Deep in Space von BigLeoSis ================================================================================ Kapitel 4: I'll try to fix you - 02 (written by BigLeoSis) ---------------------------------------------------------- Kapitel 04 – Kirk & Spock Ich erledigte meine Morgentoilette ziemlich schnell. Spock und ich hatten doch länger geschlafen, als gedacht. Noch mit der Zahnbürste im Mund ließ ich mir mein Frühstück replizieren, anschließend sprang ich schnell unter die Dusche. Als ich mich gerade anzog, wurde mir ein Besucher an der Tür angekündigt. „Captain, hier ist Lieutenant Uhura!“ „Treten Sie ein!“ forderte ich sie auf. Nur mit Hose und Stiefeln bekleidet stand ich nun vor ihr. „Ich hätte auch noch einen Moment gewartet“ meinte sie. Ich zuckte unschuldig blickend mit den Schultern, ehe ich in die Uniform schlüpfte. „Ich bringe Ihnen die medizinischen Daten, welche Sie angefordert hatten.“ Uhura reichte mir das PADD. Ich schlug die ersten Seiten auf, besah mir Chekovs Profil und Pilles Daten dazu. Die Sicherungstruppe also? Die konnten ihr blaues Wunder erleben! Die würde ich mir später vorknöpfen! Anschließend legte ich den PADD beiseite. „Captain, darf ich Ihnen eine Frage stellen?“ Verlegen blickte die Dunkelhäutige zu mir auf. „Diese Daten … über Schlafprobleme. Geht es dem Commander nicht besser?“ Im ersten Moment sah ich sie verwirrt an. Doch dann fiel mir ein, dass auch noch dazu Daten gespeichert waren. Ich ließ mich in einen nahen Stuhl fallen, deutete ihr, sich ebenfalls zu setzen. Wenn ich wohl jemandem auf diesem Schiff vertraute, dann der Linguistin. Mit Sicherheit hätte ich mich auch an Pille wenden können, aber der hätte nicht sonderlich freudig reagiert. Mit sorgenvollem Blick saß Nyota mir nun gegenüber. Ich wusste um den Kampf zwischen Khan und Spock und dass sich seitdem etwas zwischen Spock und Nyota geändert hatte, aber ich hatte nie näher danach gefragt. „Sie treffen sich nicht mehr mit Commander Spock. Was ist zwischen Ihnen vorgefallen?“ Die Dunkelhaarige sah betreten zu Boden. „Der Commander und ich haben uns getrennt, das ist wahr“ gestand sie. „Nach diesem Vorfall … ich hatte ihn noch nie so erlebt. Er war verzweifelt … wütend, völlig außer sich. Er machte mir Angst. Ich fühlte mich in seiner Nähe nicht mehr wohl. Und mit diesen Albträumen kam ich nicht zu Recht. Ich hatte das Gefühl, ich würde ihm nicht genügen. Er brauchte einfach jemand anderen bei sich.“ Nyota lächelte mich schwach an. „Er brauchte Sie.“ Es dauerte einen Moment, ehe ich meine Fassung wieder hatte. Spock sollte mich brauchen? „Sie müssen sich täuschen Nyota. Warum sollte Mr. Spock ausgerechnet mich brauchen?“ „Captain“ sagte sie leicht tadelnd. „Wenn er Sie nicht brauchen würde, warum schleichen Sie dann jede Nacht heimlich in sein Quartier?“ Meine Gedanken rasten. „Woher?“ „Woher ich es weiß? Captain, ich habe Augen und Ohren. Ich erkenne es mit Leichtigkeit, wenn an einer Tür der Code zweimal eingegeben wird. Und ich kenne die Tippmuster.“ Ich atmete tief durch, während Nyota sich von ihrem Platz erhob. „Keine Sorge Captain, Ihr Geheimnis ist bei mir sicher.“ Und an diesen Worten zweifelte ich nicht einen Moment. Es waren ein paar Tage ohne größere Zwischenfälle an Bord vergangen. Wofür ich ziemlich dankbar war. Ich hatte mir die Jungs von der Sicherung vorgeknöpft und ihnen einen moralisch sehr anspruchsvollen Vortrag über Alkohol gehalten. Ebenso hatte ich ihnen nahegelegt, in Zukunft die Finger von meinem Navigator zu lassen, da sie sonst mit ernsthaften Konsequenzen zu rechnen hätten. Die Abende beziehungsweise Nächte mit Spock waren seltener geworden, hatten aber noch nicht gänzlich aufgehört. Ab und an trieb es mich noch immer zum Vulkanier. Zu meiner großen Verwunderung hatte er mich auch bereits zweimal aufgesucht. Heute war das dritte Mal. Wir saßen bei einer Partie Schach zusammen, sprachen beinahe nicht miteinander. Spock war am gewinnen, da ich erstens ein miserabler Spieler war und zweitens etwas übermüdet, womit mir meine Konzentration etwas abhanden gekommen war. „Jim, du bist an der Reihe.“ Spocks Worte rissen mich aus meiner Gedankenlosigkeit. Mit einem Blick erkannte ich, dass es wenig Sinn haben würde, noch einen Zug zu machen. Er hatte sowieso gewonnen. Also schob ich das Brett beiseite und stand auf, um mir ein Glas Scotch zu genehmigen. „Möchtest du auch einen?“ Allein schon das hochziehen seiner Augenbraue reichte mir als Antwort. Was hatte ich auch anderes erwartet? Erwartete ich überhaupt zu viel? Ich wusste es nicht. Ich kehrte zu Spock zurück, setzte mich und nahm einen tiefen Zug. Es brannte wie Feuer in meiner Kehle. „Was fühlst du Jim?“ Diese Frage überraschte mich wirklich. „Was ich fühle? Ich weiß es nicht so genau … vielleicht ist es Resignation?“ „Resignation? Das verstehe ich nicht.“ „Spock ich fühle es, weil ich nicht mehr weiter weiß.“ Ein Seufzen entrang sich meiner Kehle. „Ich kann nicht erkennen, wohin uns dieser Weg führt und ob du mich begleitest.“ „Ich kann das Schiff wohl kaum in einem leeren Quadranten verlassen oder?“ „Um Himmels Willen Spock! Ich meinte nicht die Mission! Ich meine uns! Dich und mich! Was soll aus uns werden? Was habe ich zu erwarten? Freundschaft...?“ „Wir sind Freunde Jim!“ „... oder mehr, Spock?!“ Ich hatte ihn harsch unterbrochen, was ihn wirklich zum Schweigen brachte. „Du hast gesagt, am Kernreaktor, du würdest etwas fühlen. Was war es Spock? Angst? Wut? Liebe?“ Ich wusste, dass ich mich damit auf dünnes Eis begab. Mehr als einmal waren wir aus einem solchen Grund schon aneinander geraten. Aber ich musste es wissen! Und zwar jetzt! Erneut hatte ich mich erhoben und stand nun vor dem Schwarzhaarigen, meine Arme vor der Brust verschränkt. Der Vulkanier sah skeptisch zu mir auf. „Das ist lang her Jim, außerdem weiß ich nicht, was du damit meinst!“ Ich warf die Arme aus Verzweiflung in die Luft. War es denn so schwer? Konnte er nicht einfach das sagen, was er fühlte? „Was ich damit meinte Spock … hast du Gefühle für mich? Ist da etwas, das du mir entgegenbringen kannst?“ Er sah mich noch immer verständnislos an. Und ich war es Leid, mich ständig darüber fragen zu müssen, ob da etwas war. Ich drehte ihm den Rücken zu und starrte nach draußen, in die Leere des Weltraums. „Vermutlich hast du nur für deine Mutter je etwas gefühlt!“ Es kam erneut keine Antwort von Spock. Mein Blick war noch immer in die Ferne gerichtet. „Doch wahrscheinlich nicht einmal das!“ Mir entwich jegliche Luft aus den Lungen, als ich hart gegen die Wand prallte. Verdammt! Ich hatte es doch lauter als erwartet ausgesprochen. Und wenn Spock je einen wunden Punkt gehabt hatte, dann war es seine Mutter gewesen. Ich drückte mich von der Wand hoch und drehte mich genau in dem Moment um, als mich ein Schlag in die Rippen traf. Ich versuchte gar nicht erst auszuweichen, weil ich wusste, dass ich keine Chance hatte. Daraufhin versuchte ich mich aus der Schlaglinie von Spock zu bringen, indem ich mich hinter dem nächstbesten Möbelstück versteckte. Doch da war ich nicht lange in Sicherheit. Spock war einfach viel zu schnell für mich und meinen momentanen Zustand. Dennoch bedeckte ich zumindest mein Gesicht, um es zu schützen, während ich weiter zurückwich. Dabei stolperte ich über den Rand meines Bettes und stürzte. Ich brachte gerade noch rechtzeitig meinen Fuß hoch, womit ich Spock vor einem erneuten Schlag abhalten konnte, da ich ihn in der Magengegend traf. Er lag beinahe auf mir, seine Hände neben meinem Kopf abgestützt. Ich erwartete beinahe schon den nächsten Schlag, als ein erneuter Besucher angekündigt wurde und Uhura ohne Umschweife in meinem Wohnraum stand. „Captain, ich … COMMANDER!!!“ Ihre Stimme war laut, sie war wohl entsetzt. Mit wenigen Schritten war sie bei uns und kniete hinter meinem Kopf nieder. Da Spock bereits aufgehört hatte, konnte Uhura mich unter einiger Kraftaufwendung unter ihm hervorziehen. „Geht es Ihnen gut Captain?“ Ich brachte ein klägliches Nicken zustande. „Es geht … würden Sie mich dennoch auf die Krankenstation bringen Nyota?“ Es war eigentlich nur zu meiner eigenen Sicherheit. Ich war mir fast sicher, dass nichts gebrochen war, dennoch könnte ich ein paar Schmerzmittel vertragen. „Natürlich Captain!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)