Broken Record von Flordelis ================================================================================ Last Record: There are some things you gotta protect at all costs. ------------------------------------------------------------------ Scythes Schritte stoppten plötzlich. Jude stand mit ausgebreiteten Armen zwischen diesem Mann und dem Kontrollpult hinter das Arnaud sich geflüchtet hatte. „Oh?“, sagte Scythe überrascht und reckte das Kinn. „Sag mir nicht, du verteidigst diesen Feigling?“ Als Arnaud das hörte, durchfuhr ihn Erleichterung, die eigentlich vollkommen unsinnig war. Auch Jude würde ihn nicht vor einem Crimson Noble schützen können, aber es beruhigte ihn dennoch – jedenfalls bis Jude antwortete: „Nein...“ Das traf ihn einerseits eiskalt, aber es kam nicht unerwartet. Er war auf sich gestellt, das wusste er doch eigentlich... warum hatte er sich jemals etwas anderes einfallen lassen? „Warum stehst du dann mit deinem zerschlagenem und blutigen Körper vor mir?“, fragte Scythe abfällig. „Nein!“, erwiderte Jude mit fester Stimme und sagte dann etwas, das Arnaud mit einem unbekannten, aber überaus wohltuenden Gefühl erfüllte: „Arnaud ist kein Feigling!“ Doch ehe er diese Emotion genauer erkunden konnte, um festzustellen, worum es sich dabei handelte, stieß Scythe ein amüsiertes Schnauben aus. „Nun, wenn er kein Musterbeispiel für Feigheit ist, was ist er dann? Er gab nicht nur sofort auf, um seine eigene Haut zu retten, nein, er war sogar bereit, euch alle schlagartig zu verraten!“ Diese Worte entsprachen der Wahrheit, Arnaud konnte ihnen nicht widersprechen, er wusste selbst, was er getan hatte. Aber es so zu hören schmerzte und ließ ihn immer wieder schwer schlucken. Denn jedes einzelne Wort bestätigte ihn nur darin, dass er meilenweit davon entfernt war, das zu sein, was er eigentlich sein wollte. „Nein!“, erwiderte Jude noch einmal, inzwischen sogar schon verärgert. „Wie oft muss ich es noch sagen?! Arnaud ist kein Feigling.“ Diese Worte verdrängten jene von Scythe und ließen ihn endlich die Hände von seinem Kopf nehmen. Sie zitterten noch immer, was ihn störte, aber zu wissen, dass Jude, auf den er bislang so sehr herabgeblickt hatte, es anders sah, war Balsam. „Arnaud...“, fuhr der Junge fort. „Arnaud ist unser Freund! Und Freunde achten aufeinander!“ Als Candace sich erhob, griff ich automatisch nach ihrer Hand, um sie davon abzuhalten. Es war sinnlos und wenn ich sie abzuhalten versuchte, würde es nichts ändern. Sie würden einfach uns beide zerfetzen, fressen, was auch immer sie mit einem tun würden, ich wollte es nicht herausfinden, weder an meinem eigenen Körper, noch durch Candace als Beispiel. Sie wandte mir den Blick zu und lächelte sanft, ich war mir sicher, dass sie in diesem Moment wusste, dass sie sterben würde. „Es ist in Ordnung“, sagte sie. „Bleib einfach hinter mir. Chad wird bald zurückkommen, weil er einen Ausgang gefunden hat und wird mir helfen.“ „Warum?“, fragte ich fassungslos. Ich war es nicht gewohnt, dass jemand sich schützend vor mich stellte, besonders wenn ich mich einer solch weltlichen Gefahr ausgesetzt sah. Normalerweise rannten die Menschen fort, brachten sich selbst in Sicherheit oder starben einfach, mich allein zurücklassend... so wie mein Vater. Warum sich nun diese fremde Frau einfach so vor mich stellte, obwohl ich sie zuerst im Stich gelassen hatte, entzog sich vollkommen meinem Verständnis. „Ich habe es dir doch schon gesagt. Ich werde auf dich aufpassen, genau wie Chad es mir aufgetragen hat – und wie es sich für die Dienstältere gehört.“ Noch während sie sich abwandte, sah ich, wie ihr Lächeln erlosch. „Du wirst es auch noch lernen... es gibt Dinge, die will und muss man einfach beschützen, egal, was es kostet.“ Sie griff an ihren Gürtel und zog ein Kurzschwert hervor, um sich gegen diese Wesen zur Wehr zu setzen. Ich wiederum, zog mich in den Schatten zurück und versuchte, mit der Wand zu verschmelzen, als könnten mich diese Wesen dann nicht finden, selbst wenn Candace verlieren sollte. Nachdem sie sichergestellt hatte, dass ich mich wieder in derart trügerischer Sicherheit befand, stürzte sie sich mit einem Schrei direkt in diese Monster hinein. Sie ließ das Schwert immer wieder niedersausen, schuf tiefe Schnitte in ihren Gegnern, die aufgrund ihrer andauernden Angriffe nicht geheilt werden konnten. Ihre grazilen, fast schon anmutigen Bewegungen ließen mich fast vergessen, wie alt sie eigentlich war. Während ich sie beobachtete, kam ich nicht umhin, sie mit einer Kriegsgöttin zu vergleichen, die über das Schlachtfeld glitt und dabei ihre Feinde auslöschte, ohne dabei auf sich selbst zu achten, weil sie ohnehin nichts verletzen könnte. Für Candace mochte das allerdings nicht gelten. Die Wesen schafften es nur unkoordiniert, sie anzugreifen, als könnten sie ihre Feindin nicht sehen, aber dennoch trafen auch ihre ungezielten Angriffe immer wieder das Ziel und fügten Candace Wunden zu. Blut trat aus diesen aus, die Tropfen folgten den Bahnen ihrer Bewegungen, formten damit ein unwirkliches Bild und ließen die Monster sich noch mehr auf sie konzentrieren. Der Geruch ihres Blutes musste sie in Ekstase versetzen und ihren Hunger auf sie vergrößern. Wenn ich nur Heilmagie gelernt hätte... wenn ich nur etwas tun könnte, um ihr zu helfen, ohne dabei wieder das Moos scharfzumachen... aber meine Beine zitterten weiter und verhinderten, dass ich aufstehen konnte. Meine Hände schlossen sich dem an, so dass ich nicht einmal eines meiner Wurfmesser hätte werfen können, ohne befürchten zu müssen, Candace zu treffen. Ich musste ihr vertrauen, sie weiter beobachten, während sie diese Wesen niederstreckte und immer wieder selbst getroffen wurde. Die Eleganz ihrer Bewegungen ließ nach, sie wurden zu roboterhaften Gesten, abgehackt, leblos... müde. Bei all ihren Verletzungen überraschte mich das nicht, aber es erfüllte mich mit einem dumpfen Schmerz, als würde man jemanden verlieren, den man schon lange kannte, aber dem man nie sonderlich nahgestanden hatte. Und schließlich ließ auch Candaces Kampfgeist nach, erlosch, während das Leben ihren Körper verließ. Sie fiel zu Boden, bewegte sich nicht mehr. Meine Brust zog sich zusammen, das Atmen fiel mir schwer. Zum ersten Mal fürchtete ich nicht um mein Leben, mich überkam vielmehr das Gefühl, sie verraten und enttäuscht zu haben, weil ich sie nicht unterstützte. Ich stellte mir vor, dass ihr letzter Gedanke Reue gewesen war, dass sie mich nicht einfach diesen Wesen überlassen und sich stattdessen für mich geopfert hatte. Und Bedauern, dass sie diese Mission überhaupt angenommen hatte. Noch während ich mir all das vorstellte und dabei ihren Körper betrachtete, fielen schlagartig sämtliche Monster über sie her, um das zu zerreißen, was von ihr übriggeblieben war. Ich blieb nicht, um das zu beobachten. So vorsichtig wie es mir möglich war, verließ ich meine Deckung und schlich an den Wesen vorbei, den Gang entlang, um zu Chad zu kommen. Doch nach wenigen Schritten hielt ich wieder inne und blickte zurück. Auch wenn das, was da gerade zerfetzt wurde, nur noch ein lebloser Körper war, der nichts mehr mit der Person Candace gemein hatte, so konnte ich das nicht einfach derart zulassen. Die Wesen achteten immer noch nicht auf mich, viel zu sehr waren sie darin vertieft, sich um das Essen zu balgen und so nutzte ich diese Gelegenheit. Zum zweiten Mal an diesem Tag beschwor ich Magie, trommelte die noch nicht verbrauchte Energie zusammen, die sich dieses Mal wesentlich schneller in Bewegung setzte, so dass nur eine Sekunde später ein Knall den Gang erfüllte und mich blendete. Der Zauber war mit voller Wucht im Zentrum der gierigen Monster hochgegangen, die komplett zerfetzt worden waren, während Candaces Körper sich durch ihn aufgelöst hatte. Ich hoffte, ihre Seele würde dadurch zur Ruhe kommen und nicht auf ewig durch diese Gänge wandeln müssen, so wie die Seelen der getöteten Soldaten auf dem Schlachtfeld, das sich Filgaia nannte. Das Moos an den Wänden brannte wieder, genau wie zuvor und riet mir, nicht zu lange zu verweilen, wenn ich weiterleben wollte. Nach einem kurzen, flüchtigen Stoßgebet, fuhr ich herum und rannte weiter den Gang entlang, plötzlich wieder angefüllt mit Energie, die nicht wollte, dass Candaces Opfer umsonst sein würde. Tränen brannten dabei in meinen Augen, die ich mühsam zurückhalten konnte. Es war sinnlos, nun um sie zu weinen, sie war bereits tot und würde nicht zurückkommen, egal wie sehr ich es mir wünschte, eine Erfahrung, die ich bereits viel zu häufig gemacht hatte. Aber sie war gestorben, um mich zu retten und mir war eines durchaus bewusst: Dieses Opfer durfte nicht umsonst gewesen sein, ich musste überleben. Vielleicht war das auch mein eigener Egoismus, der mit hineinspielte, aber der Gedanke war genug, um mich davon zu überzeugen, dass ich nicht an diesem Ort bleiben wollte und dass auch Candace nicht gewollt hätte, dass ich mich zu Tode gräme. Wir hatten uns kaum gekannt, aber dennoch war sie bereit gewesen, sich für mich zu opfern, für jemanden, der sie zuvor im Stich gelassen hatte. Dank ihr konnte ich leben... und ich war ihr dankbarer als irgendeiner anderen Person in meinem Leben. All diese Gedanken fuhren durch meinen Kopf, ich wiederholte sie immer wieder, um sie für mich endgültig Wahrheit werden zu lassen und sie glauben zu können, ohne dass mein schlechtes Gewissen mir wieder einzureden versuchte, dass ich für alles verantwortlich war. Aber sie traten sofort in den Hintergrund, als ich Licht sehen konnte. Zuerst glaubte ich, es wäre nur meiner Einbildung entsprungen, aber als ich genauer hinsah, bemerkte ich, dass es echt war. Ein Sonnenstrahl fiel eine Treppe herab und beleuchtete meinen Weg zu einer hölzernen Luke, die mich wieder in die Freiheit entließ. Im selben Moment, in dem ich den Wind in meinem Haar spürte und die Sonne auf meiner Haut, fühlte ich, wie Tränen über meine Wangen liefen. Aber es waren keine der Trauer, sie waren ein Ausdruck meiner unbändigen Freude, das alles noch einmal miterleben zu dürfen und den anstehenden Sonnenuntergang zu betrachten. Ich ließ mir einen Moment Zeit, um das alles in mich aufzunehmen und meine Erleichterung durch mich strömen zu lassen, dann erst wischte ich mir die Tränen ab und sah mich um. Chad war nicht in den Gang zurückgekehrt. Er saß auf einem Felsen und blickte ebenfalls in den Sonnenuntergang. Sein Gesichtsausdruck verriet mir, was er dachte: Er fühlte sich alt, zu alt für diesen Beruf und ich wusste genau, dass es seine letzte Mission war und er keine weitere annehmen würde. „Du hast es also geschafft, Neuling“, stellte er fest, als ich neben ihn trat. „Aber Candace ist nicht bei dir.“ „Es tut mir Leid“, erwiderte ich automatisch. Er schüttelte allerdings direkt den Kopf. „Das muss es nicht. Candace hat getan, was sie wollte. Ich bin sicher, dieses Ende war ihr auch lieber als alles andere – immerhin wird sie jetzt zumindest für dich unvergessen bleiben.“ Dem konnte ich nicht widersprechen. Ein solches Opfer würde niemand jemals vergessen, aber es tröstete mich dennoch nicht sonderlich. „Aber Abiel und Sendoa...“ Chad lachte leise. „Oh die beiden. Zumindest Sendoa wird glücklich sein, dass er während einer Mission starb. Der Kerl war wirklich das Musterbeispiel eines Drifter. Und Abiel...“ Er vollendete den Satz nicht und ich würde nie erfahren, was er hatte sagen wollen, aber ich redete mir einfach ein, dass es Abiel ebenfalls als Ehre empfunden hatte. „Wir wussten alle, dass dies unsere letzte Mission sein könnte“, sagte er schließlich. „Wir haben sogar schon Witze darüber gerissen, dass wir alle drei am selben Ort sterben würden. Aber ich habe überlebt. Und weißt du, warum?“ Ich schüttelte den Kopf, worauf er es mir erklärte: „Weil ich geflohen bin, genau wie du. Es ist in Ordnung zu fliehen, wenn man weiß, dass es ohnehin der einzige Ausweg ist. Niemand kann von dir verlangen, einen dummen Tod zu sterben, weil du einfach nur dickköpfig sein wolltest.“ „Aber... das ist nicht sonderlich männlich“, wandte ich ein. Sich zitternd in eine Ecke zu drücken, zu hoffen, dass man nicht gesehen werden würde, das entsprach nicht im Mindesten dem, was ich unter Männlichkeit verstand. Aber Chad lächelte mich nur nachsichtig ein, wie man es bei einem Kind tat, das aus Naivität sprach – und in seinen Augen war ich das vielleicht sogar. „Zu sterben ist auch nicht unbedingt viel männlicher. Aber gut, es gibt sicher verschiedene Arten von Männern und manchmal muss man sich entscheiden, zu welcher Art man gehören will und welcher davon man am Ende des Tages noch im Spiegel in die Augen sehen kann.“ Konnte ich das von mir selbst behaupten? Ich war mir nicht sicher und vielleicht würde ich mir niemals sicher sein können. Aber ich wollte versuchen, es herauszufinden. Chad erhob sich schließlich von dem Felsen und zog etwas aus seiner Kleidung hervor, das ich erst auf den zweiten Blick als einen Beutel erkannte – und dieser war voller Münzen. Ich schüttelte den Kopf, aber Chad drückte ihn mir dennoch in die Hände. „Du hast es dir redlich verdient, Junge. Einfach dafür, dass du deine erste Mission überlebt und gleich viele wertvolle Erfahrungen als Drifter gemacht hast. Nicht jeder kann so etwas nach seinem ersten Auftrag behaupten.“ Diese Begründung überzeugte mich nicht unbedingt, aber ich brauchte das Geld wirklich, weswegen ich es annahm und mich leise murmelnd dafür bedankte. Chad nickte mir zu. „Schon gut, Junge. Nun geh und sieh zu, dass du am Leben bleibst, schon allein, um Candaces Opfer nicht umsonst sein zu lassen.“ Doch entgegen seinen Worten war er es, der aufstand und sich ohne jede weitere Verabschiedung in Bewegung setzte, um fortzugehen. Er lief mit durchgestrecktem Rücken davon, so aufrecht wie er gewesen war, als wir uns das erste Mal, vor wenigen Stunden, getroffen hatten, als wäre er vollkommen unberührt von all den Ereignissen, ganz im Gegensatz zu mir. Und in diesem Moment, in dem ich noch unentschlossen war, wie ich eigentlich sein wollte, wusste ich doch eines ganz genau... Arnaud ballte die zitternden Hände zu Fäusten und erhob sich. Er blickte auf das Kontrollpult, versuchte, sich einen Reim auf all die Tasten zu machen. Als er keinen fand, beschloss er, einfach mit der Faust auf das Pult einzuschlagen, bis er alle größeren Tasten gedrückt hatte. Jude wandte ihm den Kopf zu. „Arnaud?!“ Ein lautes Geräusch erklang und verriet, dass die Motoren der Flugzeuge ansprangen und sich, aus Ermangelung eines Pilots einfach in die Richtung von Scythe und Jude in Bewegung setzten. Der Blick ihres Feindes ging zu diesen Flugzeugen, seine Augen waren verständnislos geweitet. „Was um alles in der Welt...?!“ „Juuuuuuuuude!“ Arnaud schrie, so laut er konnte, um nicht nur den heftigen Wind, sondern auch das laute Geräusch der Motoren zu übertönen – und zu seiner großen Freude hörte sein Mitstreiter den Ruf. Nur einen Wimpernschlag später war Jude fort, während Scythe immer noch bewegungslos dastand und nur den Flugzeugen entgegensah. „Was zur Hölle soll ich-“ Er schaffte es nicht, den Satz zu beenden. Die Fahrzeuge trafen aufeinander, explodierten in einer Feuerfontäne, in einer derart intensiven Hitze, dass sie den vier Verbliebenden fast den Atem raubte. Für einen Moment starrten sie alle nur die brennenden Wracks an, dann wandte Jude sich mit vor Begeisterung leuchtenden Gesicht den anderen zu. „Arnaud! Arnaud, du hast uns gerettet! Vielen Dank!“ Die Worte, die er so lange hatte hören wollen, schafften es nun nicht, ihn so zu erfüllen, wie er es sich erhofft hatte. „Ähm... ja...“ Noch immer zitterte seine Körper, so dass er befürchtete, jeden Moment einfach umzufallen. Er hatte seine Deckung verlassen, sich selbst in Gefahr begeben... und hatte dafür alle gerettet. Aber dennoch fühlte er sich nicht besser. „Aber... wie können wir jetzt fliehen?“, fragte Jude. „Vielleicht gibt es noch andere. Gehen wir nachsehen!“ Er huschte mit Yulie davon und Arnaud nutzte diese Gelegenheit, um auf seine Hand zu blicken, die zitterte wie ein Ast im Wind. Dabei war die Gefahr vorbei und er lebte noch, das war doch eigentlich... gut. Warum zitterte er dann noch immer? Während er das überlegte, trat plötzlich jemand zu ihm und ergriff seine Hand. Erschrocken hob er den Blick und erkannte Raquel, die mit ungewohntem sanften Lächeln vor ihm stand. „Wird es helfen, wenn ich... deine Hand halte?“ Er antwortete darauf nicht, zu sehr war er gerührt, dass sie ihm das anbot, obwohl er es gerade von ihr nicht erwartet hatte und viel zu dankbar war er dafür. Dafür konnte er aber mit anderen Worten nicht an sich halten: „Es tut mir Leid... Ich bin so ein Feigling. Mein Intellekt ist das einzig Gute an mir.“ Und auch wenn er auf diesen immer vertraute und sich darauf verlassen konnte, gab es eben Situationen, in denen dieser nicht hilfreich war. „Das mag schon sein“, antwortete Raquel. „Aber dein Intellekt allein hat uns nicht gerettet... es war auch dein Herz.“ Er spürte, wie seine Brust sich wieder zuschnürte, aber diesmal war es kein unangenehmes Gefühl. Es war warm, es erfüllte ihn auf eine Art und Weise, die er noch nie zuvor gespürt hatte und es sagte ihm, dass er ihr noch mehr anvertrauen konnte: „Ich weiß nicht, ob du mir glauben wirst, aber ich wollte immer eine bessere Person werden...“ Er machte eine kurze Pause, während er ihr Lächeln betrachtete, das ihm so... schön vorkam, wie noch nie ein Anblick zuvor. Ein Lächeln, das ihn wieder einmal an den Gedanken erinnerte, der ihn durchzogen hatte, als er Chad hinterhergesehen hatte. „... und mehr... mehr wie ein Mann sein.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)