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Durchgeknallte Traumsequenzen

(was mein Hirn alles so fabriziert?)
von

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Traum 18 (Unvorhergesehenes Treffen in der Erlebnisherberge) - Teil 2

Nachdem ich die Herberge verlassen habe, marschiere ich den ganzen Hügelpfad abwärts in die Stadt. Dort angekommen betrachte ich die Wohnhäuser und Läden, die es da gibt. Aber nichts von Interesse für mich. Als ich dann auf den Hauptplatz komme, beginnen meine Augen zu leuchten. Ein Marktplatz mit Ramsch.
 

Ich begutachte jeden Stand mit Kleidung, Gürteln, Schmuck, DVDs, Videospielen und Spielsachen. Bei manchen Dingen schüttle ich nur den Kopf, dass es sie überhaupt gibt. Schallplatten waren auch darunter, aber an Plattenspieler hat natürlich keiner gedacht. Na, ja, wer braucht die Dinger auch schon noch, wenn es jetzt CDs gibt, die man mit jedem CD-Player oder CD-Laufwerk anhören kann. Wahrscheinlich nur Sammler wären daran interessiert.
 

Bei den Videospielen komme ich natürlich nicht daran vorbei, mindestens alle durchgesehen zu haben, ob es nicht ein Spiel gibt, das mein Interesse weckt. Beim Schmuck erblicke ich wirklich schöne Kettenanhänger. Aber auch hier ist nicht wirklich was für mich dabei, weil ich nicht wirklich eine Schmuckträgerin bin. Aber eine Kette wäre vielleicht doch nicht so falsch. Eine mit einem schlichten Kreuz vielleicht. Dann entdecke ich wirklich schöne Haarspangen und unterschiedliche Haargummis. Da greif ich natürlich gleich zu, denn meine Haargummis daheim neigen sich schon dem Ende, weil die immer so schnell kaputtgehen.
 

Nach einer Weile stelle ich fest, dass es langweilig ist, hier alleine unterwegs zu sein und ich verliere meine Lust daran. Ich schaue aber dennoch weiter durch die Stände.
 

//Schade, dass es hier nichts gibt, das ich Seto mitbringen könnte, wenn ich schon hier bin. Wäre auch zu schön gewesen.//
 

Nach einiger Zeit finde ich allerdings einen Stand mit Büchern, wo mir ein besonderes Buch ins Auge springt. Es ist zwar nicht wirklich ein Buch, das ich mir jetzt kaufen würde, aber der Titel ‚In Sachen Liebe – Tipps für den Alltag (erfunden)‘ ist doch vielversprechend. Ich hab´ schließlich nicht den leisesten Schimmer, wie man eine Beziehung führt. Die Tatjana hat da sicher mehr Erfahrung. Nur, ich hatte ja noch nie einen Freund.
 

//Ist Seto jetzt eigentlich mein fester Freund?//
 

Ich gehe weiter und komme zu den Gemüseständen, als ich plötzlich Tatjana erblicke, die draußen bei einem Café mit ihrem Freund sitzt, nicht weit von meiner derzeitigen Position gesehen. Ich schüttle den Kopf und mache mich auf den Weg zu den beiden.
 

„Hey, wer hätte gedacht, dass ich euch ausgerechnet hier treffe.“ begrüße ich sie.
 

„Hey, Olivia. Hätte nicht gedacht, dass du dich hierher traust. Vor allem ganz alleine. Oder bist du mit deinem Freund hier?“
 

„Nein. Er hatte noch etwas zu erledigen, daher versuche ich mir die Zeit zu vertreiben, da du ja nicht da warst, um das für mich zu übernehmen.“
 

„Ach, komm. So schlimm wird es schon nicht sein.“
 

„Ich vermisse ihn aber schon ganz furchtbar. Jede Sekunde, die ich nicht bei ihm sein kann, ist verschwendete Zeit.“
 

„Dann weißt du ja, wie es mir geht.“
 

Ich nicke betrübt.
 

„Na, komm. Setz dich doch zu uns, dann ist dir nicht mehr so langweilig.“ schlägt Tatjana mir vor.
 

„Danke.“ sage ich und setze mich auf den dritten Stuhl am Tisch.
 

„Du hast Glück, wir sind eben erst gekommen. Na, komm, bestell dir was, ich lad´ dich ein.“
 

„Danke, Tatjana.“ bedanke ich mich bei ihr wiederholt.
 

„Also, erzähl. Wie war das Essen mit deinem Freund und dessen Bruder?“
 

„Das war ganz toll. Wir waren nämlich in einem Nobel-Restaurant und mein Freund hat mich eingeladen.“
 

//Ich muss aufpassen, dass ich ihr noch nicht zu viel verrate. Ihr Freund muss schließlich nicht wissen, mit wem ich zusammen bin. … Argh, ich weiß doch gar nicht, ob ich nun wirklich mit Seto zusammen bin.//
 

„Wow. Hat dein Freund etwa so viel Geld mit, dass er sich so etwas leisten kann?“ will nun Tatjana wissen.
 

„Er hat mehrere Kreditkarten.“ erwähne ich wie beiläufig, was mir aufgefallen ist, als mein Blick zufällig auf seine Geldtasche gefallen ist.
 

„Mensch, hast du ein Glück, an einen reichen Jungen geraten zu sein.“
 

//Tja, reich in dem Sinne, ist noch reichlich untertrieben. Aber mich interessiert in erster Linie ja nicht sein Geld, sondern er selbst.//
 

„Du hast mir jetzt aber noch gar nicht erzählt, wie du eigentlich zu deinem Freund gekommen bist.“ ist Tatjana verdammt neugierig.
 

„Das war sowieso etwas komisch. Du weißt ja, dass ich nachmittags immer im Aufenthaltsraum war, während du nicht da warst. Na, ja, die ganze Woche davor ist er mindestens einmal am Tag gekommen, um sich ein Getränk vom Getränkeautomat zu holen und jedes Mal haben sich unsere Blicke getroffen. Vor drei Tagen, ist er dann zwei Tage nicht gekommen und ich dachte schon, ich würde ihn nicht wiedersehen, aber am dritten Tag ist er wiedergekommen und wir haben miteinander geredet. Dann hat er sich mir angenähert und mich geküsst. Es war einfach nur toll und ich konnte fühlen, dass er einfach zu mir gehört.“
 

„Das klingt so, als hättest du deinen Seelenverwandten und deine große Liebe gefunden.“
 

Ich nicke und füge an:
 

„Und ich bin einfach nur glücklich, wenn ich bei ihm sein kann. … Seinen Bruder mag ich auch irgendwie. Der regt sich immer so niedlich auf, wenn wir nicht genug voneinander bekommen können.“ sinniere ich kichernd und beginne in Träumereien zu versinken, während ich an Seto denke.
 

„Mein Gott, Olivia. Dich hat´s ja echt voll erwischt.“ schon bin ich mit meinen Gedanken wieder da und nicke.
 

„Ihm geht´s mit mir aber nicht anders.“ füge ich an, auch, wenn ich nicht zu hundert Prozent sicher bin, ob das überhaupt stimmt.
 

Nachdem Tatjana und ihr Freund ihren Kaffee und ich meine heiße Schokolade getrunken haben, bietet mir Tatjana an, mit ihnen noch etwas mitzugehen, was ich natürlich annehme, und wir gehen noch etwas durch die Stadt. Dort müssen wir auch ausgerechnet auf einen Freund von Tatjana´s Freund treffen, der mir gegenüber etwas aufdringlich wird, weil dieser mich total süß findet.
 

//Findet mich Seto etwa auch … süß?// geht mir da durch den Kopf.
 

Aber ich wehre ab:
 

„Sorry, aber ich hab´ schon einen Freund.“
 

//Gott, in hundert Jahren würde ich den Typ nicht als Freund wollen. Der ist ja widerlich.//
 

„Schade, kleine Maus. Wenn´st deinen Freund nimmer willst, kannst dich ja an mich wenden.“ kommt von Andreas’ Freund.
 

//Urks. Nie und nimmer. Außerdem wird es dazu niemals kommen, dass ich Seto einmal nicht mehr haben will. Ich werde ihn immer lieben. Das weiß ich einfach.//
 

Als wir den Typ wieder losgeworden sind, fragt mich Tatjana plötzlich:
 

„Würde es dir was ausmachen, … na, ja, … ich will schließlich Zeit mit meinem Andi hier verbringen, … wenn du vielleicht bei deinem Freund übernachten könntest? Ich möchte das Zimmer wieder für mich alleine haben, weißt du?“
 

Ich verdrehe die Augen und kann doch nicht anders. Denn ich kann sie ja verstehen. Sie ist eben auch verliebt.
 

„Na, schön. Ich werde meinen Freund fragen, ob das geht.“
 

„Danke, du bist ein Schatz.“
 

//Ich weiß zwar noch nicht, wie ich das anstellen soll, aber mir wird schon etwas einfallen. Hoffentlich falle ich ihm nicht zu sehr zur Last. Als Alternative kann ich ja wieder den Aufenthaltsraum zum Schlafen wählen. Das ist mir jetzt schon ein Graus, wenn ich dran denke, wieder die ganze Nacht frieren zu müssen.//
 

„Ich geh´ dann mal wieder zurück zur Herberge.“ erwähne ich.
 

„Ja, mach das.“ meint Tatjana zu mir, als sie von ihrem Freund aufgehalten wird:
 

„Schatz, warte. Ich muss noch was erledigen. Was hältst du davon, wenn ich später einfach vorbeikomme?“
 

„Ok. Wann kommst du denn dann?“ klingt Tatjana enttäuscht.
 

„Gegen 20 Uhr bin ich sicher bei dir. Versprochen.“ erwidert ihr Freund.
 

„Sicher?“ fragt sie nach und er nickt.
 

„Gut. Ich freu mich auf dich.“ klingt sie jetzt schon erfreuter.
 

„Dann komm´ ich eben gleich mit dir mit.“ richtet sie sich an mich.
 

„Na, dann lass uns gehen. Ich muss schließlich auch noch auf meinen Freund warten.“
 

//Gott, wie das klingt. Seto Kaiba, mein fester Freund. … Gefällt mir.//
 

Also entschließen wir uns noch etwas essen zu gehen und anschließend kehren wir gemeinsam wieder zur Herberge zurück.
 

~~~~~
 

Am späten Nachmittag, als es fast schon Abend wird, klopft es an unserer Zimmertür.
 

„Das muss mein Freund sein.“ rufe ich aus und ich springe zur Tür, um sie zu öffnen.
 

Einmal tief durchgeatmet.
 

//Gleich geht der Horror los. Ich muss Tatjana gleich irgendwie zum Schweigen bringen, sobald Seto im Zimmer ist.//
 

Schnell öffne ich die Tür und ziehe Seto an der Hand herein. Dieser ist ganz irritiert, als Tatjana der Mund aufgeht.
 

„Er ist dein Freund?“ fragt sie fassungslos.
 

Verlegen antworte ich:
 

„Ähm, … ja?“
 

Plötzlich merke ich, dass sich aus ihrer Kehle ein Schrei lösen will.
 

„Nicht schreien. … Ich warne dich! Nicht schreien! … Mach den Mund wieder zu. … Mund zu. Na, los.“ und endlich tut sie das, was ich von ihr will.
 

Ich atme erleichtert aus.
 

„Was musst du auch so bekannt sein?“ werfe ich ihm vor und er verdreht die Augen.
 

„Krieg ich wenigstens einen Kuss, wenn ich schon so eine Begrüßung bekomme?“ beschwert er sich kühl.
 

„Sicher.“ entgegne ich, schlinge meine Arme um seinen Hals und wir küssen uns, als hätten wir uns Ewigkeiten nicht gesehen.
 

Nach etwa zehn Minuten lösen wir uns wieder voneinander. Woher ich das weiß?
 

„Jetzt sind zehn Minuten vergangen und ich weiß immer noch nicht, wie das mit euch passieren konnte.“ wirft, in dem Fall, uns Tatjana vor.
 

„Im Groben hab´ ich dir den Ablauf doch erzählt. Nur, dass ich nicht erwähnt hab´, wer diese Person ist, die sich als mein Freund betitelt. … Ich hab´ nämlich geahnt, dass das in einem Schock ausartet, den es zu verhindern gilt.“ erkläre ich ihr.
 

„Trotzdem, … Ich fasse es einfach nicht. … DER Seto Kaiba ist mit meiner Freundin Olivia Jelen zusammen. DAS ist DER Hammer.“ sagt sie und lacht wie eine wahnsinnig Gewordene.
 

Ich sehe stutzig zu Seto und frage Tatjana:
 

„Ist das so abwegig?“
 

„Wenn man Seto Kaiba hernimmt und sämtliche Schlagzeilen kennt, schon.“
 

„Ich geb´ aber nichts auf Schlagzeilen. Ich mach´ mir lieber selbst ein Bild.“
 

Tatjana betrachtet uns eine Weile schweigend, da biete ich Seto an:
 

„Setzen wir uns auf mein Bett, bis Tatjana mit ihren Gedankengängen durch ist.“, die uns mit ihrem Blick verfolgt, während wir es uns auf meinem Bett bequem machen.
 

Nach einer Weile kommt dann unvorbereitet von Tatjana:
 

„Hm. … Ja, … ihr gebt tatsächlich ein perfektes Paar ab. … Ihr passt, wenn ich ehrlich bin, wirklich perfekt zusammen. … Wie zwei Puzzleteile, die endlich zusammengefunden haben. … Ich kann mir wirklich gut vorstellen, Olivia, wie du auf die Idee kommst, er könnte dein Seelenverwandter sein. … Ja, wirklich. … Auch, wenn es noch so abwegig klingt, … ihr gehört eindeutig zusammen. … Das sage ich dir im Ernst als deine Freundin. … Aber, als Fan muss ich leider dagegen protestieren. Du kannst ihn uns doch nicht einfach wegnehmen. Wen sollen wir denn dann bitte anhimmeln?“
 

Ich kichere.
 

„Wie wär´s, wenn du deinen Freund anhimmelst?“ schlage ich vor und auch auf Seto´s Gesicht setzt sich ein Grinsen ab, obwohl er sie nicht wirklich kennt.
 

Er legt einen Arm um meine Taille und zieht mich etwas mehr zu sich, damit ich halb an seinem Oberkörper lehne. Sie lacht und meint:
 

„Du hast ja recht. Kann ja nicht jeder so ein Glück haben, wie du und gleich beim ersten Versuch seinen Seelenverwandten finden.“
 

Aber ich merke dennoch, dass sie neidisch auf mich ist.
 

„Du bist mir doch nicht böse?“ frage ich leicht betrübt.
 

//Ich will schließlich nicht, dass sie mir mein Glück mit ihm verdirbt, nur weil sie denkt, dass sie ihr Glück noch nicht gefunden hat. Aber, wenn sie es weiß, warum ist sie dann mit diesem Andreas zusammen?//
 

Aber sie schüttelt nur den Kopf.
 

„Nein, du hast es verdient, glücklich zu sein. Es ist nur, … ich bin mir bei Andreas nicht sicher, ob er es ernst mit mir meint. Ich hab´ nämlich das Gefühl, dass er mehrere Freundinnen hat. Und genau das will ich jetzt erstmal herausfinden, ehe ich ihm Zugeständnisse mache.“
 

„Verstehe.“
 

„Aber, mal was Anderes. Er kommt ja heute wieder und bleibt über Nacht. … Du wolltest deinen Freund doch was fragen.“ und schon fangen meine Wangen wieder mal an zu brennen.
 

Ich drehe mich leicht zu Seto, damit ich ihn ansehen kann und frage unsicher und vorsichtig:
 

„Ich will zwar nicht zur Last fallen, … aber, wenn du nichts dagegen hast, … darf ich heute über Nacht bei euch bleiben?“
 

Er sieht mich … wieder liebevoll? … verständnisvoll? an und erklärt mir im Flüsterton:
 

„Sicher. Kein Problem. Wir haben dich wirklich gern bei uns. … Ich hoffe, du schnarchst nicht.“ und ich schüttle lächelnd den Kopf.
 

„Hast du etwa Schlafprobleme?“ erkundige ich mich.
 

Sein unsicherer Blick sagt alles.
 

„Du wirst gar nicht merken, dass ich da bin.“ erwähne ich.
 

„Ich will aber wissen, dass du da bist, während ich schlafe.“ meint er mit Funkeln in den Augen.
 

„Dann macht es dir sicher nichts aus, wenn ich mich beim Schlafen an dich kuschle.“ und ehe ich mich versehe, fällt er über meine Lippen her.
 

//Ich liebe die Art, wie er mich schwach werden lässt. Und die Art, wie er mich küsst.//
 

Nachdem er sich wieder von mir löst, meint er:
 

„Dann pack am besten gleich deine Sachen zusammen, die du brauchen wirst. … Ach, deine Duschsachen, stehen noch immer bei uns in der Dusche. Nicht, dass du sie verzweifelt suchst.“
 

„Ups. Danke.“, ich gebe ihm einen kurzen Kuss und mache mich daran, meinen Rucksack neu zu packen.
 

//Nachtgewand, Wäsche zum Wechseln, frische Unterwäsche, Haarbürste ist da, Zahnputzzeug. Das sollte eigentlich alles sein.//
 

„Ich hab alles.“ erkläre ich Seto daher.
 

„Na, dann komm. Ich hab´ eine Überraschung für dich.“
 

Irritiert sehe ich ihn an.
 

//Eine Überraschung? Für mich?//
 

Ich nicke und verabschiede mich bei Tatjana:
 

„Also, bis morgen.“
 

„Ja, bis morgen. Und viel Spaß noch.“
 

Ich verdrehe die Augen.
 

//Was die schon wieder denkt. Nein, … ich will´s gar nicht wissen.//
 

So folge ich Seto aus dem Zimmer und zu seinem Zimmer. Doch, ehe er die Tür öffnet, flüstert er mir zu:
 

„Mach´ dich jetzt auf etwas gefasst.“ und ich bin wirklich gespannt, was mich erwartet.
 

„Ok.“ kann ich dazu nur sagen.
 

Dann, als er die Tür öffnet, fangen meine Augen an zu strahlen und er lässt mich eintreten. Den Rucksack stelle ich neben der Tür ab und staune nicht schlecht. Das Zimmer ist abgedunkelt und überall stehen Teekerzen, die den Raum in ein romantisches Flair verwandeln.
 

Ein Lächeln legt sich auf meine Lippen. Dann drehe ich mich zu ihm um und frage ihn:
 

„Hast du dafür die Zeit gebraucht?“
 

Und ich glaub´ es nicht, er wird verlegen und seine Wangen färben sich leicht rot, während er leicht nickt.
 

//Mein Gott, das ist ja so süß von ihm. Und er wirkt in diesem Moment so absolut süß, dass ich ihn knutschen könnte. Ach, was. Das tu ich jetzt einfach.//
 

Mit einem verwegenen Lächeln schreite ich auf ihn zu, packe seinen Unterarm, ziehe ihn zu mir und ehe er reagieren kann, falle ich auch schon über seine Lippen her.
 

//Ich liebe ihn einfach so sehr.//
 

Und das lasse ich ihn nun auch spüren. Er dirigiert mich Richtung Bett und wir lassen uns darauf fallen.
 

Als ich mich wieder von ihm löse, streiche ich ihm durch die Haare und lasse ihn spüren, wie viel mir an ihm liegt.
 

„Olivia? … Ich weiß zu schätzen, dass du dich mit mir abgibst, …“
 

„Seto.“, unterbreche ich ihn barsch, „Ich gebe mich nicht mit dir ab, ich bin gerne hier bei dir. …“
 

Verzweifelt versuche ich die richtigen Worte zu finden, ohne ihm gleich zu gestehen, wie sehr ich ihn liebe.
 

//Es muss doch eine gleichwertige Umschreibung geben.//
 

„… Hör mir bitte zu. Ich bin wirklich gern bei dir und ich liebe es von dir geküsst zu werden. Ich bin gern in deiner Nähe, egal ob du´s mir glaubst oder nicht. Wenn du dazu bereit wärst, wäre ich wirklich gerne deine feste Freundin. Aber, du müsstest mir eine Chance geben. Ich hab´ keinerlei Erfahrung in der Hinsicht. Ich weiß auch nicht, ob du bereits eine Freundin hattest oder wie viel Erfahrung du in dieser Hinsicht schon besitzt.“
 

Ich beiße mir nachdenklich auf die Unterlippe und sehe ihn bittend an, dass er meine Worte versteht. Dass er versteht, was ich ihm zu sagen versuche.
 

„Wärst du mir denn treu?“ fragt er dann, ehe er seine Lippen zusammenpresst.
 

Ich nicke und füge mit ernstem Gesichtsausdruck an, während ich ihm tief in die Augen blicke:
 

„Ich könnte nie für jemand anderen so viel empfinden, wie für dich. … Ich empfinde so viel für dich, dass es beinah schmerzt, wenn ich nicht bei dir sein kann.“
 

Tränen sammeln sich in meinen Augenwinkeln. Aber auch in seinen Augen erblicke ich Tränen in seinen Augenwinkeln. Die scheinen aber eher aus Rührung entstanden zu sein, denn seine Mundwinkel sind zu einem Lächeln verzogen.
 

„Eigentlich müsste ich dich fragen, was du für Absichten hast. Du hast den ersten Schritt gemacht.“ sage ich mit einem undefinierbaren Unterton, den ich selbst von mir nicht kenne.
 

//Ob ich jetzt eine Erklärung für sein Verhalten erhalte?//
 

Er schließt die Augen und die angesammelten Tränen fließen seine Wange hinab, aber sein Lächeln bleibt bestehen.
 

„Am Anfang hat mich dein Nichtreagieren irritiert, aber dann wurde mein Interesse an dir geweckt. Nach und nach hab´ ich dann gemerkt, dass es mir gefiel, dich zu sehen, aber ich konnte mit diesem Gefühl nicht viel anfangen, das ich bekam, wenn ich dich sah. Darum habe ich zwei Tage darauf verzichtet, mir ein Getränk zu holen, um mich meiner Gefühle wieder klar zu werden. Allerdings habe ich es am dritten Tag einfach nicht mehr ausgehalten, dich nicht zu sehen.“ beginnt er seine Erklärung.
 

„Also hast du dir gedacht, wechsle ich mal ein paar Worte mit ihr?“ spreche ich für ihn weiter.
 

„So ähnlich. … Ich wollte wissen, wieso du nicht, wie andere, auf mich reagierst. … Und während ich dich so ausgefragt habe, habe ich mich immer mehr zu dir hingezogen gefühlt.“ fährt er fort.
 

„Ich hab´ mich ehrlich gesagt, wie in Trance gefühlt, als du auf mich zugekommen bist. Es hat sich alles so unwirklich angefühlt und doch konnte ich etwas spüren. Dieses Gefühl hat mir vermittelt, dass ich irgendwie ein Teil von dir bin und du ein Teil von mir.“ erwähne ich ihm.
 

„Ach, … deshalb das Gerede von Seelenverwandtschaft.“ und ich nicke.
 

„Du glaubst nicht an so was, oder?“
 

„Ich würde es nicht glauben, wenn ich es nicht selbst gefühlt hätte. Aber, es ist so. Mein einziger Gedanke, als ich dich geküsst hab´, war, dass ich dich endlich gefunden habe.“
 

„Ich bin auch froh, dich gefunden zu haben und ich bin glücklich, weil du bei mir bist. Alles andere ist mir egal.“ erkläre ich ihm offen und ehrlich, während ich seine Wange streichle.
 

„Ich bin auch glücklich.“ gesteht er mir und wenige Sekunden später finden sich unsere Lippen zu einem erneuten liebevollen und sanften Kuss wieder.
 

Als ich mich löse, frage ich ihn:
 

„Wirst du mir auch treu sein?“
 

Glücklich strahlt er mich an und erwidert:
 

„Ich verspreche es. Nichts ist mir so wertvoll, wie du.“
 

//Und das glaube ich ihm sogar. Weil bisher musste er immer fürchten, dass man es nur auf sein Geld oder seinen Ruhm abgesehen hat. Aber ich liebe seine Person. … Im Moment leuchten seine Augen wirklich wunderschön. Sie strahlen das Glück aus, dass er im Augenblick empfindet. Man könnte meinen, er würde jeden Moment anfangen zu weinen, weil er dem Glück und der Freude nicht standhält. Vielleicht tut er das auch, weil seine Augen leicht wässrig wirken.//
 

„Und außerdem will ich dir verraten, dass auch du meine erste Freundin bist.“ erwähnt er, während ihm eine erste Träne über die Wange läuft.
 

„Komm her.“ meine ich, ziehe ihn in meine Arme und halte ihn fest.
 

Doch unerwartet scheinen nun alle Gefühle über ihn hereinzubrechen, denn er schafft es nicht einmal, sein Schluchzen zu unterdrücken. Ich kann ihn nur ganz fest an mich drücken und für ihn da sein. Ich versuche für ihn stark zu sein, da er es im Moment nicht kann.
 

//Wenn er so weitermacht, fang ich mit Sicherheit auch noch an, zu weinen. Und dabei, will ich doch für ihn da sein und ihn trösten. Noch dazu klammert er sich an mich, als würde er ertrinken, wenn er mich loslässt.//
 

Nach einer Weile wird´s mir aber doch zu viel, weil mir selbst schon langsam die Tränen kommen.
 

//Wie viel musste er nur schon ertragen und hat jedes Mal seine Tränen runtergeschluckt, weil er für seinen Bruder stark sein musste.//
 

Mit leicht verweinter Stimme erwähne ich:
 

„Wenn du so weitermachst, heul ich auch noch mit.“
 

Er hebt seinen Blick und sieht mir, mit seinen verweinten, geröteten Augen ins Gesicht. Dann weiten sich seine Augen kurz, als hätte er eine Erkenntnis gehabt. Aber verwunderter Weise teilt er seine Gedanken mit mir:
 

„Jetzt versteh ich, wie das gemeint ist, mit ‚den Schmerz mit jemandem teilen‘.“
 

Seine Stimme klingt rau und vielleicht auch ein Oktav zu hoch. Ich streichle sanft über seine Wange und frage besorgt:
 

„Geht´s wieder?“
 

Er schenkt mir ein ehrliches Lächeln und nickt.
 

„Danke, dass du da bist.“
 

„Ich bin doch gerne für dich da. … Wenn du jemandem zum Reden brauchst, kannst du gerne jederzeit zu mir kommen. Egal, was dich beschäftigt. Ich bin eine wirklich gute Zuhörerin.“
 

//Gut. Und jetzt muss ich ihn auf andere Gedanken bringen.//
 

„Aber, verrat mir mal, … wo ist eigentlich Mokuba?“ will ich wissen.
 

„Der wollte uns Zeit für uns geben. Zudem ist er es leid, uns beim Knutschen zusehen zu müssen.“
 

Ich kichere:
 

„Das hab´ ich mir fast gedacht.“
 

„Darum ist er heute zu einem Brieffreund gefahren, der in der Nachbarstadt wohnt. Wir sind eh nicht so oft in Österreich, da wollte er die Chance nutzen.“ fährt er fort.
 

„Kann ich verstehen. … Und wann kommt er wieder?“
 

„Gegen 22 Uhr wollte er spätestens zurück sein.“
 

„Mhm.“ gebe ich nachdenklich von mir.
 

Seto legt sich in die Mitte des Bettes auf den Rücken und ich lege mich halb auf ihn, mit meinem Kopf auf seiner Schulter.
 

„Und was machen wir jetzt?“ frage ich ihn vorsichtig.
 

Er senkt seinen Blick zu mir herab, sodass er in meine Augen sehen kann und meint grinsend:
 

„Wir könnten da weitermachen, wo wir aufgehört haben, bevor wir angefangen haben, offen miteinander zu reden.“
 

Nun grinse auch ich, lege mich ganz auf ihn und rutsche auf ihm zurecht, um besser seine Lippen zu erreichen. Dann lege ich auch schon meine Lippen auf seine und küsse ihn. Sofort vertieft er den Kuss, aber etwas fühlt sich anders an, als sonst. Der Kuss gewinnt an Leidenschaft und Feuer.
 

Mit der Zeit kralle ich mich regelrecht an ihm fest. Ich will mehr und immer mehr von ihm spüren. Kann nicht genug von ihm bekommen. Er klammert sich ebenfalls an mir fest und wir beginnen allmählich uns im Bett zu wälzen, weil ich den Drang habe, irgendwie mit ihm zu verschmelzen. Mir wird ganz heiß und dennoch kann ich nicht von seinen Lippen ablassen, auch, wenn wir uns kleine Pausen gönnen.
 

„Olivia, stopp.“ meint Seto irgendwann, als er unter mir zum Liegen kommt, und keucht, um Sauerstoff ringend, „Mir ist gerade … irgendwie anders … zumute.“, nachdem wir uns eine Pause gönnen.
 

„Mir ist auch gerade irgendwie anders.“ erwidere ich, nachdem ich wieder genug Luft kriege.
 

Dann spüre ich auch auf einmal, was genau anders ist. Denn ich streife ungewollt seine eindeutige Beule in der Hose mit meinem Knie, was ihn überrascht zum Aufkeuchen bringt.
 

„Sorry. … Ich rate mal ins Blaue und vermute, dass unsere Körper aufeinander reagieren.“ bemerke ich, während mein Gesicht rot anläuft.
 

Verwundert fragt er mich:
 

„So schnell?“
 

„Na, ja. Wir hatten in der letzten Zeit wirklich viel Körperkontakt. Vielleicht hat das ja was miteinander zu tun?“
 

Seto überlegt kurz und fragt mich vorsichtig:
 

„Würdest du denn … na, ja, … den nächsten Schritt wagen?“
 

„Ich weiß nicht, ob ich schon bereit dafür bin. … Ich weiß nur, dass ich dich spüren will. Und damit meine ich nicht so, wie jetzt, sondern … na, ja, … nackt halt.“
 

Wieder brennen meine Wangen höllisch.
 

„Wir können ja mal sehen, wo uns das Gefühl hinführen will.“ bietet er mir an.
 

„Keine schlechte Idee.“ stimme ich ihm zu.
 

„Machen wir jetzt da weiter, wo wir eben aufgehört haben?“ frage ich nach.
 

Er nickt grinsend und wieder fallen wir über unsere Lippen her, während ich seinen schwarzen Rollkragenpullover aus seiner Hose stülpe und meine kühlen Finger über seine erhitzte Haut an seinem Bauch streichen lasse. Er keucht kurz auf, auf Grund meiner kalten Finger, und ich breche den Kuss ab, aber das Geräusch, dass er von sich gegeben hat, macht mich irgendwie an. Und seine Haut fühlt sich unter meinen Fingern so gut an, dass ich noch mehr davon spüren will.
 

Langsam wandere ich mit meinen Händen höher und streife den Pullover mit.
 

//So viel Haut, die viel zu verlockend aussieht. Und ich ahne, worauf das hier hinausläuft.//
 

Ich beiße mir auf die Unterlippe, aber dennoch kann ich nicht widerstehen. Schon beuge ich mich zu seinem Bauch hinab und verteile viele kleine Küsse auf seiner Haut, die so gut schmeckt, dass ich mich kaum mehr unter Kontrolle habe, so sehr bin ich bereits erregt.
 

//Ich befürchte, ich muss etwas schneller machen. Sonst halte ich das nicht aus.//
 

„Seto? … Ich glaube, es führt doch nichts daran vorbei, dass wir es hier und jetzt tun.“ und ich reibe meinen Schambereich an der mittlerweile ausgeprägten Beule in seiner Hose, was ihn diesmal bereits zum Aufstöhnen bringt.
 

Aber nicht nur von ihm, sondern auch über meine Lippen kommt ein Geräusch des Genusses.
 

//Gott, das fühlt sich so gut an. Ich will ihn in mir spüren.//
 

„Du hast nicht zufällig ein Kondom da?“ frage ich, wie beiläufig.
 

„Jetzt weiß ich, warum mir Mokuba so wissend, zwei Stück in die Hand gedrückt hat.“ erwähnt Seto und ich blinzle irritiert.
 

„Wer von euch beiden ist hier bitte der Ältere? Du oder dein Bruder?“ grinse ich ihn an.
 

„Ich vermute fast, mein Bruder, weil ich absolut keine Ahnung von sozialem Verhalten habe.“ meint Seto ehrlich.
 

„Na, ja, … wenigstens kenn´ ich mich da ein wenig aus.“ und zucke mit den Schultern.
 

Seto greift in seine Nachttischschublade und holt die zwei Stück heraus, trennt sie, wobei er das eine wieder zurücklegt und das andere griffbereit auf das Nachttischchen legt.
 

Nun scheint auch er seine Scheu über Bord zu werfen und zieht mir mein T-Shirt über den Kopf, sodass mein BH zum Vorschein kommt. Mein Anblick scheint ihn noch mehr zu erregen, denn die Beule wächst unter mir noch etwas an. Also ziehe ich ihm nun auch seinen Pullover ganz über den Kopf und streichle sofort über diese glatte wundervolle Haut. Leichte Ansätze von Bauchmuskeln sind erkennbar. Seinen Oberkörper befinde ich für perfekt.
 

Ich beuge mich zu seinen Brustwarzen hinab und umspiele erstmal seine Linke, bis sich diese aufstellt. Sofort ertönt ein Stöhngeräusch, das über seine Lippen kommt. Und ich bemerke, dass er sich leicht unter meinen Berührungen windet und schwer atmet. Nun widme ich mich der anderen Brustwarze und umspiele sie, bis auch sie hart wird, während ich bereits mit meinen Händen wieder auf Wanderschaft nach unten bin.
 

Bei seiner Hose angekommen, öffne ich Gürtel, Knopf und Reißverschluss, was ihn erleichtert aufstöhnen lässt. Ich lasse von seiner Brustwarze ab und schäle ihn aus seiner Hose. Er hebt sogar hilfsbereit sein Becken, damit ich es leichter habe, ihn seiner Hose zu entledigen. Er sieht mich … sehnsüchtig? an.
 

Nun rutsche ich wieder höher und küsse ihn auf seine Lippen. Er streicht sanft mit seinen Händen über meine Brust, die noch im BH steckt, und über meinen Bauch, zu meiner Hose. Ich spüre, wie er meinen Gürtel und den Knopf löst und höre, wie er den Reißverschluss nach unten schiebt. Danach spüre ich seine Hände an meiner Hüfte, die meine Hose sanft nach unten gleiten lassen. Als er meine Hose, bis zu meinen Oberschenkeln nach unten geschoben hat, löse ich den Kuss, hebe meine Knie abwechseln an, um mich weiter meiner Hose zu entledigen.
 

Ich streichle noch einmal über seine ganze Vorderfront, vom Bauch bis zu seinen Schultern, und wieder abwärts, ehe ich mich an seinen dunkelblauen Boxershorts zu schaffen mache. Sanft streife ich sie ihm ab, über sein Becken und sehr vorsichtig über seine Erregung, und dann seine schlanken Beine entlang.
 

//Jetzt wird es Zeit, dass auch er mich meiner Unterwäsche entledigt.//
 

Ich lächle ihn aufmunternd und sehe ihn erwartungsvoll an.
 

Zu ihm abermals heruntergebeugt, verwickle ich ihn wieder in einen heißen Zungenkuss, während er sich am Verschluss meines BHs zu schaffen macht. Nachdem er ihn geöffnet hat, lasse ich ihn meine Arme hinabgleiten und werfe ihn weg von mir, während er mir nun meine Unterhose über meine Hüfte hinunter streift. Wieder hebe ich abwechselnd meine Knie an, um meine Unterhose loszuwerden und werfe sie zu den anderen Kleidungsstücken, die irgendwo um uns herum verteilt liegen.
 

Nun macht er mit mir einen Positionswechsel, sodass ich unter ihm liege, nachdem er den Kuss gelöst hat. Voller Freude funkelnder Augen macht Seto sich daran, meine Brüste abzutasten und gibt sich sogar dem Genuss hin, sich zu mir hinabzubeugen und mit seiner Zunge mit meinen Brustwarzen zu spielen. Erst links, dann rechts. Dann leckt er, eine Speichelspur zurücklassend, wieder nach oben, über mein Kinn und fällt wieder über meine Lippen her. Nur nebenbei bekomme ich mit, dass er seinen Arm nach dem Kondom ausstreckt und wieder einholt.
 

Einen weiteren Moment später merke ich, dass er sich leicht auf mich legt und seinen Ellbogen rechts neben mir abstützt.
 

//Ich befürchte, gleich ist es soweit. Hoffentlich tut es nicht zu sehr weh.//
 

Im nächsten Moment spüre ich seine Erregung an meinem Schambereich, wie er sich langsam in mich schiebt. Ich erwarte jeden Moment den kommenden Schmerz und er lässt auch nicht lange auf sich warten. Auf der Stelle verkrampfe ich mich und verziehe eine schmerzvolle Mimik in meinem Gesicht, während ich meine Augen zusammenkneife. Er löst den Kuss.
 

Natürlich weiß er, dass es mir Schmerzen bereitet. Soweit wird er ja wohl aufgeklärt sein.
 

Als er sich wieder etwas zurückzieht, öffne ich meine Augen wieder und stelle fest, dass er mich besorgt mustert. Seto scheint zu überlegen, wie er machen muss, damit der Schmerz schneller vorbeigeht. Dann beugt er sich auch schon zu mir herunter und beschlagnahmt meine Lippen. Ich erwidere prompt und mache mich bereits auf den erneuten Schmerz gefasst, ahne ich doch, was er plant.
 

//Ich will, verdammt noch mal, dass er in mich reinkommt. Und wenn es noch so wehtut, ich werde jetzt kräftig nachhelfen. Wenn ich ihn jetzt ganz tief in mir spüren will, dann muss ich den Schmerz verkraften. Komme da, was wolle.//
 

Schon spüre ich seinen erneuten Versuch, sich in mich zu schieben. Allerdings holt er sich etwas Schwung und versucht durch die Kraft, die dadurch entsteht, durch mein Jungfernhäutchen zu dringen. Wieder verziehe ich meine Gesichtsmuskeln schmerzverzerrt.
 

//Verdammt, ich will, dass der Schmerz endlich aufhört.//
 

Er drängt sich immer noch kräftig gegen mich, daher umschlinge ich jetzt mit meinen Beinen seine Taille, packe mit meinen Händen nach seinem Hintern und ziehe ihn fester gegen mich, bis ich langsam merke, dass das Jungfernhäutchen nachgibt und bricht den Kuss ab.
 

Sofort sehe ich ihm erleichtert ins Gesicht. Seine Augen sind kurz überrascht geweitet und als er ganz tief in mir ankommt, entflieht ihm ein ungehaltenes Aufstöhnen und schließt die Augen genießend. Auch ich spüre nun, nachdem der Schmerz abgeklungen ist, dass es sich überwältigend anfühlt, so ausgefüllt zu sein.
 

Als er zu merken scheint, dass ich mich nicht mehr verkrampfe, beginnt er sich in mir zu bewegen und ich glaube, meinen Verstand zu verlieren.
 

//Gott, das ist der reine Wahnsinn.//
 

Ich stöhne jedes Mal auf, wenn er tief in mir ist, und kralle mich an Seto´s Schultern.
 

//Das fühlt sich ja so verdammt gut an.//
 

Er legt etwas an Tempo zu und reibt immer stärker an meinem Schambereich, sodass ich das Gefühl bekomme, mich einer Explosion zu nähern. Und ehe ich mich versehe, kommt es zu der Explosion, bei der ich Seto´s Namen stöhne.
 

Nur zwei, drei Bewegungsabläufe und Seto kommt ebenfalls zu diesem Genuss, da er innehält in seiner Bewegung und
 

„O…livia.“ stöhnt.
 

Und zum ersten Mal in meinem Leben verstehe ich, was so toll daran ist, einen festen Freund zu haben.
 

Seto lässt sich auf mich sinken und wir versuchen erstmal wieder zu Atem zu kommen. Dann zieht er sich aus mir zurück und lässt sich neben mich plumpsen. Er zieht sich das Kondom ab und legt es, anscheinend zur späteren Entsorgung, auf das Nachttischchen zu seiner anderen Seite.
 

„Das war einfach …“ beginnt er und ich beende fragend:
 

„Wow?“
 

Er nickt bestätigend, dreht sich zu mir auf die Seite und stützt, mit seinem Ellbogen, in der Handfläche, seinen Kopf ab.
 

„Jetzt kenne ich immerhin den Vorteil, eine Freundin zu haben.“ grinst er mich schelmisch an.
 

Das weiß ich, da ich ihm mit meinem Blick gefolgt bin. Ich drehe mich nun auch zu ihm auf die Seite und grinse ihn an.
 

„Dann sollten wir ja eigentlich dem Klischee treu bleiben.“
 

„Welches?“ will er wissen.
 

„Das Kuscheln danach?“ blicke ich ihn fragend an.
 

Einen Moment scheint er zu überlegen, ob ihm danach ist, dann nickt er auch schon und ich rutsche näher zu ihm, um mich an ihn zu kuscheln. Er schließt mich auch sofort in seine Arme.
 

//Ich bin richtig süchtig nach seiner Nähe. Ich würde am liebsten nie wieder von seiner Seite weichen.//
 

Nach einer Weile des miteinander Kuschelns merke ich allmählich, wie ich am Wegdämmern bin und werfe einen Blick auf meine Armbanduhr. Dann reißt es mich auf und ich sitze aufrecht.
 

„Olivia, was ist denn los?“ nuschelt Seto an meiner Rechten.
 

„In einer dreiviertel Stunde kommt Mokuba zurück. Lass uns schnell duschen, unsere Sachen zusammenräumen und uns nicht länger nackt hier rumliegen. Er muss ja nicht wissen, was wir hier getrieben haben.“
 

Und schon ist Seto auch Habdacht und nickt mir zu.
 

„Du machst die Kerzen aus und ich sammle unsere Sachen zusammen. Aussortieren können wir später.“ füge ich an und Seto nickt zustimmend.
 

Schon mache ich mich daran, unsere Kleidungsstücke einzusammeln und blicke nur hin und wieder zu Seto rüber, um zu sehen, wie weit er mit dem Auspusten der Kerzen ist, die er nebenbei auch wieder einsammelt. Aber sein Anblick dabei ist auch nicht ohne. Ein nackter Seto Kaiba, der durch sein Zimmer läuft, um Kerzen auszublasen und einzusammeln. Das bringt mich zum Grinsen.
 

Als ich mit meiner Arbeit fertig bin, helfe ich Seto mit den Kerzen.
 

//Warum hat Seto gar so viele Kerzen verwendet? Das alleine dauert ewig.//
 

Eine Viertelstunde später, als ich zuletzt auf die Uhr gesehen hatte, gehen wir endlich ins Badezimmer und duschen uns gemeinsam ab. Wir können es natürlich nicht lassen, uns wieder nah zu sein und uns den Verstand rauszuküssen.
 

Nach dem Abduschen trocknen wir uns noch gegenseitig ab, damit der Spaß nicht zu kurz kommt und unsere Wege trennen sich. Ich gehe zu meinem Rucksack und hole mein Nachtgewand heraus und Seto geht zu seinem Kleiderschrank und holt sich einen Pyjama heraus. Uns gegenseitig betrachtend, ziehen wir unsere Nachtklamotten an.
 

Dann richte ich meine Aufmerksamkeit auf den Wäscheberg und sortiere heraus, was mir gehört, während Seto das Kondom in ein Taschentuch wickelt und entsorgt. Danach widmet er sich auch seiner Wäsche.
 

Als wir fertig sind, blicken wir uns im Zimmer ein letztes Mal um, nicken uns zufrieden zu und bequemen uns wieder ins Bett, um wieder miteinander zu kuscheln. Aber diesmal zieht Seto seine Decke über unsere leichtbekleideten Körper, damit wir nicht frieren.
 

Als ich wieder leicht am wegdämmern bin, öffnet sich die Zimmertür und ein erfreutes Energiebündel hat uns erblickt, der auch sofort zu uns aufs Bett springt. Ich hatte mich nämlich leicht umgedreht, um zu sehen, was ich da gehört habe.
 

„Ich bin wieder da.“ brüllt Mokuba in einer Lautstärke, dass ich das Gefühl habe, mein Trommelfell platzt jeden Moment, war ich doch an die angenehme Stille gewohnt.
 

„Mokuba ist zu laut.“ nuschle ich in Seto´s Richtung.
 

Von ihm kommt nur ein gemurmeltes:
 

„Ich weiß. So ist er immer.“
 

„Wie hältst du das nur aus, Tag ein Tag aus?“
 

Natürlich ist das nur eine rhetorische Frage und bedarf keiner Antwort. Seto antwortet mir darauf auch gar nicht. Doch, nach einer Weile wird es ihm scheinbar doch zu viel. Mokuba´s Herumgehüpfe ist ja auch mehr als unangenehm, wenn man eigentlich einschlafen will. Seto erhebt seine Stimme:
 

„Mokuba!“
 

Seine Stimme hat einen drohenden Unterton, der Mokuba endlich zum Stillhalten bringt.
 

„Was ist denn mit euch los?“ fragt Mokuba mit gedämpfter Stimme, da er scheinbar endlich eingesehen hat, dass wir halb verschlafen sind.
 

„Wir sind müde.“ murmelt Seto.
 

„Wovon denn?“ will er neugierig wissen und spitzt sichtlich seine Ohren.
 

Da antworte ich für uns beide:
 

„Uns war so langweilig, dass wir fast eingeschlafen sind.“ und versuche ein Grinsen zu verhindern, was mir nur mäßig gelingt, weil ich einfach noch nicht ganz wach bin, dass er es sicher als sarkastisch auffasst.
 

Seto´s Mundwinkel zucken ebenso verdächtig, aber er hat es weit besser in Griff als ich. Darum antwortet er stattdessen:
 

„Nein, wir haben nur die ganze Zeit miteinander gekuschelt und diese angenehme Zweisamkeit hat uns schläfrig werden lassen.“
 

Das Kichern muss ich mir jetzt echt verbeißen.
 

//Ich hätte nie gedacht, dass Seto so gut lügen kann. Sollte ich mir deswegen Sorgen machen?//
 

„Ach, so.“ schluckt Mokuba Seto´s Ausrede, ohne weiter nachzuhaken.
 

„Du solltest dich außerdem auch langsam bettfertig machen. Du gehörst auch ins Bett.“ meint Seto ernst zu Mokuba.
 

„Ist gut, Seto.“
 

Mokuba geht an seinen Kleiderschrank, holt einen Pyjama heraus und verschwindet im Badezimmer.
 

„Schön war die Ruhe.“ sage ich vor mir her und Seto kichert, während er mir zustimmend zunickt.
 

„Bist du noch müde?“ fragt er mich.
 

„Es geht. Bin fast schon wieder wach. Nur deshalb konnte ich mir das Grinsen nicht verkneifen. Ich bin ein regelrechter Aufwachmuffel.“ und lasse mich zurück auf das Kissen plumpsen.
 

Als sich Seto aus dem Bett erhebt und zu mir meint:
 

„Wir sollten uns noch die Zähne putzen.“ nicke ich, erhebe mich nun ebenfalls aus dem Bett, gehe an meinen Rucksack, hole mein Zahnputzzeug heraus und folge Seto zu Mokuba ins Badezimmer, der scheinbar gerade unter der Dusche steht.
 

Ich putze mir gründlich die Zähne und folge anschließend Seto wieder ins Zimmer. Kurz danach kommt Mokuba fertig angezogen ebenfalls ins Zimmer und geht an sein Bett.
 

„Hast du dir die Zähne geputzt?“ fragt Seto seinen Bruder.
 

„Ja, hab´ ich.“ bestätigt Mokuba Seto´s Frage.
 

„Gut. Dann ab mit dir, ins Bett.“ sagt Seto, während er auf Mokuba´s Bett zugeht und sich anschließend an seine Bettkante setzt.
 

Ich stehe einstweilen unschlüssig neben Seto´s Bett und betrachte die beiden fasziniert. Dann fällt allerdings Seto´s Blick zu mir und winkt mich zu sich, darum gehe ich auf ihn zu und stelle mich neben ihn. Meine Hand lege ich an seine gegenüberliegende Schulter und Seto umschlingt meine Beine unterhalb von meinem Hintern. Danach fragt er seinen kleinen Bruder:
 

„Na, dann erzähl mal, … wie war´s bei deinem Brieffreund.“
 

„Es war ganz toll. Wir haben miteinander Ball gespielt. Du musst wissen, ihre Eltern haben einen Garten.“
 

„Ihre?“ stelle ich sofort die Frage und Mokuba läuft rot an.
 

Seto zieht mich auf seinen Schoß, damit ich nicht stehen muss und Mokuba druckst herum:
 

„Na, ja, … wisst ihr … es hat sich herausgestellt, dass mein Brieffreund kein Junge ist. … Da bin ich wohl einem Irrtum erlegen. … Zumindest ist sie total nett und sie war total überrascht, als sie mich gesehen hat. … Sie hat gemeint, dass sie mich von irgendwo her kennt, aber ihr wollte es nicht mehr einfallen. … Auf jeden Fall … na, ja, … wenn du erlaubst, … wollen wir uns wiedersehen.“
 

„Was meinst du?“ fragt mich dann Seto allen Ernstes und Mokuba´s Augen weiten sich verwundert und überrascht.
 

„Hm. … Ich würde es auf ein zweites Treffen ankommen lassen. Ihr wird nämlich sicher wieder einfallen, woher sie dich kennt. Danach kannst du dich ja entscheiden, ob es sinnvoll ist, diese Freundschaft aufrecht zu erhalten.“ meine ich erstmal und sehe erwartungsvoll zu Seto, was er zu meiner Meinung meint.
 

Er allerdings lächelt mich an, meint:
 

„Ganz deiner Meinung.“ und ich erwidere sein Lächeln.
 

Mokuba´s Augen werden groß und man merkt ihm an, dass er sich darüber freut. Er scheint aber dennoch unsicher zu sein, denn er fragt nach:
 

„Ich darf sie wirklich wiedersehen?“ und Seto nickt nur zur Bestätigung.
 

„Danke.“ freut sich Mokuba und Seto beugt sich etwas zu ihm herunter, damit Mokuba ihn umarmen kann.
 

Mokuba gähnt herzhaft und fragt:
 

„Und ihr beide habt wirklich die ganze Zeit nur gekuschelt?“
 

„Na, ja … wir haben auch geredet.“ erwähnt Seto.
 

„Worüber denn?“ will Mokuba weiterwissen.
 

„Über uns.“ antwortet ihm Seto ehrlich und ich kuschle mich an ihn, während er seinen Arm etwas enger um mich legt.
 

„Ich hab´ den Eindruck, ihr klebt noch mehr aneinander, als vorher.“ und Seto beginnt zu grinsen, während seine Augen eindeutig glücklich leuchten, was Mokuba irgendwie zu verstehen scheint, denn seine nächsten Worte lauten:
 

„Ich freu mich so für dich, dass du endlich dein Glück gefunden hast.“
 

Mokuba sinkt immer mehr in seine Kissen und gähnt abermals herzhaft.
 

„Singst du mir was vor? Bitte.“
 

Seto senkt verlegen seinen Kopf und schielt leicht zu mir. Ich allerdings sehe ihn erwartungsvoll an, womit er resigniert seufzt. Dann höre ich auch schon eine Melodie, aber leider verstehe ich nicht den Text. Er scheint auf Japanisch zu singen. Summend steige ich mit der zweiten Stimme leise mit ein, da mir dieses Lied auf Deutsch geläufig ist. Als Seto das Lied beendet, meint Mokuba:
 

„Das war schön. Ihr solltet öfter gemeinsam singen. Eure Stimmen passen wirklich toll zusammen.“
 

Ich werde verlegen und erkläre leise:
 

„Ich hab´ doch nur die zweite Stimme gesummt.“
 

„Trotzdem hat es sich echt schön angehört.“ meint Mokuba und gähnt abermals.
 

„Du bist eh schon müde. Mach´ jetzt die Augen zu und schlaf. … Gute Nacht, kleiner Bruder.“ sagt Seto, beugt sich vor und gibt Mokuba einen Kuss auf die Stirn.
 

„Gute Nacht, Seto und Olivia.“ und Mokuba schließt seine Augen.
 

Schon scheint er eingeschlafen zu sein.
 

„Na, komm, Olivia, lass uns auch ins Bett gehen.“ meint Seto, ich nicke und erhebe mich von seinem Schoß.
 

Ich nehme seine Hand, auch er erhebt sich nun und wir marschieren hinüber zu Seto´s Bett. Wir klettern ins Bett und kuscheln uns wieder aneinander. In kürzester Zeit drifte ich ab, ins Land der Träume.
 

***
 

Am nächsten Morgen erwache ich, blinzle in die Helligkeit des vorangeschrittenen Tages und werfe einen Blick auf meine Armbanduhr. Ich bin fast schockiert. Es ist bereits kurz nach 9 Uhr und sowohl Seto, als auch Mokuba, schlafen noch. Wenn Mokuba bereits wach gewesen wäre, hätte ich mir vorstellen können, dass er wie zuvor nachts, als er heimgekommen ist, am Bett herumhüpft und so etwas wie:
 

„Guten Morgen, ihr Schlafmützen. Zeit zum Aufstehen.“ schreit.
 

Aber nun bin ich als Einzige wach.
 

//Ich dachte immer, Seto ist ein Frühaufsteher. Na, ja. Ist ja auch nicht so schlimm.//
 

So kuschle ich mich noch eine Zeit lang an ihn und schließe meine Augen, ohne weiterzuschlafen.
 

Doch bereits fünfzehn Minuten später beginnt sich Seto zu regen, weshalb ich meine Augen wieder öffne und ihn betrachte. Als er blinzelnd seine Augen öffnet, sieht er mir direkt in meine Augen und beginnt zu lächeln. Ich erwidere sein Lächeln und wünsche ihm einen:
 

„Guten Morgen, Seto.“, wobei ich schon recht munter klinge.
 

„Guten Morgen, Olivia.“ murmelt er verschlafen.
 

Ich beuge mich leicht zu ihm rüber und lege sanft meine Lippen auf seine, für einen kurzen Kuss.
 

„Hast du gut geschlafen?“ frage ich ihn.
 

„Sehr gut sogar.“, antwortet er mir, „Es ist wirklich schön, neben dir aufzuwachen.“
 

„Ich finde es auch schön, neben dir aufzuwachen.“
 

Nun gibt er mir von sich aus ebenfalls einen kurzen Kuss.
 

Dann reißt es ihn allerdings, denn er sitzt plötzlich Aufrecht, weil er einen Blick auf seine Armbanduhr geworfen hat.
 

„Verdammt, ich hab´ verschlafen. Das ist mir ja noch nie passiert.“ kommt von ihm verwundert.
 

„Wieso? Musst du irgendwo hin?“ frage ich neugierig nach.
 

Er überlegt kurz und meint dann:
 

„Wenn ich es recht überdenke, eigentlich nicht. Ich hab´ ja schließlich Urlaub.“
 

„Dann ist das ja nicht so schlimm, oder?“
 

„Nein, ist es nicht. Ich finde es nur ungewöhnlich, weil ich für gewöhnlich gegen 6 Uhr morgens wach werde.“ erklärt mir Seto.
 

„Und wie lang schläft für gewöhnlich Mokuba?“ frage ich ihn daraufhin, um ihn auf die Tatsache aufmerksam zu machen, dass wir etwas Zeit für uns nutzen können.
 

„Wenn man ihn schlafen lässt, sicher noch eine Stunde. Wie…so?“ stockt er zum Schluss, als scheinbar der Groschen fällt und sieht mich grinsend an.
 

Ich lächle scheinheilig zurück. Schon stürzt er sich spielerisch auf mich und fällt über meinen Hals her. Ich kichere und lasse mir von ihm einen Knutschfleck machen, während ich aufkeuche.
 

„Den kriegst du zurück.“ warne ich ihn vor, als er sich sein Werk betrachtet.
 

„Ach, meinst du?“ fragt er mich scherzhalber.
 

„Oh, ja. Jetzt bist du fällig.“ sage ich und stürze mich auch schon auf seinen Hals.
 

So schnell kann er gar nicht reagieren, da sauge ich mich auch schon am Halsansatz fest. Überrascht keucht Seto auf. Als ich mich löse, erwähne ich:
 

„Mmh, … du schmeckst gut.“
 

„Du schmeckst mir auch.“ meint Seto dazu nur und fällt über meine Lippen her.
 

Gleich darauf beginnt er den Kuss auch schon zu vertiefen und ich ziehe ihn auf mich drauf, näher an mich.
 

Als er sich nach Ewigkeiten wieder von mir löst, sieht er mich … verliebt? an und streicht mir durch das Haar.
 

„Bleib´ für immer bei mir.“ sagt er dann einfach so, mir nichts dir nichts, und mir wird wieder bewusst, dass es mir nicht möglich ist, weil ich im Gegenzug die Erlaubnis meiner Eltern brauche.
 

„Seto. Ich würde dir gerne dieses Versprechen geben und ich würde dir, wenn es nach mir ginge, überall hin folgen, doch ich bin noch nicht volljährig. Ich stehe noch unter der Entscheidungskraft meiner Eltern. Und mein Papa würde nie erlauben, dass ich in ein anderes Land reise, das er nicht kennt.“ spreche ich den Ernst der Lage an.
 

Er schließt seufzend seine Augen.
 

„Ich kann versuchen ihn zu überreden. Muss ihn davon überzeugen, dass mir dort nichts passiert. Dass ich nicht auf mich allein gestellt bin.“
 

„Das bist du doch nicht. Ich bin schließlich auch noch da.“, reißt Seto seine Augen auf und blickt mich ernst an, „Ich kann dich beschützen oder beschützen lassen. Und Mokuba ist auch noch da.“
 

„Genau.“ kommt auf einmal vom anderen Bett.
 

Mokuba springt auf, kommt zu Seto´s Bett herüber und setzt sich mit Schneidersitz uns gegenüber.
 

„Seit wann bist du denn wach?“ will Seto von seinem kleinen Bruder wissen.
 

„Och, schon ´ne Weile. Ich konnte nicht umhin, eurem Gespräch zu lauschen. … Seto? Ist es dir mit Olivia wirklich so ernst?“ fragt Mokuba ernst.
 

Seto senkt verlegen seinen Kopf und nickt leicht.
 

„Und Olivia. Ist es dir mit Seto auch ernst? Kannst du dir vorstellen, dein Leben mit uns zu verbringen? Na, ja, … eher mit Seto, weil ich werde sicher irgendwann auch eine Freundin finden und vielleicht eine eigene Familie gründen.“ will Mokuba von mir wissen und erzählt gleichzeitig seine Zukunftspläne.
 

„Schon klar. Aber sicher ist es mir ernst mit Seto. Worauf willst du hinaus? Komm auf den Punkt.“ fordere ich Mokuba auf.
 

//Hat er vielleicht eine Idee für die Lösung?//
 

Auch Seto blickt jetzt seinen Bruder erwartungsvoll an.
 

„Nun, ja. Für jedes Problem gibt es eine Lösung. Und wir werden bestimmt eine finden, nicht wahr, Seto?“
 

Dieser verdreht die Augen und gibt bereits die Hoffnung auf, dass Mokuba etwas Vernünftiges von sich gibt.
 

„Seto. Hör mal. Hier in Österreich bin ich mit 18 Jahren volljährig. Das heißt mir fehlt nur ein Jahr, dann könnte ich zu dir kommen.“ erwähne ich, weil ich es für wichtig erachte, dass er das weiß, falls er die Rechte in Österreich nicht kennt.
 

„Ein Jahr.“ klingt er nicht gerade motiviert.
 

„Seto, jetzt seh ich erst einmal zu, dass ich die eine Woche länger bleiben kann, dann können wir uns etwas ausdenken, ok?“
 

Missmutig blickt er mich an, weshalb ich ihn zu mir ziehe und an mich drücke.
 

„Hey. Jetzt zieh´ doch keine Trauermiene. Noch haben wir Zeit um beisammen zu sein.“ versuche ich ihn aufzumuntern, doch leider ohne Erfolg.
 

Nun schlingt er seine Arme um mich, aber so, als wollte er mich nie wieder loslassen.
 

„Überlegen wir doch mal. Ich rufe heute erstmal daheim an und erzähle meinen Eltern von dir. Ich hatte ohnehin versprochen, mich zu melden. Dann werde ich wie nebenbei fragen, ob ich noch eine Woche länger bleiben kann. Ich werde Tatjana auch fragen, ob sie vielleicht die Woche noch länger bleiben kann, dann fällt es vielleicht leichter, meinen Papa zu überreden. Er will schließlich nicht, dass ich alleine bin. … Wenn Tatjana nicht mit mir gefahren wäre, dann hätte ich gar nicht hierherfahren dürfen, weißt du?“ erzähle ich Seto überlegend.
 

Ich drücke Seto etwas fester an mich und streiche sanft seinen Rücken auf und ab, damit er weiß, dass ich da bin.
 

„Vielleicht rede ich vorher aber noch mit meiner Mama. Die ist etwas verständnisvoller. Vielleicht kann sie ja auf den Papa einreden.“ überlege ich weiter.
 

Danach schweigen wir uns an und hängen unseren eigenen Gedanken nach.
 

Nach einer ganzen Weile durchbreche ich das Schweigen und schlage vor:
 

„Wie wär´s mit Frühstück? Danach können wir weiterüberlegen. Na, was meint ihr?“
 

Seto nickt geistesabwesend und Mokuba´s Magen meldet sich knurrend zu Wort.
 

„Das ist eine tolle Idee.“, meint der schwarzhaarige Wirbelwind dazu, „Ich gehe freiwillig, um die Brötchen zu holen, damit ihr noch etwas Zeit für euch habt.“
 

Mit diesen Worten springt Mokuba von Seto´s Bett auf, schnappt sich Sachen zum Anziehen und verschwindet im Badezimmer. Kurz darauf kommt er heraus und verschwindet aus der Zimmertür.
 

Jetzt wage ich es, Seto noch einmal anzusprechen, der direkt schon deprimiert zu sein scheint:
 

„Seto? Mir schmeckt der Gedanke ebenso wenig, wie dir, wieder von dir gerissen zu werden. Ich wünschte mir ebenso, ich könnte einfach so mit dir kommen. Glaub´ mir, ich würde keine Sekunde zögern, nur, um bei dir zu sein. … Warum muss alles nur so … kompliziert sein?“
 

„Das ist der Lauf des Lebens.“ antwortet Seto geistesabwesend.
 

„Seto?“ frage ich vorsichtig und streichle über seine Wange.
 

Er hebt etwas seinen Kopf, den er die ganze Zeit etwas gesenkt hatte, um seinen Gedanken nachzugehen. Nun sieht er mir mit seinen eindrucksvollen Augen traurig in meine.
 

„Jetzt lass´ dich doch nicht von der aussichtslosen Situation runterziehen. Lass´ uns die Zeit ausnutzen und genießen, die uns noch zusammen bleibt.“ versuche ich erneut, ihn etwas aufzumuntern.
 

~~ Fortsetzung folgt ~~



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