Spinning Affection von Traiko ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Laut keuchend und völlig verschwitzt hielt Ray inne um sich mit den Händen auf seine Knie zu stützen. Er brauchte jetzt ein paar Momente um sich wieder zu fangen. Ein Blick hinauf bestätigte ihm seine Vermutung: Kai, ebenfalls von der Anstrengung schweißgebadet, beobachtete ihn eindringlich. Sofort machte sich ein mulmiges Gefühl in dem Chinesen breit. In diesem Moment musste Ray unweigerlich wieder an ein Gespräch mit Tyson denken. Als Ray seinen Eindruck kund gab, dass Kai ihn in letzter Zeit intensiver trainierte, legte der amtierende Weltmeister nur ein fettes Grinsen auf: „Ich wette, er lässt dich extra hart trainieren, damit er sich an deinem muskulösem Körper aufgeilen kann.“ Zunächst hatte er das nur für eine blöde Bemerkung von Tyson gehalten. Schließlich sprach er gern mal den Schwachsinn, der ihm gerade durch den Kopf schoss, aus. Doch mit der Zeit kam es Ray tatsächlich so vor, als ob ihr Leader ihn des Öfteren eben genau mit diesem eindringlichen Blick betrachtete. Was, wenn doch etwas an Tysons Idee dran war? Was wenn Kai ihn tatsächlich mochte? Doch ehe er sich weiter seinem Gedankengang hingeben konnte wurde er von dem Russen wieder in die Realität zurückgeholt: „Das war‘s für heute. Wir machen morgen weiter.“ Mit diesen Worten drehte Kai sich um und ging seines Weges. Laut ächzend ließ sich Tyson neben dem Chinesen auf den Boden gleiten: „Oh Mann. Dieser Sadist. Ich kann mich kein Stück mehr bewegen.“ Daichi tat es ihm gleich. „Erwarte bloß nicht, dass dich jemand nach Hause trägt.“ „Wenigstens nimmt er auch selbst an seinem Training mit uns Teil“, entgegnete ihnen ein ebenso völlig fertiger Max. Da die BBA sich nach der letzten Meisterschaft erst wieder aufbauen musste und somit kein größeres Event ausstand, hatten sich die Mitglieder der Bladebreakers entschlossen wieder alle zusammen zu trainieren. Schließlich konnte man ja so eine ganze Menge voneinander lernen während man in Form blieb. Ray hatte sich zu diesem Zweck bei Tyson einquartiert. „Hey Jungs, ich hab hier eine kleine Erfrischung für euch.“ Hilary, welche sich den letzten Teil des Trainings zusammen mit Kenny angeschaut hatte, kam nun mit einigen Getränken an und verteilte diese auch sofort. Ray bedankte sich und war, genau wie der Rest des Teams, sehr froh über das kühle Nass. „Also Leute, ich hab heute noch was vor. Bis später!“, Max winkte zum Abschied. Ray hatte schon eine Idee, was der Amerikaner vor haben könnte... Und Hilary anscheinend auch. Kaum hatte der Blondschopf dem Rest des Teams seinen Rücken gekehrt, stieß das Mädchen Ray unsanft in die Rippen und warf ihm einen vielsagenden Blick zu. Unmittelbar bereute der Chinese es, sich ihr anvertraut zu haben. Schicksalhafterweise musste ausgerechnet Hilary vor einiger Zeit Rays Niedergeschlagenheit...nun, auf den Grund gehen. Soll heißen, sie belagerte und durchlöcherte ihn so lange mit Fragen, bis er klein bei gab und ihr die Situation erklärte. Salima und ihr Team waren von ihrer Weltreise zurückgekehrt. Doch bisher hatte sie jedem geplanten Treffen mit Ray abgesagt. Stattdessen schien sie plötzlich Gefallen an Max gefunden zu haben. Zumindest trafen sie sich so gut wie jeden Abend nach dem Training irgendwo in der Stadt. „Also dann, Ray und ich haben auch noch etwas zu erledigen. Tschüssi!“, ohne, dass Ray noch irgendetwas dagegen unternehmen konnte, wurde er auch schon von der Braunhaarigen mitgezogen. Ihm schwante Böses. „Was hast du vor?“, war das einzige was er hervorbrachte. „Du kommst jetzt mit zu mir.“ Ihr fieses Grinsen trug nicht gerade dazu bei, Rays Bauchgefühl zu verbessern. Für seinen Geschmack waren sie viel zu schnell bei Hilary angekommen. Sofort schubste das Mädchen ihn in ihr Zimmer, in welchem Ray, aus Ermangelung an Sitzgelegenheiten, auf ihrem Bett Platz nahm. Hilary schloss ihr Zimmer ab und begann mit einem hinterhältigen Grinsen in ihrem Schrank zu wühlen und wie wild Kleider, Röcke und einen BH nach dem anderen neben Ray auf das Bett zu werfen. „Ähm...Hilary? Ich wiederhole mich ja nur ungerne, aber.... Was hast du mit mir vor?“, verlegen und nervös ließ der junge Mann seinen Blick schnell in einen anderen Teil des Zimmers wandern. „Na was wohl? Ich lege dir die perfekte Tarnung zurecht.“, kam die Antwort, wie aus der Pistole geschossen. Entsetzt sah Ray mit großen Augen zu der Braunhaarigen: „WAS? ICH soll DAS anziehen? DEINE Unterwäsche? Vergiss es! Ich zieh doch keine Frauenklamotten an!“ Das konnte doch unmöglich ihr Ernst sein! Trotzig stand Hilary auf, stemmte ihre Arme in die Seiten ihres Körpers und bedachte Ray mit einem Blick, der keine Widerrede zuließ: „DAS wäre die perfekte Verkleidung für dich! Und genau das was du da sagst, ist der springende Punkt. Wer würde dich denn schon in Frauenklamotten erwarten? Na? Genau. Niemand! So könntest du dich gefahrlos zu Max und Salima setzen und ein für alle mal herausfinden, was zwischen den beiden läuft!“. „Du spinnst doch! Das mach ich nicht mit!“, fauchte Ray sie an. Doch in diesem Moment stürzte Hilary sich auch schon mit einem gefährlichen Funkeln in den Augen und bewaffnet mit Minirock und BH auf den Kerl auf ihrem Bett. „Schau, da vorne sitzen sie“, flüsterte Hilary, die mit Ray in sicherer Entfernung stand, dem Chinesen zu, „Los, setz dich in ihre Nähe!“. Mit diesen Worten schubste sie ihn Richtung des Eiscafés, vor welchem Max und Salima an einem Tisch saßen und sich bei einem Eis unterhielten. Hilary hatte den Kampf gewonnen und Ray, zu seinem Leidwesen, nach ihren Vorstellungen „verkleidet“. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Langsam schlenderte der junge Mann nun in Minirock, Bluse, ausgestopften BH und langen, offenen Haaren sowie Make-up zu dem Tisch neben seinem Teamkollegen. Dabei musste er höllisch aufpassen nicht in den hohen Schuhen umzuknicken. Himmel, war ihm das peinlich! Er hoffe wirklich inständig, Hilary möge mit ihrem verrückten Plan Recht behalten. Und tatsächlich, Max und Salima schienen keine besondere Notiz von ihm zu nehmen. Gott sei Dank! Erleichtert spitzte der Verkleidete seine Lauscher. „...Das klingt doch super!“, Max strahlte vor Freude. Salima erwiderte dies mit einem Lächeln, „Ja, allerdings. Ich bin froh, dass wir endlich soweit sind. Vielen Dank, Max. Oh, und auch ein Danke für die Einladung.“ „Hey, das hab ich doch gerne getan.“ Worüber unterhielten sich die beiden da bloß? „Also dann, ich mach mich mal auf die Socken. Bis bald.“ Mit diesen Worten stand Salima auf und ging ihres Weges. Max machte sich daran zu bezahlen und stand dann ebenfalls auf. Dabei fiel sein Blick auf Ray. Erschrocken sah der Chinese den blonden Jungen an. Jetzt war alles zu spät. Max hatte ihn sicherlich durchschaut! Gerade als Ray ansetzten wollte um sich zu erklären, legte der Amerikaner ein freundliches Lächeln auf und zwinkerte ihm keck zu, eher er kehrt machte und das Eiscafé verließ. Was sollte das denn jetzt bitte bedeuten? Hatte er ihn etwa durchschaut? Oder ...hatte er ihn womöglich... gerade angeflirtet? Ein Gedanke schlimmer als der andere! Verwirrt legte Ray seinen Kopf in die Hände und bemerkte zunächst gar nicht, dass sich Hilary, welche die ganze Szene beobachtet hatte, zu ihm an den Tisch setzte: „Siehst du, ich habe dir doch gesagt, dass die Verkleidung idiotensicher ist. So erkennt dich keiner!“ Ray wollte gerade dazu ansetzen, dass er sich da nicht so sicher sei, als Tyson mit Daichi im Schlepptau sein Blickfeld betrat. Zu allem Überfluss hatten die beiden Hilary ausgemacht und steuerten jetzt direkt auf sie zu. Na toll, musste heute denn jeder seiner Teammitglieder ihn in diesem Aufzug sehen? Hoffentlich, hoffentlich irrte sich Hilary nicht, was seine Tarnung anbelangte. „Hi Hilary. Wer ist das? Eine Freundin von dir?“, Tyson hatte offenbar Interesse an ihm. Ray konnte förmlich die Blicke des amtierenden Weltmeisters auf seinem Körper spüren... Auch Hilary schien dies zu bemerken. Mit einem Grinsen auf den Lippen konnte sie es sich nicht verkneifen mitzuspielen: „Wieso sollte ich auch solchen Kindsköpfen wie euch alle meine Freundinnen vorstellen?“ Mit diesen Worten ergriff sie demonstrativ beschützend Rays Hand. Tyson legte ein Lächeln auf, das ganz alleine dem verkleideten Chinesen galt und setzte sich ohne zu fragen mit an den Tisch: „Aber es wäre doch eine Schande für sie, den weltbesten Beyblader nicht bekannt gemacht zu werden. Hallo, ich bin Tyson. Wie ist dein Name?“ War er etwa gerade dabei ihn anzugraben? Ungläubig schaute Ray dem jungen Mann ins Gesicht, was eben diesem ein kurzes Lachen entlockte: „Oh, da scheint aber jemand verblüfft zu sein. Oder bist du eingeschüchtert? Das brauchst du wirklich nicht sein. Ich beiße nicht. Es sei denn du verlangst es.“ Darauf folgte erneut ein verlegenes Kichern. „Sie ist wohl eher entsetzt,“ konterte Hilary genervt und damit beschrieb sie Rays aktuelle Stimmung sehr treffend. Daichi, der bis zu diesem Zeitpunkt nur stillschweigend auf Ray gestarrt hatte, klappte nun der Unterkiefer herunter. Entsetzt zeigte er auf den Verkleideten: „Ich glaub‘s nicht! Ray wirft sich in Frauenklamotten um Tyson rumzukriegen. Das muss ich unbedingt den anderen erzählen! Ha!“ „WAS? RAY?“, waren die einzigen Worte, die der Weltmeister hervorbrachte während er abrupt aufstand und seinen Teamkollegen mit Entsetzen anstarrte. „DAICH! Wag es dich und du wirst deines Lebens nicht mehr froh!“, vor Wut kochend erhob sich auch Hilary, um dem Hitzkopf Einhalt zu gebieten. Mit einem selbstgefälligen lauten Lachen hechtete der Rothaarige davon, worauf Hilary, wüst schimpfend, gleich die Verfolgung aufnahm und nach einigen Momenten waren die beiden außer Sichtweite. Tyson, der sich das kleine Spektakel angesehen hatte, drehte sich nun wieder zu Ray um: „Wieso bist du verkleidet? War das Hilarys Idee?“ Ungläubig betrachtete er sein Gegenüber, der jedoch nur widerwillig nickte. Die ganze Sache war doch von Vornherein zum Scheitern verurteilt gewesen. Am liebsten würde Ray gleich hier an Ort und Stelle vor Scham in den Boden versinken. „Ah! Sag nichts, ich weiß warum ihr das getan habt,“, das überhebliche Grinsen auf den Lippen des Weltmeisters wollte Ray nicht so Recht gefallen, „Haha, verkleidet aus Frau. So würde niemand Verdacht schöpfen. Ganz schön clever. Aber habt ihr Kai denn wenigstens Bescheid gesagt, dass du hier auf ihn wartest? Sonst sitzt du ja noch bis morgen hier.“ Das konnte doch nicht wahr sein. Fing er jetzt schon wieder damit an? War das alles nicht schon alles beschämend genug? Kai war nun wirklich die letzte Person, der er in diesem Aufzug begegnen wollte. Am Ende würde er... Würde er... Oh nein, Ray wollte lieber nicht daran denken, was Kai am Ende alles denken oder tun würde. Tyson jedoch schien die peinliche Verlegenheit in Rays Gesicht anders zu interpretieren: „Ah, okay, verstehe. Mach dir keinen Kopf Ray, ich steck Kai mal eben, dass hier eine Schönheit auf ihn wartet.“ Mit einem Zwinkern machte er sich eilig auf den Weg. „Tyson, warte, halt!“, rief Ray ihm noch verzweifelt hinterher, doch der junge Mann war nicht mehr aufzuhalten. Heute Abend wollte ihm wohl alles schief laufen, dachte der Chinese genervt. „Guten Abend, was kann ich Ihnen bringen?“, Ray hatte gar nicht bemerkt, dass sich ihm eine junge Kellnerin des Eiscafés genähert hatte. „Nichts, danke. Ich hatte für heute schon mehr als genug.“ Angefressen stand er auf und ließ die irritierte Bedienung zurück. Der Schmach, jetzt noch auf Kai zu treffen, würde er sich garantiert nicht aussetzen. Er musste so schnell wie möglich aus diesen Klamotten raus und eine heiße Dusche würde ihm bestimmt ein wenig helfen, die seltsamen Ereignisse von heute erträglicher zu machen. Tatsächlich stellte sich die Dusche als willkommene Erfrischung heraus. Vielleicht sollte er sich im Anschluss noch ein Weilchen in den Garten setzen um am Teich den Sonnenuntergang beizuwohnen. Er war wirklich sehr froh darüber, dass Tysons Großvater sich so sorgfältig um den Garten kümmerte. So konnte er wirklich eine Oase der Entspannung sein, wenn nicht gerade Daichi und Tyson wieder lauthals zankten. Mit diesen Gedanken trat Ray auf den Flur - lediglich mit einem großen flauschigen Handtuch um seinen Hüften. Schließlich hatte er es ja nicht weit bis zu dem Gästezimmer, in dem er untergebracht war. Er war bereits auf halber Strecke, als er von einer wohlbekannten Stimme aus seinen Gedanken geholt wurde: „Was wolltest du mir Wichtiges sagen?“ Erschrocken fuhr der Chinese herum und sah geradewegs Kai in die Augen. „“W...Was?“, stammelte er. Oh nein! Was war das denn bitte für eine verquere Situation! Ausgerechnet Kai fand ihn quasi nackt im dem Flur auf! Oder hatte er ihm womöglich sogar aufgelauert?Und er dachte schon, dieser seltsame Tag sei endlich vorbei. Da hatte er sich wohl gewaltig geirrt. „Kai!“ brachte Ray erstaunt hervor. Der Russe verdrehte genervt die Augen: „Ja, genau der“, langsam ging er ein paar Schritt auf den frisch Geduschten zu, „Also, was gibt es?“ Der Angesprochene wich mit weit aufgerissenen Augen vor seinem Leader zurück, bis er an die Wand stieß. Doch so sehr er auch wollte, Ray brachte kein Wort hervor. Langsam wurde es Kai zu bunt. Verärgert brachte er seine Hände an jeweils eine Seite von Rays Kopf an die Wand und schaute ihm direkt in die Augen. So in die Enge getrieben konnte er ihm nicht mehr entkommen. Rays Herz raste. Nein, so konnte das doch nicht weiter gehen! Er konnte doch nicht immer und ewig ausweichen und weglaufen. So würde Kai sich bestimmt nur immer weiter Hoffnungen machen, wenn er denn wirklich auf ihn stand. Und am Schluss würde ihm ein Korb umso mehr treffen. Ray wollte ihn nicht verletzen, schließlich mochte er ihn ja. Aber er mochte ihn nun mal nicht als festen Freund in einer Beziehung. So unangenehm ihm das auch war, er musste endlich klar Schiff machen. Er nahm noch einmal tief Luft ehe er sagte: „Kai, ich....ich will, dass alles so bleibt wie es ist! Verstehst du?“ Sichtlich irritiert zog Kai eine Augenbraue hoch. Just in diesem Moment bemerkte Ray, dass sich sein Handtuch von seinen Hüften löste und sich verabschiedete. „Ray? Kannst du mir mal Driger für eine...“, Kenny, der gerade um die Ecke bog, verstummte mitten in seinem Satz als er das Bild, dass ihm die beiden Blader boten erblickte: Kai drängte Ray, der splitterfasernackt und gehörig errötet war, an die Wand und hinderte diesen daran, wegzukommen. Doch nun hatten die beiden ihre Köpfe zu dem ihm gedreht und sahen ihn an. „Äh...ähm...ich..komme besser später wieder....“, mit diesen Worten flüchtete ein furchtbar verlegener Chef. Oh Gott, war Ray das peinlich! Wie dieser Tag ständig noch eins drauf setzte! Anscheinend war auch Kai die Situation unangenehm, denn er nahm die Hände wieder von der Wand weg und verschränkte die Arme. Der Chinese ergriff sofort seine Chance und sammelte sein Handtuch wieder ein, welches er auch sogleich wieder um sich schlang. Als er wieder zu Kai aufsah, verzog dieser grummelnd das Gesicht. Ray konnte grade noch hören wie der Russe etwas davon murmelte, dass Tyson was erleben könnte, bevor Kai kehrt machte und ihn wieder alleine ließ. Daher wehte also der Wind. Das hätte sich Ray ja denken können, dass Tyson hinter dem ganzen Schlammassel steckte. Er hatte Kai also wirklich Bescheid gesagt. Dieser Trottel. Nun musste Ray doch grinsen. Kai würde ihm ganz bestimmt eine gehörige Lektion erteilen, da war er sich sicher. Er hoffte nur, dass die ganze Sache jetzt auch wirklich geklärt war... Seufzend beobachte Ray, wie sich der Himmel langsam verfärbte. Endlich ging dieser verrückte Tag zu Ende. Er hatte seinen Plan in die Tat umgesetzt und sich an den Teich in den Garten gesetzt. Die Ruhe war ihm jetzt mehr als Recht um seine Gedanken zu sammeln, schließlich gab es eine ganze Menge Verwirrungen heute. Kenny, der später tatsächlich noch einmal vorsichtig an Rays Zimmertür klopfte, konnte alles erklärt werden. Und auch Hilary hatte Daichi und Tyson schließlich aufgeklärt, warum sie Ray in ihre Klamotten gesteckt hatte. Womit seine Gedanken wieder bei Max und Salima waren. Worüber sie heute wohl gesprochen hatten? Sollte er sich vielleicht geschlagen geben und Max das Feld überlassen? Ja, bestimmt war es sogar besser so, schließlich schien Salima ja wirklich kein Interesse an ihm zu haben. Niedergeschlagen lies er sich seufzend ins Gras fallen und sah in den Himmel, in dem ein paar rosarote Wolken hingen. „Hier bist du also“, hörte er eine Frauenstimme und keinen Augenblick später beugte sich ein rothaariges Mädchen über ihn. „Salima!“, erstaunt setzte Ray sich wieder auf. Wenn man vom Teufel... denkt. Die Überraschung kennzeichnete noch immer Rays Gesicht: „Das ist ja ein Ding,“, doch langsam dämmerte ihm, wen sie suchen könnte, was ihm sogleich einen kleinen Stich versetzte, „Du willst bestimmt Max sehen, oder? Ich kann gerne mal sehen ob er bei Tyson ist.“ Doch das Mädchen vor ihm schüttelte nur den Kopf: „Nein, nein, ich bin wegen dir hier, Ray. Ich wollte mich gerne bei dir bedanken. Dafür, dass du damals für mich und mein Team da warst, als es uns schlecht ging.“, verlegen kramte sie in ihrer Tasche und holte einige Blätter hervor. Nun war Ray doch sehr gespannt. Verlegen räusperte sich Salima: „Ich... Hab dir ein Lied geschrieben... zum Dank. Max hat mir in den letzten Tagen bei den Lyrics geholfen. Wir haben das ganze geheim gehalten, damit es eine Überraschung für dich ist.“ Das hatte also die ganze Zeit dahinter gesteckt. Ray fiel ein riesiger Stein vom Herzen. Und nun wollte sie ihm sogar etwas vorsingen! Nervös sah sich Salima noch einmal um bevor sie tief Luft holte und dann anfing ihr Dankeslied vorzutragen. Rays Lächeln, mit dem er sich vorlehnte um besser Salimas Gesang zu vernehmen, kam aus seinem tiefsten Inneren. Das war ja fast zu schön um wahr zu sein. Aber wie hieß es doch gleich so schön? Man soll den Tag nicht vor dem Abend... ähm... verfluchen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)