Itami de eien ni musuba von GothicGirl4ever (Für immer im Schmerz vereint) ================================================================================ Kapitel 5: Für immer; Montag? ----------------------------- Kapitel 5 Für immer; Montag? "Fünf. Ganze. Stunden!", beschwerte sich Kenshin, an seinen Berater gewandt. "Tja, mein Lord ... dafür kann auch ich nichts." "Du bist doch mein Berater! Konntest du dir nichts ausdenken wie: 'Es wird spät, lasst uns morgen weiter machen' oder 'Mein Herr braucht so langsam seine Ruhe' oder 'WIESO VERSTEHT IHR IDIOTEN NICHT, DASS DAS GANZE HIN UND HER NICHTS NÜTZT!'" Genervt rollte Rimasho mit den Augen. "Ja ... gib nur mir die Schuld. Immerhin muss es immer einen Schuldigen geben. Ach ja und nur so nebenbei, mir hat ihr sinnloses Geschwätz auch nicht viel mehr Spaß gemacht als dir." "Wenn du meinst ..." Müde ließ Kenshin seinen Kopf in die Hände fallen, die er auf seinen Schoß gestützt hatte. Wie er das alles hasste. Nicht nur, dass er neuerdings Probleme mit einem anderen Daimyo hatte. Nein! All die Adligen seiner Provinz hatten nichts Besseres zu tun, als sich gegenseitig an die Gurgel zu gehen und ihn dabei noch mehr auszulaugen! /Was würde ich jetzt alles für ein Bett geben!/ "Rimasho, wann kann ich endlich ins Bett? Es ist schon längst nach Mitternacht", jammerte der Daimyo. Natürlich war niemand anderes mehr im Raum außer ihm und seinem treuen Freund. "Also wirklich! Du hörst dich an wie ein Kind!", tadelte ihn Rimasho. "Entschuldige, aber solche Versammlungen sind wirklich nichts für mich." "Ja schon verstanden. Du musst nur noch ..." Der Pinsel des Beraters strich noch paar mal schnell übers Blatt, bis er das Schreibgerät zur Seite legte und Kenshin das Blatt überreichte. "... hier unterschreiben", endete er seinen Satz. "Und dann kann ich gehen?", fragte Kenshin misstrauisch, aber doch hoffnungsvoll. "Gott, ja doch." Mehr brauchte es nicht. Sofort griff der Daimyo nach dem Pinsel und unterschrieb das Schriftstück. Freudig erhob er sich. "Rimasho, du weißt was zu tun ist. Letztendlich haben sich unsere Pläne gar nicht geändert. (Was für eine Zeitverschwendung!) Du wirst Einheit D bereitmachen und nächsten Montag reiten wir los. Um Takeda werde ich mich persönlich kümmern." "Verstanden." Gerade als Kenshin dabei war, den Raum zu verlassen hörte er nochmal Rimasho, der ihn rief. "Ja?", drehte er sich um. "Herr, bleibt nicht zu lange auf, ja?", grinste der Ältere. /Unverschämtheit! Dieser .../ "Werde ich nicht", antwortete er nur kurz, verließ den Konferenzraum endgültig und hörte ein leises Kichern hinter sich. /Nervensäge! Als ob ich noch die Kraft dazu hätte./ Schleppenden Schrittes betrat er sein Schlafzimmer. Eigentlich hatte er gedacht, dass Shiro gegangen sei, da es schon so spät war. Doch dieser kniete mit dem Rücken zu ihm und tat etwas an dem kleinen Nachttisch. Leise näherte sich Kenshin. Er wollte den anderen nicht erschrecken, da dieser sein Kommen anscheinend noch nicht bemerkt hatte. Vorsichtig blickte der Daimyo über die Schulter des Jüngeren. Er schrieb. Okay, nicht wirklich ... er versuchte es, da er, wie es aussah, nicht schreiben konnte. Mit zittriger Hand kopierte er einige Schriftzeichen von einer anderen Schriftrolle. Doch sein Versuch sah kläglich aus. Überall Flecken. Auf dem Tisch, seinen Händen, dem Papier. Sogar der Pinsel sah schon fast vollkommen schwarz aus. Kenshin kniete sich hinter dem Mann hin, legte sein Kinn auf dessen Schulter und griff mit einer seiner Hände nach der Hand des anderen, die den Pinsel hielt. "Das müssen wir unbedingt ändern, nicht wahr?", raunte er leise in Shiros Ohr. Dieser zuckte erschrocken zusammen, als er merkte, dass er schon lange nicht mehr so allein war wie er geglaubt hatte. "Ich ... ich ... ich wollte ... ich meine...", stotterte der Jüngere. "Ist schon gut ...", flüsterte Kenshin, "willst du es lernen?" "Mhmm ... Ich meine – ja." "Gut", langsam streichelte er die Hand in seiner. Der Daimyo spürte, wie der Körper vor ihm erschauderte, was ihm sehr missfiel. /Hat er immer noch Angst vor mir?/ "Shiro ...", raunte er, "von wem willst du es beigebracht bekommen. Von einem Mönch, einer Dienerin, einem Gelehrten oder ... von mir." Wieder erzitterte der Jüngere, doch Kenshin hatte sich im Griff. "Also?", fragte er schmeichelnd. "Von ... von Euch, mein M-Meister", brachte Shiro unsicher hervor und blickte starr auf den Tisch vor sich. "Na dann ... werden wir Morgen damit anfangen." Die Hand des Daimyos strich höher und blieb auf dem Arm zu liegen. Nun kam doch Leben in den Kleineren und er drehte sich um, um dem Fürsten fragend ins Gesicht zu sehen. "Mein Herr?" Kenshin fing an, an dem Ohrläppchen zu knabbern, woraufhin ein Seufzen seitens Shiros erklang. "Hab ich nicht gesagt du, sollst mich Kenshin nennen?" "Ja ... ja, Kenshin", seufzte Shiro abermals. "Dann ist es ja gut." Vorsichtig drängte Kenshin Shiro zum Futon und fing an ihn auszuziehen. Eine lange Nacht stand ihnen bevor. /Verflucht! Rimasho hatte doch recht!/ Dies war sein letzter Gedanke, ehe andere Tätigkeiten seine Konzentration erforderten. "Wieso? Ich verstehe das nicht. Wieso muss ich erst den Strich ziehen und dann denn anderen? Die Reihenfolge ist doch egal, solange es richtig aussieht", beschwerte sich Shiro, während er das Schriftzeichen von vorne aufschrieb. "Shiro, so einfach ist das nicht ...", versuchte Kenshin zu erklären, doch wusste er nicht, wie er es erläutern sollte, damit sein Schüler es verstand. "Mach es einfach so, wie ich es dir zeige. Später, wenn du gelernt hast, richtig zu schreiben, wirst du es verstehen." Zwar sah ihn der Jüngere immer noch zweifelnd an, doch entgegnete er nichts außer einem gebrummten "Also gut" und machte sich wieder ans Schreiben. /Ich wusste gar nicht, dass es so schwer ist, jemandem etwas beizubringen ... Große Göttin, war ich auch so anstrengend oder vielleicht noch schlimmer?/ Vollkommen in Gedanken über sich selbst versunken, merkte Kenshin gar nicht, wie die Tür hinter ihm leise zur Seite geschoben wurde. Erst als zwei große Hände sich auf seine Schultern legten, schreckte er aus seinen Gedanken auf und griff alarmiert nach seinem Katana. Dieses ließ er aber sofort los, als er das Lachen neben sich erkannte. "Große Güte, Rimasho! Ich wäre fast auf dich losgegangen!" "Entschuldigt, mein großer Daimyo", prustete dieser amüsiert. Nichts entgegnend schubste Kenshin den anderen weg. Auch Shiro hatte von seinen Übungen abgelassen und sah zu Rimasho. Leicht verbeugte er sich und gab ein leises "Berater Kuriyu" von sich. "Hör auf damit, Junge. Wenn wir alleine sind, kannst du auch mich einfach Rimasho nennen. Wenn Kenshin dich schon so sehr in sein Herz geschlossen hat, dann muss ich das wohl auch", lachte der Berater. Verwundert hob der Jüngste den Kopf. "Was redest du da für ein Unsinn!", protestierte Kenshin natürlich sofort. "Ich hab doch nicht-" "Ja, natürlich. Deswegen gibst du ihm auch Unterricht, obwohl ich ganz genau weiß, dass du für so etwas normalerweise keine Geduld hast." Shiros Augen wurden noch größer, fingen an zu glänzen und sahen Kenshin an. Plötzlich unsicher, was er sagen sollte, wich er der Behauptung aus, indem er ein anderes Thema einschlug. "Wieso bist du hier?", fragte er seinen Berater. Das Rimasho wusste, dass Kenshin nur das Thema wechseln wollte. Das wussten beide. Doch machte der Berater keine weiteren Bemerkungen, sondern antwortete auf Kenshins Frage. "Ich bin wegen der Aufständischen hier." "Irgendwie wusste ich, dass das der Grund deines Besuchs ist", stöhnte der Daimyo. "Ja. Ich bin der Meinung, dass du nicht mitreiten solltest." "Warum?" "Es könnte eine Falle sein. Du könntest sterben. Vielleicht ist die Armee, die wir gesehen haben, nur ein Bruchstück des Ganzen. Oder Takeda könnte sich noch etwas anderes für dich ausgedacht haben, da jeder dich dafür kennt, dass du alles selber in die Hand nimmst. Oder ... wer weiß, alles mögliche. Ich sollte gehen." "Damit DU stirbst?", fragte Kenshin bitter. "So meinte ich es doch gar nicht. Es ist nur ... wenn du sterben würdest, könnte ich nicht mehr weiterleben." Über das Geständnis seines Freundes doch erstaunt, sah Kenshin den anderen fragend an. "Ist das dein Ernst, Rimasho?", fragte er vorsichtig. Sein Berater nickte nur. "Also gut, wenn es so ist, sieht alles ganz anders aus. Ich werde nicht hingehen", Rimasho atmete auf, "du aber auch nicht." "Aber Kenshin!" "Nein. Du hast mir gezeigt, was alles geschehen könnte und deswegen kann ich dich auch nicht gehen lassen." "Wer soll dann gehen, wenn nicht ich?" "Ach, da wird sich schon jemand finden. Ich werde einen dieser faulen Säcke zwingen. Die könnten sich auch mal ab und an nützlich machen. Immerhin machen sie den lieben langen Tag nichts anderes, außer Tee zu trinken und Gedichte zu schreiben", schnaubte der Daimyo. "Aber Kenshin! Wenn die gehen, wird alles in einer Katastrophe enden!" "Deswegen muss ja auch ich gehen. Verstehst du, mein Freund?", lächelte Kenshin, "genau deswegen muss ich gehen. Ich bin mir dessen bewusst, dass ich jeden Moment sterben könnte, doch hat mich dies noch nie daran gehindert, etwas zu tun. Mein ganzes Leben ist ein großes Risiko." Behutsam legte Kenshin eine Hand auf Rimasho Schulter. "Und wenn du mit mir kommst, kann mir sowieso nichts passieren. Wir gehen zusammen." Beschämt über sich selbst senkte Rimasho den Kopf. Dann löste er sich plötzlich abrupt von Kenshins Hand und verbeugte sich bis zum Boden. "Es tut mir furchtbar leid, mein Herr! Ich war so in Sorge um Euch, dass ich nicht mehr objektiv an die Sache herangegangen bin. Bitte verzeiht mir! Ich habe nur an meine Gefühle gedacht." "Erhebe dich!", erklang Kenshins Stimme plötzlich wütend. "Ich will so etwas nicht noch mal erleben, Rimasho. Du bist mein teurer Freund und Berater, nicht mein Diener oder Sklave." Sofort erhob sich Rimasho wieder und seine Augen sahen genau in die Kenshins. "Wie Ihr wünscht", sagte er noch als er sich erhob. "Ich habe noch einige Arbeit vor mir liegen und als dein Berater will ich dich nicht enttäuschen." Dann drehte Rimasho sich um und verließ den Raum. Ungläubig sah Shiro dem Berater des Daimyos nach. Er konnte es immer noch nicht glauben, doch er hatte es wirklich gesehen. Gerade eben hatte Rimasho den großen gefürchteten Daimyo mit so viel Zuneigung und Verehrung angesehen, dass Shiro sich nicht mehr sicher war, ob Kenshin, der Mann neben ihm, wirklich der grausame, erbarmungslose Mann war, von dem er in seinem Dorf immer gehört hatte. Schreckliche Dinge erzählte man sich im Stillen über den Fürsten. Doch diese Freundlichkeit seinem Freund gegenüber konnte nicht das einem Monster stammen. Er selbst hatte am eigenen Leib erfahren wie lieb, geduldig und gütig der Daimyo sein konnte. /Kenshin. Wieso erzählt man sich solch grausame Dinge über dich? Wo du doch so freundlich sein kannst? Liegt es nur daran, dass es Rimasho war? Ist er was Besonderes? Und was ist dann mit mir? Bist du nur nett zu mir ... weil ich der erste Mann bin, mit dem du geschlafen hast?/ Bei diesem Gedanken wurde Shiro augenblicklich übel und sein Herz fing an schmerzhaft zu stechen. Doch konnte er sich nichts anmerken lassen, da Kenshin immer noch hier im Raum und nicht weit von ihm weg auf dem Boden saß. Eindringlich musterte er den Fürsten und versuchte so irgendeine Antwort in ihm zu finden. Natürlich vergebens. Plötzlich drehte Kenshin sich langsam um und sah Shiro an. Unsicher räusperte er sich. "Oh ... ich habe ganz vergessen, dass du hier bist", erklärte der Daimyo etwas verlegen. Anscheinend war die Szene von eben nicht für seine Augen bestimmt gewesen. "Ich will mitkommen." "Was?", fragte Kenshin entgeistert. "Ich will mitkommen!" "Wieso?" "Weil ich bei Euch sein will", erklärte Shiro. "Kommt nicht in Frage!" "Wieso?", war es nun an ihm, zu fragen. "Weil du sterben könntest." "Ihr auch." "Das ist was anderes." "Wieso?" "Weil ich mich verteidigen kann." "Bei einer Falle kann Euch auch diese beste Schwertführung nicht retten", warf Shiro ein. "Du kommst nicht mit!" "Warum?" "Weil ich Nein gesagt habe!" Der Jüngere stockte kurz, bevor er weitersprach. Eigentlich wollte er dies nicht sagen, weil er die Antwort nicht hören wollte, doch er musste. "Wollt Ihr mich nicht dabei haben?", fragte er kleinlaut. Verwundert blinzelte Kenshin. "Darum geht es doch gar nicht!" "Worum dann?" "Um ... also gut, dann komm eben mit. Aber unter einer Bedingung! Während des Kampfes wirst du hinten warten – bei einer Wache, die ich dir zusammenstellen werde." "Abgemacht!", beeilte sich Shiro zu sagen, bevor der Daimyo es sich anders überlegen konnte. "Gut", sagte auch Kenshin, doch dieser schien nicht gerade zufrieden mit dem Ausgang des Gespräches zu sein. "Gut", wiederholte er, "am Montag werden wir losreiten. Doch jetzt", er zeigte auf den Tisch, " wirst du weiterüben." Zufrieden mit sich selbst drehte Shiro sich wieder zum Tisch um und fing zu schreiben an. Er achtete sogar auf alle Tipps und Anweisungen, die Kenshin ihm gab. Dies tat er vor allem, da er dem Älteren nicht noch mehr Ärger machen wollte und um sich auf diese Weise auch zu bedanken. Mehrere Minuten arbeitete er im Stillen, während Kenshin ihm dabei zusah. Irgendwann konnte Shiro die Stille aber nicht mehr ertragen und musste etwas sagen. "Ich dachte Ihr habt keine Geduld, Euch als Lehrer zu probieren", fragte Shiro neckend. Jedoch nicht so, dass er Kenshin erzürnen könnte. Der andere seuftze. "Sagen wir einmal ... es war Gottes Hand, die mich geführt hat", erklärte er lächelnd. "Eine schöne Ausrede", murmelte Shiro. "Was? Glaubst du mir etwa nicht?", fragte der Ältere unschuldig. "Dann werde ich es dir beweisen müssen, wie?" Dann näherte er sich Shiro und beugte sich hinab, um an das Ohr des anderen zu gelangen. Leicht knabberte Kenshin an dem Ohr und leckte über die Ohrmuschel. Langsam glitt seine Zunge tiefer und strich über Shiros Hals. Dieser erschauderte. /Wie könnte dieser bezaubernden Mann bloß ein Tyrann sein?/ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)