Doorway to Heaven von Silversonic ================================================================================ Kapitel 1: "Noch so ein Streber..." ----------------------------------- Ein weiterer langweiliger Tag kündigte sich für Dean Winchester an. Er war kein sehr guter Schüler, nicht einmal annähernd. Er hasste es jeden Tag Morgens in der Frühe auf zustehen. Es gab nichts was den jungen Winchester ankurbelte sich Mühe zu geben. „He, Sammy... wie lange hast du heute?“, fragte er seinen Bruder am Frühstückstisch. „Wie immer... aber ich treffe mich später noch mit einigen Freunden.“ Wow. Das war ungewöhnlich für Sam. Er war normalerweise mit dem lernen beschäftigt aber, dass er sich mit Freunden traf kam so gut wie nie vor. Dean prägte sich ein, diese Sache im Hinterkopf zu behalten und nickte seinem jüngeren Bruder nur zu. „Alles klar. Ich bin weg.“, er schnappte sich seine Tasche und schlug die Tür unsanft zu um anschließend in seinen geliebten Chevy Impala zu steigen und den Motor aufschnurren zu lassen. Er strich leicht über das Armaturenbrett, umklammerte das Lenkrad wieder und fuhr los. In der Schule angekommen ließ er sich auf seinen Stuhl fallen und lehnte sich lässig zurück. Plötzlich klopfte ihm jemand von hinten auf seine Schulter und neben ihm tauchte eine kleinere Gestalt auf. „Hey Dean“ Es war Gabriel. Seine gold-braunen Augen strahlten Dean fröhlich, wie er immer war, an. „Hi Gabriel...“, grummelte der Winchester. „Was ist los? Immer noch halb am schlafen, Großer?“, kicherte Gabriel. „Sehr witzig...“ „Ich habe gehört wir kriegen heute einen neuen Schüler.“, plapperte Gabriel munter weiter um Dean wach zureden. Und das funktionierte sogar. „Einen neuen? Was hat den denn hierhin geführt? Der weiß wohl nicht, was ihn hier noch erwartet.“, sagte Dean belustigt. Gabriel stimmte ihm lachend zu. „Und, hast du dir schon eine Begrüßungszeremonie für ihn ausgedacht? Flüssigkleber auf seinem Stuhl? Kaugummis unter seinem Tischen?“ Gabriel lehnte sich auf Deans Tisch und sah ihn an. Der zuckte nur mit den Schultern. „Ich weiß es noch nicht, man, es ist zu früh am Morgen um sich darüber den Kopf zu zerbrechen.“ „Hast du gestern Abend etwa wieder zu viel getrunken?“, bohrte der Blonde nach. Er war sich sicher, dass sein Freund gestern einen erfolgreichen Abend gehabt hatte voller Alkohol und Frauen. „Vielleicht... das geht dich sowieso nichts an, Gabe.“ Gabriel wollte seinem Freund gerade widersprechen, da ertönte die Schulklingel und er verschwand einen Platz weiter nach hinten. Der Lehrer stürmte mit großer Hektik ins Klassenzimmer. Seine Brille saß schief und aus seiner Tasche flogen ständig Papiere heraus, die er hoffnungslos versuchte wieder aufzusammeln. Dean musste darüber schmunzeln, dass einige Lehrer an ihrer Schule so schreckhaft gegenüber ihnen geworden waren. „G-Guten Morgen!“, nuschelte er nur aber anstatt sich zu setzen blieb er noch stehen um anscheinend noch etwas zu sagen. „Heute dürfen wir einen neuen Schüler begrüßen. Er wird von nun an in diese Klasse gehen. Das hier ist Castiel Heavensgate.“ Castiel hatte gerade die Tür hinter sich geschlossen, als alle Augen auf ihn gerichtet waren. Das war also der neue Schüler? 'Noch so ein Streber...', dachte Dean in sich hinein. Er hatte dunkelbraune, gestylte Haare, ein ziemlich rundes Gesicht und blaue strahlende Augen. Er war einige Zentimeter kleiner als Dean, doch so gut er Castiel bewerten konnte sah dieser gut gebaut aus. Dean musste zugeben, dass der neue Schüler sogar ziemlich attraktiv aussah. Der dunkelbraunhaarige gab ein schnelles Hallo von sich und wartete dann darauf, dass der Lehrer wieder das Wort übernahm. „Nun gut, Castiel, ich hoffe es wird dir hier bei uns gut gefallen...“ Dean blendete das Gerede des Lehrers einfach aus und drehte sich nach hinten zu Gabriel. „Der sieht aus wie 'n ziemlicher Streber, findest du nicht?“, kam es von Dean. Komischerweise antwortete Gabriel erst nicht sondern starrte erschrocken den neuen Schüler an. Was war bloß los mit ihm? „Erde an Gabe?“ „Hm-was? Achso, ja, ja finde ich auch... aber vielleicht solltest du dich wieder nach vorne-“ „DEAN WINCHESTER!“, brüllte der Lehrer unerwartet. Dean fuhr herum. Er ließ sich nicht so anschreien! „Was 'n?“, murmelte Dean. Der Lehrer ignorierte seine Antwort und sprach wieder im normalen Ton weiter. „Castiel? Wärst du so freundlich dich auf den freien Platz neben Dean zusetzen?“ Oh verdammt. Auch das noch... jetzt saß der Oberstreber neben ihm! Castiel schlich lautlos zu seinem Platz und ließ sich schnell nieder. Dean spürte zwar für einen kurzen Moment seinen Blick im Nacken, drehte sich aber nicht zu ihm um. „Ich bitte euch nun die folgenden Aufgaben, die ich an die Tafel schreibe in Partner Arbeit zu lösen... ihr habt zehn Minuten Zeit.“ Dean hatte ganz vergessen, dass sie nun Religion hatten aber es interessierte ihn so gut wie gar nicht ebenso wie die Tatsache, mit dem neuen zusammenarbeiten zu müssen. Er drehte sich zu ihm um und ehe Castiel etwas sagen konnte hob er die Hand um ihn zum Schweigen zu bringen. „Du machst diese behinderten Aufgaben und ich schreibe sie von dir ab, kapiert?“ Müde ließ er seinen Kopf auf den Tisch fallen und schloss seine Augen. Nur einige Sekunden später vernahm er die Stimme des neuen Schülers in seinen Ohren. „Kannst du das etwa nicht?“, kam es gewagt von ihm. Dean richtete seinen Kopf wieder auf. „Hör zu, ich hab' einfach keinen Bock auf diesen ganzen Mist. Also mach einfach und lass mich in Ruhe schlafen...“ Die nächsten Minuten war es still zwischen den beiden und der blauäugige hatte kein Wort mehr erwidert, Dean konnte nur noch seinen Füller auf dem Papier ununterbrochen kratzen hören. 'Was für 'n Loser' mehr konnte Dean nicht über den Musterschüler denken. Aber immerhin schien auch er schreckhaft zu sein und das gefiel Dean. Die zehn Minuten zogen sich unendlich in die Länge und Dean schien das gedämpfte Gerede um ihn herum gar nicht mehr wahrzunehmen. „Dean? Dean?“, eine entfernte, dunkle Stimme flüsterte ihm plötzlich etwas zu. Nein, sie flüsterte nicht, sie rief ihn! Er wirbelte nach oben und sah sich erschrocken um. Für einen Moment wusste er nicht, wo er war aber es fiel ihm sofort wieder ein. Er musste wohl eingeschlafen sein. Er blickte zu Castiel, welcher ihn besorgt an der Schulter gerüttelt hatte. Dean schlug seine Hand mit einer flüssigen Bewegung weg. „Alter, lass den Scheiß!“ Der schwarzhaarige hatte seine Hand sofort wieder eingezogen. „Entschuldige... ich...- hier, du wolltest abschreiben.“, platzte es zögerlich aus ihm heraus und er schob dem Winchester seinen College Block zu. Der Streber hatte gute zweieinhalb Seiten geschrieben. Misstrauisch überflog Dean seine saubere Schrift. Er beschloss, einfach nur einige Absätze zu übernehmen. Dean hatte einige Zeilen hingekrakelt und wollte seinem Tischnachbarn gerade seinen Block zurückgeben, als er innehielt und eine Idee hatte. Er blätterte schnell zur ersten Seite und überflog wieder dieselbe ordentliche Schrift um nach privaten oder sogar peinlichen Dingen zu suchen, die Castiel möglicherweise hineingeschrieben haben konnte. Nach mehreren Seiten war Dean kurz davor aufzugeben, es war alles voll mit Schulaufgaben und nichts als Referaten oder Unterrichtsnotizen. Wer brauchte so einen Schrott schon? Als er die Rückseite eines vollgeschriebenen Blattes untersuchte, erkannte er unten rechts in der Ecke eine zweite, schwarze Schrift die unmöglich die von Castiel sein konnte. Sie war so klein, dass der Winchester die Augen zusammenkneifen musste. Heute, Club X, acht Uhr? Nein, du weißt genau, dass heute erst mein zweiter Schultag ist, Gabriel. Wenn du willst überrede ich seinen Bruder auch noch dann wird sich deine Meinung sicher noch ändern Dean suchte nach einer weiteren Antwort aber er fand keine. Das war alles. Er befand sich fast in einer Art von Starre und er musste es sich zwei Mal durchlesen um zu überprüfen ob er gerade richtig gelesen hatte. Gabriel. Gabriel und dieser Streber?! Und von wessem Bruder war dort die Rede? In Deans Magen machte sich eine unangenehme Vermutung breit. Er erinnerte sich  an das, was Sam heute Morgen noch zu ihm gesagt hatte, bevor er zur Schule gegangen war. „...Aber ich treffe mich später noch mit ein paar Freunden.“ Nein, das konnte er unmöglich gemeint haben. Als ob Gabriel tatsächlich etwas mit diesem Loser und dazu auch noch mit seinem Bruder zutun hatte. Dean entschied Gabriel nicht danach zu fragen, aber er wusste nun was er am Abend zutun hatte. Höflich klatschte er Castiels Block auf seinen Tisch und lehnte sich wieder zurück. Dieser Typ stellte mehr Ärger an, als Dean es sich gedacht hatte, obwohl er nur so ein Oberstreber war. Ein gut aussehender Oberstreber, der sich in sein Leben mischte! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)