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Catch Me

von

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Es war heiß und stickig. Man hörte die Rufe der ungeduldig wartenden Fans um uns herum. Ich eilte durch die Dunkelheit auf die Bühne für die nächste Performance. Ich blieb an der vereinbarten Stelle stehen und versuchte mich auf das Bevorstehende zu konzentrieren. Normalerweise stand ich gerne hier oben auf der Bühne und tanzte zu den Jubelrufen -auch wenn sie nicht für mich bestimmt waren. Ich sah Changmin an mir vorbeilaufen zu seinem Platz. Ein Stuhl auf einer kleinen Bühne weiter im Zuschauerraum. Er konnte nicht performen wegen seiner Verletzung. Also musste die andere Choreografie her halten und das hieß, ich musste mit Yunho tanzen. Sein Bild flackerte in meinem Kopf auf und versetzte mir einen Stich ins Herz. Ich hatte auch immer so ein verdammtes Glück… Die Emotionen kamen plötzlich hoch als die Musik anfing zu spielen und ich schluckte schnell alles herunter.
 

Catch Me, Girl!

Catch Me Now!

Catch me if you wanna

Catch me if you wanna

C-C-C-C-Catch me if you…
 

Das Licht lies mich für einen Moment erblinden doch meine Sehfähigkeit kam schneller zurück als ich gedacht hatte. Und für den ersten Teil des Tanzes brauchte ich auch nicht unbedingt sehen können. Es fühlte sich großartig an in die verschiedenen Bewegungen zu gleiten und den Körper passend zur Musik zu bewegen. Es war so befreiend und ich vergaß wie immer, dass tausende von Menschen mir dabei zuschauten.

Und plötzlich stand er vor mir. Wie aus dem nichts. Yunho schaute mir tief in die Augen während er um mich herum tanzte. Ich zuckte sogar bei seinem plötzlichen Anblick zusammen, dabei hatte ich diese Choreografie schon so oft getanzt, dass es mich eigentlich nicht mehr stören sollte. Doch es war anders. Heute war es anders. Er wirkte anders. Sein Blick war anders.
 

You’ve never opened your heart to me, not even once

I feel like I’m looking at a wall, you know that?
 

Er sang es nicht einfach, nicht so wie sonst. Seine Augen schauten mich nicht einfach nur auf eine schauspielerische Weise verletzt und wütend an. Es schien alles echt. Für einen Moment vergaß ich zu atmen und schnappte nach Luft während Changmin mit seinen Versen weiter machte.
 

You’re next to me but I’m even lonelier tonight tonight tonight

I waited for you but this just isn’t it so now I’m leaving you
 

Auch jetzt schaute Yunho mich stetig an. Er starrte förmlich, als wollte er mir etwas vorwerfen. Mich in die Knie zwingen und mir ein schlechtes Gewissen machen.
 

This fool can’t even tell me not to go

Why did I only look at this fool, at pitiful you?
 

Ich versuchte mir einzureden, dass er mich nicht meinte. Dass er heute einfach nur besonders gut seine Performance rüberbrachte. Doch mein Kopf war nicht zu stoppen, und mein Herz erst recht nicht. Übertreibe nicht, ermahnte ich mich, doch es half nichts. Es tat weh, es irritierte mich, doch zum Glück funktionierte mein Körper automatisch wenn es ums tanzen ging.

Yunho stand nun ein paar Schritte von mir entfernt, seine Augen waren immer noch starr auf mich gerichtet. Diesen Blick hatte ich zuvor noch nie gesehen. Ich hatte ihn nie so wütend, enttäuscht und verletzt zugleich erlebt und dazu noch in dieser Intensität. Es gab mir ein unwohles Gefühl, selbst wenn ich nicht sah, dass er mich anschaute spürte ich deutlich diesen furchterregenden Blick auf mir.
 

Baby Catch Me. Catch Me. Catch Me, Girl, Tonight.

Before I leave (I’m serious, I’m serious)

If only you held onto me, stopped me, cried, hit me and told me the reason

(I’m serious I’m serious)
 

Er streckte seinen Arm in meine Richtung als wollte er, dass ich zu ihm komme. Eine kleine Feinheit, die zu der normalen Choreografie von ihm hinzugefügt wurde. Meine Gedanken rasten, was sollte ich machen? Wie sollte ich darauf reagieren? Meine Beine verselbständigten sich. Erst einen zaghaften Schritt in seine Richtung und dann drehte ich mich blitzartig um und lief zwei Schritte in die entgegengesetzte Richtung.
 

Oh, I don’t know if I’ve been deep inside your heart or not

That’s what I’m curious about – Before I get too tired, tell me, tell me, answer me
 

Schlagartig stand er dann wieder dicht hinter mir –so wie es die Choreografie vorsah. Ich drehte mich langsam um und wollte nicht in dieses Gesicht schauen, doch es blieb mir nichts anderes übrig. Es nahm mir fast den Atem und versetzte mir einen heftigen Stich in die Brust. Was sollte das? Meinte er das wirklich ernst? “Tell me, tell me, answer me” flüsterte er mir direkt neben meinem Ohr während ich Changmin es herzzerreißend singen hörte. Warum tat er das?
 

Time will tie you to that spot right there

Don’t let me go, you’ll regret it – stop being so foolish

This fool can’t even tell me not to go

Why did I only look at this fool, at pitiful you?

For a while, I felt like I was filled with you, I remember those happy memories

Don’t forget that there isn’t anyone to wait for you like I have – no!
 

Er hielt mich fest und streichelte meinen Arm, meinen Rücken und schließlich strich er mit seinem Handrücken über meine Wange.

Dass tausende von kreischenden Fans um uns her versammelt waren, hatte ich vergessen. Auch, dass wir auf einem Konzert performten, selbst Changmin, der nicht weit von uns sich die Seele aus dem Leib sang um eine grandiose Vorstellung zu bieten. Er war lediglich der andere Part der den Song vervollständigte, neben Yunhos Gesang. Nur er und ich, die zu der Musik tanzten, waren da.
 

I want you to beg for me so I’ll wait for you

Tell me, “Don’t ever leave me”

You’re too slow but I’m only looking at you till you make up your mind – why?

I want you to beg for me so I’ll wait for you

Tell me, “Don’t ever leave me”

Fool, why did I love you? I only have you – why?
 

Ich bemerkte, dass wir die Choreografie vernachlässigten. Er hatte aufgehört und ich hatte mich ihm automatisch angepasst. Er stand einfach vor mir, schaute mir direkt in die Augen und sang mir jede Zeile an den Kopf –egal ob er es war der sang oder Changmin- als würde er es todernst meinen. Das konnte keine Einbildung sein und doch hoffte ich es inständig. Meine Nerven lagen blank. Ich bekam Panik und wollte weg. Weg von hier, weg von diesem Blick, weg von dieser Beschuldigung, die anscheinend nur ich war nahm.

War er wütend auf mich? Weil ich ihn abgewiesen hatte? Aber das war Wochen her und in der Zwischenzeit war alles wie immer gewesen… Zudem hatte ich ihn doch nicht freiwillig abgewiesen. Außerdem, ich hatte mich doch erklärt und gefragt, ob er es verstehe, ob er mit der Begründung leben könnte, ob zwischen uns einfach alles normal weiterlaufen könnte. Und er hatte doch alles bejaht… Dennoch kannte ich keinen anderen Grund für das hier… auch wenn sich tausende neue Fragen gerade erst entwickelten… Warum? Warum hier? Warum jetzt? WAE?!
 

This fool can’t even tell me not to go

Why did I only look at this fool, at pitiful you?
 

Ich spürte wie Tränen in meine Augen schossen, wie sich ein Kloß in meinem Hals bildete und mir die Luft nahm. Ich musste hier raus.
 

Baby Catch Me. Catch Me. Catch Me, Girl, Tonight.

Before I leave (I’m serious, I’m serious)

If only you held onto me, stopped me, cried, hit me and told me the reason

(I’m serious I’m serious)
 

Er stand vor mir, meine Gesicht in seinen Händen, sodass ich ihn anschauen musste. Warum? Warum tat er das? Glaubte er denn, dass es mir nichts ausmachte? Wollte er mich etwa verletzten? War das seine Absicht? Das war das einzig Logische, obwohl ich es gleichzeitig nicht wahrhaben wollte. Es tat weh. Nicht einfach nur so, wie eine Schnitt oder ein blauer Fleck. Es war wie eine klaffende Wunde die nicht heilen wollte und immer größer wurde. Jeder Teil meines Körpers tat plötzlich weh und mein Gehör verschlechterte sich. Ich hörte alles nur noch gedämpft. Sterne tanzten vor meinen Augen. Ich bekam keine Luft.
 

Catch me if you wanna

Catch me if you wanna

C-C-C-C-Catch me if you wanna
 

Das Licht erlosch und ich stürzte von der Bühne ohne auf jemanden zu warten. Ich zitterte am ganzen Körper. Die Flure waren mir noch nie so lang vorgekommen. Ich rannte und rannte um irgendwo anzukommen. Irgendwo wo ich atmen konnte. Die Kontrolle über meine Beine hatte ich fast verloren und so lief ich gegen eine Wand, als ich die Kurve nicht richtig bekam. Den Aufprall spürte ich, doch keinen Schmerz. Ich lief einfach weiter bis ich die gläserne Tür nach draußen erreichte. Ich knallte dagegen weil ich nicht schnell genug bremsen konnte und schnappte ein paar Mal nach Luft um mit der letzten Kraft, die ich übrig hatte die Tür aufzustemmen und hinaus in die kühle dunkle Nacht zu stürzen. Meine Beine gaben schlussendlich nach, sie konnten mich nicht mehr tragen, und ich sackte auf den kalten steinernen Boden, wo ich zitternd sitzen blieb. Die Tränen flossen über mein brennendes Gesicht . Warum? Warum? WAE?!



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