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Durchgeknallte Traumsequenzen

(was mein Hirn alles so fabriziert?)
von

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Traum 24 (Kampf um die Liebe)

An einem Nachmittag erblicke ich vier Jungs, ein Mädchen und in ihrer Mitte Seto Kaiba, der sichtlich Interesse an dem Mädchen zeigt. Nur kenne ich dieses Mädchen nur zu gut. Meike ist ihr Name und ist genau, wie ich, 15 Jahre alt. Ihr einziges Interesse liegt allerdings an dem Jungen, der eher abseitssteht. Sein Name ist Haiko. Meike und Haiko sind das perfekte Paar, nur immer wieder trennen sie sich, wenn sie Geldprobleme bekommen. Meike zieht ihre Show ab, um den Jungs – man muss dazu erwähnen, wenn Meike gerade nicht mit Haiko zusammen ist, sie sich an den nächstbeliebigen ranschmeißt. Schließlich ist sie unter den Mädchen, die heißbegehrteste und jeder Junge würde etwas drum geben, mit ihr zusammen sein zu dürfen. – um sein Geld zu erleichtern.
 

Wie sie das schafft, ist mir noch nicht zu Ohren gekommen, aber, dass sie jetzt meinen Liebling, Seto Kaiba, gewählt hat, ist das Schlimmste für mich. – Dazu muss ich sagen, dass ich heimlich unsterblich in ihn verliebt bin, seit ich ihn das erste Mal gesehen hab´. Noch dazu ist er vor einiger Zeit auf unsere Schule gekommen, mit der Bekanntgabe, dass er auf der Suche nach einer Freundin wäre. Aber nur Wenige sind für ihn in Frage gekommen.
 

Gut, ok, ich habe auch nicht wirklich zu seiner Wahl gehört, von den zehn, die er vorweg ausgesucht hat, um sie etwas besser kennen zu lernen. Mittlerweile ist eben nur mehr Meike übrig. Keiner hat aber jemals erfahren, wie es mit den anderen steht. Ich mein, ob sie noch in seine Wahl fallen, oder ob er bereits alle ausgemistet hat. – Ich kann natürlich nicht zulassen, dass sie als Einzige noch übrig ist, daher geselle ich mich zu der Gruppe und begleite sie, während ich Seto bei seinen Flirtversuchen mit Meike beobachte.
 

Sie steigt natürlich voll drauf ein. Sie ist schließlich scharf auf das Geld in seiner Börse. Man munkelt schließlich, dass er immer viel Geld mit sich herumträgt. Ob das stimmt, werde ich wohl nie erfahren, aber das ist nebensächlich. Ich muss ihn irgendwie von Meike ablenken, was für mich bedeutet, ich muss ihn auf mich aufmerksam machen.
 

Später, als es ums Heimfahren geht, steige ich gedankenlos mit ihnen in die Schnellbahn. Erst später, während sich die sechs unterhalten, bekomme ich mit, dass ich in die falsche Richtung fahre, und erwähne der Runde:
 

„Meine Oma wohnt auch in Laa. Wollen wir ihr nicht einen Besuch abstatten? Sie freut sich immer auf Besuch.“
 

Die sechs zucken nur mit den Schultern. Ich habe Glück. Sie haben es einfach hingenommen, dass ich sie begleite, was mir meine Mission um einiges erleichtert.
 

In der Schnellbahn noch, tätige ich einen Anruf bei meiner Oma und sage ihr, dass ich mit ein paar Freunden bei ihr vorbeikomme.
 

Als wir in Laa angekommen sind, führe ich sie über den Hauptplatz, der wie ein Markt aussieht. Als ich die aufgestellten Schranken für Autos, durch die Fußgängerzone, erblicke, erinnere ich mich zurück, dass ich früher mit meinem Bruder immer Saltos über die Schranken geübt habe.
 

Also nehme ich Anlauf und versuche, ob ich die Saltos noch draufhabe, um gleichzeitig Seto´s Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Bei einem Schranken, bei dem man keinen Platz hat zum Anlaufen, müsste ich einen Bogen laufen, um genug Schwung zu bekommen. Da Seto vor mir über den Schranken ohne Salto gesprungen ist, steht er noch daneben.
 

Ich beginne dennoch bereits mit dem Rennen, mache bei der Stange einen Überschlag, berühre dabei Seto´s Rücken, der gerade gebückt war und lande vor ihm.
 

„Ich wusste gar nicht, dass du das kannst.“ gibt er fasziniert von sich und ich lächle ihn leicht an, während ich ihm erkläre:
 

„Das hab´ ich früher oft mit meinem Bruder, um die Wette, gemacht, wenn wir hier unterwegs waren.“
 

„Wie war noch gleich dein Name?“
 

Das schmerzt. Ist ja auch kein Wunder, dass er meinen Namen nicht kennt. Er interessiert sich einfach nicht für Mädchen, wie ich es bin. Deshalb war ich auch die ganze Zeit nur Luft für ihn. Ist sogar ein Wunder, dass er ein Wort an mich richtet.
 

„Olivia ist mein Name und ich geh´ auf die Schule, in der du vor einiger Zeit warst.“ antworte ich ihm.
 

„Ich kann mich gar nicht an dich erinnern.“
 

Liegt vielleicht auch daran, weil ich ihm einfach nicht aufgefallen bin. Er hat ja nicht die leiseste Ahnung, wie viel Mut und Kraft es mich kostet, diese Mission durchzuziehen.
 

„Sie“, ich deute auf Meike, „geht auf dieselbe Schule, wie ich.“
 

Jetzt scheint es wenigstens, was die Schule angeht, bei ihm zu klingeln.
 

„Ah.“
 

Dann ruft auch schon Meike nach ihm und er beginnt zu rennen. Verdammt, ich steh´ ja so was von, auf dem verlorenen Posten. Hoffentlich kann ich ihn noch retten, bevor es zu spät ist.
 

Ich renne ihm also nach und rufe:
 

„Seto, warte.“
 

Doch er bleibt nicht stehen, und dann verliere ich ihn auch noch aus den Augen. Von den anderen ist auch nichts mehr zu sehen. Ich dachte, ich führe sie?
 

Ich renne also alle möglichen Wege ab, bis ich sie dann doch wieder erblicke. Ihnen scheint wieder eingefallen zu sein, dass sie auf mich warten müssen, weil sie nicht wissen, wo meine Oma wohnt. Und wieder sind Seto´s Blicke nur Meike gewidmet. Er macht mir meine Mission wirklich schwer.
 

So führe ich sie also zu meiner Oma.
 

Im Stiegenhaus angekommen, steigen wir also die zwei Stockwerke zu Fuß hinauf, weil ich ihnen eingeredet habe, dass man für den Aufzug einen Schlüssel braucht. Früher stimmte das auch, nur ist mittlerweile das Schloss kaputt und der Aufzug lässt sich auch ohne Schlüssel benützen.
 

Vor der Wohnungstür läute ich also, meine Oma öffnet die Tür, ich lasse Seto eintreten, komme ihm hinten nach und schließe mit einem fiesen Grinsen, Meike gewidmet, die Wohnungstüre vor ihrer Nase. Punkt für mich.
 

Ich höre draußen Meike schnauben, da sie genau weiß, dass ich ihre Konkurrentin mime. Den Jungs war das sowieso von vornherein klar, als ich dazugestoßen bin, und ich mich versucht hab´, an Seto ranzuschmeißen. Nur Seto selbst, hat das nicht so geschnallt.
 

Meine Oma begrüßt ihn herzlich und fragt ihn auch gleich, ob er etwas zu trinken möchte.
 

„Einen schwarzen Kaffee, bitte.“ antwortet er ihr freundlich. Dummerweise fragt er mich:
 

„Wo sind denn die anderen und Meike?“
 

„Die äh, … hatten es ziemlich eilig, wieder zu gehen.“ rede ich mich heraus.
 

„Dann sollte ich vielleicht auch gehen.“
 

Schnell eile ich zu meiner Oma und flüstere zu:
 

„Bitte, er soll noch etwas bleiben.“
 

„Bitte, bleib doch noch und trink deine Tasse Kaffee bei mir.“ ruft sie ihm zu.
 

Ich atme erleichtert durch. Dann wendet sie sich allerdings an mich:
 

„Wieso bist du wirklich hier?“
 

Ich gestehe ihr also:
 

„Ich versuche ihn daran zu hindern, den größten Fehler seines Lebens zu begehen.“
 

„Du stehst auf den Jungen, hab´ ich recht?“
 

Ich nicke betrübt und erkläre:
 

„Meike, von der er gesprochen hat, ist ein richtiges Luder. Sie ist eigentlich glücklich mit ihrem Haiko zusammen, aber sie trennt sich immer wieder von ihm, damit sie anderen Liebhabern das Geld aus der Tasche ziehen kann. Und er ist jemand, der hat eine Menge davon. … Nur leider ist ihm nicht klar, warum sie ihm schöne Augen macht. … Ich hab´ mich gezwungen gefühlt, etwas dagegen zu unternehmen und führe jetzt einen offenen Konkurrenzkampf mit Meike. … Und die Freunde, von denen ich gesprochen habe, sind nicht wirklich meine Freunde, sondern einfach nur Verrückte, die auf Meike stehen. Sie lässt es allerdings zu, den Konkurrenzkampf zwischen den Jungs andauern zu lassen, obwohl sie bereits ihr Opfer in Griffweite hat. Das ist aber immer nur, wenn Meike gerade mal von ihrem Haiko offiziell getrennt ist. Ich bin nicht mal sicher, ob nicht beide unter einer Decke stecken. … Meine Eltern sind über Meike auch auf dem Laufenden, weil sie das bei meinem Bruder auch schon versucht hat. Sie lässt echt niemanden aus, der Geld einstecken haben könnte.“
 

„Na, dann wünsche ich dir viel Erfolg, bei deiner selbstgewählten Aufgabe.“
 

„Ich weiß ohnehin, dass ich keine Chance bei ihm habe, ich will ihn doch bloß von Meike wegbekommen. Ich hab´ aber leider noch keinen Plan.“
 

Da beginnt mir meine Oma ein paar gute Ideen ins Ohr zu flüstern und ich nicke grinsend. Als sie dann aber erwähnt, dass ich singen soll, erwidere ich:
 

„Spinnst du? Ich hab´ schon ewig nicht mehr gesungen.“
 

„Das verlernt man nicht. Du hast es schließlich immer geschafft, mit deinem Gesang, die Passanten zu begeistern, mitzutanzen. Das ist dein Vorteil gegenüber dieser Meike. Nutze ihn.“
 

Ich schüttle nachdenklich nur meinen Kopf und geselle mich etwas zu Seto. Ich trinke aus meinem Glas Mineralwasser, während ich mir bereits einen Text ausdenke.
 

Wenig später bringt meine Oma den Kaffee für Seto und setzt sich zu uns.
 

„Wie ist dein Name junger Mann?“ fragt sie ihn.
 

„Seto Kaiba. Ich bin aus Japan hierhergekommen, um mir eine Freundin zu suchen, weil ich demnächst zu einer Schwesternfirma der Kaiba Corporation übersiedle.“
 

„Verstehe. … Ich hab´ von dir gehört. Wie wär’s denn mit meiner Enkelin? Sie wäre ideal für dich.“
 

„Oma!“ ermahne ich sie vorwurfsvoll.
 

Dann klingelt es unvorhergesehen an der Tür.
 

„Ich geh´ schon.“ sage ich schnell und eile an die Tür.
 

Ich luge durch den Türspion und stelle fest, dass niemand mehr von Meike und ihren Freunden zu sehen ist. Ich öffne die Tür, um sicher zu gehen, da fällt mir auf der Matte ein zusammengelegter Zettel auf. Ich hebe ihn auf und lese:
 

„Liebe Olivia.
 

Du magst für den Moment gewonnen haben, glaub´ aber nicht, dass ich mich so schnell geschlagen gebe. Ich weiß, dass du Seto liebst und mir deshalb in mein Handwerk pfuschst. Du wirst leider nicht verhindern können, was ich mit ihm vorhabe. Ich verrate dir nur so viel, ihm wird Hören und Sehen vergehen. Und für deine Einmischung wirst du büßen. Das ist eine offene Kampfansage.
 

Ach, bevor ich´s vergesse, an deiner Stelle würde ich Seto nicht diese Nachricht zeigen. Ich werde dich nämlich dermaßen durch den Dreck ziehen, dass du nicht mehr weißt, ob du Männlein oder Weiblein bist.
 

Meike.“
 

Voller Wut werfe ich die Tür zu und gehe zu meiner Oma und lege ihr den Wisch auf den Tisch.
 

„Sieh dir das an.“
 

Meine Oma nimmt den Zettel in die Hand und liest ihn sich durch, ehe sie ihn ebenfalls auf den Tisch knallt.
 

„Das ist ja die Höhe.“ meint meine Oma dazu.
 

Jedoch, bevor ich etwas tun kann, holt sich Seto den Wisch und liest ihn sich durch.
 

„Nein!“ rufe ich panisch, doch es ist bereits zu spät.
 

Seto runzelt die Stirn und sagt:
 

„Ich sollte besser gehen.“
 

Er trinkt den Kaffee in einem Schluck aus, erhebt sich und geht zur Tür. Ich eile ihm natürlich nach. Er dreht sich noch einmal um und erwähnt:
 

„Das Schreiben nehm´ ich mit.“
 

Bereits zum Gehen gewandt, versuche ich ihn noch einmal aufzuhalten:
 

„Seto, warte. Meike darf nicht erfahren, dass du die Nachricht gelesen hast, sonst bin ich dran.“
 

Er hält in seiner Bewegung kurz inne und blickt zu mir, dann nickt er und schließt die Tür hinter sich. Die Tür springt allerdings wieder aus der Angel. Auch egal. Ich muss jetzt erst mal mit meinen Eltern telefonieren.
 

Ich nehme den Hörer in die Hand und schreie zu meiner Oma:
 

„Ich ruf mal schnell meine Eltern an, dass ich bei dir bleibe heute. Es geht ohnehin kein Zug so schnell mehr zurück.“
 

„Soll mir recht sein. Aber du bekommst noch was von mir zu hören, wenn du so kurzfristig anrufst.“
 

„Ist ja gut. Ich hab´ verstanden.“
 

Dann wähle ich die Nummer.
 

Sofort, als abgehoben wird, sage ich:
 

„Meike ist wieder auf Streifzug. Wir müssen diesmal nur Beweise bekommen, dann können wir sie endlich hinter Gitter bringen.“
 

„Ist Haiko auch wieder bei ihr?“ fragt meine Mutter.
 

„Ja, ihr Freund ist auch von der Partie. Oder sollte ich Ex sagen, wo wir doch alle wissen, dass sie nach den Streifzügen sowieso wieder mit Haiko zusammen sein wird?“
 

„Hast du ihr aufgelauert?“
 

„Das war auch keine Kunst, sie ist mit ihren Freunden vor meiner Nase herumgetänzelt. Seto Kaiba war übrigens auch bei ihr. Eindeutig ihr nächstes Opfer.“
 

„Meinst du den süßen Jungen namens Seto Kaiba, der seit einiger Zeit bei uns in der Stadt ist, mit der steinreichen Firma?“
 

„Ja, genau den süßen Jungen meine ich.“
 

„Ist das nicht der, auf den du so abfährst?“
 

„Ja, Mama, ich bin total verknallt in ihn, aber das interessiert doch eh niemanden. … Weshalb ich eigentlich anrufe, ich bin bei der Jelen Oma.“
 

„Was treibst du denn so weit draußen?“
 

„Naja, wegen Meike eben. Jemand muss doch verhindern, dass Seto in sein Unglück stürzt.“
 

„Und du meinst, du bist ihr gewachsen?“
 

„Ich weiß nicht, ob ich gegen sie ankomme. … Bei Seto habe ohnehin keine Chance. Also muss ich mir grundsätzlich was anderes überlegen, um ihm die Flausen auszureden. Oma hätte da sogar schon gute Ideen.“
 

„Und? Wirst du singen?“
 

„Ja, ich werde singen. Was habe ich schon für eine andere Wahl. … Ich werde mich für morgen gut vorbereiten. Sie hat mir eine offene Kampfansage gestellt. Das ist kein bloßer Konkurrenzkampf mehr. … Sie ist selbst schuld, dass mittlerweile unsere ganze Schule von ihren Machenschaften Bescheid weiß. … Nur zu dumm, dass die Polizei auf Grund von Mangel an Beweisen, nichts gegen sie ausrichten kann. … Alle Schüler sind bereits erzürnt über sie. Und die Unwissenden kann man leider nicht warnen, weil wir sonst die Möglichkeit auf Beweise verlieren.“
 

„Dann versuch dein Bestes, um sie dranzukriegen.“
 

„Bestimmt. … Dieses Mal müssen wir sie einfach erwischen. Am besten auf frischer Tat. … Also bis morgen dann.“
 

„Ok, ich werde dem Papa Bescheid sagen.“
 

„Danke, Mama. Tschüss.“
 

„Tschüss.“
 

Schon habe ich das Telefonat beendet.
 

Plötzlich macht die Türe ‚Klick‘ und ich drehe mich ruckartig zur Tür, die nun im Schloss ist. Ich schließe meine Augen und atme tief durch. Seto hat mitgehört. Na, toll. Das ist so richtig super toll. Er weiß ja nicht mal, bei was ich sie erwischen will. Er könnte falsche Schlüsse ziehen und mir dann die Schuld geben. Warum muss ausgerechnet heute alles schiefgehen, was nur schiefgehen kann?
 

***
 

Am nächsten Tag trifft sich wieder die Gruppe und ich geselle mich wieder zu ihnen. Besonders im Auge behalte ich diesmal Seto, ob er mich nicht doch verrät. Aber, wie es den Anschein macht, spielt er weiterhin seine unwissende Rolle.
 

Dann liefern mir die Jungs quasi die Vorlage dafür, mit dem Singen zu beginnen. Und ich singe mit so viel Gefühl, dass ich einfach die ganze Nachbarschaft mitreiße, aus ihren Häusern zu kommen und zu meinem Gesang, Instrumente zu spielen und zu tanzen, wie ich es von früher gewohnt bin. Ich steige in die Tanzbewegungen mit ein. Seto´s Lippen verziehen sich dabei zu einem Lächeln und er wippt mit seinem Fuß leicht mit.
 

Meike hingegen steht der Mund offen und scheint sprachlos entsetzt zu sein. Mein letzter Satz des Liedes lasse ich dann für Meike sehr betont erklingen:
 

„Wenn du Krieg willst, sollst du ihn haben.“ und Seto beginnt zu klatschen, sowie alle Beteiligten.
 

Nur Meike und ihre Freunde halten ihre Füße still und grummeln. Wieder ein Punkt für mich und ich grinse sie, auf Grund meines nächsten Sieges, an. Sie formt mit ihren Lippen bloß:
 

„Das wirst du bereuen.“
 

***
 

Einen weiteren Tag später, lädt uns Meike zum Essen ein, jedoch als es ans Bezahlen geht, fällt ihr plötzlich ein, dass sie ihr Geld zuhause vergessen hat. Wer´s glaubt. Die nimmt doch nie Geld mit.
 

„Seto, bist du so nett?“ fragt sie ihn daher, ohne ihn wirklich darum zu bitten. Doch ich bin ihr zuvorgekommen und hab´ Seto seine Geldtasche entwendet, weil ich ihm etwas zustecken will. Als er jedoch antwortet:
 

„Tut mir leid, ich hab´ wohl meine Geldtasche verloren.“, halte ich hinter seinem Rücken seine Geldtasche, sichtbar für Meike, in die Höhe und grinse hinterhältig.
 

Danach strecke ich noch meine Zunge raus und ihm seine Geldtasche wieder zu. Meike formt mit ihren Lippen:
 

„Ich hasse dich dafür.“
 

Sie hat ihn beinahe wieder vollständig um ihren Finger gewickelt. Hoffentlich hilft meine letzte Taktik, um ihn von Meike abzubringen. Ansonsten muss ich wohl kapitulieren. Ich hab´ ihm einen Brief und einen USB-Stick in die Geldtasche, mit den großen Scheinchen, reingesteckt, in der Hoffnung, dass er kontrolliert, ob Geld fehlt.
 

Ich geselle mich, nach meinem echten vorgegebenen Klogang wieder zu den anderen und es wird beschlossen, dass jeder für sich selbst zahlt. Für Meike springt Haiko ein und für Seto springe ich ein, obwohl ich Gewiss bin, dass er im Besitz seiner Geldtasche ist. Macht gleich zwei Punkte auf einmal für mich. Kommt mir das nur so vor, oder punkte ich ständig und stinke trotzdem ab?
 

***
 

Wieder ein Tag später bin ich wieder mit der Gruppe unterwegs. Wir sind gerade auf einem größeren Platz auf einer Hauptstraße vor einem Eissalon, wo wir zuvor Eis gegessen haben. Daneben befinden sich eine Konditorei und eine Bank, während angenehm warme Temperaturen herrschen.
 

Ich weiß nicht, ob Seto meinen Brief gelesen und oder nachgesehen hat, was auf dem USB-Stick drauf ist. Diese Ungewissheit bringt mich beinahe um den Verstand. Dummerweise schafft es Meike, Seto einzureden, ihr eine rote Rose zu kaufen, um ihr seine Liebe zu beweisen. Aber, mir ist klar, dass sie mich so eigentlich nur fertigmachen will.
 

Als er aber wirklich gedenkt, ihr den Gefallen zu tun, ihr eine rote Rose zu kaufen, ist mir klar, dass ich schon verloren habe. Nachdem er beim Blumenhändler angekommen ist, da man diesen von unserem Standort aus sehen kann, meint Meike heiter:
 

„Du hattest von Anfang an keine Chance, Loserin. … Sieh´ es ein, du hässliches Entlein. Er wird niemals etwas in dir sehen. Warum sollte er auch so eine, Verliererin haben wollen, wenn er mich haben kann. Hahaha!“
 

Jetzt lachen sie mich alle aus, während Haiko noch anfügt:
 

„Aus dir würde sowieso nie ein Schwan werden.“ und wieder lachen alle über mich.
 

Schön. Jetzt hat sie erreicht, was sie wollte. Ich fühle mich zutiefst verletzt und bin den Tränen nah. Und, wenn Seto ihr wirklich eine rote Rose schenkt, bedeutet das, dass sie es wirklich geschafft hat, sein Herz für sich zu gewinnen. Und umso klarer mir diese Erkenntnis wird, umso schmerzlicher wird mir bewusst, dass ich ihn verliere, ehe ich die Chance hatte, ihn für mich zu gewinnen.
 

Ich entferne mich deprimiert von der Gruppe, weil ich ihre Jubelschreie nicht unbedingt mitbekommen will und lehne mich an eine nahegelegene niedrige Mauer, weil mir einfach zum Heulen zumute ist. Wie konnte ich nur verlieren? Ich hab´ mir doch so viel Mühe gegeben, seine Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Ich habe echt gedacht, dass ich es bereits geschafft habe. Aber, leider hab´ ich versagt.
 

Ich werfe einen Blick zu der Gruppe und Seto scheint gerade am Rückweg zu ihnen zu sein. Ich wende meinen Blick wieder ab, und ehe mich versehe, verschwimmt meine Sicht unter Tränen, weil ich den Anblick einfach nicht ertrage, wie er ihr die Rose überreicht.
 

Hin und wieder wische ich mir die Tränen mit meinem Ärmel aus den Augen, nur damit meine Sicht sofort wieder verschwimmt. Ich ertrage den Gedanken einfach nicht, dass Seto tatsächlich auf Meike hereingefallen ist. Mein Herz schmerzt fürchterlich, sodass ich Schluchzer nicht verhindern kann, weil ich ihn doch so sehr liebe. Der Gedanke, ihn ausgerechnet an Meike zu verlieren, ist beinah unerträglich.
 

Ich blinzle mehrmals, um meine Sicht zu verbessern, als etwas unklar vor meinen Augen erscheint. Und weil ich nicht erkennen kann, was das ist, wische ich mir die Tränen aus den Augen, nur um festzustellen, dass es sich dabei um eine rote Rose handelt.
 

Ungläubig starre ich auf die rote Rose, während mir abermals die Sicht leicht verschwimmt und ich blinzle, weil diese Tatsache nicht in mein Gehirn vordringen will.
 

„Was?“ frage ich mich laut, während abermals meine Sicht verschwimmt und ich meine Tränen aus den Augen wische. Es braucht mehrere Sekunden oder sogar wenige Minuten, bis ich begreife, was gerade passiert.
 

Nachdem die Info dann endlich mein Gehirn erreicht hat, dass mir eine Rose unter die Nase gehalten wird, will ich doch wissen, wer das eigentlich tut. Deshalb drehe ich meinen Kopf, werfe einen Blick über meine Schulter, seitlich hinter mich, während ich meinen Körper nur leicht mit drehe.
 

Ungläubig blinzle ich die restlichen Tränen aus den Augen, um Seto besser zu erkennen. Jener hält mir nämlich die Rose hin und hat ein Lächeln auf den Lippen. Ich nehme die Rose eher zögerlich an mich und blicke ihm irritiert in die Augen.
 

Dann beginnt er unerwarteter weise auf Englisch zwei Zeilen meines Songtexts, der auf dem USB-Stick gespeichert war, aufzusagen. Bei der letzten Zeile, steige ich singend mit ein, während ich aufstehe von der niederen Mauer und mich ihm ganz zuwende. Als ich dann den letzten Ton ausklingen lasse, falle ich ihm anschließend in die Arme, die er auch prompt um mich legt. Meinen Kopf schmiege ich an seine linke Schulter.
 

Plötzlich ertönt von Meike geschrien:
 

„Auf ihn, mit Gebrüll.“, als auch schon die Jungs aus ihrer Gruppe auf uns zustürmen. Seto und ich lösen uns voneinander und er geht in Abwehrstellung, während er mich hinter sich schiebt.
 

Doch schon in den nächsten Sekunden kommen plötzlich Polizisten von allen Seiten angerauscht und verhaften die ganze Bande, die somit gar keine Möglichkeit mehr hat, es bis uns zu schaffen.
 

Ich beobachte die Szene sprachlos mit offenem Mund. Seto meint dazu nur:
 

„Ich hab´ meine eigene Methode, jemanden dranzukriegen.“ und lächelt mich an, während er mich wieder zu sich zieht.
 

Endlich bekommt Meike, was sie verdient. Und was mich angeht … Das Umwerben Seto´s hat sich für mich doch noch ausgezahlt. Er hat sich tatsächlich für mich entschieden, und das, obwohl ich zu Beginn nicht mal in die engere Wahl gekommen bin.
 

~~ Ende ~~



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