Amnesia von nyappy_Aki (Sasuke x Sakura) ================================================================================ Kapitel 1: Meeresrauschen ------------------------- . . . „Wie haben wir uns kennengelernt?“ Ihre Frage kam unerwartet und unterbrach Sasukes Gedankenfluss, in den er mal wieder zu versinken drohte. Die Plüschtiere, Spielzeugautos, Dinosaurier und womit sich Tsubasa sonst noch so die Zeit vertrieb, lagen wild im Wohnzimmer verstreut. Sasuke war gerade dabei dieses kleine Chaos zu beseitigen und die Spielsachen an ihren ursprünglichen Platz – nämlich in Tsubasas Kinderzimmer – zu bringen. Er hielt inne, als Sakura ihm diese Frage stellte. „Erzähl es mir.“ Sie trat an seine Seite und blickte ihm wissbegierig entgegen. Sasuke zögerte, wusste nicht, ob es der richtige Moment war es ihr zu sagen. Ob es nicht vielleicht noch zu früh dafür war. Seit ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus waren keine zwei Tage vergangen. „Das kann bis morgen warten“, gab er zurück und schob sich an ihr vorbei, um die Treppen ins erste Stockwerk hinauf zu steigen und die Spielsachen in Tsubasas Zimmer zu verräumen. Die Nachtlampe warf ein schwaches Licht auf den kleinen Engel. Ein kurzes Lächeln zierte Sasukes Züge, dann begab er sich runter in die Küche, wo er heißes Wasser für einen Tee aufsetzte. Nach nur wenigen Minuten kehrte er mit einem Tablett ins Wohnzimmer zurück, das er auf dem niedrigen Tisch abstellte. Er nahm die zwei gefüllten Teetassen und stellte jeweils eine vor Sakura und vor sich ab. Die porzellane Schale mitsamt dem Teelöffel blieben noch unbenutzt. Die fingergroßen Blätter des grünen Tees schienen in dem aufgekochten Wasser, welches sich nach und nach golden verfärbte, zu schweben. Das Aroma hatte etwas Frisches, etwas Grasiges an sich. Sakura saß ihm schräg gegenüber und er wusste, dass das Thema für sie heute noch längst nicht abgeschlossen war. „Sasuke“, sie betonte seinen Namen schon fast vorsichtig, „du bist mein Ehemann und wir haben einen gemeinsamen Sohn, der wirklich wundervoll ist.“ Ihre Hände verkrampften sich, während sie weitersprach. „Aber ich weiß nichts über euch. Wir sind eine Familie. Das hier ist seit Jahren unser Zuhause und trotzdem … erscheint mir vieles noch so fremd. Wenn ich nicht einmal weiß, wie das mit uns beiden begonnen hat, wie soll ich mich dann jemals …“ „Fühlen, als wärst du an deinem rechtmäßigen Platz?“, vollendete er ihren Satz und nahm den kleinen Löffel, um die Teeblätter aus dem Wasser heraus in die Schale zu tragen. Sie nickte beschämt. Es bereitete ihr ein schlechtes Gewissen ihrem Ehemann offen zu gestehen, dass sie ihre Familie in gewisser Weise noch als Fremde betrachtete. „Es ist nicht so, dass ich mich hier nicht wilkommen fühle oder dergleichen. Ich weiß, dass ich hierhin gehöre. Aber ich fühle es einfach nicht – noch nicht.“ Sasuke sah sie lange und intensiv an, doch sie erwiderte seinen Blick nicht. Schließlich nahm er einen Schluck aus seiner Tasse, die mit einem dumpfen Geräusch schließlich wieder auf dem hölzernen Tisch landete. Die warme Flüssigkeit befeuchtete seine Kehle, dann erhob er seine Stimme. „Es war im Sommer, acht Jahre zuvor …“     Die Wellen peitschten unaufhaltsam gegen die Küste. Die Nacht war noch jung und doch entschied sich Uchiha Sasuke dafür, sie allein zu verbringen. Eine Vorliebe, der er schon seit Jahren nachging. Er saß auf einem Felsen, gegen den das Wasser nicht ankam. Immer wieder stieß es gegen das Gestein, doch nie erreichte es seine Oberfläche. Das Meer brachte eine angenehme Brise mit sich, die die vorderen Strähnen seiner Haare manchmal mittanzen ließ. Gedankenverloren wie er war nahm er keine Notiz von dem Mädchen, das sich ihm von hinten näherte. Zumal er des Nachts an diesem Ort sowieso niemanden erwartete. Ein leises, versehentlich verursachtes Geräusch ihrerseits lenkte seine Aufmerksamkeit von dem Meer weg. Zuerst erkannte er niemanden und kurz redete er sich ein, dass er sich das nur eingebildet hätte. Doch die Bewegung eines Schattens in seinem Blickwinkel bewies ihm das Gegenteil. „Wer ist da“, rief er, noch während er aufstand und sich vom Meer weg drehte. Es kam keine Antwort. „Zeig dich“, forderte er nun lauter und lief dabei auf den Felsen zu, hinter dem er den Schatten vermutete. Niemand gab sich zu erkennen. Sasuke war versucht einfach abzuwarten, bis sich der Fremde von alleine blicken ließ. Er konnte sich schließlich nicht die ganze Nacht verstecken. Seine Neugier aber trieb ihn weiter voran, bis er den Felsen erreichte. Die hastige Bewegung einer schemenhaften Gestalt ließ ihn reagieren noch ehe er registrierte, was er da tat. Sasuke bekam das Handgelenk des Fremden zu fassen und hielt ihn auf. Mit der anderen Hand an der Schulter des Unbekannten drückte er ihn gegen den Felsen. Sein Griff war fest und sein Körper ließ der Gestalt keine Chance, sich zu befreien. „Lass mich los! Ich werde schreien, also nimm gefälligst die Finger von mir!“ Eine Frau. Die Stimme deutete definitiv auf ein weibliches Geschöpf hin und als er sie endlich losließ, sah er ihr Gesicht. Ihre Augen funkelten ihn böse an und zugleich spiegelten sie ihre Angst und Verunsicherung wider. „Ich schwöre bei Gott, wenn du mich nicht sofort-“ Er ließ ihr nicht einmal die Gelegenheit ihre Drohung zu Ende auszusprechen, da ließ er sie auch schon los. Sein Ziel, die fremde Person aufzuhalten, hatte er ja erreicht. Sasuke wollte sich am liebsten auf der Stelle abwenden und zurück an seinen ursprünglichen Platz gehen, doch die Neugier hielt ihn davon ab. „Bist du ganz allein hier?“, wollte er wissen. Er bemerkte ihren offensichtlich panischen Blick und ihm wurde bewusst, wie ungeschickt er seine Frage formuliert hatte. Er musste wie ein Perverser klingen, der sicherstellen wollte, dass sie beide hier ungestört waren. Ungestört, damit er sich an ihr vergehen konnte … Mit dieser Erkenntnis wich er einen Schritt nach hinten, um ihre Befürchtung zu entkräften. „Vergiss, was ich gesagt habe. Ich weiß zwar nicht wo du hergekommen bist, aber du solltest schleunigst wieder dorthin zurückkehren.“   Er hatte keinen Zweifel daran, dass sie seinen Ratschlag auf Anhieb befolgen würde. Oder dass sie zumindest so vernünftig genug war, sich von ihm fernzuhalten. Aber Sasuke sollte sich irren. Denn nur wenige Minuten, nachdem er sich wieder an den Felsen gesetzt hatte, spürte er ihre Präsenz neben sich. Er beobachtete im Blickwinkel, wie sie sich mit einem Sicherheitsabstand von etwa zwei Metern neben ihn setzte. Obwohl er mehr als verwirrt war, lenkte er seinen Blick wieder geradeaus und verlor kein Wort. Keine weitere Frage, die Unbehagen in ihr hervorrufen könnte. Er musste es ja nicht unbedingt schlimmer machen. Immerhin schien sie ihm jetzt so weit zu vertrauen, dass sie keine Angst mehr vor ihm hatte. Ziemlich dumm von ihr, einem Fremden so schnell zu vertrauen. Sie musste echt verzweifelt sein, wenn sie so weit ging. Oder einfach nur ziemlich naiv und dumm. Womit er letztendlich richtig lag, konnte er nicht sagen. Ein leises Schluchzen riss ihn aus seinen Gedanken. Sein Kopf wandte sich zögerlich in ihre Richtung. Sie schluchzte erneut und nun erkannte er auch die Tränen auf ihren Wangen. Sie zog die Beine enger zu sich heran und stütze ihre Hände auf die Knie. Schließlich senkte sie ihre Stirn auf diese, während ihr Schluchzen lauter inmitten der Nacht widerhallte. Sasuke wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte. Mit so einer Wendung der Dinge hatte er schlichtweg nicht gerechnet. Obwohl es äußerst unwahrscheinlich war, war er sich allmählich nicht mehr allzu sicher, ob nicht vielleicht er für diesen Gefühlsausbruch verantwortlich war. Aber das war doch lächerlich! Warum sollte sie wegen so einer Sache weinen? Nein, er konnte nicht der Grund dafür sein. Jedenfalls klärte das nicht die Frage, wie er nun reagieren sollte. Sollte er sie trösten? Wollte er es überhaupt? Und wie stellte er es dann am besten an, immerhin kannten sie sich nicht. Am besten, er ignorierte sie einfach. Tat so, als wäre sie gar nicht da. Dies war ein öffentlicher Platz und nur, weil sie alleine an diesem Ort waren, musste er nicht so tun als interessiere er sich in irgendeiner Weise für sie. Andererseits – und er verfluchte sich in diesem Moment dafür – konnte er es nicht ertragen, wenn ein Mädchen weinte. Normalerweise entfloh er solchen Situation so schnell er konnte, aber nun kam es ihm mehr als taktlos vor, ohne ein Wort einfach zu verschwinden. Sasuke unterdrückte einen Seufzer und starrte zurück auf das Meer. „Willst du darüber reden?“   Sichtlich überrascht hob sie den Kopf und sah ihn an. Ihr Schluchzen ließ nach und die neu aufkommenden Tränen waren schnell weggewischt. Ihre Augen brannten. Sie brauchte eine Weile, ehe sie wagte sich ihm zu öffnen. „Wir haben uns gestritten. Schon wieder …“ Ihre Stimme klang gefestigter als sie angenommen hatte. Sich vorher auszuweinen hatte auch etwas Gutes an sich. „Er kann es einfach nicht lassen. Kaum sehe ich einen Jungen länger als drei Sekunden an, schon geht er regelrecht an die Decke. Als mich vor drei Monaten mein Exfreund, mit dem ich gerade mal zwei Wochen zusammen war, entgegen meiner Bitte von Zuhause abgeholt hat, hat ihm mein Vater fast den Kopf abgerissen! Und dann hat mein Ex mit mir Schluss gemacht, was ich sogar nachvollziehen kann.“ Sasuke konnte es nicht. Denn wenn der Junge sie wirklich gemocht hätte, wäre er trotz aller Umstände bei ihr geblieben. Er behielt diesen Gedanken für sich und hörte ihr nur weiter zu. „Und seit unserer Ankunft gestern macht er mich die ganze Zeit fertig, weil ich ab und zu mal einem Jungen hinterher starre. Als ob das ein Unding wäre. Als ob ich nicht erwachsen genug wäre. Herrgott, ich bin sechszehn Jahre alt und eindeutig erwachsen genug für sowas, verdammt noch mal!“ Sie fluchte ein paar unverständliche Worte, während sich Sasuke seinen eigenen Teil nur dachte. Das Verhalten ihres Vaters war eindeutig übertrieben, erst recht, da sie nun wirklich kein kleines Mädchen mehr war. „Jedenfalls ist mir heute der Kragen geplatzt. In all meiner Wut habe ich behauptet, dass ich bereits einen neuen Freund hätte und wir auch schon ziemlich unanständige Dinge getan hätten. Ich war so dermaßen wütend und bin es immer noch. … Trotzdem glaube ich, dass es ein Fehler war, ihm so eine Lüge an den Kopf zu werfen.“ Sie seufzte reuevoll auf und stützte ihr Kinn nachdenklich auf ihre Knie. „Danach bin ich weggerannt und irgendwie hier gelandet. Ehrlich gesagt weiß ich nicht mal, wo genau ich mich hier befinde.“ Sie wandte sich ihm zu und legte den Kopf schief. „Kannst du mir sagen, wo wir hier sind?“ Sasuke erwiderte ihren Blick. „Etwa acht Kilometer vom Strand und fünf von der Stadt entfernt.“ Ihre Augen weiteten sich. „So weit bin ich gelaufen?“ Sasuke vermutete stark, dass sie sich bis vor kurzem noch mit ihren Eltern in der Stadt aufgehalten hatte. Das wäre in seinen Augen zumindest logischer, wenn er die Entfernung bis hierher berücksichtigte.   Eine Weile sprachen sie nicht miteinander. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach, bis Sakura schließlich die Stille durchbrach. „Bist du von hier?“ Eine Frage, mit der er so gar nicht gerechnet hatte. Wie waren sie von ihrer Person auf seine übergelaufen? Er wollte diese Frage unkommentiert lassen, kam sich allerdings erneut zu taktlos vor. Es war ja nur eine simple, völlig harmlos Frage … Sasuke nickte zur Bestätigung und bemerkte nicht die Neugier, die in ihren Augen aufflackerte. „Ôsaka ist eine schöne Stadt. Aber der Dialekt ist schon ein bisschen komisch.“ Sie kicherte vergnügt, was Sasuke verwundert zu ihr aufsehen ließ. Bis vor wenigen Minuten hatte sie noch geweint und jetzt lachte sie? Musste er das wirklich verstehen? „Wenn ich mich nicht täusche, dann hab ich dich vorhin ohne Dialekt sprechen gehört.“ Wieder nickte er und langsam begriff sie, wie verschwiegen seine Person doch war. Vielleicht lag es daran, dass sie für ihn eine Fremde war. Vielleicht war das aber auch einfach seine Art. Still und geheimnisvoll – genau diesen Eindruck machte er gerade auf sie. Und obwohl sie sich den Umgang mit solchen Menschen relativ schwierig vorstellte, fand sie es irgendwie faszinierend. Es war wie ein Rätsel, dem man sich stellen konnte. Ein Geheimnis, dem man nach und nach auf die Spur kam. Innerlich verspürte sie den unaufhaltsamen Drang mehr über ihn zu erfahren. „Wie heißt du?“ Sasuke hatte es kommen sehen. Dies war der Grund, weswegen er nicht gerne über sich selbst sprach. Denn ein Mal angefangen, häuften sich die Fragen. Immer mehr Informationen, die er ungern an Fremde weitergab. Er seufzte und sie bemerkte sein Unbehagen. Beschämt senkte sie den Blick und murmelte leise eine Entschuldigung. Wieder wurde ihm bewusst, wie verklemmt er doch manchmal war. Himmel, sie fragte ihn doch nur nach seinem Namen! Ein paar allgemeine Fakten über seine Person und nichts, was ihm tiefer in seine Privatsphäre schnitt. Manchmal nervte ihn seine eigene Art selbst. Etwas lockerer mit solchen Situationen umzugehen würde ihm ganz gut tun. Vielleicht sollte er genau jetzt damit anfangen.   „Sasuke. Uchiha Sasuke.“ Er zögerte, dann fragte er zurück: „Und du?“ Mit einem Mal hellte ihr Gesicht auf. „Haruno Sakura. Freut mich dich kennenzulernen, Uchiha-san.“ Uchiha-san … Das klang wirklich verdammt förmlich – es gefiel ihm nicht. Obwohl sie sich einander fremd waren, war er solche Formalitäten von Mädchen seiner Altersklasse nicht gewohnt. „Sasuke reicht vollkommen“, korrigierte er sie und entlockte ihr damit ungewollt ein Kichern. „Wie du meinst, Sasuke-kun.“ Sie fragte ihn erst gar nicht, ob diese neue Alternative für ihn okay war. Immerhin war das nicht halb so förmlich wie ihre Anrede zuvor. Sasuke beschwerte sich nicht, aber sie sollte nicht denken, dass er sie im Gegenzug mit ‚Sakura-chan‘ anredete. Ein Blick auf ihre Armbanduhr machte ihr deutlich, wie spät es schon war. Dabei fielen Sakura noch so viel mehr Fragen ein, die sie ihm stellen wollte. „Ich sollte gehen“, meinte sie und stand auf. „Es hat mich gefreut dich kennenzulernen, Sasuke-kun. Und danke dafür, dass du mir zugehört hast.“ Plötzlich erhob sich Sasuke und sah sie eindringlich an. Sie war von der Stadt, die noch einige Kilometer entfernt war, bis hierher gerannt. Es war dunkel und nur noch wenige Passanten liefen auf den Straßen herum. Und sie war ein junges, attraktives Mädchen. „Du musst sicherlich in die Stadt. Ich kann dich mitnehmen.“ Sasuke war sich durchaus bewusst, dass man hinter seinen Worten wieder eine ganz andere Absicht hätte vermuten können. Es war natürlich ihre Entscheidung, aber er könnte mit einem besseren Gewissen zu Bett gehen, wenn er sie in Sicherheit wusste. Sie zögerte kurz, dann nickte sie. „Okay.“ Fünfzig Meter weiter stand sein Motorrad geparkt. Sakura begutachtete das gute Stück bestimmt ganze zwei Minuten lang, ehe sie sich wieder beruhigte. „Ich hab mir schon öfter vorgestellt wie es wohl ist, auf einem Motorrad zu fahren.“ Begeistert setzte sie sich hinter den Fahrer, der ihr einen Helm in die Hand drückte. Verwirrt sah sie zwischen dem Gegenstand und Sasuke her. „Du hast nur einen Helm dabei. Wieso gibst du ihn mir?“ Sie würde solches nie von ihm verlangen. Mit erhobener Augenbraue sah er zu ihr hinter. „Ich habe dir angeboten dich nach Hause zu fahren. Denkst du, da setze ich deine Sicherheit aufs Spiel?“ Da hätte er sie auch gleich den Weg alleine zurücklaufen können. Ein resigniertes Schulterzucken und Sakura setzte den Helm auf. „Fahr bitte vorsichtig.“ Dann schlang sie ihre Arme um seinen Oberkörper und hörte, wie der Motor gestartet wurde. „Halt dich gut fest“, war das letzte was er sagte, bevor sie gemeinsam losfuhren.     Die leere Teetasse kam mit einem dumpfen Geräusch auf den Tisch auf. Sakura hatte keine Sekunde lang den Blick von ihrem Ehemann abgewandt, während er ihr ihre Geschichte erzählte. Er erwiderte ihren Blick und wusste auf Anhieb, welche Frage sie ihm gleich stellen würde. „Wie haben wir uns wiedergesehen?“ Sasuke überlegte einen Moment lang, an welcher Stelle er am besten fortfuhr. Ein schwaches Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Sakuras Interesse wurde nur noch weiter geweckt. „Sasuke?“ Sie wollte gerade fragen, was er denn so lustig fand, da fasste er sich auch schon wieder. „Nachdem ich dich vor eurem Hotel abgesetzt habe, kam dein Vater direkt aus dem Eingang gestürmt.“ „Mein Vater? Aber woher …“ „Er hat anscheinend vor dem Fenster die ganze Zeit über auf deine Rückkehr gewartet. Du kannst dir sicher denken, für wen er mich gehalten hat.“ Sakura benötigte ein paar Sekunden, ehe sie realisierte. Sie schlug eine Hand vor den Mund, nur um sie gleich darauf wieder wegzunehmen und ungläubig zu fragen: „Er hat nicht wirklich gedacht, du seiest mein angeblicher Liebhaber, oder?“ „Oh doch, das hat er.“ Wieder schlich ein Lächeln auf sein Gesicht, doch diesmal fügte sich Sakura mit ein. Die Vorstellung war einfach zu komisch um wahr zu sein. „Was ist dann passiert?“ „Dein Vater war fuchsteufelswild. Ich war viel zu überrumpelt, als dass ich hätte ausweichen können.“ Sakura weitete ihre Augen. „Du willst mir doch nicht sagen, dass er dich … geschlagen hat?!“ Er nickte nur. „Oh Gott, das tut mir so leid!“ Mit einer Spur von Irritation sah Sasuke seine Frau an. „Das Ganze ist acht Jahre her“, erinnerte er sie, woraufhin sie peinlich berührt die Hände auf den Tisch stützte. „N-Na und? Ich kann mich ja trotzdem nachträglich dafür entschuldigen, oder nicht?“ Seine Verwirrung erreichte ihren Höhepunkt, bis sie nach und nach einem anderen Gefühl wich: Zuneigung. Er stützte sein Gesicht auf seine Hand ab und lächelte sie verträumt an. In Momenten wie diesen wurde ihm wieder vollends bewusst, wieso er sich in sie und in kein anderes Mädchen verliebt hatte. Sein Herz schlug höher, je länger er sie beobachtete. Und als sie plötzlich zu lachen anfing, verspürte er den starken Drang ihr nahe zu sein. Seine Hand zuckte. Es hätte schon ausgereicht, wenn er sie einfach nur in den Arm nehmen könnte. Allein die Angst, es zu schnell anzugehen, hielt ihn davon ab es zu tun. „Du hast dich dafür oft genug entschuldigt, glaub mir“, ließ er sie wissen und sie lachte noch lauter.   „Wie geht es weiter?“ Neugierig fuhr sie mit ihrem Zeigefinger die runde Oberfläche ihrer Tasse nach. „Nun, du warst so wütend, dass du dich vor versammelter Mannschaft lauthals mit deinem Vater gestritten und ihn daran gehindert hast, wieder auf mich loszugehen. Dann hast du mich fortgeschickt und bist in dein Zimmer gerannt, als das Hotelpersonal euch auf eure Lautstärke hingewiesen hat. Deine Eltern hatten ein Doppelzimmer für sich allein gebucht, deshalb warst du außerordentlich froh, dich nicht weiter mit ihnen auseinandersetzen zu müssen.“ „Das glaube ich dir gern … Habe ich irgendwann die Gelegenheit genutzt, das wiedergutzumachen? Denn falls nicht, sollte ich das schleunigst nachholen.“ Erst jetzt merkte Sakura, wie sie immer mehr auftaute. Das Gespräch entspannte sie auf eine merkwürdige Art und Weise. Sie fühlte sich wohl und hörte seinen Erzählungen gerne zu. Ob sie sich wohl wieder in ihn verlieben würde, wenn das schlimmste eintrat und ihre Erinnerungen nicht zu ihr zurückkehrten? „Die Gelegenheit hast du gleich zwei Tage später genutzt. Du hast dich zum Meer begeben in der Hoffnung, mich dort wiederzusehen.“ „Lass mich raten: Du warst da?“ Er schmunzelte. „Nein. Ich bin später dazugekommen. Zuerst wollte ich auf der Stelle kehrt machen, bevor du mich wahrnimmst.“ Sakura zuckte zusammen. „Aber du hast dich anders entschieden.“ Ihre Stimme klang auf einmal so ernst. Sasuke horchte auf und versuchte zu erahnen, was sie wohl denken mochte. Dann fühlte er eine Wärmequelle an seiner Hand und sah, wie ihre Hand sehnsüchtig die seine berührte. Es war die erste körperliche Annäherung ihrerseits seit ihrem Erwachen – und es löste so viel mehr in ihm aus, als er je gedacht hätte. Wieder verspürte er das Bedürfnis, sie in seine Arme zu schließen und wieder hielt er sich zurück. Es kostete ihn so viel Mühe, aber er durfte seine Vernunft nicht ignorieren.   „Ja.“ Er drückte ihre Hand leicht und strich mit seinem Daumen vorsichtig über ihren Handrücken. Rückwirkend betrachtet war sein damaliger Entschluss der notwendige Schritt, der getan werden musste, damit sie zueinander fanden. Es war so banal und doch eine der wichtigsten Entscheidungen seines Lebens, ohne, dass es ihm damals auch nur annähernd bewusst gewesen war. Dabei wusste er bis heute nicht, was ihn damals zu diesem Entschluss getrieben hatte. War es seine Sturheit, dass er sich weigerte sich von jemandem daran hindern zu lassen, seinen Lieblingsplatz aufzusuchen? Oder lag es daran, dass er eine gewisse Neugier darüber verspürt hatte, wie sie das Problem mit ihrem Vater zu lösen gedachte? Möglicherweise reizte ihn auch einfach nur das Risiko sich mit einem Mädchen die Zeit zu vertreiben, dessen Vater so eine extreme Einstellung vertrat? Oder tat sie ihm einfach nur Leid und seine hilfsbewusste Ader trat zum Vorschein? Sasuke hatte über diese Möglichkeiten oft nachgedacht. Nie kam er zu einem Ergebnis, sodass er es irgendwann dabei beließ und es eine Fügung des Schicksals nannte.   Diesmal nahm er die Zügel in die Hand und fuhr mit seiner Erzählung fort, noch bevor sie ihn dazu auffordern musste. „Du hast darauf bestanden mich zum Essen einzuladen, als eine Art Wiedergutmachung. Wie du dir jetzt sicher denken kannst, war ich nicht gerade angetan von dieser Idee. Aber du hast dich nicht umstimmen lassen. Wir trafen uns in also in der Stadt-“ „Warte, warte.“ Sie hob die Hand und brachte ihn sofort zum Schweigen. „Was ist mit meinem Vater? Ich glaube nicht, dass er mich nach diesem Vorfall noch eine Sekunde allein gelassen hat. Zumindest nicht ohne weitere Umwege.“ Gut geschlussfolgert, dachte er sich und setzte wieder zum Reden an. „Du hast deine Eltern ganz schön an der Nase herumgeführt.“ Sie öffnete ihren Mund weit, um gespielte Empörung auszudrücken. „Jetzt bin ich neugierig.“ Das wäre er an ihrer Stelle auch, würde er nicht die ganze Wahrheit von Anfang bis Ende kennen. „Das hat sich so abgespielt …“     „Nnhh …“, stöhnte sie. Ihr schweißbedeckter Körper verkrampfte sich und sie hatte Mühe, ihre Augen offen zu halten. Die Decke reichte ihr bis zu den Schultern und spendete ihr Wärme, die sich erdrückend anfühlte, jedoch zu ihrer Genesung beitrug. Jedenfalls war es das, was sie ihren Eltern vorzumachen versuchte – mit Erfolg, wie es aussah. Ihre Mutter stellte ihr ein Glas Wasser mitsamt einer Tablette neben das Bett und bat sie, die Medizin zu nehmen. Dann tastete sie ihre Stirn nach der Temperatur ab. Auf der anderen Seite des Bettes saß ihr Vater und blickte mit Besorgnis in das Gesicht seiner einzigen Tochter. „Es ist ein wenig besser geworden, aber nach wie vor auffällig warm“, stellte ihre Mutter fest. „Bist du sicher, dass wir einfach gehen sollen?“ Sakura nickte schwach und zog die Decke höher. „Also ich finde, wir sollten hier bleiben. Wir können sie doch nicht ganz auf sich allein gestellt hier lassen. Das wäre ganz schön verantwortungslos!“, meldete sich ihr Vater zu Wort. „Nein, wäre es nicht“, widersprach sie, „Ich kann mich jederzeit an das Hotelpersonal wenden, wenn ich etwas brauche. Und außerdem möchte ich gerade nichts lieber als zu schlafen. Dabei kann ich euch wohl kaum gebrauchen … das versteht ihr doch, oder?“ Sakura sprach mit Absicht langsamer und leiser, um so geschwächter zu wirken, als sie in Wirklichkeit war. Es war eine großartige Idee gewesen, sich eine Stunde lang im Zimmer sportlich zu betätigen und sich mit einem kleinen Kirschkernkissen die Stirn zu wärmen. Dazu ein bisschen schauspielerisches Talent et voilà, war das Täuschen von Fieber kein Problem. Manchmal musste sie sich für solch geniale Einfälle einfach loben. Da sie in den Augen ihrer Eltern momentan nicht die Kraft für Diskussionen aufbringen konnte und sie eigentlich recht hatte, blieben weitere Argumente aus. „Vergiss nicht deine Medizin zu nehmen, damit es dir bald wieder besser geht, Schätzchen.“ Sie nickte und wünschte ihren Eltern noch viel Spaß bei ihrem Ausflug.   Kaum hatten sie das Hotel verlassen, sprang sie aus ihrem Bett und unter die Dusche. Das darauf folgende Aussuchen passender Kleidung nahm fast noch mehr Zeit in Anspruch und ließ sie fast verzweifeln. Schließlich hatte sie nur Kleidung für zwei Wochen dabei und nicht im Geringsten damit gerechnet, sich mit einem Jungen zu treffen. Letztendlich blieb ihr keine andere Wahl, als sich irgendetwas Hübsches zusammenzubasteln, was bequem, luftig und dem Anlass entsprechend zugleich war. Sie trafen sich am Eingang des Restaurants und betraten dieses gemeinsam. Zuerst sprachen sie nicht viel miteinander, bis Sakura nach und nach jede Gelegenheit nutzte, um mehr über ihn zu erfahren. Von seiner Seite kam nicht viel, auch wenn er sich bemühte. Sie schloss daraus, dass er nicht oft Mädchen oder generell Menschen näher kennenlernte. Oftmals hatte sie sogar den Eindruck, dass er nur darauf wartete, dass der Tag endlich vorbeiging. Umso überraschter war sie, als er sie nach dem Essen zu einer Fahrt mit seinem Motorrad einlud. Er hatte das geplant, das verriet die Tatsache, dass er heute zwei Helme mitgebracht hatte. Um ihn nicht in Verlegenheit zu bringen, behielt Sakura diese Erkenntnis für sich. Sie wusste im Nachhinein nicht, wie lange sie schon fuhren. Sie hielten ein paar Mal und bewunderten die Landschaft und das unendlich weite Meer. Die untergehende Abendsonne machte ihr bewusst wie spät es schon war und dass ihre Eltern womöglich längst wieder im Hotel waren. Sakura sah auf ihr Handy. Fünf unbeantwortete Anrufe von ihrem Vater. Panik machte sich in ihr breit. So etwas geschah, wenn man die Zeit vergaß. Es wäre auch zu schön gewesen, wenn alles planmäßig verlaufen wäre.   „Eine Ausrede. Ich brauche eine gute Ausrede. Oh Gott, wie soll ich mich da bloß rausreden? Er wird sicher wissen, dass ich mich mit dir getroffen habe.“ Sasuke runzelte die Stirn. „Du hast ihn in dem Glauben gelassen, ich sei dein Freund?“ „Ja. Eigentlich wollte ich das noch am nächsten Tag richtigstellen, aber ich hab es satt, dass er mich behandelt wie ein kleines Kind, das nicht auf sich selbst aufpassen kann. Vielleicht tut es ihm ja ganz gut wenn er sieht, dass ich meine eigenen Entscheidungen treffen kann und werde.“ Sasuke atmete tief ein und aus. So war das nicht geplant gewesen, definitiv nicht. Wie hatte er sich bloß in diese Situation reingeritten? Sonst schaffte er es doch auch immer ungemütlichen Lebenslagen wie diesen geschickt aus dem Weg zu gehen. „Das hättest du mir ruhig vorher sagen können.“ Schuldbewusst ließ sie die Schultern sinken. „Du hast recht. Ich war nicht aufrichtig zu dir, das tut mir leid.“ „Hmpf!“ Sie sah zu ihm auf und musste feststellen, dass er ihr noch immer böse war. Was hatte sie auch erwartet, dass er einfach so drüber hinweg sah? So naiv war nicht mal sie und dennoch hoffte sie inständig, dass er ihr verzieh. Er setzte sie etwas entfernt vom Hotel ab. Sakura reichte ihm den Helm, den er sogleich an sein Fahrzeug band. „Ich möchte mich noch einmal für das Verhalten meines Vaters entschuldigen und dafür, dass ich nicht ganz ehrlich zu dir war. Ich kann verstehen, wenn du von nun an nichts mehr mit mir zu tun haben möchtest.“ Dabei hatte es nie festgestanden, ob sie sich nach diesem Treffen je wiedersehen würden. Es handelte sich immerhin nur um eine Wiedergutmachung ihrerseits. „Ich will dich nicht in Schwierigkeiten bringen, deshalb sage ich an dieser Stelle“, sie holte tief Luft, „Lebewohl.“ Es fiel ihr erstaunlich schwer dieses Wort auszusprechen. Sie bedauerte zutiefst, dass es so gekommen war, denn sie hätte ihn gern noch öfter gesehen. Mehr mit ihm unternommen. Mehr über ihn erfahren und ihm mehr von sich selbst preisgegeben. Doch dafür war es nun vermutlich zu spät. Wahrscheinlich kam ihm ihre kleine Lüge ganz gelegen, da sie somit einen guten Grund hatte, sich von ihm fernzuhalten. „Mach’s gut.“ Und dann verschwand sie.     Sasuke sah von dem Tisch auf. Sakura wirkte ungewöhnlich abwesend. Es war, als würde sie nicht ihn ansehen sondern direkt durch ihn hindurch. Etwas erschrocken stellte er fest, dass eine Träne über ihre Wange lief. Ihre Augen waren glasig und bereit, jederzeit weitere Tränen zu vergießen. „Sakura?“, fragte er leicht besorgt. Seine Frau zuckte auf und kam wieder zu sich. „Wie? Was ist?“, fragte sie verwirrt zurück. „Du weinst …“ Er strich ihr mit seinem Daumen die Träne aus dem Gesicht. Die Berührung ließ sie erneut aufzucken. „Oh …“, gab sie nur verwundert von sich. „Stimmt etwas nicht?“ Sie hob die Hände und umschloss sowohl sein Handgelenk, als auch die Außenfläche seiner Hand. „Ich weiß nicht.“ Vorsichtig schmiegte sie ihre Wange an seine Hand. Diese Geste kam ihr so vertraut vor, dass es sie fast ängstigte. „Aus irgendeinem unerfindlichen Grund bin ich … traurig. Es ist, als könne ich die Gefühle der anderen Sakura nachempfinden. Die Erinnerung fehlt aber nach wie vor.“ Sasuke runzelte die Stirn und setzte sich näher zu ihr. Dann nahm er ihr Gesicht in seine Hände und zwang sie dazu, ihn direkt anzusehen. „Es gibt keine andere Sakura. All das hast du erlebt. Wir gemeinsam. Dies sind unsere Erinnerungen.“ Sie sagte nichts. Natürlich hatte er recht, trotzdem war es alles andere als einfach sich vorzustellen, dass das alles wirklich passiert war. Irgendwann, vor vielen Jahren. „Ist es ein gutes Zeichen, wenn ich etwas Ähnliches fühle wie damals?“ Es war offensichtlich, dass sie auf ihre Trauer anspielte. Obwohl Sasuke die Antwort nicht sicher wusste, verließ er sich auf sein Bauchgefühl. „Ja.“ Sakura lächelte erleichtert. Dieser Mann vermittelte ihr ein Gefühl von Sicherheit, das sie nicht mit Worten beschreiben konnte.   „Ich würde jetzt gerne schlafen.“ Er nickte und ließ von ihrem Gesicht ab. Daraufhin stand sie auf und begab sich zur Treppe, um ins obere Stockwerk zu gelangen. Nach drei Stufen blieb sie stehen. „Sasuke?“ Er drehte sich zu ihr hinter. „Morgen will ich wissen wie es weitergeht.“ Dann überwand sie die restlichen Treppenstufen und verschwand im Schlafzimmer. Sasuke wusste nicht, wie er sich fühlen sollte. Er kam sich vor wie ein Geschichtenerzähler, der jemandem zu vermitteln versuchte, dass seine Erzählung der Wahrheit entsprach. Oder besser gesagt ihm dabei half sich vorzustellen, das alles sei wirklich passiert. Wenn sie sich wenigstens ein bisschen erinnert hätte … dann wäre er jetzt bei weitem zuversichtlicher. Ein hartes Stück Arbeit lag vor ihm, doch das wurde ihm erst in diesem Augenblick so richtig bewusst, nachdem er es am eigenen Leib erfuhr. Am besten er kontaktierte den Arzt noch morgen früh und erläuterte ihm ihre Reaktionen. Vielleicht waren sie ja als positiv einzuschätzen und er schenkte ihnen nur zu wenig Aufmerksamkeit? Alles Grübeln brachte nichts. Das Geschirr war schnell gespült, dann machte er sich bettfertig und sah noch einmal nach Tsubasa. Er schlief friedlich, genauso, wie es seine Frau zurzeit auch tat. Minutenlang konnte er den Blick nicht von ihr abwenden. Manchmal versuchte er sich vorzustellen wie es wäre, wenn am nächsten Morgen alles wieder so wie früher war. Wenn die Welt wieder in Ordnung und sein Leben perfekt war. Er durfte nicht aufgeben. Tsubasa und Er waren ihre Familie und sie hatten den größten Einfluss darauf, ob die Erinnerungen zu ihr zurückkehrten oder nicht. Nein, er würde niemals aufhören, um seine Frau zu kämpfen. Egal, wie viel er dafür in Kauf nehmen oder opfern musste. Denn die Hoffnung starb bekanntlich zuletzt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)