Mal mich! von katzendrache (Aktzeichnen für Saiyajins) ================================================================================ Kapitel 1: 1 [-Das Aktmodell-] ------------------------------ Hallo! Das ist jetzt meine zweite FF, wieder eine VEGOKU (ich kanns nicht lassen...) und ich wage mich mal an etwas mit mehreren Kapiteln. :) Ich hoffe, dass die Idee gefällt, auch wenn sie nicht direkt was mit Dragonball zu tun hat. Es ist auch etwas OOC dabei, später auch Zitrusfrüchte in rauhen Mengen. ;) Freu mich über Feedback. Gutes und schlechtes. Und auch über Ideen, wies weiter gehen könnte!! Die Charaktere gehören leider nicht mir. Nur nachts, wenn ich träume.^^ 1 Es war fünf vor acht am Abend, draußen hüllte sich die Stadt bereits in die warmen Sonnenstrahlen einer rosafarbenen Dämmerung, während sich in dem hohen Universitätsgebäude ein kleiner Hörsaal mit kunstbegierigen Menschen füllte. Vertreten waren alle Altersklassen, junge Studenten bis hin zu alten 70-jährigen Greisen, die sich munter lachend vermischten und unterhielten. Die Stimmung war ausgelassen. Pinsel und Farben wurden begutachtet und ausgetauscht, Papiere auf den Tischen fixiert, Bleistifte angespitzt. Der Kursleiter stand bereits vor der Klasse und sprach mit ein paar Teilnehmern, die wohl zum ersten Mal da waren. Drei vor acht. Ein Mann in schwarzer Hose mit Sonnenbrille auf der Nase betrat den Raum. Um seine Schulter hing eine braune Umhängetasche und er hatte die Kapuze seines dunklen Pullis bis ins Gesicht hinab gezogen. Zielstrebig und stillschweigend strebte er einen leeren Platz an und zog ein paar neugierige Blicke auf sich. Am Tisch angekommen, zog Vegeta seine Sonnenbrille ab, um in dem künstlichen Licht besser sehen zu können. Die Kapuze ließ er vorsorglich auf seinem Kopf. Er wollte nicht, dass auch nur irgendwer ihn und diesen Zeichenkurs in Verbindung bringen könnte. Dem Saiyajin-Prinz war peinlich, dass er seinen Trainings-Stress mit Malerei ausglich, da musste das nicht auch noch irgendwer erfahren und schon gar nicht, seine Frau. Bulma würde ihn bestimmt auslachen und ihn als Sensibelchen bezeichnen und das wollte er nun unter keinen Umständen. „Auch noch vor diesen Erdlingen schwach wirken... Tz...“ Vegeta schnappte einige Gesprächsfetzen von zwei Studenten auf, die ein paar Meter von ihm entfernt miteinander tuschelten. „Wer ist denn der Düstlering da?“, fragte ein blonder Schönling mit gedämpfter Stimme. „Das ist ein neuer“, antwortete der andere. „Ist heute glaub ich zum dritten Mal da. Und ist jetzt schon besser, als alle andren! Der ist echt richtig gut, Mann...“ - „Mhm...“ Vegeta konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Natürlich war er gut. Immerhin malte er schon von Kindheit an. Zwar hatte er in den letzten Jahren zwangsweise nichts malen können, aber verlernt hatte er nichts. „Welches Modell kommt denn heute?“, fragte eine etwas ältere Frau ihren Tischnachbar, der gelangweilt da saß und auf den Anfang wartete. Interessiert lauschte Vegeta und schenkte den beiden einen unauffälligen Blick. „Der große Athlet mit den komischen Haaren“, antwortete der Gelangweilte. „Ich glaub, der war jetzt schon eine ganze Weile nicht mehr da.“ Vegeta wandt seinen Blick wieder seinem Malzeug zu. Endlich mal ein männliches Modell. Seit er den Kurs begonnen hatte, war jedes Mal ein weibliches Aktmodell da gewesen, aber der weibliche Körper interessierte ihn nicht ansatzweise so sehr, wie der männliche. Und dann auch noch jemand, der wohl athletisch sein soll. Der Prinz freute sich innerlich und setzte sich auf den Stuhl hinter seinem Tisch. Es wurde leiser im Raum und der Kursleiter begrüßte alle Teilnehmer. Es waren wohl insgesamt an die zwanzig Leute im Raum. Dann öffnete sich an der Wand hinter dem Lehrerpult die Tür zu einem kleinen Kabuff und das Modell trat heraus. Vegeta blieb schier die Luft im Hals stecken, als er erkannte, wessen splitternackter Körper sich in den Raum bewegte und augenblicklich rieb er sich die Augen, um sicherzugehen, dass er sich nicht verguckt hatte. Dann sank er ein Stück in seinen Stuhl zurück und zog sich die Kapuze tiefer ins Gesicht. Kakarott durfte ihn unter keinen Umständen erkennen! Son Goku nahm zuerst eine einfache Pose ein, damit die Maler sich warm-zeichnen konnten. Er stemmte seine Hände in die Taille und stellte sich auf die bereitgestellte Isomatte, damit seine Füße nicht auf dem harten Boden einschliefen. Meist war es mühsam, eine Pose eine halbe Stunde zu halten, auch wenn sie sehr einfach war. Irgendein Körperteil verselbständigte sich immer und wurde taub, steif oder verspannte sich. Obwohl er jetzt schon einige Male als Aktmodell gearbeitet hatte, konnte er sich diesem Effekt noch nicht entziehen, doch es spornte seinen Ehrgeiz an, und jedes Mal trainierte er in diesen Kursen von Neuem sein Körpergefühl, das ja sonst darauf getrimmt wurde, sich schnell und agil zu bewegen - und eben nicht still zu stehen. Eine Herausforderung für jemanden, der eigentlich so hyperaktiv war, wie er. Langsam ließ er seinen Blick durch die zwei Reihen von Künstlern wandern, die vor ihm saßen, um zu sehen, wer wohl alles da war. Manchmal ging er nach dem Kurs zu einigen, um die Bilder von ihm zu beäugen oder auch einfach nur, um sich zu unterhalten. Künstler schienen ihm noch die annehmbarste Art von Menschen zu sein; prinzipiell sehr offen und wissbegierig, immer auf der Suche nach Perfektion. Einmal hatte er sich selbst bei dem Gedanken erwischt, dass er ja auf seine Art auch ein Künstler war - ein Kampfkünstler, dessen Instrument Körper auf Perfektion getrimmt wurde. Die Tatsache, dass er hier stand, war eigentlich auf Chichis Mist gewachsen. Sie hatte ihm regelrecht befohlen, sich eine Arbeit zu suchen, und wenn es nur alle paar Woche für ein paar Stunden war. Das Modellstehen war nicht schlecht bezahlt. Scheinbar hatten die meisten Menschen ein Problem damit, ihren Körper vor anderen nackt zu zeigen. Son Goku jedoch genoss es, hin und wieder ohne Kleider rum zu stehen, den leichten Lufthauch auf seinem Körper zu spüren. Auch genoss er es, sich einfach mal in seinen Gedanken ergehen zu können. Niemand, der etwas von ihm wollte, und das, ohne dass er sich in die Berge verziehen musste. Außerdem fand er, es hatte etwas poetisches, gemalt zu werden. Zumal er doch sehr stolz auf seinen Körper war. Chichi hatte nie nachgefragt, was für einer Arbeit er denn nachgehe, wenn er alle paar Wochen etwas Geld mit nach Hause brachte. Es interessierte sie scheinbar nicht und selbst wenn sie gefragt hätte, hätte ihr Son Goku niemals die Wahrheit gesagt. Aber er mochte seinen Job und schämte sich nicht. Während Kakarotts erster Pose ließ Vegeta seine linke Hand nicht von seiner Stirn ab. Er nutzte sie als Schild, um nicht von seinem Kampfgefährten erkannt zu werden. Ein paar flüchtige Linien manifestierten sich auf seinem Block, aber er bekam nichts zustande. Die permanente Angst, von Kakarotts Blicken enttarnt zu werden, war zu groß. Erst als der Saiyajin vorne eine zweite Pose einnahm und sich auf einen Stuhl setzte, den Kopf in die andere Richtung des Raumes gewandt, nahm Vegeta seinen Sichtschutz vom Gesicht und begann, das Modell richtig zu mustern und zu zeichnen. Die Wölbung des Rückens, der sich nach vorne beugte, das Muskelspiel der Beine, die versuchten, sich in der Pose zu entspannen, die Wellenlinien der wunderschön ausgeprägten Brust- und Bauchmuskulatur, die geradezu perfekt geformten Oberarme, die weich aussehenden Hände, der reizvolle Hintern, der auf der Stuhlfläche... - hatte er das gerade wirklich gedacht? Sein Mund öffnete sich langsam, als ihm bewusst wurde, wie perfekt Kakarotts Körper geformt war, wie ebenmäßig und weich. Vegetas Atem wurde flacher. Nervös glitt sein Bleistift über das Papier und versuchte die Form des anderen einzufangen und nicht mehr loszulassen. Als das Blatt voll war, blätterte er weiter und just in dem Moment veränderte Kakarott seine Pose. Vegeta hielt die Luft an und starrte den Körper an, dessen Muskeln nun verspielt miteinander agierten, als der Saiyajin sich bewegte. Er setzte sich auf die Matte auf dem Boden, ein Bein angwinkelt aufgestellt, das andere wie im Schneidersitz abgelegt, die Hände auf dem stehenden Knie verschränkt und den Kopf auf den Händen platziert. Sein Gesicht wurde von einem glücklichen Lächeln geziert. Vegeta konnte die Augen nicht mehr von dem Modell nehmen. Fast ohne nach unten auf sein Papier zu sehen, zeichnete er halb blind darauf herum, seinen Blick stets auf den anderen gerichtet, der diese Obsession zum Glück nicht zu bemerken schien. Als Vegeta am Ende der Pose auf sein Blatt hinab blickte, um zu sehen, was seine Hand ohne sein wirkliches Zutun erschaffen hatte, befand sich kein perfekter Körper auf dem Papier, sondern nur dieses glückliche Lächeln, das Portrait Kakarotts, gestützt auf seine Hände. Vegeta zitterte bei dem Anblick und stutzte. Was war nur los mit ihm? In Windeseile schob er seine Sachen in die Tasche, hängte diese um seine Schulter, ließ die Sonnenbrille zurück in sein Gesicht gleiten und verließ mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze und leicht geröteten Wangen mucksmäuschenstill den Hörsaal. { TBC } Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)