Durchgeknallte Traumsequenzen von Lunata79 ((was mein Hirn alles so fabriziert?)) ================================================================================ Kapitel 7: Traum 7 (Seto mal zwei) ---------------------------------- Ich, Jenna White, 17 Jahre alt, sitze in meinem Zimmer und schwärme von Seto Kaiba. Schon zwei Jahre bin ich unsterblich in ihn verliebt. Als ich in die sternenklare Nacht blicke, wünsche ich mir von Gott, Seto Kaiba einmal persönlich kennen zu lernen, und vielleicht sogar mit ihm zusammen zu kommen. Ich weiß, dass das eigentlich unmöglich ist, weil er einem Anime entspringt und ich so eigentlich nie eine Möglichkeit erhalten werde, dass er mich jemals kennenlernt. Eines Tages bin ich, mit einer Gruppe von Leuten, auf dem Weg zum Campen, in der Natur. Meine Eltern meinten, dass ich die Sommerferien nutzen sollte, um Leute kennen zu lernen, und Freunde zu finden. Ich, für meinen Teil, fühle mich hier sehr einsam, und eher fehl am Platz, weil ich wirklich keinen von den Leuten kenne. Und, weil ich auch sehr schüchtern bin, weiß ich, dass ich mich nicht trauen werde, jemanden anzusprechen. Also, denke ich, werde ich mich hier sehr langweilen. Während wir auf den Reisebus warten, der uns an unser Reiseziel bringen soll, erscheint plötzlich, aus heiterem Himmel, eine schwebende Fee mit Zauberstab, abseits von den Leuten, wo ich mich befinde. Erstaunt schrecke ich hoch und frage: „Wer oder was sind Sie?“ Sie lächelt und spricht: „Ich bin eine Zauberfee und kann dir deinen größten Wunsch erfüllen.“ „Dann wünsche ich mir, Seto Kaiba persönlich kennen zu lernen und mit ihm zusammen zu kommen.“ Sie macht große Augen. „Das ist ein etwas extravaganter Wunsch, … aber nicht unmöglich. Jedoch birgt ein solcher Wunsch auch einen Haken. … Es werden zwei Seto Kaiba erscheinen, doch, nur einer ist der Echte. Du musst dich für den richtigen Seto Kaiba entscheiden, oder diesen dazu bekommen, dass er sich in dich verliebt. Dafür hast du aber nur zwei Wochen Zeit. Denn, nur dann kann der Zauber aufrechtbleiben und Seto Kaiba kann für immer bei dir bleiben, wenn er das auch will.“ Ich antworte ihr, nach einiger Zeit Überlegung: „Einverstanden, ich geh´ auf die Bedingungen ein. Auch, wenn ich die Bedingungen nicht erfüllen kann, so hatte ich doch die Möglichkeit einige Zeit mit ihm zu verbringen.“ Die Zauberin meint: „Ein wahres Wort.“, schwingt ihren Zauberstab und plötzlich stehen zwei Seto Kaiba vor mir. Diese sind natürlich irritiert und kennen sich nicht aus. Also erklärt die Zauberin den beiden Seto Kaiba´s, nachdem sie mich weggeschickt hat, warum sie hier sind, und danach löst sie sich wieder in Luft auf. Und ich hatte keine Chance mehr, zu fragen, was sie ihnen gesagt hat. Dann kommt auch schon der Reisebus angefahren. Beide Seto Kaiba`s kommen auf mich zu und ich stelle mich ihnen erst mal vor: „Hallo, mein Name ist Jenna und ich hab mich dich/euch hergewünscht. Ich weiß nicht, was die Zauberin euch erzählt hat, aber für den Anfang schlage ich vor, dass wir uns erst mal kennenlernen. … Wenn es euch recht ist, beginne ich erst mal mit einem von euch. … Ähm, … Ich war grade dabei, mit anderen Leuten zum Campen zu fahren, also, hätt´ ich mal vorgeschlagen, dass wir in den Reisebus steigen, der eben angekommen ist.“ Ich erkläre davor aber noch, während ich auf sie deute: „Du bist jetzt Seto Kaiba Nummer 1 und du Seto Kaiba Nummer 2. Und du Nummer 1 darfst im Bus neben mir sitzen, denn, dich will ich als erstes kennenlernen.“ Alle steigen in den Reisebus und die Fahrt beginnt. Ich unterhalte mich recht nett mit Seto Kaiba Nummer 1, weiß aber noch nicht, was ich von diesem halten soll. Ich erzähle ihm aber trotzdem: „Ich bin froh, dass mir mein Wunsch heute erfüllt wurde, denn ich kenne hier im Bus niemanden. Es hätte mir keine Freude gemacht, alleine zu sein, weil ich doch so schüchtern bin.“ Seto Nummer 1 meint dazu nur: „Kommt mir gar nicht so vor, als wärst du schüchtern.“ Ich entgegne, während ich überlege, wie viel ich von meiner wahren Absicht wirklich preisgeben soll: „Das liegt daran, weil ich … das Gefühl hab, dich schon ewig zu kennen. Nur, darum hab´ ich es gewagt, auf die Bedingungen einzugehen. … Selbst, wenn ich euch nicht unterscheiden kann, so ist es mir doch eine Freude zwei Wochen mit dir … bzw. euch … zu verbringen.“ Er schmunzelt, während er sich die Hand auf die Stirn legt und den Kopf schüttelt. Als der Reisebus sein Ziel erreicht, und wir alle aussteigen, um unsere Zelte aufzuschlagen, wende ich mich Seto Nummer 2 zu, um seine Charakteristik herauszufinden. Ich erzähle ihm dasselbe, wie zuvor Seto Nummer 1. Dieser massiert sich, mit geschlossenen Augen und zusammengezogenen Augenbrauen, fassungslos seine Schläfen. Weiters unterhalte ich mich noch ein wenig mit ihm, bis ich mich beiden zugleich zuwende und mit ihnen die Aufgaben fürs Camping erledige. Währenddessen werde ich mir immer sicherer, dass Seto Nummer 2 der Echte sein muss. Später dann gehen wir auf eine Art Spielplatz, wo alle abhängen und picknicken. Ein Seto entführt den zweiten und sie unterhalten sich, ohne mich einzuweihen, worüber sie sich unterhalten haben, als sie zurückkommen. Die Zeit vergeht, an diesem Tag, sehr schnell, und ein Seto ist richtig zuvorkommend geworden, während der andere sich immer mehr zurückzieht. Als ich dies allerdings bemerke, setze ich mich zu dem einsamen Seto und versuche diesen aufzumuntern. Er hat seine Hände in seinem Haarschopf vergraben und wirkt verzweifelt. „Seto?“, frage ich ihn, „Ist alles in Ordnung?“ Mit schockgeweiteten Augen sieht er auf, dann verengen sich seine Augen und er beginnt mich anzuschnauzen: „Lass mich gefälligst in Ruhe!“ „Aber, …“ will ich erwidern, da unterbricht er mich forsch: „Kannst du mir verraten, was ich hier tue? Kannst du das? … Ich sollte in meiner Firma sitzen, … oder bei meinem Bruder, zu Hause sein. … Was nimmst du dir heraus, so einen albernen Wunsch zu äußern. … Ich mein, wie kommst du überhaupt auf die Idee, ausgerechnet mich kennenlernen zu wollen? … Kannst du dir kein anderes Hobby suchen? …“ Er will sich noch weiter bei mir auslassen, wird jedoch vom anderen Seto weggezerrt. Nachdem sie sich ein ganzes Stück von mir entfernt haben, beobachte ich den einen, wie er den, der mich angeschrien hat, scheinbar ausschimpft und niedermacht. Ich fühle mich verdammt schuldig deswegen. Jetzt wird er auch noch geschubst. Wenn die so weitermachen, endet das noch in einer Schlägerei. Als einer dann wirklich den anderen schlägt, wird’s mir zu viel. Ich gehe schnurstracks, mit Tränen in den Augen, auf sie zu und schreie: „Hört auf. Hört auf damit. Benehmt euch gefälligst. … Es war ein blöder Wunsch. Es tut mir leid, ok? … Es tut mir leid.“, da merke ich, dass ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten kann, zu sehr schmerzt diese Erkenntnis, und ich laufe in den Wald. Hinter einem Baum lehne ich mich an diesen, lasse mich zu Boden sinken, meinen Kopf an meine Knie gelehnt und mit meinen Armen meine Beine umschlungen, und beginne bitterlich zu weinen. Einige Minuten später höre ich Schritte, die mir immer näherkommen und mein Name wird gerufen: „Jenna, wo bist du? … Du kannst nicht einfach weglaufen. … Durch deinen Wunsch sind wir beide nun an dich gebunden. Du kannst also gar nicht vor uns fliehen.“ „Fliehen war auch gar nicht meine Absicht. Ich habe mich nur zurückgezogen.“ schreie ich mit krächzender, leicht weinerlicher Stimme zurück. Ob er herausgehört hat, dass ich weine? Im nächsten Augenblick lehnt er am selben Baum, wie ich, neben mir stehend, und sieht gen Himmel. „Ich wollte dich nicht anfahren.“ beginnt er. „Doch, das wolltest du … und hattest jedes Recht dazu. Ich war, mit dem Wunsch, einfach zu egoistisch.“ Ihm entkommt ein Lacher, dann fährt er fort: „Bin ich denn anders? … Ich bin ständig eigennützig. Nichts gibt es, bei mir, ohne Gegenleistung. … Diesmal kann ich aber gar keine einfordern.“ „Na, ja, eigentlich schon.“ mache ich den Anfang. Seto sieht verwundert zu mir herunter, und ich fahre fort: „Du müsstest dir nur etwas überlegen, was innerhalb der zwei Wochen machbar ist. Nur, … du hast dich mir selbst preisgegeben, was sollen wir denn jetzt machen? So etwas war doch nicht vorgesehen.“ „Weißt du, welche Nummer du mir gegeben hast?“ Ich schüttle den Kopf. „Dann weißt du das nur, solange ich hier bei dir bleibe.“ Fragend blicke ich ihn an. „Du kannst mich nicht zuordnen.“ antwortet er mir, auf meine stumme Frage. „Wo hast du denn den anderen gelassen?“ frage ich neugierig. „Den hab´ ich zum Kochen abkommandiert.“ „Bleibst du noch etwas bei mir?“ Er zuckt mit den Schultern und lässt sich, neben mir, zu Boden sinken. „Warum hast du eigentlich diesen Wunsch ausgesprochen?“ kommt die Frage, die ich am meisten fürchte. Meine Wangen beginnen zu brennen, ich wende ihm meinen Blick ab und antworte kleinlaut: „Das … kann ich dir nicht sagen.“ Mein Verhalten scheint ihn zu amüsieren. Trotzig blicke ich ihn an und betrachte seine durchdringend blauen Augen ganz genau, als er sich nähert. Ich präge mir jede Ader und jede Faser, in seinen Augen, ein. Auch er scheint mir tief in die Augen zu blicken, als, wollte er mir gerade etwas entgegenwerfen, aber, es folgt kein Wort, aus dem geöffneten Mund. Er zögert, dann spricht er, während er seinen Blick wieder abwendet: „Wir sollten zu der Gruppe zurückkehren, ehe wir vermisst werden.“ Betrübt nicke ich, erhebe mich und folge ihm aus dem Wald heraus, zu meinem Zelt, wo der andere Seto an der Kochstelle schwer beschäftigt wirkt. Ich schiele etwas zum echten Seto rüber, um sein Verhalten zu beobachten, denn ich weiß nicht, ob er mir immer noch vorhält, ihn, mit diesem Wunsch, überrumpelt zu haben. Ich zupfe ihn am Ärmel, und er wendet seinen Blick, mit angehobener Augenbraue, zu mir. „Bist du noch sauer auf mich, wegen dem Wunsch?“ Während er seine Schultern strafft, atmet er tief ein und seufzt. Dann schließt er die Augen und antwortet: „Nein.“ „Was beschäftigt dich?“ hake ich deshalb nach. Verwundert öffnet er wieder seine Augen, hebt abermals eine Augenbraue und erklärt schließlich: „Ich bin, so abrupt, aus meiner Welt gerissen worden, … ich mache mir Sorgen um Mokuba. Er wird sich fragen, wo ich bin.“ Ich senke schuldbewusst meinen Kopf und erwidere: „Tut mir leid. … Aber, ich bin sicher, dass er alleine klarkommt. Er hat ja gute Freunde, die in der Zwischenzeit auf ihn aufpassen können.“ „Du meinst den Kindergarten.“ schnaubt er. „Ich weiß, du hältst nicht viel von ihnen, aber, auf sie ist Verlass. Du wirst ihnen doch, die zwei Wochen, Mokuba anvertrauen können, hm?“ Seto verdreht die Augen, dann schummelt sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen, während er seinen Kopf senkt, anscheinend um sein Lächeln zu verbergen. Aber, ich konnte es sehen. Es war tatsächlich da. Später ziehen sich beide wieder zurück, um die Lage zu besprechen. Zumindest haben sie mir, das so gesagt. *** Die Tage vergehen und ich fühle mich von ihnen an der Nase herumgeführt, denn einmal ist Seto Nummer 1 einmal so und dann mal so, genau wie Seto Nummer 2, ganz so, als, wenn Seto Nummer 1 und Seto Nummer 2 sich immer, als der andere ausgeben würden. An einem Tag, an dem ich der Verzweiflung nahe bin, weil die Tage so schnell vergehen, und ich traurig bin, da ich mich bald von beiden trennen muss, beginne ich sogar zu weinen, was keiner von beiden erwartet hätte. Der eine sieht erstaunt drein, während der andere die Stirn runzelt. Daraufhin kommen beide zu mir und gestehen mir, dass sie mit mir ein falsches Spiel gespielt haben, und wer zu welchen Gelegenheiten bei mir war, bis mir alles klar ist. Daher frage ich mit weinerlicher Stimme: „Und wer ist jetzt wer?“ Beide deuten auf sich, einer sagt: „Ich bin Nummer 1“ und der andere sagt: „Ich bin Nummer 2.“, sodass ich wieder im Klaren bin, was mir aber eigentlich nichts bringt, weil ich wieder von vorne beginnen muss, beide einzuschätzen. *** Ich verbringe abwechselnd viel Zeit, mit den zwei Seto´s, und wir freunden uns auch etwas an. An einem regnerischen Tag komme ich einem Seto näher, dass dieser mich sogar küssen will. Ich bin mir unsicher, ob ich darauf eingehen soll, da stört der andere Seto, als er zu uns stößt und meint: „Es hat wieder zu regnen begonnen. Zu stürmen beginnt es jetzt auch noch.“ In diesem Augenblick stürmen alle Zelte weg, und wir werden alle nass. Alle fangen ihre Zelte wieder ein und ziehen sich Jacken über, damit sie nicht frieren, destotrotz helfen die Jacken nicht viel. Der Seto, der mich küssen wollte, geht zum anderen Seto, ich folge ihm, und wir gehen gemeinsam zu den anderen Leuten, um zu erfahren, wie´s jetzt weitergehen soll. Der Leiter ruft bei seiner Gesellschaft an und ordert auf dem schnellsten Weg einen Reisebus, der uns abholen soll, darum sitzen wir, eine ganze Weile, bis der Bus eintrifft, im Nassen, nur auf Decken. Wir packen alle unsere Sachen zusammen und setzen uns, verteilt auf der Wiese, auf Decken. Es regnet und stürmt, und alle warten auf die Ankunft des Reisebusses. Alle sitzen auf Decken, frieren und sind in mehrere Jacken eingepackt. Nur, ein Seto hat nur eine Jacke an, während ich und der andere Seto zwei Jacken anhaben. Ich erbarme mich also, obwohl ich, selbst mit der zweiten Jacke, friere, und lege dem frierenden Seto meine Jacke um. Dieser schnauzt mich allerdings an, während er die Jacke wegzieht: „Behalt die Jacke. Ich brauch keine Hilfe von Niemandem. Von dir schon gar nicht, nachdem du …“ er bricht ab. //… nachdem ich beinah den anderen Seto geküsst hätte? Beinah ist nichtzutreffend. Ich werde keinen küssen, solange ich nicht sicher sein kann, dass es sich um den echten Seto handelt.// „Aber, du frierst doch. Bitte lass dir doch die Jacke umlegen.“ Ich werfe verunsichert einen Blick zum anderen Seto, dann wieder zu diesem. Entschlossen, versuche ich ihm die Jacke um die Schultern zu legen, jedoch hindert er mich daran: „Zieh die Jacke wieder an, sonst erfrierst du noch.“ Jetzt reicht´s mir jedoch und mir ist egal, ob dieser Seto weiß, wovon ich rede oder nicht, weil ich das damals nur mit dem Echten besprochen hatte: „Da will ich einmal nicht egoistisch sein, und dann das. Mir reicht´s. Du hattest deinen Spaß, die Gegenleistung, wegen dem Wunsch, der dein Leben zerstört hat, als ihr mich an der Nase herumgeführt habt. Jetzt tu´ mir den Gefallen, und lass dir gefälligst, von mir, die Jacke geben. Wenn nicht, dann werde ich dich dazu zwingen. Und, wenn ich mich an dich kuscheln muss, um nicht frieren zu müssen, ist mir das egal, nur, damit du dir jetzt diese Jacke überwirfst. …“ Er sieht mich kühl an, als würde ihn mein Gesagtes nicht jucken, oder gar verwundern. „Ach, … das nennst du also Gegenleistung für einen Wunsch, der mein Leben zerstört hat? … Wie kommst du überhaupt darauf, dass mein Leben, durch den Wunsch, zerstört wurde?“ Jetzt blicke ich ihn überfragt an, während ich die Jacke in meinen Händen halte und wie Espenlaub zittere. „Du hast doch gesagt, …“ „Ich weiß, was ich gesagt habe. Von einem zerstörten Leben, war jedoch nicht die Rede.“ Entweder haben sich die beiden Seto´s abgesprochen, oder ich stehe hier wirklich vor dem Echten. Schon fährt er fort: „Ich habe dir gesagt, dass ich mir Sorgen, um meinen Bruder, mache, und den Kindergarten dafür, nicht geeignet erachte, auf ihn aufzupassen.“ Ich beginne zu grinsen: „Du magst dieses Täuschungsspiel nicht, stimmt´s?“ Kurz blickt er mich, mit großen Augen, an, dann senkt er seinen Blick, mit einem kleinen Lächeln. „Ich hab´, von Anfang an, nicht verstanden, wozu das überhaupt gut sein soll.“ „Ich kann es dir verraten. … Der Wunsch wäre sonst zu endgültig gewesen. Quasi, ohne Rücksicht auf Verluste. Aber, die Zauberin ist verpflichtet, auf alle Bedürfnisse einzugehen, darum die Bedingung mit dem erraten. Entscheide ich mich falsch, wärst du mich los. … Und ich weiß schon wieder nicht, welche Nummer du hast.“ Sein Lächeln wird breiter und er blickt schelmisch wieder auf. „Tja, so spielt das Leben. … Komm her.“ Er zieht mich, zu sich, auf seinen Schoß, wirft sich die zweite Jacke über die Schultern und schließt mich, mit der Jacke, in eine Umarmung. „Ist dir jetzt doch kalt geworden?“ frage ich lächelnd. „Was denkst du denn? Es ist nass und ich friere, bis auf alle Knochen.“ „Verrätst du mir deine Nummer?“ frage ich leise und schüchtern, während ich mich an ihn lehne. „Verrätst du mir, warum du den Wunsch ausgesprochen hast?“ Verlegen senke ich meinen Kopf, nicke dann aber. Ich beginne daher: „Versprich mir, dass du mich nicht für verrückt erklärst, und mich anschließend in die Klappsmühle verfrachtest.“ Er hebt eine Augenbraue, und ich fahre einfach fort: „Ok, ok. … Hmm, … Ich hab´ mir die Animeserie‘ Yu-Gi-Oh!‘, vor zweieinhalb Jahren, das erste Mal, angesehen. … Na, ja, … in der ersten Staffel, wo Pegasus Yugi´s Großvater und Mokuba entführen lassen hat, da habe ich mir noch keine Meinung von allen gemacht, aber, in der zweiten Staffel, in der das Battle-City-Turnier veranstaltet wurde, ab da konnte ich dich irgendwie nicht leiden.“ Seto öffnet den Mund, um anscheinend etwas zu erwidern, schließt ihn aber wieder. Ich lächle leicht und fahre fort: „Das ging weiter, bis zum Anfang der dritten Staffel, wo sich Noah dann gemeldet hat. … Der Grund, warum ich dich nicht leiden konnte, ich hätte dir zu dem Zeitpunkt, wo du alles abgestritten hast, am liebsten die Meinung gesagt.“ Er unterbricht mich: „Was habe ich denn abgestritten?“ „Na, ja, die Sache mit dem alten Ägypten, und das es das Schicksal nicht gibt. … Wir, die Zuschauer, haben aber alles zu sehen bekommen. Jedes Mal, wenn Yugi´s Puzzle sich aktiviert hat, indem es kurz aufleuchtet, war plötzlich nicht mehr Yugi, sondern der Pharao an seiner Stelle da, der sich dann den Bösewichten mit Duell-Monsters entgegengestellt hat. … Eigentlich spielt ja ausschließlich der Pharao Duell-Monsters. Yugi war eigentlich mehr eine Unterstützung. Gegen Pegasus, im Spiel der Schatten, mussten beide spielen, weil dieser das Millenniumsauge benutzt hat, um zu wissen, welche Karten gezogen wurden, und welche er auf der Hand hatte. So konnte er immer schon vorsorgemäßig eine Gegenstrategie aufbauen, um gar nicht verlieren zu können.“ Seto´s Blick verdüstert sich. Als ich das bemerke, gehe ich sofort dagegen an: „Ich bin abgeschweift. Entschuldige.“ Sein Blick normalisiert sich wieder, und ich habe wieder seine volle Aufmerksamkeit. Ich fahre fort: „Zu Beginn konnte ich dich nicht leiden. Nach einer Weile wurde es sogar zu Hass. … Als Noah ins Spiel kam, und deine Hintergrundgeschichte offenbart wurde, konnte ich dich aber plötzlich voll nachvollziehen und dich wesentlich besser verstehen. … Ich weiß nicht, warum, aber irgendwie … hat sich das … ins Gegenteil umgeschlagen, … und ich … hab mich … in dich verliebt. … Das ist jetzt etwa zwei Jahre her.“ Er schließt seine Augen und ein Lächeln legt sich auf seine Lippen. Nach einigen Sekunden öffnet er wieder seine Augen und beginnt: „Damals hat mir Gozaburo eingetrichtert, Geschäftsmann zu sein, wär´ ein einsamer Beruf. Es wird immer wieder vorkommen, dass Frauen zu mir kommen, um mir weis zu machen, dass sie mich lieben, aber in Wirklichkeit, nur hinter meinem Geld, und oder meinem Ruhm her sind. … Und jetzt kommst du und gestehst mir, mich zu lieben, und erwartest von mir, dass ich in einer Welt bleibe, in der ich nichts dergleichen besitze.“ Ich widerspreche sofort: „Ich erwarte gar nichts von dir. Es ist deine Entscheidung, ob du bleiben willst, oder nicht. … Wenn es möglich wäre, würde ich dir sofort in deine Welt folgen, aber … ich bin real, und du entstammst einem Anime. Ich weiß nicht, ob das möglich ist. … Außerdem will ich dich nicht, aus deiner gewohnten Umgebung reißen, wenn du selbst nicht bereit dafür bist.“ Ich senke belämmert meinen Kopf. Ich weiß nun, dass er wieder zurückwill. //Sein Bruder ist ja auch noch zu jung, um allein zu bleiben. Ich kann ihn nicht dazu zwingen, bei mir zu bleiben, darum werde ich ihn gehen lassen. Ich habe keine Wahl. Wenn die Zauberin, am morgigen Tag, auftaucht, werde ich den anderen Seto wählen, und er kann wieder zurück.// „Seto? … Du bist dran, mit deiner Offenbarung. Offenbare mir deine Nummer.“ Ein gehauchter Lacher, ein gesenkter Kopf und die folgenden Worte: „Ich bin Nummer 2.“ Ich drehe mich nun ganz zu ihm um, und nehme sein Gesicht in meine Hände. Er sieht mich verwundert an. Seine Augen strahlen keinerlei Kälte aus. „Darf ich …“ will ich ihn fragen, ob ich ihn küssen darf. Die momentane Stimmung will ich nutzen, solange sie anhält, wenn wir uns schon so nah sind. Er legt seine Hand in meinen Nacken, gibt mir so seine Zustimmung, und legt seine Lippen auf meine. Automatisch schließe ich meine Augen, um das Gefühl zu genießen, das mich heimsucht. In meinem Bauch fühlt es sich so an, als würden tatsächlich unzählige Schmetterlinge ihr Unwesen treiben. Einfach nur überwältigend. Nachdem er sich wieder von mir löst, erblicke ich, im Augenwinkel, die wutschnaubende Seto-Kopie. „Mich willst du nicht küssen, ihn aber schon?“ Ich schwenke kurz meinen Blick zum wutschnaubenden Seto und erkläre: „Tut mir leid, aber, ich küsse nur den Echten.“ Wütend stampft er davon, setzt sich beleidigt auf eine Decke und verschränkt eingeschnappt seine Arme. Daran erkenne ich eindeutig, dass es sich um eine Kopie handelt. Ein Seto Kaiba würde nie seine Verletztheit so offen preisgeben. Ehe ich mich wieder dem Echten zuwende, spüre ich auch schon eine Hand an meiner Wange, die meinen Kopf wieder zu ihm dreht. Ein kleines verlegenes Lächeln ziert meine Lippen, als ich ihm wieder in die Augen blicke. Er hat eine Augenbraue hochgezogen und fragt: „Du wolltest mich also nur küssen, weil ich der Echte bin?“ Ich schüttle den Kopf und füge an: „Weil ich schon so lange Zeit wissen wollte, wie es sich anfühlt.“ Wieder stiehlt sich ein Lächeln auf seine Lippen: „Dann sollten wir das doch gleich ein weiteres Mal überprüfen, um ganz sicher zu gehen.“ Wiederholt legt er seine Lippen auf meine, mit einem Finger unter meinem Kinn, und kurz darauf spüre ich seine Zunge, über meine Unterlippe lecken. Ich öffne meine Lippen, um ihn einzulassen und gehe sofort auf den Eindringling los. Ein feuriger Zungenkampf entsteht, während ich meine Hand an seinen Hinterkopf wandern lasse und in seine Haare verkralle. Es fühlt sich so unglaublich an. Das Kribbeln breitet sich in meinem ganzen Körper aus, doch mein Herz beginnt sich, schmerzhaft zusammen zu ziehen, sodass mir Tränen in die Augen steigen. //Ich werde ihn morgen gehen lassen, und das tut so furchtbar weh.// Als sich die erste Träne den Weg über meine Wange bahnt, hält Seto sofort inne. Sie ist an seiner Hand, die meine Wange hält, zum Stoppen gekommen. Er löst den Kuss und sieht mir in die Augen. „Was ist los? Wieso weinst du?“ fragt er mich sofort. Ich senke meinen Kopf und stammle: „Ich … bin etwas aufgewühlt. … Morgen ist der letzte Tag. … Dann wirst du mich wieder verlassen.“ „Ich verstehe nicht ganz. Du kennst doch meine Nummer.“ „Eben deswegen. … Ich kann nicht zulassen, dass du in einer Welt bleibst, in der du nicht glücklich sein kannst. … Und dein Bruder ist noch zu jung, um allein zu bleiben. Du musst zurück.“ Er schließt die Augen und fragt: „Das würdest du für mich tun? Einfach so?“ Ich nicke nur, während mir immer mehr Tränen in die Augen steigen. Er öffnet wieder seine Augen und sieht mich bestürzt an. „Aber, dann bist du wieder einsam.“ Ich beginne zu schluchzen, Seto packt mich an den Oberarmen, sieht mir direkt in die Augen und zieht mich in seine Arme. Meinen Kopf lege ich in seine Halsbeuge und er beginnt über meinen Rücken zu streichen, damit ich mich wieder beruhige. Er hält mich ganz fest und legt sein Kinn an meine nassen Haare. Dann umklammere ich ihn ebenfalls und drücke mich an ihn. „Du gibst mich auf, nur, damit ich glücklich sein kann?“ „Mhm.“ ist meine gemurmelte Antwort. Seine Stimme hat sich stark verändert und hat gezittert. Sie klingt so, als würde er jeden Moment ebenfalls weinen wollen. Dann spreche ich aus, was mir schon eine ganze Weile auf der Seele lastet: „Ich will bei dir bleiben. Egal, wo das ist. Aber, nur, wenn du das auch willst.“ Dann holt mich die Müdigkeit ein und ich schlafe in seinen Armen ein. ~~~ Als ich wieder aufwache, sitze ich neben Seto im Bus. Er blickt aus dem Fenster und scheint in Gedanken versunken. Der Sturm scheint sich gelegt zu haben, aber es regnet immer noch. Mir ist kalt und ich zittere. Ich trage meine Jacke nicht mehr. Seto übrigens auch nicht. Der Bus ist geheizt, das spüre ich sofort. Mir wird etwas wärmer, aber dennoch fröstle ich. „Seto?“ flüstere ich. Er wendet sofort seinen Blick zu mir. „Ausgeschlafen, Prinzessin?“ fragt er mich belustigt. Die Aussage entlockt mir ein kleines Lächeln. Er streicht mir eine verirrte Strähne hinters Ohr und sieht mir in die Augen. „Wir sind bald wieder dort, wo wir uns kennengelernt haben.“ erklärt er mir. „Verstehe. … *Hatschi, hatschi, hatschi*“ „Du wirst doch nicht etwa krank?“ „Schon möglich.“ „Dann besorg´ ich dir noch eine trockene warme Decke. Warte kurz hier.“ Seto erhebt sich und geht nach vorne, Richtung Fahrer. Als er weg ist, spüre ich die Kälte erst so richtig. Die Einsamkeit fühlt sich beklemmend an. Seine Nähe ist wie eine Droge. Sobald er weg ist, friere ich. Sogar das Atmen fällt mir schwer. //Wie soll ich nur, ohne ihn, weiterleben. Es geht einfach nicht mehr, jetzt, wo ich ihn wirklich getroffen habe. Meine Liebe zu ihm, hat sich verändert. Sie ist real geworden. Und, ich liebe ihn wirklich sehr. Ich kann und will einfach nicht mehr ohne ihn sein. Und doch, muss ich ihn bereits morgen wieder gehenlassen. Das bricht mir das Herz.// Nach einer kurzen Weile kommt Seto, mit einer wärmenden Decke wieder, und legt sie mir um. „Danke.“ sage ich nur. Dann legt er seinen Arm um meine Schultern und drückt mich seitlich noch etwas an sich, damit mir schön warm wird. Ich kuschle mich auch etwas an ihn, was er mit einem kleinen Schmunzeln kommentiert. ~~~ Nach einiger Zeit kommen wir dann wieder dort an, wo alles begonnen hat. Ein Tag zu früh. Wir steigen aus dem Reisebus. Es hat mittlerweile aufgehört zu regnen, trotzdem ist alles, um uns herum, nass. Der Campingleiter bestimmt: „Aufgrund des schlimmen Wetterverhältnisses entscheiden wir, dass das Camping bereits heute beendet ist. Für die, die bis morgen noch Campen wollen, können hier ihre Zelte aufschlagen. Hier ist eine ideale Lage, denn dort drüben beginnt ein Wald, wo Sie Beeren und Pilze sammeln können. … Ich wünsche Ihnen noch viel Spaß und auf Wiedersehen.“ Mit diesen Worten verabschiedet er sich von uns allen und verlässt die Gruppe. Die Gruppe bleibt noch eine Weile bestehen, bis sie sich entschieden haben, dann fahren die meisten nach Hause. Die Wenigen, die bleiben, schlagen ihre Zelte auf, und beginnen, auf einer Decke zu picknicken, während ich immer noch unschlüssig, die anderen nur beobachte. Dann fällt mir wieder ein, dass ich ja nicht alleine bin und wende mich an die zwei Seto´s. „Wie hast du dich entschieden?“, fragt mich Seto, „Wir können nämlich schlecht, zu dir, nach Hause, mitkommen.“ „Das Beste wird sein, wenn wir hierbleiben.“ „Gut. Dann bauen wir das Zelt wieder auf.“ Schon machen sich die zwei Seto´s daran, mein Zelt zu befestigen, während ich die Sachen auspacke, die wir brauchen werden. Ich beobachte meinen Seto noch eine Weile, dann erhebe ich mich, tupfe ihn an und nebenan wird hörbar gegrummelt. Ich wende mich an die Kopie: „Was gibt es hier zu grummeln?“ Er antwortet: „Woher wusstest du, dass er der Echte ist?“ Ich erwidere: „Mein Herz weiß doch jetzt, welcher von euch der Echte ist. … Ich wollte nur mitteilen, dass ich kurz in den Wald gehe, um Steine und Äste zu suchen.“ Seto nickt und ich mache mich an die Arbeit. Nachdem ich vollgepackt wiederkomme, steht das Zelt bereits und Seto´s Kopie kommt mir entgegen, um mir einiges an Material abzunehmen. Er beginnt auch sofort, die Feuerstelle aufzubauen. Mein Seto sitzt auf einem liegenden Baumstamm, und ihm scheint es nicht gut zu gehen. Ich gehe auf ihn zu und frage: „Seto, was ist mit dir? Du siehst so blass aus.“ „Es ist nichts. *unterdrücktes Hatschi* Mir geht es gut.“ „Red´ keinen Unsinn.“ gebe ich von mir und will an seine Stirn greifen, um zu überprüfen, ob er vielleicht Fieber hat, jedoch blockt er ab. Ich schaffe es aber, an seine Stirn zu kommen und spüre sofort, wie heiß er sich anfühlt. „Du hast Fieber. Komm, leg dich hin. Ich hab´ für Notfälle Medikamente mit, weil man ja nie wissen kann. … Na, gut, meine Eltern haben auf mich eingeredet, dass ich sie mir einpacke.“ Ich gehe sofort an meinen Rucksack und hole eine Packung Aspirin +C heraus. Zwei Tabletten entnehme ich der Verpackung und werfe sie in einen Pappbecher. Dann fische ich nach einer Mineralwasserflasche und schütte etwas Flüssigkeit zu den Brausetabletten. Danach gehe ich wieder zu Seto und drücke ihm den Becher, mit den Worten: „Warte, bis sich die Tabletten aufgelöst haben, dann trink alles aus. Es wirkt sowohl fiebersenkend, als auch gegen Erkältung.“, in die Hand. Er sieht mich verwundert an. „Danke.“ kommt dann aus seinem Mund. Ich bringe ihm dann auch noch eine Decke und wickle ihn ordentlich ein. Danach trinkt er seine Medizin und ich helfe ihm, sich im Zelt in den Schlafsack zu legen. Ich fühl mich zwar auch nicht gut, weil ich spüre, dass ich auch krank werde, aber jetzt ist Seto wichtiger. Den ganzen Nachmittag, bis zum Abend, kümmere ich mich unentwegt um Seto, und mein Zustand wird immer schlimmer. Mir steht zwar der zweite Seto zur Seite, doch, als ich kraftlos zusammenbreche, kann er mich gerade noch auffangen. „Jenna, du bist krank. Du musst dich auch hinlegen und Medizin trinken.“ „Du hast Recht. Ich kann einfach nicht mehr. Hilf mir, bitte.“ Besorgt hebt er mich auf seine Arme und trägt mich zu meinem Seto ins Zelt. Bestürzt richtet sich mein Seto auf, als er sieht, dass ich von seiner Kopie zu ihm getragen werde. „Was ist passiert?“ fragt mein Seto. Die Kopie antwortet ihm: „Es hat sie erwischt. Sie ist mit Fieber zusammengebrochen.“ Er legt mich direkt neben meinem Seto ab, dieser schließt mich sofort in seine Arme und deckt mich mit seiner Decke mit zu. „Halb so schlimm.“, meine ich, frage die Kopie allerdings, „Kannst du mir *Hatschi* Aspirin +C machen?“ „Mit ein, oder zwei Brausetabletten?“ „Besser zwei. *Hatschi* Mich hat´s bisher noch nie so schlimm erwischt. *Hatschi*“ Dann wende ich mich wieder an meinen Seto, während der andere nach draußen geht: „Geht´s dir wenigstens besser?“ Er nickt und fügt an: „Du hast dich wirklich sehr rührend um mich gekümmert.“ „Na, wenigstens etwas.“ wird meine Stimme immer schwächer, bis mir schwarz vor Augen wird und einschlafe. ~~~ Kopie Seto`s Sicht ~~~ Ich habe für Jenna zwei Aspirin +C-Tabletten in einen Becher gegeben und Mineralwasser dazugefüllt. Nachdem sich die Brausetabletten aufgelöst haben, betrete ich wieder das Zelt und stelle fest, dass Jenna nicht mehr wach ist. Ich überprüfe sofort, ob sie noch bei Bewusstsein ist. Gott, sei Dank, hat sie das Fieber nur in einen tiefen Schlaf geholt. Trotzdem sollte sie die Medizin trinken. Ich richte sie etwas auf und lege den Becherrand an ihre Lippen. Sie trinkt die Flüssigkeit ohne Probleme, dennoch scheint sie nicht ganz da zu sein. Der echte Seto scheint sich mächtig Sorgen um sie zu machen, genau, wie ich. Verdammt, ich habe mich in sie verliebt. Dem echten Seto dürfte es eigentlich nicht anders gehen, was seine Sorge um sie bestätigt. Er drückt sie ganz fest an sich, weil er um sie bangt. Ich versuche ihn zu beruhigen, auch, wenn wir uns nicht besonders verstehen, seit dem Täuschungsspiel: „Sie wird bestimmt wieder gesund. Da bin ich zuversichtlich.“ Er nickt nur bestätigend. Dann lege ich mich auch in einen Schlafsack am Rand des Zeltes schlafen. „Gute Nacht.“ „Gute Nacht.“ Danach schlafe ich auch gleich ein. ~~~ Meine Sicht ~~~ Als ich erwache, fühle ich mich, als könnte ich Bäume ausreißen. Ich öffne meine Augen und stelle fest, dass ich alleine im Zelt bin. //Ist Seto etwa schon aufgestanden? Ist er denn schon wieder gesund?// Ich erhebe mich nun ebenfalls, aus dem Schlafsack, und luge aus dem Zelt heraus. Da spüre ich auch schon, dass ich etwas friere. Ich gehe zurück zum Schlafsack, schnappe mir die Decke und lege sie mir über. Danach wage ich es, das Zelt zu verlassen. Die Sonne scheint wundervoll warm vom Himmel und die Luft ist herrlich frisch. Ich atme tief ein. Ein Seto ist mit Frühstück, an der Feuerstelle, beschäftigt. Eindeutig die Kopie. „Guten Morgen.“ mache ich mich bemerkbar. „Oh, guten Morgen, Jenna. Willst du etwas frühstücken?“ „Ich hab´ zwar keinen Hunger, aber ein bisschen kann ja nicht schaden. … Wo ist eigentlich Seto?“ „Der wollte sich nützlich machen und ist in den Wald gegangen, um Beeren zu sammeln, wegen der Vitamine.“ „Wie konntest du ihn alleine losgehen lassen. Er ist doch sicher noch krank.“ „Beruhig´ dich. Das Aspirin hat gut gewirkt. Er ist wieder auf den Beinen.“ Ich setze mich auf einen nahegelegenen Baumstamm, der bei der Feuerstelle rumliegt, – wir hatten das Lagerfeuer extra in dessen Nähe gebaut – setze mich darauf und kuschle mich fest in die Decke, weil mir doch noch kalt ist. Dann kommt auch schon Seto, mit einer Decke umwickelt, wieder aus dem Wald zurück. //Ein Glück, ihm ist nichts passiert.// Als er mich erblickt, macht er große Augen und kommt direkt auf mich zu. „Geht´s dir besser?“ Ich nicke. Seto´s Kopie überreicht mir dann auch schon einen Pappteller mit dem Essen, das er gekocht hat. Mit einem „Danke.“ beginne ich langsam zu essen. Mein Seto zeigt mir dann den Korb mit Beeren, die er gesammelt hat. „Komm, greif zu. Die Beeren haben viel Vitamin C.“ Ich nicke und nehme mir einige Beeren, die ich mir komplett in den Mund stopfe. Als Seto mich dabei beobachtet, prustet er plötzlich los. Gott, muss ich ein lustiges Bild abgeben. ~~~ Die Zeit vergeht wie im Flug, bis auch schon die Zauberin wiederauftaucht. Wir zucken natürlich alle zusammen, als wir sie erblicken, denn, jetzt ist unsere gemeinsame Zeit zu Ende. Sie lächelt und fragt: „Und, wie sieht´s aus? Wie sieht deine Entscheidung aus?“ Dabei sieht sie sowohl mich, als auch Seto und die Kopie an. Ja, ich habe mich entschieden, und das werde ich ihr auch mitteilen, also trete ich vor. Als ich jedoch ansetzen will, um zu sprechen, winkt sie mich ab und sagt: „Jenna, deine Entscheidung ist hier nicht von Belangen. Du hast erreicht, dass sich der wahre Seto Kaiba in dich verliebt. Seine Einscheidung ist hier relevant.“ Erstaunt und verwirrt blicke ich zu ihm. //Er … hat sich … in mich verliebt?// Fassungslos starre ich ihn an, doch er blickt unentwegt zur Zauberin. Er tritt vor und sagt: „Ich will wieder zurück.“ Mich trifft der Schlag. //Was? Wieso?// „Aber, nicht ohne Jenna.“ fügt er an und sein Gesichtsausdruck ist sehr ernst. //Puh! Und ich dachte schon …// Dann bemerke ich die Traurigkeit der Kopie Seto´s, wie sie zu mir blickt und ich senke meinen Kopf. „Jenna, … ist das auch dein Wunsch?“ werde ich da auch schon gefragt. Ruckartig reiße ich meinen Kopf nach oben und schreie fast: „Ja!“, und füge schnell an, „Aber, unter einer Bedingung.“ Mit diesen Worten wende ich mich an die Zauberin. „Dann sprich.“ Ich winke sie zu mir, bis sie ganz nah ist, und ich ihr ins Ohr flüstern kann: „Was passiert mit der Kopie, wenn wir weg sind?“ „Er kommt zurück ins Schattenreich, wieso?“ „Na, ja, wär´s nicht möglich, dass er hier bleibt, aber mit einer Kopie von mir?“ Sie beginnt zu grinsen: „Wenn es dein Wunsch ist?“ Ich nicke: „Dann ist er nicht so allein und kann auch, wie wir, glücklich sein.“ „Eine sehr noble Geste. Lässt sich machen.“ „Danke.“ Die Zauberin schwingt den Zauberstab und schon steht eine Kopie von mir neben mir. Und wir beginnen beide zu Lachen, als wir uns gegenseitig in die Augen sehen, und die beiden Seto´s große Augen machen. Dann sprechen wir synchron: „Na, Seto? Errätst du, wer die Echte ist?“ Beide Seto´s sehen uns überfordert an, aber die Kopie macht den ersten Schritt. Er geht auf die Kopie von mir zu und fragt: „Du bist eine Kopie für mich, nicht wahr?“ und streckt seine Hand nach ihr aus. Sie senkt verlegen den Kopf und beginnt zu nicken. Ich kann mir dabei ein Lächeln nicht verkneifen. //Ich wusste gar nicht, wie süß wir zusammen aussehen. Sie sehen sich richtig verliebt an. Einfach nur herzerweichend. Ich hab das Richtige getan.// Auch mein Seto beobachtet unsere Kopien. Ich, jedoch, hab´ jetzt nur noch Augen für meinen Seto. //Wieso hat er mir nicht gesagt, dass er etwas für mich empfindet. Ich dachte, die ganze Zeit über, dass ich keine Chance bei ihm hätte, und er mir nur deshalb Zuwendung geschenkt hat, weil ich bald wieder einsam sein werde. Wie dumm ich doch bin. … Wie habe ich es nur geschafft, dass er sich in mich verliebt? Ich war doch eigentlich wie immer. Ich dachte, so, wie ich bin, kann mich niemand lieben. Ich hab´ mich wohl geirrt.// Nun blickt Seto doch noch zu mir und läuft verlegen leicht rot an. Jetzt kann ich mir einfach ein Lächeln nicht verkneifen. Wer weiß, was gerade in seinem Köpfchen vor sich geht. Er kommt auf mich zu und nimmt meine Hände. Seto öffnet den Mund, um offensichtlich etwas zu sagen, doch wird er von der Zauberfee aufgehalten, indem sie fragt: „Seid ihr soweit?“ Ruckartig wenden wir unsere Köpfe zu ihr und nicken zaghaft. „Dann wünsch´ ich euch alles Gute. Lebt wohl und werdet glücklich.“ Seto und ich sehen uns wieder an und lächeln uns gegenseitig an. Danach schwingt die Zauberin ihren Zauberstab und unsere Umgebung beginnt zu verschwimmen. Im nächsten Augenblick befinden wir uns erkennbar in Domino-City, der Zeichentrickstadt aus der Animeserie ‚Yu-Gi-Oh!‘. Als ich meine Hände in Seto´s betrachte, stelle ich fest, dass selbst ich nun gezeichnet bin und Seto beginnt mich zu mustern, bis er beinah zu Lachen beginnt. Dann prustet er los. Er lacht sich um seinen Verstand. //Was ist nur passiert? Es kommt mir vor, als verstände er die Welt nicht mehr. Irgendwie, allerdings, nachvollziehbar. … Man stelle sich vor, man wird aus seiner bekannten Welt gerissen und verlebt, mit einer fremden Person zwei Wochen, die einem diese Person näherbringt, als man erwarten könnte. Man verliebt sich sogar in diese Person, und als es dann wieder heimwärts geht, denkt man noch einmal an alles zurück, was vor und in den zwei Wochen alles passiert ist. Es ist einfach unglaublich, würde ich sagen. … Ich bin selbst erstaunt. Vielleicht werde ich sogar meine Welt, meine Familie vermissen, mit dem Wissen, sie nie wieder zu sehen. … Wie muss es erst ihm gehen? Vorher hat er nie Freunde gewollt, und jetzt hat er eine Freundin, an die er gebunden ist, wegen eines dummen Wunsches, der nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. … Es ist vorbei. Ich hab´ mein Ziel erreicht.// Tränen bilden sich in meinen Augenwinkeln. Dann beruhigt er sich endlich vom Lachen und bricht das Schweigen: „Ich fasse es einfach nicht. … Noch, vor zwei Wochen, hatte ich meinen arbeitsreichen Alltag, nun bin ich nicht mal in der Lage, an Arbeit zu denken. Mein Leben ist nun das reinste Chaos.“ Er schüttelt fassungslos seinen Kopf. Irritiert beobachte ich ihn, während meine Tränen wieder verschwinden. Dann blickt er endlich wieder zu mir und scheint endlich meine stumme Frage mitzubekommen. Er lächelt und meint: „Lass´ uns nach Hause gehen und überlegen, was weiter zu tun ist, und meinem Leben einen neuen Sinn verpassen.“ Nun lächle ich ihn wieder an und nicke. Er zieht mich zu sich und nimmt mich in eine Umarmung, dann marschieren wir los, um unser neues gemeinsames Leben zu planen. ~~ Ende ~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)