Deep in Space von BigLeoSis ================================================================================ Kapitel 5: Random (written by atori & BigLeoSis) ------------------------------------------------ Kapitel 05 – Random Kirk POV Uhura brachte mich gerade auf die Krankenstation. Ich hatte nicht gewusst, an wen ich mich sonst wenden sollte, ohne zu viel Aufmerksamkeit zu erregen. Sie hatte sich doch als treue Seele erwiesen. Als sie mich so gesehen hatte, war ihr im ersten Moment wohl die Lust vergangen, doch schließlich hatte sie mich aufgelesen und nebenbei meinen ersten Commander mit Blicken erdolcht. Sah ich denn dieses Mal wieder so schlimm aus? Ich prügelte mich ja generell gerne, war es also auch gewohnt, etwas einzustecken. Nyota betätigte ihren Stimmtransmitter. "Doktor? Würden Sie sich bitte auf die Krankenstation begeben? Es handelt sich um einen dringenden Notfall!" Sie hatte meinen Arm um ihren Nacken gelegt und mich vom Boden hoch gehievt. Ihr Blick traf noch einmal auf den Vulkanier. Auch ich drehte mich zu ihm um, wollte ihm in die Augen schauen, doch sein Blick war stur auf den Boden gerichtet. "Lassen Sie uns gehen Captain!" sagte die Dunkelhäutige. Humpelnd ging ich neben ihr den Gang entlang. Ich musste mich schwer auf sie stützen, da ich doch ziemliche Schmerzen hatte, vor allem in der Rippengegend. Verdammt, wir mussten echt beide lernen unsere Gefühle und Emotionen zu kontrollieren. Es machte echt Spaß, Spock zu ärgern, aber irgendwann würde mich das wohl selbst ins Grab bringen. "Captain, bin ich zu schnell?" Mein Blick richtete sich auf Nyota. "Es geht schon Lieutenant!" Ich hoffte nur, dass mich Pille nicht umbringen würde. Es war in letzter Zeit ziemlich oft vorgekommen, dass er mich verarzten hatte müssen. An der Krankenstation angekommen, betätigte Uhura die Tür und wir traten ein. So schnell wie möglich brachte sie mich zu einem der Untersuchungstische. "Ich bin sicher, Dr. McCoy wird gleich bei uns sein!" Ich nickte dankend. Aber ob ich das wirklich wollte, wusste ich beim besten Willen noch nicht. McCoy POV Notfall? Wer es glaubte! Hier gab es keine gottverdammten Notfälle! Ich ließ mein Essen einfach stehen, irgendwer würde es schon wegräumen und ging an meinen Arbeitsplatz. Chekov war sauer auf mich und würde sich wohl eine Weile nicht mehr blicken lassen. Vielleicht vergaß er auch mal die Sache mit Jim. Schön wär's, denn meine Ausrede klang idiotisch! Das er sie mir überhaupt abkaufte, zeugte entweder von einem doch nicht so schlauen Kopf, oder von unglaublich viel Naivität. Es war nicht schwer zu erraten, was los war. Kaum hatte ich die Krankenstation betreten, rannten alle ganz aufgeregt hin und her. "Alle raus hier!" befahl ich den übrig gebliebenen. So oft wie Jim schon hier gelandet war, so oft hatte ich meine Leute hier schon raus geschmissen. Keiner verarztete ihn, außer mir und vor allem sollte keiner dabei sein, wenn der Captain nach einer Prügelei wieder zusammengeflickt wurde. Ich machte mir nicht mal die Mühe einen Kittel über zu ziehen. Mein Patient lag schmerzgeplagt da und wartete auf Rettung. "Na, was haben wir denn Heute?" Ich trat mit einem ernsten Blick an ihn heran, begrüßte Uhura kurz und bat sie dann zu gehen. Es konnte hässlich werden, denn diesmal würde er keine Betäubung bekommen! Irgendwann musste auch mal Schluss sein! "Sag mal, kann es sein, dass du gelangweilt bist von deinem Dasein als Captain?" Nebenbei öffnete ich Jims Uniform und besah mir den Schaden. Spock traf meist die selben schmerzhaften Ziele, die ich schon im Schlaf nennen konnte. "Diesmal hat er wohl besonders hart zugeschlagen, oder du hast es nicht mehr geschafft auszuweichen." Kirk POV Uhuras Blick wanderte noch einmal zu mir, ehe sie sich verabschiedete. Ich wusste gar nicht, wie ich ihr überhaupt jemals dafür danken konnte. Diese Frau war einfach der Hammer. Und das in mehrerlei Hinsicht. Doch dann musste ich mich auf unseren weltraumkranken Arzt konzentrieren, der sich an meiner Uniform zu schaffen machte. Als er meine Rippen berührte, musste ich einen Schmerzensschrei unterdrücken. Verdammt! Er hatte es schon wieder getan! Als ich wieder atmen konnte, sah ich zu Pille. "Ich bin nicht ausgewichen! Habs gar nicht versucht!" Es war dumm, dass wusste ich. Aber wie sollte ich auch? In solchen Momenten, in denen ich Spock emotional in die Enge trieb, war das die logische Schlussfolgerung. "Und nein: Ich bin nicht gelangweilt!" Ich versuchte mich auf die Seite zu drehen, denn dann tat es weitaus weniger weh. "Wie schlimm ist es?" fragte ich hoffnungsvoll. "Kann ich heute wieder raus?" McCoy POV "Könnte besser sein." Könnte allerdings auch schlimmer sein. Spock hatte nicht Ernst gemacht, denn es war nichts gebrochen, nur geprellt. Nur um mir noch mal etwas Freude zu gönnen, drückte ich mit der flachen Hand die schmerzenden Rippen entlang. Jim hatte seine Strafe wirklich verdient! "Nichts gebrochen, ausnahmsweise mal. Jetzt verrate mir mal, warum bist du nicht ausgewichen? Stehst du auf Schläge, Schmerzen oder brauchst du nur einen guten Grund, um mir die Betten blockieren zu können?" Nebenbei hievte ich ihn etwas grob hoch und entfernte das Blut von Gesicht und Oberkörper. Hier und da ein paar Schrammen und Kratzer, nichts was nicht von allein weg gehen würde. "Jim, du musst endlich mit dem Scheiß aufhören! Deine Werte sind komplett im Arsch, du bist übermüdet und hast die Reaktionsfähigkeit einer Schnecke!" Das dreckige Oberteil wurde nun komplett entfernt. "Schon allein dafür sollte ich dich hier behalten, es nützt keinem was, wenn du nur halb bei Bewusstsein bist!" Mit wenigen Handgriffen schmiegte sich stramm ein Verband um Jims Oberkörper, nicht ohne dabei etwas gröber zu sein, denn diesen Zustand hatte er sich selbst eingehandelt. "Du bleibst heute Nacht hier liegen, gaffst ein paar meiner Schwestern hinterher und ruhst dich aus! Dann hab ich auch mal wieder etwas Ruhe!" Kirk POV Ich konnte einen Schrei nicht unterdrücken, als Pille voller Genuss gegen meine Rippen drückte. Elender Sadist, der er war. Er tat es nur zu gern, mich zu quälen. Als ob ich das mit Absicht machen würde. "Du kennst mich besser, als jeder andere Pille. Ich steh einfach drauf, dir die Betten zu blockieren. Und Mr. Spock ist mir dabei immer so gerne behilflich!" Ich hätte den Arzt am liebsten angesprungen, als er mein Gesicht so schändlich und schmerzlich behandelte. Aber in seinen Augen hatte ich es wohl nicht anders verdient. Wäre ich an seiner Stelle gewesen, hätte ich wohl ebenso gehandelt. Aber wie sollte ich ihm nur die Hintergründe vermitteln, ohne Spock zu blamieren? Das war schier unmöglich. Doch bei seinem nächsten Satz sah ich ihn an, wie ein Auto mit Fernlicht. Er wusste mehr, als er zugab. "Reaktionsfähigkeit einer Schnecke also?" Ich grinste. Gut, ich versuchte es. "Hey... das heißt ja, dass ich noch lebe oder?" Aber ich wollte nicht hier bleiben! "Verflucht Pille, du tust mir WEH!!!!" Ich versuchte mich aus dieser misslichen Lage zu befreien, nur war mir noch nicht so ganz klar, wie ich das anstellen sollte. "Lässt dir dein Haustier nicht genügend Ruhe? Ich muss zurück Pille! Ich will in meinem Bett schlafen!" McCoy POV Ich war ruppig, weil er nicht hören wollte. War ich hier jetzt zu seinem Erziehungsberechtigten geworden? "Als würdest du in deinem Bett schlafen! Ich beobachte euch die ganze verdammte Zeit und jetzt ist Schluss damit!" Er würde ja eh nicht auf mich hören wollen, dass war mir klar. "Keine Prügeleien, keine mitternächtlichen Ausflüge mehr! Ich warne dich, noch so eine Sache und ich leg dich für eine Woche schlafen, damit du nichts mehr anstellen kannst." Ich war sauer, wirklich sauer und das konnte er ruhig noch ein wenig mehr merken! "Selbst eine Schnecke kann sich besser verteidigen, als du. Doch wer ist schon so lebensmüde und triezt einen Vulkanier? Erklärst du mir den Sinn dahinter?" Ich setzte mich auf das Bett gegenüber und sah Jim wartend an. "Und wenn du schon merkst, dass Chekov dir folgt, dann mach was dagegen! Ich bin hier kein Kindermädchen, dass sollte dir eigentlich klar sein!" Kirk POV Ich strich mir mit der heilen Hand übers Gesicht. Ich hätte mir denken können, dass Pille es wusste. Ich hätte mich damals schon gar nicht überreden lassen dürfen, eine Weile auf Spock zu achten. Ich hätte es kommen sehen müssen. "Was willst du von mir hören? Das es mir Leid tut, dass ich mich in diese Situationen bringe? Das kann ich nicht, denn es tut mir nicht Leid! Ich kann es mir doch selbst nicht erklären, aber ..." Ich seufzte resigniert. "Ich weiß es selbst nicht, was ich mir davon erwarte. Vielleicht, dass er reagiert. Gut, nicht so reagiert." Ich deutete an meinem geschundenen Körper hinab. Ich blickte in die braunen Augen unseres Arztes. "Ich denke, du kannst mir den Sinn dahinter besser erklären. Ich werde ihn wohl nie verstehen können. Er zieht mich magisch an. Ärger hat mich schon immer magisch angezogen. Du weißt, wie ich zu diesem Job gekommen bin. Ganz legal war es nicht und du hast mir geholfen!" Ich zuckte mit den Schultern, bereute es aber aufgrund des Schmerzes sofort wieder. "Uhura meinte, er würde mich brauchen Pille. Vielleicht brauche ich ihn ja auch..." Ich war bei meinen letzten Worten immer leiser geworden. Kam mir dabei ziemlich albern vor. Wieso erklärte ich mich auch schon wieder vor jemandem? Ich war verdammt nochmal der Captain! "Chekov ... er ist mein kleinstes Problem Pille, weil du einfach ein gutes Kindermädchen bist. Und hör auf ihn zu verunglimpfen, er ist auch schon 20 Jahre alt." Ich schloss die Augen. Vielleicht hatte Pille ja Recht. Etwas Abstand würde mir mit Sicherheit nicht schaden. Aber … "Wer wird auf Spock achten?..." Ich stellte mir die Frage eigentlich mehr für mich selbst, erwartete eigentlich keine Antwort. War mir aber dennoch ziemlich sicher, dass sie kommen würde. Ob ich wollte oder nicht. "Lass mich gehen Pille. Ich schwöre, ich werde auf mich aufpassen!" Mit dem süßesten Blick versuchte ich unseren Arzt zu überzeugen, dass ich es dieses Mal ernst meinte. McCoy POV "Jim, Jim, Jim..." Seine Worte entlockten mir nur ein Kopfschütteln. "Es war die Rede von ein wenig auf ihn aufpassen und nicht dein Leben nach ihm richten!" Ich griff nach seiner Hand und bandagierte sie auch noch ein, sie war jetzt schon ein wenig geschwollen. Jim war wahrscheinlich verdammt doof auf sie gefallen, er wich ja neuerdings nicht mehr aus. "Ich würde sagen, du bist ein verdammter Masochist, der einfach jeden retten will, der ihm über den Weg läuft. Das kannst du aber nicht! DU kannst nicht allen helfen, ohne selbst dabei völlig zu Grunde zu gehen." Die Bandagen wurden sauber weggeräumt und ich sah mir seine Augen noch mal. "Mit deinem Kopf ist anscheinend alles völlig in Ordnung. Komisch, ich hatte angenommen, du hättest einen größeren Schaden davon getragen. Scheint aber noch intakt zu sein, mehr oder weniger." Jim so zusammen gekauert zu sehen, war schon ein wenig seltsam. Sonst hatte er mehr Selbstvertrauen, als die gesamte Besatzung zusammen. Aber jetzt hatte er etwas von einem verunsicherten Kind. "Weißt du was, ich tu dir jetzt einen Gefallen und das nur, weil wir Freunde sind." Aus einer der Schubladen fischte ich blindlings einen Hypospray und befüllte ihn mit einem lang wirksamen Schlafmittel. "Das Spiel kennst du schon, ein kurzer Schmerz und alles ist wieder gut." Ich setzte die Öffnung an seinem Hals an, in der Nähe der Hauptschlagader. So würde es sich am schnellsten verteilen und drückte ab. "Du kannst mich später dafür gerne anschreien, aber acht Stunden wird er ohne dich schaffen." Gleich müsste das Schlafmittel wirken und meinen Freund ins Reich der Träume schicken, die Dosis war für genau acht Stunden eingestellt. Danach würde er aufstehen und wütend auf mich sein. "Ich sag Uhura Bescheid, dass du ein wenig Ruhe brauchst. So hat sie auch mal wieder die Chance, etwas Zeit mit Spock zu verbringen." Kirk POV Ich hatte nicht einmal mehr die Möglichkeit, mich zu wehren oder gar zu reagieren. Das war eine seiner Lieblingsbeschäftigungen kam es mir manchmal in den Sinn, mir ohne jeglichen Grund Spritzen in den Hals zu jagen. So hatte damals auch alles angefangen. Oh und wie ich ihn in acht Stunden anschreien würde, darauf konnte er Gift nehmen! Uhura POV Ich war unruhig vor der Krankenstation auf und ab gegangen. Es war schon seltsam, vor weniger als zwei Jahren hatte ich den Captain noch aus meiner Wohnung geworfen und jetzt ging ich wirklich hier auf und ab und machte mir Sorgen um ihn. Aber er hatte auch wirklich sehr sehr übel ausgesehen. Und Spock ... Oh ich würde ihm so sehr den Kopf waschen. Erschrocken blickte ich auf, als der Doktor plötzlich vor mir stand. "Wie geht es ihm? Wird er wieder gesund?" Was eigentlich eine absurde Frage war, er war ja nicht lebensgefährlich verletzt gewesen, nur verprügelt. Ich musste dringend ein Wort mit Spock reden. Oder mehrere, je nachdem wie die Resonanz ausfiel. "Kann ich zu ihm?" Zumindest wollte ich mich selbst davon überzeugen, dass es ihm soweit gut ging. Er war mir in der letzten Zeit doch ziemlich ans Herz gewachsen, dieser blonde Teufel. McCoy POV Bei Lieutenant Uhuras besorgtem Ton musste ich schon schmunzeln. Konnte Jim sich nicht auch so ein nettes Mädchen suchen, dass er umsorgen konnte? Nein es musste ja ein gewalttätiger Vulkanier sein. "Dem geht es jetzt blendend. Er wird ein paar Stunden lang schlafen, mich danach anbrüllen und alles wird wieder gut. Machen Sie sich keine Gedanken." Mit einem nassen Tuch versuchte ich die Reste von Jims getrocknetem Blut von den Fingern zu bekommen. "Nur ein paar geprellte Rippen, eine verstauchte Hand und sonst Kratzer. Also besser, als beim letzten Mal." Es hätte wirklich schlimmer kommen können. Spock schlug mit reiner Logik auf die empfindlichsten Stellen und Jim war eher kopflos bei der Sache. "Bitte teilen Sie Mr. Spock mit, dass er jetzt das Kommando übernehmen muss, solange der Captain sich ausruht." Ich war der Meinung, das Richtige getan zu haben. Es war meine Verantwortung für die Gesundheit Aller zu sorgen und wenn das drastische Maßnahmen erforderte, dann griff ich auch nach ihnen. "Ich denke es wird allen mal ganz gut tun, acht Stunden Ruhe zu haben." Uhura POV Ich durfte also nicht nach ihm sehen. Nun gut, damit musste ich wohl leben. "Sind Sie sich sicher, dass es eine kluge Entscheidung ist, Mr. Spock jetzt die Verantwortung für das Schiff zu übertragen?" Ich zweifelte im Moment an ihm. Und das würde sich wohl auch so schnell nicht ändern. "Verzeihen Sie meine Zweifel, doch ich habe den Captain aus diesem Zimmer geholt und Mr. Spock gesehen. Ich denke nicht, dass er dazu in der Lage ist, ein Schiff zu leiten!" Ich sah ihn ziemlich selbstsicher an. Aber seit wann würde denn einmal ein Mann auf diesem Schiff auf mich hören? Wäre ja das erste Mal! Ich drehte mich um, um zu gehen. Doch bevor ich mich entfernte, drehte ich mich noch einmal zu McCoy um. "Glauben Sie mir, diese Ruhe wird weitaus weniger angenehm werden, als sie hoffen, Doktor!" McCoy POV Die Entscheidung ihm zum Ersten zu machen, lag damals bei Jim und nicht bei mir, also war es nun mal seine Aufgabe. "Ich gehe davon aus, dass Mr. Spock abermals von Captain Kirk bedrängt und verärgert wurde. Es sollte ihn nicht weiter daran hindern, acht Stunden lang die Stellung zu halten und immerhin hat er noch Sie, oder?" Mit einer Augenbraue nach oben sah ich sie fragend an. "Und Sie müssen mir glauben, Captain Kirk wäre im Moment nicht mal in der Lage allein die Toilette aufzusuchen. Er hat in letzter Zeit kaum geschlafen und holt das jetzt nur ein wenig nach. Ein übermüdeter Captain bringt uns leider noch viel weniger, als ein emotionaler Vulkanier." Eigentlich ging ich nicht davon aus, dass etwas passieren würde, aber wenn, dann musste ich wohl dem grünblütigem Waldschrat etwas mehr Vertrauen schenken. Es hatte bestimmt seinen Grund, warum er diese Position hatte, auch wenn ich ihn noch nicht gefunden hatte. Uhura POV Mich? Er sollte mich haben? Spock und ich waren schon vor unserer Mission getrennte Wege gegangen. Manchmal fragte ich mich, ob die Gerüchteküche hier auf dem Schiff wirklich so dermaßen langsam funktionierte. Oder ob McCoy generell nichts darauf gab. "Er mag müde sein, aber er kam zu mehr Schlaf, als Sie ihm zugestehen Mr. McCoy. Ich weiß das, weil er mit mir redet. Aber das tut hier nichts zur Sache. Ich werde ein Auge auf den Commander haben. Acht Stunden sollten zu schaffen sein." Damit ging ich meiner Wege und suchte den Commander auf. Er befand sich noch immer auf Kirks Zimmer, starrte gegen die Wand. Zumindest hatte er sich bewegt. "Der Captain wird die nächsten Stunden auf der Krankenstation verbringen. Mr. McCoy sah es als dringend an, ihn schlafen zu lassen. Er muss sehr erschöpft sein. Und ich soll Ihnen sagen, dass Sie von jetzt, bis zur Genesung des Captains, das Kommando über die Enterprise haben!" Spock bewegte sich kein Stückchen. Ignorierte er mich oder hatte er mich gar nicht gehört? "Commander?!" Nun drehte er sich doch zu mir um. "Wie schlimm ist es Lieutenant?" Es interessierte ihn also wirklich? "Der Doktor meinte, er hätte geprellte Rippen, eine geprellte Hand, Schürfwunden... Es sei nicht so schlimm, wie die letzten Male. Was meinte er damit Spock? Die letzten Male?" Der Vulkanier erhob sich von seinem Platz, ging schweigend an mir vorbei nach draußen und ließ mich einfach im Zimmer des Captains stehen. Kirk POV Als ich erwachte, tat mir jeder verdammte Knochen in meinem Körper weh und ich stöhnte leise auf. Pille hatte wohl die Schmerzmittel vergessen! Ich versuchte mich aufzusetzen, scheiterte jedoch kläglich, da mir dazu einfach die Kraft fehlte. "Pille?" Ich konnte nichts sehen, es war ziemlich dunkel auf der Station. "Pille, bist du da?!" McCoy POV Sollte sie denken, was auch immer sie wollte, ich empfand meine Tat als richtig. Damit nicht alle auf der Krankenstation umher schlichen und sich nicht trauten, etwas zu machen, brachte ich Jim in einen extra Raum. Während er vor sich hin schlummerte, erledigte ich den Papierkram der letzten Tage. Es war eine Menge angefallen. Es war aber auch nicht unbedingt meine Lieblingsaufgabe, Formulare auszufüllen. Irgendwie wurde das mit jedem Wort langweiliger. Doch wenn nicht ich, wer sollte es dann machen? Aus dem Trott holte mich Jims krächzende Stimme, die nach mir verlangte. "Brüll hier nicht so rum, ich bin ja da, verdammt! Computer Licht an, auf 40% und dann steigern!" Aus reinem Gluckeninstinkt hatte ich ihm schon mal ein wenig Essen und Trinken kommen lassen und stellte es ihm auf den Nachttisch. "Und wie geht es dir? Kopfschmerzen? Übelkeit? Ist dir schwindelig?" Auch wenn eigentlich alles soweit in Ordnung zu sein schien, besorgt war ich trotzdem um meinen Freund. Kirk POV Das Licht blendete mich trotz der geringen Stärke enorm und ich drehte meinen Kopf zur Seite. "Mir gehts gut! Ich fühl mich wie der junge Morgen, ich könnte Luftsprünge machen!" meinte ich sarkastisch. "Mir tut alles weh ... aber ich will hier weg!" Erneut versuchte ich mich aufzurichten und zu meinem eigenen Erstaunen schaffte ich es sogar. Mich mit meiner gesunden Hand am Rand des Bettes festhaltend, sah ich zu Pille hoch. "Lässt du mich jetzt gehen? Ich habe geschlafen, wie du es von mir verlangt hast, wenn auch nicht ganz freiwillig. Was fällt dir überhaupt ein, mir ständig irgendwelche Nadeln in den Hals zu rammen? Ich bin nicht dein persönliches Nadelkissen! Du bist damit nicht besser als Spock, der mich jedes Mal angreift, wenn er sich emotional von mir kompromittiert fühlt! Als ob ich das zum Spaß machen würde!" Ich sah meinen Freund finster an. "Du rufst jetzt sofort meinen ersten Commander! Und ich werde mit ihm gehen, ob es dir gefällt oder nicht!" McCoy POV "Weißt du was Jim, tu was du willst, und mit wem du willst! Richte dich doch zu Grunde! Nur mach das nicht unter meiner Aufsicht!" Dieser Mann wollte mich heute zur Weißglut treiben, was dachte er sich eigentlich? Weil er der Captain war, rollte nur sein Kopf, wenn etwas passierte? Da hatte er sich aber geschnitten! "Denkst du eigentlich auch mal an Andere, oder ist dir das komplett egal? Denkst du, es macht mir so viel Spaß, zuzuschauen wie du immer wieder aufs Neue die Fresse poliert bekommst? Haha, wirklich ganz witzig!" Genervt deutete ich auf seine Ausrüstung. "Ruf ihn doch selbst! Ich bin raus aus der Sache, du musst dir einen neuen ersten medizinischen Offizier suchen!" Wie voll ich die Schnauze gerade von ihm und seinem egoistischen Verhalten hatte, ging auf keine Kuhhaut! Freunde hin oder her. "Wenn es dir nicht passt, wie ernst ich die Gesundheit unseres Captains nehme, musst du dir echt jemand Neuen suchen!" Mittlerweile hatte ich meine wichtigsten sieben Sachen zusammen gesucht und ging zur Tür. "In der letzten Zeit hast du mir mehr graue Haare verpasst, als meine Exfrau während der gesamten Scheidung!" Damit verließ ich dann auch, mehr als sauer, das Krankenzimmer. Schlimmer konnte der Tag doch einfach nicht mehr werden! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)