Aufgewachsen unter Trümmern von RedViolett ================================================================================ Kapitel 21: Hochmut kommt vor dem Fall -------------------------------------- Aufgewachsen unter Trümmmern 17tes Kapitel: Hochmut kommt vor dem Fall „Saiyjain no Ouji, tritt vor.“ Stolz erhaben, tat ich wie mir befohlen wurde und sah der Echse vor mir streng in die Augen. Gerade erst waren Nappa, Radditz und ich von Orbet´h zurückgekehrt und immer noch trug ich das Blut meiner zahlreichen Opfer auf dem Körper. Mein simpler, dunkelblauer Gi-Anzug war an vielen Stellen eingerissen, meine Haut starr vor Dreck und Blut. Das Haar hing mir wild zerzaust in die Stirn, doch störte mich meine Aufmachung ziemlich wenig. Sofort hatten wir uns nach unserer Ankunft bei dem Galaxienherrshcer zu melden und so tat ich wie gehießen. Hier war ich nun, bestärkt vom Kampf und dem Rauschen meines saiyanischen Blutes und beugte mich erneut Freezers Ankündigungen, doch verriet mein stolzer Blick, dass ich der diebischen Echse niemals nachgeben würde. Niemals wieder. Ich würde ihnen allen beweisen, dass mir so schnell keiner etwas anhaben konnte. Niemals wieder, würde ich aufgeben. Mich niemals wieder jemandem völlig ausliefern müssen. Mein Stolz war alles was ich noch besaß und diesen, würde ich behalten. Diesen Einen würde ich verteidigen bis zum Schluß. Bis auf Ewig. „Man sagt du hättest die Bewohner Orbeth´hs im Alleingang ausgeschaltet....“ Kurz warf ich einen flüchtigen Blick nach hinten auf meine Gefährten. Schweigend sahen mir die letzten Überlebenden meines Volkes in die Augen. Besonders Nappas strenger Blick lag auf mir doch kurzerhand wandte sich mein ewiger Mentor ab und sah stur zur Wand. Ich konnte ein Frösteln meines Körpers nicht mehr unterdrücken. Dunkel erinnerte ich mich an seinen geschockten Gesichtsausdruck zurück, als mein Blutbad auf Orbet´h geendet hatte. Vergessen wurde all die Zeit, all das Geschehen um mich herum, als mein eigener Geist mich erneut zurück schickte. Zurück auf den heißen Wüstenplaneten und seine grausame Vergangenheit..... ~*~ Die heiße Luft war erfüllt mit dem Geruch frischen Blutes und krampfhaft versuchte ich meine heftige Atmung zu kontrollieren, doch scheiterte ich kläglich. Immer noch war die wilde Anspannung des Blutrausches in meinem Körper zu spüren und nur merklich konnte ich das reißende Beben stoppen. Meine Muskeln brannten vor Schmerz und abermals atmete ich langsam aus. Das Klopfen meines Herzens beruhigte sich allmählich und nach etlichen Minuten der Ruhe hob ich den Blick. Tote, blutverschmierte Körper lagen tief verstreut im weißen Wüstensand des Planeten, alleinig ihr dunkles Blut schimmerte verlassen in der alles verbrennenden Sonne. Die Luft war erfüllt vom Geruch brennenden Fleisches und nur wage konnte ich mich an das zuvor Geschehene erinnern. Alles verschwand in einem bleiernden Schleier des Vergessens und betreten hielt ich mir die nun pochende Stirn. Ich hatte gekämpft, sicherlich...doch.....waren mir die Einzelheiten mehr als unklar. Erneut fiel mein Blick auf meine blutverschmierten Hände und versuchte mich zu erinnern, doch wurde mir hierfür keine Zeit geschenkt, als.... „Bist du jetzt fertig?“ Erschrocken sah ich auf, als die dunkle Stimme meines Mentors über mich fiel und sofort suchte ich seinen Blick. „Geht es dir jetzt etwa besser, hm?“ Seine Stimme hatte einen versteckten, gar sarkastischen Unterton und verwirrt blinzelte ich auf, als ich den Sinn hinter seinen Worten nicht verstand. Verbissen stand Nappa vor mir, verschränkte die Arme vor der Brust und sah mich aus strengen Augen an. Kurz huschten meine dunklen Opale über seine Statur und mir fiel auf, das er kaum etwas abbekommen hatte. Keine einzige Schramme, nicht mal ein Anzeichen dafür, dass er gekämpft hatte, thronte auf seinem Körper. Somit...musste also wirklich ich alleinig für dieses ganze Chaos verantwortlich gewesen sein. Doch...wieso sah mich der ältere Saiyjain dann nur so erbost an? Wieder stellte mir Nappa die gleiche Frage und wütend zogen sich meine Augenbrauen zusammen, als ein gefährliches Knurren meine Kehle verließ. Was bildete er sich ein? Verbissen ballten sich meine Hände zu Fäusten als erneuter Zorn in mir stieg. Sein ewiges Lammentieren ging mir gewaltig gegen den Strich. Wir waren Kämpfer, waren Krieger. Wir waren Saiyajins. Wir waren geboren um zu töten, denn nichts anderes war unsere Bestimmung. Für nichts anderes lebten wir, als für den Kampf. Was war also sein Problem? Immer noch war ich vor Wut zu gelähmt, als dass ich antworten konnte, zu tief wallte der blinde Zorn in mir auf. Hatte ich mich nicht strikt nach Freezers Anordnung gehalten? Tat ich nicht genau das, was die Echse immer von mir gewollt hatte? Und nun war selbst das nicht gut genug. Ließ ich Gnade mit meinen Opfern wallten, war es nicht recht genug. Tötete ich blindlings nur um einer weiteren Strafe zu entgehen, war auch dies der falsche Weg. Ab wann.....würde ich alleine Entscheidungen treffen können? Ab wann... würde man mich ernst nehmen? Zum Teufel mit ihnen allen.  „Du kannst mir mit deiner Predigt gestohlen bleiben, Nappa.“ Dunkel war der reine Zorn in meiner Stimme zu hören und kurz zuckte mein Gegenüber erschrocken zusammen, als mein Wutausbruch gestartet hatte. Kurz sah ich wilden Schmerz hinter braunschwarzen Opalen aufwallen, doch versuchte ich dies zu verdrängen. Zum Teufel mit seinen Ratschlägen. `Wir hatten uns geschworen unsere Opfer nicht leiden zu lassen.´ Pff, so ein Blödsinn. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, dass sich Nappas Gesicht langsam mehr und mehr der steigenden Wut beugte, doch war ich zu aufgebracht um dies zu bemerken, steigerte mich immer weiter hinein in wilden Hass und blinden Zorn. Doch erst später sollte ich herausfinden, dass es reine Schuld gewesen war, die mich nicht mehr loslassen konnte. Die mich so handeln ließ. Und mich auf ewig plagen sollte. „Ich weiß schon was du sagen willst: Komm mir nicht damit, Vegeta. So war das nicht abgemacht, Vegeta.“ Treffend äffte ich die Stimme des Anderen nach so gut ich konnte und bemerkte nicht die steigende Zornesröte im Gesicht des größeren Saiyajins. „Aber weißt du was? Deine Weisheiten kannst du dir sonst wo hinschieben. Ich hab´s langsam satt.“ Meine Wut war nicht berechtigt, doch konnte ich im Moment des Affektes nicht anders.  Was nahm sich dieser niedere Krieger heraus? Wusste er eigentlich mit wem er sprach? Erneut erbebte mein Körper vor reiner Zorn und frustriert verschränkte ich die Arme vor der Brust. Niemals wieder würde ich mich beugen. Vor niemandem. „Sie sind alle tot. Jeder Einzelne von Ihnen. Was willst du also noch von mir? Habe ich meinen Auftrag nicht mir Bravour gemeistert?!?“ Kurzerhand konnte ich sehen wie mein Gegenüber kurz nach Luft schnappte bevor seine Augen erbost funkelten. Ich wusste, dass ich zu weit ging, doch konnte ich einfach nicht anders.  „Du sollst dich aber dabei nicht selbst verlieren, Vegeta.“ Geschockt sah ich auf, blinzelte abermals, als mich die Wucht der Bedeutung dieses einen Satzes traf, wie ein Blitz. Ich... ich sollte was? Gerade wollte ich erneut zum Wort ansetzten und dieses mal, das konnte ich versichern, würde es unschön werden, doch riss mich eine neue Stimme abrupt aus dem Konzept. „Jungs, kriegt euch mal wieder ein.“ Radditz konnte und wollte sich das Ganze nicht mehr mitansehen und war aufmunternd in die Mitte getreten. Nun stand der jüngere Saiyajin schlichtend zwischen Nappa und mir und versuchte die Wogen zu glätten.  „Wir sind alle erschöpft und wahrscheinlich mit dem Nerven ziemlich am Ende. Lasst...... lasst es gut sein für heute. Okay?“ Radditz flehender Blick musste irgendetwas in mir bewirkt haben, denn sofort wandte ich mich beleidigt um und starrte an irgend einen Punkt am Horizont. Wieso ich so in Rage war wusste ich selbst nicht. Viellicht war es Frust.... oder vielleicht war einfach nur Fayeth Tod immer noch zu schmerzlich in den Tiefen meines Bewusstseins verankert, als dass ich loslassen konnte. Doch wusste ich letztlich nur eines. Dass dieses Gespräch noch lange nicht sein Ende gefunden hatte. Noch lange nicht. ~*~ „Soll ich meine Frage von eben wiederholen oder muss ich dir auf die Sprünge helfen?“ Erschrocken sah ich auf und schaffte es gerade noch, ein wirres Keuchen zu unterdrücken, als mich Freezers Stimme erneut aus den Gedanken riss. Was..... Ach ja. Hastig schluckte ich den trockenen Kloß in meinem Hals hinunter und sah auf den Galaxienherrscher vor mir.  Doch sofort wurde Angst und Unsicherheit durch einen starren, strengen Blick verdrängt und Freezer lachte belustigt auf, als er dies bemerkt hatte. Niemals wieder, würde ich fallen. Nicht vor ihm. „Ein Kinderspiel. Die Rasse der Bytzteken ist auf ewig ausgelöscht, bis auf den letzten Mann und der Planet nun in eurem Besitz, mein Lord.“ Lord.....wie sehr ich dieses Wort hasste. Wütend funkelte ich Freezer an, doch war es ratsam meinen Zorn nicht zu zeigen. Ich hatte schon oft genug am eigenen Leib erfahren müssen, was geschah wagte man eine offene Rebellion gegen den einzigsten Herrscher des Universums. So auch beim letzten Mal, als..... „Das beruhigt zu hören.“ Wieder kicherte Freezer belustigt auf und schritt langsam auf mich zu, doch wich ich nicht zurück. Die Zeiten meiner Angst waren vorüber. Das dachte ich zumindest.... „Du hast mich nicht enttäuscht Vegeta, daran besteht kein Zweifel, doch....“ Tadelnd lief die Echse um mich herum und langsam folgte ich ihm mit den Augen auf Schritt und Tritt.  „....sind wir nicht etwas hochmütig, findest du nicht? Jeder X-beliebige Söldner hätte diesen Auftrag ausführen können. Mache dich nicht größer als du eigentlich bist.“ Wild schloss ich meine Hände zu Fäusten und versuchte das stetige Beben zu unterdrücken. Ich durfte mich nicht auf seine Sticheleien einlassen, durfte nicht blind seinem fiesen Spiel nachgeben, denn dann hatte ich schon verloren. Er wollte mich fordern um mich erneut besitzen zu können. Doch dieses Mal, sollte es ihm nicht gelingen. Doch die überraschende Standpauke blieb aus und fragend sah ich auf den Herrscher meines Seins, als er sich schließlich lächelnd abwandte, die Arme hinter dem Rücken verschränkte und an das offene Fenster trat. Kühl zog die Brise Zyrs an diesem späten Nachmittag über uns hinweg, doch war ich zu aufgebracht, zu nervös um dies zu bemerken. Eigentlich sollte ich Freezers Umgang, sein Art und Eigenschaften gewohnt sein, doch brachte mich seine pure Anwesenheit jedes Mal in neue Zweifel, schürte erneute Unsicherheit und riss mich aus dem Konzept.  Er war zu ruhig... zu überlegend. „Vergiss eines nicht, Vegeta.“ Diabolische Augen beobachteten mich haargenau und abermals konnte ich ein Zittern nicht mehr unterdrücken. Irgendetwas schien er zu planen. Irgendeine neue Folter, mit der er mein Handeln, meinen Stolz und meine Ehre eindämmen konnte. Mich brechen konnte, voll und ganz. Doch konnte ich die Zeichen nicht deuten und tappte weiterhin im Dunkeln. „Hochmut kommt vor dem Fall. Und wir wollen ja alle nicht, dass du dich an dir selbst verletzt, Saiyajin. Pass auf, dass du dich nicht verbrennst, denn.....“ Grinsend trat die Echse auf mich zu und nahm mein Gesicht in ihre Hände. Eisern war Freezers Griff und forderte mich auf, ihm in die Augen zu sehen. Sein harter Griff schmerzte unweigerlich, doch würde ich dies niemals zugeben und biss die Zähen aufeinander.  Niemals.... aufgeben. Belustigt starrten mich rote Opale lüstern an und krampfhaft versuchte ich dem strengen Blick stand zu halten. Was war es, was Freezer begehrte? Was nur hatte ich in ihm geweckt, dass er so ein Interesse an mir hegte? Oder... konnte die diebische Echse einfach nicht anders? Doch plötzlich wurde ich abermals aus meinen Gedanken gerissen, als ich Freezers tiefe Stimme über mir hören konnte. Die Worte, welche nun seine Lippen verließen waren mir nicht fremd und dennoch.... und dennoch verspürte ich nichts als reine Angst, als ich die verstecke Bedeutung hinter den Zeilen entziffern konnte.  Tief im Inneren wünschte ich mir, ich würde blind und taub bleiben für Freezers stummes Begehren, doch traf mich die Wahrheit jedes mal aufs neue und erschütterte mich bis tief ins Mark. „....es wäre schade um dieses schöne Gesicht, nicht wahr? Wirklich.... wirklich schade.“ ~*~ Tief waren meine Gedanken, als meine Gefährten und ich uns an diesem späten Abend in die Kantine aufmachten. Die Hände frustriert in den Hosentaschen meiner schwarzen Shaironenkleidung gesteckt, lief ich, den Blick tief gesenkt, den weiten Flur des Haupthauses entlang, alle Gedanken ausblendend. Alles um mich herum vergessend. Freezers Audienz, seine Taten und Worte hatten mich tief bewegt und zum Nachdenken gebracht. Was meinte die Echse mit ihren Worten? Irgendetwas schien Freezer zu planen, doch konnte ich es nicht beim Namen nennen. Irgend etwas schien dem Galaxienherrshcer gar nicht gefallen zu haben und seine kalte Drohung hatte mich erneut alarmiert. Doch tappte ich weiterhin im Dunkeln. Selbst, als wir nach der Audienz und nach Bestatten des Berichtes unser Apartment aufgesucht hatten, jeweils alle in tiefem Schweigen gehüllt, wurde ich nicht schlau aus Freezers Worten, so oft ich auch darüber nachdachte. Alles, selbst an seiner Mimik und Gestik hatte nach einer warnenden Drohung geschrieen. Alle Signale waren auf höchste Stufe gestellt, doch konnte ich den Sinn hinter Freezers Worten nicht ganz verstehen. Und als mich, spät am Abend und nach einer frischen Dusche, Kopfschmerzen heimsuchten, ließ ich es bleiben. Momentan hatte ich ganz andere Probleme, als mich um die Echse zu kümmern. Nach meinem Ausbruch auf Orbet´h hatten Nappa und ich uns noch nicht aussprechen können. Und um ganz ehrlich zu sein, hatte ich dies auch nicht vor. Tief hatte mich das Verhalten des anderen Saiyajins gekränkt und somit war es nur eine Frage der Zeit, bis so etwas passieren würde. Wieso nahm mich mein Mentor nicht ernst? Langsam war ich wirklich alt genug um eigenständig handeln zu können. Langsam.... sollte er sich seines Standes bewusst werden. Ich war sein Prinz. Er hatte mir Respekt und Gehorsam zu folgen. Ich brauchte keine Bemutterung, brauchte nicht seine Ratschläge und brauchte nicht sein verdammtes Mitleid. Es reichte schon, dass ich mich vor Freezer beugen musste. Nicht auch noch vor meinen eigenen Gefährten. Wütend ballte ich erneut meine Hände zu Fäusten und bließ langsam die angestaute Luft aus den Lungen.  Nur ein Mal.... nur ein einziges Mal wollte ich mich nicht rechtfertigen müssen. „Hast du schon das Neuste gehört, Vegeta?“ Radditz Stimme riss mich abermals aus meinen Gedanken und hastig sah ich auf. Bardocks ältester Sohn hatte sich zu mir zurückfallen lassen und anhand seines Blickes konnte ich sehen, dass seine nächsten Worte, nichts gutes bedeuten sollten. „Die Ginyu Force ist wieder zurück. Erst heute eingetroffen.“ Na toll, auch das noch. Grummelnd sah ich erneut zu Boden und betrachtete meine eigenen schwarzen Espidrillas, wusste nicht wohin mit meinem Blick. Die Ginyu Force. Zu allem Übel auch noch das. Als wäre Alles nicht schon schlimm genug. „ich dachte Ginyu wäre auf Sondermission. Was macht er schon wieder hier auf Zyr?“ Meine eigenen Stimme klang trocken und nur schwer konnte ich meine Unsicherheit verstecken. Schon öfters war ich früher an die Sondereinheit geraten, früher schon den damaligen Kriegern ein Dorn im Auge gewesen. Als ich das erste Mal auf die Sonderkommission traf war ich knappe 15 Jahre alt gewesen, kurz vor dem Beginn meines Radagask´s. Doch ihre Abneigungen, Sticheleien und Erniedrigungen verfolgten mich noch bis heute. Damals bestand das Team noch aus 4 Mitgliedern. Freezer suchte verbissen nach dem Fünften und Gerüchten zu Folge sollte er schon eine Auswahl getroffen haben. „Ist Jeeze schon befördert worden? Oder hat der Kinjaké noch eine Gnadenfrist bekommen?“ Ich mochte den weißhaarigen Krieger nicht, ganz und gar nicht. Schon meine allererste Begegnung mit ihm war zum Scheitern verurteilt gewesen und damals, während des Trainingskampfes, hatte ich mich seiner Stärke beugen müssen. Ich hatte verloren, haushoch. Kein Wunder also, dass der Rothäutige höchster Topfavorit war.  Die damalige Trainingsverteilung war nicht fair gewesen, doch hatte ich später herausgefunden, dass es Befehl von Oben gewesen war. Was hatte Freezer damit bezweckt? Wollte er mir meine Grenzen zeigen? Nur unnötig meine Wut schüren? Der Kampf lag nun ein Jahr zurück, doch seitdem lag ich im Visier der Einheit. Lag im Visier der anderen Krieger.  Ein Prinz eines toten Volkes. Herrscher eines zerstörten Planeten.  Abermals versuchte ich meinen aufkeimenden Zorn zu unterdrücken. Wie ich es satt hatte. „Ich hab von den anderen Kriegern gehört, dass er nur noch ein Aufnahmeverfahren zu bestehen hat. Aber ob das stimmen soll, ist fraglich.“ Zögernd verschränkte Radditz die Arme vor der Brust und lief weiterhin neben mir her, die Stirn tief in Sorgenfalten gezogen. Kurz überflog mein flüchtiger Blick seine Statur. Radditz war älter geworden, so sehr er dies auch bestreiten wollte. Das All schien uns alle langsam zu verändern. Die Zeit schien selbst vor uns nicht halt zu machen und abermals beobachtete ich den jungen Saiyjain aus dem Augenwinkel. Er war etwas gewachsen, sofern ich das beurteilen konnte. Dennoch sah er immer noch relativ jung aus, mit den lagen schwarzen Haaren und dem ärmellosen dunkelblauen Trainingsanzug. Alleinig der Blick und die Mimik hatte an Härte hinzugewonnen und fiebrig dachte ich über sein jetziges Alter nach. Mein Radagask lag nun fast ein gutes dreiviertel Jahr zurück. Im irdischen Rechnungswesen müsste Radditz nun knappe 18 oder 19 Jahre alt sein, vielleicht auch etwas jünger. Immer noch jung für einen Saiyajin, doch die Veränderung war da. Doch unser Volk machte sich nichts aus Zahlen, die waren nur eine Richtungsweise. Alleinig Stärke und Kraft war entscheidend.  „Nappa, hast du schon was gehört?“ Augenblicklich sah ich auf, als der Name meines Mentors fiel und stur betrachtete ich den größeren Saiyajin vor mir. Nappa war den ganzen Abend schon, ja gar seit unserer Rückreise, ziemlich ruhig gewesen. Zu ruhig nach meinem Geschmack, kannte ich den Saiyajin sonst anders, doch jetzt, in diesem Moment, war mir seinen Laune mehr als gleichgültig. Sollte er doch eingeschnappt sein. Eher hätte ich allen Grund dazu gehabt als er. Tief in meinem Inneren wusste ich, dass sein ganzes Verhalten alleine auf meinen Mist gewachsen war, doch wollte ich den Umstand nicht wahrhaben. Er hatte damit angefangen. Es war alleinig seinen Schuld, Er hatte nicht das Recht sich zu beschweren. Grummelnd stopfte ich meine Hände weiter in die Hosentaschen und senkte beleidigt den Blick, als Nappas stummes Schulterzucken uns andeuten sollte, dass wohl jetzt ein schlechter Zeitpunkt war, um Fragen zu stellen. „Mann, ihr zwei, was ist bloß los mit euch?“ Verzweifelt fuhr sich Radditz durch das Haar und schüttelte nachgebend den Kopf. Hier hatte er schlechte Karten, ganz schlechte. Einmal richtig in Fahrt geraten waren Nappa und ich nur schwer zu bremsen.Und mein Wutausbruch auf Orbet´h musste wohl einiges ausgelöst haben, dass der andere Saiyajin so hart reagierte. Doch wie gesagt, es war mir egal. Stur sah ich zur Seite, sah dem tiefen dunklen Abendhimmel entgegen, als sich die drei Sonnenmonden langsam zu lichten schienen und das tiefe Dunkel der nahenden Nacht begrüßten. Es war mir egal geworden. ~*~ „Das ist ja mal wieder eine Auswahl heute. Der Koch hat sich echt selbst übertroffen.“ Angewidert ließ Radditz den Löffel voll Humus in seinen vollen Teller sinken und bettete das Gesicht theatralisch in die Hände. „Ein Königreich für ein Botkán-Filet. Dafür würde ich glatt sterben, Leute.“ Doch als ihn nichts als Schwiegen strafte, sah der Saiyajin unsicher zwischen Nappa und mir hin und her.  Wir hatten uns Abseits an ein ruhiges Fleckchen gesetzt, weit entfernt vom Trubel der anderen Söldner und Krieger um erneuten Ärger zu vermeiden, doch die Stimmung war mehr als gedrückt. „Ihr seid echte Spaßbremsen, wisst ihr das?“ Abermals lachte der größere Krieger verzweifelt auf, doch ließ er, nach weiteren Minuten des Schweigens, erneut entrüstet die Schultern hängen, als sein Plan nicht aufzugehen schien. Natürlich war die schlechte Stimmung zwischen meinem Mentor und mir zu spüren. Doch waren wir Beide zu stur um nachzugeben. Um den ersten Schritt zu tun und verzweifelt rührte Radditz in seinem Muß, was er Essen schimpfte. Sicher, er wollte nur die Lauen heben, wollte schlichten um ums wieder zusammen zu führen, doch dieses Mal sollte es nicht so einfach sein. Dazu war ich zu sehr in meinem Stolz gekränkt. Wild umschlossen sich meine Finger um die Gabel in meinen Händen, als ich an die Worte meines Mentors zurückdachte. Du sollst dich aber dabei nicht selbst verlieren, Vegeta. Wieder entwich ein tiefes Knurren meine Kehle und mit einem Mal war mir der Appetit vergangen. Was maßte er sich an? Wütend sah ich meinem Gegenüber in die Augen, doch hielt Nappa den Blick streng gesenkt auf seinen Teller.  „Jungs ernsthaft. Regelt das zwischen euch. Das ist ja nicht zum aushalten.“ Radditz musste meinen wütenden Blick gesehen haben, denn abermals hatte der Jüngere das Wort ergriffen. Geschockt weiteten sich meine Augen, als ich den Wink verstanden hatte. Oh nein. Nicht er auch noch. Das war zu viel! „Das wäre alles schon aus der Welt geschafft, wenn sich ein gewisser Herr Jemand entschuldigen würde.“ Und mit diesen Worten hatte ich ihn. Entrüste sah mich Nappa an, als ich einen wunden Punkt getroffen hatte. Genau konnte ich in dunklen Opalen lesen, dass ich mit diesem einen Satz zu weit gegangen war. Doch war meine Wut nicht zu bremsen. Ich war unaufhaltsam. Zu viel hatte mein angeknackster Stolz ertragen müssen. Zu viel Schmach... zu viel Schande hatte ich auf meine Schultern geladen und nun war die Last untragbar geworden.  „Ist das so, ja? So siehst du also den Stand der Dinge?“ Langsam ließ Nappa sein Besteck sinken und legte es schließlich ganz beiseite, konnte den Blick aber nicht von mir nehmen. Zorn stieg in seinen dunklen Opalen auf, wie ich es sonst noch nicht bei ihm gesehen hatte, doch war mir dies momentan egal geworden. „Ja, ganz genau so sehe ich das.“ Haltlos stieg mein Puls und verzweifelt rang ich nach Luft, versuchte meine wirre, stockende Atmung unter Kontrolle zu bringen, als mich erneute Wut zu übermannen schien. Ich hatte langsam genug davon, immer für alles und jeden der Spielball zu sein. Ich wollte keine Figur auf einem Schachbrett mehr sein, dessen Züge fern bestimmt wurden. Hier war ich, wollte mein eigenes Schicksal in den Händen halten. Ich wollte alleinig über mein Leben bestimmen. Ich brauchte keine Ratschläge. Brauchte keine Hilfe. Brauchte kein jämmerliches Mitleid. Von niemandem! Ruckartig stand mein Gegenüber auf und zitternd tat ich es ihm gleich. Die Spannung war zum greifen nahe und kurz war mir, als schien die Luft um uns herum zu knistern. Soviel vorprogrammierter Ärger schürte natürlich die Aufmerksamkeit und bald darauf wurde es eisig still in der Kantine, alle Augenpaare auf uns gerichtet. „Leute... be...beruhigt euch, bitte!“ Radditz verzweifeltes Rufen nahm ich nur noch am Rande war, als meine Augen weiterhin auf meinem Mentor ruhten. Vergessen war all die Freundschaft, die ich einst zu dem Mann vor mir gehegt hatte. Vergessen all die Taten, all die schweren Bürden, welche er auf sich nahm um mein Leben zu schützen. Es herrschte nur noch eines. Roter, alles zerfressender Zorn, der nicht aufzuhalten war.  Es war nur eine Frage der Zeit, bis dies geschehen sollte. Und der Zeitpunkt war heute gekommen, dass mein Geduldsfaden, meine eisige Mauer des Schutzes, mein Panzer, fallen sollte. „Wir hätten weit aus weniger Probleme wenn ein gewisser sturer Möchtegernkämpfer auch mal über seinen Schatten springen und Fehler zugeben könnte. Aber wahrscheinlich verlange ich da zu viel.“ Mein Körper zitterte vor reißendem Zorn. Scharf sog ich erneut Luft in die Lungen und meine Nasenflügel bebten vor unterdrückter Wut. Was bildete er sich ein? Wer glaubte er, wer er war?!? Niemand..... hatte das recht so über mich zu urteilen. Niemand! „Du wagst es.....“ Näher war ich an mein Gegenüber getreten und jetzt trennten uns noch noch wenige Zentimeter voneinander.  Abermals versuchte Radditz zu schlichten doch nichts bekam der jüngere Saiyjain über zitternde Lippen, als heiße Luft. Dieser Streit war abzusehen gewesen, praktisch vorprogrammiert. Aber war der Ältere nicht selbst Schuld an dieser Misere? Was mischte er sich immer in die Angelegenheiten der Anderen ein? Ich war alt genug um mein eigenes Handeln zu überdenken, verdammt noch mal. „Ja... genau das wage ich. Jetzt lass dir mal eines gesagt sein, Vegeta. Ich habe dich großgezogen, von klein auf.“ Hart stieß mir der ältere Krieger an die Brust, doch wich ich nicht zurück. Vielmehr schürte es noch mehr die Wut in mir und abermals konnte ich das Beben meines Körpers nicht mehr unterdrücken. Doch Nappa war sichtlich unbeeindruckt. Wir beide waren stur. Stur bis aus Blut. Und diese Schwäche machte sich nun bemerkbar. „Ich war da für dich, als es kein anderer konnte. Habe deine Wunden geflickt, als kein anderer es wollte. Ich war stets an deiner Seite. Selbst als sich alle abgewendet hatten und nichts blieb als reine Dunkelheit. Und so dankst du es mir?!?“ Trocken lachte der größere Saiyjain auf und sah erbost auf mich herab. „Ein bisschen Respekt deinerseits wäre wohl angebracht, aufgrund der Mühen, die ich mit dir hatte.“ Geschockt riss ich meine Augen auf und sah in das vor Wut verzerrte Gesicht meines Gegenübers. So.... dachte er also über mich?!? War ich ihm all die Jahre etwa nur einen Last gewesen? Verbissen sah ich zur Seite, versuchte mich zu beherrschen doch waren seine letzten Worte zu viel gewesen und der Schmerz zog brennend über mich hinweg, halt- und erbarmungslos. „Respekt.....“ Verächtlich spuckte ich zur Seite und sah dem Größeren fest in die Augen.  „Was weißt du schon über das Wort Respekt, niederer Soldat? Konoyaró! Ich glaube ich muss dir deinen Stand bewusst machen und dir zeigen wo dein Platz ist!“ Hart und schneller als das Auge sehen konnte, grub sich meine linke Hand in das schwarze Haar des größeren Kriegers und riss ihn augenblicklich zu Boden, zerrte ihn auf die Knie. Nappa war viel zu geschockt als dass er handeln konnte und entrüstet entwich ihm ein überraschtes Keuchen als ich ihn zu Boden zerrte. „Ich bin immer noch der Prinz der Saiyajins. Du vergisst wen du vor dir hast. Im Vergleich mit mir bist du ein Nichts. Ein Niemand, dessen Meinung so unbedeutend ist, wie der Dreck unter meinen Schuhen.“ Hart und unerbittlich drückte ich dem Älteren mit meinem Fuß am Kopf zu Boden und wütend sahen mit dunkle Opale entgegen. „Vergiss das nicht, Nappa. Vergiss das niemals, sonst lernst du mich erst richtig kennen!“ Erst das Gelächter der anderen Söldner konnte mich aus meiner gleißenden Wut lösen und schwer atmend kam ich zu Sinnen. Kurz flammte Schuld in meinen Augen auf, als ich die Szene vor mir richtig deutete und ließ abrupt von dem Anderen ab. Es war alles.... seine Schuld. Hatte.... hatte er das nicht alles so gewollt? Schwer atmend versuchte ich mich zu beruhigen und hörte nur noch Radditz besorgte Rufe, als er zu meinem Mentor eilte um ihm aufzuhelfen. Ich wollte mich abwenden, doch hielt mich der zornige Blick des Anderen gefangen. Das Gelächter um uns herum wurde lauter und mit einem Mal wurde mir klar, wie sehr ich den älteren Saiyajin gedemütigt hatte. „Ich hoffe du machst nicht so einen Ärger auf unserem gemeinsamen Flug, sonst kann ich für nichts garantieren, Prinzchen.“ Sofort ließ mich die neue Stimme zusammenfahren und geschockt sah ich mich um. Doch als ich die Figur erkannt hatte, welche sich nun aus den Schatten der Nacht zu lösen schien, viel der Groschen. Er musste wohl die ganze Zeit gewartet und uns beobachtet haben. Doch..... was meinte er mit gemeinsamen Flug? Verbissen sah ich Jeeze entgegen und für einen kurzen Moment war jeglicher Zorn, jeglicher Ärger mit meinen Gefährten vergessen. Leichtfertig löste sich der Rothäutige von der Wand, verschränkte die Arme vor der Brust und trat lächelnd auf mich zu. Doch der Blick blieb boshaft eisig. „Befehle von ganz Oben. Glaub mir, ich freue mich auch nicht drauf. Aber was will man machen.“ Immer noch schien ich nicht richtig verstehen zu wollen und mehr als geschockt sah ich auf den, in einen schwarzen Gi-Anzug gekleideten Krieger. Sein Gi war ärmellos, die Hose weit geschnitten und ebenso trug er die üblichen weißen Stiefel sowie Handschuhe.  „Mein Gott, was sind wir wieder schwer von Begriff heute, was? Freezer´s neuer Auftrag ist eingetroffen und zufällig meine letzte Eintrittskarte in die Sonderkommission.“  Spielerisch hielt er mir den Auftragszettel unter die Nase und verwirrt sah ich auf, nahm schließlich den Fetzen Papier in meine Hände, nur um mich nochmal zu vergewissern, dass es auch stimmte. Doch das, was ich las, ließ mir sofort das Blut in den Adern gefrieren. Ort: Planet Rith, Ferne Galaxie von Riyoth. Ziel: Eroberung des Orakels von Zountek. Anmerkung: Äußerste Priorität. Teamarbeit erwünscht und erbeten. Eingetragener Kooperationspartner: Bejitá, Saiyajin no Ouji, Sektion G / #609357 Beginn der Mission: Sofort! 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