Durchgeknallte Traumsequenzen von Lunata79 ((was mein Hirn alles so fabriziert?)) ================================================================================ Kapitel 5: Traum 5 (Die gefangenen Geister) ------------------------------------------- Ich mache mit meiner Klasse, diese besteht nur aus Mädchen, einen Schulausflug über mehrere Wochen. Unsere Klasse besteht nur aus Zauberlehrlingen. Wir wandern und ziehen tagelang durch viele Orte. *** Eines Tages, nach einer längeren Wanderschaft, sind wir sehr erschöpft und betreten ein sehr großes Anwesen. Die Lehrer klopfen an die Tür und bitten für uns um Einlass. Die Hausherrin spricht, während sie uns weiterführt: „Willkommen! Ich hatte schon lang keinen Besuch mehr. Tretet doch näher. Ihr müsst ja alle sterben vor Hunger und Müdigkeit. … Hier ist der Esssaal. Bitte nehmt doch Platz. Ich lasse euch sofort etwas anrichten.“ Ich spüre sofort, dass hier etwas faul ist und bespreche das mit meiner besten Freundin. Da die Hausherrin sogar nichts dagegen hat, dass wir einige Tage bei ihr bleiben, zeigt sie uns unsere Zimmer, in denen wir, solange wir wollen, wohnen dürfen. Nur, endet das für uns anders, als vorgesehen. *** Erzähler Sicht *** Eines schönen Tages, einige hundert Jahre später, betreten Yugi Muto und Seto Kaiba das Gästehaus und treffen auf die Hausdame. Sie streiten sich ununterbrochen, warum sie eigentlich hier sind. Die Hausdame bringt sie in ihr Zimmer und wünscht ihnen eine gute Nacht. Sie begeben sich zu Bett und streiten noch, bis sie einschlafen. ~~~ Meine Sicht ~~~ Des Nachts erwache ich aus meinem unsichtbaren Schlaf, wie jede Nacht, und weine. Dann bemerke ich die beiden Schlafenden und sage vor mich hin: „Nanu? … Ich hab´ ja Gesellschaft bekommen. Dass ich das noch miterleben darf. … Seit Jahrhunderten hat schon kein Mensch mehr in meinem Zimmer geschlafen. …“ ~~~ Seto´s Sicht ~~~ Ich erwache, durch ein Weinen, das ich glaubte zu hören, und eine Stimme, die voll Verwunderung klingt. Schnell stelle ich mich weiterschlafend. Die Stimme spricht weiter: „Grrr. Miranda, diese alte Hexe. Das hat sie doch mit Absicht gemacht, um mich zu ärgern. … Hmmm. … Die beiden sehen aber richtig nett aus. … Hmmm. … Mich überkommt ein merkwürdiges Gefühl. … Könnte das meine Chance sein?“ Ich bin irritiert und frage mich, was diese Stimme nur meinen könnte. ~~~ Meine Sicht ~~~ Ich schwebe näher an den brünetten Jungen heran, da mir dieser besonders gefällt, zögere einen Augenblick, dann berühre ich seine Wange und küsse ihn sanft auf seine Lippen. Er schreckt auf und mit einem ‚Schnipp’ bin ich wieder unsichtbar. ~~~ Seto´s Sicht ~~~ Als ich hochschrecke, da es jemand gewagt hat, meine Lippen zu küssen, sehe ich mich nervös um, doch ich kann niemanden erblicken. Um sicher zu gehen, wecke ich Yugi und erkläre: „Hier geht’s nicht mit rechten Dingen zu.“ Yugi fragt sarkastisch: „Hast du etwa Angst?“ Ich werde sauer und antworte: „Ich hab´ keine Lust auf so einen Blödsinn. Ich geh´ mich jetzt bei der Hausdame beschweren.“ Ich stürme aus dem Zimmer und erkläre mein Belangen, als ich ihr im Gang begegne. Die Hausdame begleitet mich zum Zimmer zurück und meint: „Das tut mir unendlich leid. Es kommt schon mal vor, dass sich hier unruhige Geister niederlassen. Aber, es gibt keinen Grund zur Besorgnis. Diese Geister sind außer Stande jemandem Leid zuzufügen. Hahaha!“ //Die hat doch echt einen Knall. Was findet die so lustig daran?// Die Hausdame, wirft die Türe dermaßen fest zu, dass ich kurz zusammenzucke. Danach höre ich sie schreien, während sie sich wieder entfernt: „Dieses Miststück. Sie raubt mir noch den Verstand! Es muss doch möglich sein, sie endgültig loszuwerden!“ Ich konnte jedes erdenkliche Wort verstehen, was die Hausdame sagte und ich bin noch mehr verwirrt. ~~~ Meine Sicht ~~~ Ich kann das Gefluche zwar noch vernehmen, verstehe aber nicht jedes Wort, bis auf den ersten Satz. Ich bin dermaßen wütend, da platze ich heraus: „Grrr. Ich könnte Miranda in der Luft zerreißen! … Ups.“ Gerade wurde mir noch mal bewusst, dass ich hier nicht alleine im Zimmer bin. Der brünette junge Mann, der sonst immer so schroff scheint, fragt nach: „Miranda?“ Ich antworte ihm, während ich sichtbar werde: „Die Hausdame.“ Beide starren mich an, wie von meiner Schönheit geblendet. Ich sage dazu nur: „Das ist eine lange Geschichte.“ Der Brünette scheint etwas verlegen, weil ich ihn geküsst habe, mich aber trotzdem berühren will. Ich nähere mich ihm, nehme seine Hand und führe sie an mein Gesicht, ohne, dass er sich wehrt, wobei wir uns die ganze Zeit über in die Augen sehen. „Ich bin Yugi und das ist Seto Kaiba. … Wie ist eigentlich dein Name?“ reißt mich der kleine Stachelkopf aus meiner Faszination zum Brünetten. //Seto Kaiba, also. Ein wirklich schöner Name. Seto.// Der Brünette zieht seine Hand zurück und scheint hellhörig geworden zu sein. Ich antworte stolz: „Ich bin Jenna, der mächtigste Zauberlehrling aus dem Reich der Wolken.“ Dann werde ich traurig und korrigiere mich: „Ich war der mächtigste Zauberlehrling, bis Miranda mich meiner Macht beraubte.“ Seto fragt interessiert: „Gibt es denn keine Möglichkeit, dir zu helfen?“ Ich erwidere: „Doch, schon. Aber, das ist nicht so einfach. … Der Fluch, der über mir liegt, besagt, dass mich nur die wahre Liebe, dessen Herz aus Stein ich zuerst erweichen muss, mit einem Kuss erlösen kann.“ Yugi blickt erwartungsvoll zu Seto und dieser fühlt sich beleidigt: „Yugi, das ist doch nicht dein Ernst! … Ich soll sie erlösen? … Ich bin niemandes wahre Liebe, damit das mal klar ist. … Ich halte nichts von Freundschaft und schon gar nichts von Liebe.“ Ich nehme seine Hand abermals in meine und sehe ihn mit einem flehenden Hundeblick an. Aber, das funktioniert nicht bei ihm, da er anscheinend tatsächlich ein Herz aus Stein hat. //Er muss es ja nicht erfahren. Ich werde einfach sein Herz erobern, ohne, dass er es bemerkt. Ich muss es einfach schaffen. Sonst bin und bleib ich hier verloren. … Er bietet mir die Chance, von hier zu entkommen und Miranda, der alten Hexe, ihre gerechte Strafe aufzuerlegen. Das kann nämlich nicht so weitergehen. … Wenn ich jetzt nicht einschreite, was soll denn dann mit all den Seelen, die bereits in tiefe Trauer versunken sind, werden? … Ein Glück, dass ich noch Hoffnung hatte, zu warten, bis Rettung kommt.// Ich wünsche ihnen eine gute Nacht und mache mich unsichtbar, um zu schlafen. Die beiden gehen dann ebenfalls zu Bett, da ich sie ja aufgeweckt hatte. *** Spät am Morgen, als Miranda das Frühstück bringt, fragt sie: „Und hatten sie gestern noch Probleme mit dem Geist?“ Yugi sieht zu Seto, seine Antwort abwartend, woraufhin Seto konsequent antwortet: „Nein, wir haben wohl geruht.“ Über diese Aussage bin ich überaus erleichtert. Sie verlässt zufrieden das Zimmer und schließt die Tür hinter sich. In Gedanken versunken, bemerke ich dann, dass sie diskutieren, wo es hingehen soll. Ich flehe: „Das könnt ihr mir doch nicht antun.“ Sie packen zusammen und verlassen allmählich das Zimmer. Yugi meint noch: „Sie scheint zu schlafen.“ Seto erklärt daraufhin: „Nein. Geister schlafen nie.“ Ich schreie verzweifelt, während sie das Zimmer abschließen: „Warum lasst ihr mich dann allein zurück? … Bitte lasst mich nicht allein! Kommt zurück! Seto!“ //Ich hasse es, tagsüber nicht hörbar zu sein. Hoffentlich hat mich Miranda nicht gehört.// Ich schluchze. ~~~ Miranda´s Sicht ~~~ Ich marschiere glücklicherweise eben an der Zimmertür meines Hassobjekts vorbei und höre ihre Worte. //Sehr interessant. Das Jenna-Mäuschen hat sich mit den Burschen angefreundet und sich noch dazu in den brünetten Jungen da verliebt. Hahaha! Die Suppe werde ich ihr aber gewaltig versalzen, wenn sie glaubt, ich lasse sie so einfach entkommen. Ich werde sie aber vorerst in Sicherheit wiegen.// Ich kehre in meine Hexenküche zurück und beginne einen Zaubertrunk zusammenzubrauen, während sich Jenna-Mäuschen in Einsamkeit suhlt. //Hach, ich liebe es, wenn sie leidet.// „Dieser Trunk wird bewirken, dass sich das Herz des Jungen zu Stein verwandelt, sobald er tiefere Gefühle für meine Gefangene empfinden sollte. Ich werde nicht zulassen, dass sie mir meine neugewonnene Macht wieder entreißt. Ich habe mich schon zu sehr daran gewohnt, sie zu besitzen.“ sinniere ich vor mich hin. ~~~ Meine Sicht ~~~ Als ich Yugi und Seto durch das Fenster erblicke, wie sie zurückkehren, bin ich so glücklich, dass ich an die Tür gehe, um zu lauschen, wann sie kommen. Ich höre, wie sie Miranda wieder zurückheißt und ihnen eine Limonade anbietet. Yugi und Seto bleiben noch einige Minuten und unterhalten sich mit Miranda. Danach kommen sie ins Zimmer zurück und ich beobachte sie, während ich warte, bis es wieder Nacht wird. ~~~ Miranda´s Sicht währenddessen ~~~ //Ah, meine Gäste kehren zurück.// Ich öffne ihnen zuvorkommend die Eingangstüre: „Willkommen zurück. Hatten Sie einen angenehmen Ausflug?“ Jenna´s Geliebter antwortet: „Ja, kann man so sagen.“ Sofort wende ich mich an das Tablett mit der Limonade, dass ich neben mir auf der Kommode abgestellt habe, um sie ihnen direkt nach ihrer Rückkehr anbieten zu können, nehme die zwei Gläser mit Limonade, wobei eine davon den Zaubertrunk beinhält und reiche sie fragend an meine Gäste: „Wollen Sie vielleicht eine kleine Erfrischung?“ Beide nehmen mir dankbar die Gläser aus der Hand und trinken sofort die Gläser leer, während ich gebannt dem Großgewachsenen zusehe, ob er auch wirklich das Glas bis zum letzten Tropfen leert. //Hahaha! Der Spaß kann beginnen. Sobald dein Herz auch nur den Funken von Liebe verspürt, wirst du dein Herz verlieren, das Gefühle vermittelt. Ein steinernes Herz kann nämlich nicht fühlen. Hahaha! … Ich freu mich schon zu sehen, wie Jenna leidet, wenn es soweit ist. Ein steinernes Herz schafft sie bestimmt nicht zu brechen.// ~~~ Seto`s Sicht ~~~ Die Tage vergehen und Jenna und ich verstehen uns immer besser. Eines nachts passiert dann das Unerwartetste überhaupt. Ich verspüre intensive Gefühle für diesen Geist. Doch, gerade, als ich dazu gekommen bin, mir das auch einzugestehen, beginnt mein Herz zu schmerzen. Ich greife mir an die Brust und kralle meine Hand in meinen Pullover, genau an der Stelle, an der sich mein Herz befindet. Im nächsten Moment verspüre ich gar nichts mehr. Absolute Leere beherrscht meinen Körper. ~~~ Meine Sicht ~~~ Als Seto sich so vor Schmerzen krümmt, mache ich mir ernsthaft Sorgen. Yugi war vor zwei Minuten ins Badezimmer gegangen, um zu duschen. Er hat mich mit Seto also alleingelassen. „Seto, was ist nur mit dir? Kann ich dir irgendwie helfen?“ Im nächsten Moment stellt er sich wieder aufrecht hin, als wäre nichts gewesen, und schupst mich zur Seite, mit den Worten: „Lass mich in Frieden.“ Miranda scheint Seto´s Schmerzensschreie mitbekommen zu haben, denn sie betritt nun frech das Zimmer und säuselt Seto voll: „Komm doch mit mir. Du musst doch nicht bei einem minderbemittelten Geist verweilen.“ „Wie bitte? Minderbemittelter Geist? Was fällt dir ein?“, rege ich mich auf, „Seto, komm zurück. Ich bitte dich. Ich liebe dich doch.“ „Hahaha! Er liebt aber dich nicht. Niemals wieder, wird er dich lieben.“ //Niemals wieder? Hat er mich denn schon geliebt? … Ooh! Oooohhh, wie ich dieses Weib hasse. … Sie hat ihm also einen Zaubertrunk eingeflößt, um ja sicher zu gehen, dass er sich nicht in mich verlieben kann. Dieses alte Miststück von Hexe. … Aber, ich muss Gewissheit erlangen, ob es wirklich so ist.// Miranda leitet ihn bereits zum Gehen an und das Zimmer zu verlassen. „Seto, bitte warte. … Sag mir, hast du jemals, seit du hier bist, etwas, wie Liebe, für mich empfunden?“ flehe ich ihn an, doch noch zu bleiben. In dem Moment kommt auch Yugi gerade an die geöffnete Tür, in der Miranda und Seto noch stehen. „Nein.“ kommt nun ein tiefgefrorenes Zischen von Seto und wendet sich nun ganz ab, indem er mit Miranda das Zimmer verlässt. Verwundert betritt Yugi das Zimmer und fragt mich: „Was ist passiert? Was ist mit Kaiba los?“ Ich stelle ihm sofort eine Gegenfrage: „Seto redet ja nicht mit jedem über seine Gefühle, das weiß ich. Aber, denkst du, dass er für mich vielleicht tiefere Gefühle empfunden hat? Vielleicht gar Liebe?“ „Ich weiß das nicht mit Sicherheit, aber ich denke, er hat sich in dich verliebt. Ich kann aber nicht sagen, ob er sich das auch eingestanden hat, oder nicht. … Er ist nämlich jemand, der mit solchen Erkenntnissen nicht so umgeht, wie jeder normale Mensch.“ erklärt er mir. „Dann muss es so gewesen sein. … Hör zu, Yugi. Ich vermute, vor genau fünf Tagen, als euch Miranda, nach eurer Rückkehr aus der Stadt, euch diese Limonade angeboten hat, dass Seto´s mit einem Zaubertrunk versetzt war. Ein Zaubertrunk, der Seto´s Herz zu Stein verwandelt. … Du hast ja mitbekommen, wie gefühlskalt er eben war.“ „Bevor er dich kennengelernt hat, war er auch nicht gefühlsbetonter.“ „Aber, es gibt einen wesentlichen Unterschied. Jetzt kann er gar nichts mehr fühlen. Weder Schmerz, Mitleid, Sorgen, gar nichts. Alles und jeder ist ihm komplett egal. Selbst, wenn er Schmerz zufügen sollte, kann er nicht einmal Schadenfreude empfinden. Verstehst du, was ich dir zu sagen versuche? Er ist kein Mensch mehr. Er ist zu Stein geworden. Sein Herz ist aus Stein. So richtig echt. Wenn du versuchen würdest, seinen Herzschlag zu hören, wirst du keinen wahrnehmen. Es ist so, als wäre er tot. Sein Herz ist tot, für die Dauer, solange es aus Stein ist. … Wie soll man denn ein Herz aus Stein brechen?“ Mir kommen bereits die Tränen. Yugi nimmt mich in die Arme und meint: „Stein kann man brechen. … Du liebst ihn, nicht wahr?“ Ich nicke nur. „Dann musst du ihm so viel Liebe geben, dass er sich davor nicht retten kann. Liebe ihn mit allem, was du hast. Zwinge ihn einfach dazu. Er wird sich vielleicht wehren, auch, wenn er sich nicht bedrängt oder eingeengt fühlen kann. Überschütte ihn regelrecht mit deiner Liebe. Irgendwann wird es dem Stein um sein Herz zu viel werden und sich sprengen.“ Da kommt mir doch tatsächlich ein Gedanke: „Du hast recht, Yugi. Sein Herz bekommt meine Gesten ja mit. Auch, wenn es sein Herz nicht schafft, die Gefühle nach draußen zu tragen, das Herz wird durch meine Gesten erwärmt. Umso mehr es mit Liebe gefüllt wird, umso größer plustert es sich auf. Irgendwann ist das Herz so sehr angeschwollen, dass es keinen Platz mehr im Stein hat und der Stein muss dann zwangsmäßig Sprünge bekommen. Und wenn es soweit ist, braucht es nicht mehr viel, bis der Stein bricht. … Danke, Yugi.“ Genannter löst die Umarmung, kratzt sich verlegen am Hinterkopf und weiß vermutlich nicht einmal, was er eigentlich bewirkt hat. „Ich werde sofort mit diesem Plan beginnen.“ Ich will Seto schon nacheilen, als mir wieder einfällt, dass ich gegen die Schutzbarriere prallen werde, weil ich in diesem Zimmer ja als Geist eingeschlossen bin, aber unerwarteter weise rausche ich durch die Zimmerbarriere hindurch. Verwundert bremse ich mich ein und blicke zurück zu Yugi. „Yugi, du kannst getrost zu Bett gehen. Seto wird nicht schlafen kommen. Er kann keine Müdigkeit mehr empfinden. Ich werde mich um ihn bemühen, solange ich nur kann.“ Er nickt und ich wende mich ab, um Seto zu suchen. ~~~ Seto´s Sicht ~~~ Ich folge der Hausdame in den Keller. Als ich in einen Raum links geführt werde, erblicke ich zwei große Tische, die mit sowas, wie Laborutensilien gefüllt sind. Das scheint so eine Art Hexenküche darzustellen. Was will diese Frau eigentlich von mir? Die kann mir doch gestohlen bleiben. Sie dreht sich zu mir um und beginnt zu sprechen: „Mr. Kaiba. Dieser Geist von eben ist sehr gefährlich. Ein Glück, dass ich Sie von ihr fortgebracht habe. Ich bringe bereits Jahre damit zu, sie endlich ihrer Erlösung zuzuführen.“ Was redet diese Frau für einen Müll? „Miranda, soviel ich weiß, muss der Mensch tot sein, um Erlösung finden zu können.“ Wie erwartet, weiten sich ihre Augen. Ihre Mimik verfinstert sich und sie wendet sich mir ab, um hinter sich in ein Regal zu gehen und holt ein Fläschchen heraus. Sie leert den Inhalt dieses Fläschchens in ein Glas Limonade und drückt mir das Glas in die Hand: „Trinken Sie das, Mr. Kaiba, und Sie werden Einsicht erlangen.“ Ich hebe meine rechte Augenbraue. „Was war in dem Fläschchen drin?“ „Ach, nur ein Trank aus wilder Tollkirsche, Wildwurz und paralysierender Asche von Spinnenspeichel.“ Bäh, ekelhaft und vor allem mit einer hypnotisierenden Wirkung. Was hat diese Frau nur mit mir vor? „Danke, aber ich verzichte, dieses Getränk zu mir zu nehmen.“ „Dann tut es mir aber leid, dass Sie gar keine andere Wahl haben.“ Ruckartig stürzt sie auf mich, steckt mir einen Trichter in den Mund und flößt mir dieses Gesöff ein. Mir wird auf der Stelle anders zumute. „Seto-Darling, geht´s dir gut? Mein Liebster, was hast du denn?“ fragt mich Miranda, während ich noch huste. Ich winke ab und deute ihr, zu warten. Nachdem sich meine Lunge wieder beruhigt hat, erwidere ich ihr: „Es geht wieder.“ Ich drehe mich zu ihr und blicke sie erwartungsvoll an: „Hast du dir Sorgen um mich gemacht?“ „Aber, natürlich, mein Liebling.“ Dann erblicke ich Jenna und flüstere meiner Geliebten zu: „Herrin, meine Liebste, der Geist hat mich verfolgt.“ ~~~ Meine Sicht ~~~ Aus weiter Ferne kann ich erkennen, wie Miranda Seto einen Zaubertrunk einflößt. //Nein!!! Verdammt, ich komme zu spät. Jetzt hat sie sich ihn unter Kontrolle gebracht. Von nun an wird es noch schwerer, überhaupt zu ihm zu kommen. … Das einzig Gute, dass nicht sein Herz dem Trank ausgesetzt wurde, sondern nur der Stein, der ihm nun falsche Gefühle übermittelt. … Sie muss ihm diesen Trank nun alle vierundzwanzig Stunden einflößen, um ihn unter ihrer Kontrolle zu halten. … Ich muss ihn eigentlich nur dazu bekommen, so zu tun, als würde er ihn trinken, schüttet ihn aber weg. Kein leichtes Unterfangen.// Bei ihm angekommen, wird mir sofort klar, dass sie ihm sicher eingeredet hat, dass ich böse bin, daher strebe ich eine Gegenaktion an: „Seto, wieso hast du mich allein gelassen? Ich liebe dich doch. Ich würde dir nie etwas Böses tun wollen.“ Er senkt etwas den Kopf, da mischt sich auch schon Miranda ein: „Unsinn. Hör´ nicht auf diese falsche Schlange. … Ich bin deine Herrin, du hast zu tun, was ich dir sage.“ Seine Augen verengen sich kurz, dann antwortet Seto: „Ja, Herrin, ich werde ihr nicht zuhören.“ „Bitte, Seto. Du bist schließlich nicht allein. Yugi ist auch noch da. Du darfst ihn nicht hängen lassen. Und ich bin auch für dich da. Ich helfe dir. Aber, du musst dir auch helfen lassen.“ „Schweig still, du penetrante Göre.“ Wieder verengen sich Seto´s Augen, diesmal allerdings schon um einiges länger. //Kann es sein, dass sein Herz doch wirken kann? Aber, nur, bei Extremitäten? … Ich seh´s ihm doch an. In seinen Augen steht immense Wut geschrieben, die jeden Moment zu platzen droht. … Komm Seto´s Herz, streng´ dich an. Bring dem Stein ein paar Sprünge bei.// „Seto, ich will dir doch nur helfen. Bitte, hör auf mich. Ich liebe dich doch so sehr. … Miranda benutzt dich doch nur, um mich leiden zu sehen. Sie liebt dich doch noch nicht mal.“ Ich gehe zu Boden und heule auf allen Vieren. Miranda lacht nur: „Ja, heul´ du nur, um deine verflossene Liebe. Leide, nur für mich. Leide noch mehr. … Ich will dich leiden sehen. Qualvoll und schreiend.“ //Die spinnt doch. Kriegt die einen Orgasmus, oder was, wenn ich Qualen leide, häh? … Ich sollte mich vielleicht trotzdem mehr ins Zeug legen. Immerhin versuche ich hier Seto´s Herz dazu zu bringen, extremes Mitleid zu empfinden.// Ich schreie schmerzvoll auf, winde mich und schluchze, wie noch nie in meinem Leben, während ich Miranda genau beobachte. Ihr Körper bebt, ihr Atem geht schnell und stockend. //Oh, mein Gott! Die kriegt echt gleich einen Orgasmus. Wie krank ist das denn? … Na, dann wollen wir sie doch mal zu ihrem Höhepunkt treiben, denn dann ist sie mindestens zwei Minuten unfähig sich zu rühren.// „Mehr! Leide mehr!!“ bettelt sie mich regelrecht an. Plötzlich schnappt sich Seto einen Stuhl und schlägt ihn Miranda über den Kopf. //O…k? Kann es sein, dass ihm eben der Kragen geplatzt ist?// Jedoch widmet er sich sofort ihr: „Oh, Miranda meine Liebste, wie konnte ich nur? Was ist nur über mich gekommen? Geht es dir gut?“ Sie blickt ihn erbost an und er sieht sie total unschuldig an. So, als hätte er nie diesen Ausraster gehabt. //Das ist der Beweis, dass ich auch so sein Herz erreichen kann. Ich habe eine Chance, ihn aus ihren Fängen zu retten.// *** Jeden weiteren Tag bringe ich nachts damit zu, Seto aus sich herauszulocken, indem ich ihn emotional überlaste. Eines Tages erwische ich ihn alleine in der Hexenküche und bin eines Nervenzusammenbruchs nahe. Meine Kraft, den Kampf gegen Miranda durchzuhalten, neigt sich dem Ende. Tagsüber vergieße ich stets Tränen und meine Hoffnung ist nahezu erschöpft. Mit geröteten Augen betrachte ich ihn und bin doch nicht mehr in der Lage ihn anzusprechen. Seto´s Zustand nimmt mich seelisch zu sehr mit. Selbst mein Herz leidet sehr darunter. Dennoch will ich einfach nicht aufgeben. Auch, wenn ich dadurch zerbreche. Verlieren kann ich nichts mehr, nur gewinnen. ~~~ Seto´s Sicht ~~~ Jenna, die Verräterin, betritt die Hexenküche von Miranda, meiner Herrin und Geliebten. Die letzten Tage habe ich mir viele Gedanken gemacht, wie: //Meine Liebste ist abweisend zu mir, weil ich öfters diese unergründlichen Ausraster habe. Ich verstehe mich selbst nicht mehr. Könnte die Verräterin Recht behalten? Benutzt mich Miranda nur? Das kann ich mir gar nicht vorstellen? Warum sollte sie so etwas tun? Sie liebt mich doch. Oder etwa doch nicht? Ist das meine eigene Einbildung, die mir vorgaukelt, dass sie mich liebt? Liebe ich sie überhaupt? Oder ist das auch eine Einbildung? … Meiner Liebsten scheinen bereits Zweifel meiner Treue zu beschleichen. Diese muss ich wieder zerstreuen.// Jenna, sieht ziemlich fertig aus. Fast könnte es mir das Herz brechen. Aber, da ich für die Verräterin ja nichts übrighabe, lässt es mich kalt. Ich ignoriere sie einfach, wie die Tage zuvor auch. ~~~ Meine Sicht ~~~ Ich habe nicht einmal mehr die Kraft zu schweben. Also gehe ich auf Seto zu. Ich weiß, dass er mich ignoriert. Aber, ich habe ihm noch etwas zu sagen, bevor ich für immer in den ewigen Trauerzustand versinke. Denn in diesem Zustand kann ich einfach nicht mehr gerettet werden. Viel zu lange habe ich schon durchgehalten, diesem Zustand zu entgehen. „Seto. Das hier ist meine einzige und letzte Chance mit dir zu sprechen. … Hör mir bitte zu, … auch, wenn du mich ignorierst, kannst du zuhören. Das weiß ich. Und bitte verinnerliche das, was ich dir gleich sagen werde. … Meine Seele ist am Zerbrechen. Ich hab´ einfach keine Kraft mehr, dich vor Miranda zu retten. So, wie es aussieht, wirst du dein Dasein leider weiter hier verbringen müssen. Du hast nämlich deinen kleinen Bruder, Mokuba, vergessen. … Du hast deine Firma, die Kaiba-Corporation, vergessen. … Du hast Yugi vergessen, mit dem du hier eigentlich nur zwei Wochen verbleiben wolltest, und bereits vier Wochen hier bist. … Du hast alles vergessen, was dir einmal wichtig war. Sehr wichtig sogar. … Und noch etwas. … Am ersten Tag deiner Ankunft, als wir uns kennenlernten - es war gegen ein Uhr nachts – wollte Yugi dich davon überzeugen, dich dazu bringen zu lassen, dich in mich zu verlieben, um meinen Fluch zu lösen. … Auch, wenn du es vielleicht nicht weißt, ich habe es trotz allem versucht, auch, wenn du dagegen warst. … Liebe kann man ja ohnehin nicht steuern. … Es passiert, oder es passiert nicht, dass man sich verliebt. …“ Mir gehen die Worte aus. Ich weiß nichts mehr zu sagen. Ich habe gesagt, was ich sagen wollte. Nun werde ich mich noch von ihm verabschieden und mich für immer in mein Zimmer zurückziehen, nachdem ich mich auch von Yugi verabschiedet habe. „Seto? … Bitte verzeih mir, dass ich dich nicht retten konnte. Ich werde nun für immer gehen. … Weißt du, ich war die letzte Hoffnung für unsere ganze Klasse. Mit mir werden auch alle anderen sterben. Wir werden wahrscheinlich niemals unseren Frieden finden und weiter als echte Geister hier umhergeistern. Denn, nur die wahre Liebe vermag es, uns alle zu erlösen. … Meine Klassenkameraden haben schon vor sehr langer Zeit die Hoffnung aufgegeben und sich der ewigen Trauer hingegeben, ihr Zuhause nie wieder zu sehen. Ich wollte bis zuletzt meine Hoffnung nicht aufgeben, … doch, du hast mich zum Rande meiner Kräfte getrieben. … Meine Seele und mein Herz sind dem Zerbrechen nahe, … darum möchte ich mich jetzt schon von dir verabschieden. Denn, es könnte sein, dass es mich schon morgen nicht mehr gibt. … Ich werde mich ebenso, wie die anderen, der ewigen Trauer hingeben. Miranda hat gewonnen und die Welt ist dem Untergang geweiht, sobald ich gegangen bin. Denn, wenn sie meiner Macht gewiss ist, dann wird sie sie auch benutzen, um die Welt ins Chaos zu stürzen, wenn nicht sogar in ihren Untergang. … Sie kann meine Macht nicht kontrollieren. So kann sie der Welt nur Schaden zufügen. … Seto. Auch, wenn du mir das nicht glaubst, ich liebe dich. Und ich werde dich, bis in meinen Tod, lieben. …“ Ein kleines Lächeln huscht auf meine Lippen. „Weißt du, was mich an dir fasziniert? … Deine strahlend blauen Augen. Wie Eiskristalle, die darauf warten aufgetaut oder erwärmt zu werden. … Einige Male, kurz bevor Miranda dein Herz zu Stein verwandelt hat, waren deine Augen sogar etwas dunkler, so, wie große Seen, in denen man gerne ertrinken würde, nur, um dir ganz nahe zu sein.“ Ich gehe um ihn herum, damit ich ihm ins Gesicht sehen kann. Seine Mimik strahlt Kälte aus. Eiseskälte. Dennoch wage ich es, meinen Arm zu heben, meine Hand an seine Wange zu legen und über diese zu streicheln. Sein Blick, der mich die ganze Zeit, meiner Zuwendung über, noch ignoriert hat, senkt sich zu mir herab und findet meine Augen. Keine Veränderung seiner Mimik. „Als ich dich das erste Mal sah, erschienst du mir wie ein Traum, der wahr zu werden schien. … Ok, Yugi war auch noch da, … aber ich hatte auf Anhieb nur Augen für dich. Ich wusste dieses Gefühl erst nicht einzuordnen, bis mir bewusstwurde, dass ich mich tatsächlich in dich verliebt hatte. … Und jeden Tag, den wir gemeinsam oder zu dritt verbrachten, liebte ich dich immer mehr. … Ich dachte allen Ernstes, es gäbe eine Möglichkeit, dass ich mit dir glücklich werden könnte.“ Tränen laufen nun wieder über meine Wangen. „Ich habe echt alles versucht, um dein Herz emotional auf Trab zu bringen, damit es in dem Stein Risse erzeugt, damit ich den Stein schlussendlich brechen kann. Doch, dein Herz scheint zu schwach zu sein, dem Stein etwas anhaben zu können. Ich hab´ wirklich mein Bestes gegeben und nun bin ich am Ende. Ich habe einfach keine Kraft mehr, um weiter zu machen. Ich bin am Zerbrechen.“ Ich senke meinen Blick, mit meinem Kopf. Plötzlich spüre ich eine Hand, die meine Tränen wegwischt. „Gib´ nicht auf.“ sind seine einzigen Worte, die er von sich gibt. Seine Stimmt klang etwas zittrig. Verwundert blicke ich wieder in seine Augen, die ziemlich tränenunterlaufen aussehen. ~~~ Seto´s Sicht ~~~ Ich nehme jedes einzelne Wort wahr. Doch die letzten Sätze bewegen etwas in mir. Ich spüre Schmerz. Einen Schmerz, den ich noch nie zuvor verspürt hatte. In mir krampft sich etwas zusammen. Ich spüre, wie sich Fesseln in mir lösen. Plötzlich fällt eine Flut von Gefühlen über mich herein. Der Stein ist gebrochen. Ich kann es fühlen. //Ich fühle. Ich bin befreit. Jenna.// Ich hebe meinen Arm und wische ihr mit dem Daumen die Tränen weg. „Gib´ nicht auf.“ sage ich zu ihr mit zitternder Stimme. Ich kann es einfach nicht verhindern, dass mir die Tränen in die Augen steigen. Ihre Worte haben mich tief getroffen. Sie hebt ihren Kopf und ich sehe ihr die Verwunderung über mein Verhalten an. //Ich weiß nur zu gut, dass, wenn Miranda zurückkehrt, ich meine Tarnung nicht riskieren darf. Ich hoffe, Jenna hat verstanden. Ich werde versuchen, einen Zauber zu finden, der Miranda aufhalten kann. … Von nun an, werde ich sämtliche Bücher durchstöbern, um einen Zauber zu finden. … Niemand kann mich mehr aufhalten, Jenna und ihre Klassenkameraden zu befreien, solange Miranda noch im Glauben ist, dass ich ihr Untergebener bin. … Ich werde mein Bestes geben. Das verspreche ich dir, Jenna. … Jenna. Wenn ich dir doch nur sagen könnte, was ich für dich empfinde. Doch, noch ist aber nicht die Zeit gekommen, um deinen Fluch zu brechen. Erst muss Miranda aufgehalten werden, damit das nie wieder passieren kann.// Ich gebe Jenna meinen entschlossenen Gesichtsausdruck preis. //Bald. Bald, Miranda, wird es dir schlecht ergehen. Das wird meine Rache sein, dass du mich dazu gebracht hast, dich zu lieben.// ~~~ Meine Sicht ~~~ Ich blicke ihn weiterhin verwundert an. Plötzlich ändert sich seine Mimik. Sein ganzes Dasein vermittelt mir plötzlich Entschlossenheit. Und im nächsten Augenblick sind die Tränen in seinen Augen versiegt. //Was geht in ihm vor? Ich verstehe seine ganze Reaktion nicht. Vielleicht kann mir Yugi da weiterhelfen. Sein Verhalten eben ist mir komplett unbekannt. So hat er sich noch nie Verhalten. Weder, als ich ihn emotional überlastet habe, weder, als er er selbst war, weder, als er gefühlskalt war, und noch, als er in Miranda verliebt war. … Dieses Verhalten ist seltsam. So viel Gefühlsregung würde ich eigentlich nur dem verliebten Seto zuschreiben. Aber, mir gegenüber?// Dann geht mir ein Licht auf. //Seto … liebt … mich.// Wieder treten mir Tränen in die Augen. Gerade, als ich bemerke, dass sich seine Mundwinkel zu einem Lächeln verziehen wollen, weiten sich seine Augen, er greift ruckartig hinter sich zum Tisch und fegt sämtliche Zaubertränke vom Tisch. Danach greift er ins Regal beginnt mich zu bewerfen. „Verschwinde, du elende Verräterin.“ schreit er mir, mit einer Kälte entgegen, die mich stutzen lässt. //Was? Wieso? …// Dann erblicke ich Miranda, die zu fluchen beginnt: „Meine Zaubertränke. Bist du von allen guten Geistern verlassen?“ Ich greife nun ebenfalls in ein nahestehendes Regal und werfe zurück auf Seto. Dann brülle ich: „Wenn ich dich nicht haben kann, so soll auch Miranda dich nicht haben dürfen.“ Nun kann er sich ein Grinsen nicht verkneifen und seine Augen beginnen zu funkeln. //Wieder eine Mimik, die er nie benutzt hat, als er Miranda noch verfallen war. Er ist eindeutig wieder zurück. Seto.// Neue Hoffnung ist in mir entflammt. Dann greife ich zufällig eine Flasche, deren Etikett ich mit meinem Blick streife. //Schweinemixtur?// Ich beginne Seto anzuvisieren und während ich mit meinem Arm Schwung hole, drehe ich mich zu Miranda und bewerfe sie mit dem Zaubertrank. Im nächsten Augenblick grunzt uns ein Schwein an und ich breche in Gelächter aus. Seto hält mit dem Werfen inne, macht große Augen und fragt entsetzt: „Jenna, was hast du gemacht?“ Ich reiße mich wieder zusammen und antworte: „Na, ja, auf dem Trank hat Schweinemixtur gestanden.“ „Grunz, das wirst du mir büßen, Jenna, grunz. … Grunz. Seto, such´ mir den Gegenzauber, grunz.“ kommt von Miranda, dem Schwein. Als Seto sich tatsächlich daranmacht, die Bücher zu durchstöbern und nach einem Gegenzauber zu suchen, bin ich regelrecht fassungslos. ~~~ Seto´s Sicht ~~~ Nachdem ich Miranda´s Worte vernommen habe, kommt mir eine Idee. //Das ist meine Chance, einen Zauber zu finden, um Miranda das Handwerk zu legen.// Ich mache mich sofort daran, die Bücher zu durchstöbern. //Hoffentlich fragt mich Jenna jetzt nicht, was ich hier tue, sonst fliege ich auf.// ~~~ Meine Sicht ~~~ //Was macht Seto da nur?// Dann wird mir die Anwesenheit Miranda´s wieder bewusst. //Miranda ist anscheinend immer noch im Glauben, dass Seto unter ihrem Bann steht. Aber, natürlich. Seto tut das, um sie im Glauben zu lassen. Aber, was sucht er dann in den Büchern? Einen Zauber, steht außer Frage. Aber, welcher? … Verdammt, ich muss etwas tun, um den Schein zu wahren. Ihn versuchen, daran zu hindern?// „Seto, hör´ auf, ihr Gehorsam zu leisten. Sie benutzt dich doch nur. Sie liebt dich nicht. //… so, wie ich.//“ Plötzlich beginnt Seto Zutaten zusammen zu suchen und einen Trank anzurühren. //Hat er gefunden, was er gesucht hat? So schnell?// Ich weiß gar nicht, wie ich reagieren soll. Entsetzt beobachte ich sein Tun, bis er auf Miranda zugeht und meint: „Hier, trink Herrin.“ Seto setzt ihr das Glas ans Maul und lässt sie allen Ernstes davon trinken. //Hab´ ich mich doch getäuscht und er ist, nach wie vor, Miranda´s Untergebener? … Ich war mir doch so sicher. Aber, … ausgesprochen hat er es ja nicht. Argh!!! … Ich kann Miranda direkt ansehen, dass sie mich zufrieden beobachtet, wie ich gerade ratlos mein Haar zerraufe. … Moment. Ist das seine Absicht? Damit er seinen Schein wahren kann? *verzweifel* Aber, woher weiß ich jetzt, wie es wirklich ist? Das ist doch zum Verzweifeln.// ~~~ Seto´s Sicht ~~~ Miranda vertraut mir. Daher gebe ich ihr das Glas mit dem Trank zum Trinken. Sie lässt sich das Glas, ohne Probleme, ansetzen und sie trinkt alles, bis zum letzten Tropfen. Jenna beobachtet mich fassungslos und entsetzt. Die Unsicherheit, dass ich doch noch Miranda´s Untergebener sein könnte, steht ihr ins Gesicht geschrieben. Sie weiß daraufhin auch anscheinend nicht, wie sie sich verhalten soll. Sie macht es allerdings schon richtig. Ihr momentanes Verhalten wirkt perfekt auf Miranda, was sie nur darin bestärkt, dass ich immer noch unter ihrem Bann stehe. //Jetzt bin ich gespannt, ob es auch wirklich wirkt. Ich hab´ schließlich zwei Tränke zusammengemischt. … Wenn ich mich nicht irre, … ist der zweite Trank genau der, den Jenna von Miranda verabreicht bekommen hat. Der Fluch ist genau identisch, mit der Beschreibung von Jenna. Machtraub mit Verbannung. … Ich hoffe nur, dass Miranda die Rezepte nicht auswendig kennt.// ~~~ Meine Sicht ~~~ Es ist geschehen. Der Trank wurde von Miranda geleert. Was wird jetzt nur passieren? Dann geschieht etwas mit Miranda. Sie verwandelt sich wieder in einen Menschen, aber … sie sieht irgendwie durchsichtig aus. Fragend sehe ich Seto an. Dieser beginnt nun zu Grinsen. Dann beginnt auch noch ein silbriger Strudel Miranda zu umgeben, der ihr meine Macht entzieht. //Meine Macht!// Ich strecke meine Arme nach ihr aus und ziehe sie in meinen Körper zurück. „Seto. Ich habe meine Macht zurück.“ „Seto, was hast du getan?“ flucht Miranda. „Erstens, …“, beginnt Seto sehr ernst, „… habe ich Ihnen niemals erlaubt, mich beim Vornamen zu nennen. Zweitens, … gehört es sich, wenn man sich fremd ist, sich zu Siezen.“ Das Entsetzen ist Miranda regelrecht ins Gesicht geschrieben. Ich allerdings, beginne zu strahlen. „Seto.“ Ich laufe auf ihn zu und falle ihm um den Hals. Er nimmt mich auch sogleich in seine Arme und drückt mich an sich. Danach löst er mich wieder von sich, aber nicht ganz. Ich habe Freudentränen in den Augen. Unerwartet beugt er sich dann zu mir herab und legt seine Lippen auf meine. Ich fühle, wie ich mich verändere, während mich Magie umgibt. Mein Körper wird endlich wieder fester Bestandteil dieser Welt. Und meine Klassenkameraden ebenfalls. Als Seto sich von mir löst, sieht er mich für einen Moment verwundert an, doch dann lächelt er und küsst mich noch einmal. „Ich bin frei. Ich danke dir, Seto. … Komm mit, meine Klassenkameraden aufwecken.“ Lächelnd und Hand in Hand gehen wir zu den Zimmern, öffnen die Türen und ich rufe: „Aufstehen. Der Fluch ist gebrochen.“ Die Schüler und die beiden Lehrer versammeln sich in der Eingangshalle und bedanken sich bei Seto. Danach verabschieden sie sich und verlassen das Gästehaus. Draußen werde ich dann gefragt, ob ich nicht vorhabe, mitzukommen. Seto sieht mich geschockt an, als ich Anstalten mache, mit ihnen mitzugehen. Ich husche vor zu den Lehrern und bringe sie zum Stehen. „Herr Lehrer. Ich kann nicht mitkommen. Seto und ich gehören zusammen. Er hat mich schließlich erlöst. Er hat uns alle befreit. Ich muss mit ihm gehen. Ich gehöre nun zu ihm. … Grüßen Sie meine Eltern und sagen Sie ihnen, dass sie mich hier jederzeit besuchen können. Doch zurückkehren werde ich nicht.“ „Ich verstehe. Ich werde es deinen Eltern ausrichten. Dann werde glücklich mit dem Menschen.“ erwidert der Lehrer. „Das werde ich.“ antworte ich. Die Lehrer zaubern ein Portal herbei und drängen die Schüler rasch das Portal zu durchschreiten, da es nicht gesehen werden sollte. „Lebt wohl.“ winke ich meiner Klasse verabschiedend nach, die das Winken auch erwidern, und nachdem das Portal wieder verschwunden ist, kehre ich zurück zu Seto, der bereits mit Yugi die Koffer gepackt hat, und eben dabei ist, das Gästehaus zu verlassen. Verwundert sieht er mich an und fragt: „Wo ist denn deine Klasse? Und wieso bist du nicht bei ihnen?“ Ich senke meinen Kopf. //Hätte er mich doch loswerden wollen? Hätte ich doch mitgehen sollen?// „Sie sind schon gegangen.“ erkläre ich kleinlaut. Als ich meinen Kopf wieder hebe, blicke ich in freudestrahlende blaue Augen. Er stellt seine Koffer ab und kommt auf mich zu. Sofort schließt er mich in seine Arme und flüstert mir ins Ohr: „Dann lass´ uns nach Hause gehen.“ Nun legt sich auch auf mein Gesicht ein Lächeln und ich nicke eifrig. Er legt einen Arm um meine Schultern und dirigiert mich zu Yugi. „Sieht so aus, als würden wir uns noch ganz oft sehen.“ sage ich zu ihm. „Heißt das, du kommst mit uns?“ fragt mich Yugi daraufhin. „Ja.“ antworte ich ihm und blicke überglücklich zu Seto. Der nimmt nun wieder seine Koffer und fragt: „Kommt ihr? … Ich will nach Hause. Mokuba wird sich bestimmt schon Sorgen machen, wo ich solange bleibe.“ „Stimmt.“ erwidert Yugi und wir machen uns auf den Heimweg. Und Miranda? Sie ist bis in alle Ewigkeit in ihrem Gebäude gefangen und kann nie mehr entkommen, weil sicher niemand so dämlich wäre, sich jemals mit so einer, wie ihr, einzulassen. ~~ Ende ~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)