann trainiert er Tag und Nacht und ist wie besessen.” Er lachte leise. “Er ist wahrlich ein Prinz.” Meat schloss seine Augen und lachte traurig. “Er hat sich wirklich verändert...” Das erweckte Son Gokus Neugierde und plötzlich wurde ihm bewusst, dass er gerade die Möglichkeit hatte, Vegetas Vergangenheit zu erkunden. “Wie war er früher?” Meat trank einen Schluck von dem Wein, der vor ihm stand. Dann schien er zu überlegen, wie er anfangen sollte. Schließlich begann er langsam, immer wieder nach Worten ringend, zu erzählen. “Ich kenne ihn seit Kindestagen. Ich sollte gewissermaßen von Anfang an sein Trainingspartner sein. Bei Saiyajin beginnt die Kampfausbildung normalerweise mit dem vierten Lebensjahr. Ich stamme aus einer Elite-Krieger-Familie und da ich so alt wie Vegeta war, wurde ich ausgewählt. Er war schon als kleines Kind sehr stark, aber war das Kämpfen anging, war er nicht sehr diszipliniert...” Son Goku hob ungläubig eine Augenbraue. Vegeta, nicht diszipliniert? “Er hatte andere Interessen und andere Pläne. Sein Vater wollte aus ihm einen Kämpfer machen, er sollte der legendäre Super-Saiyajin werden, von dem unsere Legenden berichten, aber Vegeta wollte lieber malen. Basteln, bauen, schreiben, was auch immer. Schon mit vier tendierte er eher zur Ästhetik und zur Kunst, verbrachte so viel Zeit wie möglich mit seiner Mutter, die eine Koriphäe auf diesem Gebiet war und trainierte nur, wenn er von seinem Vater gezwungen wurde.” Son Goku starrte Meat regelrecht schief an. Seine Gesicht war zu einer ungläubigen Maske verzerrt. Vegeta, kein Kämpfer? Ein Künstler? “Und dann?” “Nun ja, sein Vater, der König, zwang ihn natürlich zum Training, aber wenn wir zwei ungestört ohne Trainer trainieren sollten, übte er lieber malen und zeigte mir schließlich auch, wie es ging, malte mich unzählige Male.” Meat seufzte beid diesen Erinnerungen. “So vergingen die Jahre und wir wurden beste Freunde, wenn auch mit unterschiedlichen Blicken auf die Welt. Ich war immer der Kämpfer von uns beiden und immer habe ich Vegeta geschworen, ich würde ihn beschützen. Es lag nie in seinem Interesse, stärker zu sein, als irgendwer anderes. Er wollte sich nur mit schönen Dingen beschäftigen.” Meats Augen glänzten vor Trauer bei diesen Erinnerungen und sein Schmerz war deutlich zu spüren. “Ihr... ward ein Paar, nicht wahr?”, presste Son Goku schließlich hervor. Diese Frage lag ihm die ganze Zeit auf den Lippen und doch fiel es ihm unendlich schwer, sie seinem Gegenüber zu stellen. “Ja”, antwortete Meat und sein Blick verdüsterte sich ein wenig. “Später. Offiziell machten wir es, als wir 14 waren. Keiner schien sich darüber zu wundern, Vegeta und ich waren einfach wie gemacht füreinander. Wir kannten uns in- und auswendig und wir liebten uns abgöttisch. Wir konnten nicht ohne einander.” Krampfhaft zogen sich Son Gokus gesamte Eingeweide zusammen, bei der Vorstellung, Vegeta könnte jemanden lieben und es diesem jemanden auch noch offen und ungeniert zeigen. Wieso konnte er selbst nicht dieser jemand sein? Fast schmerzhaft hämmerte sein Herz gegen seinen Brustkorb und schien zerplatzen zu wollen. Erneut verdunkelte sich Meats Blick. “Dann begann Freezers Herrschaft. Wir alle litten darunter, Befehle von jemanden ausführen zu müssen, der kein Saiyajin war und doch taten wir es, weil wir wussten, er könnte uns zerstören. Vegeta wurde von seinem Vater immer mehr dazu gedrängt, stärker zu werden und zu trainieren, was er schließlich auch tat, denn es war seine Pflicht als Prinz, sein Volk zu schützen. Ich trainierte mit ihm, so oft es ging und innerhalb kürzester Zeit hatte er mich überholt. Tja, das war das erste Mal, dass ich ihn richtig ehrgeizig erlebt habe. Es gefiel mir, ihn als Krieger und Künstler zu sehen, seine weiche und seine harte Seite zu erleben und ich liebte ihn von Tag zu Tag mehr.” Son Goku musste sich regelrecht zwingen, sich diese Folter anzutun, zu hören, wie weich und offen Vegeta früher gewesen war und er stellte sich vor, wie es sich wohl anfühlen würde, bedingungslos von ihm geliebt zu werden... Seine Haut kribbelte vor Hitze, als er sich das vorstellte. Meat erzählte nach einer kurzen Pause weiter. Es schien ihm gut zu tun, die Geschichte von Vegeta jemanden zu erzählen, scheinbar hatte er sie jahrelang mit sich herumgetragen, ohne sie in irgendeiner Form loszuwerden. “Dann kam der Auftrag, den Spiegel in Sicherheit zu bringen. Ich wusste, was es Vegeta bedeutete und meldete mich deswegen freiwillig, um an der Mission teilzunehmen. Uns war beiden bewusst, dass es das erste Mal sein würde, dass wir uns länger als ein paar Tage nicht sehen würden und während wir uns voneinander verabschiedeten, beschlossen wir, den Seelenbund miteinander einzugehen, wenn wir uns wiedersehen würden. Doch dazu kam es nie, wie du weißt...” Interessiert blickte Son Goku auf. “Der Seelenbund? Was ist das?” Er erntete einen ungläubigen Blick. “Hast du davon noch nie etwas gehört?” “Nein.” “Hm... naja, du bist ja auch nicht auf Vegeta-Sei aufgewachsen... Na gut, ich erklär es dir. In meiner Zeit im Weltraum habe ich viele Völker gesehen und bei jedem Volk gab es unterschiedliche Bräuche, wie zwei Wesen, die sich lieben, sich aneinander binden.” “Meinst du so etwas, wie eine Hochzeit?” “Wenn das so heißt, da wo du aufgewachsen bist, dann ja. Bei den meisten Völkern ist dieser Bund etwas symbolisches oder etwas spirituelles. Bei den Saiyajin und auch bei wenigen anderen Völkern ist dieser Bund tatsächlich ein Seelenbund. Es ist eine Tradition, die uns eigentlich im Blut liegt, eine Art Instinkt, der erwacht, wenn man so weit ist. Wenn sich zwei Seelen gefunden haben und beschließen, für immer beieinander zu bleiben, dann gibt es ein Ritual, bei dem sich die Partner in ihrer Halsbeuge beißen und das Blut des jeweils anderen trinken.” Mit einem Mal fiel Son Goku ein, wie interessiert er manchmal an Vegetas Hals war, dass er gar nicht mehr hatte aufhören können, ihn zu liebkosen, zu küssen und daran herum zu saugen... Aber er erinnerte sich auch daran, dass Vegeta ihn einmal fast gebissen hätte, als sie Sex hatten... //Was das wohl bedeuten mag?// “Man ist dann quasi markiert”m erklärte Meat weiter. “Und wird nie wieder Sex mit jemand anderem haben. Wenn man von seinem Partner länger getrennt ist oder nicht weiß, wo sich dieser befindet, macht sich dies in Schmerzen bemerkbar. Außerdem spürt man bis zu einem gewissen Grad die Empfindungen des anderen, teilt seine Vergangenheit, seine Ängste, Hoffnungen, einfach alles.” “Und ihr wolltet das miteinander machen?”, fragte Son Goku skeptisch und eifersüchtig. Wollte Vegeta das immer noch? Wollte Meat das immer noch? Meat blickte Son Goku lange an, als überlege er, ob er antworten sollte. Stattdessen entschied er sich zum Frontalangriff. “Du bist eifersüchtig, nicht?” Son Gokus Augen weiteten sich. “Nein, ich... wie... wie kommst du darauf?” “Du riechst nach ihm und außerdem war mir das schon heute Mittag klar, als du deine Hand auf seine Schulter gelegt hast. Selbst ein Blinder hätte erkannt, was du für ihn empfindest.” Wie auf Kommando lief Son Goku rot an. “Also...” “Das ist in Ordnung”, sprach Meat mit einem traurigen Lächeln im Gesicht. “Das ist nicht mehr ‘mein’ Vegeta. Ich denke nicht, dass wir noch zusammen gehören.” Son Goku fiel ein mächtiger Stein vom Herzen und er beschloss in diesem Moment, weiter um Vegeta zu kämpfen, auch wenn Meat es sich vielleicht irgendwann doch noch anders überlegen würde. Vegeta war ihm einfach zu kostbar, als dass er ihn aufgeben könnte, wegen Gefühlen, die so weit in der Vergangenheit lagen und vielleicht einfach nur verarbeitet werden mussten. Er blickte auf und meinte, Tränen in Meats Augen glänzen zu sehen, aber dieser überspielte gekonnt seine Gefühle, in dem er aufstand, um sich noch einen Schluck Wein zu holen. “Hattest du in all den Jahren niemanden, den du geliebt hast?”, fragte Son Goku ehrlich interessiert, aber vorsichtig. Meat lächelte. “Nein. Ich bin nie darüber hinweg gekommen, dass Vegeta tot war - wie ich bis heute dachte. Natürlich hatte ich hie und da eine Liebelei, aber Liebe war nie wirklich im Spiel.” Er seufzte. Dann lachte er leise. “Heute Mittag wäre mir fast das Herz stehen geblieben, als ich dich und Vegeta kämpfen gesehen habe. Ich konnte meinen Augen nicht glauben.” Er setzte ich wieder hin und lehnte sich an die Stuhllehne. Dann nahm er einen Schluck Wein. “Da denkt man Jahre lang, dass die Liebe des Lebens tot ist und dann begegnet man ihr mir nichts dir nichts auf einer Kunstausstellung. Das ist grotesk.” Meat begann zu Lachen und Son Goku fragte sich, ob dieser verrückt geworden sei. Doch als ihm die Absurdität der gesamten Situation langsam klar wurde, stieg er in das Lachen ein. “Und dann”, lachte Meat immer herzhafter und lauter. “Dann siehst du die Liebe deines Lebens seit Jahren wieder und stellst fest, dass er nicht mehr der ist, den du geliebt hast und dass er dich die ganze Zeit über gehasst hat, weil er dachte, dass du ihn verraten hast.” Das schallende Gelächter der beiden Saiyajins durchdrang nun die gesamte Küche. Lachtränen rannen ihnen über ihre Gesichter und Meat begann unkontrolliert mit seiner Faust auf die Tischplatte zu hämmern. Son Goku hingegen wusste gar nicht genau, weswegen er eigentlich lachte, aber er ließ sich mitreißen von der Situation, denn eigentlich war ihm zum Heulen zumute, weil er sich fühlte, als hätte nicht nur Meat die Liebe seines Lebens verloren, sondern er ebenfalls. Dass beides die gleiche Person war, war zudem einfach zu grotesk und lächerlich. Nach einigen Minuten des Gelächters kamen sie unter ungleichmäßigem Atmen entdlich wieder zur Ruhe und schwiegen sich einen Moment lang an. Dann ergriff Meat wieder das Wort. “Und? Was ist das, was ihr da habt?” Son Goku zog die Stirn kraus. Meat hatte ihm alles erzählt, wieso also sollte er das nicht auch tun? “Als wir uns kennengelernt haben, wollten wir uns gegenseitig umbringen.” Meat prustete lachend los und wieder flossen Lachtränen aus seinen Augen. Son Goku blickte ihn vorwurfsvoll an. “Entschuldige, das klingt einfach zu lustig.” Son Goku dachte nach und grinste. “Ja, das stimmt. Wir waren jahrelang Erzrivalen, weil er einfach nicht schaffen konnte, mich zu besiegen. Das hat ihn in seinem Stolz verletzt. Nachdem ich Freezer getötet hatte-” “DU hast Freezer getötet?!” Meat riss die Augen auf. “Wiiiie?!” Son Goku blickte ihn stolz an. “Die olle Echse konnte mir einfach nicht das Wasser reichen.” Meats Blich strotzte vor Unglauben. Aber Son Goku war gedanklich schon wieder ganz woanders. “Nachdem ich Freezer getötet hatte, lebte Vegeta bei uns und gewöhnte sich widerwillig ein. Von da an kämpfte er auf unserer Seite, wann immer eine Bedrohung auf uns zukam. Ohne ihn wäre unserem Planeten längst das gleiche Schicksal widerfahren, wie Vegeta-Sei und irgendwie wurde unser Planet zu Vegetas Heimat. Aber die Rivalität zwischen uns blieb weiter bestehen. Eigentlich besteht sie immer noch. Nur dass Vegeta irgendwann aufgehört hat, mich zu hassen und ich irgendwann angefangen habe, ihn zu lieben.” “Und was ist es nun, was ihr miteinander habt?”, fragte Meat ungeduldig und neugierig, während er sein Kinn auf eine seiner Hände stützte. “Gute Frage...”, antwortete Son Goku mit einem unehrlichen Lächeln. “Ich will ihn, aber er will mich nicht so recht...” “Also schlaft ihr nur miteinander?” Son Goku seufzte und sein Gesicht verdüsterte sich. “Bis vorhin dachte ich, dass es mehr ist, als das. Aber scheinbar war ich nur ein Zeitvertreib.” “Was hat sich geändert?” Son Goku wollte Meat nicht erzählen, was Vegeta zu ihm gesagt hatte. Dass er Meat immer noch liebte. Er hatte Angst, dass das den langhaarigen Saiyajin dazu bringen könnte, seine Meinung ebenfalls wieder zu ändern und zu Vegeta zurückzukehren. Also log er. “Ich weiß nicht. Aber er hat ausdrücklich gesagt, dass er mich nicht liebt.” “Hm”, ließ Meat nachdenklich verlauten und blickte auf die Tischplatte. “Dann sind wir wohl zwei einsame Seelen...” Son Goku stützte nun ebenfalls seinen Kopf auf seine Hand und begann, mit dem Zeigefinger seiner freien Hand, kleine Kreise auf den Tisch zu malen. “Hmmm...” So saßen sie still da, beide in ihre Gedanken vertieft, beide traurig und innerlich einsam. Dann erhob sich Meat langsam von seinem Platz. “Lass uns schlafen gehen, morgen ist die Versteigerung. Wir haben ein freies Zimmer für dich.” Son Goku blickte ihn forschend an. “Ich soll hier bleiben?” “Sicher”, antwortete Meat. “Oder hast du schon einen anderen Schlafplatz?” “Öh, nein...Gut, ich bleibe. Vielen Dank.” Meat öffnete die Küchentüre und gemeinsam traten sie schweigsam in ein kleines Treppenhaus. Meat führte ihn ein Stockwerk tiefer und dann einen langen, dunklen Gang entlang. Schließlich, nach ein paar Wegwindungen, standen sie vor einer Türe. “Hier kannst du schlafen, es ist ein einfaches, kleines Zimmer mit Bad. Wenn du morgen wach bist, komm in die Küche, wir treffen uns immer dort. Fühl dich wie zu Hause.” “Vielen Dank, Meat. Ich weiß das sehr zu schätzen.” Son Goku drehte sich gerade zu seiner Zimmertüre um, als er Meats Hand auf seiner Schulter spürte. Irritiert durch diese sanfte Berührung drehte er sich zu ihm um und blickte ihn fragend an. Doch schon im nächsten Moment überfiel ihn eine seltsame Verwirrung, als er in diese grünen Augen blickte, die ihn nun unendlich warm und zärtlich ansahen. Son Goku wusste nicht, was er davon halten sollte, außerdem schien die Tiefe und Trauer in Meats Blick ihn auf seltsame Weise zu faszinieren und zu hypnotierisen. Automatisch lächelte er ihn an, während ihm ein warmer Schauer über den ganzen Körper lief. Dann hob Meat die Hand von Son Gokus Schulter und legte sie sachte auf dessen Wange. Son Gokus Pupillen weiteten sich und für einen kurzen Moment erschrak er, als ihm klar wurde, dass Meat sich ihm näherte. Doch dann ließ er es einfach zu - ein wenig Wärme und Nähe konnten nicht schadhaft sein - und im nächsten Augenblick spürte er Meats weiche Lippen auf den seinen. Es war ein trostspendender, fast flüchtiger Kuss und Son Goku erkannte ein leises Leuchten in Meats Augen, bevor dieser sich nun mit einem Lächeln wortlos abwand und zu seinem Zimmer weiterging. Wie in Trance hob Son Goku seine Hand und strich vorsichtig mit seinen Fingern über seine Lippen, auf denen er meinte, Meat schmecken zu können. Bis ins Mark irritiert blickte er dem anderen Saiyajin hinterher, bis dieser außer Sichtweite war. Dann ging er in das kleine Zimmer und ließ sich auf das Bett sinken. Erst jetzt bemerkte er, wie totmüde er eigentlich war. Ein langer, ereignisreicher Tag lag hinter ihm und noch mit dem Gedanken an den liebevollen Kuss von Meat, schlief er tief ein. Meats Herz kopfte ihm bis in den Hals hinauf und sein Atem ging flach. Er hatte Kakarott nur geküsst, weil dieser nach Vegeta gerochen hatte und er wollte wenigstens ein klitzekleines Stück davon abhaben, wollte auch mal wieder etwas spüren. Die Versuchung war einfach zu groß gewesen. Leise verschloss er die Türe seines Zimmers hinter sich und trat an den Spiegel, der rechts neben ihm an der Wand hing. Seine Müdigkeit war verflogen, zwei wache Augen blickten ihm entgegen und er erkannte ein leichtes Lächeln um seinen Mund herum, das ihm irgendwie Sorgen bereitete. Seine Zunge glitt sachte über seine Unterlippe, auf der er Kakarott schmeckte. Dann strich er mit seinen Fingern leicht über seinen Mund und ein Kribbeln lief über seine Haut. Der Kuss war schön gewesen. Kakarotts Lippen hatten sich voller und weicher angefühlt, als er für möglich gehalten hatte. Gedankenverloren entkleidete er sich und legte sich in sein Bett. Langsam beruhigte sich sein Puls und die Müdigkeit kehrte zurück. Er löschte das Licht und schloss seine Augen, um zu schlafen. Seine Gedanken galten nicht Vegeta. Kapitel 25: 25 - [Die Kunst-Auktion] ------------------------------------ So, Leute, wollte nur kurz anmerken, dass ich übers Wochenende definitiv nichts schreiben werde und auch nicht weiß, wie es mit nächster oche aussieht. Das heißt, mit den nächsten Kapiteln werd ich mir etwas Zeit lassen, aber natürlich nicht allzu lang. Bis dahin viel Spa mit dem jetzigen Kapitel. Und eurer Fantasie, dich sich fragt, wie es wohl weitergehen wird. ;) Mutmaßungen dürfen angestellt werden. :) Ach und eine Frage noch zur Optimierung: Wie findet ihr die Länge der Kapitel?? ------------ 25 Auf beiden Händen stehen absolvierte Son Goku gerade seinen 9724ste Liegestütze, als es sachte an der Tür klopfte. “Herein”, sprach er kaum angestrengt und fuhr unbeirrt in seinem Training fort. Meat trat ein und blickte ihn verwundert an. “Oh. Ich wollte nicht stören.” Mit einem Hops stieß sich Son Goku vom Boden ab, machte einen Salto und landete stehend vor Meat. “Du störst nicht.” Für einen Moment meinte er, einen leichten Rotschimmer auf Meats Wangen zu erkennen, als dieser ihm direkt in die Augen sah, was ihn extrem verwunderte, aber Meat drehte sich weg und begann zu reden. “In ungefähr einer Stunde wollen wir zu der Versteigerung aufbrechen.” Son Goku unterdessen war in seine Gedankenwelt abgedriftet, während er den langhaarigen Saiyajin dabei beobachtete, wie dieser in dem kleinen Zimmer auf und ab lief. Irgendwie schien er nervös zu sein. Ob das wohl an dem Kuss vom letzten Abend lag? Er hatte sich nicht wirklich weitere Gedanken darum gemacht, hatte es einfach auf die Einsamkeit geschoben, aber Meat schien es irgendwie unangenehm oder peinlich zu sein. “Ist alles in Ordnung?”, fragte Meat, der in seinem Gelaufe inne gehalten hatte und nun Kakarott musterte, der ihn seltsam abwesend anglotzte. Die Frage schien Son Goku irgendwie zu wecken, er schüttelte kurz den Kopf und setzte ein Lächeln auf. “Ja, alles klar. Ich war nur in Gedanken. Also die Versteigerung, ja?” “Ja. Sie ist in einem Nebengebäude der eigentlichen Ausstellung. Eine riesige Halle. Vegeta-Sei dürfte so in zwei Stunden dran sein. Wir wollen uns im Hintergrund halten, Vegeta und Nasuto beobachten.” “Ich werd mich leider von euch trennen müssen”, erklärte Son Goku und sein Gesicht wurde ernst. “Wieso?”, fragte Meat hektisch und errötete wieder ein wenig. “Weil ich nicht möchte, dass Vegeta mich mit euch sieht und falsche Schlüsse daraus zieht. Zum Beispiel, dass ich ihn verraten habe...” Meat lachte sarkastisch auf. “Dann würde er uns beide für Verräter halten...” “Ach was”, erwiderte Son Goku leicht grinsend. “Er hat mich schon immer für einen Verräter gehalten, weil ich meinen Auftrag als Kind nicht erfüllt habe.” “Dann haben wir ja richtig was gemeinsam”, witzelte Meat und wurde wieder ein wenig röter, als Son Goku bei seinem Witz begann, zu lachen. Er bemerkte diese Röte auf seinen Wangen und scholt sich innerlich dafür, dass er sich gerade aufführte wie ein verknallter Teenager... “Ich möchte nur nicht”, erklärte Son Goku weiter. “Dass er denkt, ich hätte irgendwie ‘die Seite gewechselt’, wo ja eigentlich noch gar nicht klar ist, wer denn eigentlich gelogen hat.” Meats Miene verdüsterte sich. Glaubte Kakarott ihm etwa immer noch nicht sicher, dass er nicht gelogen hatte? “Nichts gegen euch, Meat”, fügte er schnell hinzu, als er den ernsten Blick von Meat sah. “Wirklich nicht. Aber Vegeta ist einfach zu voreingenommen und soll sich lieber selbst eine Meinung bilden. Ihm kann man ja keine Meinung aufzwingen...” Widerwillig nickte Meat. Nach einem ausgiebigen Mittagessen mit Kyuri und Fletscher, bei dem Son Goku sowohl über die Momentane Teleportation, als auch über seinen nicht vorhandenen Saiyajin-Schwanz ausgefragt wurde, teleportierte er sich und die drei anderen, die sich wieder in ihre grauen Umhänge gehüllt hatten, in die Nähe der Aura der Oryxanerin, die an dem Infostand über den Planeten auf der IPKA stand. Mit ernsten Mienen nickten die drei und Son Goku sich zu, bevor dieser sich von der Gruppe trennte und zwar den gleichen Weg einschlug, aber am entgegengesetzten Ende der Halle. Innerlich suchte er nach Vegetas Aura und spürte, wie dieser sich gerade in einer der EPB-Stationen materialisierte. Nasuto natürlich bei ihm. Er fühlte sich hin und hergerissen zwischen Freude, Vegeta zu sehen und der Angst davor, dass er Vegeta nach dem Streit gestern Abend entgültig verloren hatte. Und er hatte auch Angst davor, dass Vegeta eventuell an ihm riechen konnte, wo er die letzte Nacht gewesen war. Das wäre nicht von Vorteil gewesen... Immerhin war er ja bei den “Feinden” - als was Vegeta sie ansah - gewesen. Ein leises Knurren entwich ihm, als er an Nasuto dachte. Dieser Kerl war in seinen Augen unberechenbar und hatte einen viel zu großen Einfluss auf Vegeta. Das konnte durchaus gefährlich werden. Langsam folgte er dem Fluss an Leuten, die in die Auktionshalle strömten. Ihm kamen mindestens genauso viele Leute entgegen, wie mit ihm gingen. In der Halle schien ein reges Kommen und Gehen an der Tagesordnung zu sein. Schon von Weitem hörte Son Goku eine laute, krächzende Stimme per Lautsprecher Ansagen machen und vernahm Reaktionen auf diese Ansagen vom Publikum. Dann schritt er durch das Tor, dass die Auktionshalle begrenzte und erblickte virca fünfzig Meter vor sich eine riesige Bühne. Dann quatschte ihn ein professionell aussehender Oryxaner in einer hellblauen Robe an. “Werter Herr, sind Sie hier, um mit zu bieten?” - “Nein”, antwortete Son Goku mit einem Lächeln und begriff, dass er eine Art Schild in die Hand gedrückt bekommen hätte, wenn er nicht verneint hätte. Er blickte sich weiter um. Die Halle war voll mit stehenden Wesen aller Art, deren Blicke auf die Bühne weiter vorne gerichtet waren. Viele von ihnen trugen solch ein Schild bei sich, wie ihm gerade eines angeboten worden war. Son Goku bahnte sich einen Weg weiter nach vorne durch die Masse. “Kommen wir nun zu Objekt 4.824.455 vom Planeten Vatinya. Eine antike Schriftrolle, deren Schrift noch keiner entziffern konnte, auf der angeblich von der Entstehung des Universums zu lesen ist”, sagte ein ebenfalls in hellblaue Robe gekleideter, hochgewachsener Oryxaner, der auf der Bühne stand. Im nächsten Moment erschien hinter ihm, auf einer gigantischen Leinwand ein Bild von eben dieser Schriftrolle. Ein Getuschel machte sich in der Menge breit und erste Schilder wurden hochgehoben. Son Goku konnte erkennen, dass auf diesen Schildern - oder kleinen Bildschirmen - in hellen Ziffern zwei unterschiedliche Nummern aufleuchteten. Die obere war wohl eine Identifikationsnummer des Bieters, die untere der Betrag, der geboten wurde, der durch Drehen eines kleinen Rädchens auf der Rückseite des Schildes nach Belieben verändert werden konnte. Die Leute schienen sich geradezu um die Schriftrolle zu reißen, aber das interessierte Son Goku herzlich wenig. Innerlich tastete er den Raum nach der Aura von Vegeta ab, der wohl gerade den Eingang erreicht hatte. Er drehte sich um und hielt nach dem Prinzen Ausschau. Als er ihn sah, machte sein Herz einen kurzen freudigen Hüpfer, der sogleich verschwunden war, als er Nasuto neben Vegeta hergehen sah. Beiden hatten einen ernsten Blick aufgesetzt und drängten sich unbeirrt durch die Leute nach vorne. Dann suchte er nach den Auren von Meat, Kyuri und Fletscher und machte diese unweit von sich, etwa zehn Meter weiter Richtung Wand aus. Unauffällig verschwand er in der Menge und versuchte, einen Platz ungefähr in der Mitte zwischen Vegeta und Meat zu bekommen. Dort blieb er neben einem lila Alien stehen, das einen Kopf größer war, als er. Er wollte nicht, dass Vegeta ihn vor der Versteigerung bemerkte. In der nächsten Stunde wurden noch diverse Dinge - Bilder, Schriften, Schmuck und oft auch Raumschiffe - versteigert, von Planeten, deren Namen Vavux9, Veerea und Vehonulipon waren, ehe der Auktionsleiter den Planeten Vegeta-Sei ankündigte. Ungeduldig hob Vegeta seinen Kopf und schärfte seine Sinne. Er durfte jetzt keinen Fehler machen, wenn er den Spiegel wollte. “Dieses Jahr haben wir zwei ganz besondere Objekte”, begann der Auktionär anzupreisen. “Von dem Planeten Vegeta-Sei, der seit einigen Jahren nicht mehr existiert. Somit haben die Objekte einen besonderen Seltenheitswert.” Ein verhaltenes Raunen ging durch den Saal. Vegeta hoffte inständig, dass dieser Bastard Meat die Objektbeschreibung des Spiegels nicht allzu ausschweifend gestaltet hatte. Je grandioser die Beschreibung, desto mehr Leute würden ihn natürlich ersteigern wollen, vor allem, wenn bekannt war, dass es sich um eine Art magische Waffe handelte... Ein nervöses Pochen in seinem Kopf sorgte dafür, dass eine Ader auf seiner Stirn erschien. In dieser Sekunde wurde ihm klar, dass der Auktionär von ‘zwei’ Objekten gesprochen hatte. Ein Fragezeichen formte sich in seinem Kopf und gespannt blickte er in Richtung Bühne. Als das Bild des zuversteigernden ersten Objektes auf der großen Leinwand erschien, blieb ihm schier der Atem im Hals hängen, er riss die Augen auf und er konnte sich für einen Moment nicht rühren. //Was zum...?!// “Als erstes, meine Damen und Herren”, erklärte der Auktionär. “Können sie auf ein nicht ganz volles Skizzenbuch des ehemaligen Prinzen des Planeten Vegeta-Sei steigern. Der Anbieter möchte anonym bleiben.” Während der Auktionär weiter redete, blendete Vegeta alles um ich herum aus. In Gedanken stellte er sich vor, wie er diese Arschlöcher von Helu-Farianern, die es wagten sein Hab und Gut hier einfach zu verscherpeln, einzeln extrem schmerzhaft ins Jenseits beförderte. Dann spürte er, wie Nasuto ihn mit dem Ellenbogen gegen die Schulter stieß. “Mein Prinz, ist das wirklich euer Skizzenbuch?” “Ja, verdammt!” Unbändige Wut stieg in Vegeta auf und ohne zu überlegen, wer ihn sehen könnte oder was passieren würde, erhob er sich ungefähr zwei Meter in die Luft. “Hey Echse!”, rief er laut der Bühne entgegen. Alle Blicke, inklusive dem des Auktionärs richteten sich auf ihn. “Das ist Diebesgut. Es gehört mir!” Der Oryxaner blickte verwirrt zwischen der Leinwand, seinem kleinen Computer, von dem er ablas, und Vegeta hin und her, während sich in der Menge Getuschel ausbreitete. “Das ist Prinz Vegeta”, hörte man aus allen Ecken geflüstert. “Der lebt ja noch” und “Der ist bestimmt gefährlich.” Manche schienen trotz des Gewalt-Schutzes eine gewisse Grundangst vor Saiyajin zu haben, denn sofort bildete sich eine freie Fläche um Nasuto, der mit verschränkten Armen das Geschehen beobachtete. Der Auktionär wischte sich mit einem Tuch den Schweiss von der Stirn. “Nun, tja... ähm...”, stotterte er vor sich hin. “Also. Die Regeln besagen leider, dass... ähm... dass Gegenstände von Planeten, die nicht mehr existieren, automatisch dem gehören, der sie hat. Da sind wir gegen Diebstahl hier drin leider nicht gefeit... Tut mir... ähm. Wirklich leid.” Vegetas Wut steigerte sich ins Unermessliche und er war kurz davor, sich in einen Supersaiyajin zu verwandeln. Das war verdammt noch mal SEIN Skizzenbuch und das waren seine persönlichen Zeichnungen! Die ganzen Aktbilder von Kakarott, das Portrait seiner Mutter... Jetzt war er seiner letzten handfester Erinnerung an die Erde so nah und konnte sie doch nicht haben! Aber es war seins! Und er wusste, dass Ersteigern absolut nicht im Bereich des Möglichen war, er brauchte einfach alles an Geld für den Spiegel... Da war er sicher! Nasuto hob seinen Arm und griff Vegeta sachte am rechten Fußgelenk. “Euer Majestät...”, versuchte er, ihn zu beschwichtigen. “Wenn ihr jetzt etwas unüberlegtes tut, werdet ihr nach draußen teleportiert. Das ist es nicht wert, reißt euch zusammen!” Vegeta blickte ihn aus engen Augen an. Dann atmete er ein paar Mal tief ein und aus und schwebte schließlich wider zurück auf den Boden, wo er weiter vor Wut bebend stand. Der Auktionär unterdessen ließ sich nicht beirren. “Meine Damen und Herren, lassen Sie sich nicht abschrecken, das Objekt gehört offiziell dem Anbieter und ist natürlich versichert gegen Diebstahl, wenn sie es erwerben. Und nun, viel Spaß beim Bieten!” Zuerst wagte keiner, eine Summe zu bieten, doch nachdem eine dickliche Aliendame mit rosafarbener Sonnenbrille und grasgrünen Haaren den Anfang machte, stieg der Preis innerhalb einer Minute horrent an. Vegetas Gesicht hatte sich mittlerweile dunkelrot verfärbt und um seinen Kopf herum dampfte es vor Hitze, die er aus Wut ausstieß. Plötzlich erhob sich ein weiteres erstauntes Raunen durch die Menge und Vegeta fragte sich, was wohl geschehen sei, ob jemand eine unerklärliche Summe oder Ähnliches geboten hatte, um sein eigentliches Eigentum zu erwerben. Er folgte der Sichtrichtung der Masse und erblickte auf einmal Kakarott, der wie er selbst vor ein paar Minuten, zwei Meter über der Menge schwebte. Er brauchte nichts sagen, er zog auch so die Aufmerksamkeit aller auf sich. Vegeta rutschte das Herz in die Hose, als er ihn da oben erblickte. So... überlegen. So entschlossen. Was er wohl vorhatte? Auf seinem Gesicht war ein ernster Blick, der so gar nichts von der Weichheit hatte, die Kakarott immer hatte, wenn sie alleine waren. Da oben schwebte ganz offensichtlich Kakarott, der Kämpfer. In Vegetas Magen kribbelte es. “Brecht die Versteigerung ab!”, befahl er, als er endlich die Aufmerksamkeit aller in der Halle auf sich gelenkt hatte. Der Auktionär schaute ihn verständnislos an. “Das geht nicht, mein Herr. Und überhaupt, wer seid ihr?” “Das tut nichts zur Sache”, entgegnete Son Goku ihm streng. “Das Buch ist Eigentum von Prinz Vegeta, der sich ganz offensichtlich hier in der Menge befindet. Gebt es ihm zurück.” “Ich habe bereits erklärt”, erklärte der Auktionär erneut. “Dass das Eigentum bei Zerstörung des Herkunftsplaneten automatisch in die Hände des Besitzers übergeht.” “Das Buch ist nicht von Vegeta-Sei.” Ein lautes Gemurmel begann unter ihm in der Menge, als er diese Worte aussprach und der Oryxaner in der blauen Robe schaute sich verwirrt um. “Sondern?” “Es ist... von einem Planeten namens Erde. Es wurde dort bei einem Zwischenstopp erworben. Der Planet existiert meines Wissens nach noch und unterliegt somit nicht dieser Regel.” Vegetas Augen begannen mit einem Mal zu Leuchten. Er hatte recht! Wieso war er nicht selbst darauf gekommen?! Und im nächsten Moment hätte er Kakarott am liebsten schon wieder eine reingehauen, weil er verraten hatte, dass sie auf der Erde gewesen waren, wenn auch nicht, dass sie dort gelebt hatten. Und im nächsten Augenblick wäre er ihm am liebsten in die Arme gefallen, weil ihm diese rettende Idee gekommen war und weil Kakarott - das wurde Vegeta gerade bewusst und sein Lächeln wich einer ernsten Miene - das für ihn getan hatte, obwohl er ihm gestern gesagt hatte, dass er Meat immer noch liebte... Ein schlechtes Gewissen überfiel ihn. “Nun...”, brachte der Oryxaner auf der Bühne verwirrt hervor. “Einen Moment, wir lassen das kurz überprüfen.” Son Goku blieb reglos in der Luft stehen und starrte in Richtung Bühne, während unter ihm in der Menge weiter getuschelt wurde. Er spürte regelrecht Vegetas Blick auf sich, aber er wollte ihn jetzt nicht ansehen. Nicht gerade jetzt, wo nichts bewiesen war. Dann trat der Auktionar zurück an sein Mikrophon und fasste sich ans Ohr. Scheinbar erhielt er gerade eine Nachricht. Ein Nicken. Dann blickte er auf und sprach in sein Mikro. “Ihr habt recht, werter Herr. Wir entschuldigen uns vielmals für die Komplikationen. Das Buch kann später an der Objektausgabe abgeholt werden. Ob wir die Diebe allerdings dingfest machen können, ist unsicher.” Son Goku nickte ihm zu und schwebte zurück auf den Boden. Durch die Menge hindurch blickte er zu Vegeta, der ihn immer noch wie gebannt anstarrte. Er sah Dankbarkeit in den Augen des Prinzen und wusste zugleich, dass er nie einen ausgesprochenen Dank erhalten würde. Aber das war ihm egal. Vegetas leuchtende Augen, gekrönt von diesem leichten, aber erhabenen Lächeln, war ihm Dank genug. Er schenkte ihm ebenfalls ein kurzes Lächeln, das ein “gern geschehen” ausdrücken sollte. Dann ging die Auktion weiter. “Als zweites vom Planeten Vegeta-Sei haben wir - und hierbei handelt es sich definitiv nicht um Diebesgut, da es von einem Saiyajin höchstpersönlich angeboten wird - ein seltenes Schmuckstück, einen wunderschön verarbeiteten Klappspiegel, der in eine Fassung aus Andrit eingearbeitet ist - ein Gestein, das mit dem Planeten selbst untergegangen ist.” Es erschien ein Bild des besagten Spiegels auf der Leinwand. Son Goku blieb die Spucke weg. DAS hatte Vegeta erschaffen? Dieses wunderschöne Ding hatte dieser einstmals eiskalte Killer gebaut? Er konnte es nicht glauben und doch schlich sich ein weiches Lächeln in sein Gesicht, weil es so viel über den eigentlichen Vegeta aussagte, der er vor Freezers Herrschaft gewesen war. Und der wohl immer noch in ihm schlummerte, irgendwo, ganz tief in seiner Seele vergraben. Vegetas weiche Seite... Die er durchaus schon ein paar Mal zu Gesicht bekommen hatte. Vegeta war die Kinnlade aufgeklappt. Was wurde hier eigentlich gespielt? Erst sein Skizzenbuch als Kunstobjekt und jetzt wurde der Spiegel... sein Spiegel... versteigert, aber nicht als mächtiges magisches Utensil, das es ja eigentlich war, sondern lediglich... als Spiegel. Als einfacher Handspiegel. Einen Moment lang war er hin- und hergerissen. Wenn Meat den Spiegel wirklich nur als Spiegel versteigerte, war er vielleicht doch nicht einfach auf Geld aus... Sondern verfolgte einen Plan, wie er es gesagt hatte? Hastig schüttelte er diesen grotesken Gedanken ab. Meat war ein Verräter. Und scheinbar noch dumm, wenn er den Spiegel so unter Wert anpreisen ließ. Vegeta nickte kaum merklich. Für Nasuto das Zeichen, zu bieten. Erstaunlicherweise mussten sie weniger bieten, als sie erwartet hatten, um den Spiegel für sich zu ersteigern. Durch Meats unkonkrete Beschreibung war der Spiegel für die anderen Bieter nur ein einfacher Handspiegel, ein fast wertloses Schmuckstück von einem zerstörten Planeten gewesen. Mit einem zufriedenen, breiten Grinsen im Gesicht, verließ Vegeta, gefolgt von Nasuto, die Auktionshalle. Innerlich fühlte er sich ruhig, fast ausgeglichen. Aber eben nur fast. Ein kleiner Schatten lag über seinem eigentlichen Triumph. Kakarott. Mit Kakarott zusammen hatte er die Erde verlassen, um den Spiegel zurückzugewinnen. Und jetzt feierten sie ihren Erfolg nicht gemeinsam... Ein kleines, flaues Gefühl gesellte sich zu Vegetas Freude über den Erhalt eines seiner Erinnerungsstücke aus seiner Heimat. Nasuto und er beschlossen, einen Happen Essen zu gehen, bevor sie zur Objektausgabe gingen, um Vegetas Hab und Gut abzuholen. Son Goku beobachtete Vegeta und Nasuto, wie sie die Halle verließen, dann gesellte er sich zu den drei vermummten Gestalten am anderen Ende des Raumes. “Und nun?”, fragte Fletscher erwartungsvoll in die kleine Runde. “Jetzt warten wir, bis Nasuto einen Fehler macht”, erklärte Meat. “Und sich verrät. Dann werden wir ihn überfallen und töten.” “Und wir wollt ihr das rausbekommen?”, fragte Son Goku. Meat blickte ihn verwirrt an und überlegte. “Gute Frage...” “Ich mach euch einen Vorschlag”, erklärte Son Goku und begann zu flüstern. “Ich werde die beiden heute Abend aushorchen. Vielleicht find ich ja was heraus. Und vielleicht kann ich Vegeta dazu bewegen, Nasuto doch zu misstrauen. Dann teleportiere ich mich und Vegeta zu euch. Kann allerdings sein, dass das eine Weile dauert. Wer weiß, wann Nasuto sich verrät...” Kyuri zog ihre Augenbrauen tief ins Gesicht. “Woher wissen wir, dass du uns nicht doch verarschst und mit den beiden und dem Spiegel abhaust?” Son Goku blickte sie hart an. “Ihr müsst mir wohl einfach vertrauen.” Es entstand eine lange Stille, als Son Goku und die schlanke Saiyajin-Frau mit den wild abstehenden Haaren sich mit Blicken maßen, während im Hintergrund weiter Kunstgegenstände versteigert wurden. Dann nickte Fletscher und legte seine Hand auf Kyuris Schulter. “Ich vertraue ihm.” Son Gokus Gesicht hellte sich auf und er lächelte. Dass ausgerechnet Fletscher ihm als erstes vertrauen würde, damit hatte er nicht gerechnet. Auch Kyuri blickte ihn überrascht an. “So?” “Ja”, bekräftigte er abermals. “Ich habe ein gutes Gefühl bei ihm. Er ist kein Verräter.” Kyuri überlegte kurz und beschloss dann, sich ihrem Mann anzuschließen. Er besaß eine gute Charakter-Kenntnis und hatte sich noch nie geirrt, wenn es daran ging, jemanden einzuschätzen. “Gut. Meat?” Meat schien im Zwiespalt mit sich selbst zu liegen. Vertraute er Kakarott? Konnte man ihm vertrauen? Oder war er doch nur der Bettgespiele von Vegeta - sein Laufbursche? Für einen kurzen Moment bereute er es, dass er ohne darüber nachgedacht zu haben, so offen zu Kakarott gesprochen hatte am vergangenen Abend. Doch dann blickte er in diese schwarzen, tiefen Augen, die Ehrlichkeit und Freude ausstrahlten und irgendwie konnte er gar nicht anders, als ihm irgendwie zu vertrauen... Stumm nickte er. Dann wandten die drei Vermummten sich zum Gehen um. Nach einigen Schritten spürte Meat, dass jemand sein Handgelenk gegriffen hatte und ihn aufhielt. Verwundert blieb er stehen und drehte sich um. Seine Augen trafen erneut auf die Kakarotts. Er wirkte besorgt. Er hatte den Zweifel in Meats Augen gesehen. “Meat, du kannst mir wirklich vertrauen.” Der langhaarige Saiyajin spürte die angenehme Wärme, die an der Stelle entstand, an der Kakarott immer noch sein Handgelenk hielt und allmählich verbreitete sie sich in seinem ganzen Körper in Form eines angenehmen Kribbelns. “Ich weiß.” Ein ehrliches Lächeln breitete sich in seinem Gesicht aus uns seine grünen Augen glänzten. Dann trat er einen Schritt nach vorne, auf Kakarott zu, so dass er diesen nun so nah gegenüber stand, dass er dessen Atem in seinem Gesicht spüren konnte. Eine Weile standen sie so, fixierten den anderen mit ihrem Blick und erkundeten die tiefen Gründe hinter den Augen des anderen. Dann seufzte Meat leise lachend und hob seine Hand. Erst, als Meat seinen Arm hob, wurde Son Goku bewusst, dass er immer noch dessen Handgelenk hielt. Und irgendwie wollte seine Hand es auch nicht loslassen. Meats Handfläche legte sich auf Kakarotts Wange und leicht verwundert und verwirrt öffnete dieser seinen Mund, als wolle er etwas sagen, fände aber die richtigen Worte nicht. Diese Gelegenheit nutzte Meat und versiegelte Kakarotts Lippen mit den seinen. Zusätzlich zu diesen warmen, weichen Lippen, die voller Zärtlichkeit waren, gesellte sich Meats Zunge, die für einen Moment vorsichtig in Kakarotts Mund eindrang und ihr Gegenstück suchte. Flüchtig erwiderte Son Goku diesen leichtfüßigen Kuss und ihre Zungen umspielten einander. Erst als sich ein Gedanke an Vegeta in sein Bewusstsein bohrte, brach er den Kontakt zu Meats rauer Zunge ab. Nicht hastig, aber doch bestimmt, drückte er ihn ein Stück von sich weg. Dann traf sein Blick den von Meat, der voller Wildheit und mittlerweile auch Vertrauen war. Dann wand dieser sich ab und folgte seinen Freunden in die Menge hinein. Es versetzte ihm einen Stich ins Herz, als er sich fragte, ob er Vegeta mit diesem Kuss betrogen hatte. Und ob es Vegeta mehr verletzen würde, wenn Meat jemand anders küsst oder wenn er selbst jemand anderen küsste. //Ach was denk ich denn da... Er liebt Meat und nicht mich... Wieso sollte es ihn interessieren, wen ich küsse...// Aber er konnte sich schon vorstellen, dass diese Kombination aus ihm und Meat wohl am schlimmsten für Vegeta sein musste. Inständig hoffte er, dass Vegeta das niemals rausfinden würde. Aber Meats Lippen waren nun mal so verdammt lecker... Kapitel 26: 26 - [Die Feier] ---------------------------- So, endlich, eeeeeendlich hab ich mal wieder ein Kapitel fertig bekommen. Ich hoffe, es gefällt euch. Das nächste ist auch schon so gut wie fertig und kommt noch diese Woche. LG, katzendrache ------------------------------------ 26 Irgendwo in der Menge der Besucher konnte er Vegetas Aura spüren. Er selbst hatte seine unterdrückt, er wollte nicht riskieren, dass Vegeta ihn fand, solange er es nicht wollte. Quer durch die Halle, in der er sich gerade befand, beobachtete er den Prinzen und Nasuto, die sich gerade an einem freien Tisch in einem der Restaurants niederließen, um etwas zu essen. Ein Knoten bildete sich in seinem Magen, den er zuerst als Hungergefühl deutete. In Wirklichkeit war es jedoch das mulmige Gefühl, das ihn beim Gedanken an ihr Auseinandergehen am letzten Abend überkam. //Er liebt Meat noch...// Die Farbe wich ihm aus seinem Gesicht, als ihm bewusst wurde, was das für ihn bedeutete. Unerfüllte Liebe. Einsamkeit. All die schönen Erinnerungen, die er mit Vegeta teilte, seitdem dieser ihn zum ersten Mal gezeichnet hatte... Völlig wertlos. War er für den Prinzen nur ein Spielzeug gewesen? Aber es hatte sich so... liebevoll angefühlt... Er schluckte seinen Ärger runter und näherte sich dem Restaurant. Was genau er damit bezweckte, wusste er selbst nicht. Auf einmal traf ihn Vegetas Blick. Es war wie ein Moment der Stille in seinem Inneren, die Zeit schien für einen Augenblick anzuhalten, als er in die dunklen Augen des Mannes, den er liebte, blickte. Dessen Ausdruck war für eine Sekunde geschockt, irritiert, so als wüsste er nicht, was er jetzt tun sollte. Dann wand der Prinz sich für einen Moment ab und sagte etwas zu Nasuto. Son Goku sah, wie nun beide zu ihm rüberblickten, während Vegeta irgendetwas sagte, was er durch den Lärm der Masse hinweg nicht verstehen konnte. Nasuto schien nicht gerade erfreut zu sein, über das, was der Prinz sprach, denn sein rechter Mundwinkel zog sich zu einem schiefen, unzufriedenen Lächeln nach oben, als er nickte. Dann erhob er sich und ging auf Son Goku zu, während Vegeta seinen Blick ernst dreinschauend abwand. Wie automatisch spannten sich Son Gokus Muskeln in seinem gesamten Körper ein wenig an, wie bei einer Katze, die jeden Augenblick losspringen könnte. Seine Fäuste ballten sich, als Nasuto sich vor ihn stellte und ihn abschätzig ansah. Eine Gänsehaut begab sich auf die Reise über seinen Rücken. “Was ist?”, frage Son Goku mit tiefer Stimme. “Der Prinz hätte gerne, dass du mit uns speist.” Son Gokus Augenbrauen zogen sich drohend zusammen. “Gerne”, antwortete er und fixierte sein Gegenüber aufs Genaueste. Nasuto rümpfte gerinschätzig die Nase, drehte sich herum um ging zurück in Richtung des Restaurants. Son Goku schloss sich ihm an und ließ sich auf dem freien Stuhl gegenüber von Vegeta nieder. Seine Haut fühlte sich wie elektrisiert an, als er den Prinzen so unweit von sich sah und sich doch so ewig weit von ihm entfernt fühlte. Und tief in seinem Inneren fragte er sich, was er tun würde, wenn sich seine und Vegetas Wege hier im Weltall trennen würden... Würde er zurück zur Erde gehen? Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, irgendwo ohne Vegeta zu leben... Würde er Vegeta den Rest seines Lebens hinterher laufen? Er fühlte sich wie eingesperrt in seinem eigenen Geist, weil er diese Gedanken, die er dachte, nicht denken wollte. Vielleicht war es auch noch zu früh für solche Gedanken? Immerhin hatte er noch nie wirklich aufgegeben. Allein diese Gedanken kamen ihm wie ein Verrat an sich selbst vor und das flaue Gefühl in seinem Magen stieg an. “Was darfs sein?”, fragte eine schlanke Aliendame, die gerade an den Tisch getreten war und riss ihn somit aus diesem Gedankenstrudel. Sie bestellten alle eine Kleinigkeit, dann verließ die Dame den Tisch wieder. Vegeta blickte Kakarott aus ernsten Augen an und fragte sich, was in diesem wohl vorgehen mochte. Er sah so abwesend aus. Irgendwie wusste er nicht, wie er das Gespräch anfangen sollte. Eigentlich wollte er am liebsten gar nichts sagen. Was sollte er auch sagen? Es war ja alles gesagt... Andererseits wollte er nicht, dass alles gesagt war, denn dann würde Kakarott wohl keinen Grund haben, sich weiter mit ihm abzugeben. Er wusste auch nicht, warum ihm das so wichtig war... “Glückwunsch.” Damit druchbrach Son Goku endlich die mittlerweile peinliche Stille. Der Prinz blickte ihn fragend an. “Wegen der Auktion”, fuhr er fort. “Dann hast du ja jetzt endlich, was du wolltest.” “Euer Majestät”, mischte sich Nasuto ein. “Ich finde es immer noch seltsam, wenn er Euch dutzt.” “Dann hör weg”, antwortete Vegeta einsilbig und blickte in die Alienmenge, die sich am Restaurant vorbeiwuselte. Wieder entstand eine lange, schweigsame Pause, in der Nasuto Kakarott gereizt musterte. Son Goku jedoch beobachtete mit eisernem Blick Vegeta, der ihm scheinbar auswich. Ihn einfach abtat. Und dennoch hatte er ihn an den Tisch holen lassen. Das kam ihm irgendwie seltsam vor. Wenn sie nur zu zweit wären... “Habt ihr den Spiegel schon?”, fragte Son Goku schließlich erneut in das Schweigen hinein. Vegeta erhob seinen Blick, so als hätte er endlich einen guten Grund, seinem Gegenüber in die Augen zu sehen. “Nein, wir werden ihn nach dem Essen abholen. Und das Buch.” Son Goku nickte wissend, als Vegeta das Buch zur Sprache brachte. Und er meinte, einen kurzen Glanz in Vegetas Augen zu erkennen, als er es erwähnte. Der Rest seines Gesichtes wirkte weiterhin kalt und streng. So hatte er Vegeta lange nicht gesehen und er fragte sich, woran es lag. An dem Streit? Oder an Nasutos schlechtem Einfluss? Inständig hoffte er, dass Vegeta nicht wieder in sein altes Muster zurück fallen würde. Sich nicht wieder komplett verschließen würde. “Wir wollen heute Abend auf dem Schiff feiern, dass wir beide Sachen bekommen haben”, erklärte Vegeta schließlich. “Kommst du auch?” “Nein”, antwortete Son Goku entschlossen. Das schien Vegeta gar nicht zu passen. Er wirkte fast ein wenig beleidigt, wand seine Augen nach unten auf den Tisch und presste seine Kiefer aufeinander. “Ich denke, es ist besser, wenn ich eine Weile nicht mit euch verbringen werde.” Er schenkte Nasuto einen kurzen misstrauischen Blick. Dann wandte er sich wieder dem Prinzen zu, der immer noch auf die Tischplatte starrte. Son Goku wunderte sich. Scheinbar war ihm wirklich etwas daran gelegen, dass er nicht wieder über Nacht verschwand. Hatte er sich am Abend vielleicht für das Skizzenbuch bedanken wollen? Nein, das konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen. Wahrscheinlich hatte er sich Hoffnungen gemacht, die Nacht mit ihm zu verbringen, aber so leicht würde er jetzt nicht mehr zu haben sein. Wahrscheinlich gar nicht... Wut keimte in ihm auf und er hielt es für besser, zu gehen. Langsam erhob er sich. “Wo willst du hin?”, fragte Vegeta einen Hauch zu interessiert. Son Goku blickte ihn skeptisch an. “Ich gehe.” Seine Stimme hatte eine harte Ruhe angenommen. “Wohin?” “Das geht dich nichts an.” Aus dem Augenwinkel sah er, wie sich Vegetas Augen bei seiner dreisten Antwort weiteten. Aber nicht vor Wut, sondern scheinbar geschockt. Der Prinz war es wohl nicht mehr gewohnt, von ihm zurückgewiesen zu werden und kam nicht damit klar. Son Goku wand sich zu gehen, als er Vegetas Hand ihn an seinem Unterarm ergreifen spürte. Verwirrt drehte er sich um und blickte in Vegetas Augen, die einen seltsamen - ängstlichen? - Glanz angenommen hatten. “Wann sehen wir uns wieder?” Nach diesen Worten presste Vegeta seine Kiefer fest zusammen, so als befürchtete er das Schlimmste. Son Gokus Augen verengten sich nach dieser Frage, die er in solch einem - verzweifelten? - Tonfall nicht erwartet hatte. Vielleicht lag Vegeta ja doch etwas an ihm... “Das... weiß ich nicht”, log Son Goku, denn er wusste ganz genau, wann sie sich wieder sehen würden. Er spürte, wie Vegetas Griff um seinen Arm sich für einen Moment verstärkte, ehe er ihn losließ. Dann wand er sich erneut und ging nun endgültig, verließ den Tisch und verschwand mit ernstem Gesicht in der Menge. Vegeta blickte ihm lange nach. Die Gedanken in seinem Kopf drehten sich und er wusste sie nicht zu ordnen. Würde Kakarott ihn verlassen? Eine seltsame Leere breitete sich in ihm aus, eine grausame Einsamkeit, denn wen hatte er schon, wenn Kakarott weg war? “Was war das denn eben?”, fragte Nasuto ihn verwirrt von der Seite. Vegeta blickte ihn an. “Was meinst du?” “Ihr tut gerade so”, antwortete Nasuto leicht gereizt. “Als würdet ihr wirklich wert auf seine Anwesenheit legen. Dabei sollten wir froh sein, dass wir heute Abend ohne dieses niedere Gemüse feiern können.” Der Prinz zog bei dieser Formulierung belustigt die Augenbrauen nach oben. “Immerhin”, fügte Nasuto feierlich hinzu. “Feiern wir den Wiederaufstieg des saiyanischen Reiches! Jetzt, da wir den Spiegel haben, wird uns keiner mehr aufhalten können!” Ein angetanes Grinsen erschien in Vegetas Gesicht. Ja, mit etwas Glück hatte Nasuto recht. Sie hatten den Spiegel. Damit und mit seiner eigenen Kraft konnten sie quasi jeden besiegen. Son Goku suchte auf direktem Wege die Toiletten auf. Er brauchte Ruhe. Und kaltes Wasser in seinem Gesicht. Niedergeschlagen stand er vor einem der Spiegel im Herrenklo, stützte sich mit seinen Händen auf dem Waschbecken ab und blickte sich in seine eigenen leeren Augen. Er wusste nicht mehr, was er fühlen sollte und was nicht. Von Anfang an hatte er sich eingeredet, dass es eine schlechte Idee war, sich auf Vegeta einzulassen. Und trotzdem hatte er es getan. Er konnte es einfach nie lassen, sich einem Risiko zu stellen. Gedankenverloren, sich selbst anstarrend, öffnete er den Wasserhahn und ließ das kalte Wasser über seine erhitzten Hände rinnen. Es fühlte sich gut an und belebte ihn ein wenig. Alle Farbe war aus seinem Gesicht gewichen. Er fühlte sich gerädert und als hätte er drei Nächte nicht geschlafen. Die Begegnung mit Vegeta hatte ihn wohl ganz schön mitgenommen. Vor allem der letzte Blick, mit dem Vegeta ihn bedacht hatte. Fast flehend, verzweifelt. Er fragte sich, ob er da nicht etwas missinterpretierte, weil er es sich so sehr wünschte, dass Vegeta sich nach ihm sehnte. Langsam schloss er seine Augen und ließ eine seiner nassen Hände über sein Gesicht gleiten. Als er die Augen wieder öffnete und sich ansah, war sein Ausdruck weich, angreifbar und er spürte einen Druck, der sich in seinem Kopf bildete. Irritiert schüttelte er den Kopf und befahl sich, jetzt nicht loszuheulen. Das war nicht seine Art. Das passte nicht zu ihm. Auch wenn er wusste, dass es ihn wohl ein wenig befreit hätte, dass es etwas Druck abgebaut hätte. Er atmete tief ein und aus. Warf sich etwas Wasser ins Gesicht. Trank einen Schluck. Fasste sich wieder. Dann verließ er die Toilette. Den Rest des Nachmittags verbrachte er auf der IPKA, immer darauf bedacht, seine Aura zu unterdrücken. Unter keinen Umständen wollte er, dass Vegeta wusste, wo er war und was er den ganzen Tag tat. Außerdem wäre es zu auffällig gewesen, wenn seine Aura urplötzlich am Abend verschwand. Die Gemäldeausstellung hatte es ihm angetan. Dort traf er zufällig den Dichter, der von der Erde stammte. Unterhielt sich mit ihm. Nebenher beobachtete er den Tag über immer wieder Vegetas Aura, die sich bald an Bord von Nasutos Raumschiff befand. Son Goku fand heraus, dass der Dichter vor ungefähr zwanzig Jahren seinen eigenen Tod vorgetäuscht hatte und die Erde mit einer Gruppe von Quadraiern verlassen hatte, Außerirdische, die wie Kleinwüchsige aussahen und orangefarbene Haut mit wilden roten Haarbüscheln hatten. Von da an bereiste er mit immer verschiedenen Wesen, Gruppen oder einzelnen das Universum, schrieb Gedichte und sehnte sich nach der Erde. Da diese Sehnsucht jedoch seine Inspiration war, hatte er sich entschlossen, nie wieder zu ihr zurück zu kehren. Der Saiyajin war fasziniert von der Geschichte des Menschen mit der hohen Stirn, der langen Nase und dem ergrauten Vollbart. Während des lebhaften Gespräches lud der Dichter, der sich selbst den Künstlernamen Duino gegeben hatte, Son Goku ein, mit ihm die Musiketage der Ausstellung zu besuchen. Dort erlebte Son Goku klangliche Erlebnisse, die seine Ohren sich nicht mal hatten vorstellen können. Bei mancher Musik bildete er sich sogar ein, sie nicht nur mit den Ohren zu hören, sondern auch zu riechen. Wieder andere Musiker waren nicht zu hören, jedoch war der Klang im Körper zu spüren, füllte angenehm aus und löste Emotionen aus. Eine Gruppe faszinierte Son Goku besonders, da man ihre Musik sehen konnte. Sie erzählten regelrecht Geschichten damit. Nach einem ausgiebigen Abendessen mit Duino und ein paar Bekannten von ihm, entschuldigte sich Son Goku und verließ die Runde, da er noch etwas zu tun hatte. Es war ein herzlicher Abschied und er wusste, dass er neue Freunde gefunden hatte. Als er sich von der Tafel entfernte verdüsterte sich sein Blick wieder, trotz der guten Laune, die er den ganzen Nachmittag und Abend über gehabt hatte. Er wusste, dass es jetzt um alles ging und dass er sich unter keinen Umständen auch nur einen einzigen Fehler leisten durfte. Angespannt betrat er die Straße und hob seinen Blick nach oben. In der Ferne schimmerte das gebräunte Glas, das den Planeten Oryx umgab und dahinter konnte man neben den leuchtenden Sternen die Raumschiffe erahnen, die dort im luftleeren Raum schwebten. Son Goku konzentrierte sich, konnte jedoch Vegetas Aura nicht ausmachen. Der Prinz schien sie unterdrückt zu halten. Nasutos Aura hingegen war deutlich erkennbar, nebst den Soldaten, die sich mit an Bord seines Schiffes befanden. Son Goku hob seinen Zeige- und Mittelfinger an seine Stirn, konzentrierte sich und gab notwendigerweise für eine winzige Sekunde seine Aura preis - hoffend, dass Vegeta dies nicht bemerkte - und teleportierte sich zu dem echsenartigen Kerl, der Nasutos EPB-Station betreut hatte und versetzte ihn mit einem gekonnten Handkantenschlag unmittelbar in eine langanhaltende Bewusstlosigkeit. Dann blickte er sich hastig um, konnte jedoch niemanden sonst feststellen, der sein Erscheinen bemerkt hatte. Blieb nur zu hoffen, dass es kein wirkliches Überwachungssystem gab... Lautlos schlich sich der Saiyajin nun durch die Gänge des Schiffes, die er ja zum Glück kannte, immer darauf bedacht, unbemerkt zu bleiben. Er spürte Nasutos Aura auf der Kommandobrücke und machte sich auf den Weg dorthin. Ihm war ein bisschen mulmig zumute, da er Vegetas Aura immer noch nicht ausmachen konnte. Das beudetete, er könnte quasi hinter jeder Ecke stehen und ihm über den Weg laufen, was sein Vorhaben sofort beenden würde... Glücklicherweise geschah nichts in der Art und ehe er sich versah, fand er sich vor der Tür zur Kommandobrücke. Vorsichtig verstecke er sich hinter einer Ecke und wartete darauf, was passieren würde. Er wusste im Grunde nicht, wie er weiter vorgehen sollte. Wenn die beiden da drin saßen, wie sollte er unbemerkt hinein kommen? In diesem Moment glitt die Türe mit einem leisen Surren auf und zwei Wachen kamen heraus gelaufen. Für eine Sekunde konnte Son Goku von seiner dunklen Niesche aus einen Blick in den Raum werfen. Der Prinz und sein Mitstreiter saßen an einer reichlich gedeckten Tafel direkt unterhalb des Frontfensters und blickten, während sie sich die Bäuche mit Wein und allerlei Köstlichkeiten vollschlugen, hinaus in die endlose Weite des Alls. Und schon glitt die Tür auch wieder zu. Ein leises Seufzen Son Gokus. Er musste da rein! Musste hören, was die beiden redeten! Dann hörte er Schritte. Viele Schritte. Wenn er sich nicht täuschte, kamen gerade ungefähr acht Leute auf die Kommandobrücke zu. Seine Chance? Da bogen auch schon acht von Nasutos Männern um die Ecke, allesamt in lange orange-farbene Gewänder gehüllt, eine Art festliche Kluft. In ihren Händen trugen sie Tabletts mit weiteren Speisen, einige trugen Weinflaschen und andere Getränke und zielstrebig gingen sie auf die Kommandobrücke zu. Die Tür surrte auf, die acht Echsen verschwanden darin und Son Goku schlüpfte im letzten Moment hinter ihnen mit hindurch. Die Männer schienen so mit dem Essen-Tragen beschäftigt, dass sie ihn tatsächlich nicht bemerkten. Sofort glitt er nach rechts hinab auf den Boden und rollte sich, an einem Stuhl vorbei, unter eines der Schaltpulte. Zum Glück waren sie zur Zeit unbesetzt, sonst hätte sich diese Gelegenheit, sich zu verstecken, nicht ergeben. Nachdem die Echsen wieder verschwunden waren, kehrte eine angenehme Ruhe in den Raum ein, die nur durchbrochen wurde durch eine leise, melodische Musik, die im Hintergrund lief und das festliche Dinner der beiden Saiyajin untermalte. Beim Lauschen dieser Klänge überfiel Son Goku eine Art warme Melancholie, die er sich nicht erklären konnte. Die Musik beruhigte ihn und unwillkürlich entspannte sich sein Geist ein wenig. Er atmete tief - unhörbar - durch und riskierte dann einen kleinen, vorsichtigen Blick auf das Geschehen am Frontfenster. Der Duft des Essens schlich sich in seine Nase und zu gern hätte er die ganzen Dinge probiert, die die beiden sich gerade zu Leibe führten. Innerlich war er erleichtert, dass er gut gegessen hatte, sonst hätte ihn sein Magenknurren jetzt wohl verraten. Er lenkte seine Aufmerksamkeit nun auf die beiden, die an der Tafel saßen, ihm mit dem Rücken zugewandt, was ein Lauschen ziemlich schwierig machte. Dennoch konnte er einige Gesprächsfetzten auffassen. Nasuto redete wohl irgendwas von Plänen, Eroberungsfeldzügen, Planetenverkauf und der Wiederbelebung der saiyajischen Kultur. Vegeta, der rechts von Nasuto saß, hingegen, wirkte eher gelangweilt von seinen Plänen, nickte hie und da, war aber eher damit beschäftigt, die Flüssigkeit in seinem Glas zu beobachten, während er dieses vor seinem Gesicht hin und her schwenkte. Son Gokus Abneigung gegen Vegetas Mitstreiter wuchs ins Unermessliche, als er dessen Vorhaben vernahm. Aber Vegeta war nicht mehr so. Das hoffte Son Goku zumindest. Vegeta war doch jetzt einer von... den Guten? War er sich da sicher? Oder würde der Prinz die Chance nutzen und wieder ein gefürchteter Krieger und Eroberer werden? Son Goku rümpfte die Nase und scholt sich dafür, dass er Vegeta mit dem Einfluss dieses Ungetüms allein gelassen hatte... Und immer wieder lenkte Nasuto das Gespräch auf den Spiegel, wie nützlich dieser sei und dass Vegeta damit unbesiegbar sei, dass ihnen das Universum offen stand. “Bitte, lasst ihn mich doch nur einmal ansehen!”, flehte er geradezu und scheinbar zum wiederholten Male, denn mit einem genervten Augenrollen und einem leisen Knurren, griff Vegeta an seinen Gürtel und holte das begehrte Objekt aus einem kleinen, dunkelblauen Beutelchen. Er legte den Spiegel vor Nasuto auf den Tisch, der ihn gierig anblickte und dann zögerlich seine Hände ausstreckte und ihn aufnahm. Behutsam klappte er ihn auf und betrachtete sein Spiegelbild. Selbst aus dieser Entfernung konnte Son Goku sehen, dass es sich nicht um normales Spiegelglas handelte, das einem sein eigenes Gesicht zeigte, sondern um etwas kostbareres. Die kleine Fläche glänzte silbern, aber viel klarer, als jeder andere Spiegel es vermochte. Nasuto entfuhr ein staunendes Hauchen, als er das filigran gearbeitete Utensil durch seine wuchtigen Hände gleiten ließ. Son Goku wünschte sich, den Spiegel selbst einmal anzufassen. Dieses von seinem Geliebten geschaffene Meisterwerk, das so viel über ihn verriet, auch ohne, dass man die magischen Eigenschaften dessen kannte. “Wie funktioniert er?”, fragte Nasuto mit einem fast ehrfürchtigen Ton und Vegeta horchte sofort auf, blickte ihn direkt an. “Das geht dich nichts an.” Nasutos Blick verdunkelte sich. “Verzeiht. Er ist so... wunderschön. Ich wüsste nur gerne, wie er benutzt wird.” “Aber das wirst du nicht erfahren. Niemand wird das erfahren.” Mit diesen Worten nahm er Nasuto den Spiegel aus der Hand und verstaute ihn wieder in seinem Beutel. Dann widmete er sich wieder seinem Wein. “Euer Hoheit...”, fragte Nasuto. “Was ist denn eigentlich los mit euch? Ihr seid schon den ganzen Abend so abwesend.” “Das geht dich ebenfalls nichts an.” Nasuto grummelte beleidigt und nahm einen Schluck aus seinem Glas. “Es ist dieser Kakarott, nicht wahr?” Son Goku zuckte zusammen, als sein Name fiel, wähnte sich schon ertappt, als ihm glücklicherweise bewusst wurde, dass sie nur über ihn redeten, ihn aber nicht bemerkt hatten. “Das”, entgegnete ihm Vegeta. “Geht dich am allerwenigsten etwas an.” Mit einem Knurren erhob sich Vegeta vom Tisch - Son Goku verkroch sich schnell wieder unter seinem Schlatpult - und verließ mit wütenden Schritten die Kommandobrücke. Hinter ihm schloss sich die Tür. Unschlüssig blickte Son Goku seinem Prinzen hinterher. //Wieso er wohl so wütend abgehauen ist? Weil Nasuto mich erwähnt hat? Hm...// Er wand sich wieder um und lugte vorsichtig über das Pult hinweg zu Nasuto, der scheinbar abwesend, überlegend ins All hinausstarrte. Irgendetwas passte Son Goku nicht an Nasutos Ausstrahlung. Und das ganz abgesehen davon, dass er ihn nicht leiden konnte. Eine komische Ahnung... Nasuto erhob sich langsam von seinem Platz und lief um die Tafel herum zu einer noch geschlossenen Flasche roten Weines. Son Goku sah ihn nun im Profil am Tisch stehen und Nasutos Miene gefiel ihm nicht. So kalt. So berechnend... Nastuo entkorkte die Flasche und griff zu Vegetas Glas. Er füllt es voll. Dann tat er etwas, womit Son Goku nicht gerechnet hatte und es trieb ihm eine Gänsehaut über den Rücken. Er zwang sich, sich zu beherrschen und abzuwarten. Nasuto striff sich einen breiten Armreif ab, den er am linken Handgelenk trug und machte sich an dessen Innenseite zu schaffen. Zu Tage trat eine kleine, eiserne Phiole, die er nun öffnete. Ein gelbliches Pulver rieselte in Vegetas Weinglas... Die Flüssigkeit verfärbte sich einen Moment lang grün, Nasuto rührte mit dem Griff eines Messers kurz darin - ein hohes, klimpernder Geräusch entstand, als der kalte Stahl auf das Glas traf - und das Getränk wurde wieder bordeaux-rot, wie zuvor. Ein teuflisches Grinsen stahl sich in sein Gesicht. “Wir werden schon noch sehen, was mich etwas angeht und was nicht.” Dann ergriff er das Glas, packte sein eigenes mit der anderen Hand und verließ den Raum. Son Goku hatte die Luft angehalten und er fühlte sich, als hätte sein Herz ausgesetzt. Wollte dieser Kerl Vegeta vergiften?! Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. //Das ist die Lösung! Deswegen hat er Vegeta kontaktiert! Ohne ihn findet er nicht heraus, wie der Spiegel funktioniert!// Sofort sprang er auf und verließ leise ebenfalls den Raum. Sich im Schatten haltend, folgte er Nasutos Aura, aber er wusste sowieso, wo dieser hingehen würde. An der Ecke zu Vegetas Zimmer hielt Son Goku inne und beobachtete das Geschehen. Nasuto klopfte sachte. Sein teuflisches Grinsen war verschwunden und einer reumütigen Maske gewichen. Vegeta öffnete die Tür einen Spalt breit. “Was willst du?” “Euer Majestät!”, sprach Nasuto sachte. “Es tut mir leid, falls ich Euch zu nahe getreten bin. Ich bin hier, um mich zu entschuldigen. Lasst uns noch ein Glas Wein trinken und auf unseren Erfolg anstoßen, bevor ihr Euch schlafen legt.” Vegeta grummelte und schien zu überlegen. Dann öffnete er die Türe ganz und ließ Nasuto eintreten. Die Tür schloss sich. Son Gokus Blick verdunkelte sich. Was sollte er tun? Jetzt eingreifen? Nein... Dann würde Vegeta ihm nie glauben. Abwarten? Vegeta dieses Gesöff trinken lassen? Was hatte er schon für eine Wahl. Er zog sich in die Dunkelheit des Ganges zurück und öffnete die nächstbeste Türe. Eine kleine Abstellkammer. Hier würde er bleiben. Vorerst. Kapitel 27: 27 - [Gift] ----------------------- 27 Etwas eine halbe Stunde nachdem er sich in dem kleinen Abstellkämmerchen versteckt hatte, hörte er die Türe von Vegetas Zimmer, hörte Nasuto, der sich von Vegeta verabschiedete und seines Weges ging. Son Goku beschloss, noch eine Weile zu warten, was geschehen würde. Nach weiteren zwanzig Minuten spürte er, wie Vegetas Aura langsam spürbar wurde. Scheinbar verlor der Prinz die Kontrolle über seine Energie, konnte seinen Geist nicht mehr beherrschen... Eine Wirkung des Trankes? Son Goku vermutete, dass es eine Art Schlaftrunk gewesen sein muss. Aber was wollte Nasuto mit einem schlafenden Vegeta? Das machte alles keinen Sinn... Vegetas Aura flackerte nervös hin und her, so als kämpfte der Prinz mit seiner Selbstbeherrschung. Son Goku machte sich Sorgen, wusste nicht, was er tun sollte. Er schwankte zwischen sofort eingreifen und noch weiter abwarten. Aber wie lange sollte er noch warten? Was, wenn das Getränk kein Schlaftrunk, sondern ein Gift war? Was, wenn Vegeta fürchterliche Qualen litt?! Sein Herz begann zu rasen, Schweiß bildete sich auf seiner Stirn. Er hielt es nicht länger aus. Blitzschnell hob er seine Finger an seine Stirn und teleportierte sich aus seinem Versteck zu Vegeta. Der Prinz kniete auf dem Boden vor seinem Bett und krallte sich mit einer Hand in seinem Bettlaken fest, während er sich mit der anderen am Boden abstützte. Er atmete schwer und schien den Saiyajin, der so eben hinter ihm aufgetaucht war, nicht zu bemerken. Son Goku beobachtete Vegeta, dessen verkrampfter Körper ihm einfach nicht gehorchen wollte. Verzweifelt wehrte er sich gegen die Wirkung des Trankes. “Was ist los nur los mit mir?!”, fragte Vegeta fast flüsternd in den Raum. Sein Körper zitterte und Schweiss begann von seiner Stirn zu perlen. Ihm war heiß und kalt zugleich. Son Goku ging in die Hocke und fasste Vegeta bei der Schulter. Sein Blick verriet puren Ernst. Erschrocken wand der Prinz seinen Kopf in die Richtung, aus der Son Gokus Hand aufgetaucht war. “Ka...karott... was...?” Sanft half Son Goku dem zitternden Prinzen auf die Beine und setzte ihn auf das Bett. Sich selbst platzierte er daneben, ließ Vegetas Arm nicht los. “Ich... fühle mich so... schwer...”, röchelte Vegeta. Dann sackte er zusammen und stützte seinen Kopf und Oberkörper gegen den neben ihm sitzenden Kakarott. Son Goku umfing ihn willig mit seinen Armen. “Hör mir zu, Vegeta. Du musst dich jetzt konzentrieren. Ich hab euch vorhin beobachtet und nachdem du weg warst, hat Nasuto etwas in deinen Wein gemischt-” “Er hat was?!”, erwiderte Vegeta wütend und versuchte sich aufzurappeln, aber sein Körper wollte ihm einfach nicht mehr gehorchen. Alles fühlte sich wie taub an und elendig schwer. Er wollte schlafen. Einfach schlafen. “Ja, es war irgendein gelbliches Pulver, weißt du was das ist?” Er presste ein verneinendes “Gelb? Kein Plan” hervor. Panik stieg in ihm auf. “Wie fühlst du dich? Willst du schlafen? Vielleicht ein Schlafmittel...” “Schwer... Stumpf. Schlafen, ja...”, brachte er abgehackt hervor. Son Goku verstärkte die Umarmung, in der er Vegeta hielt, wollte ihm Sicherheit spenden. Er vergrub seine Nase in Vegetas Haaren, der sich dadurch etwas zu entspannen schien. “Dann schlafe”, flüsterte Son Goku mit ruhiger Stimme. “Ich passe auf dich auf. Und auf den Spiegel.” “Und das Buch...”, nuschelte Vegeta gegen Kakarotts Brust. Kurz darauf fiel er in einen tiefen Schlaf. Nachdenklich betrachtete Son Goku den Saiyajin in seinen Armen. Er kam einfach nicht darauf, was Nasuto damit bezweckte, dass Vegeta schlief. So konnte er ihm den Spiegel klauen, ja, aber er wusste immer noch nicht, wie man ihn benutzte... Abwarten...? Oder Vegeta gleich von hier fortbringen? Sachte platzierte er den Prinzen in der Mitte des Bettes, deckte ihn zu und dimmte das Licht, setzte sich dann neben ihn, erwartungsvoll darauf, was die Nacht wohl noch bringen mochte. Etwa zwei Stunden später - er hatte sich neben Vegeta gelegt und war selbst gerade am wegdösen - begann Vegeta, sich im Schlaf unruhig hin und her zu wälzen und Wortfetzen im Schlaf zu säuseln. Zuerst passierte es nur alle paar Minuten, doch die Abstände wurden kürzer und Son Goku versuchte ihn durch seine Nähe zu beruhigen, doch Vegeta war wie unter Drogen, reagierte auf nichts. Auch nicht auf Son Gokus Versuche, ihn aufzuwecken. Schweiss rann von der Stirn des Prinzen und sein Atem wurde zusehends schwerer. So ging das eine ganze Weile und Son Goku überlegte fiebrig, woher diese Symptome kamen, was sie bedeuteten und von Minute zu Minute wurde seine Sorge größer, doch was sollte er schon tun?! Wenn er Vegeta jetzt wegbrachte, wusste er auch nicht, wie er gegen das Gift, das Nasuto ihm verabreicht hatte, ankommen konnte... Plötzlich spürte er, wie sich Nasutos Aura dem Zimmer näherte. Schlagartig spannte sich sein Körper an, bereit zum Kampf. Ein leises Knurren entfuhr seiner Kehle. Er wägte ab, was zu tun war, blickte sich in dem kleinen Zimmer um und beschloss dann, sich in der angrenzenden Toilette zu verstecken, die Türe einen Spalt weit offen. Er musste unbedingt rausfinden, was Nasutos Plan war und was er gegen das Gift tun konnte. Wenig später glitt die Türe zu Vegetas Zimmer auch schon mit einem leisen Surren zur Seite. Son Goku beobachtete wie sich die wuchtige Gestalt Nasutos im gedämmten Licht auf Vegetas Bett zubewegte. Ein leises, höhnisches Lachen erklang. Son Gokus Augen verengten sich. “Na, mein Prinzchen”, flüsterte Nasuto und beugte sich über den schweiß-gebadeten Vegeta. “Auf einmal so wehrlos?” Wieder dieses Lachen, das Son Goku eine Gänsehaut nach der anderen über den Rücken jagte. Vegeta begann wieder im Schlaf zu murmeln. “Mal sehen...” Nasuto blickte sich im Raum um, als würde er irgendetwas suchen. Unzufrieden drehte er sich zurück zu Vegeta und beobachtete ihn abschätzig. Dann zog er mit einem Ruck die Bettdecke zur Seite und sein Blick veränderte sich zu einer düsteren Miene. Langsam machte er sich an Vegetas Gürtel zu schaffen und löste das blaue Beutelchen davon ab. Er öffnete es und betrachtete zufrieden den Spiegel. “Mein...”, säuselte er. Und wieder dieses Lachen. Son Goku musste sich zusammen reißen, um nicht sofort in das Geschehen einzugreifen, aber den Spiegel zu klauen...? - das konnte nicht alles sein. Das wäre unlogisch. “Und nun”, sprach Nasuto selbstzufrieden. “bringen wir das Vögelchen mal zum Zwitschern.” Langsam griff er unter seinen Panzer und holte etwas hervor, das Son Goku an ein Parfum-Fläschchen erinnerte. Und tatsächlich schien er sich nicht zu irren. Nasuto schraubte den Deckel ab und ein seltsam süßlicher Geruch verbreitete sich im Zimmer. Son Gokus sensible Nase begann sofort zu jucken und wie automatisch hielt er sie sich zu, während er beobachtete, wie das Fläschchen vor Vegetas Nase positioniert wurde. Dieser schien von dem Geruch ebenso wenig angetan zu sein und wälzte sich wie wild umher. Nasuto presste seine Hand auf die Brust des Prinzen, um ihn in einer ruhigen Position zu fixieren. “Vegeta”, sprach er dann. “Hörst du mich?” Vegeta nickte heftig, wie unter heftigster Qual, seine Augen weiterhin geschlossen. “Ja. Ja, ich höre dich.” “Dann erzähl mir doch mal, Vegeta, Prinz der Saiyajin, wo warst du all die Jahre? Wo hast du gelebt?” Son Goku ballte seine freie Hand zur Faust. Was tat dieser Kerl? Vegeta würde ihm das doch nicht erzählen... Oder? Der Prinz keuchte schwer unter dem festen Druck auf seinem Brustbein. “Erde”, flüsterte er benommen. “Bulma. Trunks. Mein Sohn...” Nasuto verzog seinen Mund skeptisch. “Du weißt genau, dass ich mit solchen Worten nichts anfangen kann. Ein bisschen genauer wäre nett.” Vegeta atmete schwer, versuchte sich mit seinen Beinen wegzudrücken, aber er konnte nicht. “Ich... auf der Erde gelebt. Habe trainiert, Kakarott... Immer stärker. Stärker als ich.” Nasutos Augen verengten sich, während er Vegeta lauschte, der ihm alles zu erzählen schien. Son Goku konnte es nicht fassen. Wieso erzählte Vegeta das alles? Er musste etwas tun! Nasuto wusste schon zu viel, das er nie hätte erfahren dürfen. Blitzschnell öffnete er die Badtüre, schoss heraus und griff Nasuto am Hals, nagelte ihn an der gegenüberliegenden Wand fest. Nasuto war wie gelähmt vor Schreck und ließ den Spiegel fallen, die Augen geweitet. “Was hast du ihm gegeben?!”, fragte Son Goku wütend und fixierte ihn mit einem aggressiven Blick. Nasuto begann zu röcheln, bekam keine Luft durch den festen Griff Son Gokus und trat mit seinen Beinen um sich. Mit beiden Händen krallte er sich verzweifelt an dessen Arm fest und versuchte, seinen Peiniger abzuwimmeln. “Gib dir keine Mühe”, sagte Son Goku ruhig. “Du hast keine Chance. Und jetzt sag mir, was du ihm eingeflößt hast.” “Nie...mals”, quetschte der wuchtige Saiyajin hervor. Son Gokus Blick verdüsterte sich weiter. “Wie du willst.” Mit einiger Wucht rammte er ihm sein Knie in den Bauch. Nasuto schrie und spuckte etwas Blut. “Das war nicht sonderlich fest. Schön, nicht wahr?! Wenn du nicht endlich mit der Sprache rausrückst, bekommst du meine volle Kraft zu spüren. Und glaub mir, da bleibt nicht mehr viel von dir übrig.” Nasuto starrte ihn angsterfüllt an und schien zu überlegen. “Na gut, okay”, presste er schließlich hervor und gab seine Gegenwehr auf. Son Goku lockerte seinen Griff etwas um den Hals seines Gegners, damit dieser sprechen konnte. Nasuto keuchte und schnappte nach Luft wie ein reudiger Hund. “Das war... Ein Schlafmittel gemischt mit einem Wahrheitsserum.” “Ein Wahrheitsserum?”, fragte Son Goku erstaunt. “Und dieser Geruch?” “Das... Wahrheitsserum entfaltet seine Wirkung nur voll, wenn man es mit dem Geruch von Rankelkraut reagieren lässt. Einfache Chemie.” “Und wie bekomme ich ihn wieder gesund?” Nasuto lachte erstickt. “Wie bekomme ich ihn gesund?!”, fragte Son Goku mit Nachdruck und verengte wieder seinen Griff. Nasuto ließ einen gequälten Schrei los. “Gnade!!!” Son Goku hielt inne und blickte ihn erwartungsvoll an. “Du musst”, begann Nasuto. “Ihn einfach ausschlafen lassen, die Wirkung lässt von alleine nach. Bitte bring mich nicht um...” “Was wolltest du mit dem Spiegel?” “Ich wollte... ihn einfach ausprobieren...” Wieder drückte Son Goku fester zu. “Okay, okay! Ich wollte Planeten erobern und der Herrscher des Universums werden!” Nun war es an Son Goku, zu lachen. “Der Herrscher des Universums werden? Dafür musst du noch eine ganze Weile trainieren...” “Nicht, wenn ich den Spiegel habe.” Son Goku wurde wieder ernst und blickte Nasuto aggressiv an. “Lass dich besser nie wieder mit uns ein. Du hast sowieso keine Chance. Lass Vegeta in Ruhe und mich auch. Den Spiegel vergisst du lieber auch ganz schnell. Wenn ich dich noch einmal wieder treffe, Nasuto, dann werde ich dir den Kopf abreißen. Verstanden?” Der Bedrohte nickte hektisch und im nächsten Moment spürte er Son Gokus Faust in seinem Gesicht. Dann fiel er in eine tiefe Ohnmacht. Son Goku ließ den bewusstlosen Saiyajin zu Boden fallen und hob das Beutelchen mit dem Spiegel auf. Sorgfältig band er es an seinem eigenen Gürtel fest. Dann verschloss er das Glasfläschchen, dessen Geruch Vegeta immer noch wie wild um sich schlagen ließ. Augenblicklich beruhigte sich der Schlafende ein wenig, atmete jedoch immer noch unregelmäßig und schwer. Schnell packte Son Goku ein paar von Vegetas Sachen in ein großes Leinentuch, das er in einem Schrank fand und band es an den Enden zu. Das Skizzenbuch, das auf Vegetas Tisch gelegen hatte, vergaß er natürlich nicht. Dann legte er sich den immer noch schlafenden Prinzen über die Schulter und teleportierte sich zur Aura von Meat. “Oh mein Gott, was ist denn passiert?”, fragte der langhaarige Saiyajin hektisch und sprang von seinem Küchentisch auf. Sein beiden Begleiter taten es ihm gleich und eilten auf sie zu. Fletscher half Son Goku, Vegeta abzulegen - sie positionierten ihn auf dem Boden - während Kyuri ihm das gefüllte Leinentuch abnahm und auf einem der Stühle abstellte. “Was ist mit ihm?”, fragte Meat leicht panisch und kniete sich neben den keuchenden, schlafenden Vegeta. “Lange Geschichte”, antwortete Son Goku kurz angebunden. “Am besten, wir bringen ihn erstmal ins Bett.” Meat, der sich das Tuch mit Vegetas Sachen geschnappt hatte, führte Son Goku auf direktem Weg zu dem Zimmer, in dem in der letzten Nacht Son Goku geschlafen hatte. “Das ist leider unser einziges freies Zimmer.” “Das macht nichts”, erwiderte Son Goku und legten den Prinzen sachte auf dem Bett ab, deckte ihn zu und befühlte seine Stirn. Leichtes Fieber. Etwas in Meat regte sich bei dem Anblick, der sich ihm bot. Eifersucht? Kakarott, der sich liebevoll um Vegeta kümmerte. Doch er wusste nicht so recht, was genau an diesem Bild ihn störte. Er dachte an den Kuss, den er Kakarott früher an diesem Tag gegeben hatte und dann dachte er an seine Vergangenheit mit Vegeta. In seinem Kopf drehte sich alles, was sich in einem verzweifelten Blick äußerte. “Alles in Ordnung bei dir?”, fragte Son Goku besorgt, als er Meat anblickte. Dieser beschloss, sich zusammen zu reißen und nickte heftig. “Nasuto hat ihm irgendeinen Schlaftrunk verabreicht. Er hat Fieber. Kannst du vielleicht eine Schüssel kaltes Wasser und einen Lappen besorgen?“ Wieder heftiges Nicken seitens Meat, bevor er hastig das Zimmer verließ. “Vegeta...” flüsterte Son Goku sanft und strich über die Wange seines Prinzen, der sich mittlerweile scheinbar innerlich beruhigt hatte. Zumindest wälzte er sich nicht mehr wie wild geworden umher, sondern schien zu schlafen. So vieles ging ihm durch den Kopf, das er nicht zu ordnen wusste. Zu viel war passiert in den letzten Stunden. Er kam selbst kaum zur Ruhe und schon gar nicht, bevor es Vegeta besser ging. Und schon kam Meat wieder ins Zimmer geeilt, hielt kurz inne und betrachtete das Bild, das sich ihm bot. Kakarott, dessen Hand sachte über die Wange des Prinzen streichelte. “Hier”, sagte Meat, um sich bemerkbar zu machen. Es war ihm unangenehm, Kakarott unbemerkt zu beobachten und seine Wangen hatten einen leichten Rotschimmer angenommen. Innerlich fragte er sich, was verdammt nochmal mit ihm los war, dass dieser Saiyajin ihn so aus dem Konzept brachte. “Danke”, antwortete Son Goku mit ruhiger Stimme und nahm die mit Wasser gefüllte Schale von Meat entgegen. Er stellte sie neben dem Bett ab und nahm den nassen Lappen heraus. Nachdem er ihn ein wenig ausgedrückt hatte, kühlte er Vegetas Stirn. “Was ist denn jetzt eigentlich passiert?”, fragte Meat nervös. “Schlaftrunk?!” Ungläubig schüttelte er den Kopf. “Ja, und ein Wahrheitsserum, mit dem er aus Vegeta herausbekommen wollte, wie der Spiegel funktioniert.” Meat atmete tief ein. “Das ist Wahnsinn. Dass er Vegeta so krass verraten würde, hätte ich nicht gedacht. Ich habe erwartet, dass er Vegeta zu einem Eroberungsfeldzug überreden würde oder dergleichen...” “Da ist er bei Vegeta auf taube Ohren gestoßen. Ich habe sie beim Essen belauscht.” Meat nickte. “Und du hast einfach zugelassen, dass er Vegeta diesen Trank gibt?” “Ich hatte keine Wahl, ich wollte rausfinden, was er vor hat. Dazu musste ich ihn überrumpeln.” Wieder nickte Meat. “Es ist schon spät”, fügte Son Goku an. “Ich werde bei ihm bleiben.” Verunsichert presste Meat seine Zähne aufeinander. Irgendwie missfiel ihm der Gedanke, dass Kakarott und Vegeta alleine in einem Zimmer waren. Er wusste, dass Kakarott den Prinzen liebte und genau das machte ihm irgendwie Sorgen. Ihm widerstrebte, sich die beiden miteinander vorzustellen. Sein Vegeta... Sein Kakarott... Was wollte er eigentlich?! “Dann gute Nacht”, sagte er schließlich hastig und verließ schlagartig den Raum. Son Goku wunderte sich ein wenig über Meats seltsames Verhalten. Andererseits verstand er es auch. Immerhin hatte er Vegeta lange nicht gesehen und dass ihn dessen Anwesenheit dann aus dem Konzept brachte, war irgendwie verständlich. Aber es gefiel ihm nicht. Gut, Meat hatte gesagt, dass es nicht mehr der Vegeta war, in den er sich verliebt hatte und dass er nicht glaubte, dass sie noch zusammen gehörten. Trotzdem konnte es natürlich sein, dass Meat Gefallen an dem jetzigen Vegeta fand... Das war nicht unwahrscheinlich. Immerhin hatte er selbst auch... “Gefallen” an Vegeta gefunden. Und der Gedanke, dass Vegeta und Meat wieder zusammen sein könnten... brach ihm fast das Herz. Ein leiser Seufzer entfuhr ihm und traurig senkte er seine Augenlider. Hin und wieder war Vegeta noch ein wenig unruhig, wirkte, als hätte er leichte Schmerzen, aber nicht schlimmer, als ein leichtes Fieber. Vielleicht leichte Halluzinationen im Traum? Son Goku blieb einige Stunden neben ihm sitzen, kühlte hin und wieder seine Stirn, fand aber selbst keinen Schlaf. Irgendwann meldete sich sein Bauch zu Wort und er beschloss, sich einen Mitternachtsimbiss zu genehmigen. Er machte sich auf den Weg zur Küche. Als er den Raum betrat, fand er Meat, der am Tisch saß, mit seiner Wange auf seine Hand gelehnt, und bei seinem Eintreten sofort aufblickte. “Oh, du bist noch wach”, stellte Son Goku fest. Meat nickte wortlos und wand seinen Blick wieder seinem Weinglas zu, das vor ihm auf dem Tisch stand. Son Goku hatte den Eindruck, dass er ziemlich müde war, aber auch irgendwie ruhelos war. Durchaus verständlich in solch einer Nacht. “Wo sind die anderen?”, fragte Son Goku und holte sich etwas aus dem Kühlschrank. “Schlafen schon.” Mit einem Sandwich ausgerüstet ließ sich Son Goku auf dem Platz gegenüber von Meat nieder. “Ist alles in Ordnung mit dir?”, fragte er zögerlich und beobachtete jede Regung seines Gegenübers. Meats Augenbrauen zogen sich grübelnd zusammen. “Ja. Alles in Ordnung.” “Du lügst”, erwiderte Son Goku und biss von seinem Sandwich ab. Meat starrte ihn entgeistert an. Er fühlte sich ertappt. War es wirklich so offensichtlich, dass es ihm nicht gut ging? Schon lange hatte er sich nicht so verletzlich gefühlt, wie in den letzten Stunden. So viel war im Wandel. Er wusste nicht, was er wollte. Und er wusste nicht, ob er das, was er wollte, wenn er dann mal soweit war, herausgefunden zu haben, was das war, auch bekommen würde. Eigentlich rechnete er sich verdammt schlechte Chancen aus, egal, um was es ging. Was hatte er Vegeta schon zu bieten? Eine längst vergangene Vergangenheit voller Liebe, als sie beide jung waren... und anders. Sie hatten sich beide verändert. Sie kannten sich im grunde gar nicht mehr. Und Erinnerung ist ja sowieso relativ. Vielleicht hatte Vegeta ganz andere Assoziationen zu ihrer gemeinsamen Zeit. Und was hätte er andersherum Kakarott zu bieten? Einem Krieger, der scheinbar sogar stärker als der Prinz der Saiyajin war und der ganz offensichtlich in genau diesen verliebt war. Er hatte nichts vorzuweisen. Er hatte nicht mal eine Heimat. Keine Abenteuer erlebt. Er hatte nur sich. “Du hast recht”, sprach er schließlich in die Stille und nippte an seinem Rotwein. “Willst du auch ein Glas Wein?” Son Goku blickte von seinem Essen auf. “Wein?” Eine Weile betrachtete er die rote Flüssigkeit in Meats Glas. Wein hatte er schon ein paar Mal probiert. Nicht schlecht eigentlich. “Ja, wieso nicht.” Meat erhob sich und goss Son Goku etwas von der Flüssigkeit ein. Er stellt es auf den Tisch, schenkte sich selbst nach und setzte sich dann mit einem Seufzen wieder hin. “Was ist los?”, fragte Son Goku und nippte an dem Getränk. Es fühlte sich trocken, aber doch fruchtig auf seiner Zunge an. Verlegen und bedrückt senkte Meat seinen Blick auf den Tisch, wohl darauf bedacht, Kakarott nicht anzusehen. Aber irgendwie hatte er das Bedürfnis, sich ihm zu öffnen. Was war es nur, was diesen scheinbar Fremden so vertrauenswert machte? Seine Art, freundlich zu sein und doch bestimmt, sein ziemlich un-saiyajin-mäßiges Verhalten? Sein offenherziges Lächeln oder seine glänzenden schwarzen Augen? Seine weichen Lippen oder sein Geruch? Meat scholt sich innerlich. //Du bist ein Saiyajin, du sollst nicht so eine kitschige Scheisse denken! Also lass den Quatsch und sein ein Mann.// Wieder ein leises Seufzen. “Jetzt sag schon”, forderte Son Goku ihn sanft auf. “Ich seh doch, dass es dir nicht gut geht. Das sieht ein Blinder. Ist es wegen Vegeta?” //Ist es wegen Vegeta?//, fragte Meat sich innerlich. Und noch bevor es richtig in sein Bewusstsein trat, antwortete er schon mit einem leisen “Nein”. Dann hob er seinen Blick und traf auf diese dunklen Augen, die ihn musternd anschauten. So warm... Ein Lächeln stahl sich in sein Gesicht, das eine gewisse Melancholie ausdrückte. Melancholie, ja. Das war das richtige Wort. Jetzt hatte er nach Jahren der Einsamkeit seinen Prinzen wiedergefunden, hatte ihn an Bord seines Schiffes... Und alles woran er denken konnte, waren die Lippen und die Augen von dessen Bettgefährten. Sein Lächeln verwandelte sich in ein leichtes Grinsen und irgendwie entfuhr ihm ein kurzes, unterdrücktes Lachen, aufgrund der Absurdität seiner Situation, das er sofort mit einem großen Schluck Wein erstickte. Son Goku blickte ihn verwirrt an, hatte aber absolut keine Ahnung, was er davon halten oder dazu sagen sollte. Er blinzelte. Meats Verhalten war wirklich seltsam. Son Goku beobachtete, wie Meat sein Glas zurück auf den Tisch stellte und ihm dann direkt in die Augen schaute. Mit diesen stechenden grünen Augen, die Son Goku an die Wälder seiner Heimat denken ließen. So durchdringend... “Nein, Kakarott, es ist nicht wegen Vegeta. Es ist wegen dir. Du machst mich verrückt.” Kapitel 28: 28 - [Flucht] ------------------------- 28 Son Goku starrte Meat mit aufgerissenen Augen und leicht geöffnetem Mund an. Hatte er das eben richtig verstanden? “Ich mach dich verrückt? Wieso? Was hab ich denn falsch gemacht?” Meat entfuhr ein herzhaftes Lachen. Mit so einer Reaktion hatte er nicht gerechnet. Da offenbarte er sein Innerstes und Kakarott verstand es einfach falsch. “Nichts hast du falsch gemacht”, lachte Meat laut und schlug mit der Faust auf den Tisch. “Oh Mann, du machst mich fertig...” Der immer noch verwirrte Son Goku konnte dem Geschehen nun absolut nicht mehr folgen und starrte den lachenden Saiyajin kopfschüttelnd an. “Was hab ich...?” Meat rang um Fassung. Hektisch atmend begann er langsam, sich zu beruhigen. “Scheisse...” “Was ist denn los?”, fragte ein hilflos wirkender Son Goku. Meat hatte sich endlich gefasst und blickte Kakarott mit einem warmen Lächeln an. “Kakarott, du... ich werd noch verrückt, weil ich die ganze Zeit an unseren Kuss heute Nachmittag denken muss”, sagte Meat hastig, bevor er wieder den Mut verlor, und lief dunkelrot an. Eine peinliche Stille entstand im Raum. Son Gokus verwirrter Gesichtsausdruck hatte sich kaum verändert. Nur ein unmerkliches Maß an Panik war hinzu gekommen. Lange blickte er den langhaarigen Saiyajin an. Versuchte, nicht in den grünen Augen zu versinken, die er so wunderschön fand. Ein Saiyajin mit grünen Augen... In gewisser Weise hatte es etwas katzenartiges. Panisch versuchte er, seine Gedanken nicht in die Richtung treiben zu lassen, in die sie treiben wollten. Er schaffte es nur teilweise. Schon bei ihrer ersten Begegnung war ihm aufgefallen, wie schön Meat war. Und jetzt wusste er auch, dass er nicht nur eine schöne Gestalt, sondern auch noch einen schönen Charakter hatte. Nicht so ernst wie Vegeta und nicht so stur. Trotzdem irgendwie wild. Kindlicher als Vegeta. Offener als Vegeta. //Scheisse, wieso vergleiche ich ihn mit Vegeta?!// Hektisch unterbrach er den Blickkontakt zu Meat und schaute auf sein Weinglas. Seine Hand wanderte zu dem Stiel des Glases und spielte daran herum. //Wie es wohl ist mit ihm...?// Ein wenig zu viel Druck und mit einem klirrenden Geräusch brach der Stiel des Weinglases entzwei. Der obere kelchige Teil fiel auf den Tisch und die rote Flüssigkeit verteilte sich schnell darauf und tropfte auf den Boden. “Oh verdammt”, meckerte Son Goku und sprang gleichzeitig mit Meat auf, der schnell ein Handtuch von der Spüle holte. “Lass mich das-”, begann Son Goku und wollte Meat das Handtuch abnehmen, wobei sich ihre Hände für einen kurzen Moment berührten. Plötzlich schien die Zeit still zu stehen. Mit dem Handtuch zwischen ihnen blickten die beiden Saiyajin sich tief in die Augen. Meat schluckte. Son Goku wusste nicht, wie ihm geschah. Obwohl er es versucht hatte, zu vermeiden, hatten ihn nun diese grünen glänzenden Augen in ihren Bann geschlagen. Er spürte, wie seine Hand leicht begann zu zittern, ob vor Aufregung oder vor Angst, wusste er nicht. Eine unerträgliche Spannung entstand zwischen den beiden und in Son Goku wuchs das Bedürfnis, Meat anzufassen. Nur ganz leicht. Seine weiche Haut zu spüren. Nur kurz. Nur ganz leicht... Meats Atem wurde flacher. Kakarotts Blick war so seltsam ernst geworden. Dann nahm er wahr, wie Kakarott seine freie Hand hob und sie sich seinem Gesicht näherte. Ein angenehmer Schauer breitete sich in seinen Adern aus, als er sich vorstellte, wie diese Hand ihn gleich berühren würde. Vielleicht an der Wange. Vielleicht am Hals. Vielleicht würde er auch zögern und es sich anders überlegen... Und dieser Blick. Diese schwarzen Augen waren einfach hypnotisch. Und so tief. Noch nie hatte er erlebt, dass er so tief in die Seele von jemandem blicken konnte. Dann spürte er endlich die weiche Haut von Kakarotts kräftigen Händen in seinem Gesicht. Drei Fingerspitzen, die unendlich sanft von seiner Schläfe bis hinunter zu seinem Kinn strichen. Ein leiser Laut der Zufriedenheit entfleuchte seinem Mund und er schloss die Augen. Dieser kurze Abbruch des Augenkontaktes beförderte Son Goku in die Gegenwart zurück. In die Realität. Was tat er da eigentlich?! Hastig nahm er seine Hand zurück und trat einen Schritt zurück. “Ich...”, stammelte er. “Ich geh dann mal nach Vegeta schauen.” Schnell drehte er sich um, den verschütteten Wein völlig vergessend und ging zur Tür. “Kakarott!”, rief Meat ihm verwirrt und traurig hinterher. “Hab ich irgendwas falsches gesagt?” Doch der Flüchtende reagierte nicht. Flucht. Flucht. Ein Verhalten, das er an sich so noch nie festgestellt hatte. War er jemals vor etwas geflohen, weil es ihm unangenehm war, bzw. weil er nicht wusste, wie er sich verhalten sollte? Seit nunmehr einer halben Stunde lief er in dem kleinen Zimmer auf und ab, fand keine Ruhe, setzte sich immer wieder zu Vegeta ans Bett, fühlte dessen Temperatur und sprang dann wieder auf, getrieben von seinen eigenen verwirrenden Gedanken und seinem eigenen Unvermögen, die Situation zu beurteilen, in die Meat ihn gebracht hatte. Und das regte ihn wahnsinnig auf. Gut, also Meat mochte ihn scheinbar. Oder fand ihn anziehend, was auch immer. Und sein eigener Körper war dem scheinbar nicht abgeneigt, sonst hätte er Meat ja nicht anfassen wollen. Diese weiche Haut... unter seinen Fingerspitzen. Unbewusst rieb er eben diese Fingerkuppen aneinander, so dass eine leichte ärme sich in ihnen ausbreitete. Meat, der geistesabwesend seine Augen schloss und diese Berührung genoss... //Schluss!!// Schließlich war es ihm genug. Er wollte jetzt endlich seine Ruhe haben! Sachte massierte er seine Schläfen und atmete tief durch. Bedrückt musterte er Vegeta, der mittlerweile tief und ruhig schlafend im Bett lag. Eine Weile lang beobachtete er die sanften Atembewegungen seines Prinzen und ein leichtes Lächeln legte sich um seine Lippen. Langsam merkte er, wie die Müdigkeit in seine Glieder kroch. Er packte sich eine der Decken, die am Fußende des Bettes lagen und rollte sie sich zu einem Kissen zusammen. Mit einer weiteren Decke ausgerüstet, machte er es sich auf dem Boden vor Vegetas Bett bequem. Viel lieber hätte er sich zu seinem Prinzen gekuschelt, ihn gerochen und berührt, aber nach ihrem letzten Streit und Vegetas Bekenntnis, dass er Meat noch liebte, war er sich nicht sicher, ob er sich Vegeta noch nähern wollte oder konnte. Lieber abwarten, bis sie noch mal geredet hatten. Und sachte fiel er in einen traumvollen Schlaf. Es war bereits nach Mittag, als Son Goku aufwachte. Er hatte nicht sonderlich gut geschlafen. Der harte Boden hatte ihn nicht gestört, nur ein bisschen verspannt war er. Während er sich selbst den Nacken massierte, ließ er sich die Träume durch den Kopf gehen, die ihn die ganze Nacht über geplagt hatten. Und abermals dachte er an sein Zusammentreffen mit Meat am vergangenen Abend, über das er nun zum Glück mit etwas mehr Distanz nachdenken konnte. Er streckte und dehnte sich ein Weilchen, gönnte sich eine heiße Dusche und begab sich dann in die Küche, wo Fletscher und Kyuri am Tisch saßen und sich unterhielten. Als er eintrat, richteten sich ihre Blicke auf ihn. “Ach, auch schon von den Toten auferstanden?”, fragte Kyuri keck und stand auf. Ein paar Sekunden später hatte er eine Tasse voll mit irgendeinem heißen Getränk in der Hand. “Was ist das?”, fragte Son Goku. “Kaffee?”, antwortete Kyuri mit einem Stirnrunzeln. “Noch nie davon gehört?” Son Goku roch an dem Getränk. Es hatte eine eigenartige Konsistenz und erinnerte ihn nur fern an Kaffee. “Doch, eigentlich schon”, antwortete er und trank einen Schluck. Tatsächlich schmeckte es ihm ganz fabelhaft, obwohl er den Kaffee auf der Erde nie wirklich hatte leiden können. “Scheinbar machen die ihn falsch, da wo ich herkomme.” Er setzte sich zu den beiden an den Tisch. Erwartungsvoll blickten sie ihn an. “Was ist?”, fragte er verunsichert. “Jetzt erzähl schon”, drängte Kyuri ihn. Er wusste nicht, was sie meinte. Fletscher fügte hinzu: “Was war denn nun mit Nasuto und dem Spiegel? Was war mit Vegeta? Lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen, Junge!” “Ach das!” Und er begann, auch den beiden von den Ereignissen des Vorabends zu erzählen. “Na wenigstens hab ihr jetzt den Beweis, dass wir nicht die Verräter sind, für die ihr uns gehalten habt”, kommentierte Kyuri die Geschichte. Son Goku nickte. “Ich hatte ja bei Nasuto von Anfang an ein seltsames Gefühl. Ich hoffe, dass Vegeta nicht so stur ist, immer noch an seiner Meinung über ihn festzuhalten.” “Ist er denn wirklich so stur?” Wieder ein Nicken. Kyuri seufzte. “Immer diese Adeligen... Schrecklich. Meat war früher auch ein bisschen so. Zum Glück hat sich das gelegt, je länger er mit mir unterwegs war, nach Vegeta-Seis Zerstörung.” “Dann bist du keine Adelige?”, fragte Son Goku interessiert. “Nein, Unterklasse.” Sie zwinkerte ihm zu. “Mit Meat kann ichs mittlerweile trotzdem aufnehmen. Hab mir ne gute Technik angeeignet. Flink wie ein Fuchs.” Son Goku lachte. “Ich bin auch Unterklasse. Aber mir war das immer egal. Ich wusste ja nicht mal, dass ich ein Saiyajin bin, bis mein Bruder gekommen ist, um meinen Planeten zu zerstören und mich mitzunehmen. Ich glaube, dass dieses ganze Klassensystem ein gewaltiger Quatsch ist. Jeder kann unendlich stark werden, unabhängig von der Herkunft. Das musste unser Prinz auch schmerzlich feststellen, als er auf mich traf.” Während Son Goku herzlich lachte, starrte Kyuri ihn plötzlich toternst an. “Was ist?”, fragte Son Goku und verstummte in seinem Lachen. Kyuri schien nachzudenken, während sie ihn anblickte. Selbst Fletscher wusste nicht, was mit seiner Geliebten los war und blickte sie irritiert an. “Ja, was ist?”, fragte er sie ernst. “Kakarott, wie hieß dieser Planet, auf dem du aufgewachsen bist?” “Wieso?” “Weil ich etwas vermute...” “Was denn?” “Wie hieß dieser Bruder, der dich abholen sollte?“, fragte sie nun herrisch und blickte ihn durchdringend an. Er legte seinen Kopf leicht schien. “Radditz. Wieso?”, fragte er ernst. Kyuri atmete erschrocken ein und presste sich beide Hände auf den Mund. Fletscher fasste sie an der Schulter. “Was ist denn los, Schatz?” Kyuri erhob sich langsam von ihrem Stuhl, halb hyperventilierend und aufgeregt bis zum Bersten und ließ Kakarott keine Sekunde aus ihren Augen. Die beiden Männer beobachteten sie irritiert. Geschmeidig wie eine Katze bewegte sie sich um den Tisch herum auf Kakarott zu, fasste ihn an der Schulter und gebar ihm so, ebenfalls aufzustehen. Verwirrt stand er vor ihr und blickte sie stumm an. Lange betrachtete sie ihn und schließlich änderte sich ihre ernste Miene in ein breites Grinsen. “Mein Gott, Kakarott, du bist mein Bruder!” “Was?!” Schlagartig wich er ein paar Schritte zurück. “Bruder? Wie... Ich verstehe nicht?!” Kyuri lachte nun aus vollem Herzen. “Wie? Ich... Ich hab eine Schwester?”, fragte Son Goku verwirrt. Und auf einmal schien es ihm unheimlich logisch. Kyuri hatte genau so wild in alle Richtungen stehende Haare, wie er selbst und bei genauerer Betrachtung war sogar eine gewisse Ähnlichkeit mit Radditz wahrzunehmen. “Wieso hat mir Vegeta das nie erzählt, wenn er dich kannte?!” Kyuri lachte weiter und fiel ihrem wieder gefundenen Bruder um den Hals. “Wie herrlich!”, rief sie und Son Goku schloss sie nun ebenfalls lachend in seine Arme. Nie hätte er gedacht, dass er einmal ein Familienmitglied aus seiner Vergangenheit haben würde, das ihm nicht feindlich gesonnen war, weil er seine Mission nicht erfüllt hatte. Er hatte ja nicht mal damit gerechnet überhaupt jemanden zu treffen, außer Radditz. Und er fand die Vorstellung, eine Schwester zu haben, unheimlich toll. Eine Weile umarmten sie sich, bis auf einmal die Türe der Küche aufging und Meat eintrat. “Schau mal, Meat”, erklärte Kyuri euphorisch. “Kakarott ist mein verlorener Bruder Kaki!” Meat runzelte die Stirn. Ebenso wie Son Goku. “Kaki?” Sie setzten sich wieder an den Tisch. Son Goku wechselte einen kurzen Blick mit Meat, den er am letzten Abend einfach so hatte stehen lassen. Ein leichter Rotschimmer trat in sein Gesicht und er wand es wieder seiner scheinbar Schwester zu, die nun begann, zu erzählen. “Meine Mutter hat immer von einem Sohn erzählt, den sie zwei Jahre vor mir bekommen hatte und der auf einen fernen Planeten geschickt worden war, um die Bewohner dort auszulöschen. Sie nannte ihn aber nicht 'Kakarott’, sondern 'Kaki’, scheinbar ein Spitzname. Außerdem mochte mein Vater nicht, wenn sie von ihm redete, also tat sie es sehr selten und nur wenn er nicht da war.” “Aber angeblich sehe ich meinem Vater doch so ähnlich, wie kommt es dann, dass es dir nicht eher aufgefallen ist?”, frage Son Goku. Kyuri zuckte gleichgültig mit den Schultern. “Ich habe meinen Vater nicht oft gesehen. Meistens war er auf Missionen. Eigentlich hab ich ihn nur als Kind gesehen... Ich bin relativ früh auf eine Kämpfer-Schule außerhalb der Stadt gegangen, war nicht mehr oft zu Hause. Hab ihn immer verpasst. Er ist mir nicht sonderlich in Erinnerung geblieben. Er mochte mich nicht, weil ich ein Mädchen bin, hat sich eigentlich immer nur um Radditz geschert.” Meat lächelte. “Schön, dass ihr euch gefunden habt.” “Ja”, ergänzte Fletscher. “Wir sollten das feiern.” “Au ja”, frohlockte Kyuri. “Mit gutem Essen, guter Musik und reichlich Alkohol!” Die drei Männer stimmten lachend in Kyuris gute Laune ein und so wurde beschlossen, am Abend ein kleines Fest zu veranstalten. Nach einem ausgiebigen Mittagessen begab sich Son Goku zurück in das kleine Gästezimmer, in dem Vegeta lag. Als er die Türe öffnete sah er, wie Vegeta sich gerade aufrappelte und sich stöhnend den Kopf hielt. “Vegeta! Du bist ja wach!”, rief er erleichtert und stürmte zu dem kleinen Bett. Er setzte sich so auf den Rand, dass er Vegeta gegenüber saß. “Wie geht es dir?” Und schon hatte er voll Breitseite Vegetas Faust im Gesicht. Fluchend landete er auf dem Boden vor dem Bett und hielt sich das Kinn. “Ah! Für was war das denn?” “Dafür dass du zugelassen hast, dass ich dieses Zeug trinke.” Vorsichtig rappelte Son Goku sich wieder auf und nahm, sich die schmerzende Backe reibend, seine ursprüngliche Position auf dem Bettrand wieder ein. “Tut mir leid. Es war nötig, um rauszufinden, was er vorhat...” Trotz des Schlages machte sich eine Erleichterung in ihm breit. Immerhin hatte Vegeta erkannt, dass Nasuto ihm feindlich gesonnen war. “Außerdem hättest du mir sonst nie geglaubt, dass er ein Verräter ist und dich nur benutzt hat.” “Benutzt? Wofür? Den Spiegel hätte er auch ohne mich bekommen.” “Ja, aber du bist der einzige, der ihn zu benutzen weiß.” “Aber ich hätte es ihm nicht gesagt,” erklärte Vegeta gereizt. “Oder hältst du mich für blöd?” “Nein, aber du hättest es ihm beinahe gesagt, als du geschlafen hast.” “Was?!” “Wahrheitsserum.” Vegeta knirschte mit den Zähnen. “...” Er massierte sich weiter die Schläfen. “Dieses Aas... Was hast du mit ihm angestellt?” “Ich habe ihn am Leben gelassen. Mit der Androhung, dass ich ihm den Kopf abreißen werde, falls er sich noch mal bei uns blicken lässt.” “Du bist zu gutherzig, Kakarott”, sagte er und blickte ihm direkt in die Augen. Er meinte, eine leichte Trauer in Kakarotts Blick zu erkennen und schlagartig änderte sich seine Laune. “Was ist los? Stimmt irgendwas nicht?” Verwirrung mischte sich in Son Gokus Blick. War Vegeta besorgt um ihn? Dabei war er selbst doch derjenige, der vergiftet worden war. Derjenige, um den man sich Sorgen machen musste. “Nein, alles in Ordnung”, log er und wand seinen Blick ab. Seine Gedanken hatten ihn wieder eingeholt. Wie sie ihm Streit auseinander gegangen waren... Mit welcher Brutalität Vegeta gesagt hatte, dass er Meat liebte. Aber im Grunde war er selber Schuld, dass Vegeta es mit solch einer Vehemenz rausgehauen hatte. Er selbst hatte schließlich einfach nicht aufgehört immer weiter zu fragen. Mit abgewandtem Blick erhob er sich vom Bett. “Wir sind auf dem Schiff von Meat”, erklärte er. “Hier drüben ist ein kleines Badezimmer. Und ein Stockwerk weiter oben gibt es eine Küche, in der sich immer alle treffen. Wir können uns hier vorerst einnisten. Wie es weitergeht, können wir dann immer noch entscheiden.” //"Wir"...//, dachte der Prinz, der sich mittlerweile aufgerichtet hatte. Er saß jetzt auf der Bettkante und zuckte leicht zusammen, als ihm klar wurde, wo er sich befand und in wessen Nähe. Nun konnte er seiner Vergangenheit nicht mehr aus dem Weg gehen. Musste sich ihr wohl oder übel stellen. Ihm stellen. Und er war kein Verräter. Scheinbar. Er hatte ein Lüge gelebt. Und irgendwie fühlte er sich mit dem Wissen, dass sein Geliebter kein Verräter war, kein bisschen erleichtert. Seltsamerweise war es sogar fast gegenteilig. Es machte so vieles komplizierter für ihn. Wenigstens ließen diese schrecklichen Kopfschmerzen endlich nach. Eine kalte Dusche... Das war es, was er brauchte. Vorsichtig stand er auf. Er fühlte sich noch ein wenig wackelig auf den Beinen. Zum Glück hatte sein Körper das Nervengift relativ gut verkraftet, sonst hätte er wohl drei Tage durchgeschlafen. Gerade wollte er das kleine Badezimmer betreten, als ein kurzer Gedanken in seinem Kopf aufblitzte und auf einmal fühlte er sich hellwach. “Das Buch, Kakarott!” Hastig drehte er sich um und suchte fast panisch das Zimmer ab. “Wo ist das Buch, Kakarott?” Er stürzte auf Son Goku zu, der nun nur noch verwirrt vor ihm stand und ihn ungläubig anglotzte, und packte ihn am Kragen. “Sag bitte nicht, dass du das verdammte Buch vergessen hast!” Son Gokus Augen weiteten sich. “Keine Panik, Vegeta, es liegt mit deinen anderen Sachen da drüben in dem Leinentuch.” Er hatte ja viel erwartet, am meisten, dass Vegeta sofort nach dem Spiegel fragen würde, aber dass das Buch so viel Aufmerksamkeit von Vegeta bekam, damit hatte er nicht gerechnet. Verwundert beobachtete er den Prinzen, der nun zu dem Bündel auf dem Tisch eilte und es hektisch auseinanderfaltete. Kleidung landete auf dem Boden und sein Buch endlich in seinen Händen. Fast ehrfürchtig strich Vegeta über den Umschlag, die goldenen Buchstaben, die eingestanzt waren, und seufzte erleichtert. “Willst du gar nicht wissen, was mit dem Spiegel ist?”, fragte Son Goku skeptisch. Er konnte sich diese Wichtigkeit des Skizzenbuches einfach nicht erklären. Ob es damit wohl etwas auf sich hatte? War darin etwas, von dem er nichts wusste? “Ist etwas mit dem Spiegel? Du hast doch sicher an ihn gedacht”, fragte Vegeta völlig ruhig, die Innenseiten seines Buches durchblätternd. “Natürlich hab ich an ihn gedacht...” “Na also, dann ist doch alles in Ordnung.” Son Gokus Augen verengten sich. “Vegeta?” “Ja?”, antwortete der Angesprochene und schaute Kakarott fragend an. “Wieso tust du so, als wäre das Skizzenbuch wichtiger, als der Spiegel?” Einen Moment lang schien Vegeta zu überlegen, wie er seine Antwort richtig formulieren sollte. Er blickte seinem Gegenüber direkt in die Augen. “Weil mir klar war, dass du an den Spiegel denken würdest. Er ist wichtig. Bei dem Buch war es nicht klar.” Die Skepsis, die sich in Son Gokus Kopf gebildet hatten, waren damit nicht abgetan. Er konnte sich nicht vorstellen, dass es nur das war. Dazu hatte Vegeta viel zu panisch gesucht. Aber darum konnte er sich auch noch später kümmern. “Ich bin dann mal drüben bei den anderen...”, erklärte er und es entstand eine kurze, peinliche Pause. Vegeta war sich nicht sicher, wie er sich den drei anderen gegenüber verhalten sollte. Vor allem nicht Meat gegenüber. “Ja”, antwortete er einfach. “Ähm... bis später dann...” Kakarott nickte ihm noch kurz zu und öffnete die Türe. Dann drehte er sich noch kurz um. “Vegeta? Wusstest du, dass Kyuri meine Schwester ist?" Der Prinz blickte ihn ausdruckslos an. “Ja." Son Gokus Blick wurde ernst. “Wieso hast du mir nie gesagt, dass ich eine Schwester habe?" Vegeta seufzte. “Ich hielt sie für eine Verräterin, Kakarott. Nichts wert. Warum sollte ich mich um sie scheren. Sonst hätte ich es dir gesagt." Son Goku blickte kurz nachdenklich zu Boden, nickte und verließ dann den Raum. Vegeta atmete tief durch. Ihm war durchaus bewusst, dass er maßlos übertrieben hatte, was das Skizzenbuch anging. Aber irgendwie hatte es ihn in diesem Moment überfallen. Er hatte Panik bekommen, dass es schon wieder weg sein könnte. Dabei war er so glücklich gewesen, es wieder zu haben. Ein kurzes Lachen. In diesem Moment war ihm bewusst geworden, wie wichtig ihm dieses olle Buch eigentlich war. Im Grunde war es ihm sogar wichtiger, als der Spiegel. Der Spiegel war ein Stück aus einer Vergangenheit, die so lange her war, dass sie ihm fremd war. Das war ihm schon bewusst geworden, als er ihn nach der Auktion zum ersten Mal in Händen gehalten hatte. Es war ein Spiegel, ein magisches Utensil, das er mit seiner Mutter verband. Mehr nicht. Das Skizzenbuch hingegen war ein Detail, das ihn an seine Vergangenheit auf der Erde erinnerte. An den Planeten, den er vernichten wollte und der seine Heimat geworden war. Der Planet, auf dem er Kakarott kennengelernt hatte. Sanft öffnete er den schwarzen Ledereinband und blätterte ein paar Seiten um. Bilder von Kakarotts nacktem Körper schauten ihm entgegen. Vegeta lächelte. Er würde Kakarott wohl nie sagen, wie viel ihm diese Skizzen eigentlich bedeuteten... Kapitel 29: 29 - [Spiegelbilder] -------------------------------- Hallo ihr lieben! Heute ausnahmsweise mal wieder zwei Kapitel. Eigentlich sollten sie in einem zusammengefasst werden, aber dann hätte die Benennung nicht geklappt. Also hier erst ein kurzes und danach ein etwas längeres. Viel Spaß beim Lesen!! ------------------------ 29 Den restlichen Nachmittag verbrachte Son Goku in einem kleinen Raum des Schiffes, der für Krafttraining vorgesehen war. Er wollte sich ein bisschen körperlich verausgaben, innerlich abschalten, nicht ständig diese verwirrenden Gedanken denken. Eine Weile konnte er sich konzentrieren, aber was er auch tat, ständig machte er Fehler, weil sein wirrer Kopf irgendwie doch abdriftete und sich einfach nicht auf das Training einlassen wollte. So setzte er sich nach einer weiteren unkonstruktiven Übung einfach auf den Boden und starrte in die Leere. Er löste das Beutelchen, das er immer noch bei sich trug, von seinem Gürtel und wunderte sich im Stillen, dass Vegeta gar nicht danach gefragt hatte. Generell war ihm der Prinz nach seinem Aufwachen ziemlich komisch vorgekommen. Und die Sache mit dem Skizzenbuch machte ihn immer noch skeptisch. Vorsichtig öffnete er das blaue Stück Stoff und holte den Spiegel heraus. Er drehte ihn in seinen Händen umher, geschlossen, und betrachtete seine Außenseite. Dunkler, glänzender Stein, eine einfache ovale Form. Man konnte nicht bestimmen, ob die Farbe des Materials schwarz war oder grau oder blau oder vielleicht doch silber. Auf der Oberseite war das königliche Wappen herausgearbeitet, stand ungefähr einen Milliemter heraus. Darum herum waren unterschiedliche Schriftzeichen eingraviert, vielleicht auch Symbole, die Son Goku nicht kannte. Sie schillerten in unterschiedlichen Farben, je nachdem, wie man den Spiegel ins Licht hielt. An der Kante des Spiegels, wo Ober- und Unterseite aufeinander trafen, waren kleine stahlfarbene, matte Edelsteine eingesetzt, die sich hauptsächlich in ihrer Helligkeit vom Grundmaterial unterschieden. Die Unterseite war einfach gehalten und nur aus dem undefinierbaren Stein. //Andrit//, erinnerte er sich dunkel. Son Goku war fasziniert. DAS sollte Vegeta gemacht haben? So viel handwerkliches Geschick hatte er ihm wirklich nicht zugetraut. Der Spiegel sah perfekt aus. Wie von einem Profi, jemandem, der sein Leben lang nichts anderes gemacht hatte und nun sein Meisterwerk erschaffen hatte. Dabei war Vegeta noch so jung, als er den Spiegel gemacht hatte. Er drückte ein kleines Knöpfchen, das an einer der kürzeren Seiten des Ovals angebracht war und schon klappte der Spiegel selbsttätig auf. Die eingearbeitete Scherbe war in den Deckel eingelassen. Doch Son Goku fiel zuerst der untere Teil auf. In den nackten Stein war etwas wie ein Text eingraviert. Leider in einer Schrift, die er nicht lesen konnte, aber es war unverkennbar ein Text. Zugern hätte er gewusst, was dort stand. Vielleicht sollte er Vegeta mal fragen... Dann wand er sich der oberen Hälfte zu. Skeptisch blickte er in den Spiegel und betrachtete sein eigenes Spiegelbild. Obwohl das Licht in dem kleinen Raum nicht sonderlich gut war, hatte er das Gefühl, sich so klar, wie noch nie, zu sehen. Fasziniert betrachtete er seine hohe Stirn und seine runden Wangenknochen, leuchtende Augen. Er musste irgendwie zugeben, dass er sich ziemlich schön fand. So hatte er sich noch nie gesehen. “Und, was siehst du?”, fragte eine Stimme hinter ihm und vor Schreck hätte er fast den Spiegel fallen gelassen. Hastig drehte er sich um. “Mann, hast du mich erschreckt!” Vegeta grinste süffisant. “Du wägst dich wohl ziemlich in Sicherheit, wenn du so unachtsam bist, Kakarott.” Mit diesen Worten setzte er sich auf eine Bank, die an einer der Wände stand, und verschränkte die Arme. Son Goku wand sich wieder dem Spiegel zu. Irgendetwas daran hielt ihn in seinem Bann. Vegeta lachte leise. Son Goku blickte ihn fragend an. “Nun sag schon, was du siehst, Kakarott.” Son Goku zog die Augenbrauen zusammen. “Was soll ich schon sehen? Mich natürlich.” Wieder lachte Vegeta wissend. “Der Spiegel zeigt dir dein wahres Gesicht, Kakarott. Er zeigt dich dir, wie du bist. Ich habe schon erlebt, dass sich jemand fürchterlich entstellt, als Monster, gesehen hat. Nasuto war wohl auch wenig begeistert, von dem, was er gesehen hat, sonst hätte er länger hinein geschaut. Aber du wirkst ja geradezu selbstverliebt.” Belustigt schloss er die Augen und lehnte sich an die Wand. Erneut schaute Son Goku in den Spiegel und mit dem Wissen, das er jetzt hatte, fragte er sich, wieso er sein normales Spiegelbild sah und nicht irgendetwas anderes. Obwohl... war es ihm nicht so vorgekommen, als sei sein Abbild schöner, als er sich immer wahrgenommen hatte? Er schob den Gedanken beiseite, klappte den Spiegel wieder zu und ließ ihn in dem Beutel verschwinden. “Nun sag schon”, forderte Vegeta, immer noch in derselben Position verharrend. “Ach”, seufzte Son Goku. “Ich sehe nichts besonderes. Nur mich selbst. Kein Monster, falls du das gehofft hast.” Nun öffnete der Prinz wieder seine Augen und schaute ihn an. “Wirklich nur dich?”, fragte er erstaunt. “Naja”, gab Son Goku zu. “Ein wenig anders hab ich schon ausgesehen, aber nichts, was mir aufgefallen wäre, wenn du es nicht gesagt hättest.” Vegetas Blick war geradezu skeptisch. Kakarott war nur er selbst? Trug keine Maske? Hatte keine Bestimmung? Er war einfach nur... Kakarott. Irgendwie gefiel ihm dieser Gedanke und irgendwie verlockte es ihn doch dazu, den Spiegel vielleicht mal an ihm auszuprobieren... “Und du, Vegeta?”, fragte Son Goku neugierig. “Was siehst du, wenn du hineinschaust?” Der Prinz zog seine Augenbrauen nach oben. “Das geht dich nichts an.” “Ich habs dir auch gesagt. Jetzt bist du dran.” Ein Grummeln drang aus der Kehle des Prinzen. “Also gut. Als ich das erste Mal hineingeblickt habe, habe ich mich als Super-Saiyajin gesehen. Das war für mich die Motivation, noch härter zu trainieren.” “Ich hab gehört, dass du eigentlich gar kein Kämpfer werden wolltest.” “Wer hat dir das gesagt?!”, fragte Vegeta ertappt und und biss gereizt seine Zähne aufeinander. “Meat.” “War ja klar...” Wieder verschränkte er seine Arme und blickte geringschätzig zur Seite. ”Ihr redet also über mich?” Ein leichtes Nicken Son Gokus. “Ich war neugierig, weißt du. Tut mir leid, falls dir das nicht recht war.” “Tz...” “Was siehst du, wenn du jetzt in den Spiegel schaust?”, fragte Son Goku neugierig weiter. “Ich meine, jetzt wo du längst der Super-Saiyajin geworden bist, den du gesehen hast?” Vegeta seufzte und blickte zu Boden. “Keine Ahnung.” Fragend starrte Son Goku ihn an und wartete auf weitere Ausführungen. Vegeta bemerkte diesen Blick und fügte an: “Ich hab noch nicht reingeschaut.” Son Gokus fragende Miene wurde noch verwirrter. “Wieso?” Vegeta erhob sich. “Geht dich nichts an. Gib ihn mir.” Son Goku stand ebenfalls auf und stellte sich frontal vor Vegeta. “Nur, wenn du reinschaust.” “Sei kein Idiot, Kakarott und gib mir das Ding.” Fordernd streckte er die Hand danach aus. Doch Kakarott machte keine Anstalten, ihm seinen Spiegel zu geben. Was bildete dieser Depp sich eigentlich ein? Es war sein Eigentum! Er hatte es rechtmäßig auf der IPKA erworben. Mit Nasutos Geld. Basta. Wütend knirschte er mit den Zähnen und schnappte nach dem Beutel in Kakarotts Hand. Doch der reagierte blitzschnell, drehte sich um und brachte ihn so außer Reichweite. “Hör auf mit den Spielchen!”, meckerte Vegeta und lief vor Wut schon leicht rot an. “Sonst was?”, forderte Son Goku ihn süffisant grinsend heraus. “Ich will das du hineinschaust. Du musst mir auch nicht sagen, was du siehst.” Mit geballten Fäusten presste Vegeta ein “Also gut, verdammt nochmal” hervor und versuchte, sich zu beruhigen. Im nächsten Moment warf Kakarott ihm den Beutel zu, den er gekonnt fing. Dann öffnete er ihn und griff nach dem Objekt im Inneren. Er atmete tief ein. Er war aufgeregt. Eigentlich hatte er sich nicht anschauen wollen. Zu sehr hatte er Angst vor dem, der er wirklich war... Wer war er eigentlich? So lange hatte er Masken getragen, dass er schon gar nicht mehr wusste, welche davon sein wahres Gesicht war. Langsam öffnete er den Deckel. Zuerst betrachtete er die Nachricht in der Unterseite. Ein kurzes Gedicht, das er seiner Mutter geschrieben hatte. Ein Lächeln. Dann blickte er in die klar glänzende Oberfläche der Scherbe. Und erschrak. Mit vor Schreck geweiteten Augen blickte er sich eine Weile an. Das war also sein wahres Gesicht. Sein Unterkiefer klappte wie von selbst ein Stück weit auf und fast wollte er dem Impuls nachgeben, den Spiegel in die Ecke zu werfen und zu schreien. Wann war er nur... dazu... geworden... Oder würde werden?... Nachdenklich und wütend starrte er sich eine Weile in diese Augen, die ihn anblickten. Dann klappte er den Spiegel zu und blickte Kakarott vorwurfsvoll an. “Bist du nun zufrieden?”, flüsterte er mit einer Schärfe, die Kakarott nicht an ihm gewohnt war. Dann dreht er sich um, packte den Spiegel ein und verließ ohne ein weiteres Wort den Raum. Ein ernst blickender Son Goku blieb fassungslos zurück. Mit solch einer Reaktion Vegetas hatte er nicht gerechnet. Einerseits wollte er nun umso mehr wissen, was Vegeta gesehen hatte. Andererseits tat es ihm furchtbar leid, dass er ihn dazu gebracht hatte, sich anzusehen. Kapitel 30: 30 - [Nähe] ----------------------- 30 Nach Kakarotts Erfolg, ihn dazu zu bringen, in den Spiegel zu sehen, lief Vegeta ziellos und absolut fertig einige Minuten durch die ihm unbekannte Gänge von Meats Raumschiff, das nicht mal annähernd so groß war, wie das von Nasuto. Irgendwann blieb er einfach stehen und stützte sich frontal mit beiden Händen an der Wand ab. Er musste durchatmen. Das Bild, das er im Spiegel gesehen hatte, hatte sich in seine Netzhaut eingebrannt und er wurde es einfach nicht mehr los. Er fühlte sich schwach und sein Kreislauf schien verrückt zu spielen, so dass ihn ein Schwindel überfiel. Wahrscheinlich Nachwirkungen von Nasutos Giftgebräu. Als wäre ihm nicht schon genug schlimmes widerfahren, trat auch noch genau in dem Moment, in dem er schwächlich zu Boden sank, Meat um die Ecke. “Oh Gott, Vegeta, was ist los mit dir?”, fragte er besorgt und stürmte auf den Prinzen zu. Vegeta unterdessen kniete auf dem Boden und stützte sich immer noch mit einer Hand an die Wand, während er die andere schützend vor sein Gesicht hielt. Das schwache Licht an der Decke schien ihm auf einmal unheimlich grell. Dann spürte er eine starke Hand an seinem Oberarm, die ihm hochhelfen wollte. “Fass mich nicht an!”, giftete er Meat an und schlug dessen Hand fort, der sofort erschrocken von dieser heftigen Reaktion ein paar Schritte zurückwich. Dann betrachtete er nachdenklich den Prinzen, der schwer atmend auf dem Boden hockte. “Ich wollte dir nur helfen”, erkärte er in sachlichem Ton. So abweisend hatte er Vegeta noch nie erlebt. Wenn er sich an ihren Abschied erinnerte... Das letzte Mal, dass sie sich vor Jahren gesehen hatten. Als sie sich geliebt hatten. Eine traurige Melancholie breitete sich in ihm aus, als er Vegeta so auf dem Boden sah und sich gleichzeitig daran erinnerte, wie er und Vegeta sich umarmt hatten, als er mit Kyuri und Nasuto zu der Mission hatte aufbrechen müssen. Minutenlang waren sie dagestanden, als gäbe es niemand anderen um sie herum, hatten sich wie zwei verzweifelte Seelen aneinander geklammert. Er hatte Tränen in Vegetas Augen gesehen und er hatte ihn auf beide Augenlider geküsst. “Mein Prinz...”, hatte er geflüstert und Vegetas Nacken gestreichelt. Ein verzweifelter, sehnender Laut war ihm entfahren, als sie sich voneinander gelöst hatten. Dann war er in das Raumschiff verschwunden... In Meats Erinnerung wurde alles schwarz und er wurde wütend. Auf sich. Auf Vegeta. Auf Nasuto. Und auf Freezer, der den Planeten vor seiner Rückkehr zerstört hatte und somit auch Vegetas Liebe zu ihm. Und den Vegeta, den er gekannt hatte. Im Grunde war diese verblödete Echse an dem ganzen Disaster schuld. “Ich brauche deine Hilfe nicht”, fauchte der Prinz ihn an. Meats Augen verengten sich. “Vegeta, ich bin kein Verräter.” Augenblicklich starrte Vegeta ihn von unten an. Es entstand ein kurzer Moment der Stille. Meats Blick war ernst und verletzt. Er wusste, dass Vegeta ihn gerade so rüpelhaft behandelte, weil er ihn immer noch für einen Verräter hielt. “Und jetzt lass mich dir helfen, scheisse nochmal!” Damit brach er nach einigen Momenten das abwägende Schweigen, weil er in Vegetas Augen sah, dass dieser seine Aussage verstanden hatte. Vorsichtig näherte er sich ihm und griff ihn am Oberarm. Vegeta ließ ihn keine Sekunde aus den Augen und blickte ihn immer noch misstrauisch an, während er ihm hochhalf. “Komm, ich bring dich in dein Zimmer”, fügte Meat an und erwiderte Vegetas durchdringenden Blick. Dann legte er sich Vegetas Arm um seine Schulter und stützte den Prinzen so. Seine andere Hand legte er um Vegetas Taille. Ein komisches Gefühl breitete sich in ihm aus. Auf einmal war er Vegeta nah. Dem Mann, den er geliebt hatte und den er Jahrzehnte lang für tot gehalten hatte. Sein Duft stieg ihm in die Nase und er musste sich zusammenreißen, um ihn nicht allzu offensichtlich einzuatmen. Sein Prinz roch immer noch unwiderstehlich, wenn auch etwas anders, erwachsener, reifer, als früher. Zu gerne hätte er ihn geküsst, nur um zu wissen, ob es immer noch die selben Empfindungen in ihm wach rief, wie in alter Zeit. Der seltsame Schwindel in Vegetas Kopf hatte nur mäßig nachgelassen und irgendwie war er froh um die Hilfe, die er gerade bekam, wenn auch irgendwie unfreiwillig. Die Nähe zu Meat war ihm unangenehm, er wusste nicht, wie er damit umgehen sollte. Natürlich hatte Meat recht damit, dass er kein Verräter war. Er wusste das. Mittlerweile. Aber wieso hatte er sich ihm gegenüber dann so abweisend verhalten? Er dachte an seinen Streit mit Kakarott. ...//”Ich habe nie aufgehört, ihn zu lieben und ich verabscheue ihn dafür zu tiefst.”//, schoss es ihm durch den Kopf. Jetzt hatte er keinen Grund mehr, ihn zu verabscheuen und trotzdem war ihm jede Berührung unangenehm. Und das obwohl er sich doch auf irgendeine Art und Weise zu ihm hingezogen fühlte. Fühlte er noch das gleiche wie früher oder nicht? Sie traten in das kleine Zimmer ein und Meat half Vegeta, sich auf dem Bett niederzulassen. “Vielleicht solltest du dich noch eine Weile ausruhen. Scheinbar war das Zeug von Nasuto doch nicht so ganz ohne...”, empfahl Meat und dimmte das Licht im Zimmer etwas, so dass Vegetas Augen sich nicht mehr ganz so unwohl fühlten. Als er sich vom Lichtschalter wegdrehte, bemerkte er Vegetas Blick, der auf ihm lag. “Alles in Ordnung?”, fragte er, da er ihn nicht zu deuten wusste. Das Gesicht des Prinzen schien nachdenklich, doch irgendwie durchdringend. “Hast du mich jemals gesucht in all den Jahren?”, fragte Vegeta schließlich leise und wand seinen Blick keine Sekunde ab. Meat blieb an Ort und Stelle stehen, wagte es nicht, sich zu bewegen. Zu intim, zu wichtig schien ihm der Moment. “Nein. Ich dachte von Anfang an, dass du tot bist.” Langsam senkte Vegeta seinen Kopf und blickte nun zu Boden. Meat näherte sich ihm zögerlich und setzte sich neben ihm auf das Bett. “Was hast du all die Jahre gemacht?”, fragte Vegeta von der Seite. “Nun ja”, antwortete Meat ruhig. “Ich bin quasi umhergeirrt. Mit Kyuri. Wir haben nach Nasuto gesucht, hin und wieder ein paar Jahre oder Monate auf Planeten verbracht. Haben Fletscher gefunden, der sich uns angeschlossen hat. aber eigentlich haben wir das Universum erkundet, wollten so viel sehen wie möglich.” Vegeta nickte. Versuchte, sich Meat als Weltraumnomaden vorzustellen. Meat, der früher eigentlich immer ein sesshafter Typ gewesen war. Sich Familie und ein Heim gewünscht hatte. “Und du?”, fragte Meat sanft in die Stille hinein. Vegeta seufzte kurz mit einem leichten Lachen. “Ich musste Freezer dienen, sonst hätte er mich umgebracht. Als er besiegt war, hab ich mich auf der Erde niedergelassen.” Er zögerte kurz. Wie ehrlich konnte und wollte er zu Meat sein? “Und dann?” Meat hatte das Zögern bemerkt und wartete geduldig. “Hm...” Vegeta seufzte erneut. “Dort habe ich eine Familie gegründet. Hatte eine Frau und einen Sohn. Trunks. Ein toller Junge.” Meat lächelte zärtlich und nahm ohne Vorwarnung Vegetas Hand in seine. Sie fühlte sich rau vom vielen Kämpfen an und doch war sie immer noch zierlicher als seine eigene und ein seltsames Gefühl der Vertrautheit überfiel ihn. “Ich finde es toll, dass du eine Familie gegründet hast”, sagte er ehrlich und blickte dem Prinzen direkt in die Augen. Vegeta war verwirrt durch die plötzliche Intimität der Situation, fühlte sich überfordert durch die Reaktion seines Körpers auf Meats sanfte Berührung seiner Hand. Ihm wurde heiß und ein Schauer lief ihm durch den Oberkörper. Er erwiderte Meats durchdringenden Blick und war wie hypnotisiert von den grünen Augen, die er seit Kindestagen an kannte und die er - ob er es sich nun eingestand oder nicht - vermisst hatte. Langsam drehte er seinen Oberkörper ein Stück und hob seine freie Hand sachte, bis sie Meats Wange berührte. Keine Sekunde lang unterbrachen sie ihren Augenkontakt, während sich diese intime Ruhe zwischen ihnen bildete. Es schien wie ein Wieder-Kennenlernen, ein Neu-Erkunden von etwas, was man lange Zeit nicht gesehen oder erfahren hat. Ein leises Vorstoßen in eine vertraute, aber unbekannte Welt. Vegetas Hand glitt langsam über Meats Wange, dann nach hinten über dessen Ohrmuschel und dann hinunter zu Meats Hals. Als Vegeta sanft über seine Halsbeuge strich, schloss er seine Augen und seufzte genüsslich. Er konnte es einfach nicht zurückhalten, so wunderschön fühlte sich diese lang ersehnte Berührung an dieser besonderen Stelle an. Vegeta konnte sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen. Sachte kitzelte er die Stelle, die diese anzügliche Reaktion in Meat hervorgerufen hatte. Die Halsbeuge eines Saiyajin war eben doch extrem sensibel. Meat begann, sich unter Vegetas Berührung zu winden, doch dann ließ der Prinz seine Hand ein Stück nach hinten gleiten, so dass sie nun in Meats Nacken lag. “Willst du es immer noch?”, fragte Vegeta zögerlich. Meats Mundwinkel vezogen sich zu einer schiefen Grimasse. “Ich weiß es nicht...” Ohne sein Zutun erschien auf einmal Kakarott vor seinem inneren Auge und er stellte sich die Frage, was dies wohl zu bedeuten hatte. Was wollte er von Kakarott? Ein Abenteuer? Mehr? Und was wollte er von Vegeta? Er hatte sich sehr verändert. War ernster und härter geworden. Und verschlossener. “Und du?” Vegeta wand seinen Blick ab. “Keine Ahnung...”, antwortete er zweifelnd. Immerhin kannte er Meat gar nicht mehr wirklich. Wer war dieser Kerl, der seit Jahren im Weltall umherflog? Was machte ihn aus? Welche Art von Leben führte er und wollte er führen? Reichte eine gemeinsame Vergangenheit, um zu wissen, dass man füreinander war? Dass man den Seelenbund eingehen wollte? Ohne es zu wollen, dachte er an Kakarott. Wie sehr er ihn damit verletzt hatte, dass er gesagt hatte, er liebte Meat immer noch. Stimmte das überhaupt? Liebte er Meat? Diesen Meat? War es diese Aussage wert gewesen, Kakarott weh zu tun und ihn zu verscheuchen? Vielleicht sollte er darüber mal mit ihm reden. Aber was würde das schon bringen... Oder besser gefragt: Was wollte er damit bezwecken? Was wollte er eigentlich von Kakarott? Sicher, sie hatten schöne Momente miteinander geteilt, hatten zusammen gelitten und sich durch alle Krisen hindurch gekämpft. Hatten trainiert, eine Freundschaft aufgebaut, Kakarott hatte sich in ihn verliebt... Aber was war mit ihm selbst? Was wollte er von Kakarott? Was erhoffte er sich? “Vegeta?” “Hm?!”, fragte Vegeta, aus seinen Gedanken herausgerissen und blickte Meat mit weit offenen Augen an. “Was ist?” Meat schüttelte langsam den Kopf. “Du wirkst so abwesend...” “Nein, es ist... es ist alles in Ordnung. Mir geht nur gerade viel durch den Kopf.” Er fragte sich, wann er das letzte mal eigentlich zu jemandem so offen war. Irgendwie war doch eine gewisse Vertrautheit zu Meat da, die seine weiche Seite heraus zu bringen schien. Meat nickte. “Vielleicht sollten wir... es langsam angehen lassen. Uns kennen lernen.” Auch Vegeta nickte. Er hielt das für einen guten Vorschlag. “Gut”, flüsterte Meat und blickte tief in die Augen des Prinzen, der immer noch leicht nickte und ihn ebenfalls ernst anblickte. Vegeta fiel auf, dass seine Hand immer noch in Meats Nacken lag. Sachte hob er sie und fasste Meats Haare an, die leicht zusammengebunden zwischen seinen Schulterblättern hingen. Ein Seufzen. “Vegeta...” Einem Impuls folgend beugte Vegeta sich nach vorne und platzierte seine Nase in Meats Halsbeuge. Tief atmend sog er den angenehmen Duft ein und richtete sich dann wieder auf. Er wusste selbst nicht, wieso er das getan hatte und unsicher blickte er in Meats Augen, die ebenso fasziniert von Geschehen der vergangenen Momentes waren. Alle Härchen an seinem Körper hatten sich schlagartig aufgestellt. Eine fast greifbare Spannung entstand zwischen den beiden Saiyajin, die sich unschlüssig ansahen. Schließlich überwand Vegeta einen Teil der Distanz zwischen ihren Gesichtern und hielt inne. Gänsehaut. Auch Meat beugte sich ein Stück nach vorne, hielt kurz vor Vegetas Nase inne. Ein kurzer Blick auf Vegetas Lippen verriet ihm, dass sich einen Spalt weit geöffnet waren. Ein Kuss...? Auch Vegetas Blicke wanderten zwischen den grünen Augen und den Lippen seines Gegenübers hin und her und er merkte, wie seine Augenlider sich langsam zu schließen begannen, während der Abstand zwischen ihnen immer geringer wurde. Dann spürten sie beide schon die kribbelnde Spannung auf der Haut ihrer Lippen, die unmittelbar vor einem Kuss entsteht und dann war es soweit... Sie wichen beide zurück, noch bevor es zu einer Berührung kam. Verwirrt blickten sie sich in die Augen. Dann gleichzeitig verschüchtert weg. Beide liefen leicht rot um die Wangen an und beide wussten sie, dass es wohl einfach noch nicht an der Zeit für eine Wiedervereinigung war, geschweige denn für den ersten Schritt in diese Richtung. Meat erhob sich und legte eine Hand in seinen Nacken, massierte sich selbst. “Nun.. ähm... ich sollte dann mal...” Unsicher deutete er zur Tür. Vegeta nickte. “Ja... ich... ruh mich dann noch ein wenig aus.” Peinliches Schweigen. Dann brach Meat auf. An der Türe drehte er sich noch kurz um. “Wir feiern heute Abend, dass Kyuri und Kakarott sich gefunden haben, komm doch auch. Fletscher und Kyuri wollen eine Menge gutes Essen von Oryx besorgen. Wir feiern in der Küche.” “Mal sehen”, antwortete Vegeta abwesend, während er sich schon hinlegte. Er brauchte Ruhe. Seine Gedanken drehten sich und sein Körper war immer noch nicht wieder auf der Höhe. Dabei wollte er bald wieder mit dem Training anfangen. Müde schloss er die Augen. Meat verließ das Zimmer. Als Meat die Küche betrat, fand er Kyuri und Fletscher vor, die gerade wie wild damit beschäftigt waren, zu kochen und zu dekorieren. Verwirrt und absolut nicht in der Laune, ihnen zu helfen, setzte er sich geistesabwesend an den Tisch und starrte, seine Wange in eine Hand gestützt, starr auf dessen Platte. “Was ist denn mit dir los?”, fragte Kyuri unvermittelt, während sie die kalte Stahlwand der Küche mit schweren, dunklen Stoffen verhing. Meat grummelte nur als Reaktion. Kyuri kniff ihre Augen skeptisch zusammen, unterbrach ihre Arbeit und setzte sich neben den übel gelaunten Saiyajin. Fletscher schenkte ihnen einen kurzen Blick. Er war nicht wirklich bewandet in solchen Sachen, außerdem kannte er Meat bei Weitem nicht so gut, wie Kyuri, also widmete er sich weiter dem Essen, das er gerade kochte. Kyuri legte ihre Hand fürsorglich auf Meats Unterarm. Er widmete sie keines Blickes. Wollte aber auch nicht gehen. Irgendwie wollte er ja jemanden zum reden. Und Kyuri war immerhin so etwas wie seine beste Freundin. “Nun sag schon”, drängte sie ihn mit einer freundlichen Härte, die nur eine Saiyajin-Frau an den Tag legen konnte. Sie lächelte ihn verständnisvoll an. Dann hob er seinen Kopf und blickte sie nachdenklich an. Sagte aber nichts. Kyuri zog ihre Lippen kraus. “Ist irgendetwas mit Vegeta? Du siehst so nachdenklich aus...” “Hmmm...”, säuselte er und ärgerte sich darüber, dass er so durchschaubar war. Aber in dieser Hinsicht war Kyuri auch einfach ein Fuchs. Ihr entging nichts. Gar nichts. “Hör mal, Meat”, sagte sie. “Ich habe das Gefühl, dass du ganz schön verwirrt bist. Und unentschlossen.” Er blickte sie aus großen Augen an. “Wie meinst du das?” “Nun ja, du triffst deine Jugendliebe wieder, ihr dachtet, es sei die große Liebe und jetzt merkst du, dass es auch noch andere Wesen gibt, auf die deine Libido vielleicht anspringt. Das verwirrt dich, weil du dir immer sicher warst.” Sein Gesicht verzog sich zu einer schiefen Maske. “Du und dein Frauengerede...” Er tat es mit einer Handbewegung ab und stand auf. “Hey Meat, bevor du abhaust, du feiger Hund”, sagte sie provokativ. “Denk dran, lass dir Zeit mit Entscheidungen, die dein Leben verändern.” Er schenkte ihr einen geringschätzigen Blick und drehte sich dann um. Im Grunde wusste er, dass sie recht hatte, aber er konnte es sich nicht eingestehen. Dass eine Frau recht hatte über das, was er fühlte. In dieser Hinsicht kam der stolze Saiyajin in ihm zum Vorschein. Der Krieger, der sich nichts sagen ließ. Ja, er hatte sich schon früh angewohnt, dass es keine Schwäche war, Gefühle zu zeigen, aber hin und wieder wurden sie ihm einfach zu viel. Er verließ die Küche. Ein bisschen Training könnte nicht schaden. Gedankenverloren und genervt von seinen eigenen Gedanken, betrat er den kleinen Trainingsraum ihres Schiffes. Und das erste was er sah, war Kakarott, der am anderen Ende des Raumes saß und meditierte. Reglos blieb er stehen und beobachtete ihn. Er musste doch mitbekommen haben, wie sich die Türe geöffnet hatte... Er trat ein paar Schritte auf ihn zu. “Hey”, sagte er kurz. Langsam schlug Son Goku die Augen auf und sah den Saiyajin, der eingetreten war. Wie er ihn so dastehen sah, mitten in diesem stählern-grauen Raum, mit seiner schwarzen Kampfhose und seinem dunkelgrünen Shirt, fiel ihm erneut auf, wie schön Meat war. Er schien ihm fast wie eine Lichtgestalt, so erleuchtet von den Lampen an der Decke und aus seiner Perspektive am Boden. “Hey”, antowortete Son Goku. “Ich wollte trainieren”, erklärte Meat und bewegte sich keinen Zentimeter. “Na, dann mach dich mal warm”, forderte Son Goku ihn mit einem provokativen Lächeln. “Ich will dich ja nicht unvorbereitet schlagen.” “Ein Trainingskampf? Klar, wieso nicht. Du hast sowieso keine Chance.” Son Goku rang sich ein kurzes Grinsen ab und begann, sich zu dehnen. Die Meditation hatte ihm gut getan. Sein Geist fühlte sich nun viel freier an und es tobten nicht mehr so viele Geister darin umher. Aus dem Augenwinkel heraus beobachtete er Meat, der sich dehnte und streckte. //Hm... Ganz schön gelenkig...//, dachte sich Son Goku und als ihm bewusst wurde, wie sein Kopf diesen Gedanken gemeint hatte, lief er leicht rot an. Meat war wirklich eine schöne Erscheinung und er bewegte sich äußerst elegant. Fast, als wäre er federleicht. “Bist du bereit, Kakarott?”, forderte er ihn heraus, mit einem breiten, angriffslustigen Grinsen auf den Lippen. Er ging in Angriffsposition. Son Goku grinste. “Dann zeig mir mal, was du kannst!” Mit lautem Gebrüll stürzte Meat auf seinen Gegner zu und zielte mit seiner Faust auf dessen Kinn, doch Kakarott verschwand blitzschnell und tauchte hinter ihm wieder auf. Ein Kick nach hinten, der jedoch ebenfalls ins Leere ging. Mit einem Salto über ihn, landete Kakarott elegant vor ihm und vergrub seine Hand in Meats Magengrube. Der Getroffene wich einige Meter zurück, um nach Luft zu ringen. Kakarott grinste ihn an. “Das war nicht alles. Bei mir musst du härtere Geschütze auffahren.” Meats Gesicht verwandelte sich in eine gereizte Fratze und Son Goku war sich sicher, dass er hier eine Seite an Meat sah, die wohl jeder Saiyajin in sich trug. Den stolzen Krieger. Er lächelte. Er spürte allzu deutlich, dass Meat ihm nicht ansatzweise das Wasser reichen konnte, aber ein Kampf würde trotzdem nicht schaden, vielleicht würde er ja etwas lernen. Dann stürzte Meat wieder auf ihn los. Über eine Stunde kämpften sie miteinander, obwohl Meat schon nach einiger Zeit erkannt hatte, dass er Kakarott nicht gewachsen war. Trotzdem hatte er ihn weiter angegriffen, auch wenn er ihn selten genug traf. Jedoch lernte er recht schnell dazu und konnte Kakarotts Bewegungen recht schnell vorhersehen. Das war sein Vorteil. Der Kampf wurde immer gleichwertiger, Meat wich immer öfter aus und es kamen immer weniger Treffer vor. Beide gerieten langsam außer Atem, scheuchten sich gegenseitig durch den Raum und attackierten sich mit gezielten Energieattacken, die so abgestimmt waren, dass die Wand des Raumschiffes nicht beschädigt wurde. Schließlich wurde Meat von einem Kamehameha getroffen, hatte nicht damit gerechnet, dass Kakarott die Richtung dessen ändern konnte und wurde volle Breitseite am Rücken erwischt. Mit gewaltiger Kraft wurde er gegen die Wand geschleudert, rutschte daran herunter und blieb atemlos liegen, wollte sich erholen und Kraft tanken. Son Goku setzte sich neben ihn und lehnte sich ebenfalls außer Atem an die Wand an. “Nicht schlecht, du lernst schnell”, lobte er seinen Gegner. “Du bist auch nicht übel”, witzelte Meat und schloss erschöpft die Augen. Son Goku lachte. Eine Weile lang wurde des Raum nur vom keuchenden Atmen der beiden Saiyajins durchdrungen, bis sie beide wieder bei Atem waren und ihr Puls sich normalisiert hatte. Meat wand seinen Blick nach rechts, wo Kakarott im Schneider sitz neben ihm saß. Seine Augen waren geschlossen, er trug ein leichtes Lächeln auf den Lippen und sah irgendwie aus, als würde er träumen. “An was denkst du?”, fragte er ihn leise. Son Goku schlug die Augen auf und seine Miene wurde ernst. “Ach... Nichts.” Jetzt fragte Meat sich umso mehr, an was Kakarott wohl gedacht hatte. Scheinbar war er ziemlich tief in Gedanken gewesen, wenn er nach außen hin eine ganz andere Miene zeigte, als gerade noch. “Sag schon”, setzte er neugierig hinterher. Kakarott schien zu überlegen. Würde er es ihm sagen? “Nein, ist schon gut, war nicht wichtig.” Son Goku erschrak über seine eigenen Worte. //Nicht wichtig...//, scholt er sich in Gedanken. Immerhin hatte er gerade über Vegeta nachgedacht und über die Zeit, in der sie sich kennen gelernt hatten. Wie sie miteinander gekämpft und sich fast umgebracht hatten. Irgendwie genoss er den Gedanken daran. Vegeta war wirklich der einzige, der ihn im Kampf wirklich forderte. Und auch dafür liebte er ihn. //Nicht wichtig...// Meat bemerkte, dass irgendetwas seltsames in seinem Gegenüber vorging und starrte ihn durchdringend an. Er fing Kakarotts Blick mit seinem auf und sie blickten sich ernst in die Augen. “Ich habe gerade”, erkärte Son Goku widerwillig. “Über Vegeta nachgedacht.” Er konnte diesen strahlend grünen Augen einfach keine Frage abweisen... Er würde Meat wahrscheinlich alles erzählen, wenn er ihn nur dafür ansah. Und ihm war bewusst, dass er mit seiner Antwort wahrscheinlich gerade den Moment zerstört hatte, der irgendwie etwas Intimes gehabt hatte. Wenn auch nur von Kämpfer zu Kämpfer. Aber Meat schaute ihn einfach nur ausdruckslos an. Mit diesen Augen. Dann seufzte er. “Vegeta hat hier gerade nichts verloren, findest du nicht auch?”, flüsterte er und wand seine Augen keine Sekunde ab. Son Gokus Pupillen weiteten sich, und auf einmal wurde ihm bewusst, dass es Meat völlig egal war, was Vegeta über sie beiden dachte. Und irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, dass gleich etwas passieren würde. Er wusste es regelrecht. Er wusste, dass er und Meat sich gleich küssen und würden und dass er ihn anfassen und seinen Körper erkunden würde. In seinem Bauch kribbelte es angenehm. Ihm wurde warm. Geradezu heiß. Aber Meat schaute ihn einfach weiter an. So, als würde er warten. Son Goku schluckte. Er wollte ihn. Wollte ihn spüren. Dann tat er etwas, womit er selbst nicht gerechnet hatte. In einer flüssigen Bewegung packte er Meat am Handgelenk und zog ihn zu sich, so dass Meat nun breitbeinig über ihm hockte und ihm direkt ins Gesicht blickte. Meat erschrak über so viel Initiative, die er von Kakarott nicht erwartet hatte und schaute ihn nun regungslos und erwartungsvoll an. Die Spannung zwischen ihnen schien ins Unermessliche zu steigen, die Hitze war geradezu spürbar. Keiner der beiden traute sich, sich zu bewegen. Die Intimität war so intensiv, dass keiner wagte, irgendetwas daran zu verändern. Son Goku spürte Meats Hintern auf seinen Oberschenkeln. Er war seltsam leicht, vielleicht sogar leichter als Vegeta und er war schmal gebaut, wenn auch muskulös. Und diese Augen. So tief. Er fragte sich, was Meat in seinem Leben alles erlebt hatte, dass seine Augen eine derartiges Tiefe aufwiesen. Und noch während er ihm weiter in die Augen blickte, verlor er das Bewusstsein über seine Taten und doch war ihm alles, was er tat, absolut klar. Er hob seine Hände und fasste sachte den Saum von Meats Hemd. Dann zog er es langsam nach oben, legte die helle Haut darunter frei. Wie von einer unsichtbaren Macht ergriffen, hob Meat seine Arme, damit Kakarott ihm das Shirt ausziehen konnte. Für einen kurzen Moment wurde ihr Augenkontakt von dem lästigen Stück Stoff unterbrochen, jedoch danach sofort wieder hergestellt, als wäre keine Sekund vergangen. Dann hob Son Goku sachte seine rechte Hand und begann damit - während er seine andere auf Meats Oberschenkel ablegte - ganz leicht, über Meats Brustmuskulatur zu streichen. Seine Haut war makellos. Weich und narbenlos. Unter seinen Fingerspitzen bildete sich eine Gänsehaut. Mit einer leichten Geste strich er über Meats Brustwarze und augenblicklich öffnete Meat seinen Mund und ein lustvolles Hauchen entfloss ihm, ohne dass er den Augenkontakt unterbrach. Son Gokus Hand fuhr über die wohlgeformte Bauchmuskulatur und dann über die Seite nach hinten zum Rücken, dessen Muskelstränge ebenfalls sehr definiert waren. Dann fasste er härter zu, drückte Meat mit einer Hand näher gegen seinen eigenen Oberkörper und spürte seine Nähe und Wärme nun direkt. Ein bisschen wunderte er sich über sich selbst, war er doch sonst nie wirklich der Initiator von solch einer Situation gewesen. Meats Gesicht befand sich nun nur noch wenige Zentimeter von seinem eigenen entfernt und er konnte den heißen Atem seines Gegenübers auf seinen Lippen spüren. In Meats Augen lag eine Sehnsucht, der er nur zu gerne nachgeben würde. Keiner von ihnen wagte zu sprechen oder auch nur einen einzigen Laut von sich zu geben. Dann setzte Meat dazu an, etwas zu sagen, vielleicht nur einen winzig kleinen Laut zu äußern, als Kakarott ihn auch schon dabei unterbrach, indem er den letzten kleinen Abstand zwischen ihnen verschwinden ließ. Son Goku spürte die weiche Haut von Meats Lippen, die er schon auf der IPKA für lecker befunden hatte und kostete gierig davon. Er fügte sich immer mehr in seine Rolle ein und ergriff die Initiative. Er intensivierte den Kuss, drückte Meat noch näher an sich und strich immer wieder über den schmalen, wohlgeformten Rücken des Mannes, der über ihm saß. Ihre Zunge begannen miteinander zu spielen und sich zu necken. Meat saugte sehnsüchtig an seiner Unterlippe und biss sanft hinein, was Son Goku ein leises Stöhnen abverlangte, das Meat anzuspornen schien, denn langsam bahnten sich auch seine Hände einen Weg unter Kakarotts Hemd und liebkosten zuerst vorsichtig, dann immer fordernder die straffe Haut. Dann zog er es ihm mit einer einzigen Bewegung schnell über den Kopf und drückte seinen eigenen nackten Oberkörper gierig gegen den seines Gegenübers. Eine geladene Hitze bildete sich zwischen ihnen, während sie sich gegenseitig streichelten, aneinander drückten und küssten. In Son Gokus Hose zeichnete sich langsam aber sicher eine deutliche Erregung ab, die Meat zu bemerken schien, denn er rieb sich mit seiner eigenen lustvoll dazwischen. Son Goku stöhnte laut und unterbrach den Kuss, als sein Glied durch die Reibung stimuliert wurde. //Vegeta!//, schoss es ihm urplötzlich durch den Kopf. Und er sah innerlich seinen geliebten Prinzen vor sich, der immer noch halb vergiftet in seinem Bett lag. //Was mach ich denn hier?!// Er senkte seinen Kopf und blickte durch Meat hindurch, der seine Stimmungsveränderung begreiflicherweise bemerkt hatte. “Was ist los? Kakarott?” Son Goku seufzte. “Ich kann das nicht, Meat... Ich liebe Vegeta.” Fast war Meat versucht zu sagen “er dich aber nicht”, nur damit diese Nähe zu Kakarott weitergehen konnte, aber er wusste, wie viel solch ein Satz aus dem Affekt zerstören konnte. Und wie sehr er Kakarotts Gefühle damit verletzen würde. “Verstehe”, sagte er stattdessen und erhob sich unbedfriedigt von Kakarotts Schoß, setzte sich wieder neben ihn. Son Goku überlegte einen Augenblick. Dann erhob er sich. “Tut mir leid, ich wollte dir nicht wehtun...” In seinem Kopf drehte sich alles. Er brauchte Abstand. Wie automatisch legten sich sein Zeige- und Mittelfinger an seine Stirn und er teleportierte sich hinab nach Oryx. Kapitel 31: 31 - [Eifersucht] ----------------------------- Um euch das Wochenende nett einzuleiten. :D --------------------------------------------------- 31 Einige Stunden lief Son Goku ziellos durch die Hauptstadt von Oryx. Die Gestalten um ihn herum nahm er nur am Rande wahr, so tief war er in Gedanken versunken. Und doch genoss er es, in der Menge unterzugehn und durch irgendwelche ihm unbekannten Straßen zu wandern. Einerseits war er überrascht davon - zog er sich doch eigentlich lieber zurück in den Wald oder ins Gebirge, wenn er alleine sein wollte - aber andererseits wollte er jetzt keine Stille um sich herum haben - dann wären die Gedanken in seinem Kopf nur noch lauter. Immer und immer wieder fragte er sich, wie er seine letzte Begegnung mit Meat deuten sollte. Aber er konnte es sich nur dadurch erklären, dass er sich scheinbar körperlich zu ihm hingezogen fühlte. Da konnte doch nicht mehr sein oder? Sie kannten sich doch gar nicht. Andererseits hatten er und Meat miteinander eine Offenheit, die ihm bisher unbekannt gewesen ist. Er hatte das Gefühl, er könnte ihm alles sagen, egal was es war. Nur deswegen hatte er auch so offen sagen können, dass er Vegeta liebt. Und dann widerum, wenn er sich an diese wahnsinnig gut schmeckenden Lippen erinnerte und an die weiche, unversehrte Haut des langhaarigen Saiyajin, bereute er fast, dass er gegangen war. //Vielleicht nur fünf Minuten mehr...//, dachte er und erschrak selbst über diesen Gedanken. Andererseits war er Vegeta zu nichts verpflichtet - im Gegenteil: vielleicht war es Vegeta ja sogar egal, was er tat... Auf der widerum anderen Seite wollte er Vegeta auch nicht wehtun, indem er etwas mit seiner Jugendliebe anfing. //Mit ihm etwas anfangen?//, fragte er sich innerlich und blickte nachdenklich auf den schwarzen Boden der Straße, die er gerade entlang ging. //Würde ich mit ihm etwas anfangen?// Die Frage in seinem Kopf war völlig ernst gemeint und beschäftigte ihn eine ganze Weile. Aber er fand einfach keine Antwort. //Wenn es Vegeta nicht gäbe, vielleicht. Aber vielleicht interessiert er mich auch nur, gerade weil er Vegeta so gut kennt. Aber ohne Vegeta wäre ich ihm auch nie begegnet... Was Vegeta wohl tun würde, wenn er wüsste, was Meat und ich gemacht haben?// Unwillkürlich erinnerte er sich erneut an den Kuss und ein wohlig warmes Gefühl durchdrang seinen Körper, gefolgt von einem sehnsüchtigen Lächeln. Dann wurde sein Blick schlagartig ernst. //Was will ich eigentlich?!// Er wusste es nicht. Wollte er Meat? Was brachte es ihm schon, sich an Vegeta zu hängen und sich falsche Hoffnungen zu machen, wenn dieser ihn so oder so nicht wollte?... Er blieb stehen. Blickte nach oben in die Sonne. Eine riesige Verwirrung durchdrang seinen Geist und er war nicht mehr in der Lage, klar zu denken. Und trotz dieser seltsamen Verwirrung überfiel ihn eine Melancholie und Traurigkeit, die nicht dazu passte. Langsam erhob er sich in die Luft und flog nun doch aus der Stadt hinaus, weit hinaus, bis er auf einem Feld mit seltsamem Getreide landete und sich einfach nach hinten auf den weichen Boden fallen ließ. Er rollte sich zusammen und innerhalb kürzester Zeit war er eingeschlafen. //Verliebt sein ist anstrengend//, war sein letzter Gedanke. Als er aufwachte, hatte die Dämmerung bereits eingesetzt, die auf Oryx einfach atemberaubend war. Durch das getönte Glas drang ein Farbspektrum, das unvorstellbar vielschichtig war. Son Goku konnte nicht umhin, in seinem Getreidefeld sitzend, der großen Sonne bei ihrem Verschwinden zuzusehen, bevor er sich schlussendlich erhob. Unweit von dem Feld entfernt befand sich ein kleines, kaum plätscherndes Gewässer, in dem er sich wusch und erfrischte. Bald meldete sich sein Magen zu Wort und mit ihm auch die Erinnerung an die ausstehende Feier auf dem Schiff. Als er die Auren oben im Weltall ortete, spürte er, dass weitaus mehr Leutean Bord waren, als er erwartet hatte. Hatten Kyuri und Fletscher etwa noch andere Leute eingeladen? Nachdem er sich wieder fertig eingekleidet hatte, teleportierte er sich direkt neben Kyuri auf das Raumschiff. Kyuri erschrak wie wild und sprang einen halben Meter nach hinten, knallte gegen Fletscher, der sie auffing und dabei gegen die Wand fiel. “Oh. Tschuldigung”, sagte Son Goku und kratzte sich verlegend am Hinterkopf. Dann blickte er sich um. Die Küche war wie verwandelt. Die Wände waren mit schweren Stoffen verhängt, auf dem Tisch stand ein wahrhaft anschauliches Buffet, atemberaubend nicht nur in Quälität sondern auch in Quantität. An der Spüle stand eine beachtliche Menge an Flaschen, die wohl mit Alkohol gefüllt waren. Etwa fünfzehn Leute tummelten sich in dem kleinen Raum und im Hintergrund lief eine Musik, die Son Goku an die erinnerte, die er auf Nasutos Schiff gehört hatte, als er Vegeta und ihn beobachtet hatte. Das Licht war gedimmt und die Stimmung ausgelassen. Außer Kyuri hatte keiner sein Kommen bemerkt. ”Da bist du ja endlich!”, frohlockte seine Schwester. “Wer ist das denn alles?”, fragte Son Goku bedröppelt und schaute sich um. “Das sind Freunde von uns, die auch auf der IPKA waren. Ich dachte, wir laden noch ein paar mehr Leute ein, um die Party in Schwung zu bringen.” Sie lachte und begann zu tanzen, versuchte ihn mitzureißen, aber er war noch ein wenig skeptisch. “Was ist das für eine Musik? Sie kommt mir so bekannt vor.” “Klar”, rief Kyuri durch den Lärm hindurch. “Das ist Saiyajin-Musik. Eignet sich super zum Feiern. Taugt zum Tanzen und als Hintergrund.” Dann trank sie einen Schluck aus ihrem Glas und hörte wieder auf mit dem Tanzen. “Hört mal her, Leute”, sprach sie über die Musik hinweg in den Raum und wartete, bis alle Blicke auf sie gerichtet waren. “Das hier”, sie deutete auf Son Goku. “Ist mein Bruder Kakarott. Unser Wiederfinden ist der Anlass unserer Feier. Seid nett zu ihm!” Schüchtern winkte Son Goku den Leuten, die ihn geraden anschauten. Dann wurde ihm von irgendwoher ein Glas mit einer dunkelroten Flüssigkeit in die Hand gedrückt und die Feier nahm ihren üblichen Lauf. Einige tanzten, andere redeten miteinander und tranken. Aber keine Spur von Vegeta oder Meat. Seine Augenbrauen zogen sich ein Stück weit nach unten. //Sie werden doch nicht...?// Eine leichte Welle der Panik stieg in ihm hoch bei dem Gedanken, dass Vegeta und Meat gerade beieinander sein könnten. Was, wenn sie sich versöhnten und wieder etwas miteinander anfingen? Was würde er tun? Ein Kloß bildete sich in seinem Hals und wie gebannt starrte er zur Türe, in der Hoffnung, dass einer von beiden gleich eintreten könnte. “Alles in Ordnung?”, fragte Fletscher ihn von der Seite. Verwirrt blickte er zu dem großen Mann mit der blauen Haut, der neben ihm stand. Er hatte ihn nicht einmal bemerkt. “Ähm. Ja. Wo sind denn eigentlich Meat und Vegeta?”, fragte er so beiläufig wie möglich, aber Fletscher zuckte nur mit dem Achseln. Frustriert senkte Son Goku seinen Blick. Ihm wurde heiß. Unerträglich heiß. Er musste es einfach wissen... So gelassen wirkend wie möglich, begab er sich langsam zur Tür der Küche, um sich davon zu stehlen. Er öffnete die Tür, Trat heraus und- rannte direkt in Meat. Das Glas mit Rotwein, das sich noch in seiner Hand befand, zerbrach noch in eben dieser und das samtige Getränk verteilte sich auf Son Gokus Hemd. “Oh Scheisse!”, fluchte er und puhlte sich die Scherben aus seiner Haut. “Warte, ich helfe dir”, erwiderte Meat und riss ein Stück von seinem eigenen Hemd ab. Vorsichtig tupfte er die kleinen Schnitte in Kakarotts Hand ab und rieb das Blut weg. Bei der Berührung durch Meats Hand wurde Son Goku von einer Gänsehaut überflutet und er hatte den kurzen Impuls, sie wegzuziehen, aber dann war das Gefühl doch zu angenehm, um es abzubrechen. Gebannt schaute er Meat dabei zu, wie er seine Hand umsorgte. Dann hob Meat seinen Blick und ihre Augen trafen sich. Sie verharrten ineinander. Grün trifft auf schwarz. Und erneut durchdrangen Son Goku diese unsagbare Wärme und all die Gedanken, die er den Tag über gehabt hatte. //Würde ich etwas mit ihm anfangen?// Zu gerne wollte er ihn anfassen. Schon wieder. Liebkosen, so wie am Nachmittag, als sie im Trainingsraum gesessen hatten. Meats Gewicht auf sich spüren. “Tut es weh?”, fragte Meat ihn besorgt. “Nicht sehr”, antwortete Son Goku und lächelte leicht. “Ich meine nur, du schaust so gequält. Ist alles in Ordnung?” Son Goku nickte wortlos. “Wo willst du denn hin?”, fragte Meat mit einem Lächeln und ließ seine Hand los. “Die Feier geht doch da drin. Kyuri hat sich ja ganz schön Mühe gegeben.” “Ja, das hat sie. Ich wollte äh...” Was sollte er jetzt sagen? Dass er ihn und Vegeta hatte suchen wollen? “Ich wollte mich umziehen. Alles voller Wein”, erklärte er und deutete auf sein vollgeschüttetes Hemd. Meat lachte. “Du wolltest dich also umziehen gehen, bevor du dich vollgeschüttet hattest?” Einen Moment dachte Son Goku über diese Aussage nach, bevor sich ihm der Sinn erschloss. Meat hatte recht. Das war ja erst passiert, nachdem er die Küche verlassen hatte... “Achso, ja. Ähm...” Er überlegte, was er sagen sollte, als er sah, dass Meat seine Stirn runzelte. “Was ist los, Kakarott?” Son Goku gab auf. Er war zu Banane im Kopf, um sich eine Ausrede auszudenken. “Ich wollte sehen, wo du und Vegeta bleibt.” Meats Stirn runzelte sich weiter. “Achso. Ja, in der Tat war ich bei Vegeta und wollte ihn überreden, zu der Feier zu kommen, aber er wollte nicht so recht.” Son Gokus Herz machte einen Hüpfer. Sein Gefühl hatte ihn also nicht getäuscht! Meat war bei Vegeta gewesen. Zu gern wüsste er, was die beiden geredet hatten und was sie miteinander getan hatten. //Ob sie sich wohl geküsst haben?// Ein ungutes Gefühl breitete sich in seiner Magengegend aus. //Oder sogar mehr?// “Habt ihr-”, setzte er an, doch im letzten Moment konnte er sich bremsen und ließ die Frage unvollendet. So genau wollte er nun wirklich nicht nachfragen... Meat lächelte ihn amüsiert an. Er trat einen Schritt nach vorne und drängte Kakarott an die Wand, stützte seine Arme rechts und links von ihm an eben dieser ab. Er näherte sich ihm soweit, dass Kakarott jetzt zwischen ihn und die kalte Stahlwand gedrängt war. “Bist du etwas eifersüchtig, Kakarott?”, flüsterte er ihm ins Ohr und begann dann, daran herum zu knabbern. Son Goku durchdrangen eine Gänsehaut und ein wohlig warmer Schauer und ihm entfuhr ein leises Stöhnen bei dieser zärtlichen Liebkosung. Wie automatisch hob er seine Arme um schlang sie um Meats Rücken. Seine Finger krallten sich in das weiche Hemd, das er trug. Meat unterdessen wanderte mit seinem Mund weiter nach unten, saugte an seinem Ohrläppchen und leckte an seinem Hals entlang. Unter seiner Zunge spürte er den sich rasant beschleunigenden Herzschlag Kakarotts. Dann schob Kakarott ihn sanft von sich weg. “Da kommt gleich jemand...”, säuselte er und noch im selben Moment, in dem Meat sich von ihm entfernte, ging die Küchentür auf und ein wuchtig aussehender Kerl kam heraus. “Hey, wo isn hier das Klo?”, fragte er lallend und hinterließ eine grausame Alkoholfahne. Meat deutete auf eine kleine Tür, die sich unweit von ihnen befand, in der der Betrunkene nun verschwand. Meat blickte ihm überlegend hinterher. “Wie hast du gewusst, dass jemand kommt?” “Ich hab seine Aura gespürt. Kannst du das nicht?” Meat wand seinen Blick wieder Kakarott zu. “Du bist faszinierend, Kakarott”, sprach er und lief leicht rot an. “Ich... ich sollte mich umziehen”, erwiderte Son Goku in der Angst, es könnte wieder eine Situation der Nähe entstehen, mit der er nicht umgehen konnte. Meat nickte. “Ach ja, Kakarott, ich wollte dir noch was sagen.” Son Goku schaute ihn gespannt an. “Wir haben ein Zimmer für dich freigeräumt. Ursprünglich hatten wir mal ein zweites Gästezimmer, ein relativ kleines, aber weil wir es nie benutzt haben, haben wir den ganzen Krempel da reingestellt. Jetzt ist es leer. Direkt neben dem von Kyuri und Fletscher. Du kannst ja da rein umziehen. ... Also, wenn du willst.” Erneut lief er rot an. Er gab sich der konfusen Hoffnung hin, Kakarott würde Vegeta vergessen und etwas mit ihm anfangen. “Danke, Meat”, sagte Kakarott und verschwand dann in dem langen Gang. Leise öffnete er die Tür zu Vegetas Zimmer und trat ein. Das Licht war gedimmt und Vegeta saß auf dem Bett, seinen Kopf in seine Hände gestützt. “Was ist los, Vegeta?”, fragte Son Goku und rührte sich nicht von der Stelle. Zu gern wäre er zu ihm gegangen, hätte sich neben ihn gesetzt und sich um ihn gekümmert. Aber er wagte es nicht. Vielleicht würde er Meat riechen... Langsam blickte Vegeta auf und blickte in Kakarotts ernstes Gesicht. “Nichts.” Son Gokus Augen verengten sich. War ja klar gewesen. Dann ging er hinüber zu dem Tisch, auf dem seine Tasche stand und zog ein sauberes rotes Shirt heraus. Damit verschwand er im Bad. Er wollte sich zumindest kurz den Wein vom Bauch abwaschen, bevor er ein frisches Shirt anzog. Bei dieser Gelegenheit wusch er sich auch gleich seinen Hals ab, der immer noch angenehm von Meats Küssen kribbelte. So konnte er sich wenigstens sicher sein, dass er nicht mehr allzu sehr nach ihm roch. Neu eingekleidet verließ er das Bad. “Was ist denn passiert?”, fragte Vegeta mit einem Blick auf das dreckige Kleidungsstück in Kakarotts Hand. “Nichts”, antwortete dieser provokativ. Vegetas Augen verengten sich und seine Zähne knirschten kurz. “Was machst du da?”, fragte er ihn dann, als er Kakarott dabei beobachtete, wie dieser seine Sachen zusammenpackte. “Ich packe. Ich hab jetzt ein eigenes Zimmer.” Zum Schluss legte er noch sein eigenes Skizzenbuch in seine Tasche. “Kakarott...”, sprach der Prinz mit gestauchter Stimme. “Wegen neulich...” Son Gokus Blick wurde ernst, aber er ließ es sich nicht anmerken, packte weiter seine Sachen zusammen. “Was meinst du?” “Im Hotel”, sagte Vegeta und verstummte dann. “Ja?”, fragte Son Goku nach einiger Weile und blickte ihn dann direkt an. Als Vegeta nach längerer Zeit immer noch nichts gesagt hatte und einfach nur krampfhaft den Boden anstarrte, schloss Son Goku einfach seine Tasche und warf sie sich über die Schulter. “Ist schon gut, Vegeta. Ich hab genau verstanden, was du mir an dem Abend sagen wolltest. Ich lass dich ab sofort in Ruhe. Ich habs kapiert.” Seine Stimme war völlig ruhig, aber eine gewisse Abweisung schwang darin mit. Dann verließ er das Zimmer. Vegeta zitterte. Er hatte Kakarott noch nie so abweisend erlebt. Hatte er ihn verloren? Er wollte doch mit ihm reden... Aber er brachte es einfach nicht über seinen doofen Stolz, der ihn immer behinderte. So gern wollte er ihm alles erzählen, all die seltsamen Gedanken, die in ihm herumspukten, aber wenn er dann damit anfangen wollte, war da eine Sperre in seinem Kopf, eine Barrikade, die ihm einfach verbot, weitere Worte auszusprechen. Und jetzt zog er auch noch in ein anderes Zimmer, so dass er keine Garantie mehr hatte, ihn überhaupt zu sehen. Andererseits fragte er sich, wieso er überhaupt mit Kakarott reden wollte. Wieso er sich rechtfertigen sollte. Und für die Härte der Aussage war Kakarott ja selbst verantwortlich gewesen, weil er ihn genervt hatte. Ein lautes Grummeln. Dann stand er auf. Es gab eine Party aufzumischen. Mit ernster Miene suchte Son Goku das Zimmer auf, das man für ihn freigeräumt hatte. Er öffnete die Türe neben dem Zimmer von Kyuri und Fletscher und schaltete das Licht an. Es war wirklich sehr klein. Ein schmales Bett stand darin und ein kleiner Tisch mit einem Stuhl. Mehr nicht. Eine weitere Tür führte in ein Badezimmer mit einer Toilette, einer Dusche und einem Waschbecken. Mehr nicht. Alles ziemlich eng und gedrängt. //Taugt wirklich eher zu einer Abstellkammer...//, dachte er sich und war gleichzeitig froh darüber, etwas Abstand zu Vegeta zu haben. Nicht, dass er sich seine Nähe nicht wünschte - ganz im Gegenteil. Aber ihn ständig zu sehen und ihn nicht haben zu können, würde ihn noch durchdrehen lassen. Jede Begegnung mit ihm tat weh. Und Vegeta war so abweisend und kalt zu ihm, seit ihrem Streit. Für einen kurzen Moment hatte er vorhin gedacht, Vegeta würde sich eventuell bei ihm entschuldigen oder einfach nur darüber reden, aber er hatte sich wieder mal in ihm getäuscht. Wie so oft. Enttäuschungen ohne Ende. Und dann widerum hoffte er, dass Vegeta durch diese Abweisung endlich erkennen würde, wie sehr so eine Abweisung wehtun konnte und dass es nicht selbstverständlich war, dass er sich überhaupt mit ihm abgab. Er stellte seine Tasche auf dem Tisch ab und öffnete sie. Dann zog er sein Skizzenbuch heraus und schlug es auf. Ein lächelnder Vegeta blickte ihm entgegen und rang ihm ein melancholisches Lächeln ab. Dann schlug er das Buch zu und beschloss, zurück auf die Feier zu gehen, die ja irgendwie eine Feier für ihn war. Als er die kleine Küche betrat, war die Feier immer noch in vollem Gange, aber in den zwanzig Minuten, die er weg gewesen war, war der Alkoholpegel erheblich gestiegen. Kyuri kam zu ihm rübergewankt und drückte ihm ein halbvolles Weinglas in die Hand. “Kakarott, du solltest mehr trinken.” Ihre Stimme klang schon ein wenig lallend, aber durchaus noch nicht komatös. “Trink das, Brüderchen! Auf uns!” Son Goku blickte sie skeptisch an. Aber Kyuri ließ keine Ausreden gelten und ließ ihn erst wieder alleine, nachdem er das halbe Glas geleert hatte. Sofort spürte er den Alkohol, der sich einen langsamen Weg in seine Muskeln bahnte. Seltsamerweise entspannte es ihn und seine Gedanken wurden dumpfer. Er schlenderte durch die Leute hindurch rüber zur Spüle und füllte sich das Glas wieder auf. “Kakarott”, sprach Meat ihn von der Seite an. “Wie hast du das gemacht?!” Son Goku blickte ihn fragend an. “Was denn?” “Wie hast du Vegeta dazu gebracht, hierher zu kommen?” Er ließ seinen Blick durch die Küche schweifen und tatsächlich sah er Vegeta, der auf der anderen Seite des Raumes an die Wand gelehnt stand und schweigsam ein Glas Wein trank, seine Augen halb abwesend auf den Boden geheftet. Son Goku wunderte sich. “Ich hab die Party mit keinem Wort erwähnt”, erklärte er und zuckte mit den Schultern. Meats Augen verengten sich. “Mhm...” Er fragte sich, was das wohl zu bedeuten hatte. Er selbst hatte Vegeta gefragt, ob er auf die Feier kam und er hatte vehement mit “nein” geantwortet, wohingegen Kakarott die Feier nicht mal angesprochen hatte und auf einmal tauchte Vegeta auf. Seltsam. Son Goku nahm einen Schluck von seinem Wein und freute sich über dessen Wirkung, als Kyuri auch schon wieder vor ihm stand. “So, Kaki, jetzt kommst du mir nicht mehr davon! Du tanzt jetzt mit mir!” Sie packte ihn an seiner freien Hand und zog ihn unter Protest hinter sich her. “Kyuri! Ich kann nicht tanzen! Lass mich!” Doch die Saiyajin duldete kein “nein” und schleppte ihn unbeirrt auf das kleine freie Stück Raum, auf dem ein paar der Leute tanzten. Ungelenk bewegte sich Son Goku und versuchte, im Rhythmus der Musik zu bleiben, aber je mehr er sich auf die Musik konzentrierte, desto dumpfer wurde sie in seinem Kopf. Der Alkohol tat seine Wirkung. Die Farben des gedimmten Lichtes verschwammen vor seinen Augen und auf einmal war sein Kopf absolut gedankenfrei. Eine Weile bewegte er sich mit seiner Schwester zu der lauten, dröhnenden Musik und tanzte sich seine Frustration aus den Knochen. Als sein Weinglas leer war und die Musik etwas ruhiger wurde, entfernte er sich von den tanzenden Wesen und setzte sich neben Vegeta auf das Sofa. “Gut, dieses Wein-Zeug, nicht?!”, fragte er den Prinzen und grinste. Vegeta rang sich ein halbes Grinsen ab und runzelte amüsiert die Stirn. “Du hast ja ganz schön einen sitzen.” Son Goku versuchte sich zu konzentrieren. Ihm war klar, dass Vegeta recht hatte. Er stellte das leere Weinglas neben dem Sofa auf den Boden und lehnte sich gemütlich nach hinten in die Kissen. Dann blickte er zu Vegeta rüber. “Wieso bist du hier?”, fragte er schließlich. Vegetas Blick war nach vorne gerichtet. “Wegen der Party.” “Meat hat gesagt, du wolltest nicht kommen.” Nun schaute der Prinz vorwurfsvoll zu ihm rüber. “Ihr scheint euch ja recht gut zu verstehen, wenn ihr ständig über mich redet.” Ein leichter Rotschimmer legte sich auf Son Gokus Wangen. Glücklicherweise war das für den Prinzen in dem farbigen Partylicht nicht zu erkennen. Kakarotts Schweigen zu dieser Bemerkung verunsicherte ihn und er blickte wieder nach vorne. Seine Augen glänzten verwirrt. Kakarott und Meat verstanden sich also wirklich gut... Er wusste nicht recht, was er davon halten sollte. “Puh, ich trink nichts mehr...”, sagte Son Goku nach einer Weile. “Wann hört das denn wieder auf zu wirken? Vorhin wars ja noch ganz lustig...” Er konnte es nicht leiden, seinen Geist und seinen Körper nicht vollkommen unter Kontrolle zu haben und fragte sich, wie manche Leute von so einem Teufelszeug überhaupt abhängig werden konnten. Dann bemerkte er, wie Vegetas Blick sich starr auf einen Punkt im Raum richtete. Er drehte seinen Kopf und schaute, was der Prinz da so anstarrte. Es war Meat. Die beiden hatten einen ernsten Blickkontakt aufgebaut. Eine Panik durchdrang Son Goku. Wieso, wusste er nicht, aber irgendwie wollte er nicht, dass die beiden überhaupt in irgendeiner Weise kommunizierten. Aber was sollte er schon dagegen tun...? Er schluckte seine Panik runter und schaute zwischen den beiden hin und her. Ihre Gesichter waren ernst. Unausgesprochene Worte... Dann auf einmal, wand Meat seinen Blick ein Stück ab und traf die Augen Son Gokus, der seinen Blick sofort abwand. Er fühlte sich ertappt. So als hätte er einen intimen Moment der beiden heimlich beobachtet. Wieder wurde er rot. “Ich hau ab”, sagte Vegeta neben ihm. “Gute Nacht.” Dann erhob er sich, füllte sein Weinglas noch einmal auf und verließ den Raum. Er kam nicht wieder. Die Feier ging noch bis tief in die Nacht. Son Goku trank nichts mehr und mit der Zeit wurde sein Geist wieder klarer, auch wenn sein Körper sich noch kribbelig anfühlte. Er lernte noch ein paar Freunde von Kyuri und Fletscher kennen und auch Leute, die Freunde von Meat oder ihnen dreien waren. Die Stimmung blieb ausgelassen, nur die innere Anspannung in Son Goku wuchs. Er wollte wissen, was zwischen Vegeta und Meat lief. Später, als schon fast alle gegangen waren, kam er mit dem langhaarigen Saiyajin erneut ins Gespräch. Zu zweit saßen sie auf dem Sofa, auf dem er vorher mit Vegeta gesessen hatte und unterhielten sich über die IPKA. Meat war kein großer Kunstkenner, aber die Abteilung über Kampfkunst hatte selbst ihn fasziniert. Und noch faszinierter war er, als Son Goku ihm erzählte, dass er selbst auch angefangen hatte, Zeichnen zu lernen. “Zeigst du mir mal was von dir?”, fragte Meat neugierig und strahlte ihn an. Son Goku griff sich mit einer Hand an den Hinterkopf und kratzte sich skeptisch. “Ich weiß nicht...” “Ach komm schon!...” Son Goku blickte ihn an. Diese grünen Augen... “Also gut.” Meat lächelte. “Aber ich muss dich vorwarnen, eigentlich hab ich bisher nur Vegeta gezeichnet...” Meats Lächeln veränderte sich für einen kurzen Augenblick, aber dann war es auch schon wieder das Alte. “Egal. Ich möchte die Zeichnungen trotzdem gern sehen.” Plötzlich drang Kyuris Stimme durch den Raum. “So, alle die jetzt noch weg wollen, letzte Gelegenheit zum Beamen. Ich bin hundemüde.” Die letzten Gäste, die noch da waren, grummelten vor sich hin, während Kyuri sie aus der Küche scheuchte. Die Party war dann wohl vorbei. “Ich geh kurz mein Skizzenbuch holen”, erklärte Son Goku und stand auf. Als er wenig später mit seinem Buch in die Küche zurück kehrte, war niemand mehr da, außer Meat, der immer noch auf dem Sofa saß. “Zeig her!”, sagte er gespannt und griff nach dem Skizzenbuch. Zögerlich gab Son Goku es aus der Hand. Langsam schlug Meat es auf und betrachtete die Zeichnungen eine Weile. “Das sind deine ersten?”, fragte er nach einer Weile. Son Goku nickte. Meat hob seinen Blick und schaute ihm mit leuchtenden Augen entgegen. “Die sind toll.” Kyuri betrat die Küche. “Puh... Bin ich froh, dass die alle weg sind. Ich schlaf gleich im Stehen ein...” Sie sah die beiden Männer auf dem Sofa sitzen. “Was macht ihr da? Ach, is mir eigentlich egal.” Ihre Stimme lallte ein wenig. “Ich geh schlafen. Wir sehn uns morgen, Jungs. Treibts nicht zu wild.” Mit schlurfenden Schritten verließ sie die Küche und schloss die Türe hinter sich. “Was meint sie damit?”, fragte Son Goku verwirrt. “Keine Ahnung”, antwortete Meat und errötete. Natürlich wusste er, was sie gemeint hatte. Kyuri war ein Fuchs... Sie durchschaute alles und jeden. “Du, Kakarott?” “Ja?” Meat schaute ihn wieder mit seinen leuchtenden Augen an. “Würdest du... mich malen?” Son Gokus Augen weiteten sich. “Dich malen? Ich?” “Ja. Jetzt.” Zu seinen großen Augen öffnete sich jetzt auch noch sein Mund. Er überlegte. Meat malen. Meats wunderschönen Körper... “Ich... ähm... Jetzt?!” Der langhaarige Saiyajin nickte und lächelte erwartungsvoll. Wie könnte er diesen grünen Augen auch nur eine einzige Bitte abschlagen... “Ich hab aber keinen Stift hier”, sagte er fast bedauernd. Meat erhob sich vom Sofa, lief quer durch die Küche und öffnete einen der Küchenschränke. Dann kehrte er zurück und drückte Kakarott wortlos einen Bleistift in die Hand. Dieser staunte. Sein verwirrter Blick verwandelte sich in ein Lächeln. “Also gut.” Er nahm sein Skizzenbuch zur Hand und blätterte auf eine freie Seite. Dann schaute er Meat an, der mit einem freudigen Glanz in den Augen vor ihm saß. Er begann, ihn zu portraitieren. Langsam flog sein Bleifstift über das Papier und hinterließ graue Linien, wo er ihn ansetzte. Ein weiches Bild entstand, doch je mehr Linien auf dem Blatt landeten, desto unzufriedener und skeptischer wurde Son Goku. Bis er plötzlich aufschaute und Meat ernst anblickte. “Was ist?”, fragte dieser, verwirrt durch den auf einmal so strengen Blick. “Zieh dich aus.” “Was?”, fragte Meat irritiert, aber Son Gokus Gesichtsausdruck gab keinen Hinweis auf einen Scherz oder Ähnliches. “Wieso?” “Ich will dich nackt zeichnen.” Meat schluckte und irgendwie wurde ihm unwohl. Nicht, weil Kakarott ihn nackt zeichnen wollte, sondern weil ihn seine Erinnerungen einholten. “Der letzte, der mich nackt gezeichnet hat, war Vegeta...”, flüsterte er und brach den Blickkontakt nicht ab. Son Gokus Blick wurde traurig. “Heißt das nein?”, fragte er frustriert. Seine Stimme bebte. Meat überlegte einen Moment. Verdrängte die Bilder, die ihn eingeholt hatten. Er, nackt auf Vegetas Bett, während dieser einige Meter von ihm entfernt auf einem Stuhl saß und ihn zeichnete. Diese Zeichnungen Vegetas... Unvergleichlich. Schade, dass sie alle vernichtet worden waren. Wortlos erhob er sich vom Sofa und zog sein Hemd aus. Sein Saiyajin-Schwanz löste sich von seiner Taille und wedelte wie hypnotisiert durch die Luft. Fasziniert beobachtete Son Goku die Szenerie, die sich ihm bot. Er atmete aufgeregt ein. Er konnte seinen Blick einfach nicht abwenden, als Meat langsam den Knopf an seiner Hose öffnete und sie auf den Boden gleiten ließ. In seinem Gesicht spiegelte sich eine gewisse Unsicherheit wider, die Son Goku auf eine seltsame Art und Weise anmachte. Er wirkte so hilflos und trotzdem irgendwie entschlossen. Meat zog seine Stiefel aus und entledigte sich nun ganz seiner Hose. Dann schaute er Kakarott fragend an. “Ganz nackt?” Der Angesprochene schien einen Augenblick zu überlegen. Dann nickte er. Zögerlich schob Meat seine Daumen rechts und links in seine Shorts und zog sie langsam hinunter, an seinen makellosen, durchtrainierten Oberschenkeln entlang. Son Goku spürte, wie dieser Anblick eine gewaltige Auswirkung auf das Geschehen in seiner Hose hatte und eilig legte er sein Skizzenbuch so in seinen Schoß, dass Meat nichts davon mitbekam. Mit geweiteten Pupillen betrachtete er den makellosen Körper, der nun vor ihm stand. Meat ließ sich nun wieder auf dem Sofa nieder und machte es sich bequem. Sein pelziges Anhängsel platzierte er wieder um seine Taille. Son Goku suchte sich eine gute Pose, um zu malen. Sie saßen sich mehr oder weniger gegenüber. Dann schlug er eine neue freie Seite auf und versuchte, mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht, die perfekten Formen aufzufangen. Jede Linie, die er von Meats Körper zeichnete, liebkoste er in Gedanken. In seinem Kopf bildete sich regelrecht ein Bild davon, wie Meat sich anfühlen musste, wie er schmecken musste... Und ganz besonders faszinierte ihn der Saiyajin-Schwanz. Er hatte seinen eigenen nie sonderlich vermisst, aber jetzt, wo er Meats sah, wuchs in ihm das Verlangen, ihn anzufassen, zu streicheln und daran herumzuspielen, um herauszufinden, wie jemand anders auf solch eine Berührung reagiert. Er zeichnete weiter. Dann bemerkte er, dass wohl auch Meat nicht ganz unberührt von der Situation geblieben war. Die Männlichkeit in seinem Schoß wurde von Minute zu Minute größer und ragte bald ungeduldig in die Höhe. Son Goku lief bei diesem Anblick rot an. Obschon Meats Penis eine regelrechte Augenweide war. Er blickte in Meats Augen. Der hatte gemerkt, was in Son Gokus Kopf vorgegangen war. Weswegen er rot geworden war. “Du wusstest, dass ich dich will, also schau nicht so verwundert”, sagte er völlig ruhig und gelassen. Mit rot angelaufenem Kopf widmete Son Goku sich wieder seinem Buch und zeichnete weiter. Auf einmal spürte er etwas flauschiges, weiches an seinem Handgelenk. Kapitel 32: 32 - [Erkenntnis] ----------------------------- An dieser Stelle erstmal ein offiziellen "ENTSCHULDIGUNG!!!" für das gemeine Ende der letzten Szene. Ich hoffe, ihr habt nicht allzu sehr gelitten. :) Dafür wird euch dieses neue Kapitel bestimmt taugen. Vorallem das Ende. *grins* War nicht einfach zu schreiben, aber ich hab mich extra für euch beeilt. Ach ja, DANKE DANKE DANKE für 100 Kommentare! :D Hab mir schon ein nettes Fanart für euch ausgedacht, das ich diese Woche hochladen werde. --------------------------------------------------------- 32 Verwirrt hob Son Goku seinen Blick von der Zeichnung und betrachtete sein Handgelenk. Meats Saiyajin-Schwanz hatte sich langsam darum gewunden und liebkoste nun seine Haut. Es kitzelte angenehm. Wie gebannt starrte er das hellbraune Fell an, das sich langsam aufsträubte. Er wagte es nicht, Meat in die Augen zu sehen, weil er nicht wusste, wie er auf diese liebevolle Geste reagieren sollte. In seinem Kopf drehten die Gedanken Kreise. Was sollte er tun? Meat lag nackt und scheinbar ziemlich erregt vor ihm und die Beule in seiner eigenen Hose sprach auch Bände. Er wollte ihn. Aber sollte er das wirklich tun? Völlig unbewusst ergriff er Meats Saiyajin-Schwanz und streichelte sachte über das weiche Fell. Es fühlte sich gut an. Er hörte Meat schnurren. Seine Gedanken schweiften kurz zu Vegeta ab und wägten ab, was der Prinz wohl davon halten würde. Sicherlich nichts gutes, wenn er sich mit seiner Jugendliebe vergnügte. Aber er wollte Meat so gerne anfassen... Einmal erfahren, wie es mir ihm war... Aber würde er Meat damit eine Zukunft mit Vegeta verbauen? Für sich selbst hatte er die Hoffnung irgendwie schon aufgegeben. Aber er wollte Vegeta auch nicht wehtun. Immerhin liebte er ihn... An den Bewegungen des Sofas konnte Son Goku - seinen Blick immer noch auf Meats Anhängsel in seiner Hand gerichtet - feststellen, dass Meat sich bewegte. Als er seinen Blick langsam hob, saß Meat auf allen vieren vor ihm und starrte ihm direkt ins Gesicht. Sein Ausdruck war locker und leicht erregt. Seine Wangen gerötet vom Wein. “Kakarott, ich will dich...”, säuselte er leise. “Jetzt." Son Goku konnte nicht umhin, ihn fasziniert anzusehen. Diese grünen Augen, dazu die geröteten Wangen und die weichen Lippen, das lange schwarze Haar, das sein Gesicht umspielte und die wohlgeformten Muskeln um seine Schulten herum. Er schluckte. Dann drückte er mit seiner Hand leicht Meats Fellschwanz zusammen. Mit einem sinnlichen Stöhnen kippte Meats völlig entkräftet nach vorne um und landete mit seinem Kopf auf Son Gokus Brust. Das Skizzenbuch und der Bleistift fielen zu Boden. Einem Impuls folgend schlang Son Goku seine Arme um Meat, seinen Schwanz jedoch ließ er nicht los. Sachte begann er, die Spitze zu massieren und mit seinen Fingern das dicke, weiche Fell zu durchkämmen. Was brachte es schon, aufkommende Gefühle und Leidenschaften zu unterdrücken, aufgrund von Spekulationen darüber, wie es einer anderen Person deswegen gehen würde? Und er würde es ja nur einmal tun. Nur einmal kosten. Meat stöhnte bei der Liebkosung seines Fells und drückte sich fast verzweifelt an Kakarott. Wie sehr hatte er sich nach Nähe gesehnt in all den Jahren. Einfach jemanden, bei dem er sich fallen lassen konnte... Langsam richtete er seinen Kopf auf und rutschte ein Stück weiter nach oben, näherte sich Kakarotts Lippen an. Dieser schien sich völlig in die Situation ergeben zu haben und kam ihm willig entgegen. Ein leidenschaftlicher Kuss entbrannte, während dem Son Goku Meat weiter zu sich hoch zog, so dass dieser nun breitbeinig über ihm saß, wie am Nachmittag zuvor. Dann ließ er Meats Schwanz los und schickte seine Hände auf Wanderschaft über den makellose Körper, der nackt über ihm hockte. Streichelte über den Rücken, ließ seine Finger durch die Haare gleiten, massierte Meats feste Pobacken. Meat unterdessen zerrte ungeduldig an Kakarotts Shirt und zog es ihm über den Kopf aus. Einen Moment lang blickten sie sich ernst in die Augen. Keiner wagte es, ein Wort zu sprechen. Zu geladen war die erotische Stimmung um sie herum. “Du bist so schön...”, seufzte Son Goku und versenkte seine Nase in Meats Halsbeuge, der daraufhin ein gehauchtes Stöhnen ausstieß. “Kakarott... Tu, mit mir, was du willst..." Dieser Aufforderung kam er nur zu gerne nach. Fordernd küsste und leckte er an Meats Hals herum, wanderte tiefer, an seinem Schlüsselbein entlang hinunter und biss sachte in eine Brustwarze. Meat wand sich und beugte sich lustvoll nach hinten. Son Goku nutzte die Gelegenheit und legte seine Hand um Meats steil aufragendes Glied, begann augenblicklich, es zu massieren, was den Saiyajin, der auf ihm hockte, noch mehr Gestöhne und Lustschreie abverlangte. “Oh Gott, Kakarott! Ah...” Son Goku wunderte sich erneut über sich selbst. Er kannte sich nicht so nach vorne preschend, die Initiative ergreifend, aber irgendwie hatte er bei Meat das Gefühl, er könnte ohne Rücksicht auf Verluste einfach ausprobieren. Weil es nichts zu verlieren gab. Oder? Er versiegelte Meats Lippen wieder mit den seinen und erstickte so das lustgeladene Stöhnen, das aus ihnen drang. Dann spürte er Meats felligen Schwanz, der sich sehnsüchtig um seinen Oberarm gelegt hatte. Irgendwie faszinierte ihn dieses Teil. Als er noch jung gewesen war, hatte er sein Anhängsel nie als sonderlich interessant wahrgenommen, aber gerade jetzt wünschte er sich, er hätte es nicht verloren. Unwillkürlich stiegen ihm Bilder in den Kopf, was man mit so einem Ding alles anstellen könnte... Meat löste den Kuss und blickte Son Goku lange in die Augen. Dann grinste er schelmisch und rutschte von seinem Schoß herunter. Fasziniert beobachtete Son Goku ihn dabei, wie er sich an seinem Gürtel zu schaffen machte. Ihm fiel im Traum nicht ein, sich dagegen zu wehren. Er nahm seine Arme nach hinten und stützte sich kurz ab, so dass Meat ihm seine Hose abstreifen konnte. So saßen sie sich nun gegenüber und musterten sich begierig. Son Goku fand etwas in Meats Blick, das er vorher noch nie gesehen hatte. Es war die pure Lust. Nichts sonst. Alles andere hatte er völlig ausgeblendet. Er lebte nur für den Augenblick. In Son Gokus Magengegend kribbelte es, als er wahrnahm, dass Meats Saiyajinschwanz wieder in Bewegung gekommen war. Meat grinste ihn schelmisch an und ließ sein pelziges Anhängsel auf Kakarotts Penis zuwandern. Er war gespannt, wie dieser reagieren würde. Dieses Teil war etwas, was er Vegeta voraus hatte und er wusste definitiv, wie man es richtig einzusetzen hatte. Sachte strich er damit über Kakarotts Eichel. Dieser zuckte leicht zusammen, erschrocken von der Andersartigkeit dieser Berührung. Es leichtes Kitzeln. Dann wickelte sich Meats Fellschwanz mehrfach um Kakarotts steife Männlichkeit und zog sich eng zusammen. Er begann, Kakarott langsam zu massieren. Die Empfindungen in Son Gokus Körper schlugen Purzelbäume. Noch nie hatte er etwas derartiges gefühlt. Die Art, in der Meat ihm einen runterholte, war einfach phänomenal. Der Kerl wusste, was er da tat! Von seiner Lust überwältigt legte er sich nach hinten und griff sich mit beiden Händen in die Haare. Sein Körper wusste nicht, ob stöhnen oder schreien. “Oh Gott, Meat, hör auf damit!”, schrie er schließlich. Erschrocken ließ Meat von ihm ab. “Was ist? Was hab ich-” Mit lustverschleiertem Blick erhob Son Goku seinen Kopf und blickte ihn an. “Das macht mich wahnsinnig!” Dann setzte er sich auf. “Jetzt bin ich dran.” Meats Schreck hatte sich binnen einer Sekunde in Vorfreude und Verlangen verwandelt und gespannt sah er, wie Kakarott sich aufrichtete und über ihn beugte. Ein flüchtiger Kuss wurde auf seine Lippen gehaucht, dann wand Kakarott sich den tieferen Körperregionen Meats zu. Mit festem Griff strich er an Meats steifem Glied auf und ab, während dessen felliger Schwanz sich wieder um seinen Oberarm schlang. Dann leckte er mit seiner Zungenspitze sachte über Meats Eichel. Er schmeckte einen Tropfen von Meats salzigem Lustsaft. Ein heiseres Stöhnen Meats. Es spornte ihn an. Sachte umschloss er den harten Penis mit seiner Mundhöhle und begann zu saugen. Immer wieder ließ er seinen Mund auf und ab gleiten, seine Zunge um das steife Glied kreisen und entlockte Meat damit die sonderbarsten Lustäußerungen. Schnell leckte er über zwei seiner Finger und näherte sich mit ihnen Meats Hintern an. Dieser drängte sich ihm schon verlangend entgegen. Langsam umkreiste er die kleine Öffnung zwischen den Pobacken mit seinem Mittelfinger, während er weiter genüsslich an seinem Penis saugte, was Meat schier um den Verstand zu bringen schien, denn er bebte und sein Atem ging schneller. Dann führte er seinen Finger langsam durch den engen Muskel und drang in ihn ein. Für einen Moment blieb Meat absolut reglos. Hielt die Luft an. Son Goku hielt ebenfalls inne. Er wusste nicht, wie er diese Reglosigkeit Meats deuten sollte und blickte ihn fragend an. Meats Blick war an die Decke gerichtet. Langsam begann er wieder zu atmen. “Beweg dich, Kakarott...” Langsam bewegte Son Goku seinen Finger nach vorne und hinten, drehte ihn, drang ein und wieder aus. Meats Stöhnen wurde flach. “Scheisse ist das gut...”, säuselte er vor sich hin. Dann nahm Son Goku seinen zweiten Finger dazu. Augenblicklich wurde Meats Stöhnen lauter. “Oh Gott! Agh...” Son Goku konnte nicht mehr, er wollte ihn endlich spüren! Dieses Gestöhne brachte ihn noch um seinen letzten Funken Selbstbeherrschung! Langsam entfernte er seine Finger und mit einem Ruck packte er Meat und ließ sich mit ihm nach hinten fallen, so dass Meat nun wieder breitbeinig über ihm saß. “Die Stellung gefällt dir wohl?”, witzelte Meat und küsste ihn innig. “Scheint so", grinste er, nahm etwas Speichel aus seinem Mund und verteilte ihn mit seinen Fingern großzügig um Meats Hinterpforte. “Ich will dich jetzt”, stöhnte er in den noch bestehenden Kuss und begann, seinen Penis an der kleinen Öffnung zu platzieren. “Oh ja, nimm mich!”, flehte Meat regelrecht und spürte schon, wie sich die harte Männlichkeit Kakarotts Zugang zu ihm verschaffte. Einen Moment lang tat es weh und er schrie kurz auf, doch dann wich der Schmerz der Lust und langsam begann er, sich auf Kakarott zu bewegen und ihn zu reiten. Son Goku platzierte seine Hände an Meats Hüften und unterstützte ihn bei seinem Hüftbewegungen, während Meat sich mit seinem Fäusten auf seinem Brustkorb abstützte. Meat fühlte sich eng und äußerst intensiv an und Son Goku spürte, wie Meat sich mit jedem Hüftstoß enger auf ihn setzte und er weiter in ihn eindrang. “Oh Mann, Meat, das ist so geil!”, entfuhr es ihm zwischen einem seiner Stöhner und die beiden Saiyajin ritten sich in Ekstase. Immer wilder bewegte sich der langhaarige Saiyajin auf Son Goku auf und ab und begann nun, mit seiner Hand an seinem eigenen Glied zu massieren. Dieser Anblick brachte Son Goku in noch höhere Lust und er drückte sich tiefer und fordernder in seinen Hintern. PLötzlich spürte er, wie sich etwas pelziges einen Weg zwischen seine Oberschenkel bahnte und überrascht stöhnte er auf, als Meats Saiyajin-Schwanz sachte begann, seine Pobacken auseinander zu schieben und seinen Hintern zu liebkosen. “Wow...”, entfuhr es ihm lustvoll und Meat grinste ihn schelmisch an. Dann spürte er, wie das fellige Anhängsel langsam versuchte, in ihn einzudringen und schlagartig kam eine Panik - er wusste nicht woher und weswegen - in ihm auf. “Warte Meat!”, rief er und blickte ihn aufgeregt an. “Nicht weiter!” Meat, der ihn nur lustverschleiert anblicken konnte, nickte nur und zog sich zurück. Fordernd erhöhte er die Geschwindigkeit seines Rittes auf Kakarotts Glied, das sich einfach nur verdammt gut in ihm anfühlte. Unter der Massage seiner eigenen Hand an seinem Penis fühlte er, dass er nicht mehr lange brauchen würde. Son Goku schien das zu bemerken und griff Meat mit einer Hand im Nacken und zog sein Gesicht zu ihm herunter in einem leidenschaftlichen Kuss. “Komm für mich...”, raunte er ihm entgegen und diese Worte schienen Meat so scharf zu machen, dass er sich urplötzlich mit einem erstickten Stöhnen und einem heftigen Zucken direkt über Kakarotts Brustkorb ergoss. Son Goku spürte, wie sich die heiße Flüssigkeit über ihm verteilte und stieß noch ein paar Mal heftig in Meat, dann zog er sich aus ihm zurück und kam mit einem lustvollen Schrei in Meats Hand, die sich soeben um ihn gelegt hatte. Erschöpft hockten sie da, in dieser Pose verharrend und blickten sich glücklich an. Nachdem sie beide wieder zu Atem gekommen waren und ihr Puls sich wieder beruhigt hatte, stand Meat auf und holte ein sauberes Handtuch aus einem der Schränke. “Wir können vom Glück reden, dass keiner reingekommen ist”, grinste er und wischte seinen Samen von Kakarotts Brust, der dies zu genießen schien. “Hmmm...”, seufzte er zur Antwort. Er war zutiefst zufrieden und kurz davor, einzuschlafen. “Vielleicht sollten wir schlafen gehen”, schlug Meat vor. Langsam schlug Son Goku seine müden Augen auf. “Du hast recht. Es ist spät.” Dann erhob er sich müde und zog seine Hose an. Sein Hemd hob er nur auf und legte es sich über die Schulter. Meat war ebenfalls schon wieder in seine Kleider geschlüpft und stand unschlüssig vor ihm. Blickte zu Boden. “Was ist?”, fragte Son Goku den bedröppelt aussehenden Meat. “Sag schon.” “Ich hab mich nur gerade gefragt”, begann Meat unsicher. “Wo du heute Nacht wohl schläfst...” Nachdenklich senkte Son Goku den Kopf. Das war eine gute Frage. Würde er mit zu Meat gehen? Oder würde er alleine schlafen? Eigentlich würde ihm eine Nacht zu zweit mal wieder gut tun. “Ich schlafe bei dir, wenns dir recht ist.” Meats Miene verwandelte sich in ein Lächeln. Seine grünen Augen leuchteten. “Ist es.” Später schliefen sie ein, Arm in Arm in Meats Bett. Meat war der erste, der in einen tiefen Schlummer fiel. Son Goku hing seinen Gedanken nach. Wieder diese Melancholie... Mit Meat war Einschlafen anders, als mit Vegeta. Bei Vegeta fühlte er sich sicher und behütet und er wusste, dass auch Vegeta sich bei ihm sicher fühlte. Mit Meat war es anders, auch wenn er es nicht in Worte fassen konnte. Aber er war froh, um die Nähe, die er bekam. //Ob ich wohl jemals wieder neben Vegeta schlafen werde?//, fragte er sich frustriert und fiel in einen traumlosen Schlaf. Als Son Goku am nächsten Morgen - oder wohl eher Mittag - aufwachte, fand er neben sich einen noch tief in Schlaf versunkenen Meat. Sachte puhlte er sich aus der Umarmung und verließ das Bett. Er ging in das angrenzende Badezimmer und schmiss sich eine Ladung kaltes Wasser ins Gesicht. Das leichte Dröhnen in seinem Kopf schob er auf den Wein, den er am Vorabend auf der Feier getrunken hatte. Nachdem er sich angezogen und etwas frisch gemacht hatte, verließ er mucksmäuschenstill Meats Zimmer. Er war am Verhungern... Sein erster Gang führte ihn also in die Küche, die noch immer aussah, wie am Abend zuvor, nur dass er jetzt das normale Licht anmachen konnte. Das reinste Chaos. Die Feier hatte ihre Spuren hinterlassen. Doch das alles ließ ihn gerade recht kalt. Erstmal hob er das Skizzenbuch auf, das noch neben dem Sofa auf dem Boden lag. Er blickte die Skizze an, die er von Meats nacktem Körper gezeichnet hatte. Bilder in seinem Kopf. Er lächelte. Der Sex mit Meat hatte ihm Spaß gemacht und ihn auf gewisse Art und Weise befreit. Er fühlte sich leichter, als am Vorabend. Und nicht mehr so einsam. Nach einem ausgiebigen Frühstück mit den Essensresten der Feier, kehrte er in das kleine Zimmer zurück, das die anderen ihm freigeräumt hatten und setzte sich auf das kleine Bett, das Skizzenbuch fest in seiner Hand. Seine Gedanken zogen zu Vegeta... Dann zu Meat und wieder zurück... Verwirrung. Vegeta erwachte aus einem traumreichen Schlaf. Er fand einfach keinen Frieden, seit er an Bord dieses Schiffes war. Auf seltsame Art und Weise fühlte er sich eingeengt und eingesperrt. Zu viele Erinnerungen, die in ihm wachgerufen wurden, zu viele Bilder aus seiner Vergangenheit, der er sich stellen musste, und zu viel im Jetzt. Irgendwie beschäftigte ihn Kakarott. Ständig musste er an den Streit denken, bei dem sie zum letzten Mal eigentlich richtig miteinander geredet hatten. Seither immer nur diese kurzen Begegnungen, Abweisungen, Ausweichungen... Und dann Kakarotts Reaktion darauf, dass er den Streit hatte ansprechen wollen. //”Ich werde dich ab sofort in Ruhe lassen”//, dröhnte es in seinem Kopf. Wollte er denn, dass Kakarott ihn in Ruhe ließ? Eigentlich nicht. Er hatte ihm ja nicht mit dieser Intention gesagt, dass er Meat noch liebte. Irgendwie tat es ihm leid, dass alles so gekommen war und er sich jetzt nicht mal mehr sicher war, ob er Meat überhaupt noch liebte. Oder lagen seine wirren Gedanken nur daran, dass er sich in seinem Stolz gekränkt fühlte, weil Kakarott ihn gestern so schroff zurückgewiesen hatte? “Ach verdammt”, sprach er in den Raum. Dann erhob er sich. Er musste sich seinen Dämonen jetzt endlich stellen. Er ortete Kakarotts Aura in dem kleinen Zimmer neben Kyuris und Fletschers Schlafzimmer und begab sich auf den Weg dorthin. Sachte klopfte er an die Tür zu Kakarotts Zimmer. Niemand bat ihn, einzutreten. Vegeta rang mit seiner Fassung. Wieso ließ Kakarott ihn nicht ein? Er war darin und er war auch mit Sicherheit wach. “Kakarott, ich weiß, dass du da bist!” Er bildete sich ein, ein Seufzen von der anderen Seite der Türe gehört zu haben, aber immer noch kam niemand, um ihn einzulassen. //Was warte ich hier eigentlich? Ich bin der Prinz der Saiyajin, ich muss nicht warten, bis man mich einlässt!// Vegeta griff den runden Knauf der Tür und drehte ihn. Die Tür ging surrend auf. Kakarott saß mit seinem Skizzenbuch auf dem Bett und betrachtete die letzten Bilder darin nachdenklich. Als er die Tür aufgehen hörte, klappte er es hastig, ja fast panisch zu und blickte erstaunt in die ernsten Augen Vegetas. “Was machst du hier?”, fragte er ernst. “Ich hab dich nicht herein gebeten.” Die letzte Person, die er gerade sehen wollte, war Vegeta. Nicht in seiner jetzigen Verfassung. Er war verwirrt... Seine Gefühle drehten sich und die Bilder der letzten Nacht verfolgten ihn. Der Prinz seufzte und schritt auf den Saiyajin, der auf seinem Bett saß, zu. “Ich wollte mit dir reden”, begann Vegeta, verschränkte seine Arme und setzte ein noch ernsteres Gesicht auf. Gerade, als er einatmete, um seine Rede zu beginnen, merkte er, wie sich die Haare an seinen Armen und in seinem Nacken aufstellten und unwillkürlich entfuhr ihm ein aggressives Knurren, als ihm klar wurde, auf was und wieso sein Körper so reagierte. Son Gokus Augen weiteten sich vor Schreck. “Was ist los, Vegeta?” Ihm lief eine Gänsehaut den Rücken hinab. So wild hatte er den Prinzen lange nicht gesehen. “Wo warst du letzte Nacht?”, fragte Vegeta durch zusammengebissene Zähne. Son Gokus Augen verengten sich zu Schlitzen. “Wieso?” “Sag es mir einfach!” “Es geht dich nichts an, Vegeta.” Vegetas Knurren wurde lauter und es schien direkt aus den Untiefen seines Körpers zu dringen. //”Es geht dich nichts an”?// “Wieso geht es mich nichts an?” “Wieso bist du so scharf drauf, es zu wissen, hm? Wieso bist du hier, Vegeta?” “Sag mir wo du letzte Nacht warst!”, zischte Vegeta ihn gereizt an. “Keine Spielchen, Kakarott, ich weiß es sowieso!” “Was weißt du?”, fragte Son Goku nüchtern. “Du riechst nach ihm...” Innerlich entglitt Son Goku die Kontrolle über seine Gefühle, aber irgendwie gelang es ihm, nach außen den Schein zu wahren. Er verzog keine Miene und blickte Vegeta ausdruckslos an. “Und wenn schon.” “Du... leugnest also nicht...” “Wieso sollte ich?” “Du und Meat...? ... ?!” Vegeta schluckte hart und seine Gesichtszüge entglitten ihm. Mit entsetzten Augen starrte er den immer noch sitzenden Kakarott an. Sein Herz pochte bis in seinen Hals und gleichzeitig wurde ihm eiskalt. Kakarott. Und Meat. Zu allem Überfluss formten sich Bilder in seinem Kopf, die er absolut nicht sehen wollte. Meat... Seine Liebe aus vergangener Zeit... in einem Bett mit Kakarott... den er doch... liebte? //Liebe ich ihn?// Seine Hände glitten zu seinem Kopf und fest drückte er seine Handflächen gegen seine Schläfen. Seine Augenlider pressten sich hart aufeinander, um die Wirklichkeit auszublenden. //Liebe ich ihn etwa? Tut es... deshalb so weh? Scheisse...// “Wieso tust du mir so was an, Kakarott?!”, fragte er verzweifelt rufend in den Raum, während er sich weiter die Haare raufte und mit seiner Beherrschung kämpfte. Son Goku unterdessen beobachtete irritiert das Schauspiel, das Vegeta ihm gerade bot und er wusste absolut nicht, wie er darauf reagieren sollte. Er war in seinem Kopf selbst noch so verwirrt von der ganzen Situation mit Meat, dass er gerade heillos überfordert davon war, auch noch mit Vegeta zu interagieren. Abgesehen davon... wusste er auch überhaupt nicht, was Vegeta mehr störte: Dass Meat, seine erste große Liebe, es mit jemand anderem trieb und dann auch noch ausgerechnet mit ihm. Oder dass er selbst es mit jemand anderem trieb und dann auch noch ausgerechnet mit seinem Ex. Welche Rolle spielte er für Vegeta, jetzt wo dieser wusste, dass der Mann, den er früher abgöttisch geliebt hatte, der ihn von Kindesbeinen an kannte, doch kein Verräter war und ihn nie aufgegeben hatte? Abgesehen davon verwunderte es ihn gerade ungemein, zu welchen Gefühlsausbrüchen und Eifersüchteleien Vegeta in der Lage war. “Vegeta... ich... es ist nunmal passiert... ich...” Noch bevor er ausreden konnte, verwandelte Vegeta sich mit einem lauten Schrei in einen Supersaiyajin. Eine leuchtende, goldene Aura umspielte seinen Körper und die blonden Haare betonten den wütenden, verletzten Gesichtsausdruck des Prinzen. Dann schoss dieser auf sein Gegenüber zu und schloss seine Hände um dessen Kehle. Noch während er Kakarott erschrocken röcheln hörte - und er sich selbst überhaupt nicht darüber im Klaren war, was er eigentlich tat und warum - reagierte dieser und verwandelte sich ebenfalls in einen Supersaiyajin. Gekonnt schleuderte er Vegeta von sich. Es entbrannte ein wilder Schlagabtausch unter den beiden in dieser kleinen Kammer und am Rande nahmen sie wahr, wie die roten Alarmlichter des Raumschiffes aufblinkten, begleitet von einer ohrenbetäubenden Sirene, doch sie kämpften unbeirrt weiter, bis schließlich Kyuri und Fletscher geschockt in der Türe standen und den beiden erstaunt und erschrocken zusahen. Schließlich kam Meat angerannt, nur in Shorts gekleidet, als wäre er eben aufgestanden. Kyuri wollte in den Kmapf eingreifen, die beiden trennen, aber Meat hielt sie hektisch an der Schulter zurück. “Lass das. Keiner von uns hätte den Hauch einer Chance." Als Vegeta die drei dort stehen saß, verlor er vollends die Kontrolle über sich und raste geradewegs auf den in der Mitte stehenden Meat zu, um ihn gnadenlos nieder zu ringen. Im Flug holte er mit der rechten Faust aus, schrie aus Leibeskräften, sein Magen verkrampfte sich und er setzte an zum Schlag, als auf einmal- - Irgendetwas hielt ihn von hinten fest. Kakarott hatte sich um seinen Körper geklammert und ließ ihn keinen weiteren Schritt nach vorne tun. Vegetas Faust sauste ungefähr einen Centimeter vor Meats Nase vorbei, der erschrocken aufschrie, da er sie nicht hatte kommen sehn. Unverzüglich sprang er einige Meter zurück und ging in Abwehrhaltung. “Was ist hier los?”, fragte er herrisch und verwirrt den beiden ringenden Saiyajin entgegen. Vegeta konnte es auf den Tod nicht ausstehen, wenn Kakarott ihn zurück hielt. Er wollte diesen Bastard jetzt windelweich schlagen, der mit seinem Kakarott geschlafen hatte. Er hatte es nicht anders verdient! Oder... war es... //War es meine Schuld, dass Kakarott mit ihm gegangen ist?// Mitten in seiner Gegenwehr hielt er abrupt regungslos inne. Kakarotts Arme umschlangen ihn immer noch von hinten, doch er bemerkte es gar nicht mehr. Er versank in seinen Gedanken und sein Blick wurde leer. Ihm wurde bewusst, dass er Kakarott eigentlich noch nie einen Grund gegeben hatte, bei ihm zu bleiben. Er hatte ihm nie gesagt, was er fühlte, falls er denn etwas fühlte. Er war sich nicht sicher. Und dennoch hatte sein Körper so extrem reagiert. //Er gehört mir!//, sagte ihm sein Kopf und es war wie ein Moment der Erkenntnis, ein Moment des vollkommenen Durchblicks, der ihn augenblicklich zurück in die Realität beförderte. Seine Augen füllten sich mit Leben und ein leichtes Lächeln bildete sich um seine Mundwinkel herum, das fast nur zu erahnen war. Er atmete tief durch und entspannte sich. “Du kannst mich jetzt los lassen, Kakarott.” Seine Haare färbten sich wieder schwarz und er spürte, wie der Saiyajin hinter ihm ihn aus seinem eisernen Griff entließ. Vegeta war so klar in seinem Kopf, wie noch nie zuvor in seinem Leben. Erhobenen Hauptes lief er an Kyuri und Fletscher vorbei, die ihn verwirrt anblickten und lief geradewegs auf sein Zimmer zu. Er brauchte Zeit zum Nachdenken. Über sich. Über seine Zukunft. Über seine Vergangenheit. Über seine Gefühle. “Was war das eben?”, frage Meat verwirrt und blickte dem Prinzen hinterher. “Und wieso seid ihr auf einmal blond?” Son Goku, der ebenfalls Vegeta hinterherblickte, aber mehr mit Sorge, als Verwirrung in den Augen, ließ seine Haare ebenfalls wieder erkalten. “Das ist der Supersaiyajin-Status.” Nun war er es, der den verwirrten Blick von Meat und auch von den anderen erntete. Doch er ging nicht darauf ein. “Vegeta hat wohl einen schlechten Tag. Am besten ist es wohl, wir lassen ihn einfach in Ruhe, bis er sich beruhigt hat.” Insgeheim hatte er schon gespürt, dass irgendetwas in Vegeta sich verändert hatte. Abrupt. Er fragte sich, was es wohl war. Sicherlich hatte der Prinz nicht einfach so aufgegeben... Meat seufzte. Er wusste, dass Vegeta ihn an Kakarott gerochen hatte und dass das wohl der Grund für seine Wut war. Aber es war ihm egal. Das war nicht mehr der Vegeta, den er gekannt hatte. Und er hatte die Nacht mit Kakarott so sehr genossen, er würde es wieder tun, auch wenn er seinen Prinzen damit noch so sehr verärgern würde. Natürlich war Vegeta mittlerweile stärker, als er selbst, aber er war sich 100%ig sicher, dass Kakarott ihn beschützen würde, falls der Prinz ihn nochmal angehen würde. Und er wollte Kakarott. Schon lange hatte er sich nicht mehr zu jemandem so hingezogen gefühlt. Und alles was er dafür tun musste, um ihn zu bekommen, war abwarten. Abwarten und Vegeta würde ihn schon in seine Arme treiben. Was hatte dieser kalt gewordene Prinz dem stärksten Mann des Universums schon zu bieten? Er konnte ja nicht mal Gefühle äußern. Unwillkürlich lief ihm eine Gänsehaut die Wirbelsäule hinab, als er daran dachte, wie sehr Vegeta sich verändert hatte, wie eiskalt und scheinbar herzlos er geworden war. Dabei hatte er ja keine Ahnung, wie Vegeta noch gewesen war, als er aus der Sklaverei bei Freezer kam... Besorgt wand er sich der langhaarige Saiyajin zu Kakarott um. “Alles in Ordnung?” In dessen Gesicht war eindeutig zu lesen, dass ihn die Auseinandersetzung mit Vegeta nicht kalt gelassen hatte. Seine Augen waren glasig und seine Mundwinkel waren verspannt. Son Goku wusste nicht, was er denken sollte. Vegetas Abgang machte ihm zu schaffen. Auf den ersten Blick hatte es gewirkt, wie ein Aufgeben, aber Vegeta gab nie auf. Was war es also, das den Prinzen hatte so ruhig weggehen lassen? Irgendwie hatte er ein schlechtes Gewissen seinem Prinzen gegenüber. Eigentlich war er ihm zu nichts verpflichtet. Und doch legte sich eine gewisse Traurigkeit über ihn, da er wusste, dass er Vegeta verletzt hatte. Sollte er jetzt zu ihm gehen? Oder sollte er noch warten? Oder sollte er gar warten, bis Vegeta selbst zu ihm kam? Er wusste es nicht... “Leute, ich glaub, ich brauch etwas Ruhe”, sagte er zu den anderen drei. Kyuri und Fletscher nickten verständnisvoll und zogen sich zurück. Meat trat nun direkt vor ihn und legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. “Hey, mach dir keine Gedanken, du hast nichts Falsches gemacht.” Verwirrt durch diese liebevolle Geste, blickte Son Goku seinem Gegenüber direkt in die Augen. Meat zwinkerte ihm schelmisch zu. Ein warmes Gefühl breitete sich in seinem Körper aus und irgendwie fühlte er sich verstanden und nicht mehr ganz so einsam. Dann holte ihn wieder sein schlechtes Gewissen ein, das durch die letzten Gedanken noch bekräftigt wurde. Noch bevor er vollends errötete, drehte er sich um und schloss seine Zimmertür direkt vor Meats Nase. Kapitel 33: 33 - [Klarheit] --------------------------- 33 Seelenruhig öffnete Vegeta die Türe seines Zimmers und trat ein. Als er sie von innen verschlossen hatte, atmete er tief durch. Dann sank er mit einem Mal in die Knie und stützte sich mit beiden Händen am Boden ab. Sein Puls beschleunigte sich und er bemühte sich gar nicht erst, seine völlig aufgewühlte Aura zu verstecken. Es war ihm völlig egal. Sein Atem wurde flacher, sein Puls hämmerte bis in den letzten Winkel seines Hirnes und eine kleine Schweissperle bahnte sich den Weg an seiner Wange entlang. Er hatte es geschafft, die Fassung zu bewahren, bis er in seinem Zimmer verschwunden war. Die Blöße, dass jemand seinen Zustand zu Gesicht bekam, gab er sich nicht. Mit der Erkenntnis war zuerst die innere Ruhe gekommen. Mit der inneren Ruhe waren die Gedanken losgelöst und konnten ungehindert durch sein Bewusstsein kreisen. Auf dem Weg zu seinem Zimmer, hatten ihn bereits Gedankengänge eingeholt, die er nicht zu denken vermochte. Konnte. Wollte. //Liebe ich Kakarott? Habe ich ihn die ganze Zeit geliebt? Hatte ich deswegen so ein schlechtes Gewissen wegen unserem Streit? Das muss es sein...// Er schluckte heftig. //Das heißt aber, dass ich ihn nicht vertrieben habe, weil ich ihn nicht liebe, sondern weil er mir zu nahe kam und weil ich das nicht ausgehalten habe. Kann ich überhaupt lieben? Bin ich zu so einem Gefühl in der Lage?// Ein frustriertes Knurren. //Scheiss Gefühlskram! Ich bin ein Saiyajin, ich sollte gegen so etwas immun sein! Meat macht uns alle weich...// Langsam rappelte er sich auf und begab sich auf sein Bett. Legte sich auf den Bauch und legte seinen Kopf auf seine verschränkten Arme. Der letzte Gedanke ließ ihn nicht mehr los. Meat machte alle weich. Er seufzte. Es war an der Zeit, sich seiner Vergangenheit zu stellen. Egal, wie sehr er sich dagegen gesträubt hatte. Irgendwie hatte er immer geahnt, dass es eines Tages unter irgendwelchen Umständen dazu kommen würde. Aufgeregt schloss er die Augen und versuchte, sich zu erinnern... Irgendwo - tief in seinem Unterbewusstsein - formten sich Bilder. In Gedanken begab er sich an den königlichen Hof seines Vaters. Erblickte seine Mutter, die mit stolz erhobenem Haupt auf dem Thron neben ihrem Mann saß. Er sah Nappa, der an der Seite seines Vaters stand. Dessen Leibwächter. Zeitsprung. Er sah sich, wie er Nappa ins Jenseits beförderte. Ein kurzes Lächeln bildete sich um seine Lippen. Dann wurde er wieder ernst. //Ich hab ihn einfach so umgebracht... Hm. Damals war ich noch nicht so verweichlicht, wie heute. Aber das ist Kakarotts Schuld. Und die der Erdlinge. Vor allem Bulma.// Zeitsprung. Er sah, wie er neben Bulma im Bett lag. Ihr bleicher, nackter Körper wurde vom Vollmond beschienen, der sich hell leuchtend vor dem Fenster erhob. Er erinnerte sich genau an diese Nacht. Wie schön er Bulma gefunden hatte und wie lange er sich beim Schlafen beobachtet hatte. Es war die Nacht gewesen, in der sie zum ersten Mal miteinander geschlafen hatten. Zeitsprung. Meat. Er sah Meat. Wie er jung gewesen war, sein Körper schmal, aber stark gebaut. Er sah ihn von unten. Er lag auf dem Boden, niedergerungen von Meat. Ein Trainingskampf. Früher war Meat der Stärkere gewesen. ~Ich liebe dich.~ Diese drei Worte hallten in seinem Kopf. Ein einziges Mal hatte er es in seinem Leben gesagt. Er sah Meat, der, fasziniert von Vegetas Aussage, sich zu ihm hinunterbeugte und ihm einen leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen drückte. Vegeta erwischte sich dabei, wie er bei dieser Erinnerung lächelte. Ja, er hatte Meat geliebt. Abgöttisch. Er war sich so sicher gewesen, dass sie Seelenpartner waren... Die Frage war jetzt nur: War er es? Oder war es Kakarott? Für wen empfand er mehr? Er wusste nur, dass er Meat vorhin am liebsten in der Luft zerrissen hatte, aber die Gefühle zu Kakarott waren frischer und somit zur Zeit präsenter in seinem Kopf. Die Gefühle zu Meat hingegen waren irgendwo tief in ihm vergraben. Wenn sie denn überhaupt noch da waren. Fragend blickte Vegeta sein Kopfkissen an. Eigentlich war das eine Frage, die er unbedingt klären musste, bevor er irgendetwas in irgendeine Richtung unternahm. Mit einem Hops erhob er sich elegant vom Bett und starrte in den Raum. //Ja, ich sollte das klären...// Dann verließ er sein Zimmer mucksmäuschenstill. Nachdenklich lag Meat auf seinem Bett und starrte an die Decke. Ihm war einiges klar geworden in der letzten Nacht, das durch die eben passierte Begegnung mit Vegeta und Kakarott nur noch bekräftigt wurde. Allerdings wusste er einige Dinge der letzten Geschehnisse nicht einzuordnen. Vegeta, der auf Kakarott losging wie eine wildgewordene Furie... Und dann die Sache mit dem Super-Saiyajin-Status. Äußerst komisch. Zwei Super-Saiyajins und sogar einer aus einer Unterklasse-Familie? Mehr als seltsam. Kakarott war wirklich bewundernswert... Aber war Vegeta denn wirklich so eifersüchtig? Immerhin war es unter Saiyajin normal, sich “umzusehen” und “auszuprobieren”, wenn man keinen Bund eingegangen war. Dass Vegeta Kakarott gleich angriff, nur weil dieser die Nacht mit ihm verbracht hatte, das wollte einfach nicht in Meats Kopf. Sie waren noch keine Gefährten. Und mehr als den Fast-Kuss am Nachmittag zuvor, hatte sich zwischen ihnen auch noch nicht entwickelt... Waren Vegetas Gefühle von früher noch so stark? Trotz des gedachten Verrates? Aber vielleicht lag es daran, dass er auch etwas mit Kakarott gehabt hat, bevor er ihn wieder getroffen hatte. Und nun hatte Vegeta vielleicht Angst, ihn an Kakarott zu verlieren, was ja durchaus begründet war. Er wollte Vegeta nicht mehr... Er wollte Kakarott. Er konnte nicht mal definieren, woran es lag, aber Kakarott war einfach ein Bild von einem Mann, ein starker Kämpfer, ein toller Liebhaber und einfach so zärtlich, einfühlsam, unschuldig und trotzdem dominant. Herrisch. Wild. Er seufzte - verliebt? - als er merkte, was diese Gedanken schon wieder mit seinem Körper anstellten. Unbewusst fragte er sich, wie er Vegeta beibringen sollte, dass er ihn gar nicht mehr wollte, obwohl dieser sich scheinbar Hoffnungen auf ein Wiederaufleben ihrer alten Beziehung machte. Auf einmal klopfte es an seiner Türe. Nichtsahnend stand er auf, rechnete mit Kyuri oder Fletscher, öffnete die Tür und blickte in die Augen von Vegeta. Urplötzlich kam eine seltsame Panik in ihm auf. Vegeta musste wütend sein... Sehr wütend, wenn er schon auf Kakarott losgegangen war... Gedankenfetzen. Ein Super-Saiyajin. Ein Schlag. Kakarott, der schon Mühe hatte, Vegeta festzuhalten... Was, wenn Vegeta auf ihn losgehen würde?! Aus einem unerwarteten - und absolut unsinnigen - Impuls heraus, schloss er die Türe sofort wieder und lehnte sich von innen mit dem Rücken fest dagegen. “Was willst du?” Eigentlich wollte er selbst nur, dass Vegeta wieder ging. Er wollte sich nicht mit ihm auseinander setzen. Hatte er Angst?! “Lass mich rein, Meat”, sprach der Prinz von draußen völlig ruhig. “Nein!”, antwortete Meat. “Ich bin beschäftigt.” Eine blöde Ausrede, da er ja gerade geöffnet hatte und Vegeta gesehen hatte, dass er nicht beschäftigt war. Er schlug sich mit seiner offenen Hand gegen die Stirn. //Wie bescheuert...// Vegeta seufzte genervt, drückte die Klinke herunter, spürte den Widerstand, der sich von innen gegen die geschlossene Türe lehnte und schob sie mit geringem Kraftaufwand einen Spalt weit auf, so dass er seinen Kopf hineinstecken konnte. “Das ist lächerlich, weißt du das?”, fragte er den Saiyajin, der sich von innen dagegen stämmte. Meat blickte ihn nicht an, sondern bemühte sich weiter, die Türe zu schließen. Er wusste eigentlich gar nicht, warum, Vegeta wirkte nicht wirklich wütend oder aggressiv. Es war wohl sein purer Stolz, der ihm verbot, sich von Vegeta aus dem Weg schieben zu lassen und das auch noch so leicht und ohne körperliche Anstrengung dessen. Der Prinz grinste schadenfroh, als er die vergebliche Anstrengung des Saiyajin sah. Dann schob er die Türe mit einem weiteren Stoß ganz auf und schlüpfte so in den Raum, dass die Türe mitsamt Meat zuknallte. Meat atmete schwer. Er hatte sich ziemlich verausgabt, während Vegeta gelassen da stand und seine Arme verschränkte. “Du solltest härter trainieren”, merkte er ruhig an. Der Saiyajin an der Türe rappelte sich auf. “Was willst du von mir? Wieso bist du hier?” “Wegen dieser Sache, die da vorgefallen ist.” “Was meinst du?”, fragte Meat und sein Herz begann zu rasen. Vegeta zog eine Augebraue nach oben. “Frag nicht so blöd. Letzte Nacht, du, Kakarott. Gehen da Lichter bei dir an?” Meat verdrehte die Augen. “Natürlich weiß ich, was du meinst, aber was ist damit? Was willst du deswegen?” Vegeta blickte durch ihn hindurch und fragte sich, was er eigentlich wollte. “Gute Frage...” Ein resigniertes Seufzen von Meat. “Vegeta... Es tut mir leid, wenn dich die ganze Sache verletzt hat. Ich finde Kakarott nun mal anziehend und da das mit uns beiden”, er fuchtelte nach Worten ringend in der Gegend umher. “Ja gewissermaßen noch in der Luft hängt, fand ich es nicht weiter schlimm, dass ich mit ihm... verstehst du?” Vegeta blickte Meat ausdruckslos an. Dann kniff er die Augen für einen Moment zusammen und suchte dann Blickkontakt zu seinem Gegenüber. Meat schaute unsicher zurück. Dann tat Vegeta einige Schritte auf Meat zu, dessen erster Impuls es war, zurückzuweichen, aber er verkniff es sich vehement. Der Prinz stand nun direkt vor ihm und blickte ihn durchdringend an. “Vegeta... was hast du vor?”, fragte Meat mit leicht panischem Unterton. Bei dem Prinzen musste man mit allem rechnen und da er ihn nicht mehr wirklich kannte, wusste er nicht mal, was er ansatzweise vermuten sollte. Dann packte Vegeta ihn schlagartig mit einer Hand im Nacken und zog ihn nah an sich. Meat blickte nach unten, war er doch ein beachtliches Stück größer, als sein Gegenüber. “Vegeta...” flüsterte er sachte, komplett überrumpelt von der plötzlichen Nähe. “Was machst du...?” Der Blick des Prinzen ließ es nicht zu, weiterzusprechen. Eine wilde Ernsthaftigkeit ging von ihm aus, der Meat einfach nicht entfliehen konnte. Sein Herz klopfte ihm bis zum Hals vor Aufregung. Dann sah er, wie Vegeta seinen Mund leicht öffnete und sich zu seinem Gesicht nach oben bewegte. Und im nächsten Moment spürte er die Lippen des Prinzen auf den seinen. Ein leises Stöhnen entwich ihm, als er diese fühlte, die er so lange vermisst hatte, all die Jahre hindurch und sie waren immer noch so weich und fordernd wie damals. In dieser Hinsicht hatte sich Vegeta wohl kaum verändert, nur ein bisschen weniger zärtlich ging er vor. Wie automatisch öffnete Meat seine Lippen und stieß mit seiner Zunge gegen Vegetas Unterlippe. Kakarott hatte er für den Augenblick völlig vergessen. Vegeta durchdrang sein ganzes Sein und katapultierte ihn zurück in seine Vergangenheit. Es kam ihm vor wie ein lang vergangener Moment und er fragte sich, ob dies der letzte Kuss war, den er mit Vegeta teilen würde. Langsam berührten sich ihre Zungen und begannen einander zu liebkosen. Sie umkreisten und stupsten sich, erst zögerlich und zärtlich, dann immer fordernder. Meat schlang seine Arme um Vegeta und dieser schloss Meat ebenfalls in eine enge Umarmung, seine eine Hand immer noch in dessen Nacken. Eine Weile gaben sie ihre gesamte Energie und Aufmerksamkeit in diesen einen Kuss und als sie sich irgendwann lösten, ohne Blickkontakt aufzubauen, fast verschüchtert durch unausgesprochene Worte zwischen ihnen, war Meat sich doch sicher, dass es ihr letzter Kuss gewesen sein sollte. Als er seinen Blick hob und den Prinzen ansah, der seine Augen immer noch nachdenklich gen Boden gerichtet hatte, überkamen ihn Erleichterung und Klarheit über ihre Situation. Dann hob Vegeta seinen Kopf. Meat blickte in zwei ernst dreinschauende Augen. “Nein. Nichts.” Meat schaute ihn irritiert an. “Wie meinst du das?” “Ich fühle nichts”, antwortete Vegeta völlig ruhig. “Hab ich mir gedacht.” Meat lachte zögerlich. Hatte er das gerade richtig verstanden? “Du.. hast nichts gefühlt?” Vegeta schüttelte langsam den Kopf. Erleichtert atmete Meat auf und lächelte Vegeta an. “Puh... Ich dachte schon, dass es nur mir so geht.” Diese Antwort rang auch Vegeta ein Lächeln ab. “Vegeta, ich bin so erleichtert!”, frohlockte Meat. “Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, dass du eifersüchtig bist. Ich will nicht, dass so etwas zwischen uns steht. Ich bin froh, dass wir das geklärt haben.” Vegeta nickte und fühlte sich innerlich befreit. Jetzt wusste er endlich, was er wollte, konnte die festnagelnden Gefühle aus seiner Vergangenheit endlich über Bord werfen. Und er beschloss, Meat in dem Glauben zu lassen, dass er wegen ihm eifersüchtig gewesen ist. Aber er wusste es jetzt besser. Das musste aber Meat nicht wissen. Doch der war scheinbar gerade vor Erleichterung in einen Redefluss gekommen. ”Und da du Kakarott gesagt hast, dass du ihn nicht liebst, brauch ich jetzt niemandem mehr gegenüber ein schlechtes Gewissen haben. Das erleichtert mich wirklich um Tonnen! Bleibt nur zu hoffen, dass Kakarott-” Sofort war Vegeta hellhörig. “Ja?”, unterbrach er ihn schlagartig. Meat blickte ihn irritiert an. Mit Interesse hätte er nun wirklich nicht gerechnet. “Weißt du, ich fühle mich... ziemlich hingezogen zu ihm. Natürlich hoffe ich, dass er das irgendwann erwidert. Er ist im Moment bestimmt auch mehr als verwirrt von der Situation...” Ein lautes Knurren entfuhr Vegetas Kehle, während sich seine Fäuste ballten und auch ansonsten seine gesamten Muskeln wie zum Angriff anspannten. Seine Augen zogen sich zu dünnen Schlitzen zusammen und er trat ein paar Schritte auf Meat zu, der instinktiv zurückwich und seine Hände wie zur Abwehr nach vorne hielt. “Vegeta.... Was ist denn? Hab ich was falsches gesagt? Bist du... doch eifersüchtig?! Ich versteh das gerade nicht...” Sein Knurren wurde lauter und er packte Meat mit einer gekonnten Bewegung am Kragen und zog ihn ganz nah vor sein Gesicht, so dass er Meats panischen Atem auf seiner Nase spüren konnte. Er ignorierte, wie Meat versuchte, sich mit seinem Armen von ihm wegzudrücken und zischte ihm bestimmt seine Worte ins Gesicht, ohne seine Augen auch nur eine Millisekunde aus den seinen zu lassen. “Wenn du Kakarott noch ein einziges Mal anfasst, dann war das das letzte, was du getan haben wirst. Ist das klar?” Meats Augen öffneten sich weit, wie vor Schreck und er nickte ein paar Mal langsam. Dann wurde er von dem Prinzen sachte losgelassen. Erst ohne den Griff an seinem Kragen wurde ihm klar, welche Bedeutung Vegetas Worte hatten. Der Prinz ging wortlos zur Tür. Bevor er diese öffnete, blickte er sich noch einmal nach Meat um und schaute ihn mit aggressivem Blick an. “Kakarott gehört mir.” Dann verließ er den Raum. Meat fragte sich, was das gerade zu bedeuten hatte. Wieso wollte Vegeta auf einmal Kakarott? Laut Kakarott hatte Vegeta ihm ziemlich deutlich gesagt, dass er ihn nicht liebte. Vielleicht sollte er ihn noch mal nach dem genauen Wortklang fragen. Aber was bedeutete das nun für ihn? Er wollte Kakarott... Er wollte mehr von ihm. Aber was, wenn Vegeta seine Drohung wahr machen würde? Vielleicht sollte er erstmal im Verborgenen um Kakarott kämpfen, so dass Vegeta es nicht mitbekam. Und Kakarott würde sicher nicht zulassen, dass Vegeta ihm etwas antat. Vegeta hatte sich wirklich verändert... Die Beine Vegetas trugen ihn geradewegs in die Küche. Er hatte Hunger. Und er war wütend. Was bildete sich Meat überhaupt ein? Dass er ihm Kakarott einfach so kampflos überlassen würde? Das würde er nicht zulassen! Nicht jetzt, wo er endlich wusste, was er von Kakarott wollte. Er wollte ihn. Nicht nur im Bett. Nicht nur für flüchtige, kurze Augenblicke oder einzelne Nächte, die sie zusammen verbrachten. Er wollte ihn... für immer? Einen Moment lang blieb er mitten im Gang stehen und ließ sich diesen Gedanken auf der Zunge zergehen. //Ich und Kakarott, für immer zusammen.// Er bemerkte zufrieden, dass er lächelte. Dann wurde sein Gesicht wieder ernst. Kakarott hatte mit Meat geschlafen. Das beudetete entweder, dass er etwas für Meat empfand oder aber, dass er ihn selbst schon aufgegeben hatte. Meat hatte recht: Er hatte Kakarott ziemlich deutlich gesagt, dass er ihn nicht liebte. Auch wenn er diese Worte nie so benutzt hatte. Auf jeden Fall wären beide Varianten schlecht. Generell war die ganze Situation einfach nur scheisse... Wieso hatte er nicht eher darauf kommen können, was er für Kakarott empfand?! Wieso erforderte es derartig krasse Geschehnisse, damit er endlich mal an den Teil seines Bewusstseins herankam, der ihm sagte, was er fühlte?! Er lief weiter und betrat die Küche. Sein Weg führte ihn direkt zum Kühlschrank. Nebenher nahm er wahr, wie Kyuri gerade am Aufräumen war. Das dreckige Geschirr war fein säuberlich an der Spüle gestapelt, die leeren Flaschen standen neben der Türe in einer Kiste und sie war gerade dabei, die schweren Vorhänge von den Wänden abzunehmen und zusammenzurollen. “Hallo Vegeta”, grüßte sie freundlich. Einen Moment lang glotzte Vegeta sie geringschätzig an, weil sie ihn gedutzt hatte. Eigentlich war er immer noch ihr Herrscher... Dann riss er sich zusammen und sah über den Faux Pas hinweg, immerhin war es Kakarotts Schwester, die mit ihm sprach und so rang er sich ein verhaltenes “hallo” ab. Kyuri lächelte und wand sich wieder ihren Stoffen zu. Unterdessen holte sich Vegeta etwas essbares aus dem Kühlschrank, erwärmte es und ließ sich damit am Tisch nieder, der schon wieder blitz-blank geputzt war. Aus dem Augenwinkel nahm er wahr, wie Kyuri eine Zeit lang reglos die Türe musterte. Interessiert schaute er zu ihr auf. Als sie das bemerkte, wand sie sich ihm zu und setzte sich hastig zu ihm an den Tisch. Skeptisch zog er eine Augenbraue hoch. “Was ist?” “Ich weiß, es geht mich nichts an, Vegeta, aber ich würde zu gerne wissen, was das vorhin war... Vielleicht eine blöde Idee, ausgerechnet dich zu fragen...” “Wieso?” “Weil ich denke, dass du nicht gerne redest.” “Was du nicht sagst”, entgegnete Vegeta gelangweilt und schob sich ein weiteres Stück Essen in den Mund. “Gerade deswegen”, fuhr Kyuri fort. “Will ich es von dir wissen. Ich glaube Son Goku und Meat würden mir einfach irgendwas erzählen, sich was ausdenken, was weiß ich, aber du - du bist zwar kein Mann großer Worte, aber ich denke, du bist kein Lügner.” Nun gesellte sich auch Vegetas zweite Augenbraue zu seiner skeptischen ersten nach oben und er schaute Kyuri gespannt an. “Und wieso sollte ich es dir erzählen?” “Weil ich dir vielleicht helfen kann.” Vegetas Augen wurden - entgegen allen Naturgesetzen - noch größer, als sie es sowieso schon waren und auf einmal fand er diese Frau, die seinem Kakarott ähnlich sah, ziemlich interessant. “Wie meinst du das?” “Sag mir zuerst, was da los war.” Vegeta grummelte unzufrieden. Aber er war neugierig. Kyuri schien etwas auf dem Kasten zu haben, das spürte er. “Ich habe Meat an Kakarott gerochen und bin ausgerastet. Zufrieden?” “Nein. Das war ja offensichtlich. Was hat es mit diesen blonden Haaren auf sich?” “Das ist der Super-Saiyajin-Status. Wir haben ihn vor ein paar Jahren geknackt. Kakarott, als er gegen Freezer gekämpft hat, ich ungefähr ein Jahr später.” “Und was ist mit der Legende? Eigentlich darf es doch nur einen geben...” Vegeta zuckte mit den Schultern. “Ist wohl Bullshit. Kakarotts Söhne und mein Sohn haben es auch geschafft.” “Kakarott hat eine Familie?”, fragte Kyuri erstaunt. “Ja”, antwortete Vegeta. “Zwei Söhne. Eine Frau, von der er sich getrennt hat. Vernünftigerweise.” Nun zog Kyuri verwundert die Augenbrauen hoch, aber fragte nicht weiter nach. “Jetzt bist du dran”, forderte Vegeta Kyuri mit einer Handbewegung auf. Doch Kyuri schüttelte den Kopf. “Noch nicht, Vegeta. Eines musst du mir noch sagen.” “Ach und was?”, fragte Vegeta genervt. Dieses Frage-Antwort-Spiel ging ihm auf den Keks. Kyuri blickte ihn bedeutungsschwanger an. “Wen von beiden liebst du?” Geschockt und reglos starrte Vegeta sie an. “Das geht dich nichts an!” Kyuri seufzte genervt. “Dann kann ich dir auch nicht helfen.” “Wieso?” “Weil die weitere Vorgehensweise davon abhängt, ob du Kakarott liebst oder nicht. Weißt du, ich komm mir eh schon absolut hinterhältig vor, weil ich den ganzen Scheiss hier gerade abziehe.” Sie war in einen Flüsterton übergegangen. “Meat ist mein bester Freund, wir sind Jahrzehnte lang zusammen durch den Weltraum geflogen, waren so gut wie nie voneinander getrennt. Aber Kakarott ist mein Bruder. Und Blut ist ja bekanntlich dicker, als Wasser. Kakarott ist ein starker Kämpfer, aber ich fühle instinktiv, dass er verletzlich ist und zu gutmütig. Er lässt sich zu viel gefallen. Deswegen mache ich mir Sorgen um ihn. Und der Schlüssel zu seinen Sorgen bist du.” Geistesabwesend nickte Vegeta und starrte auf den Tisch. Kyuri hatte recht. Kakarott ließ sich zu viel gefallen und leider hatte er sich auch von ihm viel zu viel gefallen lassen. Wenn er sich zurückerinnerte an die Situation in Bulmas Raumschiff, als er ihn fast vergewaltigt hatte und Kakarott hatte sich einfach nicht gewehrt... Auf einmal tat es ihm wahnsinnig leid, was er ihm alles angetan hatte und dass er so ein gefühlskalter Klotz war. Aber er war nun mal so... Kakarott hatte das doch gewusst... Und sich auch nie beschwert. Vielleicht liebte er Kakarott gerade deswegen...? “Und da er mein Bruder ist und ich ihn sehr gern habe - immerhin ist er der letzte, der mich an meine Familie erinnert und ich bin wirklich froh, ihn getroffen zu haben - will ich ihm helfen, aus dieser Misere rauszukommen.” “Mhm. Und welche Optionen gibt es?”, fragte Vegeta skeptisch. “Wenn du Meat liebst, dann werde ich mir Kakarott schnappen und ihn fortbringen von hier. Er kann dann nicht hier bleiben. Wenn du aber Kakarott liebst, dann werde ich irgendwie dafür sorgen müssen, dass ihr beide von hier verschwindet. Dann könnt ihr beide nicht hier bleiben. In jedem Fall kann Kakarott nicht hier bleiben.” “Wieso denkst du das? Was ist, wenn Kakarott bei Meat bleiben will? Und wenn Meat das will? Dann", er knirschte mit den Zähnen und ballte seine rechte Faust. “Dann müsste ich ja wohl verschwinden...” Es fiel ihm unheimlich schwer, diese Worte auszusprechen, aber sie waren nun mal Realität und zudem noch äußerst wahrscheinlich wahr. Kyuri schüttelte den Kopf und verzog das Gesicht. “Vegeta, du bist blind.” Ein vorwurfsvoller Blick strafte sie. “Selbst ein Blinder würde sehen”, setzte Kyuri flüsternd an. “Dass Kakarott nicht in Meat verliebt ist.” Nun wurde Vegetas Blick ernst und fragend. “Meat ist schön. Sie hatten ihren Spaß miteinander, aber mehr nicht. Es hat ihnen beiden gut getan. Auch, wenn es dir nicht passt.” “Wie kannst du dir da so sicher sein?!”, fragte Vegeta wütend und laut in den Raum. Augenblicklich hielt Kyuri ihren Zeigefinger an den Mund und gebar dem Prinzen damit, leiser zu reden. “Ich weiß nicht”, fügte sie an. “Aber ich hab einen Blick für so was. Ich bin eine Frau.” Schelmisch zwinkerte sie ihm zu. Aber Vegetas misstrauischer Blick traf sie. “Vertrau mir, Vegeta. Kakarott liebt dich. Wenn du Meat liebst, dann muss er hier weg, weil er das nicht überstehen würde. Wenn du ihn liebst, dann müsst ihr beiden hier weg, weil ich sehe, dass Meat sich ziemlich in Kakarott verknallt hat. Also. Wen?” Vegeta stand vor einer Entscheidung, die sein ganzes Leben beeinflussen würde. Er wusste, dass er Meat nie wieder sehen würde, wenn er sich jetzt gegen ihn entschied. Gleiches galt für Kakarott. Vergangenheit gegen Gegenwart. Zukunft... Wenn er sich seine Zukunft vorstellte, sah er nich Meat. Er sah Kakarott. Kakarott, der glücklich in seinen Armen lag an einem sonnigen Morgen in ihrem gemeinsamen Bett. Er lächelte. “Das hab ich mir gedacht”, sagte Kyuri sanft und grinste Vegeta an. “Was hast du dir gedacht?”, fragte er sie verwirrt. “Dass du Kakarott liebst.” “Wie hast du das gesehen? Kannst du... Gedanken lesen?” Kyuri prustete laut lachend los und fiel fast mitsamt ihrem Stuhl nach hinten um. Als sie sich wieder halbwegs gefasst hatte, wischte sie ihre Lachtränen aus den Augen und blickte Vegeta sanft an. “Nein, keine Sorgen, das kann ich nicht. Wenn du Meat lieben würdest, hättest du anders geschaut.” “Ach ja? Was weißt du schon...”, tat Vegeta sie ab. “Meat ist dir körperlich weit unterlegen”, erkärte Kyuri ihren Gedankengang. “Du hast aber geschaut, als hättest du endlich jemanden gefunden, der dir ebenbürtig ist. Nicht jemanden, den du beschützen kannst.” Sie setzte ein forsches Grinsen auf. “Gut, was?” “Ach”, sagte Vegeta und verschränkte die Arme. “Und wie soll’s jetzt weiter gehen? Du kannst ja Kakarott wohl kaum sagen 'hey, du und Vegeta, ihr müsst jetzt gehen, ihr könnt hier nicht länger bleiben’ blabla.” Er äffte sie mit einer derselben hohen Stimme nach, mit der er auf der Erde immer Bulma geärgert hatte. Beleidigt schaut Kyuri ihn an. “Ich muss dir nicht helfen, weißt du.” “Ach komm schon”, sagte Vegeta gereizt. “Jetzt hab dich nicht so.” “Für Kakarott”, erklärte Kyuri. Dann erzählte sie Vegeta von ihrem Plan. Kapitel 34: 34 - [Das Verschwinden] ----------------------------------- Hallöchen! Hier mal wieder ein nettes Kapitel zum Wochenende. Das Ende ist nicht ganz so fies, wie das letzte Mal, als ich das Wochenende "nett einleiten" wollte.^^ Viel Spaß und danke für eure lieben Kommentare! Kann mir nichts schöneres vorstellen, als euch zu beglücken! :D ------------------------------------------- 34 Bedröppelt saß Son Goku auf seiner Bettkante und starrte Löcher in die Luft. Er wartete auf irgendetwas. Vielleicht auf irgendein übernatürliches Zeichen, das ihm sagte, was er tun sollte. Er war der Verzweiflung nah. Er liebte Vegeta. Aber die Nacht mit Meat war auch schön gewesen. Aber er liebte Vegeta. Aber Meat wollte ihn. Oder wollte Meat eigentlich Vegeta? Wollte Vegeta Meat? //Wieso Vegeta wohl auf Meat losgegangen ist, vorhin?// Diese Frage stellte er sich schon die ganze Zeit. Meat war absolut wehrlos gegen ihn, das musste er doch selbst in seiner Wut noch wissen. Ein Lächeln schlich sich in sein Gesicht. Er hatte Vegeta schon lange nicht mehr so wütend erlebt. Und dann auch noch Wut aus Eifersucht. Irgendwie hatte die ganze Situation etwas groteskes. Und irgendwie fand er es süß, seinen Prinzen wegen so etwas so in Rage zu erleben. Vegetas erster wirklicher Gefühlsausbruch, seit sie sich kannten. Irgendwie schlauchten ihn diese ganzen Nachdenkereien unendlich und er fühlte sich, als bräuchte er etwas Ablenkung. Vielleicht einen kleinen Snack. Immerhin hatte er heute noch nicht wirklich viel zu sich genommen... Er stand auf und begab sich in Richtung Küche. Als er die Küche betrat, stellte er zuerst fest, dass alles aufgeräumt war. Keine Rückstände mehr von der Feier. Dann bemerkte er Vegeta, der mit etwas zu Essen am Tisch saß und ihn genauso peinlich berührt anschaute, wie er ihn. “Äh... hallo”, rang sich Son Goku ab. Dann ging er vorsichtig zum Kühlschrank, Vegeta nicht aus den Augen lassend, obwohl dieser sich schon wieder seinem Teller zugewandt hatte. Nachdenklich öffnete er den Kühlschrank und blickte hinein. Er wusste nicht recht, wie er sich Vegeta gegenüber verhalten sollte. Ob er sich einfach zu ihm an den Tisch setzen sollte, um zu essen. Ob er dann mit ihm reden sollte und wenn ja, über was? Sicherlich nicht über seinen Wutausbruch vorhin, obwohl das das einzige war, das ihn zur Zeit wirklich beschäftigte. Oder er könnte einfach sein Essen nehmen und wieder in sein Zimmer zurück gehen. “Mach mal zu, es zieht”, meckerte Vegeta vom Tisch zu ihm rüber. Erst jetzt bemerkte Son Goku, dass der Kühlschrank immer noch offen war und dass er noch nicht mal geschaut hatte, was überhaupt darin lag. Also ergriff er das erstbeste, das irgendwie nach Fleisch aussah, und schloss die Tür. Unschlüssig drehte er sich um und schaute zu Vegeta, der essend am Tisch saß und ihn zu ignorieren schien. Wie lange er ihm schon nicht mehr nah gewesen war... Eine Melancholie legte sich über ihn wie ein Trauerschleier. Dann begab er sich zum Tisch und setzte sich ihm gegenüber auf den Stuhl. Begann, sein Essen zu essen. Hin und wieder hob er flüchtig seinen Kopf, um zu sehen, was Vegeta tat. Aber der war einfach nur mit Essen beschäftigt und ignorierte ihn. Frustriert über so wenig Interesse, verging ihm der Appetit und er stocherte mit seiner Gabel lustlos auf seinem Teller herum. “Du riechst immer noch...”, stellte Vegeta trocken fest und erhob nicht mal seinen Blick. Geschockt starrte Son Goku ihn an. “Aber... ich...” Er hatte sich nach Vegetas Wutausbruch sofort geduscht und gründlich gereinigt. Nicht etwa, weil er nicht mehr nach Meat riechen wollte oder weil es ihm unangenehm war, vor Vegeta, sondern weil es ihm generell unangenehm war, nach jemand anderem zu riechen, wenn es jemanden gab, der das wahrnehmen konnte. Oder? Jetzt fragte er sich, ob er sich nicht doch wegen Vegeta geduscht hatte... “Sag mal, Kakarott”, begann Vegeta und hob seinen Kopf, blickte seinem Gegenüber nun direkt in die Augen. “Hast du dich eigentlich von ihm ficken lassen?” Son Gokus Augen weiteten sich vor Überraschung und vor Schreck. Seine Wangen liefen rot an. Was sollte er darauf jetzt bitte antworten?! Sollte er überhaupt antworten? “Also, Vegeta, das... das geht dich nun wirklich nichts an.” “Ich wills aber wissen”, fügte er dreist an. “Rein aus Interesse.” “Es geht dich nichts an.” Damit wand er sich wieder seinem Teller zu und übernahm nun den Part, sein Gegenüber gekonnt zu ignorieren. Vegeta lächelte amüsiert, als er sah, wie Kakarott seinen Blick starr nach unten richtete, um ihn bloß nicht nochmal anzusehen. Irgendwie gefiel ihm das Spiel, das er gerade spielte. Auch wenn es natürlich ein Restrisiko gab, das ihm irgendwie zu schaffen machte. Was machte Kyuri eigentlich so sicher, dass Kakarott nicht bei Meat bleiben würde?! Ein paar Minuten später hatte Kakarott sein Essen vollends verschlungen und stellte den dreckigen Teller an die Spüle. Ohne Vegeta auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen, lief er zu Tür, als er plötzlich, in einem Moment der Unaufmerksamkeit, Vegetas Hand an seiner Schulter spürte. Mit einer blitzschnellen Bewegung wurde er herumgerissen und gegen die Wand gedrückt. Seinem Impuls, sich zu wehren, gab er nicht nach. Was wollte Vegeta denn jetzt von ihm?! Der Prinz hatte ihn mit seinen Händen an den Schultern gepackt und ihn an der Wand festgenagelt. Mit festem Blick und ernster Miene schaute er in Kakarotts Augen und kam ihm unsagbar nahe. “Sag es mir.” “Was?”, fragte Son Goku fast flüsternd, Vegetas Atem in seinem Gesicht spürend. Ein heißer Schauer durchlief seinen Körper, ausgelöst durch die plötzliche unmittelbare Nähe zu ihm. Er wusste nicht, wie er reagieren sollte. “Sag mir, ob er in dir war.” “Es geht dich nichts an”, entgegnete Son Goku erneut und schaute ebenso ernst zurück. Dann sah er, wie Vegetas Blick leicht glasig wurde und sich sein Körper verkrampfte. “Bitte, Kakarott, ich muss es wissen.” “Wieso?” “... weil- ...” Vegeta wusste nicht recht, wie er ihm diese Frage beantworten sollte. Irgendwie hatte er das Gefühl, die ganze Sache wäre nur halb so schlimm gewesen, wenn Kakarott sich nicht hatte nehmen lassen. Das war etwas, was bisher nur sie miteinander geteilt hatten. Kakarott hatte vor ihm keinen Mann gehabt. Und er selbst war auch immer der aktive Part gewesen, bevor er sich von Kakarott hatte nehmen lassen. Inständig hoffte er, dass Kakarott seine Frage beantworten würde. Und zwar verneinend. Son Goku sah am Blick des Prinzen, dass sich gerade irgendetwas in ihm tat. Ihn beschäftigte etwas. Es sah fast aus wie Verzweiflung. Dringlichkeit. “Wenn es dich so brennend interessiert: Er war nicht in mir.” Überwältigt von seinen Gefühlen riss Vegeta die Augen auf. “Nicht? Auch nicht mit...? Ich meine, ich weiß ja, was man mit den Dingern anstellen kann.” “Nein. Er war nicht in mir. Gar nicht.” Son Goku sagte es, als wäre es ihm selber erst jetzt aufgefallen. Wieso hatte er das eigentlich nicht gewollt? Wäre bestimmt eine interessante Erfahrung gewesen. Noch daüber sinnierend, wieso er so urplötzlich gegen Meats Eindringen in ihn gewesen war, realisierte er plötzlich, dass Vegeta sich zu ihm vorbeugte. Ohne Vorwarnung küsste der Prinz ihn mit seinem weichen Lippen auf seinen Unterkieferknochen. Sehnsüchtig hauchte Son Goku aus. Dann war der Moment auch schon vorbei und sie blickten sich in die Augen. Son Gokus Augen glänzten vor Verwirrung und Freude. So lange hatte er diese Lippen nicht mehr gespürt. So gerne wollte er sie küssen... Sie schmecken. Und Vegetas Aktion gerade verwirrte ihn zutiefst. Er wusste überhaupt nicht mehr, an was er glauben sollte und an was nicht. “Das hab ich mir gedacht”, antwortete Vegeta auf Son Gokus letzte Aussage. Er grinste Kakarott spitzbübisch an und verließ dann ohne einen weiteren Blick die Küche. Son Gokus Schultern fühlten sich seltsam nackt an, jetzt wo Vegetas Hände nicht mehr auf ihnen lagen und wie selbstverständlich verschränkte er seine Arme, um sich zu schützen und die Wärme ein wenig bei sich zu halten. //Was für ein Spiel treibt Vegeta da eigentlich mit mir?// Eine Weile starrte er dem Prinzen noch nach, dann machte er sich selbst auf den Weg zu seinem Zimmer. Während er die Gänge entlang lief, drehten sich seine Gedanken. Wieso war Vegeta ihm so nahe gekommen? Und wieso hatte er unbedingt wissen wollen, ob Meat in ihn eingedrungen war? Und wieso zum Teufel hatte er das eigentlich nicht von Meat gewollt? Immerhin fand er Meats buschigen Schwanz unheimlich erotisch und erregend... Auf jeden Fall hatte er nicht aus Angst nein gesagt. Dunkel erinnerte er sich daran, dass er in dem Moment, indem er Meat an seinem Hintern gespürt hatte, für einen kurzen Moment an Vegeta gedacht hatte... Ein Seufzen drang aus seinem Mund. Er versuchte, sich Vegetas weiche Lippen vorzustellen. Wie sehr sehnte er sich nach seinen Küssen... Seinen fordernden und doch irgendwie zärtlichen Küssen. Er war verwirrt. Eben noch hatte er mit Meat geschlafen und schon war er in Gedanken wieder so mit Vegeta beschäftigt. Und den Prinzen schien die ganze Situation ja auch irgendwie nicht kalt zu lassen, immerhin hatte er einen Wutausbruch gehabt und seine Aktion in der Küche musste auch irgendwie damit zu tun haben. Am liebsten hätte er Vegeta dafür verflucht, dass er so verdammt ungesprächig war! Konnte nie einfach mal reinen Tisch machen. Als er gerade seine Zimmertüre öffnen wollte, lief ihm Fletscher entgegen. “Hey Kakarott!”, rief er. “Warte mal kurz.” Son Goku hielt inne und schaute ihn nachdenklich an. “Hey, was gibts?”, fragte er wortkarg. Irgendwie war er noch so mit Vegeta beschäftigt, dass ihm eine Begegnung mit irgendwem überhaupt nicht behagte. “Ich habe eventuell”, sprach er geheimnisvoll. “Eine Überraschung für Vegeta und dich.” “Für Vegeta und mich? Eine Überraschung?”, fragte Son Goku und schaute ihn irritiert an. “Ja”, sagte Fletscher fast euphorisch. Son Goku kannte ihn nicht so aufgeregt. Fletscher war sonst immer eher der ruhige Typ, der sich im Hintergrund hielt. “Ich hab auf der IPKA einen alten Bekannte getroffen und ihn gefragt, ob er mir einen Kontakt herstellen kann. Und es hat funktioniert.” Son Goku schüttelte fragend seinen Kopf. “Kontakt? Aha?” “Naja, jedenfalls habe ich einen Kontakt zu jemandem hergestellt, den du und Vegeta unbedingt mal treffen solltet. Ich habe ein Treffen arrangiert für morgen.” “Und was genau ist das für ein Kerl? Ich meine, wieso sollten wir ihn treffen?” “Das ist ja die Überraschung. Das erfahrt ihr aber erst, wenn ihr dort seid”, ergänzte Fletscher schlussendlich. “Ach ja und heute Abend gehen Kyuri und ich in eine Künstlerbar unten auf Oryx. Ein paar Leute treffen. Vielleicht wollt ihr mit. Meat habe ich auch noch nicht gefragt.” Son Goku nickte geistesabwesend, während er sich immer noch fragte, was für einen Kerl er da treffen würde. Aber wenn Fletscher so aufgeregt war, konnte es nur spannend werden. “Mal sehen”, sagte er ruhig. Fletscher nickte und ging dann seines Weges. Son Goku betrat sein Zimmer. Fünf Minuten später klopfte es. “Ja?” “Ich bins”, erscholl Meats weiche Stimme von draußen. “Kann ich reinkommen?” “Klar”, antwortete Son Goku mit einem leichten Unbehagen im Bauch. Es war das erste Mal, dass er seit Vegetas Wutausbruch mit Meat alleine war. Der langhaarige Saiyajin schloss die Türe hinter sich. “Hey”, grüßte er Kakarott, der auf dem Bett saß. Dann setzte er sich neben ihn. “Wie gehts dir?” “Hm...”, grummelte Son Goku unzufrieden. “Etwas verwirrt.” Zärtlich legte Meat seine Hand auf sein Knie. “Ja, so gehts mir auch... Das mit Vegeta war echt unnötig...” Son Goku nickte und schaute ihn nicht an. Er starrte nur auf die Hand, die auf seinem Knie lag. Sie sollte ihn wohl trösten, aber eigentlich machte sie ihn nur nervös. Inständig hoffte er, dass Meat ihn nicht wieder mit seinen grünen Augen dazu bringen würde, irgendetwas zu tun, das er danach bereute. Bereute? //Bereue ich etwa, dass ich mit ihm geschlafen habe?!// Langsam erhob er sich, um Meats Hand so unauffällig wie möglich los zu werden und wanderte im Zimmer auf und ab. “Kakarott, ich muss dich mal was fragen.” “Ja?” Aus dem Augenwinkel sah er, wie ernst Meats Miene wurde und dass er zögerte, was sein Interesse weckte. Er blieb stehen und sah ihn an. “Du hast mir mit an unserem ersten Abend hier auf dem Schiff erzählt, dass Vegeta dir gesagt hat, dass er dich nicht liebt. Wie genau war sein Wortlaut, als er das gesagt hat?” Augenblicklich lief Son Goku rot an. Eine Panik stieg in ihm auf. Sollte er Meat jetzt sagen, dass Vegeta gesagt hatte, dass er ihn liebt? Würde er Meat dadurch zu Vegeta treiben? Würden die beiden wieder zusammen kommen? Wobei das auch ohne seine Aussage ziemlich wahrscheinlich klang... Es würde also nichts ändern. Oder sollte er lügen? Wenn ja, was sollte er sagen? “Wieso willst du das wissen?” Meat senkte seinen Blick zu Boden. “Er war vorhin bei mir und... nun ja... da sind wir irgendwie darauf zu sprechen gekommen.” Nun war Son Gokus Neugierde endgültig geweckt. “Ihr habt über mich gesprochen?” Zögerlich nickte Meat. “Ja, kurz. Aso, sagst dus mir bitte? Ich würds gern wissen.” Son Goku biss sich auf die Unterlippe. Dann rang er sich dazu durch. “Er... hat nicht direkt gesagt, dass er mich nicht liebt. Vielmehr hat er gesagt, dass er dich liebt.” Schockiert blickte Meat ihn an. Vegeta hatte ihn all die Jahre hindurch geliebt? //Wow... Schade, dass wir uns jetzt in so kurzer Zeit auseinandergelebt haben...//, dachte er frustriert. Aber so war es nun mal, wenn man sich Jahrzehnte lang nicht sah und auseinander entwickelte. Aber er wusste, dass er jetzt, nachdem er das gehört hatte, genau darauf achten musste, was er zu Kakarott sagte. Wenn er ihm jetzt sagen würde, dass Vegeta gesagt hatte “Kakarott gehört mir”, dann würde Kakarott mit offenen Armen zu Vegeta rennen. Und er würde alleine bleiben. “Wie seid ihr darauf gekommen?”, fragte Son Goku interessiert und setzte sich an den kleinen Tisch. “Wir haben uns unterhalten und haben gemerkt, dass wir wohl nicht füreinander gemacht sind...”, erklärte Meat und versuchte, traurig zu klingen. “Ihr seid also nicht...?!”, fragte Son Goku verblüfft. Meat lächelte ihn an. “Nein, wir sind nicht zusammen und werden auch nicht wieder zusammen kommen. Wir haben uns wohl einfach auseinander gelebt.” “Und wie seid ihr auf mich zu sprechen gekommen?” Die pure Neugierde sprach nun aus Son Goku. Meat seufzte. “Ich hab ihm gesagt... dass... dass ich mich zu dir hingezogen fühle...” Ein leichter Rotschimmer bildete sich auf seinen Wangen. Ein schweres Geständnis, aber immerhin war es jetzt raus und Kakarott wusste, woran er bei ihm war. Verblüfft klappte Son Gokus Mund auf. Meat mochte ihn... Er hatte es sich eigentlich gedacht. Er mochte ihn auch, aber konnte es für mehr reichen? Und Vegeta? “Und für Vegeta war das in Ordnung?”, fragte er dringlich. Diese Frage war wichtig. Äußerst wichtig. “Ich denke schon. Er hat nicht wirklich was dazu gesagt”, antwortete Meat und lief ein Stück weit röter an. //Hoffentlich merkt er nicht, dass ich lüge...// “Hm...” Nackdenklich und traurig über das, was Meat gesagt hatte, stützte er seinen Kopf in seine Hand. //Vielleicht//, dachte er hoffnungsvoll. //Hat er nur so getan, als wäre es ihm egal... Ich muss mit ihm reden. Auch wegen vorhin in der Küche. Ich komm einfach nicht drauf, was es zu bedeuten hat.// Schnell erhob er sich von seinem Stuhl. “Meat, es tut mir leid, dass ich dich jetzt einfach so sitzen lasse, aber ich muss dringend was klären.” Mit hastigen Schritten öffnete er die Türe und eilte zu Vegetas Zimmer. Vor der Türe hielt er einen Moment lang inne. Er konnte Vegetas Aura nicht spüren. Weder im Zimmer, noch sonst wo. Scheinbar unterdrückte er sie. Sachte klopfte er an. “Vegeta?” Keine Antwort. Also öffnete er einfach die Türe. Das Zimmer war leer und dunkel. Er knipste das Licht an. Seine Augen verengten sich. Das Zimmer war etwas zu leer für seinen Geschmack. Vegetas Sachen lagen nicht mehr auf dem Tisch und auch ansonsten waren keine Spuren für Vegetas Anwesenheit auszumachen. Erneut konzentrierte er sich auf die Aura des Prinzen. Er spürte nichts. Panik keimte in ihm auf. Wo war Vegeta? Er rannte in die Küche. Auch hier war niemand. Auch der Trainingsraum war leer. Ebenso wie der kleine Raum mit der EPB-Station. Und auch nichts wies darauf hin, dass sich vor kurzem jemand weg gebeamt hatte. Das ungute Gefühl in seiner Magengegend wurde stärker. Als er zurück zu seinem Zimmer rannte, sah er Meat, der wohl eben auf dem Weg zur Küche war. “Meat, wo ist Vegeta?”, fragte er mit ernstem Blick. Meat blickte ihn fragend an. “Keine Ahnung. In seinem Zimmer? Ich hab ihn nicht gesehen...” “Scheisse...”, flüsterte Son Goku und eilte weiter. “Was ist denn los?", rief Meat ihm besrogt hinterher, aber er antwortete nicht. Hastig klopfte er an Kyuris Türe. Sie öffnete und schaute ihn an. “Was ist los? Du wirkst aufgekratzt.” Er versuchte, an ihr vorbei einen Blick ins Zimmer zu werfen. Wieso er Vegeta hier vermutete, wusste er nicht, aber wo sollte er sonst sein? Das Zimmer war leer, nur aus dem Bad nebenan drangen Duschgeräusche. “Weißt du, wo Vegeta ist?” “Er ist vorhin abgereist”, antwortete Kyuri ruhig. Son Gokus Gesichtszüge entglitten ihm. Seine Pupillen weiteten sich. “Was?!” “Ja. Er hat unseren Interspace-Gleiter genommen. Hat irgendwas geschwafelt von wegen er gehört hier nicht mehr hin und so was.” Mit weit offenem Mund starrte er seine Schwester an. “Meinst du... das ernst?” Er schluckte schwer. “Ja, wieso?” Mit einem Mal war ihm absolut zum Heulen zumute. Wortlos drehte er sich langsam um, weg von Kyuri und stützte sich mit einer Hand an der kalten Wand ab. Seine Körpertemperatur war vor Aufregung um einige Grad gestiegen. Er fühlte sich fiebrig und schwach. //Vegeta verschwindet und unterdrückt seine Aura, damit ich ihm nicht folgen kann... Er muss mich wirklich verachten...// Kyuri legte beschwichtigend eine Hand auf Son Gokus Schulter. “Kakarott? Ist alles in Ordnung? Du siehst so bleich aus...” “Er ist einfach...”, presste er gequält heraus und wusste nicht weiter. “Hör mal, Kakarott. Er hat zu mir gesagt, er will dir und Meat nicht länger im Weg stehen. Er meinte, er habe das Gefühl, ihr gehört zusammen und dass er hier nur stört. Außerdem wollte er das nicht sehen.” Son Goku schüttelte langsam seinen Kopf hin und her. Er konnte einfach nicht glauben, was Kyuri ihm da erzählte. “Wieso hat er sich nicht verabschiedet?”, flüsterte er verzweifelt. Kyuri seufzte. “Weil er es nicht ertragen hätte, dich nochmal zu sehen.” “Bin ich wirklich so scheußlich für ihn?...”, fragte er bitter. Kyuri ging um ihn herum und nahm das Gesicht ihres Bruders in ihre Hände. “Nein, ganz und gar nicht!”, sagte sie ernst. “Er wollte dich nicht nochmal sehen, weil er wusste, dass er dann nicht gehen würde.” “Verstehe nicht...” Seine Stimme war kraftlos und brüchig geworden. Er fühlte sich einsam. “Kakarott”m seufzte Kyuri. “Verstehst du immer noch nicht, dass Vegeta dich liebt? Er ist nur gegangen, weil er dich so sehr liebt, dass er nicht ertragen hat, wie du dich langsam aber sicher in Meat verliebt hast.” Ungläubig hob Son Goku seinen Kopf. “Was? Kyuri, das kann nicht stimmen!” //Oder?... Liebt Vegeta mich?// Kyuris Augen verrieten nichts von einem Scherz. Sie meinte es ernst. “Und... jetzt ist er weg?” Ein Nicken von seiner Schwester. Er schluckte schwer. “Aber... ich...”, setzte er an. “Ich liebe ihn... Wie kann er das vergessen haben?” “Kakarott, du kannst es jetzt nicht ändern. Werd dir erstmal über deine Gefühle klar. Vielleicht gehörst du ja wirklich zu Meat.” “Wo ist er hin? Sag mir, wo er hin ist!” Bei den letzten Worten hatte er fast geschrien und er hatte seine Schwester verzweifelt an den Schultern gepackt und geschüttelt. “Du tust mir weh!”, rief sie anklagend. Auf der Stelle ließ er sie los. “Tschuldige...”, murmelte er schuldbewusst. “Ich weiß nicht, wo er hingeflogen ist”, antwortete sie und verschränkte die Arme. In diesem Moment wurde ihm klar, dass Meat gelogen hatte. Es konnte gar nicht so gewesen sein. In dem Fall, dass Vegeta ihn wirklich liebte, wäre Vegeta nie ruhig geblieben. Er hätte nicht einfach so kampflos aufgegeben. Irgendetwas musste vorgefallen sein. Er hob seinen Zeige- und Mittelfinger an die Stirn und teleportierte sich direkt neben Meat, der gerade in der Küche saß und bei seinem Erscheinen wieder mal vom Stuhl fiel. “Mensch, Kakarott, du hast mich zu Tode erschreckt!”, klagte er ihn an. Son Goku half ihm auf und ließ ihn sich nicht wieder setzen. Seine Hand packte ihn am Kragen. “Du hast gelogen”, stellte er einfach fest. “Wie hat Vegeta wirklich reagiert, als du ihm gesagt hast, dass du mich willst?” Meat schluckte unwillkürlich, als er Kakarotts ernstes Gesicht sah. Irgendetwas wie Wut schien in ihm zu kochen. Beim besten Willen wollte er sich nicht mit ihm anlegen. “Ich... weiß nicht, was du meinst...” Son Goku knurrte laut. “Raus damit!”, schrie er ihn an. “Ist ja gut!”, antwortete Meat panisch und hob beschwichtigend die Hände. “Er hat gesagt...” Dann Schweigen. Son Goku wartete. “Ja?” Meat schluckte erneut. “Kakarott... ich hab nur gelogen, weil ich mich in dich verliebt habe... Und weil ich weiß, dass du Vegeta liebst. Ich wollte... dich für mich haben... verstehst du?” “Was. Hat. Er. Gesagt.” Son Gokus Augen wurden zu engen Schlitzen. “Er hat gesagt, wenn ich dich nochmal anfasse, wird das das letzte sein, was ich getan habe. Und dass du ihm gehörst.” Schlagartig weiteten sich Son Gokus Augen. Das war eine Aussage, die durchaus zu Vegeta passte. Er ließ Meat los, der ihn wie gebannt anstarrte. //Wenn ich das nur ehr gewusst hätte... Ich hätte ihn nicht aufgeben dürfen... Ich wusste es doch eigentlich die ganze Zeit... Er selbst hat es mir ausgeredet...// “Und jetzt ist er fort...”, säuselte er in den Raum, der ihm auf einmal unheumlich groß und leer erschien. Meat nahm er schon gar nicht mehr wahr. Mit langsamen Schritten schlurfte er zur Türe, durch die in diesem Moment Kyuri trat. “Hier bist du! Dieses Teleportieren ist echt anstrengend für uns, Kakarott...” Besorgt sah sie zwischen Meat und ihm hin und her. Dann griff sie ihn am Arm. “Du solltest ein wenig schlafen. Du siehst fürchterlich aus. Komm mit. Ich weck dich später, dann kommst du mit uns runter nach Oryx. Ein bisschen Ablenkung wird dir gut tun. Keine Widerrede!” Er nickte stumpf. Kyuri brachte ihn in sein Zimmer. Er legte sich hin. Sofort schlief er ein. Unruhig. Zufrieden lächelnd verließ seine Schwester das Zimmer. Nun wusste sie, dass sie Recht gehabt hatte. Kakarott und Vegeta gehörten einfach zusammen. Alles würde sich fügen. //Schade für Meat...//, dachte sie. Gedankenverloren blickte Vegeta in die Weite des Weltraums. Sterne flogen in rasantem Tempo an seinem Gleiter und an seinen Augen vorbei. Er dachte an Kakarott und eine seltsame Schwere legte sich über ihn. Er war einfach abgeflogen ohne sich zu verabschieden. Jetzt lag schon so viel Strecke zwischen ihnen, dass er sich nicht mal mehr in der selben Galaxie wie er befand. Der Gleiter war wahnsinnig schnell. Nicht zu vergleichen mit Bulmas Technologie. Sicher würde sie sich wahnsinnig darüber freuen, ihn in seine Einzelteile zu zerlegen und zu inspizieren. Mit einem kurzen Blick auf den Bordcomputer kontrollierte er seinen Kurs. Noch drei Tage. Sehnsüchtig hoffte er, dass Kyuri sich nicht geirrt hatte. Im Grunde war es die ultimative Zerreißprobe für ihre Liebe. Dann ein Lächeln. Kakarott würde ihn schon finden. Allzu schwer machte er es ihm ja nicht. Kapitel 35: 35 - [Musik] ------------------------ So, hier schlussendlich doch mal ein neues Kapitel. Ich bin jetzt sicher, dass ich die Geschichte in 40 Kapiteln schaffe. Also stellt euch mal auf ein baldiges Ende ein. :) ------------------------------------------ 35 Als Kyuri ihn sachte weckte, fühlte er sich ein bisschen ausgeglichener, als noch vor ein paar Stunden. Mit der Wachheit kam auch langsam das Bewusstsein dafür zurück, was geschehen war. Meat war in ihn verliebt und hatte ihn angelogen. Doch das war ihm egal. Es war sogar irgendwie verständlich. Er hatte Meat auch nicht von Anfang an gesagt, auf welche Art Vegeta ihm damals gesagt hatte, dass er ihn nicht liebte. //Vegeta.// Ein dumpfer Schmerz drang in sein Bewusstsein. Ihm war schlecht. Sein Bauch streikte. Um nichts in der Welt hätte er jetzt auch nur einen einzigen Happen herunterbekommen. “Mach dich frisch”, sagte Kyuri sanft. “In einer halben Stunde gehen wir los.” “Wohin?”, fragte er verwundert. “Na runter nach Oryx. In so ne Künstlerbar, die Fletscher empfohlen wurde. Hab ich dir vorhin gesagt. Und dass ich keine Widerrede dulde, hab ich auch gesagt.” Sie lächelte ihn an. Dunkel erinnerte er sich daran und nickte wortlos. Ihm war nicht nach Feiern, aber er würde seine Schwester sowieso nicht mehr lange um sich herum haben, daher wollte er auch nicht nein sagen. Sein Entschluss stand fest. Er würde Vegeta suchen. Und wenn er ihn im gesamten Universum suchen musste. Irgendwann würde er ihn finden! Eine halbe Stunde später fanden sie sich alle in der EPB-Station ein. Meat würde also auch mitkommen. Son Goku brachte es nicht über sich, ihn anzusehen. Er wusste nicht, wie er mit ihm reden sollte, nach ihrer letzten Begegnung, bei der er so grob zu Meat gewesen war. Sie landeten in einer EPB-Station mitten in der Hauptstadt von Oryx. Son Goku fühlte sich an Bushaltestellen erinnert. Nur ohne Busse, sondern mit Transport auf molekularer Ebene. Die Straßen waren gut gefüllt. Die Nachwirkungen der IPKA waren noch deutlich zu spüren. Fletscher führte sie durch ein paar Gassen, die etwas zwielichtig wirkten, bis sie schließlich vor einer kleinen Bar standen, aus der laute Musik erklang. Ihre Front war dunkelrot mit schwarz und die Türe war angelehnt. Sie traten ein. Eine schmale Treppe führte hinab in einen kleinen, abgedunkelten Raum, in dem an die fünfzig Leute saßen, tranken, redeten, rauchten. Son Goku musste husten. Er mochte Rauchen nicht. Aber ansonsten gefiel ihm die Bar. Sie hatte etwas familiäres und die Stimmung war warm. Sie ließen sich an einem freien Tisch in einer Ecke nieder und während Meat ihnen allen etwas an der Bar holte, fiel Son Goku die kleine Bühne auf, die auf der anderen Seite des Raumes war. Darauf saßem - sanft beleuchtet in Rot- und Gelbtönen - drei Musiker, die auf unterschiedlichen Instrumenten spielten. Einer von ihnen sang dazu. Die Musik kam Son Goku fremdartig vor, dennoch irgendwie melancholisch und angenehm. Hinter ihnen war die Bühne mit vielen anderen Instrumenten ausgestattet, die Son Goku nicht einordnen konnte. Bei manchen fragte er sich, wie sie wohl zu spielen waren, da das von ihrem Aussehen nicht zu entnehmen war... Meat setzte sich wieder neben ihn und stellte vier Gläser Wein auf den Tisch. Kyuri erhob ihres als erstes. “Auf die Saiyajin! Oh. Und auf dich, Fletscher.” Dann stießen sie an. Son Goku nippte nur an seinem Glas. Negative Erinnerungen an seinen körperlichen Zustand am Vorabend drangen in seinen Kopf. Unter keinen Umständen wollte er wieder die Kontrolle verlieren. Andererseits schien es ihm eine wunderbare Ablenkung, um nicht ständig an Vegeta zu denken. //Vegeta...// Er seufzte. “Hey Kakarott”, flüsterte Meat ihm von der Seite zu. Son Goku schaute ihn aus leeren Augen an. “Ich wollt dir nur sagen, dass es mir wirklich leid tut, dich belogen zu haben... Ich weiß, das wirft ein schlechtes Licht auf mich...” Unbewusst blickte Son Goku zu Kyuri und Fletscher rüber, die miteinander am rumturteln waren und keine Notiz von ihnen nahmen. “Ist schon in Ordnung...”, antwortete Son Goku. “Irgendwie kann ich verstehen, warum du es getan hast.” Dann schaute er ihn an und lächelte. Meat lächelte ebenfalls, sichtlich erleichtert von Kakarotts Reaktion. Bei Meats Lächeln wurde ihm angenehm warm. Er fühlte sich nicht mehr ganz so einsam. Was hatte Kyuri gesagt? Dass er sich langsam aber sicher in Meat verliebt hatte? Unbewusst suchte er in Meats Augen nach einer Antwort. Ein grüner Ozean... Verwirrt schüttelte er den Kopf. Er musste sich endlich abgewöhnen so in Meats Augen zu versinken. Sicher, sie waren schön. Meat war attraktiv und begehrenswert und sicher hätte er ihn nur allzu gern zu seinem Partner gemacht, wenn er sich nicht absolut und bis in den Tod sicher gewesen wäre, dass er verdammt nochmal diesen sturen, arroganten Prinzen liebte! Und zwar so sehr, dass er den Rest seines Lebens dafür opfern würde, ihn zu finden, nur um ihn noch ein einziges Mal für einen Moment in seine Arme zu schließen. Ihn zu riechen, zu küssen und sich absolut sicher sein zu können, dass er auch geliebt wurde. Aber wurde er das überhaupt? Konnte er Kyuris Worten glauben? Er nahm einen Schluck Wein und schaute den Musikern zu, um sich von seinen Gedanken abzulenken. Nach weiteren zwei Liedern erhoben sich die drei auf der Bühne, verbeugten sich unter lautem Applaus und verließen die Bühne. Erstaunt beobachtete Son Goku, wie sich eine weitere Gruppe seltsamer Wesen erhob und die Bühne erklomm. “Was ist das eigentlich für eine Veranstaltung?”, fragte Son Goku interessiert in Kyuris Richtung. Sie wand sich von Fletscher ab und schaute ihn an. “Das ist ein Musik-Jam. Nacheinander können Leute auf die Bühne gehen und machen, was sie wollen. Toll, nicht?” Dann drehte sie sich wieder zu Fletscher. In der Tat gefiel Son Goku dieses Konzept und gespannt erwartete er die Musik der neuen Truppe.Leider musste er nach einem halben Lied feststellen, dass ihm diese Art von Musik, die irgendwie sphärisch klang, nicht wirklich taugte und unbewusst fragte er sich, seit wann er eigentlich so viel Wert auf Musik legte. Wahrscheinlich hatte die Abteilung auf der IPKA ihm erst klargemacht, was Musik eigentlich alles auslösen und bedeuten konnte. Auch diese Kombo wurde mit lautem Applaus gefeiert und Son Goku klatschte mit, auch wenn es ihm nicht so sehr gefallen hatte, denn für ihn war es großartig genug, dass jemand den Mut fand, sich auf so eine Bühne zu stellen und irgendetwas zu zeigen. Noch überraschter war er, als nach dem Abgang dieser Musiker auf einmal Fletscher aufstand und zu Bühne ging. “Was macht er?”, fragte er Kyuri irritiert. Sie zwinkerte ihm zu. “Stimmt, du weißt ja gar nicht, dass er ein Fable für Musik hat...” Mit großen Augen beobachtete Son Goku das Geschehen. Mit einer Selbstverständlichkeit und Leichtigkeit betrat Fletscher alleine die Bühne. Er griff nach einem Instrument, das einer Gitarre von der Erde ähnelte und ließ sich auf einem Barhocker nieder. In sich versunken überprüfte er die Stimmung des Instrumentes, das - wie Son Goku später erfuhr - ein Hjurka von Fletschers Heimatplanet war. Seine hellblaue Haut harmonierte wunderbar mit dem weichen Licht, in dem er saß und irgendwie wirkte es auf Son Goku poetisch und melancholisch. Zwei Worte, die er eigentlich nicht sehr oft benutzte. Fletschter rückte sich das Mikrofon zurecht. Liebevoll blickte er hinunter zu dem Instrument. Dann begann er, zärtlich über die Saiten zu streichen und sie zu zupfen. Schnell etablierte sich ein weicher, langsamer Rhythmus, der Son Gokus Stimmung wunderbar widerspiegelte. Seine Augen glänzten. Dann begann Fletscher zu singen mit einer weichen, gefühlvollen, tiefen Stimme, die Son Goku nie an ihm vermutet hätte. Ein Blick von dir - es ist um mich geschehen. Wie kannst du mich nur so ansehen, als wären meine Augen für dich eine offene Tür, die zum Grunde meines Herzens führt, wo ich stumpf und seelenlos geworden bin, wo mein kalter Geist schläft, völlig ohne Sinn. Fasziniert ließ Son Goku die Worte auf sich wirken, die von der simplen Musik eines einzigen Instrumentes begleitet wurden und doch klang es so voll und ausfüllend. Absolut genügend. Er fragte sich, ob das Lied wohl von Kyuri handelte und dann fragte er sich, unter welchen Umständen sie sich wohl damals kennen gelernt hatten. Wie lange sie schon zusammen waren. Und insgeheim war er unheimlich neidisch darauf, dass sie sich gefunden hatten und so glücklich miteinander waren. Er wand seinen Blick zu seiner kleinen Schwester und beobachtete, wie sie Fletscher verträumt anhimmelte. Bring mein Herz zum Schlagen Erwecke mich innerlich Ruf meinen Namen und rette mich aus der Dunkelheit der Geister, die mich jagen. Bring mein kaltes Blut zum Fließen, rette mich, bevor ich ganz erstarre. Seine Gedanken zogen zu Vegeta. Irgendwie passten Fletschers Worte wunderbar zu seinem Prinz, der sich immer so gefühlskalt und hart gab. Aber er wusste es mittlerweile besser. Vegeta konnte so zärtlich sein, wenn man ihm nur die Gelegenheit dazu gab und die Sicherheit, dass er sich fallen lassen konnte. Schmerzhaft krampften sich seine Eingeweide zusammen. Wie sehr er ihn vermisste... Hauche mir Leben ein Atme in mir Ohne deine Berührung Erstarre ich zu Eis Nur du bist das Leben das den Toten in mir erweckt ich habe tausend Jahre geschlafen wie mir scheint jetzt muss ich meine Augen öffnen vor der Welt muss dich sehen, brauche dich. Ja, genau das wollte er für Vegeta sein. Wollte ihn erwecken aus der Kälte seines Inneren. Wollte für ihn da sein, ihn lieben und ihm eine Welt voller Liebe zeigen, die er nicht kannte, weil er sich aus Selbstschutz vor ihr verschlossen hatte. Und er wusste genau, wenn er Vegeta nicht finden würde... dann würde er selbst genau so werden. Würde erkalten vor Frust, innerlich sterben und abstumpfen... //Vegeta, ich brauche dich...// Irgendwo im Weltraum... Aus einem unruhigen Schlaf erwachte Vegeta und blickte sich verwirrt um. Nach einem Moment wurde ihm klar, wo er sich befand. Sein Kopf schmerzte und er massierte sachte seine Schläfen. Irgendetwas in ihm, ein ungutes Gefühl in seinem Bauch, sagte ihm, dass es Kakarott nicht gut ging. Oder vielleicht war das auch nur Wunschdenken. Jedenfalls ging es ihm selbst nicht gut mit dem Wissen, dass Kakarott so weit weg war. Und dass sie sich vielleicht niemals wieder sehen würden. Ein heftiges Angstgefühl kroch in sein Bewusstsein und ein kalter Angstschweiß rann an seiner Stirn hinab. //Kakarott...// Fletscher gab noch zwei weitere Lieder zum Besten, die Son Goku genau in der selben Art mitrissen. In allen fand er irgendetwas, das mit ihm selbst oder Vegeta zu tun hatte. Scheinbar hatte Fletscher sich auf Liebeslieder spezialisiert. Oder Kyuri war seine einzige Inspiration. Hin und wieder blickte er zu Meat rüber, um seine Reaktionen auf die Musik zu beobachten. Hauptsächlich war er am lächeln. Sicherlich kannte er Fletschers Lieder schon, immerhin waren sie schon lang genug gemeinsam unterwegs. Einmal trafen sich ihre Blicke kurz und Son Goku schaute verschüchtert weg. Er wusste nicht, wie er sich Meat gegenüber verhalten sollte. Verletzen wollte er ihn sicherlich nicht, aber er würde wohl nicht drum herum kommen... Zumal er seine Gefühle nicht wirklich erwiderte. Auch wenn Kyuri das behauptete. Unter lautem Applaus wurde Fletscher von der Bühne verabschiedet. Euphorisch sprang Kyuri ihm entgegen und küsste ihn leidenschaftlich, was dem Publikum noch lautere Jubelrufe entlockte. Dann setzte der Gefeierte sich wieder an seinen Tisch. “Das war Wahnsinn, Fletscher!”, lobte Son Goku ihn freudig. “Ich hätte nicht gedacht, dass du solch ein Talent hast.” “Tja”, lachte Fletscher. “Danke. Auf meinem Heimatplaneten gibt es viele solcher Bars. Bei uns gehört es fast zum guten Ton, dass man irgendein Instrument spielt.” “Auf meinem Heimatplaneten gibt es auch solche Bars, aber ich war nie in einer drin. Falls ich jemals wieder dort sein sollte, werd ich mir mal eine anschauen.” Fletscher lachte. “Ja, mach das. Aber an unsre werden sie nicht rankommen.” So zog der Abend an ihnen vorbei und Son Goku vergaß für eine Weile sogar seine Schwermut. Tief in der Nacht machten sie sich auf den Weg zur nächsten EPB-Station. Die Straßen waren so gut wie leer und eine angenehme Stille war um sie herum eingetreten. Kyuri und Fletscher liefen ein Stück voraus und witzelten miteinander umher, während Meat und Son Goku ein Stück entfernt von ihnen stillschweigend nebeneinander her liefen. Son Goku hörte Meat leise Seufzen. “Was ist?”, fragte er besorgt. “Ach, nichts”, antwortete Meat leise. “Jetzt sag schon”, forderte Son Goku ihn ernst auf. Erneut seufzte Meat. “Weißt du, ich weiß schon worauf das hinaus laufen wird. Und das find ich schade.” Son Goku blieb stehen und griff Meats Handgelenk. Irgendwie hatte er das Bedürfnis, für ihn da zu sein, obwohl er der Grund für seine Niedergeschlagenheit war. Meat schaute ihn aus traurigen Augen an. Eine Weile standen sie da und sahen sich einfach nur an. Fast bedauerte Son Goku, dass er diese zarten, grünen Augen verlassen musste, aber er wusste, dass er sie nie vergessen würde. Er zog Meat in eine Umarmung, die dieser sofort erwiderte. Meat krallte sich regelrecht an ihn, als würde er nicht wahr haben wollen, dass der Augenblick flüchtig war und gleich vergangen sein würde. “Es tut mir leid...”, flüsterte Son Goku, gerade laut genug, dass Meat es hören konnte. “Ich weiß...”, flüsterte Meat zur Antwort. “Kakarott... immer wenn du bei mir bist, fühlt es sich nach Heimat an. Ich vermisse meine Heimat...” Son Goku konnte nur zu gut verstehen, was er meinte. “Manchmal”, begann er. “Muss ich an meine Heimat denken, wenn ich ihn deine Augen sehe. Sie habe die gleiche Farbe, wie die Wälder auf der Erde.” //Die Erde!!// Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Es durchzuckte ihn wie ein Blitz. “Die Erde!”, rief er freudig und löste sich aus der Umarmung. “Die Erde!”, lachte er. Natürlich. Wohin sollte Vegeta denn sonst gehen? Er hatte kein anderes zu Hause. Die Erde war doch seine Heimat geworden. “Kakarott!”, rief Kyuri aus einiger Entfernung und rannt auf ihn zu. “Kakarott, tu jetzt nichts unüberlegtes! Teleportier dich jetzt nicht dorthin!” Son Goku blickte sie verwirrt an. “Wusstest du es?” Schuldbewusst schaute sie ihn an. “Ja.” “Und du hast es mir nicht gesagt?!”, fragte er erschüttert. “Nein.” “Wieso?!”, fragte er schockiert. Doch er wusste die Antwort. “Noch einer deiner Tests, nicht wahr?”, fragte er genervt. Kyuri nickte. “Tschuldige. Aber bitte hau jetzt nicht sofort ab!”, fügte sie panisch an. Son Goku schüttelte den Kopf. Jetzt, wo er wusste, wo Vegeta hingehen würde, war ihm ein tonnenschwerer Stein vom Herzen gefallen. Er blickte zu Meat, der ausdruckslos in die Ferne starrte und seinen Blick mied. Son Goku fragte sich, was wohl in seinem Kopf vorgehen mochte. Es tat ihm unendlich leid, dass er für Meat nicht das sein konnte, was dieser sich scheinbar wünschte. Er hatte ihn wirklich gern. Die Gedanken in Meats Kopf überschlugen sich und daraus resultierte, dass er nicht mehr wusste, wie er reagieren sollte. Ausdruckslos starrte er vor sich hin. Er fühlte sich wie betäubt. Sicher, er kannte Kakarott noch nicht lange, aber es war das erste Mal sein elend langer Zeit, dass er für jemanden mehr empfand, als das übliche körperliche Zueinander-Hingezogen-Fühlen, gemischt mit eventuellen Gefühlen der Freundschaft. Aber er wusste, dass er keine Chance hatte. Er hatte es eingesehen. Am Nachmittag hatte er mitbekommen, dass Vegeta abgehauen war, dass er einfach gegangen war, ohne jemandem etwas zu sagen. Dass er quasi „das Feld geräumt“ hatte, damit er und Kakarott zusammen sein konnten. Aber als er Kakarotts Reaktion darauf gesehen hatte, wusste er, dass es Quatsch gewesen war, anzunehmen, dass aus ihnen mehr werden konnten. Kakarott hatte den ganzen Tag über kaum gesprochen, sich verkrochen und war wie erkaltet. Niedergeschlagen. Und das alles, weil Vegeta nicht mehr da war. Meat war klar geworden, was es eigentlich bedeutete, dass es Kakarott so ging. Das war kein normaler Liebeskummer, von dem man jemanden einfach so ablenken konnte. Nein, er war sich absolut sicher, dass Kakarott und Vegeta Seelengefährten sein mussten. Alle Zeichen deuteten darauf hin. Eigentlich hätte er es in dem Moment merken müssen, als Kakarott nicht gewollt hatte, dass er in ihn eindrang. Wenn man seinen Gefährten gefunden hatte, ließ man das von niemand anderem mehr zu, auch unbewusst und auch ohne dass der tatsächliche Bund schon eingegangen war. Natürlich würde er es ihm nicht sagen, das musste er schon selbst herausfinden. Wenn er es nicht sowieso schon wusste, tief in ihm drin. Ein dumpfer Schmerz durchdrang ihn, als ihm bewusst wurde, dass er nun wieder allein war. Wie all die Jahre. Klar, er hatte Kyuri und Fletscher, aber dass die beiden ein wie füreinander geschaffenes Paar waren, machte ihm die Einsamkeit auch nicht gerade erträglicher. Lieben. Geliebt werden. Irgendwo ankommen. Mehr wollte er ja gar nicht. In seinem Nacken spürte er Kakarotts Blick. Er versuchte, ihn zu ignorieren. Langsam senkte er seinen Blick und lief weiter die Straße entlang. Für einen Moment folgten ihm die Blicke seiner drei Begleiter, dann folgten sie ihm wortlos. Als Son Goku in dieser Nacht in seinem Bett lag, war er hin und her gerissen. Seine Gedanken zogen Kreise und drangen in Gefilde, die er nicht ermessen konnte. Einerseits war er froh, herausgefunden zu haben,auf welchem Weg Vegeta war. Er fragte sich, ob es wohl vom Prinzen in irgendeiner Form geplant war, dass sein Verschwinden ihn von Meat fortlocken würde. Falls ja, hatte es definitiv funktioniert. Er sehnte sich nach Vegeta wie noch nie zuvor. Fast war es ein körperlicher Schmerz, der größer wurde, je weiter Vegeta von ihm weg flog. Er konnte es kaum erwarten, sich auf die Erde zu teleportieren, einfach um zu spüren, dass Vegeta sich ihm näherte, statt sich zu entfernen. Auf der anderen Seite tat Meat ihm furchtbar leid. Unwillentlich erinnerte er sich an seine gemeinsame Nacht mit ihm. Er hatte es wirklich genossen, Meat war wunderschön und nett. Aber er wollte nicht wunderschön und nett, er wollte Vegeta. Vegetas unglaublichen Körper, der von Kämpfen geschunden und vernarbt war, Vegeta der nun wirklich nicht nett war, sondern stur und unfreundlich und... wahnsinnig leidenschaftlich. Aber dass er Meat das Herz brechen musste, trieb ihm ein schlechtes Gewissen ein. Meat war so lange allein gewesen und er hatte ihm auch noch Hoffnungen gemacht, in dem er mit ihm intim geworden war... Ein Seufzen entfleuchte ihm. Er mochte es nicht, wenn er Leute verletzen musste und irgendwie wuchs in ihm das furchtbare Bedürfnis, das ganze nicht so im Raum stehen zu lassen... Er ortete Meats Aura und ohne auch nur eine weitere Sekunde darüber nachzudenken, teleportierte er sich zu ihm. Meat saß auf seinem Bett und starrte an die nackte Stahlwand. Sein Kopf fühlte sich genau so an, wie die kalte, leere, graue Wand vor seinen Augen. Ein dumpfes Pochen - von dem er annahm, dass es sein Herzschlag war, der in seinen Gehörgängen dröhnte - durchdrang seinen Schädel. Auf einmal wurde die unerträgliche Stille seines Raumes durch ein kurzes Zischen gestört. Einen Moment lang zuckte er erschrocken zusammen. Dann spürte er sein Herz, das ihm langsam, aber sicher in die Hose rutschte. Er wollte ihn jetzt nicht sehen. Am liebsten wollte er ihn gar nicht mehr sehen. Wieso tat er ihm seine Anwesenheit an?! „Was willst du hier, Kakarott? Ich hab dich nicht herein gebeten.“ Etwas irritiert von dieser unfreundlichen Begrüßung, tat Son Goku zwei Schritte nach hinten. „Äh... Entschuldige, ich... hab nicht nachgedacht...“ Jetzt, wo er so völlig unvorbereitet vor Meat stand, wusste er gar nicht mehr recht, was er eigentlich wollte. „Ich... geh wohl besser wieder...“ Meat erhob sich vom Bett und sah ihn an. „Was willst du hier?“ Son Goku sah sich diesen traurig und auch irgendwie trotzig blickenden grünen Augen gegenüber. Eine Welle der Verzweiflung überrollte ihn urplötzlich und so trat er, seinem Herz folgend, direkt an Meat heran und zog ihn in eine enge Umarmung. „Es tut mir so leid, Meat... Ich... ich wollte dir nicht wehtun. Keine Ahnung, was da in mich gefahren ist... Ich hätte das nie tun sollen...“ Er spürte, wie Meat an seinen Nacken geschmiegt lächelte. „Ach Kakarott... Lieber leide ich jetzt diesen Schmerz, als nie erfahren zu haben, wie es mit dir ist. Danke.“ Er wunderte sich über seine eigenen Worte und befand sie als wahr. Eine Weile standen sie wortlos in dieser trostspendenden Umarmung und hielten sich einfach nur. Sie wussten beide, dass es ein Abschied war. „Kakarott, ich hab eine letzte Bitte...“, flüsterte Meat schließlich in sein Ohr. Son Goku nickte. „Ich würde mir nichts mehr wünschen, als dass du noch einmal über Nacht bei mir bleibst...“ Son Goku stockte der Atem bei dieser Bitte und sein Körper verspannte sich. //Vegeta...//, dachte er. Meat schien Son Gokus Zögern zu bemerken und setzte hastig nach: „Ich meine nicht Sex, falls du das denkst, keine Angst, ich würde nur wahnsinnig gerne... neben dir einschlafen. Verstehst du?“ Son Goku bemerkte die Dringlichkeit in Meats Stimme und er wusste, dass es die Wahrheit war und dass Meat ihm nicht zu nahe treten würde. Aber konnte er das wirklich mit seinem Gewissen vereinbaren? In seinem Kopf tauchte immer wieder Vegeta auf und instinktiv beschleunigte sich sein Herzschlag. Der verzweifelte, einsame Meat stand immer noch dicht gedrängt an ihn. „Also gut“, antwortete Son Goku schnell, bevor er es sich wieder anders überlegte. Langsam löste Meat die Umarmung auf und blickte Kakarott in die Augen, als könne er es nicht glauben. „Danke...“, flüsterte er fast unhörbar. Mit verschlafenen Augen betrat Son Goku die Küche und begann, Kaffee vorzubereiten. Sein Bauch fühlte sich seltsam leer an, als er sich an die letzte Nacht erinnerte. Irgendwie fand er es verrückt. Die seltsame Stille, fast peinlich berührt, als sie sich beide bis auf ihre Shorts ausgezogen und ins Bett gelegt hatten. Fast konnte er Meat nocht riechen. Meat, wie er neben ihm unter der selben Bettdecke lag. Keine Berührung zwischen ihnen. Kein Körperkontakt. Meat, der seinen Kopf zu ihm gedreht hatte. Die Härte der Matratze, als er selbst sich auf die Seite gedreht hatte. Ein unbequemes Bett. Hatte er vorher gar nicht gemerkt. Sachte hatte er über Meats Wange gestreichelt, der bei dieser Berührung lautlos geseufzt hatte. Eine stille Entschuldigung. Eine lautlose Bitte um Verzeihung. Dann später, hatte er Meat wortlos an sich gezogen und umarmt. Meat, der sich verzweifelt an seinem Unterarm festhielt. So waren sie eingeschlafen... Nach einer Ewigkeit. Nach einer Ewigkeit der Stille in diesem Raum. Alles war gesagt worden. Das einzige Wort, das am Morgen gefallen war, war ein leises „danke“, das Meat mit gesenktem Blick gesprochen hatte, während er sich anzog. Son Goku hatte stumm genickt. Was hätte er auch sagen sollen. Er wusste nicht, wie er diese Geschehnisse einordnen sollte. Aber musste er das überhaupt? Es fühlte sich für ihn nicht falsch an. Eher so, als könnte er jemandem das geben, was dieser jemand eben unbedingt gebraucht hatte. Unbewusst fragte er sich, ob er Vegeta damit betrogen hatte. Es fühlte sich nicht so an. Er hatte ja nichts getan. Und Meat auch nicht. Während er seinen Gedanken so nachhing, öffnete sich die Küchentüre und Kyuri trat ein. „Na, Bruderherz? Gut geschlafen? Heute treffen wir den Kontaktmann von Fletscher!“ Gute Ablenkung. „Was ist das eigentlich für ein Kerl?“, fragte er sofort interessiert. Kyuri schüttelte den Kopf und zwinkerte ihm zu. „Später.“ „Jetzt sag schon!“, bettelte er und trank noch einen Schluck von seinem Kaffee. Kyuri lachte. „Nix da. Um drei gehts los. Sei pünktlich in der EPB!“ Mit zwei Tassen voll Kaffee ausgerüstet, verließ sie freudenstrahlend die Küche und ließ ihren Bruder nachdenklich und gespannt zurück. Wie ihm geheißen worden war, stand er pünktlich an der EPB-Station und wartete gedankenverloren auf die anderen. Eigentlich hatte er überhaupt keine Lust, sich mit irgendwelchen Fremden zu treffen, auch wenn sie noch so interessant waren. Immerhin hatte er etwas zu tun. Er wollte einfach nur zurück auf die Erde. Zurück nach Hause und auf Vegeta warten. Seine Gedanken schweiften weiter ab. Endlich kamen Kyuri und Fletscher um die Ecke. Kyuri grinste ihren Bruder breit an. „Na, aufgeregt?“ Son Goku zuckte mit den Schultern. Beleidigt verzog Kyuri ihren Mund. „Nicht so viel Enthusiasmus, bitte...“ „Was ist das denn nun für ein Kerl?“, fragte Son Goku und heuchelte Interesse. „Ein Freund von einem alten Bekannten“, erklärte Fletscher. „Er kann dir etwas geben. Es ist quasi eine Überraschung, die ich für dich organisiert habe. Ein Willkommens-Geschenk, weil wir jetzt ja quasi eine Familie sind.“ Er lächelte ihn freudig an. Bei diesen netten Worten konnte auch Son Goku nichts anderes tun, als zu lächeln. Der Gedanke, noch eine Familie zu haben, die nicht von der Erde war, gefiel ihm irgendwie. „Kommt Meat nicht mit?“, wollte er dann wissen. Fletscher schüttelte den Kopf. „Er wollte lieber alleine hier bleiben... Redete irgendwas von trainieren. Keine Ahnung, was er macht.“ Skeptisch runzelte Son Goku die Stirn, sagte aber nichts weiter dazu. Kyuri hatte sich unterdessen zur EPB-Station begeben und eine Koordinate eingegeben. „Kann losgehn!“, rief sie freudig. Keine zehn Sekunden später befanden sie sich auf Oryx. Die Straßen waren gefüllt und belebt, aber Fletscher lotste seine zwei Begleiter weg von den Menschenmassen durch kleine Hintergassen. Die Häuser standen hier so eng, dass ihre Schatten das Sonnenlicht nicht bis zum Boden durchdringen ließen. Die Luft schien kühler. Kein einziges Wesen kam ihnen entgegen. Es war wie ausgestorben. Dann, plötzlich, bogen sie um eine weitere Ecke und Son Goku fand sich staunend in einer ganz anderen Welt. Es schien, als hätten sie durch die schmalen, engen Hinterhaus-Durchgänge ein neues, kleines Stadtviertel entdeckt, das fernab von den Augen der normalen Bürger existierte. Es war ein belebter Innenhof, auf dem ein reges Treiben herrschte, eingezäunt von hohen, offenen und alt wirkenden Wohnhäusern, die durch eine Art Treppensystem verbunden waren. Auf Bodenebene waren kleine Läden in ihnen angesiedelt. Grünliche Oryxaner gingen überall emsig ihren Geschäften nach, doch alles schien weniger high-techartig, als in der Innenstadt, fast wirkten die Leute ländlich. Ein großer Brunnen stand in der Mitte des Platzes und ein paar Kinder spielten neben ihm mit leuchtenden kleinen Bällen. Auf der anderen Seite des großen Hofes befand sich ein Restaurant, auf das Fletscher jetzt geradewegs zuging. Mit aufmerksamen Augen alles beobachtend folgte Son Goku ihm. Schon an der Türe wurden sie von einem alten, kauzig-wirkenden Oryxaner begrüßt, der sich vor ihnen tief verneigte und sie hereinbat. Son Goku wusste nicht, was er von alledem halten sollte. Irgendwie gefiel ihm dieser Ort, der so versteckt von allem modernen existierte. Andererseits kam ihm irgendetwas komisch vor, so als wäre dieser Ort irgendwie nicht ganz koscher oder als würden hier krumme Dinger gedreht werden. Wie sollte sich ein solcher Ort sonst in so einer Großstadt halten ohne von der Moderne überrumpelt zu werden? Der ältliche Oryxaner führte sie durch das kleine Restaurant, das streng in schwarz und rot gehalten war. Nur vereinzelt saßen Leute an den Tischen und musterten sie, während sie vorbei gingen. Schließlich kamen sie in ein kleines Separée, in dem ein Tisch für sechs Personen gedeckt war. „Nehmen Sie bitte Platz“, krächzte der Alte in einer hohen Tonlage. „Meister Tonka wird sicherlich bald eintreffen.“ Mit diesen Worten verneigte er sich erneut und schloss hinter sich die kleine Tür, die den Raum vom restlichen Restaurant trennte. Son Goku blickte sich um. Er hatte wirklich absolut keine Ahnung, was er hier tat und wen er treffen würde, aber ein Blick auf Kyuri und Fletscher, die sich mittlerweile an dem gedeckten Tisch niedergelassen hatten, verriet ihm, dass er sich keine Sorgen machen brauchte. Er war einfach nur gespannt, was dieser Kerl wohl für ihn haben mochte. Was es für eine Überraschung war, die Fletscher ihm da organisiert hatte. „Jetzt setzt dich schon hin“, maßregelte ihn Kyuri. Einen Moment lang blickte er sie verwirrt an, dann setzte er sich neben sie. Ein anderer grüner Oryxaner öffnete vorsichtig die Türe, stellte wortlos Wasser und Wein auf den Tisch und verließ das Zimmer wieder. „Wieso sind die hier alle so still und respektvoll?“, fragte Son Goku irritiert. Er war so viel Etiquette nicht gewohnt und fühlte sich überdurchschnittlich schick behandelt. „Weil die wissen, wen wir hier treffen“, erklärte Fletscher mit einem mysteriösen Grinsen im Gesicht. „Aha“, meinte Son Goku nur dazu und goss sich ein Glas Wasser ein. Er würde das Treffen einfach auf sich zukommen lassen. Scheinbar traf er jemanden, der hohes Ansehen genoss und bekannt war. Vielleicht einen besonders starken Kämpfer? Jemand, der ihm eine neue Technik beibringen konnte? Beim besten Willen wusste er nicht, was er denken sollte. Und er ließ es einfach sein, weiter nachzufragen. Kyuri und Fletscher würden ihm ja sowieso nichts verraten. Dann hörten sie von draußen den ältlichen Oryxaner, der mit irgendjemandem sprach. „Hier ist euer Separée, Meister Tonka. Ich hoffe, sie fühlen sich bei uns wie zu Hause. Wenn Sie Wünsche haben, wenden Sie sich einfach an mich.“ Die Blicke der drei wanderten gespannt zur Türe. Son Gokus Augen weiteten sich vor Aufregung. Langsam öffnete sich die Türe des kleinen Zimmers. Kapitel 36: 36 - [Überraschungen] --------------------------------- So, hier noch ein netter Ausklang fürs Wochenende, bzw. ein freundlicher Neubeginn für die neue Woche. :) -------------------------------------------- 36 Die Türe wurde leise aufgeschoben und zuerst sah man den ältlichen Oryxaner, der den neuen Besucher mit einer tiefen Verbeugung in den Raum geleitete. Son Goku staunte nicht schlecht, als er den Gast eintreten sah. Es handelte sich um einen Mann mit leicht lilafarbener Haut, die ihn irgendwie an den Kaioshin erinnerte. Er war mit Sicherheit zwei Köpfe größer als er selbst, hatte ein längliches, jugendliches Gesicht und war äußerst schlank und schmal. Er war in edle, grüne Stoffe gehüllt, ein Gewand, das bis zum Boden reichte und reichlich geschmückt war, mit allerlei Ketten, Gürteln und Emblemen. Sein Haupt war von einer Kapuze bedeckt, die er nun nach hinten schob und so einen kleinen ebenfalls lilafarbenen Haarschopf freilegte. Son Goku legte seinen Kopf leicht schief und blickte verwundert. Der Mann schien kein Kämpfer zu sein. Vielleicht ein Magier? Er versuchte, seine Aura einzuordnen, aber er schien sie zu verstecken. Oder keine zu haben. Er wurde skeptisch. Er konnte es nicht leiden, wenn er jemandes Aura nicht spüren konnte. Hinter Meister Tonka traten noch zwei weitere Gestalten ein, scheinbar seine Begleiter oder Leibwächter. Sie waren in Brauntöne gehüllt und von dunklerer Hautfarbe als ihr Meister. Die Türe wurde hinter ihnen geschlossen. Fletscher erhob sich sofort von seinem Stuhl und auch Kyuri stand auf. Mit einem strengen Blick machte sie Son Goku klar, dass auch er sich erheben sollte. Widerwillig tat er es.„Guten Tag, Meister“, sagte Fletscher und verbeugte sich tief. „Habt Dank, dass ihr euch auf dieses Treffen eingelassen habt. Wir wissen das zu schätzen. Das hier ist meine Frau Kyuri vom Planeten Vegeta-Sei und das ist Kakarott, ihr Bruder.“ Meister Tonka wand seinen Blick zu Son Goku, dessen Miene tiefes Misstrauen verriet. „Sei mir gegrüßt“, sprach er in einer weichen, sanften Tonlage. „Du scheinst sehr misstrauisch zu sein, Son Goku vom Volk der Saiyajin.“ Son Goku nickte. „Ich sehe eure Aura nicht.“ Tonkas Augen weiteten sich überrascht. „Nun gut, wenn das dein Problem ist...“ Eine Sekunde später wurde Son Gokus Geist von Tonkas Aura überspült. Sie war wie ein plötzliches, erfrischendes Eintauchen in einen See bei strahlender Sonne. Wie Ein Teppich, der sich um ihn hüllte. Die Aura war so rein und warm, dass er überrascht einen Schritt zurück trat, überwältigt von so viel positiver Energie. „Wow, das ist...“ Ihm fehlten die Worte. Sein Misstrauen war wie weggefegt. Solch eine weiße Aura hatte er noch nie gespürt. Tonka lächelte freundlich. Dann verbarg er seine Aura wieder. „Ich hoffe, ich konnte deine Zweifel beseitigen. Lasst uns nun etwas essen und über das Geschäftliche reden.“ Mit diesen Worten ließ er sich an der Tafel nieder, seine Begleiter rechts und links von ihm. Sie waren sehr schweigsam und sprachen nur, wenn sie direkt von ihrem Meister angesprochen wurden. „Was genau seid ihr?“, fragte Son Goku neugierig und erntete dafür einen bösen Blick von Kyuri. Er fragte sich, was er wohl getan hatte. War er respektlos? Dieser Mann war immerhin auch nur ein Lebewesen wie er selbst auch. Wider Erwarten fühlte sich Tonka scheinbar nicht respektlos behandelt. Wieder lächelte er sanft. „Du hast ein sehr reines Herz, kleiner Saiyajin. Selten habe ich so eine saubere Aura ausgemacht. Mein Name ist Tonka und ich bin ein Magier aus der Zunft der Walatten. Mein Volk bereist das Universum auf der Suche nach neuen Formen der Magie und Zauberei. Dann verkaufen wir sie weiter und tauschen sie gegen das, was wir zum Leben brauchen. Böse Magie ist hierbei strengstens verboten.“ Fletscher mischte sich ein und sprach Son Goku an. „Es ist sehr schwer, jemanden aus dem Volk der Walatten zu treffen. Eine Seltenheit. Man muss genau wissen, wen man ansprechen muss. Der Planet der Walatten ist sehr klein und ihr Volk besteht aus nicht mal tausend Seelen. Wir haben sehr großes Glück, dass Meister Tonka sich mit uns trifft.“ Son Goku runzelte die Stirn. „Und wozu?“ Er konnte sich immer noch keinen Reim drauf machen, was Tonka ihm geben sollte... In diesem Moment öffnete sich die Türe zum Separée und einige Kellner traten mit gefüllten Tellern und Platten ein, stellten alles auf dem Tisch ab und holten Nachschub. Das Gespräch wurde unterbrochen, ein nettes Essen fand statt, alle aßen sich satt. Die Küche von Oryx war ausgezeichnet. Noch mit seinem letzten Bissen im Mund fragte Son Goku den Meister erneut, was denn nun der Zweck ihres Treffens sei. Meister Tonka lachte bei seinem Anblick. „Nicht so ungeduldig. Eines nach dem anderen.“ Hastig schluckte Son Goku das Essen herunter. Er hatte irgendwie Gefallen an dem Magier-Meister gefunden und fand ihn unheimlich spannend. Diese Aura hatte ihn fast umgehauen. „Sagt mal, habt ihr zufällig etwas mit den Kaioshins zu tun? Diese Hautfarbe sieht so aus wie ihre.“ Tonkas Augen wurden weit und seine Stirn legte sich in Falten. „Du weißt von den Kaioshins?“ „Ja“, antwortete Son Goku und überlegte. „Ich hab den Kaioshin kennen gelernt, kurz bevor der Dämon Boo aus seinem Ei geschlüpft ist.“ Dann lachte er und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Vegeta und ich haben ihre Welt ganz schön ruiniert, als wir gegen Boo gekämpft haben...“ Tonkas Blick wurde verwirrt. „Boo? Der Dämon Boo? Aus seinem Ei geschlüpft? Du hast gegen ihn gekämpft? Und lebst? Wo ist er jetzt? Du... hast die Welt der Kaioshins verwüstet?“ Er schien Son Goku nicht ganz folgen zu können. „Ja, aber ich denke die Welt ist wieder heil. Boos gute Hälfte lebt jetzt bei den Menschen und Boos schlechte Hälfte hab ich ins Jenseits befördert. Er wurde als gute Seele wiedergeboren.“ „Du hast Boo besiegt? Was...? Wer bist du?!“ Tonka schüttelte ungläubig den Kopf. Son Goku grinste. „Nur jemand, der das, was er liebt, beschützt. Aber habt ihr nun was mit den Kaioshins zu tun oder nicht?“ Der Magier schien mit seiner Fassung zu ringen. „Ja... Ja, wir Walatten stammen von den Kaioshins ab. Wir sind quasi ihre nicht ganz so mächtigen kleinen Brüder, die nicht in der Zwischenwelt leben, sondern in diesem Universum.“ Dann beugte er sich zu einem seiner Begleiter rüber. „Adzuki, kannst du bitte Hantru kontaktieren? Sag ihm, das mit der Bezahlung hat sich erledigt. Bei so jemandem verlange ich nichts.“ Fletscher war hellhörig geworden. Hantru war der alte Bekannte von ihm, der ihm überhaupt erst den Kontakt zu Tonka hergestellt hatte. Was meinte er mit „die Bezahlung hat sich erledigt"? Wollte er etwa nichts für diesen Dienst verlangen? Oder würde er ihn gar nicht erst ausführen? Der Meister bemerkte Fletschers Verwirrung und klärte sie auf. „Herr Fletscher, ich werde euren Freund hier umsonst behandeln. Jemand, der das Universum vor solch einer Bedrohung gerettet hat, muss bei mir nichts bezahlen. Und danke, dass ihr ihn zu mir gebracht habt.“ Dann wand er sich wieder Son Goku zu, der nur irritiert zurück schaute. Tonka neigte sein Haupt vor ihm. „Es ist mir eine Ehre, dich kennen zu lernen, Bezwinger von Boo.“ Son Goku kratzte sich an der Nase. „Ähm. Danke. Kein Ding.“ Fletscher und Kyuri wechselten vielsagende, erstaunte Blicke. Auch sie hatten vom Dämon Boo gehört, aber dass Kakarott so stark war, dass er ihn bezwungen hatte, das war doch etwas zu viel für ihre Vorstellungskraft. Andererseits hatten sie ihn als Supersaiyajin gesehen. Und Vegeta auch... Die Welt, in der sie lebten, hielt scheinbar doch noch einige Überraschungen bereit. Tonka nickte. „Kommen wir nun zum Geschäftlichen. Ich habe heute leider noch einen weiteren Termin und kann nicht lange bleiben. Kakarott, bitte erhebe dich.“ Unsicher stand Son Goku auf. „Was habt ihr vor mit mir?“ Wieder Tonkas freundliches Lächeln. „Deine Freunde haben es dir gar nicht erzählt? Soll wohl eine Überraschung sein. Nun, dann lasse dich einfach drauf ein. Es wird nicht weh tun. Entspanne dich einfach.“ Tonka erhob sich von seinem Stuhl und trat zu Son Goku. Er schob seinen Stuhl zu Seite, so dass er besser an seinen Körper herantreten konnte. In einer flüssigen Bewegung erhob er seine Hand und legte sie Son Goku auf die Brust. Er schloss seine Augen und konzentrierte sich. „Mhm“, ließ er immer wieder vermelden, während er sich konzentrierte. Gespannt blickte Son Goku ihn an und wagte es nicht, zu sprechen. „Das bist also du, Kakarott. Oder hast du es lieber, wenn ich dich Son Goku nenne?“ Er öffnete die Augen und blickte ihn an. Son Goku nickte ernst. „Gut, also Son Goku, dreh dich mal ein Stück.“ Son Goku tat wie ihm geheißen. Meister Tonka nahm nun seine Hand von seiner Brust und legte sie ihm auf die untere Hälfte des Rückens, direkt oberhalb vom Steißbein. „Son Goku, es ist wichtig, dass du dich jetzt mit deiner gesamten Energie auf meine Handfläche auf deinem Rücken konzentrierst. Es wird nichts schlimmes passieren, vertraue mir einfach.“ Erneut nickte Son Goku und hörte auf, sich Gedanken und Zweifel zu machen. Dieser Kerl war vertrauenswürdig. Langsam bündelte er seine Energie an die Stelle in seinem Körper, an der er Tonkas Hand spürte. Augenblicklich spürte er, wie seine Energie mit der von Tonka irgendwie kommunizierte und diese in ihn eindrang. Seinen Geist überkam eine seltsame Müdigkeit, fast wie ein Schleier vor seinem inneren Auge. Er spürte gar nichts mehr, nur noch die Leere in sich. Eine angenehme, befreiende Leere. Dann drang eine Kraft in ihn ein, sein Rücken kribbelte, er sah Bilder aus seiner Vergangenheit, aus seiner Kindheit. Es überfiel ihn wie ein Wasserfall an Erinnerungen. Dann flossen die Bilder langsam aus ihm heraus, verließen ihn wieder und der Schleier löste sich. Tonkas Hand ruhte nicht länger auf seinem Rücken. Langsam kehrte sein Bewusstsein in die Realität zurück und er fragte sich, was sich wohl verändert hatte, denn er spürte, dass sich etwas verändert hatte, auch wenn er es noch nicht benennen konnte, weil es sich so familiär und bekannt anfühlte, als wäre es immer da gewesen. Dann spürte er es. Er hatte wieder einen Saiyajin-Schwanz! „Was? Wie habt ihr das...?“ Fasziniert griff er nach seinem Anhängsel und begutachtete es freudig. Sicher, es würde für ihn einiges an Veränderung bedeuten, wenn er auf der Erde leben wollte, aber das würde er schon hinkriegen. Niemals hätte er gedacht, dass er dieses Körpergefühl noch mal erleben würde! Es war phänomenal! „Danke, danke!“, rief er. „Und auch danke Fletscher! Das werd ich dir nie vergessen!“ Fletscher lächelte. „Kein Ding.“ Dann wurde Son Goku ruhig und schaute Tonka mit glänzenden Augen an. „Meister Tonka, ich bin wirklich dankbar, dass ihr das für mich getan habt. Aber würdet ihr mir einen weiteren Gefallen tun?“ „Welchen denn?“, fragte er ernst gemeint. „Es gibt da noch jemanden, für den ihr das gleiche tun könntet...“ Tonka lächelte. „Das hab ich mir gedacht. Weißt du, Son Goku, ich habe in dein Herz gesehen, als ich meine Hand an deiner Brust hatte. Ich gewähre dir diesen Gefallen. Wenn der Zeitpunkt dafür gekommen ist, dann wirst du meine Aura spüren. Dann kommt zu mir.“ Son Goku lächelte und nickte. Wenig später musste Meister Tonka sich leider verabschieden und ließ die drei wieder alleine. Son Goku wedelte überglücklich mit seinem pelzigen Schwanz in der Luft umher. „Lass das, Kakarott, das macht man nicht. Leg ihn um deine Taille“, belehrte ihn Kyuri. Aber ihr Bruder hörte nicht auf sie, sondern fuhr unbeirrt fort. Sie verließen das Restaurant und Son Goku teleportierte sie zu Meats Aura auf dem Schiff. Er hatte keine Lust, jetzt noch zur EPB-Station zu laufen. Mit einem leisen Zischen erschienen die drei neben Meat, der diesmal nicht zusammen zuckte, sondern in konzentrierter Pose vor ihnen auf dem Boden saß, seine Augen nun öffnete und sie musterte. „Und? Erfolgreich?“ Er blickte Kakarott an und sah den buschigen Schwanz in der Luft umher wedeln. Er lächelte. „Freut mich für dich.“ „Was machst du hier?“, fragte Son Goku. Sie befanden sich im Trainingsraum. Meat grinste nur schelmisch. „Ich trainiere. Ich will das mit dem Leute spüren lernen.“ Son Goku lächelte ihn ermutigend an. Er fand es toll, dass Meat das trainierte und sich weiter entwickeln wollte. Mit dieser Technik war es als Krieger einfach einfacher, im Weltall zu leben. Oft konnte man an einer Aura erkennen, ob einem jemand feindselig gestimmt war. Die nächste halbe Stunde verbrachte Son Goku damit, seine Sachen zusammen zu packen. Seine Zeichen-Sachen und seine Kleidung. Dann gesellte er sich in die Küche, wo Kyuri, Fletscher und auch Meat am Tisch saßen und scheinbar auf ihn warteten. Gespannt blickten sie ihn an. „Und?“, fragte Kyuri. „Ist das jetzt der Moment des Abschiedes?“ In ihrer Stimme schwang Schwermut mit. Son Goku nickte ernst und stellte seine Tasche auf dem Boden ab. Die drei erhoben sich von ihren Stühlen und traten zu ihm. „Du wirst uns fehlen!“, sagte Kyuri traurig und fiel ihrem Bruder um den Hals. „Ihr mir auch...“, erwiderte Son Goku ehrlich. „Ich werd euch besuchen kommen. Versprochen.“ Nach diesem Versprechen ließ Kyuri von ihm ab und küsste ihn auf die Wange. „Wehe du hältst das nicht! Jetzt wo ich endlich jemanden aus meiner Familie wieder habe...“ Son Goku küsste seine Schwester ebenfalls auf die Wange. „Ja, geht mir genau so. Vielleicht besucht ihr mich auch mal auf der Erde, dann stell ich euch meine Jungs vor. Dann hast du noch mehr Familie.“ Kyuri kicherte erfreut und nickte. Dann gab sie Fletscher Platz, der Son Goku seine Hand entgegen streckte. Mit festem Griff nahm er sie entgegen. „Danke Fletscher, für dein tolles Geschenk. Und danke, dass du auf Kyuri aufpasst.“ „Hey!“, mischte sich Kyuri von der Seite ein. „Auf mich muss man nicht aufpassen!“ Die Männer lachten herzhaft. „Gern geschehen, Kakarott. Ich hoffe, wir sehn uns mal wieder.“ Sie nickten sich zu und ließen ihre Hände los. Dann trat Meat vor ihn. „Ich... hab ein Abschiedsgeschenk für dich.“ Er drückte Son Goku ein kleines Kästchen aus dunkelrotem Holz in die Hand. „Was ist das?“, fragte er, als er das Objekt in seiner Hand betrachtete. Meat lächelte. „Eine Spieluhr.“ Sein Blick war schwermütig und irgendwie traurig. Son Goku fiel auf, dass die sonst so glänzenden grünen Augen wie verschleiert wirkten. „Ein Überbleibsel von Vegeta-Sei. Ich will, dass du sie bekommst.“ „Meat, das kann ich doch nicht annehmen...“ „Doch, bitte. Dann hast du etwas von mir. Bitte, nimm sie.“ Son Goku nickte. Dann umarmte er Meat fest. Er wusste, dass er ihn vermissen würde. „Danke.“ Er spürte, wie Meat in seiner Halsbeuge seufzte. „Lebwohl, Kakarott.“ Dann lösten sie die Umarmung und Son Goku beugte sich zu seiner Tasche runter, um das Geschenk von Meat darin zu verstauen. „Ach ja, Kakarott“, meldete sich Kyuri nochmal zu Wort. „Ich hab hier noch was für dich.“ Son Goku hob seinen Blick und sah, wie Kyuri ihm etwas entgegen hielt, was ihm wohl bekannt war. „Vegetas Skizzenbuch?“, fragte er ungläubig und griff danach. „Was...?“ „Er wollte, dass ich es dir gebe, wenn du herausgefunden hast, wo er ist.“ „Er wusste, dass ich ihm folgen würde?" Kyuri grinste schelmisch. „Sagen wir, er hat es sich gedacht." Mit sanften Blick musterte er das kleine Buch in seiner Hand und strich zärtlich über den schwarzen Ledereinband. Er wusste nicht, warum Vegeta wollte, dass er es hatte, aber irgendeinen Grund gab es wohl. „Er wird in zwei Tagen am Abend ankommen", sagte Kyuri noch ergänzend. Son Goku hob seinen Blick und schaute erneut in Meats traurige Augen. Irgendwie hatte er das Bedürfnis, ihm auch etwas von sich zu schenken. Aber was hatte er schon...? Dann hatte er eine Idee. Er erhob sich von seiner Tasche und öffnete Vegetas Skizzenbuch. Er blätterte herum, suchte nach einem bestimmten Bild. Als er es gefunden hatte, riss er die Seite fein säuberlich heraus. „Hier.“ Er streckte Meat das Bild hin. „Ich schenke es dir. Damit du mich nicht vergisst.“ Meat nahm die Skizze und betrachtete sie. Sie zauberte ein Lächeln in sein Gesicht. „Das ist wunderschön. Es ist von Vegeta, nicht?“ Son Goku nickte. „Ja. Es war das erste Mal, dass er mich gemalt hat.“ Für einen Moment hatte er Angst, dass Vegeta ihm den Kopf abreißen würde, dafür dass er Meat dieses Bild schenkte. Es war das Portrait von ihm, was ihm damals klar gemacht hatte, dass Vegeta wohl nicht nur seinen Körper anziehend fand. Eine Skizze, auf der er lächelnd da hockte. Damals im Zeichenkurs auf der Erde, als er als Modell gearbeitet hatte. Vielleicht würde er diese Tätigkeit ja wieder aufgreifen. „Danke, Kakarott“, flüsterte Meat und der Glanz in seinen Augen war wieder derselbe wie sonst. Nur sehr traurig. Son Goku verstaute das Skizzenbuch sicher in seiner Tasche und warf sie sich dann über die Schulter. „Was werdet ihr jetzt tun?“, fragte er die drei interessiert. „Jetzt, wo die IPKA vorbei und der Spiegel gerettet ist?“ Kyuri und Fletscher zuckten mit den Schultern. Sie hatten noch nicht darüber nachgedacht. „Wir werden“, sprach Meat mit fester Stimme. „Die Verfolgung Nasutos wieder aufnehmen. Ich will immer noch meine Rache. Ich bin ein Saiyajin und lasse mir meinen Ruf nicht so einfach schänden. Außerdem hat er unseren Prinzen verraten und vergiftet. Er verdient es nicht, einfach so davon zu kommen.“ Son Goku schluckte hart, nickte aber. Er hielt nicht viel von Rache, aber er wusste, dass das ein Saiyajin-Ding war und dass Meat sowieso nicht abzubringen war. In gewisser Weise hatte er ja auch recht... „Machts gut, Leute, und danke für alles“, sprach Son Goku nun mit einem Lächeln im Gesicht. Er konnte es kaum erwarten, sich auf die Erde zu teleportieren. Endlich wieder festen Boden unter den Füßen. Endlich vor Vegeta und nicht hinter ihm. Er hob zwei Finger an seine Stirn und konzentrierte sich. Die Erde von so weit weg aufzuspüren, war nicht einfach. Und doch, nach einigen Momenten der Konzentration, spürte er vage zwei große Energien, die ihm bekannt vorkamen. Mit einem Zischen verschwand er aus der Weite des Alls. Kapitel 37: 37 - [Wiedersehen] ------------------------------ Hallo ihr Lieben! Das Warten hat endlich ein Ende, es geht weiter! Nachdem ich meine kleine Weihnachtsgeschichte - für die ich hier ganz nett Werbung machen will ;) - endlich abgeschlossen ist, konnte ich mich mal wieder dieser Geschichte hier widmen und das Kapitel fertig schreiben. Es wird nochmal spannend. Zumindest hoffe ich, dass ihr das so seht. Viel Spaß beim Lesen und 8 Minuten vor dem Ende der Feiertag nochmal herzlich FROHE WEIHNACHTEN! -------------------------------------------------------------- 37 Ein sonniger Nachmittag auf der Erde. Die Bäume wogten im sachten Wind und das Sonnenlicht überflutete die weite, grasige Ebene, auf der Son Goku landete. Mit geübtem Blick verfolgte er den Kampf der zwei, deren Energien er so weit draußen im Weltall gespürt hatte. Wie wild trieben und hetzten sie sich über die Ebene, schlugen auf einander ein und nahmen ihn dabei scheinbar gar nicht wahr. Wie ein stummer Beobachter stand er mitten auf der Wiese und folgte ihnen mit seinen Blicken. Ein glückliches Lächeln hatte sich auf seinem Gesicht gebildet. Endlich wieder der süßliche Duft der süßen Erdenluft in seinen Lungen. Einer der Kämpfer bemerkte ihn und sah ihn an. Für diese Unkonzentriertheit kassierte er gleich einen harten Schlag seines Gegners in die Magengrube und spuckte etwas Blut. Dann stoppte der Kampf, als ihn auch der zweite wahrnahm. Gemeinsam schwebten sie zu ihm herunter. „Papa!“, rief der kleinere von ihnen und stürmte hastig auf ihn zu. Son Goten fiel ihm um den Hals hing sich regelrecht an ihn. „Du bist wieder da!“ Freudiges Lachen machte sich unter den dreien breit und auch Son Gohan begrüßte seinen Vater enthusiastisch. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu ihrem Zuhause. Chichi saß vor dem Haus an einem Gartentisch. Jemand war bei ihr. Bei Näherkommen stellte Son Goku fest, dass es Yamchu war, der seiner Ex-Frau da gegenüber saß und mit ihr witzelte. Ein wenig wunderte er sich. Yamchu hatte sie früher nie hier draußen besucht. „Hallo ihr zwei!“, rief er erfreut. „Son Goku? Du bist wieder da?“, fragte sie ungläubig. Er nickte. Die drei Saiyajin gesellten sich zu Chichi und Yamchu an den Tisch. „Du warst nur drei Wochen weg, ging alles so glatt oder ist etwas passiert?“, fragte Chichi besorgt. „Nein, nein, alles in Ordnung“, beschwichtigte er sie. „Und... wo ist... Vegeta?“ Bei seinem Namen hatte Chichi ein zweideutiges Stirnrunzeln aufgesetzt. Son Goku wusste, was sie meinte. „Er kommt in zwei Tagen an. Er ist mit einem Gleiter unterwegs. Unsere Wege haben sich... kurzzeitig getrennt. Aber ich hoffe, dass sich alles regeln wird.“ Chichi nickte. Sie hatte verstanden. „Und bei euch?“, fragte er neugierig. „Alles in Ordnung? Irgendwas passiert? Chichi, du siehst du super aus, ich hab dich selten so entspannt gesehen.“ Für diese Aussage kassierte er einen harten Schlag auf den Hinterkopf von seiner ehemaligen. „Aua!“ „Ich bin immer entspannt“, antwortete sie mit verschränkten Armen. „Und du Yamchu? Was machst du hier?“ „Ich helfe Chichi mit dem Haus. Repariere dies und das, du weißt ja, wie das ist“, erklärte er verlegen. Ein Blick zu Chichi verriet Son Goku, dass sie leicht rot um die Nase geworden war. Seine Augen weiteten sich. //Läuft da etwa was?//, fragte er sich innerlich, wagte aber nicht, die Frage in den Raum zu stellen. Chichis rote Wangen waren eigentlich Beweis genug dafür. Er grinste breit. „Grins nicht so doof“, befahl Chichi. „Bleibst du jetzt auf der Erde?“, fragte Son Goten in die peinliche Stille hinein, die entstanden war. „Ich denke schon“, antwortete Son Goku mit einem Lächeln. Er blieb noch eine Stunde und redete über seine Erlebnisse im Weltall und über die IPKA. Seine Söhne konnten sein plötzliches Interesse für Kunst nicht nachvollziehen, aber Chichi war sehr interessiert. Gegen Abend verabschiedete er sich von ihnen und teleportierte sich vor die Türe der Capsule Corporation. Bulmas Begrüßung fiel nicht weniger herzlich aus. Sie freute sich wie blöde, ihren besten Freund wieder zu sehen. Sie hatte sich wirklich Sorgen gemacht, ihn nie wieder zu sehen. „Und Vegeta?“, fragte auch sie. Ihr erklärte er es ein bisschen ausführlicher, als Chichi, zumal sie ja genau bescheid wusste über seine Gefühle. Er schob ihre Trennung jedoch auf einen Streit und erwähnte Meat mit keinem Wort. Bulma bot ihm an, zu bleiben. Er könne ja in Vegetas Zimmer wohnen, bis dieser ankam. Verändert hatte sie es seit der Abreise nicht. Aber er verneinte und beließ es bei einem Gästezimmer. „Ich will nicht in Vegetas Privatsphäre eindringen. Ohne seine Erlaubnis werde ich nicht hinein gehen.“ Sie verstand seine Zweifel und gab ihm ein Gästezimmer in der Nähe von Vegetas Zimmer. „Mensch, ist das toll, dass ihr wieder da seid. Eigentlich verlangt das doch nach einer Begrüßungsfeier, oder?“ Skeptisch runzelte er die Stirn. Er wusste, dass er sowieso nichts dazu sagen brauchte. Wenn Bulma sich mal eine Feier in den Kopf gesetzt hatte, dann war sie nicht mehr davon abzubringen. Lange an diesem Abend saßen sie zusammen in der Küche und unterhielten sich darüber, was in der Zwischenzeit passiert war. Auf der Erde hatte sich nicht viel getan. Nur bestätigte Bulma ihm, was er sowieso schon geahnt hatte, nämlich dass Chichi und Yamchu sich seit ein paar Tagen trafen. Irgendwie freute er sich für Chichi, die wohl jemanden gefunden hatte, der sich ihr widmete und ihr half. Inständig hoffte er, dass mehr aus den beiden werden würde. Es wäre für sie beide nicht schlecht. Irgendwann verkroch er sich mitsamt seiner Tasche in das kleine Gästezimmer, das Bulma für ihn gerichtet hatte. Er warf sich auf das Bett und öffnete sein Gepäck. Dann holte er Vegetas Skizzenbuch hervor und legte es vor sich aufs Kissen. Was Vegeta ihm damit wohl sagen wollte? Aber scheinbar durfte er es sich nun uneingeschränkt anschauen. Er öffnete es. Die meisten der Bilder kannte er. Dann stieß er auf das Bild von Vegetas Mutter, das er bisher nicht hatte ansehen dürfen. Endlich vertraute Vegeta ihm soweit, dass er es ihm zeigte. Sie war wunderschön. Hatte überhaupt nichts von Vegetas harten Zügen. Son Goku blätterte lächelnd weiter. Die meisten Bilder in dem Buch waren Skizzen von ihm selbst. Skizzen, von deren Existenz er teilweise gar nichts wusste. Scheinbar hatte Vegeta sie aus dem Kopf gezeichnet. Er beim Trainieren. Er beim Schlafen. Er beim Kochen. Er blätterte weiter. Beim nächsten Bild verwandelte sich sein Gesicht in eine staunende, leicht lächelnde Miene. Seine Augen glänzten. Am liebsten hätte er Vegeta sofort in seine Arme geschlossen und fest an sich gedrückt, so wie er es auf dieser Skizze tat. Eine Woge des Glücks übermannte ihn. Er wollte einfach nur Vegeta. Wollte ihn endlich wieder anfassen, ihn riechen, ihn spüren... Nicht mal seine Aura konnte er spüren. Er schien sie einfach konstant zu unterdrücken. Sein Glück vermischte sich mit Schwermut. Eine Weile betrachtete er die Skizze von ihnen beiden. Dann blätterte er um. Es war die letzte Zeichnung. Keine weiteren Bilder waren in dem Buch. Doch auf der folgenden Seite stand eine Kombination aus vier Zahlen. Er kniff die Augen leicht zusammen und fragte sich, was das für Zahlen waren. Vegeta hatte sie sicherlich nicht einfach so hineingeschrieben. Waren sie für ihn bestimmt? Ein Code? Dann kam ihm eine Idee, wofür die Zahlen sein konnten. Blitzschnell sprang er auf und lief hinunter zu Bulma, die in einen Pyjama gehüllt auf dem Sofa saß und in den Fernseher glotzte. „Bulma, kann ich bitte den Schlüssel zu Vegetas Zimmer haben?“ „Hast dus dir anders überlegt? Soll ich es dir aufmachen?“ „Ich brauche nur den Schlüssel. Du musst es nicht aufmachen.“ Mit skeptischem Blick erhob sich Bulma vom Sofa und verschwand kurz nebenan. Als sie zurück kam, drückte sie ihm einen kleinen Schlüsselbund mit einem einzigen Schlüssel in die Hand. „Hier. Viel Spaß damit.“ Son Goku grinste breit und lief schnurstracks zu Vegetas Zimmer. Hoffentlich lag er richtig damit, dass die Kombination für Vegetas Zimmertüre war. Somit hätte Vegeta ihm die Erlaubnis gegeben, in seinem Zimmer zu wohnen, bis er ankam. Ein Zugeständnis, das er von Vegeta nie und nimmer erwartet hätte. Gespannt steckte er den Schlüssel ins Schloss und tippte die 4-stellige Kombination in das kleine Tastenfeld. Mit einem Klicken öffnete sich die Türe. //Vegeta teilt seine Privatsphäre mit mir...// Fast als betrete er ein Heiligtum, schlich er mucksmäuschenstill durch die Tür in Vegetas Reich, ein dickes Grinsen im Gesicht. Aufgeregt. Hinter sich schloss er ab. Er blickte sich um und atmete tief ein. Vegetas Geruch lag noch in der Luft... Ein Seufzen verließ seine Kehle und glücklich, sehnsüchtig blickte er sich in dem geräumigen Zimmer um. Die Bilder an den Wänden, die er bei seinem ersten Besuch hier drin so bewundert hatte, schienen ihm seltsam familiär und eher er sich versah, befand er sich in Vegetas Bett. Bulma hatte wirklich nichts verändert seit ihrer Abreise. Sogar die Bettwäsche roch noch nach seinem geliebten Prinzen. In sehnsüchtiger Vorfreude mümmelte er sich in die wärmende Decke und sog den Geruch tief in sich ein. Seit langem fühlte er sich wieder richtig wohl. Mit diesem Gefühl von Heimat und Angekommen-Sein schlief er ein. Die zwei folgenden Tage verstrichen wie im Fluge und doch kamen sie Son Goku unendlich lang vor. Zuerst besuchte er seine alten Freunde auf der Schildkröteninsel. Erzählte ihnen von seinen Erlebnissen im All und seiner neuen Begeisterung für Kunst. Er berichtete von seiner Schwester und davon, wie er betrunken gewesen ist. Und davon, wie er seinen Schwanz wiedererlangt hatte und dass er natürlich nicht wagen würde, bei Vollmond auch nur einen einzigen Schritt aus dem Haus zu tun. Außerdem machte er den vorsichtigen Versuch, seinen Freunden von seinen Gefühlen zu Vegeta zu erzählen. Zuerst verstanden sie nicht, was er eigentlich meinte, aber als es ihnen langsam dämmerte, entstand eine lange Stille in dem kleinen Haus im Meer. Es war, wie er es befüchtet hatte. Seine Freunde würden es nicht verstehen. Nicht nur, dass er sich scheinbar in einen Mann verliebt hatte, sondern auch dass es Vegeta war. Dann brach Krilin das Schweigen, weil er merkte, wie peinlich berührt und enttäuscht Son Goku von der Stille war. Er versuchte, nachzuvollziehen, wie es dazu gekommen war und wieso. Nachdem Son Goku ein wenig mehr erzählt hatte, begannen seine Freunde, zu verstehen. Zumindest versuchten sie, es zu akzeptieren, weil sie sahen, wie glücklich Son Goku damit war. Am Ende des Tages kehrte er zurück in die Capsule Corporation und war guten Mutes, dass seine Freunde ihn vielleicht doch ein wenig verstanden hatten. Ihn konnte es ohne Vegeta einfach nicht mehr geben. Den zweiten Tag verbrachte er damit, Bulma beim Vorbereiten der Feier zu helfen. Eigentlich wollte er lieber mit Vegeta alleine sein, wenn dieser ankam, aber Bulma hatte ganz unbeirrt eine Feier organisiert, um die Rückkehr der beiden auf die Erde zu feiern. Am späten Nachmittag trudelten alle ihre Freunde ein. Muten Roshi, Krilin und C18. Oolong und Pool. Trunks, Son Goten und Son Gohan in Begleitung seiner Freundin Videl. Sogar Chichi kam. In Begleitung von Yamchu. Auch Piccolo war anwesend und selbst Bulmas Eltern gesellten sich zu der munteren Runde. Es wurde ausgelassen gefeiert, geredet und gefuttert. Bulma legte eine locker-flockige Tanzmusik auf. Die Stimmung war super. Nur Son Goku war angespannt bis zum Bersten. Er konnte es kaum erwarten, endlich Vegeta zu sehen. Mit ihm zu reden und... mehr. Was auch immer passieren würde. Er war so gespannt. Sie waren ja nicht gerade harmonisch auseinander gegangen. Ihre letzte Begegnung war in der Küche von Meats Schiff gewesen. Wenn er sich daran zurück erinnerte, breitete sich immer noch Verwirrung in ihm aus. Und ein leichtes Kribbeln in seinem Bauch. Er war aufgeregt. Aufgeregt, wie Vegeta sich ihm gegenüber verhalten würde. Scheinbar war sein ganzes Verschwinden ja ein abgekartetes Spiel mit Kyuri gewesen. Ein Spiel wozu? Um ihm klar zu machen, dass er Vegeta wollte und nicht Meat? //Hat wohl funktioniert...//, dachte er bei sich und beäugte Chichi, Bulma, Videl und Son Gohan, die begonnen hatten, zu tanzen. Am liebsten hätte er Kyuri darauf angesprochen, was genau sie mit Vegeta eigentlich geredet hatte, aber Meat war dabei gewesen und er wollte ihn nicht noch mehr verletzen. Auf einmal hörte man einen lauten Knall am Himmel. Wie auf Kommando hoben alle ihren Blick nach oben. Soeben war ein unbekanntes Objekt in die Erdatmosphäre eingedrungen und raste - einen beträchtlichen Feuerschweif hinter sich herziehend - direkt auf sie zu. „Das ist Vegeta“, flüsterte Son Goku und seine Augen funkelten vor Aufregung. In noch weiter Ferne sahen sie, wie das Objekt abbremste und sich ihnen langsamer näherte. Immer näher kam es dem Garten der Capsule Corporation und stürzte aus dem Himmel. Die Partygäste hatten sich alle auf die Terrasse zurückgezogen und hofften inständig, es würde auf der Wiese landen und nicht direkt auf ihnen... Dann prallte es mit voller Wucht auf dem Grundstück auf - glücklicherweise auf der Wiese, wo es einen zwei Meter tiefen Krater in den Boden riss. Son Goku hörte Bulma laut fluchen, aber er konnte sich nur noch auf den halb verbrannten Weltraum-Gleiter konzentrieren, der vor ihm in der Wiese lag. Langsam ging er auf ihn zu und wartete, seine Muskeln zum Bersten angespannt, ein Kribbeln in der Bauchgegend. Nach einer kurzen Weile öffnete sich die Einstiegsluke und Vegeta trat heraus, gekleidet in seinen üblichen dunkelblauen Trainingsanzug. Er blickte sich um und verzog das Gesicht. „Is das ne Party hier oder was?“ „Willkommen zurück“, entgegnete Bulma auf diese provokative Frage in einem bissigen Tonfall. „Wir freuen uns auch, dich zu sehen.“ Mit einem „tze“ sprang er aus dem Raumschiff, seine Tasche locker über der Schulter hängend. „Freundlich, wie eh und je“, witzelte Bulma den anderen zu. „Wie wir ihn kennen.“ Erwartungsvoll blickte Son Goku in Vegetas ernst schauende Augen. Unbeirrt lief Vegeta an ihm vorbei. „Kakarott, mitkommen“, befahl er barsch. Son Goku schluckte. Er hatte sich das Wiedersehen mit Vegeta irgendwie... herzlicher? vorgestellt. Verwirrt folgte er dem Prinzen ins Innere des Hauses und fragte sich, was nun passieren würde. Würden sie miteinander reden? Was würde Vegeta ihm sagen? Der Prinz steuerte direkt auf sein Zimmer zu. Auf dem Weg dorthin sprach er kein Wort und drehte sich kein einziges Mal zu Son Goku um, welcher selbst nicht wagte, irgendetwas zu sagen. Er war aufgeregt. Alles hing von den nächsten Minuten ab. Oder? Als sie vor Vegetas Türe standen hielt Vegeta Kakarott seine offene Hand hin. Wie auf Befehl legte Son Goku den Schlüssel hinein. Der Prinz öffnete die Türe und trat ein. Unbeirrt lief er zu seinem Schreibtisch und stellte seine Tasche ab. Verwirrt trat Son Goku ebenfalls in das Zimmer, schloss die Türe hinter sich und blieb stehen. Er fühlte sich ein wenig verloren, wusste nicht, was er tun sollte. Er kratzte sich am Hinterkopf. „Ähm... Vegeta...“ Weiter kam er nicht. Noch bevor ere ralisieren konnte, was eigentlich passierte, hatte Vegeta ihn gegen die Wand gedrückt und seine Lippen mit seinen eigenen versiegelt. Son Goku wusste nicht, wie ihm geschah und ihm entfuhr ein kurzer, überraschter Quietsch-Laut. Dann kam in seinem Bewusstsein an, was da eigentlich gerade geschah und seine gesamte Anspannung verflog mit einem mal. Endlich spürte er wieder diese Lippen auf den seinen. Diese weichen, fordernden, wunderbaren, süßen Lippen. Es schien ihm, als sei eine Ewigkeit vergangen, seit er Vegeta zuletzt geküsst hatte. Sein Körper spielte verrückt. Er hatte nichts mehr unter Kontrolle. Er spürte sein Blut durch seine Adern pulsieren, sein Herzschlag beschleunigte sich auf ein Maximum und seine Knie wollten einfach nicht mehr stehen, wurden weich. Abrupt sank er zusammen, krallte sich wie verzweifelt am Rücken seines Prinzen fest, stöhnte in den Kuss und Vegeta folgte ihm einfach nach unten, bis sie auf dem Boden lagen. Vegeta beugte sich über Kakarott, ein Bein zwischen dessen Schenkeln, das andere angewinkelt neben dessen Körper. Sehnsüchtig krallte er sich in die wilde schwarze Mähne seines Geliebten. Keine Sekunde unterbrach er den Kuss, nach dem er sich die letzten Tage so gesehnt hatte. Endlich wurde er erlöst. Zufrieden spürte er, wie Kakarott sich fest an ihn klammerte, sich fast verzweifelt mit einer Hand an seinen Oberarm festhielt, ihn mit der anderen an seinem Rücken näher zu ihm hinunterzog und wie sein felliger Schwanz sich um sein Handgelenk wickelte. Erschrocken hielt Vegeta inne und löste den Kuss. Erstaunt blickte er auf das buschige Etwas an seiner Hand, dann fragend in Kakarotts Augen. „Wie...?“ Neckisch grinste Son Goku ihn an. „Erzähl ich dir später.“ Eigentlich war er zu neugierig, als dass er bis später warten wollte, um zu erfahren, wo dieses Ding herkam, aber wenn er Kakarott so unter sich sah, erwartungsvoll, mit lustverschleiertem Blick... Ja, er konnte durchaus warten. Liebevoll senkte er seine Lippen wieder auf ihre Gegenstücke, nahm den Kuss wieder auf. Er intensivierte ihn, indem er lustvoll an Kakarotts Unterlippe saugte. Ihre Zungen spielten miteinander ein wildes, leidenschaftliches Spiel, neckten sich. „Scheisse, Kakarott“, stöhnte Vegeta in den Kuss hinein. „Für eine Weile hatte ich wirklich Schiss, dass du nicht hier sein würdest, wenn ich ankomme...“ In Son Gokus Kopf überschlugen sich die Gedanken, während ihr wilder Kuss weiterging. Solche Worte hatte er von Vegeta nicht erwartet und sie machten ihn noch glücklicher. Vegeta hatte also Angst gehabt, ihn zu verlieren. Das gefiel ihm. Sachte biss er in dessen Oberlippe. Vegeta stöhnte. Dann zerrte er ungelenk an Kakarotts Hemd herum, bis dieser ihm schließlich half, es loszuwerden. Er entledigte sich schnell seines eigenen und beugte sich wieder hinunter zu ihm. Nackte Haut traf auf nackte Haut. Die Raumtemperatur schien rabiat anzusteigen. „Ich will dich spüren, Kakarott“, seufzte Vegeta in den wieder aufgenommenen Kuss hinein. „Jetzt sofort!“ Son Goku wusste, dass er nicht antworten brauchte. Was auch immer Vegeta mit ihm tun wollte - er würde nicht nein sagen. Ein lautes Stöhnen entfuhr ihm, als Vegetas Mund sich von seinem trennte, um tiefere Regionen zu erkunden. Genüsslich züngelte Vegeta sich an Kakarotts Hals entlang, hinterließ eine heiße, feuchte Spur, knabberte hier und da an der Haut und spürte Kakarotts wilden Puls unter seiner Zunge schlagen. Dieses Gefühl ließ Instinkte in ihm aufkeimen, denen er gerade noch nicht nachgeben wollte, also versuchte er, sie zu unterdrücken, schleckte nur sehnsüchtig über das Stück Hals, in das er so gerne gebissen hätte, aber es war noch zu früh. Diese wilden Liebkosungen entlockten dem Saiyajin unter ihm wohlige, sehnsüchtige Seufzer und er atmete heftig und ungleichmäßig. „Vegeta...“ Liebevoll und doch fordernd streichelte der Prinz Kakarotts Oberkörper, küsste zärtlich jeden Zentimeter der weichen Haut, als hätte er das größte Heiligtum unter sich und versenkte sanft seine Zunge in der kleinen Rundung des Bauchnabels, woraufhin Kakarott erregt quiekte. Sanft küsste Vegeta sich einen Weg hinunter zu Kakarotts Hosenbund. Die weiche Haut ableckend, machte er sich mit beiden Händen an dem gebundenen Gürtel zu schaffen. Son Gokus Sinne spielten verrückt. Wie sehr hatte er sich nach diesen Berührungen gesehnt, doch nicht in seinen schönsten Vorstellungen hatte er sich ihre Begegnung so leidenschaftlich und intensiv ausgemalt. Alle Sorgen und Verwirrungen der letzten Wochen waren wie weggekehrt und fast schien es ihm, als wäre all das nie passiert, als hätten sie die Erde nie verlassen. Sachte kitzelte Vegetas Zunge seinen Bauch und er spürte, wie der Gürtel seiner Hose endlich gelöst und das lästige Kleidungstück gleich mitsamt der Unterwäsche beseitigt wurde. Son Goku stützte sich auf seine Unterarme und blickte in die Augen seines Prinzen, der zwischen seinen nackten Schenkeln kniete und ihn mit leicht geöffnetem Mund schwer atmend anblickte. Son Goku sah etwas in diesen nachtschwarzen Augen, das er noch nie gesehen hatte. Er fragte sich, was das sein mochte. Vielleicht eine neue Offenheit, ein Vetrauen, das Vegeta ihm entgegenbrachte, vielleicht eine neue Art der Lust. Er kniff seine Augen leicht zusammen und lächelte den Prinzen verliebt an. Mit Erstaunen stellte er fest, dass auch Vegetas Miene sich zu einem völlig offenen Lächeln verwandelte und dieser Anblick versetzte ihn so in einen Glücksrausch, dass er für einen Moment vergaß, dass er nackt auf dem Boden lag. Die Zeit schien stillzustehen, ihre Blicke schienen ineinander zu verschmelzen und Son Goku wusste, dass er noch nie so tief in Vegetas Seele geblickt hatte. Dann durchdrang ihn plötzlich ein unheimlich heißes Glühen, das von seinen Lenden auszugehen schien und seinen ganzen Körper ergriff. Lustvoll stöhnend warf er seinen Kopf in den Nacken und stellte fest, dass dieses Gefühl von Vegetas Hand kam, die sich ganz unvermittelt um seinen Penis gelegt hatte. Langsam und fest begann der Prinz, daran zu massieren. Son Goku wusste nicht, wie ihm geschah, zu intensiv war das Gefühl, das ihn durchdrang. Er wollte mehr. Wollte mehr Vegeta spüren. Fordernd hob er ihm sein Becken entgegen, während Vegetas Hand weiter an seinem Penis hinauf und hinabstrich. „Vegeta... bitte...“, flehte er. Vegeta wusste genau, wonach Kakarott bettelte und es trieb ihm ein zufriedenes Grinsen ins Gesicht. „Bitte was?“, fragte er provokativ und senkte seinen Kopf zwischen die nackten Schenkel unter ihm. Sachte leckte er über die Spitze von Kakarotts harter Männlichkeit, sammelte die salzigen Tropfen auf, die ausgetreten waren. Er liebte es, mit Kakarotts Lust zu spielen. Dieser ließ sich einfach viel zu sehr davon treiben und das machte Vegeta wahnsinnig geil. Son Goku schrie laut vor Lust, sein Kopf immer noch weit nach hinten gebeugt, als er Vegetas weiche, warme Zunge zwischen seinen Beinen spürte. „Oh Gott... Vegeta.... bitteeeeee...“ Erneut grinste Vegeta. „Bitte was?“, fragte er halblaut und stülpte seine Mundhöhle über Kakarotts Penis, saugte genüsslich daran, während Kakarott sich unter diesen Berührungen heftig unter ihm wand. Wild seinem Mund entgegenstieß. Son Goku wusste nicht mehr, worum er überhaupt bat. Vegetas Mund über seinem Penis fühlte sich so verdammt gut an, dass er nicht mehr wusste, wo oben und unten war. //Was macht er nur mit mir...?!// In diesem Moment spürte er, wie Vegeta hart an ihm saugte. Ein lustvolles Stöhnen entfuhr ihm und für einen Moment dachte er, die Lust würde ihn absolut fertig machen und er würde sofort kommen, als der Prinz plötzlich von ihm abließ. „Nun mach doch bitte endlich, Vegeta...“, flehte Son Goku fast flüsternd, mit brüchiger Stimme. „Ich dreh noch durch...“ Wie durch einen Schleier bekam er mit, wie Vegeta an seiner eigenen Hose herumfummelte und sie ein Stück nach unten schob. Dann beugte Vegeta sich über ihn und küsste ihn zärtlich. Kurz war Son Goku irritiert, schmeckte sich selbst an seinem Prinzen und er hatte das Gefühl, als würde Vegeta all das, was er für ihn empfand in diesen einen Kuss packen, all die Leidenschaft und vielleicht auch Liebe und das Begehren... Dann löste Vegeta den Kuss auch schon wieder und blickte ihm lustvoll in die Augen. Kein Wort wurde gewechselt. Nur viel sagende Blicke. Dann nahm Vegeta seine Hand und schob Kakarott langsam zwei Finger in den Mund. Son Goku verstand sofort und saugte genüsslich an den ihm dargebotenen Fingern. Vegeta schmeckte einfach zu gut... Als Vegeta sie wieder aus Kakarotts feuchter Mundhöhle zog, wurde die zurückbleibende Kluft sofort wieder von seinen Lippen geschlossen. Während diesem sachten Kuss, spürte Son Goku, wie die feuchten Finger Vegetas sich seinem Hintern näherten und vor Vorfreude beschleunigte sich sein Herzschlag. Vegetas Lippen entfernten sich von den seinen und der Prinz blickte ihm tief in die Augen. Diesen Blick aufrecht erhaltend, führte Vegeta langsam Zeige- und Mittelfinger in Kakarott ein. Durch dem kurzen ziehenden Schmerz gereizt, sog dieser hart die Luft zwischen seinen Zähnen ein. Der Prinz genoss diesen Anblick. Diese Mischung aus Lust, Begierde und Schmerz in Kakarotts Gesicht, ließ bei ihm alle Sicherungen durchbrennen. Er wollte ihn einfach nur noch spüren. Doch er riss sich noch zusammen. Wollte den Anblick genießen, den er so lange ersehnt hatte. Ein unter ihm liegender, sich windender, stöhnender Kakarott... Langsam begann er, seine beiden Finger zu bewegen. Die Laute, die Kakarott dabei von sich gab, wurden nur noch übertroffen durch die Art, wie sich seine Mimik änderte. Angestrengt zog sich seine Nase kraus, auf seine Wangen hatte sich ein unverkennbarer Rotschimmer gelegt, immer wieder wechselte seine Miene von absolut erregt zu schmerzverzerrt. Lustvoller Schmerz. „Vegetaaaa....“, stöhnte er heiser. „Nimm mich doch bitte endlich...!“ Einen Moment überlegte der Prinz grinsend, ob er ihm diesen Gefallen tun, oder ihn noch ein bisschen länger quälen sollte. Wenn er sich allerdings seine eigene Körpermitte besah, befand er es für an der Zeit, sich selbst auch etwas gutes zu tun. Erst jetzt bemerkte er das fast schmerzhafte Pochen, das von seiner eigenen Erregung ausging. Sachte zog er seine Finger aus seinem Geliebten, befeuchtete ihn erneut mit etwas Speichel und positionierte seinen Penis an Kakarotts Hintern. Beschwichtigend streichelte er Kakarotts Bauch, während er langsam in die heiße Enge eindrang. Augenblicklich wurde Kakarotts Atem flacher und sein Körper spannte sich an. Immer wieder zog Vegeta sich ein Stück zurück, nur um dann ein Stück weit tiefer in ihn einzudringen. Langsam verwandelte Kakarotts gequälter Gesichtsausdruck sich zu einer Miene der lüsternen Zufriedenheit und mit jedem Mal, das Vegeta tiefer in ihn eindrang, entfuhr ihm beim Ausatmen ein lauteres, tieferes Stöhnen, ein fast entspanntes Stöhnen, so als bekäme sein Körper endlich die Erlösung, die er so lange ersehnt hatte. Den Prinzen machte dieser Anblick absolut scharf. Aber er wollte mehr. Mehr von dieser ungezügelten, unschuldigen Leidenschaft sehen, die in Kakarott schlummerte. Also packte er ihn ohne Vorwarnung an den Hüften und drehte den Spieß um. Nach einem überraschten Schrei fand sich Son Goku auf einmal oben hockend. Irritiert blickte er den neckisch grinsenden Vegeta an, der jetzt unter ihm auf dem Boden lag und ihn herausfordernd anblickte. Dann zog dieser ihn an seinem Nacken zu sich hinab und küsste ihn wild. Wie automatisch begann Son Goku in dieser Position, sein Becken zu bewegen. So spürte er Vegeta sogar noch intensiver in sich und so kam es, dass er bald den Kuss löste, sich aufrichtete und wild auf und ab bewegte, seine Hüften kreiste, während Vegeta ihn stöhnend dabei beobachtete. Es machte den Prinzen unglaublich an, Kakarott so leidenschaftlich zu sehen und er musste sich wirklich konzentrieren und zusammen reißen, bei diesem Anblick und der starken Stimulation an seinem Penis, nicht sofort zu kommen. „Oh Scheisse, Kakarott...“, stöhnte er lautstark. Dann richtete er seinen Oberkörper auf und drängte Kakarotts Oberkörper gegen seinen, schloss ihn in eine enge Umarmung. Er wollte ihn spüren. Son Goku schlang nun ebenfalls seine Arme um Vegeta und atmete tief den Geruch von dessen Haaren ein, in denen er sein Gesicht vergrub, während er sich weiter, aber in einem langsameren Rhythmus auf ihm bewegte. Vegeta tat sein Werk, indem er Kakarott immer fester auf sich drückte und ihm sein Becken entgegenstieß. In einem langsamen, aber ekstatischen Rhythmus bewegten sie sich aufeinander, ineinander, aneinander. Mit etwas Druck streichelte Vegeta an Kakarotts Rücken hinunter, bis er an der Stelle angelangt war, an der dessen Saiyajin-Schwanz aus der Haut trat. Als er sachte den Ansatz dieses Anhängsels zu massieren begann, wurde Kakarotts Rhythmus wieder schneller, wilder und sein Stöhnen verwandelte sich fast in ein Knurren. Mit seiner anderen Hand knetete der Prinz fordernd die Pobacken Kakarotts und langsam aber sicher wusste er, dass er diesem absolut geilen Gefühl nicht mehr standhalten konnte, das Kakarotts heftige Bewegungen an ihm auslösten. Doch noch bevor er einen weiteren halbwegs klaren Gedanken fassen konnte, spürte er, wie Kakarott sich heftig zuckend an seinem Bauch ergoss. Das Gefühl dieser heißen, dicklichen Flüssigkeit, die sich an ihm verteilte und dazu der herbe, salzige Geruch, der sich aus Kakarotts Sperma und ihrem Schweiss zusammensetzte, gaben ihm den Rest. Mit einem lauten Knurren und ein paar heftigen, finalen Stößen, entleerte er sich in Kakarott, der bei diesem Gefühl erneut laut stöhnte und seinen Kopf in den Nacken warf. Blitzschnell packte Vegeta ihn an seinem Hinterkopf und zog ihn zärtlich nach vorne in einen abschließenden Kuss. Noch eine ganze Weile saßen sie so da, nackt auf Vegetas Fußboden, aneinander gedrückt und sich zärtlich küssend, bis ihre Herzschläge sich wieder halbwegs beruhigt hatten und das Gefühl der sexuellen Lust sich in ihnen gelegt hatte. Sanft zog Vegeta sich aus Kakarott zurück. Dann lösten sie den Kuss und blickten sich lange in die Augen. Keiner wagte es, ein Wort zu sprechen. Keiner wusste, was er sagen sollte. Zu viel unausgesprochenes lag in der Luft. Zu vieles, bei dem kein Anfang zu finden war. Dann grinste Son Goku unverhohlen. „Was ist?“, fragte Vegeta leicht amüsiert. Ein kurzes glucksendes Lachen. „Was du da mit meinem Schwanz gemacht hast, war absolut abgefahren“, erklärte er mit erschöpfter Stimme. Vegeta grinste neckisch zurück. „Mit welchem?“, fragte er provokativ. Dann brachen sie beide in ein erleichterndes Gelächter aus. „Wo hast du ihn überhaupt her?“, fragte Vegeta schließlich und wurde wieder ernst. „Ich hab einen Magier kennen gelernt. Ein Freund von Fletscher.“ „Mhm“, säuselte Vegeta und wand seinen Blick auf einmal ernst geworden ab. „Was ist?“, fragte Son Goku besorgt. „Hab ich was falsches gesagt?“ Er wusste nicht, wieso, aber irgendwie schien ihm Vegeta auf einmal viel verletzlicher, als sonst. Unter gar keinen Umständen wollte er ihm weh tun. Und noch weniger wollte er, dass Vegeta sich ihm wieder verschloss. Seine Augen hatten vorhin so viel Offenheit gezeigt... „Sag schon.“ Vegeta grummelte. Dann erhob er seinen Blick und schaute Kakarott direkt an. „Hat er ihn angefasst?“ Son Gokus Augen wurden groß. „Wen meinst du?“ „Frag nicht so doof“, befahl Vegeta und wand seinen Blick wieder ab. Son Goku dämmerte, was er meinte. „Meinst du etwa Meat?“ War Vegeta etwa eifersüchtig? Er lächelte sanft und vergrub seine Nase wieder in den Haaren des grummelnden Vegeta. „Nein, er hat ihn nicht angefasst. Außer dir und mir hat ihn niemand angefasst“, flüsterte er in beschwichtigendem Ton. „Und das wird auch so bleiben, sonst setzt‘s was“, nuschelte Vegeta kaum hörbar gegen Kakarotts Brust, an die er sich jetzt schmiegte. Mit einem leichten Lachen auf den Lippen nickte Son Goku. „Versprochen.“ Nach einer Weile erhoben sie sich, säuberten sich und kleideten sich wieder an. Immerhin war draußen eine Party im Gange, auf die sie zwar beide keine Lust hatten, aber schließlich war sie extra für sie veranstaltet worden und wenigstens Son Gokus schlechtes Gewissen befahl ihm, dass sie sich noch blicken ließen. „Ich hab keine Lust auf diese Idioten“, grummelte Vegeta, während er sein Hemd über zog. „Ach komm schon, Vegeta, es wird schon nicht so schlimm werden“, meinte Son Goku dazu, aber der Prinz grummelte ungeniert weiter. „Die fragen bestimmt, was wir so lang getrieben haben“, stellte er in den Raum. Son Goku hatte sich unterdessen seinem Gürtel gewidmet. „Sie werden es sich denken können.“ Abrupt hielt Vegeta inne. „Wie meinst du das?“, fragte er mit einem leicht panischen Unterton. Unbeirrt fummelte Son Goku weiter an seinem Gürtel herum. „Sie wissen, wie ich für dich fühle“, erklärte er, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt. Mit verzogenem Gesicht blickte Vegeta ihn regungslos an. „Musste das sein?“ „Ist es dir peinlich?“, fragte Son Goku und blickte ihn fragend an. Er meinte diese Frage wirklich ernst, wollte Vegeta damit absolut nicht in Bedrängnis bringen, sondern nur erfahren, wie er dazu stand. Nachdenklich blickte der Prinz zu Boden. „Hm... Ich weiß nicht. Nein. Aber eigentlich geht es niemanden etwas an.“ „Ich will meine Gefühle nicht verstecken müssen, Vegeta...“, erklärte Son Goku dringlich. Er hatte keine Lust mehr auf Versteck-Spiele, auf Umeinander-Herum-Geschleiche oder auf Peinlichkeiten in der Öffentlichkeit. Er wollte mit Vegeta zusammen sein. Richtig. Offiziell. So dass alle bescheid wussten. „Wie stehts bei dir?“ Verschüchtert wand Vegeta seinen Blick ab und sagte nichts. Er wusste nicht, was er wollte. Wie er es wollte. Er wollte mit Kakarott zusammen sein, aber er brachte es ja nicht mal fertig, dass ihm gegenüber zu sagen. Wie sollte er da vor versammelter Mannschaft dazu stehen? „Oder geht dir das zu schnell, Vegeta?“, fragte Son Goku besorgt. Er wollte Vegeta absolut nicht in Bedrängnis bringen. Dazu war ihr Verhältnis einfach zu instabil und er fürchtete, dass Vegeta einfach wieder abhauen würde, wenn er sich verunsichert fühlte. „Dann geh ich da alleine raus. Und du bleibst hier drin, ruhst dich aus oder trainierst ne Runde, was weiß ich. Das ist kein Ding. Ich will dich nicht drängen, weißt du...“ „Als ob ich mich zu irgendwas drängen lassen würde“, antwortete Vegeta schroff und im nächsten Moment bereute er seinen Tonfall schon wieder. Er wollte Kakarott gegenüber nicht mehr dieser gefühlskalte, egoistische Idiot sein, den er vor den anderen spielte. „Kakarott, versteh mich nicht falsch...“, begann er, als die Erde plötzlich von einem unheimlichen Beben erfasst wurde, das sie beide unvermittelt von den Füßen riss. Vegeta, der direkt auf Kakarott gefallen war, blickte diesen verwirrt fragend an. Doch sein Gegenüber schien ebenso ahnungslos zu sein. Schnell richteten sie sich auf, als auch schon das nächste Beben den Planeten erfasste. Möbel kippten um, Bücher fielen unvermittelt aus Regalen und alles, was nicht irgendwie befestigt war, fand seinen Weg auf den Boden. „Was ist das, verdammt?“, fragte Vegeta angespannt in den Raum. Ein ohrenbetäubendes Rauschen war das nächste, was zu vernehmen war und beide pressten sich hastig die Hände auf die Ohren. Son Goku schüttelte unwissend den Kopf, als Vegeta ihn fragend anblickte. Dann nickte er in Richtung Türe. Das das Beben begleitende Dröhnen wurde langsam etwas leiser und auch das mittlerweile andauernde Vibrieren der Erde ebbte ein wenig ab. Die beiden Saiyajin nutzten die Gelegenheit und rannten aus dem Zimmer hinaus, quer durch die Capsule Corporation, hinaus in den Garten, wo sie ihre Freunde inmitten von umherfliegendem Essen und wackelnden Gartenmöbeln fanden. Panische Schreie suchten den Garten heim, während die Kämpfer unter ihnen versuchten, sich einen Überblick zu verschaffen und sich auf den Beinen zu halten. Die Blicke der beiden Saiyajin verdüsterten sich, als ihre Blicke gen Himmel wanderten. Das Firmament hatte ein sattes dunkelrot angenommen, keine Wolke war mehr zu sehen, dafür aber unzählige, riesige fliegende Dinger, von denen man vermuten konnte, dass es sich um Raumschiffe handelte. Son Goku begutachtete panisch die fremden Objekte und stellte mit Entsetzen fest, dass sie bis an die Zähne bewaffnet waren und dass zahllose rote Lichter für die Farbe des Himmels verantwortlich waren. Der Druck, den sie mit irgendwelchen Maschinen gegen die Schwerkraft richteten, um nicht abzustürzen, war wohl für das Beben des Bodens und das kontinuierliche Surren verantwortlich. „Was sind das für Dinger?“, fragte er panisch zu Vegeta, der ebenso verblüfft in den Himmel starrte. „Kein Plan“, rief der Prinz zurück. „Aber ich glaub nicht, dass das unsre Freunde sind...“ Mit ernster Miene ballte er die Fäuste. „Scheisse...“ Auch Gokus Blick wurde ernst und er schloss die Augen, um sich zu konzentrieren. Er spürte unzählige Energien, allesamt nicht übermäßig groß, aber so unendlich viele... Scheinbar ziemlich gut bemannte Kriegsschiffe. Und noch eines machte ihm Sorgen. „Die sind nicht nur hier. Die sind überall auf der Erde...“ Panisch blickten seine Freunde ihn an. „Scheisse, wenn die jetzt angreifen, dann ist die Erde Geschichte...“ Vegeta atmete panisch ein. „Was machen wir jetzt? Das sind zu viele! Und einfach abschiessen geht nicht, das wäre zu gefährlich, sie sind zu nah unten!“ Son Goku nickte zustimmend und konzentrierte sich weiter. Entsetzt stellte er fest, dass die Schiffe über der Erde nicht alles waren, sondern dass sich noch eine ganze Horde dieser Teile im näheren Umkreis des Planeten befanden. Dann, ganz unvermittelt, nahm er Energien wahr, die er kannte. „Vegeta! Nasuto ist bei ihnen! Und ich glaub, dieser komische Sauriertyp, den wir bei unsrer Pannen kennelgelernt haben!“ „Was?!“, äußerte Vegeta und riss seine Augen weit auf. „Denen werd ich die Fresse polieren!“ Er erhob sich in die Luft. Dann wurd ihm klar, dass er bei dem ganzen Gewirr keine Ahnung hatte, wo die beiden waren. „Kakarott, wo?“ Son Goku schüttelte heftig den Kopf. „Nein, lass uns erstmal nachdenken! Das könnte schlimm enden! Oh warte mal! Spürst du das?“ „Nein, was denn?“, fragte Vegeta gereizt. Er hatte keine Zeit für Suchspielchen. Es waren einfach zu viele und er war zu aufgekratzt. „Ich spüre die Energien von Kyuri, Fletscher und Meat! Sie nähern sich unserem Sonnensystem!“ Bei der Erwähnung von Meats Namen hatten sich Vegetas Augenbrauen eng zusammengezogen. „Was wollen die hier?“ „Keine Ahnung, aber Meat wollte Nasuto weiter verfolgen.“ Nun mischten sich die anderen mit ein. „Was redet ihr da? Wer wollte wen verfolgen?“ „Lange Geschichte“, erklärte Son Goku. „Erzähl ich euch, wenn wir die Erde in Sicherheit gebracht haben.“ „Was können wir tun?“, fragte Krilin. „Gar nichts, Flachbirne!“, antwortete ihm Vegeta gereizt. „Das sind zu viele. Wenn die merken, dass wir was machen, dann greifen sie sofort an!“ Son Goku ballte die Fäuste. „Versucht, einen energetischen Schutzschild über der Erde zu bilden. Ich werde mit Vegeta solange versuchen, mehr in Erfahrung zu bringen.“ Ohne Vorwarnung packte er den Prinzen an der Schulter, legte Zeige- und Mittelfinger auf die Stirn und teleportierte sich davon. „Da seid ihr ja endlich!“, rief Meat erschüttert und rannte auf sie zu. Sofort ging Vegeta in Angriffsstellung. „Was geht hier vor?“, fragte er aggressiv. Son Goku unterdessen wandte seinen Blick besorgt auf dem Frontfenster des Raumschiffes. Unzählige der roten Raumschiffe lagen vor ihnen und inmitten dieser Ansammlung konnte er den kleinen blauen Planeten ausmachen, auf dem seine Freunde sich befanden. Langsam breitete sich ein bläulicher Schimmer auf seiner Oberfläche aus und er vermutete, dass das der energetische Schild seiner Freunde war. Aber wie lange dieser bei einem Angriff standhalten würde, war ungewiss. „Wir haben Nasuto in den letzten Tagen verfolgt“, erklärte Meat sachlich, aber dringlich, während Kyuri und Fletscher den Kommandoraum betraten und sich angespannt zu ihnen gesellten. „Haben herausgefunden, dass er auf die Erde zusteuert, weil er sie zerstören will. Wahrscheinlich aus Rache. Er ist ein Bündnis mit den Helu-Farianern und anderen Weltraum-Nomadenvölkern eingegangen, hat ihnen wahrscheinlich Reichtum und Planeten versprochen. Wir nehmen an, dass er euch nicht auf der Erde vermutet.“ Son Goku nickte. „Was können wir tun?“ „Es gibt im Mutterschiff einen Hauptschalter, mit dem man auf einen Schlag alle Abschusswaffen der Schiffe deaktivieren kann. Niemand hat dann mehr Zugriff auf sie. Nur die Handfeuerwaffen sind dann noch brauchbar, aber um sie zu benutzen, müssten die Soldaten erst zur Erde runter transportiert werden.“ „Das heißt im Klartext?“, fragte Vegeta schroff. Ihm war weder diese Gesellschaft angenehm, noch wollte er Zeit verlieren. Seine Heimat stand auf dem Spiel. Schon einmal hatte er eine Heimat verloren. Das wollte er nicht nochmal erleben. „Das heißt“, mischte sich Kyuri ein. „Dass sich jemand auf dem Mutterschiff einschleussen muss, um den Stromkreis für die Waffen lahmzulegen. Unterdessen muss jemand anders die Anführer angreifen.“ „Nasuto gehört mir!“, warf Meat gereizt ein. „Schon lange warte ich darauf, dieses Arschloch umzubringen!“ Son Goku lächelte leicht. Er wusste, dass Meat eine reelle Chance gegen Nasuto hatte und gerne wollte er ihm diese Chance überlassen. „Leider“, erklärte Kyuri weiter. „Ist das mit dem Hauptschalter so ein Ding... Keiner von uns ist technisch so aversiert... Das ist nicht gerade einfach. Man muss sich in das System einklinken und dann irgendwas umprogrammieren, irgendeinen Code knacken oder so.“ Son Goku überlegte angestrengt, wie das zu bewältigen sein könnte. Vegeta lachte leise. Alle starrten ihn an. „Kakarott, da musst du wirklich überlegen?“, fragte er amüsiert. Son Goku blickte ihn verwirrt an. Genervt rollte Vegeta mit den Augen. „Jetzt geh schon und hol Bulma. Sag ihr, sie soll mitbringen, was sie dazu braucht.“ Ein verstehendes Lächeln bildete sich in Son Gokus Gesicht. „Ja, Vegeta! Das ist die Idee!“ Und schon teleportierte er sich davon. //Scheisse, jetzt lässt der mich hier einfach allein...//, dachte Vegeta sich und verschränkte die Arme. Wortlos trat er an das Frontfenster und starrte hinaus in den invasierten Weltraum. Dieser Anblick gefiel ihm nicht. Ein flaues Gefühl machte sich in seinem Magen breit. Dann spürte er eine Hand auf seiner Schulter. Verwirrt drehte er sich um und blickte in Meats ernstes Gesicht. „Es wird alles gut werden, Vegeta.“ Der Prinz blickte ihn aus großen Augen an. Versuchte Meat etwa gerade, ihn zu beruhigen? War ihm so sehr anzusehen, wie es ihm ging? Noch vor ein paar Jahren wäre das nicht so gewesen. Im Gefühle äußern war er immer schlecht gewesen. Aber jetzt machte es ihm nicht mal etwas aus, dass man es ihm ansah. Es schien ihm fast normal. „Danke“, sagte er einsilbig und wand seinen Blick wieder nach vorn. Eine unangenehme, angespannte Stille manifestierte sich in Raum. Alle blickten erwartungsvoll hinaus ins All, das seltsam rötlich leuchtete. Ein unheimlicher Anblick. Banges Warten. Dann, nach endlos scheinenden zehn Minuten, erschien endlich Son Goku wieder. Neben ihm stand Bulma, gekleidet in ihr Partykleid, versehen mit einem kleinen gelben Rucksack in ihrer Hand. Ihr Blick war ernst und unsicher. Sie schaute sich verwirrt um. „Hallo...“, sagte sie schließlich und winkte kurz. „Bulma“, erklärte Son Goku. „Das ist Meat, das da drüben sind Kyuri und Fletscher. Sie sind alte Freunde von Vegeta. Kyuri ist meine Schwester. Sie wollen uns helfen diese Invasion loszuwerden.“ „Alte Freunde? Schwester? Seid ihr auch Saiyajins? Ich dachte...?! Ach egal jetzt. Ich bin Bulma.“ Sie lächelte und langsam stellte sich eine gewisse Sicherheit in ihr her. „Und was hab ich jetzt damit zu tun?“ Meat erklärte ihr kurz, was ihre Aufgabe war. Sie schluckte aufgeregt. Ihr war nicht wohl dabei, so tief in die Gefilde des Feindes vorzudringen. Zu lange war es her, dass Son Goku sie auf eines ihrer Abenteuer mitgenommen hatte und jünger war sie schließlich auch nicht geworden. „Du schaffst das, Bulma. Wir passen auf dich auf“, sagte Son Goku beschwichtigend. In diesem Moment spürte er eine weitere Energie, die ihm wohl bekannt war und die er wohl unter Millionen erkannt hätte. Weit weg. Riesengroß. Rein. Weiß. „Scheisse...“, flüsterte er zu sich. „Was ist das?“, fragte Meat verwirrt in den Raum und auch Vegeta wand sich verwundert um. „Du spürst es?“, fragte Son Goku Meat. Dieser nickte. „Ja. Hab das mit dem Auren-Spüren mittlerweile ganz gut drauf.“ Er lächelte stolz. Son Goku freute sich für ihn. Er hatte es in nur wenigen Tagen gelernt. Wenn er sich daran zurück erinnerte, wie lange er selbst dafür gebraucht hatte, damals in Gottes Palast... Aber dafür war jetzt keine Zeit. „Das ist Meister Tonka“, erklärte er und sein Gesicht wurde wieder ernst. „Ich soll mit Vegeta zu ihm kommen...“ Alle rissen bei diesem Worten kollektiv ihre Augen auf. „Und was ist mit dem Kampf?“, fragte Kyuri geschockt. „Ohne euch?!“ Son Goku nickte. „Tonka weiß, was er tut. Und ihr schafft das auch ohne uns.“ Er lächelte sanft. „Meat ist stark genug und jetzt wo er Nasuto aufspüren kann, sollte das kein Problem sein. Viel Glück. Vegeta, bist du bereit?“ Der Prinz glotzte ihn verwirrt an. Was redete Kakarott da verdammt nochmal? Wohin wollt er ihn jetzt bringen? Und wieso? Und wieso ausgerechnet jetzt? Die Lage war viel zu ernst! Son Goku sah das Entsetzen und die Verwirrung in Vegetas Blick. Er ging auf ihn zu und legte seine Hände auf dessen Schultern, blickte ihn eindringlich an. „Vegeta... Bitte vertrau mir.“ Vegeta schien verzweifelt zu überlegen. Es widerstrebte ihm extrem, die Erde in dieser Lage zurückzulassen. Sich auf andere zu verlassen. Andererseits war Kakarotts Blick so offen, so ehrlich und sicher, dass er gar nicht anders konnte. „Also gut,“ grummelte er. Son Goku lächelte dankbar und küsste Vegeta auf die Stirn. Der Prinz wurde rot und grummelte weiter. Dann teleportierte Son Goku sie weg und die riesige, reine Aura verschwand wieder unausmachbar in dem Mann, dem sie gehörte. Kapitel 38: 38 - [Würde] ------------------------ Hallöchen und frohes neues Jahr! Ich dachte mir, ich leite das hoffentlich schöne 2014 mal mit einem Kapitel ein, das etwas anders ist, als die bisherige Geschichte. ;) Bin gespannt, ob es euch trotzdem gefällt. :D Und noch zwei Kapitel bis zum Ende... --------------------------------- 38 Jetzt, wo Vegeta und Son Goku auf und davon waren, fühlte Bulma sich seltsam alleine und schutzlos. Wer waren diese Leute, mit denen sie hier auf diesem Raumschiff war? Sie bemühte sich, locker auszusehen. So, als wäre das alles völlig normal für sie. „Keine Angst“, sagte Kyuri lächelnd. „Wir beißen nicht.“ Bulma lachte schief. Kyuri streckte Bulma die Hand hin. „Ich bin Kyuri. Kakarotts Schwester.“ „Dann bist du auch... ein Saiyajin? Ich dachte Vegeta und Son Goku sind die letzten zwei...“ Kyuri nickte. „Die beiden wussten nicht, dass wir da draußen noch irgendwo rumfliegen. Und unser Gegner ist auch ein Saiyajin. Ein übler Verräter. Er hat Vegeta vergiftet, um ihm den Spiegel zu klauen. Und weil Kakarott ihm diese Tour vermiest hat, ist er jetzt wütend.“ „Spiegel? Verräter? Wütend?!" Bulma war verwirrt. Zu viele Informationen, mit denen sie nichts anfangen konnte. Außerdem gefiel ihr die Vorstellung von einem wütenden Saiyajin nicht... Wenn sie so daran dachte, wie Vegeta drauf war, wenn er wütend war. Oder Son Goku, wenn er kämpfte... Und jetzt ließen die beiden sie hier einfach alleine. Unfassbar. „Das ist Fletscher, mein Freund“, stellte Kyuri den großen Mann mit der hellblauen Haut vor und auch er reichte ihr die Hand. „Hallo“, sagte er mit seiner weichen Stimme. „Wir sollten keine Zeit verlieren“, warf Meat hektisch ein. „Zeit für nette Pläuschchen haben wir später immer noch.“ Er verzog zweifelnd sein Gesicht. „Es sei denn, irgendwas geht schief.“ Erst jetzt musterte Bulma den an deren Mann, der neben ihnen stand genauer. Seine wilden schwarzen Haare, seine markanten, dennoch weichen Gesichtzüge und das buschige Etwas um seine Taille verrieten ihr, dass er wohl auch ein Saiyajin war. Sein forsches Auftreten fand sie äußerst charismatisch. Und er schien ihr wirklich außergewöhnlich schön. Eigentlich fand sie sogar, dass er der hübscheste Saiyajin war, den sie je gesehen hatte. Groß und schlank. Nicht so klein, wie Vegeta. Nicht, dass seine Größe sie jemals gestört hätte... „Wir wissen, dass du keine Kämpferin bist", sagte Kyuri abschließend. „Wir werden auf dich acht geben." Bulma nickte skeptisch. Auf dem Weg zu einem kleinen Gleiter erklärte Meat ihnen in groben Zügen seinen Plan. Der Gleiter war eigentlich nur für zwei Personen gedacht, aber irgendwie schafften die vier es trotzdem, sich hineinzuquetschen. Und Bulma merkte langsam, wie ihre Unsicherheit von ihr abfiel und sie immer selbstbewusster wurde. So wie sie sich selbst am liebsten hatte. Immer das Ruder in der Hand. Ihre Menschenkenntnis sagte ihr, dass sie den dreien trauen konnte und dass sie sie nicht im Stich lassen würden. „Wie funktioniert denn hier die manuelle Steuerung?“, fragte Meat an Kyuri gewandt. Normalerweise gaben sie einfach irgendwelche Zielkoordinaten ein. Da sich ihr Ziel aber in unmittelbarer Nähe befand und - aufgrund eines Mangels an Boden - keine Koordinaten besaß, war diese Flugweise hinfällig. „Lass mich mal“, sagte Bulma, quetschte sich an Kyuri vorbei nach vorne und nahm die Amaturen kurz in Augenschein, bevor sie gekonnt ein paar Knöpfe drückte. Mit einem leisen Surren öffnete sich eine Klappe und ein Lenkrad wurde ausgefahren. „Na also. Ganz easy.“ Sie drückte den Startknopf und wenig später wurde der kleine Gleiter vom Raumschiff abgekapselt. „Wohin?“, fragte Bulma mit ihrem typischen Chef-Tonfall und sah zu Meat, der dicht neben sie gedrängt saß. „Das große Raumschiff da etwas abseits“, erklärte der langhaarige Saiyajin und deutete in die entsprechende Richtung. Bulma nickte und setzte ein ernstes Gesicht auf. Dann steuerte sie auf das Mutterschiff zu. Sie flog einen Bogen um die Flotte herum, umkreiste kurzerhand den Mond, um nicht doch gesehen zu werden und dockte schließlich vorsichtig an der Unterseite des fremden Schiffes an. „Und wie kommen wir da jetzt rein?“, fragte sie, während sie das Triebwerk abschaltete. Meat blickte auf einmal toternst. „Was?“, fragte Bulma skeptisch. „Hier oben kommen wir rein.“ Er deutete auf zwei breite nebeneinander liegende Rohre, etwa zehn Meter von ihnen entfernt auf der Unterseite des Schiffes. Bulma hatte eine komische Vorahnung. „Was... was sind das für Rohre?“ Meat sah sie entschuldigend an. „Das sind Abschussrohre für Raketen... Aber einen anderen unbemerkten Weg da rein gibt es nicht.“ „Abschussrohre?!“, fragte Bulma panisch. „Bist du verrückt? Was, wenn die genau wenn wir da drin sind, laden oder sogar was abschiessen?!“ „Das wird nicht vorkommen“, sagte Meat beschwichtigend. „Bevor das Mutterschiff schießt, würden sie erstmal den restliche Flotte opfern. Keine Panik!“ „Keine Panik?!“, kreischte Bulma fast hysterisch. „Na du bist ja vielleicht gut... Wieso hab ich mich nur darauf eingelassen?! Wieso lass ich mich von Son Goku immer wieder in diese halsbrecherischen Abenteuer hineinziehen? Und dann haut er auch noch einfach ab und lässt mich allein mit irgendwelchen-“ „Hey Bulma!“ Meat hatte mit beiden Händen nach ihrem Gesicht gegriffen und blickte sie nun direkt an. Er versuchte beruhigend zu klingen. „Bulma, du brauchst keine Angst haben! Kakarott und Vegeta halten scheinbar viel auf dich und du glaubst doch nicht, dass ich mich mit den beiden anlegen will, weil dir etwas passiert ist, oder?“ Bulma schaute ihn panisch an und schüttelte den Kopf. Meats Worte klangen irgendwie einleuchtend und sein Blick wirkte irgendwie beruhigend. „Siehst du“, sprach Meat weiter und ließ sie nicht los. „Und jetzt werden wir da hoch fliegen. Ich werd dich nicht los lassen, versprochen. Ich pass auf dich auf. Ohne dich können wir die Erde nicht retten, hörst du?“ Bulma nickte hastig. „Gut. Also vertrau mir bitte.“ Wieder nickte sie hastig. Dann entließ Meat ihr Gesicht aus seinem Griff und wand sich zu Kyuri und Fletscher um. „Sei ihr bereit?“ Die beiden nickten. Er wand sich wieder an Bulma. „Wenn wir jetzt gleich die Einstiegsluke öffnen, dann musst du die Luft anhalten, weil wir im Weltraum natürlich nicht atmen können. Ich werde uns so schnell wie möglich da rein fliegen und eine Art Schleuse öffnen. Kyuri und Meat fliegen in das andere Rohr. Wenn die Schleuse zu ist, werd ich die andre Seite öffnen. Dann können wir wieder atmen.“ Bulma blickte verunsichert. „Was, wenn diese Schleusen nicht auf gehen?“ „Die kann man nicht verriegeln. Ich bin selber mal mit diesem Typ Raumschiff mitgeflogen. Diese Rohre sind immer von außen aufmachbar, weil man sie regelmäßig reinigen muss, damit sie funktionieren. Vertrau mir.“ Bulma atmete tief ein. Etwas mulmig war ihr schon zumute. Eigentlich sogar sehr. Aber ihr war bewusst, dass sie keine Wahl hatte, wenn sie nicht wollte, dass die Erde komplett pulverisiert wurde. Sie riss sich innerlich zusammen und fragte sich, wie sie nur immer in diese Situationen kam... „Bereit?“, fragte Meat ernst. Alle drei nickten. Dann atmeten sie tief ein und Meat drückte den Knopf, der den Gleiter öffnete. Bulma bemerkte, dass Meat seinen Arm um ihre Taille gelegt hatte und wie automatisch schlang sie ihre Arme um seinen Hals. Er drückte sie fest an sich, dann setzte das Vakuum des Weltalls ein. Für ein paar Sekunden spürte Bulma nur einen ziehenden Schmerz in ihren Ohren, so als sei sie taub. Kein Geräusch drang zu ihr und sie fühlte sich, als würde ihr Körper zerreissen. Ihre Augen waren geschlossen, so sehr war sie damit beschäftigt, sich zu konzentrieren, innerlich nicht durchzudrehen. Das Bedürfnis zu atmen setzte schon nach wenigen Sekunden ein, auch wenn sie wusste, dass sie noch genug Luft für mindestens eine Minute in den Lungen hatte. Voller Angst klammerte sie sich um den starken Männerkörper, an dem sie hing und spürte, wie Meat sie fester an sich drückte. Es beruhigte sie. Dann spürte sie die Schwerkraft zurückkehren. Sachte wurde sie auf einem kalten Untergrund abgesetzt und losgelassen. Vorsichtig öffnete sie ihre Augen und sah, wie Meat sich links von ihr an einem Schließ-Riegel zu schaffen machte. Sie befanden sich im Inneren des Abschussrohres und es war fast gänzlich dunkel, bis auf eine kleines Licht, das Meats freier Hand entsprang. Ein Energiebündel. Rechts von ihr war nur schwarzer Stahl, die geschlossene Schleuse. Dann endlich, nach einer schieren Ewigkeit, hatte Meat den Riegel geöffnet. Luft drang an ihre beiden Lungen und Licht durchflutete das kalte Abschussrohr. Vorsichtig lugte Meat in den Raum, in dem sie angekommen waren. An den Wänden standen verschlossene Kisten aufgestapelt, in denen wohl die Raketen waren. Glücklicherweise befanden sich gerade keine Soldaten hier. Der Eingang des anderen Rohres hatte wohl einen extra Raum, so dass sie Kyuri und Fletscher nicht mehr trafen, aber das hatte er vorher geahnt und ihnen genaue Anweisungen gegeben, wie sie vorzugehen hatten. Er drehte sich um und half Bulma aus dem Rohr. Sachte ergriff er sie an der Hüfte und half ihr herunter. Erst als sie sicher vor ihm stand, öffnete sie ihre Augen wieder ganz. Ängstlich blickte sie in Meats Augen und bemerkte, dass er ihre Hüften noch nicht losgelassen hatte. „Siehst du“, sagte er mit einem Lächeln, das ihr einfach unwiderstehlich schien. „Nichts passiert.“ Sie war sich nicht sicher, ob es ihr nur so schien, oder ob Meat wirklich auf eine sehr subtile Art und Weise mit ihr flirtete. Aber es gefiel ihr. Eigentlich gefiel ihr dieser ganze Mann mit seinen grünen Augen, die ihr erst in diesem Moment aufgefallen waren. „Äh, ja“, antwortete sie fast schüchtern und schob sich eine lose Haarsträhne hinters Ohr. Sie war etwas eingerostet, was Flirtversuche anging. Zu lange hatte sie keine Dates mehr gehabt. Zwar hatte sie nach Vegeta noch zwei Männer gedatet, aber keiner davon hatte eine dermaßen starke und trotzdem sensible Ausstrahlung gehabt. Und dabei hatte sie immer angenommen, Saiyajin seien von Natur aus so schroff und ungehobelt wie Vegeta. Da hatte der Prinz sie wohl gut an der Nase herumgeführt... „Gut, dann lass uns losgehen. Der Computer, zu dem wir müssen, ist auf der Kommandobrücke, die ist ganz oben.“ Bulma nickte und folgte Meat, der sich an einen metallenen Gitter neben der Türe zu schaffen machte. „Was machst du da?“, wollte sie wissen. „Überwachungskameras." Bulma hatte schon wieder eine ungute Ahnung, was dieses Wort bedeutete. „Lass mich raten... Wir müssen durch die Lüftungsschächte nach oben?“ Angeekelt zog sie ihre Nase kraus. Meat nickte und nahm das Gitter ab. „Komm her.“ Er streckte ihr seine Hand hin. Sie ergriff sie. Wieder zog der athletische Mann sie nah an sich und kletterte mit ihr in den breiten Lüftungsschacht. Er war genau so groß, dass sie ohne weiteres aneinander gedrängt hineinpassten. Dann erhob Meat sich in die Luft und folgte dem Rohrschacht-System nach oben. Bulma betrachtete sich die staubigen Innenseiten ihres Weges. „Wenn ich gewusst hätte, dass es hier so dreckig ist, hätte ich mich noch schnell umgezogen...“, meinte sie sarkastisch. Meat blickte sie irritiert an. „Seid ihr Erdlinge alle so seltsam?“ Bulma schloss die Augen und reagierte nicht darauf. Sie mochte es nicht, mit allen anderen über einen Kamm geschoren zu werden. Außerdem war ihre Frage ja wohl nicht seltsam gewesen, sondern eine Frage von Stil. Wenig später landete Meat in einem waagrechten Teil des Schachtes. Direkt unter ihnen befand sich ein Gitter, durch das hindurch sie den Gang sehen konnten. „Und jetzt?“, fragte Bulma flüsternd. „Jetzt“, flüsterte Meat zurück. „Warten wir, bis der Alarm losgeht, wenn sie Kyuri und Fletscher finden. Dann wird uns beide hoffentlich keiner bemerken. Wir schlüpfen hier vorne durch die Türe und dort ist der Hauptcomputer.“ Bulma nickte. Und sie warteten. Hin und wieder lief ein seltsam aussehender Dinosaurier-Soldat unter dem Gitter vorbei und die beiden hielten erschrocken die Luft an, in der Hoffnung nicht entdeckt zu werden. Wenn keiner vorbei kam, nutzte Bulma die Gelegenheit, hin und wieder einen kurzen Blick auf Meat zu werfen, der aufmerksam den Gang beobachtete. Er war wirklich ein Bild von einem Mann. Und eigentlich genau ihr Typ. Ob er wohl frei war? Als sie diesen Gedanken gerade fertig gedacht hatte, hob Meat seinen Kopf und bemerkte ihren Blick. Sie wurde leicht rot und fühlte sich ertappt. „Sag mal, Bulma“, begann Meat flüsternd. „Woher kennst du eigentlich Kakarott und Vegeta?“ Bulma hob ihre Augenbrauen. „Hat Vegeta mich nie erwähnt?“ „Nein“, erklärte Meat mit gekräuselter Stirn. „Weißt du, wir haben nicht sonderlich viel miteinander geredet in letzter Zeit...“ „Mhm...“, antwortete Bulma, ein wenig beleidigt darüber, dass Vegeta nicht die Mutter seines Kindes erwähnt hatte. „Also Son Goku hab ich zufällig kennen gelernt, als er ein Kind war. Seitdem ist er mein bester Freund. Und Vegeta...“ Ihr Ton wurde leicht sarkastisch. „Den hab ich kennen gelernt, als er die Erdlinge auslöschen und Son Goku töten wollte. Nachdem Freezer tot war hat er dann bei mir gewohnt und dann waren wir viel zu lange zusammen.“ Sie sah, wie sich Meats Augen weiteten. „Ihr ward zusammen?“ „Ja, wieso schockiert dich das? Wir haben sogar einen Sohn.“ Meats Miene verwandelte sich in ein schiefes Grinsen. „Vegeta scheint ja ganz schön begehrt zu sein...“ „Wie meinst du das?“, fragte Bulma verwirrt. Meat lachte kurz leise und wand seinen Blick wieder hinunter in den Gang. „Vegeta und ich sind zusammen aufgewachsen und waren auch eine Zeit lang ein Paar.“ Bulma presste sich schnell beide Hände auf den Mund, um nicht einen überraschten Schrei loszulassen. Vegeta und Meat? Vegeta und Son Goku? „Seid ihr Saiyajins eigentlich alle schwul?!“, fragte sie ungläubig und konnte es nicht glauben, dass sie schon wieder einen Mann attraktiv fand, der offensichtlich auf Männer stand. Meat starrte sie irritiert an. „Bei uns Saiyajin ist das Geschlecht bei der Liebe völlig irrelevant... Ist das bei euch nicht so?“ „Äh...“ Nach dieser Aussage, an der definitiv etwas Wahres dran war, fühlte sie sich, wie der letzte oberflächliche Idiot. Aber in gewisser Weise, änderte es ihre Sichtweise. Im Grunde war das Geschlecht egal, Hauptsache man liebte sich. Schien ihr richtig... „Ich fürchte die Menschen sind in dieser Hinsicht noch ein bisschen verklemmt“, redete sie sich grinsend raus. Und dann realisierte sie, dass all das bedeutete, dass sie vielleicht doch durchaus daran denken durfte, vielleicht mal mit Meat auszugehen, wenn sie das alles hier heil überstanden. In diesem Moment gingen die Sirenen los. Bulma erschrak fast zu Tode und ließ einen kurzen Schrei los, weil sie ihr Gleichgewicht verlor und nach vorne kippte. Sie flog direkt auf Meat, der damit nicht gerechnet hatte und gemeinschaftliche knallten sie gegen das Lüftungsgitter, welches durch den Aufprall aus der Halterung riss und lautstark zu Boden fiel, dicht gefolgt von Bulma und Meat. Zehn Zentimeter über dem Boden schaffte Meat es, sich und Bulma aufzufangen und somit einen harten Aufschlag zu vermeiden. Dann schnappte er sich blitzschnell und sprang in eine Niesche in der Wand, als auch schon eine riesige Horde bewaffnete Dinosaurier-Typen an ihnen vorbei stürmte. Meat drückte der absolut verängstigten Bulma fest eine Hand auf den Mund, weil sie schon wieder aussah, als würde sie am liebsten loskreischen. „Schhhh...“, hauchte er ihr zu und beäugte die Soldaten, die an ihnen vorüber rannten. Wenig später war der Gang wieder leer, aber die Sirenen heulten immer noch, begleitet von blinkenden roten Lampen. „Und los!“, flüsterte er Bulma zu und nahm ihre Hand in seine. Sie rannten den Gang entlang, in der Hoffnung, unentdeckt zu bleiben, bis sie vor einer großen Metalltür standen, die wohl der Eingang zur Kommandobrücke war. „Du weißt noch, was wir besprochen haben?“, fragte er Bulma mit ernstem Blick. Sie nickte ernst zurück. Dann stellte sie sich etwas abseits von der Türe an die Wand. Sie durfte unter keinen Umständen gesehen werden von den Leuten, die sich auf der anderen Seite der Tür befanden. Meat atmete noch einmal tief durch und betätigte dann einen großen Knopf, der sich als Türöffner entpuppte. Der schwere Stahl schob sich surrend zur Seite und er baute sich entschlossen im Türstock auf. Sekunden später vernahm Bulma ein aggressives „Du?!“, das von einer tiefen Stimme gesprochen aus dem Inneren der Brücke drang. Sie sah, wie Meat ein paar Schritte in den Raum tat und ein Stück nach rechts ging. Als sie sah, wie die Türe gerade begann, sie zu schließen, huschte sie mit einer gekonnten Rolle vorwärts nah am Boden vorbei noch hinein und inständig hoffte sie, dass Meats Plan, dass er davon ablenkte, dass sie da ebenfalls da war, funktionierte. Blitzschnell krabbelte sie hinter das Schaltpult, das sie wenig links von der Tür befand. Dann horchte sie, was geschah. Niemand redete über sie. Sie war nicht bemerkt worden. //Kami sei Dank!// Vorsichtig nahm sie ihren Rucksack vom Rücken und begann, ihn zu öffnen, gewisse Gerätschaften herauszuholen. Am Rande nahm sie wahr, dass Meat und der Kerl mit der tiefen Stimme miteinander redeten und zwar nicht unbedingt im freundlichsten Tonfall. Hin und wieder nahm sie eine dritte Stimme wahr, krächzend und weniger herrisch, aber dennoch unsympathisch. Mit einem kleinen Schraubenzieher öffnete sie ein Panel unter dem Schaltpult, nahm die Abdeckung weg und besah sich den Kabelsalat, der sich ihr bot. Dann wurschtelte sie eines der Kabel heraus, zog das eine Ende aus dem Computer und steckte es in eine kleine Buchse an ihrem kleinen Laptop, den sie vor sich auf dem Boden abgestellt hatte. Ein paar kleine Programmierungen und schon hatte sie Zugriff auf das Steuerungssystem des Schiffes. //Nicht sehr gut abgesichert...//, stellte sie mit einem Kopfschütteln fest. Sehr leichtsinnig, diese Aliens. Zum Glück zu ihrem Vorteil. Ein paar Handgriffe, ein paar Befehle und schon befand sie sich in der zentralen Waffensteuerung. Ein Passwort wurde verlangt. Sie schloss ein weiteres kleines Gerät an ihren Laptop an, das einen kleinen Bildschirm und drei Tasten hatte. Sie schaltete es ein und hängte es ins System. Mit den kleinen, runden Tasten wählte sie sich ins richtige Menü ein. Diesen Decodierer hatte sie vor Jahren mal entwickelt, sie wusste nicht mal mehr, warum, aber hier in dieser Situation war er durchaus nützlich. Sie tippte noch zwei kleine Befehle ein, dann begann die Maschine, den Code herauszufinden. Währende das Programm lief, wagte sie einen kurzen, vorsichtigen Blick über das Schaltpult hinweg. Sie sah Meat, der entschlossen, aber scheinbar äußerst aggressiv vor zwei Wesen stand, die ebenfalls ziemlich gereizt wirkten. Einer von ihnen war ein wuchtig wirkender Mann mit Glatze und einen Rattenschwanz-Zopf, offensichtlich ein Saiyajin, denn er hatte einen felligen Schwanz um seine Taille geschlungen und neben ihm ein schief stehendes Etwas, verhüllt in eine blau-graue Kutte, mit langem Dinosaurier-Schnabel, wahrscheinlich der Anführer dieser komischen Soldaten, die überall herumrannten. „Hast du das gehört?“, lachte Nasuto dem Saurier höhnisch entgegen. „Dieses Würstchen fordert mich doch tatsächlich heraus!“ Sein kaltes, lautes Lachen schallte von dem kalten Stahlwänden wider und klang unheimlich schaurig. Hoffentlich wusste Meat, was er tat. Dann vernahm Bulma ein kurzes Vibrieren von unter sich. Das Zeichen, das der Decodierer das Passwort geknackt hatte, und sofort verschwand sie wieder unter dem Schaltpult. „Was war das?“, hörte Bulma die krächzende Stimme des Dinosauriers skeptisch fragen. Augenblicklich begann sie zu schwitzen. //Er kann doch nicht...// Inständig hoffte sie, dass es nicht das Vibrieren ihres Gerätes war, das der Saurier venommen hatte. „Was war was, Wator?“, fragte Nasuto gereizt. „Ich hab nichts gehört.“ „So ein kurzes Surren von da hinten", erklärte der Saurier. Panisch riss Bulma ihre Augen auf und ihr Gesicht verzerrte sich zu einer panischen Grimasse, während sie immer schneller in die Tasten ihres Laptops einhämmerte. Sie musste verdammt nochmal so schnell wie nur möglich diese Waffen deaktivieren und das Programm zerstören! „Ich hab auch nichts gehört, das hast du dir eingebildet“, hörte sie wie von fern Meats Stimme sagen. Er wusste genau, dass das Geräusch von ihr gekommen war. Hoffentlich konnte er ihr etwas Zeit verschaffen. Ihr Herzschlag beschleunigte sich auf ein so rasantes Tempo, dass sie meinte, ihr Brustkorb müsste jede Sekunde zerspringen und ihr Hals platzen. Adrenalin schoss durch ihre Adern und Kommandozeilen eingebend lauschte sie gespannt, was passieren würde. //Hoffentlich finden sie mich nicht, bitte bitte, findet mich nicht!!!//, schrie sie innerlich verzweifelt und hörte schon ihr letztes Stündlein schlagen. Was war noch gleich der Grund, dass sie sich auf diese Scheisse eingelassen hatte?! „Doch, doch, ich bin mir ganz sicher!“, krächzte der Saurier munter weiter. „Dann sehn wir doch kurz nach“, meinte Nasuto genervt. „Damit du endlich Ruhe gibst!“ Bulma hörte, wie er zwei Schritte machte. „Was ist los, Nasuto?“, fragte Meat mit provozierendem Ton. „Lässt du dich von diesem Kerl rumkommandieren?“ //Bitte lass dich drauf ein!!!//, flehte Bulma innerlich. Dann schaffte sie es endlich, das blöde Waffennetzwerk zu infiltrieren. Noch ein paar letzte Handgriffe und die Waffen waren deaktiviert. Diese Änderung im System führte dazu, dass im gesamten Schiff für eine Sekunde das Licht flackerte, während alle Computer sich mit lautem Surren aktualisierten. „Was ist das, verdammt?!“, fragte Nasuto in das dröhnende Surren hinein. „Das wird doch nicht... das Waffensystem? ...!“ Dummerweise machte Meat in genau diesem Moment den Fehler, zum dem Schaltpult zu sehen, hinter dem Bulma saß und von dem das vibrierende Geräusch gekommen war. „Was ist da?“, fragte Nasuto ärgerlich und es dämmerte ihm. Mit entschlossenen Schritten schwebte er über das Schaltpult und erblickte die fremde Frau. In genau der Sekunde, in der Bulma Nasutos Fuß auf ihre Gerätschaften zukommen sah, gelang es ihr, das Programm zur Waffenaktivierung unwiderruflich zu zerstören. Es würde Tage dauern, es neu zu programmieren und bis dahin waren die Waffen unbrauchbar! Mit einem freudigen „Ja!“ auf den Lippen sah sie, wie ihr Laptop und der Decodierer Nasutos riesigem Fuß zum Opfer fielen. Alles krachte und unzählige Plastiksplitter sprangen davon. Dann wurde Bulma jäh an ihrem schlanken Hals gepackt und in die Luft gezerrt. Sie spürte, wie sich die wuchtigen Finger des hühnenhaften Saiyajin um ihre Kehle legten und ihr das Atmen erschwerten. Ihre Beine lösten sich umhertretend vom Boden und hingen nun gut einen halben Meter in der Luft. „Wer ist das?“, fragte Nasuto extrem angepisst und laut in Meats Richtung. „Ich... habs... geschafft, Meat...“, röchelte Bulma und krallte sich verzweifelt, aber triumphal an der Hand fest, die ihren Hals zerdrückte. „Lass sie runter, Nasuto!“, rief Meat in panischem Tonfall. „Sie hat nichts damit zu tun!“ „Nichts damit zu tun?“, fragte Nasuto und musterte sie. „Sie hat gerade unsre Waffen lahm gelegt, verdammt nochmal!“ „Nasuto, lass sie runter, sonst...“ „Sonst was?“, fragte er provokativ und blickte ihn an. „Machen wir das unter uns aus, lass das Mädchen da bitte raus“, bat Meat und sein Tonfall wurde ruhiger, aber immer noch panisch. Bulma spürte langsam, wie ihr das Blut im Kopf stehen blieb und sich ein unangenehmer Druck bildete. Was um sie herum geschah, nahm sie nur noch verschwommen und gedämpft wahr. Verzweifelt versuchte sie, sich mit ihren Beinen freizukämpfen, aber alles half nichts, der Saiyajin war einfach zu groß, zu stark... //Bitte, Meat, hilf mir...// Ihr wurde schwarz vor Augen. Was weiter geschah, bekam Bulma nicht mit. Als Meat sah, wie die Erdenfrau bewusstlos in Nasutos Fängen hing, brannten bei ihm die Sicherungen durch. „Du ehrloser Bastard!“, schrie er und obwohl er sich vorgenommen hatte, einen fairen Kampf zu führen, entschloss er sich kurzerhand für einen spontanen unangekündigten Angriff. Mit einem aggressiven Kampfschrei raste er auf den riesigen Mann zu; den völlig verwirrten Echsenmann, der erschrocken zur Seite wich, außer Acht lassend. Zu viel hatte dieser Kerl ihm angetan! Zu viel, das einfach nicht wieder gut zu machen war. Nasuto hatte dafür gesorgt, dass Vegeta ihn, der doch im Grunde so treu war, ausgerechnet ihn für einen miesen Verräter gehalten hatte. Dass das seine Liebe zerstört hatte. Dass das vor allem seine Ehre zerstört hatte, das höchste Gut eines Saiyajin. Er hatte ihm seine Würde und somit sein Gesicht genommen. Und nun würde er es sich wieder holen. Seine Ehre, seine Würde als Saiyajin wieder herstellen. Als seine Faust den Kiefer des unvorbereiteten Nasuto traf, hörte er ein lautes Knacken und Meat war sich sicher, dass der Knochen zumindest angebrochen war. Er sah wie in Zeitlupe, wie Nasutos wuchtige Hand sich erschrockenvon Bulmas Kehle löste und er huschte an seinem Arm vorbei und fing sie auf. Blitzschnell brachte er sie in eine Ecke des Raumes, nutzte die kurze Zeit, die Nasuto brauchte, um sich darüber klar zu werden, was gerade passiert war und um seinen Kiefer zu richten. Sachte strich er über Bulmas Wange. Kurz darauf schlug sie ihre Augen ein Stück weit auf. „Ist es vorbei?“ „Nein“, antwortete Meat bitter. „Es hat gerade erst angefangen. Aber keine Angst, der Bastard kriegt, was er verdient!“ Dann schloss Bulma wieder ihre Augen und versank wieder in dem Delirium, das der Sauerstoffmangel in ihrem Gehirn ausgelöst hatte. Meat blickte sie noch kurz an. //Dieses Arschloch kann sich warm anziehen...// Er konnte es absolut nicht leiden, wenn jemand Frauen schlug. Und dann auch noch jemanden, dem man sofort ansah, dass es kein Krieger war. Auch wenn er noch nicht darüber nachgedacht hatte, er mochte Bulma und niemand sollte ihr weh tun. Sie wurde da ja nur mitreingezogen. Sie traf keine Schuld. Und jetzt lag sie wehrlos da, total fertig, verletzt... Das würde Nasuto ihm büßen! Mit entschlossener Miene richtete er sich auf und trat auf Nasuto zu, der sich den schmerzenden Kiefer hielt. „Das wirst du mir büßen...“, flüsterte Nasuto durch sein blutunterlaufenes Maul. „Ich werde dir büßen?“, fauchte Meat. „Mach dich nicht lächerlich. Der einzige, der hier etwas zu büßen hat, bist du, Nasuto. Du Verräter. Du ehrloses Schwein. Du hast mein Leben, meine Ehre und meine Würde zerstört und nun werde ich das gleiche mit dir tun.“ Nasuto riss sich zusammen und ging in eine Angriffsstellung, während Meat ihm gegenüber das gleiche tat. „Versuchs doch“, säuselte Nasuto durch seinen halbgeöffneten Mund. „Aber heul nicht rum, wenn ich dich eines besseren belehre!“ Mit diesen Worten schossen die beiden Saiyajin in ihrer Wut aufeinander zu. Sie lieferten sich einen heftigen Schlagabtausch, fegten blitzschnell durch den Raum, schenkten sich nichts und schlugen wie wild aufeinander ein. Der Anführer der Saurier hatte sich unterdessen ängstlich an die Wand des Raumes zurück gezogen und winselte vor sich hin. Dann erblickte er die schutzlos daliegende Bulma. Nach einer Weile des Kampfes war deutlich ausmachbar, dass Meat definitiv der stärkere von beiden war, aber Nasuto ließ sich einfach nicht dazu herab, sich das einzugestehen. Weiter und weiter versuchte er, die Deckung seines Gegner zu durchdringen und immer weiter kassierte er Schläge von eben diesem ein. Mittlerweile troff nicht nur Blut aus seinem Kiefer, sondern einige seiner Rippen hatten verdächtig geknackst und drückten nun in seine Eingeweide, sein rechter Arm hing schlaff herunter und sein Kopf dröhnte. Meat ließ sich nicht auf das Niveau herab, sich über diesen vorhersehbaren Sieg schadenfreudig zu äußern, viel mehr kämpfte er enthusiastisch weiter, sein Ziel immer im Blick. Er wollte Rache. Keine gierige, mordlüsterne Rache, sondern einfach Vergeltung für das, was dieser Saiyajin mit seiner Ehre gemacht hatte. Er hatte sie mit seinen Füßen getreten und genau das machte er jetzt auch mit der seinen. Blitzschnell verpasste er Nasuto einen letzten, harten Schlag, auf den hin dieser benommen zu Boden fiel, als er einen Ruf aus einer Ecke des Raumes vernahm. Als er seinen Blick dorthin wand, weiteten sich vor Schreck seine Augen. Dieses Gewürm von einem Dinosaurier hatte Bulma am Haarschopf gepackt und hielt ihr nun ein Messer an die Kehle. „Lass ihn am Leben!“, rief der Dinosaurier mit wackelnder Stimme. „Sonst stirbt sie!“ Meat rang mit sich. Was sollte er tun? Sollte er Nasuto laufen lassen? Ihn einfach so davon kommen lassen, nachdem er Vegeta-Sei und den Prinzen verraten, sogar vergiftet hatte? Das konnte er nicht tun! Das wäre doch nur wieder ein Verlust seiner Ehre, wenn er ihn dafür ungeschoren davon kommen ließe! Aber was sollte er tun?! Er konnte nicht zulassen, dass Bulma etwas geschah! Sein Blick glitt hinunter zu dem Häufchen Elend, das windelweich geprügelt vor ihm auf dem Boden lag. Er wimmerte und fast meinte Meat, er hatte ihn um Gnade flehen hören, was jedoch so leise geschah, dass er sich nicht sicher war. Meat schluckte hart. Das war keine leichte Entscheidung und er wusste, dass er keine Zeit verlieren durfte. Dann traf er eine Entscheidung. „Gut“, rief er dem Saurier schließlich entschlossen zu. „Ich werde ihn am Leben lassen.“ Unsicher blickte der Saurier ihm entgegen. „Dafür werde ich ihm etwas nehmen, das ihm das Leben unertröglich macht. Er soll lernen, was es heißt, würdelos zu leben!“ Dann ergriff er schroff den Saiyajinschwanz seines Gegners, der unter dieser groben Behandlung schmerzhaft ächzte. „Bitte nicht...“, wimmerte Nasuto, aber es war vorbei. Mit voller Kraft entriss Meat ihm das stolze Zeichen seine Herkunft, warf es in die Luft und verbrannte es mit einem Energiestrahl. „Und nun, Nasuto, werde ich gehen. Wage es nicht, der Erde noch einmal zu nahe zu kommen. Du weißt, dass ich dich wieder fertig machen werde. Egal wie viel du trainierst. Und glaub mir, mit Kakarott und Vegeta willst du dich gar nicht erst anlegen... Die sind nämlich auch dort. Und jetzt leb wohl.“ Der Besiegte gab noch ein kurzes Winseln von sich, gekrümmt auf dem Boden liegend, während der immer noch angsterfüllte Saurier Meat mitsamt Bulma hinunter in den Hangar brachte, wo bereits Kyuri und Fletscher vor einer Reihe besiegter Soldaten auf sie warteten. Als Kyuri und Fletscher in einen Gleiter gestiegen waren, ließ der Saurier endlich von seiner Geisel ab und Meat trug die immer noch fast ohnmächtige Bulma in den Gleiter. „Verschwindet von hier und zwar sofort, sonst werden wir jedes einzelne eurer Schiffe von der Erde aus in die Luft jagen!“, sprach Meat mit fester, ruhiger Stimme. Der Saurier nickte unmissverständlich. Dann hob der Gleiter ab. „Flieg zur Erde“, befahl Meat Kyuri monoton. Dann streichelte er sanft über Bulmas Haare. „Hey Bulma, wach auf. Es ist vorbei“, flüsterte er zärtlich und lächelte. Langsam öffnete sie ihre Augen ein Stück weit. „Wirklich?“, säuselte síe leise. „Ja“, antwortete er und lachte leise. „Wenn du mir die Koordinaten gibst, bringen wir dich nach Hause.“ Und während sie gemächlich in Richtung der Capsule Corporation flogen, konnten sie durch die Fenster des Gleiters beobachten, wie die ganze Horde rot-leuchtender Raumschiffe langsam abzog und sich von der Erde entfernte. Stolz blickte Meat hinaus ins Weltall. Er hatte seine Ehre wieder hergestellt. Endlich konnte er die Vergangenheit los lassen und er hatte dafür nicht einmal jemandem das Leben nehmen müssen. Und jetzt freute er sich darauf, die Erde kennen zu lernen. Den Planeten, auf dem Kakarott groß geworden war. Und er wusste eines: Wenn alle Erdlinge so waren, wie Bulma, dann würde er vielleicht dort bleiben. Zu lange war er durch das endlose All gestreift, zu viele Planeten hatte er gesehen. Endlich sesshaft werden, zur Ruhe kommen, ein Zuhause haben. Kapitel 39: 39 - [Fügungen] --------------------------- Guten Abend wertes Publikum. ;) Hier ist das vorletzte Kapitel meiner Fanfiction! Genießt es, solange ihr könnt! ----------------------------------------------- 39 Vegeta und Son Goku landeten auf einer unendlich weit scheinenden, sonnig bestrahlten, hellgrünen Wiese, die gespickt war mit Blumen und allen möglichen Farben. Der Himmel war wolkenlos und bei genauem Hinsehen waren zwei Sonnen an ihm auszumachen. Noch während Vegeta sich fragte, wie das eigentlich rein astronomisch möglich sein konnte, hatte Kakarott sich umgeschaut. „Vegeta sieh mal!“ Er tippte dem Prinzen aufgeregt auf die Schulter und kurz darauf drehte dieser sich in die gleiche Richtung. „Was... was ist das?“, fragte Vegeta verblüfft von dem riesigen Gebäude, das etwa einen Kilometer von ihnen entfernt mitten in der Landschaft stand. „Ich glaube, das ist ein Schloss...“, philosophierte Son Goku und betrachtete das farbenfrohe, verschnörkelte Anwesen, das nur anhand von einem riesigen Tor und einigen Fenstern überhaupt als Gebäude zu erkennen war. Es folgte irgendeiner bunten, seltsamen Geometrie, die einfach nicht begreifbar war. Fast schien es, als würde es sich permanent in sich selbst bewegen. „Dumpfbacke, das seh ich selbst!“, meckerte Vegeta und verschränkte die Arme. „Wo sind wir?“ Son Goku zuckte nur mit dem Schultern. Wo genau sie sich befanden, wusste er nicht, aber genau hier hatte er die enorme Aura von Meister Tonka ausgemacht. Mitterweile war sie wieder verschwunden. „Und was genau machen wir hier?“, motzte Vegeta weiter. Eigentlich hatte er absolut keinen Nerv dafür, hier herum zu laufen, während die Erde in Gefahr schwebte. Er verließ sich nicht gern auf andere, wenn es um wichtige Dinge ging. Hoffentlich vermurksten sie es nicht... Son Goku schien seine Gedanken lesen zu können. „Entspann dich Vegeta, ich vertraue Meat.“ Ein leichter Zorn stieg in Vegeta hoch. Kakarott vertraute also Meat. Schön für ihn. Wenn dieser Kerl doch nur endlich aus seinem Leben verschwinden würde! Son Goku hob beschwichtigend die Hände, als er sah, wie zorngeladen Vegeta wurde. „Komm runter, Vegeta, alles wird gut. Es hat bestimmt einen Grund, dass Meister Tonka uns gerade jetzt hier her ruft.“ Vegeta war kurz vorm Ausrasten. „Wer ist überhaupt dieser komische Meister Tonka? Was sollen wir hier, Kakarott?! Ich finde den Zeitpunkt nicht gerade optimal gewählt, wenn du mich fragst!“ Bei den letzten Worten war Vegeta so laut und wütend geworden, dass Son Goku einige Schritte zurückgewichen war. Er betrachtete den Prinzen eine Sekunde lang, dann schritt er auf ihn zu und ergriff ihn an den Schultern. „Beruhig dich, Vegeta. Vertrau mir. Es wird alles gut. Wir sind hier, weil ich Meister Tonka um etwas für dich gebeten habe.“ Vegeta verschränkte die Arme und mied Kakarotts Blick, aber allein Kakarotts Anwesenheit und seine Nähe beruhigten ihn ein Stück weit. „Aha“, antwortete er pampig. „Und um was?“ Son Goku grinste belustigt, als er den beleidigten Prinzen vor sich sah. „Das ist eine Überraschung. Los, wir schauen, ob wir Tonka in dem Schloss dort finden.“ Er erhob sich in die Luft und stellte zufrieden fest, dass Vegeta ihm folgte. „Wer ist nun dieser Tonka?“, fragte Vegeta während dem Flug. „Er ist ein Magier und ihr Volk heißt Watattas oder irgendsowas. Sie sind irgendwie mit den Kaioshins verwandt, aber genau weiß ich das auch nicht.“ Vegeta verzog den Mund und schüttelte den Kopf über Kakarotts mangel an Gedächtnis. Aber langsam wurde er gespannt auf diesen Tonka. Seine Aura hatte sich absolut irre angefühlt. So hell, dass es ihn fast innerlich verbrannt hätte... Je näher sie dem Schloss kamen, um so erstaunter waren sie davon. Es war riesengroß und schien irgendwie magisch. Als sie vor dem geschlossenen Tor standen, wussten sie beide nicht weiter. Öffnen ließ es sich nicht einfach und sie wechselten ein paar verwirrte Blicke, bis Vegeta auf die Idee kam, einfach anzuklopfen. Es schien ihm lächerlich, bei solch einem riesigen, massiven Tor - aus welchem Material auch immer es sein mochte... - einfach anzuklopfen, als würde ständig jemand dahinter sitzen und darauf warten, dass irgendwer herein wollte. Witzigerweise schien aber genau das der Fall zu sein, denn schon nach wenigen Sekunden öffnete sich das Tor wie von Zauberhand ein kleines Stück weit und heraus blickte ein kleines Männchen mit glatter, dunkel-lilafarbener Haut und schaute sie aus großen Augen an. „Ja bitte?“, fragte es mit quietschiger Stimme. „Öh...“, sagte Son Goku bedröppelt. „Wir wollen zu Meister Tonka.“ „Haben Sie einen Termin?“, fragte der kleine Kerl und musterte sie abwechselnd. „Öhm... Nicht wirklich...“, antwortete Son Goku verwirrt. „Nun denn“, erwiderte der Kerl. „Dann kann ich Sie leider, leider nicht herein lassen.“ „Aber...“ Noch bevor Son Goku seinen Satz aussprechen konnte, hatte der quietschige Kerl ihnen die Türe vor der Nase geschlossen. Irritiert blickten sie gegen die massive Wand, die sie von Tonka trennte. „Und jetzt?“, fragte Son Goku niedergeschlagen. Vegeta seufzte. „Teleportier uns doch einfach auf die andre Seite.“ „Vegeta!“, echauffierte sich Son Goku. „Das wäre Einbruch!“ Genervt wischte sich Vegeta übers Gesicht. „Mein Gott, Kakarott... Was auch immer du tust, mach hinne, die Erde ist in Gefahr!“ „Ja, ja...“ Erneut wand Son Goku sich zur Türe und klopfte sachte daran. Wie von Zauberhand öffnete sich nach ein paar Sekunden die Türe und das drollige Kerlchen mit der Qiuetschstimme blickte heraus. „Ja bitte?“ „Wir müssen wirklich unbedingt zu Meister Tonka!“, drängte Son Goku verzweifelt. „Haben Sie einen Termin?“, fragte das Männchen. „Verdammt, nein, haben wir nicht, aber es ist wichtig und eilig!“ „Nun denn“, antwortete der Lilane. „Dann kann ich Sie leider, leider nicht herein lassen.“ Und er verschwand hinter dem Tor, das sich nun wieder schloss. Vegeta verschränkte genervt die Hände. „Kakarott...“ „Hilf mir doch, statt so dumm rumzustehen!“, motzte Son Goku zurück. Dann klopfte er nochmal an die Türe und wie erwartet ging sie wenig später wie verzaubert auf. „Ja bitte?“, fragte das Männchen erwartungsvoll. „Meister Tonka hat uns gerufen!“, rief Son Goku ihm fast verzweifelt entgegen. Das Männchen tat einen Schritt zur Seite und bat sie mit einer Geste herein. „Treten Sie ein, der Meister erwartet sie bereits.“ Son Goku blickte Vegeta verwirrt an, dieser jedoch strafte ihn mit kalter Ignoranz. Gemeinschaftlich traten sie in das seltsame Schloss. Hinter ihnen schloss sich die Türe. „Folgen Sie mir bitte“, bat das Kerlchen und ging los. Bei näherem Hinsehen fiel den beiden Saiyajin auf, dass es nicht auf dem Boden lief, sondern einige Zentimeter in der Luft schwebte. Sie legten einen Weg durch das Schloss zurück, der schier nicht enden wollte. Durch unzählige hohe Gänge, die nicht eckig sondern irgendwie rund waren, über Böden, die schief verliefen und seltsame Windungen taten, durch Räume, an deren Wänden sich Bilder befanden, die auf halbrunden, irgendwie schiefen Leinwänden gemalt waren, in Farben, die sie nicht zu benennen vermochten - ganz abgesehen von den Motiven, die wohl seltsame Stilisierungen von den Schlossbewohnern zu sein schienen. Die Treppen schienen sich bei jedem Schritt mitzubewegen, so als könnten sie sich nicht entscheiden, ob sie die auf ihnen gehenden Leute nach oben lassen sollten oder nicht. Hin und wieder verwandelten sie sich in glatte Flächen, so dass Son Goku und Vegeta nach einiger Zeit entschieden, selbst auch lieber hinter dem lilanen Burschen zu schweben. Nach einer Weile, die ihnen vorkam wie eine halbe Ewigkeit, fanden sie zu ihrer Linken ein riesiges Tor, das dem Eingangstor seltsam glich. „So“, sprach das Männchen quietschfidel. „Da sind wir wieder.“ Die vier Augen der Saiyajin weiteten sich gleichzeitig. „Wie‚ ‚wieder hier‘?“, fragte Son Goku ungläubig. „Na, am Eingang.“ Das Kerlchen grinste fröhlich vor sich hin. „Ich bring ihn um!“, rief Vegeta wütend und sein Gesicht lief rot an. Im nächsten Moment wäre das Männchen wohl Geschichte gewesen, hätte Son Goku sich nicht blitzschnell von hinten um Vegetas Taille geklammert, um ihn von dem unseligen Vorhaben abzubringen. „Vegeta, beruhig dich!“, rief er, während der Prinz sich mit aller Kraft gegen ihn stemmte, um loszukommen. Doch der schien so wütend, dass er sich einfach nicht beruhigen wollte. Zärtlich küsste Son Goku ihn von hinten auf den Hals und rieb seine Nase an ihm. „Bitte, Vegeta, beruhige dich...“ Wie auf Kommando wurde Vegeta ruhiger, verharrte reglos in der festen Umklammerung. Die zärtliche Berührung Kakarotts brachte ihn runter und er bekam eine Gänsehaut am ganzen Körper. //Wie kann es sein//, fragte Vegeta sich innerlich. //Dass er diese Wirkung auf mich hat?!// „Also“, sprach Kakarott dem Männchen entgegen. „Wir würden jetzt wirklich gerne zu Meister Tonka. Ihr habt doch gesagt, dass er uns erwartet.“ Das Männchen nickte verständnisvoll. „Ich dachte nur, Sie wollen vielleicht zuerst mal das Schloss sehen.“ „Ich glaub ich spinne!“, rief Vegeta und wollte wieder auf das Kerlchen zupreschen. Glücklicherweise war Kakarott immer noch hinter ihm und hielt ihn so im Zaum. „Vegeta...“ Der Prinz fasste sich und verschränkte die Arme. „Ich sag dir Kakarott, wenn sich der Besuch in diesem Irrenhaus nicht lohnt, dann bring ich dich eigenhändig um!“ Son Goku kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Er hatte ja nicht ahnen können, dass der Besuch bei Meister Tonka so seltsam sein würde... Das Männchen meldete sich wieder grinsend zu Wort. „Gehen Sie einfach hier über den Hof und durch die große blaue Türe. Dort werden Sie den Meister finden.“ Die beiden Saiyajin nickten und machten sich auf den Weg durch den seltsamen Hof. In der Mitte befand sich ein Springbrunnen, der nur als solcher zu erkennen war, weil Wasser aus seiner Spitze sprang. Es fiel in ein unförmiges rotes Becken, auf dessen Rand ein katzenähnliches grünes Tier in der Sonne lag und schlief. Sie beäugten es im Vorbeigehen, aber es regte sich nicht. Die Türe, auf die sie zu gingen, war angelehnt. Langsam schob Son Goku sie auf und blickte hinein. Was ihm als erstes auffiel war, dass das Licht eine angenehme, helle Leichtigkeit hatte, die er noch nie gesehen hatte. Dann trat er ganz ein, Vegeta hinter ihm. „Argh... Was für ein unangenehmes Licht...“, meckerte der Prinz und rieb sich die Augen, ehe sie sich an das Licht gewöhnten. Sie befanden sich in einem großen Raum mit relativ niedriger Decke, der ganz unverkennbar eine Bibliothek war. An den Wänden reihten sich Regale, voll mit wertvollen, dicken Schmökern. An einer Tür an der gegenüberliegenden Wand stand ein Mann in brauner Kutte, den Son Goku vom Sehen kannte. Einer der Männer, die Tonka auf Oryx bei sich gehabt hatte. Die zwei Saiyajin gingen einige Schritte und schauten sich um, bis Son Goku hinter einem der Regale versteckt einen riesigen Holztisch fand, an dessen einem Ende Meister Tonka über ein Buch gebeugt saß, von dem er nun aufblickte. „Son Goku!“, sprach er freundlich mit seiner weichen Stimme. „Da seid ihr ja endlich.“ „Äh ja... Wir wurden noch aufgehalten.“ „Ach, bestimmt hat Sinderl euch noch das Schloss gezeigt, nicht wahr?“, antwortete er mit einem Lächeln und erhob sich von seinem wuchtigen Stuhl. „Ich habe ihm gesagt, dass ihr es nicht eilig hättet und dass ihr bestimmt daran interessiert seid. Er ist ein sehr qualifizierter Torwächter. Seit nunmehr drei Jahrhunderten macht er den Job.“ „Aber Meister“, warf Son Goku hastig ein. „Eigentlich haben wir es richtig eilig... Die Erde ist in Gefahr!“ Vegeta trat nun mit verschränktem Armen und mürrischem Gesicht zu ihm. „Ja, ich weiß, junger Saiyajin“, erklärte Tonka. „Deswegen hab ich euch jetzt gerufen.“ „Ich versteh nicht...“, antwortete Son Goku irritiert. „Diesmal ist es nicht an euch, die Erde zu retten. Alte Rechnungen stehen offen, neue Wege fügen sich. Keine Sorgen, ihr braucht keine Angst zu haben, alles wird sich zum Guten wenden.“ Son Goku nickte, er vertraute Tonka, während Vegeta den hellhäutigen Mann, der fast doppelt so groß war, wie er selbst, kritisch beäugte. „Woher wollt ihr das wissen?“, fragte er skeptisch. Tonka musterte den kleineren der beiden nun ebenfalls von oben bis unten. „Und du bist also Vegeta, stolzer Prinz des saiyanischen Volkes. Sei mir gegrüßt.“ Son Goku staunte nicht schlecht, als er sah, dass Tonka sein Haupt vor Vegeta verneigte. Doch dieser wusste nicht recht, was er damit anfangen sollte. War das nun eine Geste des Respekts oder war er auch nur einer dieser Idioten, die ihn verhöhnten und verspotteten, weil er ein Prinz ohne Vok war? „In deinem Herzen ist viel Misstrauen, Vegeta“, stellte der Meister mit einem weichen Lächeln fest. Vegeta fühlte sich ertappt. Wie konnte dieser Kerl nur so viel über ihn wissen? Und seine Augen waren so hellblau wie der Himmel und es war ihm, als könnten sie durch alles hindurch sehen, durch all die Fassaden und Masken, die er sich im Laufe seines Lebens gebaut und aufgesetzt hatte. „Son Goku hat mich um etwas für dich gebeten, Vegeta. Ich gewähre ihm diesen Wunsch, weil ihr beide das Universum vom Dämon Boo befreit habt.“ „Ach und was soll das sein?“, fragte Vegeta misstrauisch. „Ich werde“, sprach Tonka. „Dir deinen Schweif zurückgeben.“ Nun weiteten sich die Augen des Prinzen vor Überraschung und aufgeregt blickte er von Kakarott zu Tonka und wieder zurück. „Darum hast du gebeten?“, fragte Vegeta, fasziniert von Kakarotts Selbstlosigkeit. Da bekam dieser eine Geschenk von einem Fremden und das erstbeste woran er dachte war, das er sicherlich auch einen haben möchte. Kakarott lächelte ihn an und nickte. Vegeta konnte es nicht fassen und er freute sich unendlich. Am liebsten hätte er Kakarott sofort in eine fest Umarmung gezogen und geküsst, aber irgendwie wollte er das vor diesem respekteinflößenden Magier nicht recht... „Sollen wir anfangen?“, fragte Tonka den verwirrt wirkenden Prinzen, der auf diese Frage hin nur stumm nickte. Aufgeregt beobachtete Vegeta, wie der Magier seinen Stuhl ein Stück vom Tisch wegzog und sich niederließ. „Komm her, Vegeta“, bat er und machte ihn mit einer Geste klar, dass er sich vor ihn stellen sollte. Vegeta schluckte aufgeregt. Er konnte sich absolut nicht vorstellen, wie es gehen sollte, seinen Saiyajin-Schwanz wiederherzustellen. Aber wenn es bei Kakarott gegangen war, dann würde es bei ihm doch auch gehen. Oder? Wo diese seltsamen Zweifel herkamen, wusste er nicht, aber irgendwie brachte ihn das ganze Auftreten dieses Magiers mächtig aus dem Konzept. Als er vor dem sitzenden Tonka stand, sah Vegeta wie dieser seine Hand in einer weichen Bewegung hob und auf seinen Brustkorb zu bewegte. Wie auf Kommando begann sein Herz schneller zu schlagen und er begann zu schwitzen. Er konnte es nicht ausstehen, wenn Fremde seinen Herzschlag erfühlten. Ein unbewusster Instinkt ließ ihn ein paar Zentimeter zurück weichen. Tonka hielt in seiner Bewegung inne und blickte Vegeta in die Augen. Was er dort fand, war Furcht. Lange schaute er in diese dunklen, erschütterten Augen und versuchte, die Ursache für diese Angst zu ergründen. Und er versuchte, dem Prinzen zu vermitteln, dass er keine Angst haben brauchte. Als er meinte, Vegeta habe begriffen, legte er seine Hand vollends auf dessen Herz und spürte das hastige Pochen. Augenblicklich ließ er eine angenehme Wärme durch seine Hand in die Seele des Prinzen strömen, um ihm die Angst zu nehmen. „Du hast viel erlebt in der kurzen Spanne deines Lebens“, sprach Tonka, der nun direkt in Vegetas Herz blicken konnte. „Vieles, dass dich geprägt und verändert hat. Du bist nicht der, der du eigentlich sein solltest, deine Seele ist zu schwarz für das, was ihr vom Universum bestimmt war.“ Diese Worte drangen tief in Vegetas Seele ein. Seiner Seele war etwas vom Universum bestimmt? Und wenn schon... In seinem Leben war vieles anders verlaufen, als er es sich gewünscht hatte, er hatte vieles gesehen und vieles durchgemacht, das er am liebsten vergessen würde... All die Erniedrigungen, die Schmach, der Hohn... Kein Wunder, wenn seine Seele schwarz war. Und doch machte ihn dieses Gerede irgendwie melancholisch und traurig. Wie er wohl gewesen wäre, wenn alles anders gewesen wäre? „Mach dir keine Sorgen, junger Prinz“, sprach Tonka weiter und lächelte ihn freundlich an. „Keine Seele ist je verloren und wenn nicht alles so gekommen wäre, wie es ist, dann wärst du Son Goku nie begegnet und dein Leben wäre in andere Bahnen gemündet. Doch jetzt hast du die Chance all das, was dich belastet, mit jemandem zu teilen und deine Seele zu erhellen.“ Vegeta blickte ihn verwirrt an. „Du weißt genau, was ich meine“, sprach Tonka mit einem leichten Grinsen. Natürlich wusste Vegeta, was er meinte. Er sollte sich Kakarott öffnen. Nicht nur so ein bisschen, wie er es gerade bereit geworden war, zu tun. Sondern richtig. Sollte seine Vergangenheit mit ihm teilen. All das, was ihn fertig machte und was er vergraben hatte, im hintersten Winkel seiner Erinnerungen. Keine Verdrängung mehr... Ob er dem wohl gewachsen war? Wollte er das überhaupt? Noch nie hatte er mit irgendjemandem geredet. Nicht darüber. Nicht über all das, was ihm widerfahren war, während er unter Freezer gedient hatte. Was diese Untertänigkeit mit ihm gemacht hatte. Was es mit ihm gemacht hatte, dass er nur noch kämpfen musste, stark sein musste, wo er doch so gerne gemalt hätte... Was der Verlust seines Volkes und seiner Familie, seiner Mutter, mit ihm gemacht hatte. Was der Verlust von Meat mit ihm gemacht hatte... Son Goku sah, wie Vegetas Gesicht immer bleicher wurde. Er schien irgendwie in Gedanken versunken zu sein. Zu der Blässe seiner Haut kam ein leicht gräulicher Schatten hinzu und Son Goku machte sich ernsthaft Sorgen um seinen Geliebten. Er trat einen kleinen Schritt auf ihn zu und wechselte dann einen kurzen Blick mit Tonka, der ihm bestätigend zunickte. Dann ergriff er Vegetas Hand und drückte sie sanft. Langsam schaute Vegeta auf und blickte in Kakarotts warme, lächelnde Augen. Irgendwie holte ihn das aus all den Erinnerungen zurück, die er so lange verdrängt hatte und er empfand etwas, das er schon sehr, sehr lange nicht mehr so intensiv gespürt hatte. Dankbarkeit. „Vegeta“, sprach Tonka leise und nahm seine Hand von dessen Brustkorb. „Dreh dich jetzt ein Stück nach links.“ Der Prinz tat, wie ihm geheißen, und spürte nun Tonkas Hand direkt auf der Narbe seines Saiyajin-Schwanz liegen. Noch eine Stelle, an der er es nicht mochte, angefasst zu werden. Sie war sehr sensibel. Er zuckte kurz, riss sich dann aber zusammen. „Ich möchte jetzt“, erklärte Tonka und konzentrierte sich innerlich auf diese Stelle. Er spürte Vegetas Unbehagen und das machte es ihm nicht gerade leichter. „Dass du die gesamte Energie in dir an der Stelle unter meiner Hand sammelst. Jetzt.“ Vegeta schloss seine Augen und versuchte, sich zu konzentrieren. Er hatte sein Ki gerade nicht sehr gut unter Kontrolle. Aber er tat sein bestes. Er spürte Kakarott, der neben ihm stand und das gab ihm einen gewissen Halt. Er spürte dessen positive Energie. Und dann spürte er dessen felligen Schwanz, der sich beruhigend um sein Handgelenk wickelte. Oder war das sein eigener Schwanz? Verwundert öffnete er die Augen und blickte an sich hinunter. Es war wirklich sein eigener Schwanz! Und mit Erstaunen stellte er fest, dass Tonkas Hand nicht mehr auf seinem Rücken lag. Trotzdem fühlte es sich immer noch so an, als würde dessen warme, helle Energie genau an dieser Stelle in ihn hineinfließen. Dort, wo sich jetzt sein Saiyajin-Schwanz befand. „Was...“ „Gern geschehen“, meinte Tonka und lächelte erschöpft. Es hatte ihn einiges an Magie gekostet, dieses Ding wiederherzustellen, wesentlich mehr, als bei Son Goku. Aber was nahm man nicht alles auf sich, um eine verlorene Seele wiederzuerwecken. Für Vegeta war es ein Schritt in eine Richtung, die sein Dasein verändern konnte, wenn er es zuließ. Hoffentlich hatte sich der Aufwand gelohnt. „Wie toll!“, rief Son Goku freundlich und schloss Vegeta in eine enge Umarmung. Der Prinz wehrte sich dagegen, es war ihm immer noch unangenehm vor Tonka... Aber Son Goku umarmte unbeirrt weiter und küsste ihn auf die Stirn. „Kakarott...“, grummelte Vegeta. „Lass das...“ „Wenn es euch nichts ausmacht“, sprach Tonka und erhob sich von seinem Stuhl. „Werde ich mich jetzt zu Bett begeben. Lebt wohl, werte Saiyajins. Macht das beste aus dem Leben, das man euch geschenkt hat.“ Mit diesen Worten auf den Lippen begab er sich zu der kleinen Tür, neben der sein Leibwächter stand. Gemeinsam mit ihm verließ er die große Bibliothek. Er würde jetzt erstmal ein paar Tage wohltuenden, rekreativen Schlaf brauchen, um seine Energie wiederherzustellen. „Danke!“, rief Son Goku ihm noch nach und wand sich dann wieder Vegeta zu. Der Prinz blickte ihn sanft an. „Dir auch danke.“ Zärtlich schlängelte er sein neu-gewonnenes Anhängsel um Kakarotts Unterarm . Dieser streichelte mit seiner freien Hand sanft darüber, was Vegeta ein leises Schnurren entlockte. Er hob seine Hände und legte sie liebevoll an Kakarotts Gesicht. Sachte zog er ihn zu sich hinab und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. „Lass uns nach Hause gehen.“ Son Goku nickte. Dieser Vorschlag schien ihm sinnvoll. „Hoffentlich ist bei denen alles in Ordnung.“ Er versuchte die Auren auf der Erde zu lokalisieren, aber er spürte absolut nichts. „Scheinbar kann ich hier drin nicht teleportieren.“ „Dann lass uns rausgehen.“ Nebeneinander laufend verließen sie die Bibliothek und überquerten den großen Hof. Son Goku spürte Vegetas Hand, die sich einen Weg in seine eigene gebahnt hatte. Es verwunderte ihn, dass der Prinz so etwas tat, aber es gefiel ihm. Ihre Saiyajin-Schwänze hatten ebenso einen Weg zueinander gefunden und sich ineinander verflochten. Das große Eingangstor öffnete sich vor ihnen wie von Zauberhand und ohne Sinderl, den fleißigen Torwächter nochmal zu sehen, verließen sie das seltsame Schloss von Meister Tonka. Nachdem sie die verzauberten Gemäuer verlassen hatten, spürte Son Goku wieder alle Auren, die ihm bekannt waren und so war es ihm ein leichtes, sich und Vegeta zurück auf die Erde zu teleportieren. Wohlweißlich hatte Son Goku sie zur Aura von Krilin teleportiert, für den Fall, dass Bulma immer noch irgendwo im All rumflog und ihre Freunde auf der Erde Hilfe benötigten. Unerwarteterweise war Krilin immer noch auf dem Gelände der Capsule Corporation, genau wie all seine anderen Freunde. Ein Blick in den Himmel verriet den beiden Saiyajin, dass die Gefahr wohl gebannt war. Sowohl das rötliche Licht, als auch die Raumschiffe waren abgezogen. Im Moment waren alle damit beschäftigt, die Schäden zu beheben, welche durch die Erdbeben verursacht worden waren. „Hallo ihr!“, rief Krilin ihnen zu und hielt abrupt inne, als er sah, dass die beiden Händchen hielten. Vegeta bemerkte den seltsamen Blick und ließ Kakarotts Hand augenblicklich los. Ein Blick zu eben diesem verriet ihm, dass ihn das wohl verletzt hatte. Er erinnerte sich an das Gespräch mit Kakarott, bevor das Erdbeben eingesetzt hatte. ‚Ist es dir peinlich?‘ Dieser Satz hallte in seinem Kopf wider. War es ihm peinlich? Eigentlich stand er zu Kakarott. Und angeblich wussten ja eh alle bescheid... ‚Oder geht dir das zu schnell? Ich will dich zu nichts drängen‘... Vegeta schloss für einen kurzen Moment die Augen und atmete rief durch. Kakarott hatte so viel für ihn getan. Dank ihm hatte er das Zeichen seiner Abstammung wieder. Da konnte er sich doch einmal zu etwas durchringen, das ihm eigentlich unangenehm war! Schnell griff er nach Kakarotts Hand und drückte sie fest. Kakarott gab ihm durch den gleichen Gegendruck zu verstehen, dass er ihm dankte. Sie lächelten sich an. Dann gesellten sie sich zu ihren Freunden. „Was ist denn passiert, als wir weg waren?“, fragte Son Goku in die Runde. All seine Freunde schauten so komisch. „Alles in Ordnung?“ Dann fiel ihm auf, dass sie Vegeta und ihn regelrecht anstarrten. Ihm wurde klar, dass es daran lag, dass sie Hand in Hand da standen und er sah, wie Vegeta mit knallrotem Gesicht zu Boden blickte. „Bei Kami, jetzt hört schon auf, so doof zu glotzen und erzählt uns, was passiert ist!“ „Äääh...“, Krilin gewann als erster wieder die Kontrolle über seine Gedanken. „Also Bulma hat das Waffensystem der Feinde deaktiviert, während dieser Meat gegen diesen komischen Anführer gekämpft hat.“ „Dieser komische Anführer heißt Nasuto“, erklärte Kyuri, die gemeinsam mit Fletscher gerade aus der Capsule Corp. trat und sich zu der Runde gesellte. „Hey ihr zwei, schön euch zu sehen!“, grüßte Son Goku freudig. Dann wand er sich zu seinen Freunden. „Leute, darf ich euch meine Schwester vorstellen: Kyuri.“ Erstaunt hießen die Leute Kyuri und ihren Mann willkommen und keiner kümmerte sich mehr um die beiden Saiyajins, die Händchen haltend im Garten standen. „Wo sind Bulma und Meat?“, fragte Son Goku schließlich Yamchu, als dieser etwas abseits von den anderen stand, die ihre Aufräumtätigkeiten wieder aufgenommen hatten. „Die sind in Bulmas Labor, glaub ich. Bulma hat bei dem Kampf ein bisschen was abbekommen und wollte sich drin wieder aufpäppeln. Dieser Meat ist wohl bei ihr.“ „Sagt doch nicht immer alle ‚dieser Meat‘, das klingt ja fürchterlich“, sagte Son Goku irritiert. „Wir gehen mal nach ihr sehen.“ „Ach“, fügte Yamchu noch an. „So schlimm scheints ihr nicht zu gehen. Immerhin war sie schon in der Lage, uns verständlich zu machen, wir sollen aufräumen, damit die Feier weitergehen kann...“ Son Goku sah, wie Vegeta genervt mit den Augen rollte. Er würde dieser blöden Feier also nicht entgehen. Zusammen betraten sie das große Gebäude und liefen in Richtung von Bulmas Labor. Als sie außer Sichtweite der anderen waren, drückte Son Goku seinen Geliebten urplötzlich mit dem Rücken gegen eine Wand und kam ihm mit seinem Gesicht ganz nah. „Kakarott, was machst...“ Doch weiter kam Vegeta nicht, da spürte er schon die fordernden Lippen Kakarotts auf den seinen. Der Kuss kam unerwartet und überfiel ihn regelrecht. Unaufgefordert schlang er seine Arme um Kakarotts Hals und erwiderte die forsche Liebkosung. Er liebte diesen Kerl einfach viel zu sehr, als dass er solch einer Gelegenheit widerstehen konnte. Als Son Goku den Kuss löste, blickten sie sich noch eine gefühlte Ewigkeit in die Augen und waren einfach nur glücklich. „Ich weiß, was ich jetzt gerne mit dir machen würde...“, säuselte Vegeta seinem Gegenüber lustvoll entgegen. „Ohja, ich weiß auch, was du jetzt gerne mit mir machen würdest...“, erwiderte Son Goku und rieb provokativ seinen Oberschenkel zwischen Vegetas Beine. Der Prinz sog hart die Luft ein. Dann wurde er wieder geküsst. Diesmal etwas härter, wilder. Leidenschaftlich spielten ihre Zungen miteinander, umkreisten sich. Herzschläge beschleunigten sich und Hände liebkosten Hälse und Rücken. Wohlige Schauer der Lust wanderten in leicht erregbare Körperregionen... Dann näherten sich Schritte von zwei Menschen. Urplötzlich ließen die beiden Saiyajin voneinander ab und gingen unauffällig weiter in Richtung des Labors, wo sie einige Meter weiter Meat und Bulma begegneten, die wohl die Urheber der gehörten Schritte waren. „Hey Jungs!“, freute sich Bulma und warf sich zuerst Son Goku, dann Vegeta um den Hals. Dann fiel ihr auf, wie freudig sie die beiden gerade begrüßt hatte und ihre Miene verfinsterte sich. „Wo ward ihr, verdammt nochmal? Das war ganz schön knapp! Ihr könnt mich doch nicht einfach so allein lassen!“ „Ist doch alles gut gegangen!", frohlockte Son Goku und versuchte innerlich, mit seiner immer noch vorhandenen Lust klarzukommen. „Ja", antwortete Bulma keifend. „Das ist es. Dank Meat! Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie verdammt dreckig es auf diesem Schiff war! Und da erstmal reinzukommen! Ich musste durch ein verdammtes Kanonenrohr klettern! Mit angehaltener Luft! So was gefähr-" „Halt die Klappe, Weib!“, befahl Vegeta. „Es ist nichts passiert, also zick nicht rum.“ Wutentbrannt hielt Bulma die Luft an. //Dieser....// Aber sie hielt sich zurück. Hatte ja eh keinen Zweck. Als er seinen Blick abwand sah er, dass Meat und Kakarott ernste Blicke tauschten. Wie gern hätte er diesen Meat einfach von der Erde entfernt, ihn wieder in die Weite des Alls verbannt, aus der er hierher gekommen war. Was hatte er hier verloren? Wieso war er nicht schon längst wieder weg? Wenn er jetzt wieder anfing, mit Kakarott anzubandeln... Dann würde er sich nicht mehr beherrschen können... Ein leises Knurren entfuhr ihm. Wie auf Befehl blickten alle drei zu Vegeta, der keinen Hehl aus dem machte, was er gerade dachte. Es war einfach zu offensichtlich. „Komm Bulma“, sagte Meat leise. „Lass uns wieder nach draußen zu den anderen gehen.“ Bulma, die absolut verwundert von der Situation gerade war, ließ sich widerstandslos von Meat nach draußen ziehen. War Vegeta etwa eifersüchtig auf Meat? Was ging da ab? Sie dachte, Meat hatte mal etwas mit Vegeta gehabt, wieso war Vegeta dann auf Son Goku eifersüchtig? „Wenn er dich nochmal so ansieht, pulverisiere ich ihn!“, fauchte Vegeta, als die beiden weg waren. „Vegeta, red nicht so einen Quatsch!“, befahl Son Goku harsch. „Du weißt, dass da nie wieder was laufen wird.“ „Ich mag es nicht, wie er dich ansieht, Kakarott! Er will dich!“ Forsch packte Son Goku Vegeta an den Schultern und drückte ihn wieder gegen die Wand. Mit einem intensiven Blick schaute er Vegeta direkt in seine tiefschwarzen Augen. „Na und?“ Er lächelte schelmisch. „Soll er mich doch wollen... Du bist der einzige, der mich kriegt... Aber irgendwie...“ Er beugte sich vor nach unten und küsste Vegetas Halsbeuge. „...find ich es wahnsinnig erotisch...“ Sachte leckte er über Vegetas Halsschlagader hinauf zu dessen Kinn. „...wie eifersüchtig du bist.“ Mit diesen Worten fasste er mit seiner rechten Hand direkt in Vegetas Schritt und drückte leicht zu. Vegeta stöhnte leise auf und Son Goku blickte ihm herausfordernd in die Augen. „Ah... Kakarott... lass das!“ „Wieso?“, fragte Son Goku halblaut und knabberte an Vegetas Ohrläppchen. „Gefällts dir nicht?“ Mit einem Mal ließ er von Vegeta ab und trat einen Schritt zurück. Er grinste dreist. „Ich kanns auch lassen. Kein Problem.“ Schon im nächsten Moment wurde er von Vegeta wieder zu sich gezogen und in einen wilden Kuss gezogen. „Ich sag hier, wann Schluss ist!“, nuschelte Vegeta in den Kuss. Dann ergriff er Kakarotts rechte Hand und legte sie wieder in seinen Schritt. „Und jetzt mach weiter, wo du aufgehört hast!“ Son Goku grinste spitzbübisch in den Kuss und begann mit seiner Hand, Vegetas Schritt zu streicheln. Zufrieden stellte er fest, wie die Männlichkeit des Prinzen unter seinen Berührungen zu wachsen begann, während dieser immer wieder lustvoll in ihren Kuss stöhnte. Als er den voll aufgerichteten Penis Vegetas spürte, konnte er nicht anders, als seine Hand langsam unter den Stoff seiner Hose gleiten zu lassen. Mit festem Griff umschloss er das harte Glied und begann es zu massieren. Vegeta krallte sich stöhnend an Kakarotts Rücken fest. „Scheisse ist das gut...“, entfuhr es ihm und er vergrub sein Gesicht an Kakarotts Brust. „Gott... Kakarott...“ Dann ließ Kakarott auf einmal von ihm ab und er hätte am liebsten laut geschrien, er solle nicht damit aufhören. Aber in diesem Moment sah er, wie Kakarott sich vor ihm auf den Boden kniete. „Ka... Kakarott! Das kannst du nicht machen! Nicht hier!“, flüsterte er vehement, aber wehren wollte er sich trotzdem nicht. Schnell zog Kakarott ihm die Hose ein Stück weit hinunter und entblößte seinen erigierten Penis. „Warum nicht?“, frage er unschuldig und blickte ihn von unten an. Dieser Anblick... Kakarott vor seinem erregten Glied, das war einfach unglaublich geil... „Was ist, wenn jemand kommt?“, fragte Vegeta panisch und lüstern. Kakarott grinste ihn nur an. „Der einzige, der hier kommt, wirst du sein.“ Vegetas Augen verengten sich belustigt bei dieser dreisten Antwort und schon in der nächsten Sekunde spürte er Kakarotts heiße, feuchte Zunge, die an seinem Schaft entlangleckte. Dann knabberte er sachte an der straffen, empfindlichen Haut und Vegeta musste sich mit seiner eigenen Hand den Mund zuhalten, damit er hier, mitten in den Gängen der Capsule Corporation nicht laut losstöhnte oder schrie. „Kakarott...“, stöhnte er unter vorgehaltener Hand. „Bitte... mach schneller...“ Son Goku kam dieser Bitte entgegen und umhüllte Vegetas Penis nun vollständig mit seiner Mundhöhle. Sofort begann er mit harten Saugbewegungen, glitt immer wieder nach vorne und nach hinten und unterstützte diese Bewegungen mit seiner Hand. Seine andere Hand hatte er an Vegetas Hintern platziert und massierte diesen. Instinktiv nahm er seinen felligen Schwanz zur Hilfe und ließ ihn sachte über die sensible Haut zwischen Vegetas Pobacken gleiten. Durch das kitzelnde Gefühl an seinem Hintern stimuliert, stöhnte Vegeta laut auf und presste sich auch die zweite Hand noch vor den Mund. Was Kakarott da mit ihm tat, fühlte sich so verdammt geil an, dass er keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte und instinktiv wickelte sich sein eigener Saiyajin-Schwanz flehend um Kakarotts Handgelenk. Er war kurz davor, heftig zu kommen und er würde sich diesmal verdammt nochmal nicht zusammenreißen, um das ganze ein wenig hinauszuzögern, immerhin standen sie mitten in einem Gang und alle Leute waren draußen zu Besuch... „Ka... karott... Ich bin gleich... soweit...“, hauchte er und begann, Kakarott mit seinem Becken entgegenzustoßen. Er wollte endlich Erlösung! Unbeirrt lutschte Kakarott weiter an ihm herum, saugte noch härter und blickte dabei schelmisch nach oben in sein Gesicht. Dieser Anblick machte Vegeta so fertig, dass er mit einem halb-unterdrückten Knurren heftig kam. Heiß ergoss sich sein Lustsaft in Kakarotts Mund, der ihn gierig aufnahm und auch noch den letzten Rest aus ihm herausholte. Dann packte Vegeta ihn am Kragen und zog ihn zu sich hinauf. Kakarott schloss ihn liebevoll und eng in seine Arme und küsste ihn leidenschaftlich. Dass Vegetas sich selbst an ihm schmeckte, fand er kein bisschen unangenehm, eher im Gegenteil, irgendwie fand er es wahnsinnig versaut und gut. Als Vegeta sich wieder gerichtet hatte, beschlossen sie, sich endlich hinaus zu den anderen zu begeben. Die Paty war irgendwie schon wieder voll im Gange und Chichi hatte es sogar geschafft, auf die Schnelle etwas neues zum Essen zu zaubern, nachdem alles vorbereitete auf dem Boden gelandet war. Die Musik lief wieder und alle unterhielten sich ausgelassen, tanzten und feierten den Sieg über die Aliens. Im Hintergrund hatte irgendjemand einen Fernseher aufgebaut, auf dem die Nachrichten liefen. Scheinbar waren nicht nur sie in Feierlaune. Überall auf der Erde waren die Menschen glücklich über die abgewandte Gefahr. „Hey Vegeta“, flüsterte Kakarott nach einer Weile. „Schau mal da drüben.“ Vegeta wand seinen Blick in die Richtung, in die Kakarott kurz genickt hatte. Bulma und Meat saßen nebeneinander auf einer Gartenbank, und teilten sich eine Flasche Wein. Gläser waren dank dem Erdbeben ja zur Mangelware geworden... Ihre Knie berührten sich sacht und Meats Hand lag auf Bulmas Oberschenkel. Sie waren in irgendeine ziemlich witzige Unterhaltung vertieft und lachten, was das Zeug hielt. „Bulma flirtet mit Meat“, kicherte Son Goku vor sich hin und auch Vegeta blickte durchaus amüsiert. Dann fiel ihm etwas ein und er wurde ernst. „Kakarott, wenn der auf der Erde bleibt, dann dreh ich durch!“ „Reg dich ab“, säuselte Son Goku und streichelte ihm unauffällig über den Rücken. „Die Erde gehört uns nicht allein. Wenn er hier bleiben will, soll er doch. Die Erde ist groß genug, wir müssen doch nicht unbedingt hier wohnen.“ Er blickte seinen Prinzen liebevoll von der Seite an. Eine Weile blieben sie noch auf der Feier, scherzten mit den Leuten, tranken ein wenig und hatten sichtlich Spaß. Der Abend schritt fort und es wurde langsam dunkel und kühler. Als die Feier sich aus Mangel an Wärme nach drinnen verlagerte, verabschiedeten sich die beiden Saiyajins und zogen sich zurück. Auf dem Weg zu Vegetas Zimmer fiel Son Goku etwas ein. „Sag mal, was ist eigentlich aus dem Spiegel geworden?“ Vegeta blickte ihn von der Seite an. „Der ist in meiner Tasche. Wieso?“ „Weiß nicht, ist mir gerade eingefallen.“ Vegetas Zimmertür stand noch offen. Nach dem Erdbeben waren sie einfach hinausgerannt, ohne abzuschließen. Es war das reinste Chaos. Alles, was nicht irgendwie festgemacht war, lag auf dem Boden herum. Das Gröbste schoben sie zur Seite. Zeit zum Aufräumen war morgen noch genug. Aber der Gedanke an den Spiegel ließ Son Goku irgendwie nicht los. Diese ganze Mission, diese ganze Reise ins All, die Strapazen, die Eifersüchteleien, all das war nur passiert, wegen diesem Spiegel. Und was machten sie damit? Nichts. „Willst du ihn nicht mal benutzen?“, fragte Son Goku neugierig. „Wen?“, fragte Vegeta, während er einige seine Sachen zusammenräumte. „Den Spiegel.“ Jetzt hatte Son Goku Vegetas volle Aufmerksamkeit. schockiert blickte der Prinz ihn an. „Den Spiegel benutzen?“ „Ja klar, dafür ist er doch da. Jetzt überleg mal, was wir alles auf uns genommen haben und was alles passiert ist, wegen diesem kleinen Ding... Und da hast du nicht das Bedürfnis, ihn wenigstens einmal zu benutzen?“ Abgesehen davon wollte Son Goku wirklich gerne wissen, was seine Schwächen waren. Damit er sie ausmerzen oder an ihnen arbeiten konnte. Oder sie einfach nur kennen. „Hm... Ich weiß nicht“, antwortete Vegeta sinnierend. Den Spiegel benutzen... An Kakarott? Eigentlich barg das ja kein Risiko, jetzt wo er Kakarott nicht mehr vernichten wollte, wie früher. Und es wäre schon spannend, einen Einblick in Kakarotts Vergangenheit zu erhaschen und seine Schwächen zu sehen. „Komm schon, Vegeta. Mach es!“, frohlockte Son Goku aufgeregt. „Bitte!“ Vegeta verzog sein Gesicht und zuckte mit den Schultern. „Ach, wieso eigentlich nicht.“ Er ging zu seiner Tasche und zog einen kleinen, dunkelblauen Beutel heraus. Diesem entnahm er den Spiegel. Langsam klappte er ihn auf, immer darauf bedacht, nicht zu früh hinein zu schauen. Er wollte dieses grausige Bild seinerselbst nicht noch mal sehen müssen. Zu tief saß der Schock vom letzten Mal noch. „Gut, Kakarott“, sprach er entschlossen. „Mach dich bereit, deine Schwächen kennenzulernen.“ Son Goku nickte gespannt. Dann beobachtete er, wie Vegeta mit ein paar Handgriffen wohl den Mechanismus des Spiegels aktivierte. Dann begann er, zu summen. Son Goku hatte Vegeta nie summer oder singen oder derartiges gehört und er fand, dass Vegetas tiefe, rauhe Stimme eigentlich wunderbar dazu geeignet war. Nachdem die kleine Melodie zu Ende gesummt war, leuchtete der Spiegel für einen Moment in einem mystischen, dunkelblauen Licht auf, das sofort wieder verschwand. Dann blickte der Prinz in den Spiegel, den er auf Son Goku gerichtet hielt. Eine seiner Augenbrauen zog sich nach oben. Kapitel 40: 40 - [Vereinigung] ------------------------------ Ich... ich bin fertig? ... Verrückt. Kanns kaum glauben. Mein Werk. Ich bin so stolz. T___T Bitte, genießt es. -------------------------------------- 40 “Und?“, fragte ein gespannter Son Goku und beäugte Vegetas seltsames Mienenspiel. Seit ungefähr zwei Minuten starrte der Prinz nun äußerst interessiert in den Spiegel. Wenn er sich recht erinnerte, zeigte er Vegeta seine Vergangenheit an. An sich hatte er nichts dagegen, dass der Prinz alles über ihn erfuhr. Immerhin hoffte er, auch irgendwann alles über ihn zu wissen. Die Vorstellung, Vegetas Vergangenheit zu ergründen, wirkte unglaublich aufregend auf ihn. Aber jetzt wollte er erstmal wissen, welche Schwächen er selbst hatte. Was waren die Schwachpunkte, die der Spiegel Vegeta zeigen würde? “Ich sehe keine Schwächen, Kakarott. Du hast keine", erklärte der Prinz tonlos und schaute auf. Son Goku schaute ihn kurz irritiert an und lächelte dann weich. Keine Schwächen? So ein Quatsch. Er trat ein paar Schritte auf seinen Prinzen zu, der den Spiegel zuklappte und wieder verstaute. “Lüg mich nicht an, Vegeta. Eine Schwäche habe ich.“ Der Prinz blickte von dem blauen Beutel auf und legte ihn auf den Schreibtisch. „Ach ja? Welche?“, fragte er interessiert. Eine Schwäche von der der Spiegel nichts wusste? Konnte er sich nicht vorstellen. Son Goku lächelte mild. „Dich. Ich würde alles für dich tun, alles aufgeben.” Vegeta lächelte verstehend und trat näher an Kakarott heran, küsste ihn unendlich zärtlich, blickte ihm tief in die Augen, während er mit seinen Fingern über die weiche Haut an Kakarotts Wange streichelte. “Kakarott... Ich bin keine Schwäche. Ich bin eine Stärke.” Son Gokus Augen nahmen einen leuchtenden Glanz an, als er die Worte seines Geliebten hörte. Vegeta hatte recht. //Keine Schwächen...// Glücklich fiel er ihm um den Hals und krallte sich an ihm fest. “Danke, Vegeta.” Der Prinz hob seine Arme und umschloss Kakarott eng. In diesem Moment wollte er nichts sehnlicher, als Kakarott zu sagen, wie sehr er ihn liebte, wie sehr er ihn brauchte. Aber er konnte es einfach nicht über seine Lippen bringen. Er dachte an Meister Tonka und dass dieser ihm geraten hatte, sich zu öffnen. Er wusste, er wollte es, aber es funktionierte einfach nicht... Eine maßlose Verzweiflung machte sich in ihm breit, während er seine Nase an Kakarotts Schlüsselbein rieb. Irgendwie musste er seine verdammten Gefühle doch zum Ausdruck bringen können?! Er vergrub sein Gesicht tief in Kakarotts Halsbeuge und drückte ihn immer fester an sich. “Kakarott...” sprach er mit fester Stimme, versuchte wie ein Irrer, seinen Stolz tief in seinem Inneren zu begraben und nahm allen Mut zusammen, den er aufbringen konnte. Erwartungsvoll hielt Son Goku die Luft an. Was würde Vegeta ihm sagen? Er konnte sich nicht vorstellen, dass Vegeta sagen würde, dass er ihn liebt. Sein Herz schlug wie verrückt gegen die Innenseite seiner Brust. Ein weiteres abgehacktes, gequältes “Kakarott...”. Dann Stille. “Ja, Vegeta?”, flüsterte Son Goku halblaut und küsste sanft die Stelle hinter Vegetas Ohr, an der sich sein Mund gerade befand. Vegeta entfuhr ein kurzes, unterdrücktes Stöhnen, als Kakarott diese Stelle liebkoste. Dieser bemerkte das und fuhr darin fort, ließ seine Lippen weiter nach unten wandern, küsste sanft Vegetas Hals, leckte sachte über die erhitzte Haut. “Kakarott, ich will, dass du mich beißt!”, sagte Vegeta mit einem mal entschlossen, wie aus der Kanone geschossen und dann presste er seine Augen fest zu, erwartungsvoll. Wusste nicht, ob und was für eine Reaktion er erwarten sollte, er hoffte einfach nur inständig, dass Kakarott verstand, was er ihm damit sagen wollte. Was es bedeutete. Auch wenn sie nie darüber geredet hatten und er ihm nie die Bräuche der Saiyajin erklärt hatte. Kakarott unterdessen verharrte reglos an Vegetas Hals. Seine Augen waren geweitet vor Verwunderung. Sanft drückte er Vegeta von sich und blickte in dessen panisches Gesicht. Eine Weile starrten sie sich so an, kein Körperkontakt zwischen ihnen. Son Goku entgeistert und Vegeta panisch. Beide atmeten schwer. Vegeta schluckte und bewegte seine Hand nach oben, um Kakarott zu berühren, ließ es dann aber, weil er sich unschlüssig war. Hatte er etwas falsches gesagt? Hatte er das noch nicht allzu enge Band zwischen ihnen zerrissen, den Moment zerstört? Er hielt diese Entfernung, auch wenn sie gering war, nicht mehr aus, er wollte ihn berühren, ihn anfassen und spüren. Aber der Gesichtsausdruck Kakarotts verriet ihm nicht, ob er das gerade durfte. Son Goku überlegte und war absolut überfordert. “Vegeta”, sprach er langsam, unsicher. “Meinst du... meinst du das ernst?” Er nahm ein leichtes Beben an Vegeta wahr, das seinen gesamten Körper durchdrang. Dann wich der Prinz einen Schritt zurück. Er konnte selbst nicht fassen, was er da gerade gesagt hatte. Ja, meinte er das ernst? Wollte er das? Wollte er seine Seele mit der Kakarotts verbinden? Unwiderruflich? Wieso fragte er sich das eigentlich immer wieder?! Er wusste es doch eigentlich. Sich aufweckend schüttelte er heftig und schnell den Kopf, was ihn zurück in die Realität beförderte. “Ja. Ja, ich meine das ernst, Kakarott.” Eine Weile standen sie da, musterten den Ausdruck des anderen und versuchten, ihn zu ergründen. Keiner wagte es, sich zu bewegen, den Moment zu beenden und Platz für etwas neues zu machen. Vegeta fragte sich, ob er den ersten Schritt machen sollte... War gut denkbar, dass Kakarott ihm nicht glaubte... Verständlich. Zögerlich hob er seine Hand und ging einen langsamen Schritt auf ihn zu. Er richtete seinen Blick nun gerade nach vorne, auf Kakarotts Brust, dann hinüber zu seinem Oberarm. Sachte berührte er die weiche Haut, die sich über Kakarotts straffe Muskeln spannte. Fasziniert beobachtete er, wie seine Finger eine Gänsehaut hervorriefen. Dann - mit einer blitzschnellen Bewegung, die er nicht mal hatte erahnen können - griff Kakarott sein Handgelenk mit einer Hand und schaute ihm ernst in die Augen. Ein wenig erschrocken von dieser schroffen Geste, blickte er ihn an. “Keine Spielchen mehr, Vegeta. Sag mir jetzt endgültig, ein für allemal, was du von mir willst.” Son Goku war verunsichert von Vegetas Angebot. Er wusste nicht, ob Vegeta es ernst mit ihm meinte und wenn ja, wie ernst genau oder ob er das nur im Affekt gesagt hatte. Das war genau das Gespräch, das sie noch führen mussten. Das Gespräch, das alles entscheiden sollte und vor dem er Angst hatte. Würde Vegeta bereit sein, sich ihm zu öffnen? Zu seinen Gefühlen zu stehen? Vegeta schluckte. Instinktiv spürte er, dass es nun an der Zeit war, klar Schiff zu machen. Die Fronten mussten geklärt werden. Hier und jetzt würde sich alles entscheiden. Ihre gesamte Zukunft. Ob sie sie zusammen verbringen würden oder nicht. “Kakarott...”, presste er hervor. Wie sollte er anfangen? Was sollte er sagen? Er brachte diese scheiss drei Worte einfach nicht über seine Lippen. Er riss sich zusammen. “Du weißt doch, was ich will...” Son Gokus Augen verengten sich. “Tu ich das?” Natürlich wusste er es. Aber er wollte es von Vegeta hören. Ein Beweis. “Ja, verdammt. Du wusstest es doch von Anfang an.” “Ich will es aber von dir hören”, forderte er in ruhigem Ton, Vegetas Handgelenk nicht freigebend. Abermals schluckte Vegeta. Das war mit Abstand der schwerste Kampf, den er je zu bewältigen hatte. Nur konnte er sich hier nicht auf seine körperlichen Fähigkeiten verlassen. Oder?! Langsam hob er seine rechte Hand und legte sie sachte auf Kakarotts Brust, der diese Berührung mit einem ernsten Blick quittierte. Er würde Vegeta nicht so einfach davon kommen lassen. Nach all dem Quatsch, den sie durchlebt hatten, war es an der Zeit, reinen Tisch zu machen. Keine Ausflüchte mehr. Unter seiner Hand spürte Vegeta Kakarotts wild klopfendes Herz. Er war also aufgeregt. Genau wie er selbst. Er tat einen Schritt auf ihn zu. Näherte sich ihm. “Kakarott...”, flüsterte er ernst und weich. Er sehnte sich so sehr nach seinen Berührungen und doch konnte er das einfach nicht ausdrücken. War ein “Beiss mich” denn nicht aussagekräftig genug? War es nicht im Grunde eine Einladung, sein Seelenpartner zu werden? “Kakarott, ich...” Vegeta verstummte und ließ seine Hand sinken. Verschämt drehte er sich um, wand Kakarott seinen Rücken zu.Verkrampft. “Ich kann das nicht, verdammte scheisse, wieso zwingst du mich dazu?!” Fast war Son Goku versucht, seinen Prinzen einfach von hinten in die Arme zu schließen. Ihm nachzugeben. Aber er tat es nicht. “Weil ich es einfach hören muss, um es glauben zu können...” Eine unglaubliche Angst durchdrang ihn plötzlich. Die Angst, dass Vegeta gehen würde und sie sich nie wieder sehen würden. Ihre gesamte Zukunft tanzte auf des Messers Schneide. “Vegeta, bitte...”, flehte er. Dann drehte der Prinz sich um und Kakarott sah etwas in seinen Augen, das er so noch nie gesehen hatte. Panik. Angst. “Kakarott... ich kann das nicht! Reicht es nicht... dass ich will, dass du mich beißt? Bitte, mach das nicht von so was abhängig!...” Irgendetwas regte sich tief in Son Gokus Innerem, als er Vegeta so verzweifelt und ängstlich vor sich stehen sah. Er wollte ihm doch einfach nur nah sein, aber er brauchte einfach eine Sicherheit, einen Selbstschutz. Einen Beweis von Vegeta, der ihm zeigen würde, dass er es ernst meinte. Immerhin war er selbst auch verletzlich. “Wieso kannst du es nicht?” Eine gut gewählte Frage. Etwas, was Vegeta sich selbst die ganze Zeit fragte. Woran lag es? Daran, dass er es in seiner Erinnerung nur mit Schmerz verband? Ja, nie hatte er jemandem “ich liebe dich” gesagt, ohne dass es für ihn zu Höllenqualen führte. Dass er sich diese gerade bescherte, indem er es nicht sagte, das bemerkte er nicht. “Weil es...” - //Wehtut//, wollte er sagen, tat es aber nicht. Sein Blick sprach sowieso Bände und er hatte das Gefühl, dass Kakarott es verstand, denn auf einmal entspannte sich dessen Miene und er lächelte leicht. “Ist schon gut, Vegeta.” Jetzt hatte er doch darauf verzichtet... Aber es tat ihm nicht leid. Vegeta hatte so gequält gewirkt, aber nicht davon, dass er die drei Worte sagen sollte, sondern davon, dass er sie einfach nicht sagen konnte. Auf gewisse Art und Weise war Vegeta erleichtert. Andererseits wusste er, dass er Kakarott enttäuscht hatte. Er sah es in der dumpfen Traurigkeit seiner Augen, obwohl er lächelte. Und er hatte das Bedürfnis, seine Ernsthaftigkeit irgendwie zu beweisen. Er fasste einen Entschluss. “Hör mal, Kakarott”, begann er und blickte seinem Gegenüber ernst in die Augen. “Als ich in den Spiegel geschaut und mich selbst gesehen habe...” Son Gokus Augen weiteten sich. Würde Vegeta ihm wirklich diese Intimität anvertrauen? Etwas dass ihn selbst so geschockt hatte, dass er es wahrscheinlich nie in seinem Leben jemandem erzählen wollte? Die Neugierde kroch langsam in sein Bewusstsein, als er sich an Vegetas Reaktion auf sein eigenes Spiegelbild erinnerte. Er schwieg; wollte Vegeta nicht zum Schweigen bringen. “... da bin ich so erschrocken, weil...” Der Prinz kämpfte schlichtweg mit den Worten, wusste nicht, wie er sich ausdrücken konnte, aber er hoffte, dass Kakarott ihn besser verstehen würde, wenn er es wüsste. “Mein Gesicht war fahl. Ich sah schwach aus und überall, an jeder noch so kleinen Stelle, war meine Haut vernarbt. Nichts, kein noch so winziges Stück von meinem ursprünglichen Ich war übrig. Ich bestand nur noch aus Narben. Und ich weinte.” Mit vor Schreck geweiteten Augen stand Son Goku da und blickte Vegeta an, der nur zu Boden sah. Blickkontakt mied. Seine Kiefer fest aufeinander gepresst. Es schien ihm wirklich aufs Äußerste unangenehm zu sein. //Vegeta hat mir gerade gestanden, dass er schwach und verletzlich ist...// Mit langsamen Schritten näherte Son Goku sich ihm und schloss ihn liebevoll und fest in seine Arme. Zuerst schien Vegeta nicht zu reagieren, war scheinbar in seiner Gedankenwelt versunken, doch dann hob er langsam zögerlich seine Arme und schlang sie um Kakarotts kräftigen Rücken. Trostspendend. “Danke, Vegeta”, flüsterte Son Goku und vergrub seine Nase in Vegetas Haaren. Der Prinz atmete flach und wusste nicht, was er denken sollte. Er kam sich so schwach vor, wie nie zuvor in seinem Leben und das ausgerechnet vor seinem eigentlichen Erzfeind, den er nun so wahnsinnig liebte, dass er ihm blind vertraute. Und seine Nähe tat so unheimlich gut... Er rieb seine Nase an Kakarotts Brust und atmete seinen beruhigenden Duft ein. Lange standen sie unbewegt da, genossen einfach nur die Nähe und versuchten zu realisieren, dass sie endlich zueinander gefunden hatten. Dass geklärt war, wie sie zueinander standen. Sie klammerten sich so eng aneinander, als würden sie sich nie wieder loslassen wollen. „Beißt du mich nun oder nicht?“, fragte Vegeta schließlich halblaut gegen Kakarotts Brust. Er wollte es wirklich. Eigentlich hätte ihm das schon klar sein müssen, als er Kakarott mal fast gebissen hätte. So etwas passiert nicht einfach aus Versehen. Und er konnte es selbst kaum erwarten, endlich dieses absolut animalisch riechende rote Lebenselixier aus Kakarotts Halsschlagader zu kosten... Son Goku lächelte leicht, als er Vegetas kleinlaute Frage hörte. Der Prinz schien ihm so verletzlich, wie er so an seine Brust geschmiegt in seinen Armen hing. Und doch wusste er, wie unsagbar stark er war und dass er im Grund genau wusste, was er wollte. Mittlerweile. Sanft löste er die Umarmung und küsste Vegeta sachte. Dann trat er einen Schritt zurück und grinste schelmisch. In einer kurzen Bewegung entledigte er sich seines Hemdes und stand nun mit entblößtem Oberkörper vor Vegeta. „Du zuerst“, sagte er provokativ. Für einen Moment blickte Vegeta ihn irritiert an, doch dann verwandelte sich sein Gesicht in das des starken Vegeta, der sich nahm, was er wollte. Er grinste Kakarott provokant an. „Wenn du das mal nicht bereust...“ Son Goku lachte kurz. Sicher würde es irgendwann Momente geben, in denen er von Vegeta genervt sein würde oder es vielleicht sogar bereuen würde. Aber war das nicht bei jedem so? Er war sich totsicher, dass er Vegeta immer lieben und nie wieder verlassen würde. Willig ließ er sich von Vegeta, der ihn am Arm ergriffen hatte, aufs Bett werfen. Der Prinz entledigte sich nun ebenfalls seines Oberteils und schmiss es achtlos auf den Boden. Dann beugte er sich gierig über den in den Laken liegenden Kakarott und küsste ihn leidenschaftlich auf seine weichen, heißen Lippen. Während ihre Zungen ihren neckischen, verführerischen Tanz miteinander tanzten, schickte er seine Hände auf Wanderschaft über Kakarotts stählernen Oberkörper. Sehnsüchtig seufzte der Untenliegende in den Kuss und schlang seine Arme um den festen Rücken seinen geliebten Prinzen. Es fühlte sich an wie eine lang ersehnte Erlösung. Endlich wussten sie beide, was diese Nähe, die sie sich gegenseitig spendeten, für sie bedeutete. Endlich war alles zwischen ihnen klar, keiner stand mehr im Dunkeln oder war sich seiner Taten nicht bewusst. Son Goku atmete tief ein, als Vegetas Mund sich von dem seinen löste und erwartungsvoll hielt er die Luft an, als Vegeta sachte über seinen Hals leckte. Ein Schwall an Adrenalin pumpte sich durch seine Adern. Aufregung. Spannung. Aber Vegeta biss nicht zu. Langsam küsste er sich nach unten und liebkoste Kakarotts Brustwarzen mit seinen Zähnen, während er mit seinem Bauch gegen Kakarotts Männlichkeit rieb. Die Laute, die sein Geliebter dabei von sich gab, spornten ihn nur noch umso mehr an und er wollte, dass dieses eine Mal, dieses ganz besondere Mal zwischen ihnen, unvergesslich wurde. Er wollte Kakarott vor Lust schreien hören, wollte, ihn um Erlösung flehen hören, wollte seinen Körper beben sehen und spüren... Getrieben von animalischen Trieben, beendete er sein zärtliches Spiel an Kakarotts Brustwarzen und leckte sich lüstern einen Weg hinab zu Kakarotts Hosenbund. Das angenehme Kribbeln, das Vegetas Zunge hinterließ, erregte Kakarott und er konnte es kaum erwarten, was Vegeta als nächste tun würde und wann er ihn endlich, endlich beißen würde. Endlich vereint... In diesem Moment wurde ihm die Hose vom Leib gerissen und seine Beine gespreizt. Augenblicklich spürte er Vegetas feuchte Zunge, die fordernd an den Innenseiten seiner Oberschenkel entlang leckte und küsste. Ein wohliger, kitzelnder Schauer breitete sich sofort in seiner Lendengegend aus und sein bereits stehender Penis lechzte nur so nach Aufmerksamkeit. Aber Vegeta schien andere Pläne zu haben, leckte immer wieder an ihm vorbei, liebkoste nur die Haut direkt daneben. Knabberte daran herum, küsste und leckte. Langsam wurde Son Goku wahnsinnig. „Vegeta... Bitte...“ Der Prinz grinste in sich hinein und berührte fast wie zufällig für einen Moment mit seiner Zunge Kakarotts Eichel, bevor er sich wieder den Oberschenkeln zuwandt. Zufrieden stellte er fest, wie Kakarott sich immer mehr unter diesen Berührungen wand. Er wälzte sich regelrecht hin und her, hob sein Becken, in der Hoffnung, Vegeta würde ihm endlich Erlösung verschaffen. „Vegetaaa...“, bettelte er. Aber der Prinz würde ihm nicht so schnell geben, was er wollte. Im Gegenteil. Mit einem Ruck schob er sich nach oben und küsste Kakarott leidenschaftlich auf den Mund. Son Goku, nicht ganz zufrieden mit dieser Wendung, erwiderte den Kuss dennoch gierig, klammerte sich an den festen Rücken seines Prinzen, der sich elegant unter seinen Fingern bewegte. Plötzlich spürte er eine kitzelnde Berührung an seinem Penis und stöhnend fragte er sich, was diese erregende Empfindung in ihm auslöste, als es ihm auch schon klar wurde, dass es Vegetas Saiyajin-Schwanz war, der sich gerade fordernd um seine vor Lust zitternde Erektion wickelte. Ein lautes Stöhnen entfuhr ihm und unwillkürlich beendete er den wilden Kuss, weil ihn dieses Gefühl absolut verrückt machte. „Oh Gott, Vegeta!!...“, schrie er lustvoll. „Hör bitte nicht auf!“ Lustvoll bog er seinen Rücken durch und stemmte sein Becken gegen Vegeta, der alles im Sinn hatte, nur nicht, damit aufzuhören. Kakarotts Anblick machte ihn wahnsinnig. Es war einfach zu erregend, wie er auf seine Berührungen reagierte, wie er sich wand und wie heftig er atmete. Vegeta roch förmlich das erhitzte Blut, gemischt mit diesem herrlichen Duft von Adrenalin, das durch Kakarotts Körper pulsierte. Er spürte seine eigene Erregung, die erwartungsvoll an der Innenseite seiner Hose rieb und er nutzte den abgelenkten, sich windenden Kakarott, um sich schnell dieses lästige Kleidungsstück auszuziehen, immer darauf bedacht, die massierenden Bewegungen, die er mit seinem Saiyajin-Schwanz an Kakarott vollführte, nicht zu unterbrechen. Als er das Ding endlich los war, betrachtete er zufrieden den stöhnenden Kakarott, der vor ihm lag und verlangsamte den Rhythmus, in dem er ihm einen runterholte. Wie auf Kommando wurde Kakarotts Stöhnen etwas tiefer und er entspannte sich ein wenig, genoss die Liebkosungen seines Prinzen. Sachte streichelte Vegeta mit seinen Händen über die wunderschönen Bauchmuskeln seines Geliebten. Ja, sein Geliebter... Er liebte ihn wirklich. Und wenn er es ihm schon nicht sagen konnte, dann würde er es ihm wenigstens zeigen. Kakarott hatte unterdessen seine lustverschleierten Augen geöffnet und blickte Vegeta flehend an. „Bitte...“ säuselte er und krallte sich mit seinen Händen in das Bettlaken. „Mehr, Vegeta! Ich will dich...“ Vegeta grinste ihn überlegen an. Ja, genau so hatte er sich das vorgestellt. Wie er es verdammt noch mal liebte, dass dieser Kerl sich so von seiner Lust treiben ließ! Hastig befeuchtete er seinen Penis mit etwas Speichel und spreizte Kakarotts Beine ein Stück weiter. Und während er den Druck, den er mit seinem Saiyajin-Schwanz an Kakarott ausübte, erhöhte, drang er langsam in ihn ein. Er spürte, wie Kakarott sich für einen Moment verspannte und sah wie er tief ein- und ausatmete. Keine Sekunde unterbrachen sie diesen intensiven Blickkontakt. Schließlich war Vegeta ganz in ihn eingedrungen und endlich konnte auch er seiner Lust freien Lauf lassen. Er stieg in Kakarotts Stöhnen mit ein und begann langsam, sich in ihm zu bewegen, immer ein Stück zurück und dann wieder mit einem heftigen Stoß in ihn. Die Empfindungen in ihm steigerten sich und seine Erregung wurde größer. Er beugte sich nach vorne, seine Stöße nicht unterbrechend, sützte sich mit den Armen neben Kakarotts Kopf ab und küsste ihn leidenschaftlich auf den Mund, saugte und knabberte an seiner Unterlippe, bis diese plötzlich aufriss und ein einziger, kleiner, heißer Tropfen roten Blutes sich unter den Speichel mischte. Vegetas Pupillen weiteten sich bei diesem metallischen Geschmack und augenblicklich intensivierte sich seine Wahrnehmung. Er löste den Kuss und sog gierig Luft in seine Lungen. Sein Geruchssinn drehte durch, diese Mischung aus Schweiss, Sex und dieser wilde Geschmack von Blut in seinem Mund... Sein Becken stieß heftiger in Kakarott, der die Veränderung in Vegeta mit regem Interesse verfolgte. Er ahnte, was folgen würde und sofort erhöhte sich das Adrenalin, das durch seinen Körper floss. Er war aufgeregt, hatte Angst vor dem unbekannten Schmerz, aber die Vorfreude wuchs. Pure Lust, pures Spüren leitete ihn. Er wollte Vegeta. Wollte, dass er sein war! Vegeta hatte noch nie in seinem Leben jemanden so intensiv gespürt, so wahrgenommen. Seine Instinkte erwachten, während er weiter hart in Kakarotts engen Hintern stieß und ein wildes Knurren entwich seiner Kehle. Dann spürte er Kakarotts Saiyajin-Schwanz, der sich flehend um seinen Oberarm geschlungen hatte. Nachdenklich betrachtete er das flauschige Ding einen Moment, dann blickte er Kakarott lüstern an. „Benutz ihn!“, befahl er mit rauher Stimme. „Was?“, fragte Son Goku einen Moment lang verwirrt, doch dann verstand er, was Vegeta wollte. Erwartungsvoll hielt Vegeta in seiner Beckenarbeit inne und riss sich zusammen. Seine Instinkte wollten einfach nur weitergehen, aber er zwang sich, abzuwarten. Immerhin war das ein Moment, den er nur ein einziges Mal in seinem Leben erleben würde. Alles sollte perfekt sein. Neugierig beobachtete er, wie Kakarotts Schweif seinen Arm verließ und sich einen Weg zu Vegetas Mund bahnte. Schnell ergriff Vegeta ihn und drückte fest zu. Ein Qiuetschen Kakarotts war die Antwort. Vegeta grinste und stellte Blickkontakt zu Kakarott her. Lustvoll provokant blickte er in die Augen seines Geliebten. Dann führte er das pelzige Anhängsel langsam zu seinem Mund und begann, die Spitze abzulecken. Zufrieden merkte er, wie sich auf Kakarotts gesamtem Körper eine heftige Gänsehaut ausbreitete und wie er begann, leicht zu zittern, bei dieser neuen Art der Liebkosung, die er noch nie erfahren hatte. Als Kakarotts flauschige Schwanzspitze ganz nass von Vegetas Spucke war, gab der Prinz sie frei. Dann begann er langsam, sehr langsam, sich selbst wieder in Kakarott zu bewegen. Kakarott atmete heftig ein, als er die wiederbeginnenden Bewegungen Vegetas spürte. Er wusste, dass Vegeta es heute darauf anlegte, ihn absolut um den Verstand zu bringen. Und es funktionierte. Wie verrückt versuchte er, sich zu konzentrieren, damit er sein eigenes pelziges Anhängsel halbwegs im Griff hatte. Vorsichtig schlängelte er es zwischen Vegetas Beinen hindurch nach hinten zu dessen Pobacken. Sachte streichelte er die weiche Haut an Vegetas Rückseite mit seinem Fell und beobachtete erstaunt, wie Vegeta bei diesen Berührungen mit seiner Beherrschung kämpfte, während er weiter langsam in ihn stieß. Der Prinz zitterte regelrecht vor Lust, als Son Goku seinen Saiyajin-Schwanz zwischen seine Pobacken gleiten ließ. „Mach schon, Kakarott...“, presste Vegeta hinter zusammen gebissenen Zähnen hervor und schloss seine Augen. Dann spürte er, wie das feuchte, pelzige Ding sich seinem Eingang näherte. Er hielt in seinen Bewegungen inne und wagte es nicht, zu atmen. Nie zuvor hatte er so etwas bei sich gespürt. Sicher, früher, in seiner Jugend, hatten er und Meat rumexperimentiert, aber er hatte nie auch nur annähernd irgendetwas an seine Hinterpforte gelassen. Er selbst hingegen hatte Meat oft auf diese Weise stimuliert, doch jetzt wollte er auch wissen, wie sich diese Art von Sex anfühlte. Erwartungsvoll konzentrierte er sich, um sich nicht allzu sehr zu verkrampfen. Kakarotts Fell kitzelte angenehm und er entspannte sich. Dann drang Kakarott langsam in ihn ein. Es fühlte sich an wie die ultimative Erlösung. Laut und lustvoll atmete er aus, als er Kakarotts Saiyajin-Schwanz in sich aufnahm. Dann öffnete er die Augen und blickte in Kakarotts glückliches Gesicht. „Machst du jetzt weiter?“, fragte dieser ungeduldig und lächelte liebevoll. Vegeta lächelte zurück. Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Langsam stieß er in Kakarott und stöhnte selbst auf. Die von hinten kommende zusätzliche Stimulation durch Kakarotts Saiyajin-Schwanz ließ ihn fast augenblicklich kommen. Doch er riss sich zusammen. Wartete kurz ab. Begann wieder, seinen eigenen Saiyajin-Schwanz an Kakarotts erigiertem Penis zu bewegen. Er wollte noch nicht, dass es zu Ende war. Es fühlte sich zu gut an, zu animalisch, als dass er geduldet hätte, dass es von so kurzer Dauer ist. Er atmete tief durch, bewegte sein Becken sachte vor und zurück und beugte sich zu Kakarott nach unten, küsste ihn zärtlich. Son Goku fühlte sich, als wäre er in Watte eingehüllt. Diese ganzen Empfindungen überforderten ihn und doch war es so verdammt gut! Die Stimulation in seinem Hintern und das weiche, aber fordernde Massieren an seinem Penis waren schon geil genug, aber dann noch der Druck, den Vegetas Hintern quasi an seinem Saiyajin-Schwanz ausübte, das war die Krone auf dem Ganzen und er wusste, dass er nicht mehr lange durchhalten würde... „Vegeta...“, stöhnte er lustvoll in den Mund seines Prinzen. „Mehr...“ Wie auf Befehl erhöhte Vegeta die Geschwindigkeit seiner Stöße und intensivierte den Kuss. „Oh Gott, Kakarott...“, stöhnte er ihm entgegen. Gemeinschaftlich rammelten sie sich in Ekstase, in die höchsten Höhen der Lust. „Vegeta... ich...“ ‚Komme‘, wollte er eigentlich sagen, kam aber nicht dazu, weil er just in dem Moment seines Orgasmus bestialisch aufschrie, als Vegetas Zähne sich durch die sensible Haut an seinem Hals bohrten. Der Schmerz war schrecklich und er fühlte regelrecht, wie sein Puls sich erhöhte und den heißen, roten Lebenssaft aus dieser Wunde hinauspumpte. Erschrocken klammerte er sich mit seinen Armen um Vegetas Rücken, hinterließ tiefe Kratzspuren, aus denen das Blut des Prinzen quoll und sich über seine Finger ergoss. Sofort stieg ihm der süßliche Geruch von Vegetas Blut in die Nase und endlich erwachten auch seine Instinkte. Wie wild geworden warf er dem immer noch wild zustoßenden Vegeta sein Becken entgegen, sein Schmerzensschrei verwandelte sich in ein lustvolles, tiefes Knurren. Seine Pupillen weiteten sich und er spürte, wie Vegeta leidenschaftlich an der offenen Stelle an seinem Hals saugte. Ohne Nachzudenken griff er in Vegetas Haare, zog seinen Kopf zur Seite und rammte seine Zähne in die weiche Haut über dessen Halsschlagader. Das heiße Blut ergoss sich in seinen Mund und gierig leckte er jeden Tropfen auf, saugte und holte sich so auf indirekte Weise zurück, was Vegeta sich von ihm genommen hatte. Seine Wahrnehmung beschränkte sich nur noch auf Vegeta, auf seinen süßlich-metallischen Geschmack, er spürte, wie Vegeta sein Bewusstsein durchdrang, wie sein ganzes Wesen regelrecht in ihn eindrang und ihn überflutete. Er spürte all die Liebe, die Vegeta zu ihm hegte, spürte all die Verzweiflung, den Schmerz, der im Herzen des Prinzen ruhte, spürte die Leidenschaft, die er gerade durchlebte und dann spürte er, wie Vegeta sich mit einem lauten Knurren heftig zuckend in ihn entlud. Er selbst löste seinen Mund von Vegetas Hals und atmete gierig etwas Luft ein. Sekunden später drückten sich Vegetas leidenschaftliche Lippen auf die seinen und überrascht atmete er auf, als er sein eigenes Blut an ihm schmeckte. Sachte zog Son Goku seinen Saiyajin-Schwanz aus Vegetas Hintern und auch der Prinz zog sich aus ihm zurück. Sie lagen noch lange so da, Vegeta auf Son Goku, umarmten sich eng, streichelten sich und küssten sich leidenschaftlich. Ihr Blut vermischte sich im Speichel der beiden und das Blut, das aus den noch offenen Wunden floss, verteilte sich unbemerkt auf der dunkelblauen Bettwäsche. Irgendwann löste Vegeta den Kuss und blickte Kakarott glücklich an. Son Goku war fasziniert von der plötzlichen Offenheit in Vegetas Augen. Diese nachtschwarze Tiefe war nun nicht mehr so undurchdringlich wie noch vor ein paar Wochen und wie er ihn so anblickte, wusste er genau, nein, er fühlte genau, was Vegeta fühlte, was er dachte, wie es ihm ging und wer er war. Vegeta wusste das, denn er konnte das selbe von Kakarott behaupten. „So fühlt sich das also an, wenn man seine Seelen verbindet“, stellte der Prinz lächelnd fest und es störte ihn kein bisschen, dass Kakarott jetzt wusste, wer er wirklich war. Was in ihm war und in ihm vorging. Kakarott nickte erschöpft. „Ja...“, säuselte er zur Antwort. „Das ist Wahnsinn...“ „Bereust du es schon?“, fragte Vegeta leicht grinsend. Son Goku schüttelte langsam den Kopf. „Nein.“ Er lächelte. „Jetzt liebe ich dich nur noch mehr.“ Zufrieden stellte er fest, dass Vegeta bei diesen Worten lächelte und dass seine Augen glänzten. So ruhig und entspannt hatte er Vegeta noch nie gesehen. Wirklich nie. Und es erfüllte ihn. Dann beugte sich Vegeta zu seinem Hals hinab und leckte den Rest des Blutes von der sich bereits schließenden Wunde an Kakarotts Hals. „Du schmeckst wirklich verdammt gut, Kakarott“, stellte er mit rauher Stimme fest. Auf Son Gokus gesamtem Körper breitete sich eine Gänsehaut aus, als Vegeta so zärtlich an der sensiblen Wunde leckte. Er seufzte leise und vergrub seine Hände in Vegetas Haaren. „Ah... Vegeta... Bitte... verlass mich niemals!“, seufzte er lustvoll. Der Prinz erhob sich von Kakarotts Hals und blickte ihm ernst in die Augen. Langsam schüttelte er verneinend den Kopf und Son Goku wusste, dass es die Wahrheit war. Dass Vegeta ihn genauso sehr liebte, wie er ihn. Und dass nichts dies jemals ändern würde. Ein Kuss. Lang und leidenschaftlich. Fast zärtlich. Vorsichtig. Dann rollte Vegeta sich von Kakarott herunter und wischte sich das halb getrocknete Blut aus dem Gesicht. „Sollen wir duschen gehn?“ Son Goku verzog das Gesicht. „Duschen können wir morgen. Und das Bett ist sowieso hinüber.“ Skeptisch betrachtete er die blutgetränkte Bettwäsche. Vegeta grummelte irgendwas von „egal“ und legte sich auf den Bauch. Wenig später kuschelte Kakarott, der sein Gesicht auch schnell noch entblutet hatte, sich an seinen Rücken. Vegeta öffnete die Augen müde und ließ seinen Blick durch den halbdunklen Raum gleiten. Dabei blieb er an etwas hängen. Hastig richtete er sich auf. Hatte er das richtig gesehen? „Was ist?“, fragte Son Goku, als er Vegetas Rücken herunterrutschte. „Kakarott, was ist das da in deiner Tasche?“ Son Goku blickte auf. Neben Vegetas Schreibtisch stand seine Tasche, halb geöffnet. Das Erdbeben hatte den Inhalt wohl ziemlich durcheinander geworfen, die Spieluhr von Meat lag obenauf und war teilweise sichtbar. „Das war Meats Abschiedsgeschenk an mich, bevor ich zur Erde zurückgekehrt bin. Eine Spieluhr oder so was.“ Inständig hoffte er, dass Vegeta wegen dieses Teils nicht eifersüchtig werden würde... „Darf ich...?“, fragte der Prinz zögerlich. Son Goku nickte skeptisch. Da war etwas in Vegetas Blick, dass er nicht deuten konnte, aber er spürte eine deutliche Aufregung in ihm. Lagsam erhob Vegeta sich vom Bett und näherte sich fast vorsichtig der Tasche. Son Goku beobachtete dieses Schauspiel mit Skepsis. Sachte nahm Vegeta die Spieluhr auf, als hielt er etwas unbezahlbares in Händen. Dann setzte er sich wieder zu Kakarott auf das Bett und blickte den kleinen Gegenstand melancholisch an. „Was ist damit, Vegeta?“, fragte Son Goku ihn verwundert. Kannte Vegeta dieses Ding? Der Prinz lächelte. „Ich wusste nicht, dass er sie damals mit auf die Mission genommen hat.“ Vorsichtig hob er den Deckel des dunkelroten Kästchens und eine leise, helle Melodie erklang. Erstaunt beobachtete Son Goku, wie Vegeta verträumt die Augen schloss. Die Musik war wunderschön und ihm schien, als kannte er sie irgendwoher. //Woher nur...?// Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. „Das ist die Melodie, die du vorhin gesummt hast, als du den Spiegel aktiviert hast!“, stellte er verwundert fest. Der Prinz öffnete die Augen und blickte ihn freudig an. „Ja. Das ist ein Lied, das meine Mutter mir oft vorgesungen hat, als ich ein Kind war. Diese Spieluhr hab ich gebastelt, als ich acht war.“ Überrascht weiteten sich Son Gokus Augen. Meat hatte ihm eine Spieluhr geschenkt, die er selbst von Vegeta geschenkt bekommen hatte? Gerade so, als würde Meat denken, sie sei für ihn bestimmt... Oder dass sie zurück zu Vegeta gehen sollte... „Ich habe nicht damit gerechnet, dass sie noch existiert...“, säuselte Vegeta und lauschte der leisen Melodie. Sachte lehnte er sich gegen Kakarott, der hinter ihm im Bett hockte. Die Spieluhr platzierte er neben einem der Kopfkissen und gemeinsam legten sie sich hin. Versanken in ihren Gdanken und in ihrer Liebe. Son Goku zog Vegeta in eine enge Umarmung und ihr Atemrhythmus synchronisierte sich langsam. Ihre Saiyajin-Schwänze wickelten sich beruhigend umeinander. Noch eine ganze Weile spielte die kleine rote Spieluhr weiter ihr beruhigendes, weiches Schlaflied und glücklich und entspannt schliefen die beiden Saiyajin friedlich ein. Der Morgen kam mit seinen ersten Sonnenstrahlen, aber die beiden schlafenden Saiyajin ratzten munter weiter. Nichts und niemand, und schon gar nicht diese penetrante Sonne, würde ihnen ihren ersten gemeinsamen Morgen vermiesen. Ein leises Schnarchen durchdrang den Raum für einige weitere Stunden. Gegen Mittag wachte Son Goku auf. Vegetas Haare kitzelten ihn an der Nase. Müde rieb er sich die Augen und küsste Vegetas Schulter. Leise grummelnd erwachte der Prinz und drehte sich um. „Morgen.“ Son Goku grinste ihn als Antwort an. „Morgen.“ Die Erinnerung an den vergangenen Abend ließ beide glücklich lächeln. „Jetzt aber duschen“, schlug Son Goku grinsend vor. Sie sahen beide wirklich unmöglich aus. Überall verkrustetes Blut und Sperma. „Wieso?“, fragte Vegeta provokativ. „Steht dir irgendwie. Hat was animalisches.“ Son Goku lachte und drückte Vegeta einen kurzen Kuss auf den Mund. Dann erhob er sich und sammelte seine Kleider vom Boden auf. Vegeta legte sich zurück in die Kissen und blickte entspannt zur Decke. Fünf Minuten länger würden nicht schaden. Sachte streichelte er mit zwei Fingern über die Wunde an seinem Hals, die schon fast zu einer Narbe hin abgeheilt war, die für immer sichtbar sein würde. Ein angenehmes Kribbeln ging von dieser Berührung aus und er fühlte sich so komplett und vollkommen, wie nie zuvor. So, als hätte er endlich das gefunden, was ihn zu einem Ganzen machte. Kakarott durchdrang ihn. Jede Faser seines Körpers spürte seine Energie, sein Befinden, seine Gefühle. Es war ihm, als wäre ein lange bestehender Knoten in ihm geplatzt und als könnte er all das, was ihn belastete endlich mit jemandem teilen, der ihn verstand. Glücklich richtete er seinen Oberkörper auf und blickte zu Kakarott, der gerade damit beschäftigt war, seinen Gürtel zu binden. Seine definierten Brustmuskeln bewegten sich dabei elegant. Ein atemberaubender Anblick, der von der heilenden Bisswunde an seinem Hals perfektioniert wurde. Eine Woge der inneren Ausgeglichenheit ergriff Besitz von Vegeta. “Hey Pfeife!”, sagte er mit einem Grinsen. Son Goku lächelte ihn an, die Enden seines Gürtels in den Händen. Das war Vegeta, wie er ihn kannte. “Ja?”, antwortete er so, als hätte Vegeta ihn tatsächlich mit seinem richtigen Namen angesprochen. “Ich liebe dich.” Son Gokus Augen weiteten sich. “Wie bitte?” “Ja, du hast mich richtig verstanden.” Einen ungläubigen Moment lang verharrte Son Goku reglos und stierte Vegeta an. Er konnte nicht glauben, dass Vegeta diese Worte wirklich gesagt hatte. Dann grinste er schelmisch, ließ seinen Gürtel fallen und entledigte sich wieder seiner Hose. Eng ineinander verschlungen, wie ein abstraktes Kunstwerk, lagen sie im Bett. Glücklich und erschöpft. Was die Zukunft bringen würde, war egal. Es war egal, wo sie wohnen würden, wo sie sein würden, was die anderen taten und von ihnen halten würden, egal, welche Gefahren der Erde und ihnen noch drohen würden. Sie waren beieinander. Nichts sonst war von Bedeutung. Alles andere würde schon von alleine passieren. === ENDE === Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)