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Keeping Secret

von

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Elektrisierende Wirkung

Edward wusste nicht, ob er froh darüber sein sollte, dass sein Verstand in dieser Situation die Kontrolle hatte und er so langsam und flach atmete, dass es für einen Außenstehenden wirklich so aussah, als ob er schlief. Er konnte beinahe die Enttäuschung spüren, die Harleys Körperhaltung ausdrückte, als sie ihm den Rücken zukehrte und Anstalten machte, sein Schlafzimmer wieder zu verlassen.
 

"Harl?", kam es leise über seine Lippen und er sah im schwach einfallenden Licht, dass sie trotzdem zusammen zuckte und sich dann langsam zu ihm umdrehte. "Ich wollte dich nicht wecken ...", murmelte sie und knetete ihre Hände ineinander.
 

"Hast du nicht", erwiderte Edward und setzte sich so auf, dass er seinen Kopf mit einer Hand abstützen konnte. "Was ist los?" Nervös trat Harley von einem Fuß auf den anderen. So eine Verhaltensweise kannte der Riddler bei ihr nicht. Was auch immer es war, was sie beschäftigte – es war wichtig für sie.
 

"Es ist nur, dass ..." Sie brach den angefangenen Satz ab und strich sich unruhig eine Haarsträhne aus dem Gesicht, ehe sie tief Luft holte. "Ich fühle mich alleine auf der Couch einsam ...", gab sie schließlich leise zur Auskunft. "Und deswegen wollte ich dich fragen, ob ich ...?" Sie beendete den Satz nicht, sondern deutete nur stumm auf das Bett.
 

Edward glaubte fast, seinen Ohren nicht trauen zu können. Hatte sie wirklich gerade gefragt, ob sie die Nacht bei ihm verbringen konnte? Zusammen mit ihm in seinem Bett? Tausend Gedanken gingen ihm gleichzeitig durch den Kopf, während er Harleys fragenden Blick auf sich spürte.
 

Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis er sich in der Lage fühlte, zu reagieren. "In Ordnung ...", sagte er langsam und bereute es fast im selben Augenblick. Wenn er jetzt eine Wahrscheinlichkeitsrechnung aufstellen sollte, wie hoch die Chancen standen, dass es in dieser Nacht zu etwas kam, was man gemein hin als 'große Dummheit' bezeichnen würde, hätte er definitiv gegen sich gewettet.
 

Harley huschte kurz aus dem Zimmer, um das indirekte Licht im Flur zu löschen, dann hörte Edward nur noch, wie die Tür im Dunkeln ins Schloss fiel und fühlte, wie sich die Matratze neben ihm leicht bewegte. Automatisch hielt er die Luft an, als er spürte, wie Harley sich neben ihn legte und ihn dabei eine ihrer Haarsträhnen am Oberarm streifte.
 

Er versuchte sich einzureden, dass es keinen Grund gab, weswegen er so angespannt und nervös sein musste. Sie waren Freunde und Freunde übernachteten schon mal im selben Bett. Kein Grund, sich Sorgen zu machen.
 

Als sie dann aber näher an ihn heran rückte, versteifte er sich unwillkürlich und traute sich kaum, zu atmen. Der vertraute Geruch seines Shampoos stieg ihm in die Nase, als Harley so nah bei ihm war, dass sie sicher seinen Herzschlag hören konnte.
 

"Was ... Was wird das ...?", brachte Edward krächzend hervor und gab sich für diese blöde Frage eine gedankliche Ohrfeige. Er ahnte, was Harley vorhatte, doch es kam ihm so unwirklich vor, dass er lieber auf Nummer Sicher gehen wollte.
 

"Ich möchte kuscheln", war die simple Antwort seitens Harley und im selben Augenblick spürte Edward, wie ihre Hand sich vorsichtig auf seinen Oberkörper legte. Sein Herzschlag setzte für einige Sekunden aus, als er sich bewusst wurde, was hier gerade passierte.
 

Wie automatisch legte er einen Arm um sie und zog sie ein kleines Stück an sich heran. Harley legte ihren Kopf zufrieden auf seine Schulter und seufzte leise. Erleichtert atmete Edward tief durch. Wenn sie weiter nichts wollte, dann konnte er damit leben.
 

"Eddie ...?" Jedes Mal, wenn sie seinen Namen auf diese fast schon sinnliche Art und Weise aussprach, zuckte er zusammen. "Danke ...", flüsterte sie nah an seinem Ohr, was bewirkte, dass ihm ein angenehmer Schauer über den Rücken lief. Dann drückte sie ihm noch einen Kuss auf die Wange und Edward war mehr als froh, dass es in seinem Schlafzimmer so dunkel war, dass man nicht die Hand vor Augen sah. So bemerkte Harley hoffentlich nicht, dass sein Gesicht farblich gerade einem Feuerlöscher Konkurrenz machte.
 

Wenn der Riddler an eine Gottheit glauben würde, würde er jetzt ein stummes Gebet gen Himmel schicken, denn die Frau, die er gerade im Arm hielt, wusste, wie man einen Mann fast um den Verstand brachte. Ob sie das Alles wissentlich tat, wusste er nicht und es war ihm ehrlich gesagt auch egal.
 

Harley hatte eine beinahe elektrisierende Wirkung auf ihn und bei jeder kleinen Bewegung, die sie mit ihrer Hand, die auf seinem Brustkorb lag, machte, hatte er das Gefühl, er würde einen kleinen Stromstoß bekommen. Es hatte einen nicht zu unterschätzenden Effekt auf seinen Körper, der anfing, ein Eigenleben zu entwickeln. Edward konnte nur hoffen, dass ihre Hände genau da blieben, wo sie waren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  TheJoker
2013-06-22T09:56:28+00:00 22.06.2013 11:56
Man ist das da grad am knistern. *auf Stuhl hin und her rutsch*
Mir gefällt es voll wie du die Spannung aufrecht hältst, man kann es gar nicht abwarten weiter zu lesen. ^^
Der arme Edward. *lach*


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