Durchgeknallte Traumsequenzen von Lunata79 ((was mein Hirn alles so fabriziert?)) ================================================================================ Kapitel 38: Traum 30 (Meine Cousine und Seto Kaiba? Niemals!) - Teil 2 ---------------------------------------------------------------------- Als ich wieder allmählich zu mir komme, spüre ich, dass ich mich in Liegeposition befinde und mein Kopf etwas höher, als mein Körper, gelagert wird. Ich drehe meinen Kopf und vernehme sofort besorgte Stimmen, doch verstehe ich nicht, was sie sagen. Die Worte werden erst nach und nach deutlicher, bis ich vollends ins Hiersein zurückgefunden habe. Ich blinzle in die leichte Helligkeit und öffne vorsichtig meine Augen, als ich Seto´s Kopf, mit Schal verdeckten Augen, erkenne. Erst jetzt spüre ich, wie mir unentwegt der Kopf gestreichelt und Luft zugefächelt wird. Mein Kopf ist auf Seto´s Bein abgelegt, stelle ich fest. Hab´ ich geschlafen? Ich hebe meinen Arm, um einen Blick auf meine Armbanduhr zu werfen, da fällt mir der Fledermausärmel des Pullovers, den ich trage, auf, und meine Erinnerung kehrt zurück. Da ich erst eine Stunde hier bin, scheine ich nicht lange ohnmächtig gewesen zu sein. Das war wohl doch etwas zu viel für mich. Auf jeden Fall mehr, als ich verkrafte. „Tut mir leid, Olivia, ich wollte dich nicht überfordern.“ kommt schuldbewusst und besorgt von Seto. Nun drehe ich meinen Kopf zu ihm und hebe meinen Arm, um Seto´s Wange zu streicheln. „Du hast es doch nur lieb gemeint. Und ich bin dir auch dankbar, für deine Geschenke …“ beginne ich. „Aber?“ fragt er nach. „Das sind zu viele Geschenke auf einmal. … Ich hätte mich bereits über einen Pullover gefreut. … Dass du auch maßlos übertreiben musst.“ lächle ich ihm zu, was er aber leider nicht sehen kann. „Aber ich wollte dir diese Sachen unbedingt schenken, weil du es mir wert bist.“ erwidert er überzeugt. „Das ist ja auch wirklich süß von dir, aber doch nicht alles auf einmal. Du verwöhnst mich zu sehr.“ versuche ich ihm zu erklären. „Du gewöhnst dich schon noch dran. Dann macht dir das nichts mehr aus.“ meint plötzlich Mokuba und ich blinzle verwirrt. Seto fuchtelt ungehalten mit den Armen, als hätte Mokuba etwas verraten, was ein Geheimnis war. Ich schüttle innerlich den Kopf. Da ich mich vom Schock erholt habe, richte ich mich langsam wieder auf, als es auch schon an der Tür läutet. Verwundert blicke ich Richtung Vorzimmer, dann zu Seto, Mokuba und anschließend Roland, welcher sich gerade daranmacht, die Türe zu öffnen. Als Roland wiederkommt, bringt er einen Herrn mittleren Alters mit, der einen Arbeitskoffer mit sich trägt. „Sie haben mich herbestellt, Mr. Kaiba? Was kann ich für Sie tun?“ fragt dieser auch sofort, während sein Blick zum Kleinen gerichtet ist. „Die Freundin meines großen Bruders braucht dringend passende Damenschuhe. Wenn Sie uns bitte fünf Stück anfertigen könnten, zur Auswahl.“ meint Mokuba und meine Augen weiten sich. Das darf doch einfach nicht wahr sein. Ich bin gerade mal den dritten Tag mit ihm zusammen und werde jetzt schon mit Geschenken überhäuft. Wo soll das nur enden? Verzweifelt blicke ich zu Seto, der aber kann meinen Ausdruck ja nicht sehen, also werfe ich auch zu Mokuba einen solchen Blick. Dieser seufzt und meint: „Ach, komm schon. Schuhe sind nun wirklich nicht so schlimm.“ „Wenn sie von Hand angefertigt werden?“ frage ich vorwurfsvoll. Ich seufze und gebe mich geschlagen. Sie wollen mir schließlich Freude bereiten und mich glücklich machen. Dazu gehört auch, die Menge der Geschenke zu ertragen. Ich werde es einfach hinnehmen müssen. „Ok. Ihr habt gewonnen. Überschüttet mich mit Geschenken, bis ich daran ersticke.“ klinge ich sowohl verzweifelt, als auch resignierend. „So weit wird es gar nicht kommen.“ meint Mokuba zuversichtlich, aber ich habe da meine Zweifel. „Kann ich nun mit meiner Arbeit beginnen?“ fragt der Herr. „Ich bitte darum.“ antwortet ihm Mokuba deshalb. „Dann darf ich um ihre Füße bitten, Miss?“ werde ich gefragt. Ich setze mich daher auf die Couch und strecke ihm meine noch beschuhten Füße entgegen. Mir werden die Schuhe ausgezogen und der Herr beginnt mit seiner Arbeit, die Form meiner Füße zu bestimmen. Nach einer halben Stunde ist die Form meiner Füße aus Gips gemacht und er beginnt das Material zum Fabrizieren der Schuhe an die Gipsform anzupassen. Doch ehe er weitermacht, werde ich gefragt: „Wie hoch dürfen denn die Absätze sein?“ und ich antworte verlegen: „Nur maximal drei Zentimeter, wenn das geht.“ Er nickt, so bastelt er in einer weiteren Stunde die fünf Stück Schuhe mit unterschiedlichsten Materialien oder Farbstoffen zusammen. Als er fertig ist, präsentiert er die Schuhe: „Hier, bitte schön. Fünf Paar Schuhe. Treffen Sie ihre Wahl.“ Daher erhebe ich mich und begutachte die fünf Paare. Drei von ihnen gefallen mir am meisten, doch ich weiß nicht, welche ich als erstes probieren soll. Also ziehe ich die, die mir am nächsten sind, als erstes an und mache damit einige Schritte. Danach probiere ich noch die anderen beiden Paare und stehe wieder vor einem Rätsel. Welches Paar will ich behalten? „Und welche Paare dürfen es sein?“ fragt mich da auch schon der Herr. Ich fühle mich überfordert, weshalb ich erwähne: „Diese drei gefallen mir.“ „Dann sollen die drei Paar Schuhe dir gehören.“ meint Seto unerwartet, auch, wenn er im Prinzip nicht mitreden kann, weil er ja nichts sieht. Als ich schon aufbegehren will, fangen meine Augen Mokuba´s trotzigen Blick auf. Dieser sagt so viel wie, du hast versprochen, es hinzunehmen. Ich atme tief durch und schlucke die Worte, die mir auf der Zunge gelegen haben. Stattdessen gehe ich zu Seto, der auf der Couch sitzt, setze mich neben ihn, sage. „Danke, für die Schuhe und eigentlich alle Geschenke.“ und küsse ihn. Danach wende ich mich wieder Mokuba zu und strecke ihm meine Zunge raus. „Na, na. Zunge zeigen tut man nicht.“ kichert Mokuba. „Mir doch egal.“ erwidere ich beleidigt und will ihm schon den Stinkefinger zeigen, als mir doch noch bewusstwird, dass es sich bei Mokuba um ein Kind handelt, und es unterlasse. Seto zückt seine Kreditkarte und streckt sie dem Herrn hin. Dieser nimmt sie und steckt sie in einen Apparat, den er aus seiner Arbeitstasche herausholt, tippt etwas ein und schon bekommt Seto die Kreditkarte wieder zurück. „Auf Wiedersehen, die Herrschaften!“ verabschiedet er sich zufrieden, nachdem er seine Sachen wieder eingepackt hat, und macht sich daran, die Wohnung wieder zu verlassen. „Ich nehme an, die zweite Tasche willst du dann nicht mehr sehen?“ erwähnt Seto dann, wie beiläufig. „Eine zweite Tasche?“ frage ich skeptisch. „Roland?“ sagt er auffordernd, als sich dieser auch schon in Bewegung setzt und ins Schlafzimmer geht. Soviel ich mich erinnere, war im Schlafzimmer allerdings keine Tasche. Zumindest habe ich dort, als ich mir den Fledermausärmel-Pullover angezogen habe, keine gesehen. Und tatsächlich kehrt Roland kurz darauf mit einer zweiten vollbepackten Tasche zurück ins Wohnzimmer. Vielleicht war die Tasche ja im Kleiderschrank verstaut? „Ich war der Meinung, dass dir das in deinem Kleiderschrank nicht fehlen sollte.“ erklärt sich mir Seto. Verwundert und verwirrt erhebe ich mich von der Couch und werfe einen Blick in die Tasche, die mir Roland aufhält. Viele Stofffarben mit Mustern oder Blümchen kann ich erblicken. Ich hole ein hellblaues Teil heraus, schüttle es aus und entdecke ein wunderschönes Kleid, bei dem der Rock in Regenbogenfarben strahlt und aus der Art Stoff ist, der flattert, wenn man sich dreht. Meine Lippen verziehen sich zu einem Grinsen, ehe ich in Gelächter ausbreche. Ich glaube langsam, ich fange an, verrückt zu werden. Ein Traum, nach dem nächsten, erfüllt sich mir. Ohne ein Wort zu verlieren, husche ich ins Schlafzimmer und ziehe mich um. Als ich das Kleid trage, muss ich mich erst im Spiegel betrachten, der an der Kleiderschranktür angebracht ist. Dann mache ich eine schwungvolle Umdrehung und wie erwartet, schwingt der Rock dieses Kleides mit. Wieder muss ich kichern. Ich ziehe mir wieder den Fledermausärmel-Pullover über und kehre zurück ins Wohnzimmer. Dort drehe ich mich präsentierend im Kreis, stoppe und frage: „Na, was meint ihr?“ Mokuba beginnt zu kichern, über meine Euphorie. „Sieht echt klasse aus, Olivia. Steht dir wirklich gut.“ meint Mokuba, weiterhin kichernd, während Seto irritiert seine Stirn runzelt. Neugierig gehe ich wieder an die Tasche und hole den Rest heraus. Zufrieden stelle ich fest, dass alle diese Kleider mit dieser Art Rock versehen sind. Ein rosa, hellgrünes, gelbes, violettes und das hellblaue Kleid, das ich nun trage. Sofort stürze ich mich auf Seto´s Schoß, küsse ihn energisch und frage anschließend: „Du bist ein Wahnsinn. Woher wolltest du wissen, dass mir solche Kleider gefallen könnten?“ „War eher eine Vermutung.“ zuckt er mit seinen Schultern und fragt: „Und gefallen sie dir denn?“ „Ich liebe sie. … Und ich liebe dich, Seto.“ antworte ich und küsse ihn nun etwas ausgiebiger, was er auch mit Freuden über sich ergehen lässt. „Ich denke, es wird Zeit, dass ich gehe.“ meint Mokuba und ich löse den Kuss mit Seto. „Also, bis übermorgen, Seto. … Und dir noch viel Spaß mit deinen neuen Sachen.“ verabschiedet sich Mokuba, während Seto ihm zunickt. „Danke, den werde ich haben.“ erwidere ich, schüttle Mokuba´s Hand, Roland´s Hand, dann sind sie auch schon dabei, die Wohnung zu verlassen. Anschließend werfe ich einen Blick auf meine Armbanduhr und erwähne: „Jetzt haben wir ganz schön Zeit verbraucht. … Glaubst du, kuscheln ist da noch drin?“ „Da bin ich mir sogar sehr sicher.“ erwidert mir Seto grinsend. „Warte. Ich packe mir nur schnell die Taschen zusammen, damit ich ja nichts vergesse. … Ich frage mich eh, wie ich die Taschen nach Hause bringen soll.“ erwähne ich. „Wenn du willst, kann ich dich gern nach Hause fahren.“ erklärt er mir. „Das wäre echt hilfreich. Danke.“ bedanke ich mich wiederholt bei Seto. „Kein Thema.“ erwidert er. Ich springe schnell von seinem Schoß auf und packe die zwei Taschen wieder ein. Die Schuhe packe ich in die Tasche mit den Kleidern, weil die weniger Platz beanspruchen. Danach begebe ich mich wieder zu Seto und platziere mich zurück auf seinen Schoß. „So viele Geschenke habe ich auch noch nie auf einmal bekommen. … Nicht mal zu Weihnachten kommen so viele Geschenke zusammen.“ kann ich mir nicht verkneifen, zu gestehen. „Wenn du mit mir zusammen bist, musst du leider damit rechnen, so reichlich von mir beschenkt zu werden. … Wenn es um meine Liebsten geht, bin ich nicht zimperlich, wenn es ums Schenken geht. Ich hab´ ja auch mehr als genug Geld, das ich ausgeben kann.“ erklärt er mir und grinst. „Du bist echt verrückt. … Und dennoch süß.“ erwidere ich und verschließe seine Lippen mit meinen, damit er gar nicht erst auf die Idee kommen kann, mir zu widersprechen. Daraufhin schließt er mich in seine Arme und vertieft den Kuss, während ich meine Arme um seinen Hals schlinge. Nachdem wir den Kuss wieder lösen, kuschle ich mich an ihn und lehne meinen Kopf an seine Schultern. Jetzt genieße ich einfach nur unsere Zweisamkeit, nach so viel Aufregung. Dennoch bin ich glücklich. Vor allem bin ich aber glücklich, so einen Freund, wie Seto, zu haben. „Ich liebe dich.“ hauche ich daher in sein Ohr und er erwidert leise: „Ich liebe dich auch, Olivia.“ Er drückt mich noch etwas fester an sich, während ich meine Stirn an seine Halsbeuge lege. So vergeht die Zeit, ohne, dass wir ihren Verlust wirklich wahrnehmen. Erst, als es im Wohnzimmer immer dunkler wird, merke ich, dass es spät geworden sein muss. Ein Blick auf meine Armbanduhr pflichtet mir sogar bei. „Es ist Zeit. Ich muss nach Hause. Du fährst mich doch noch, oder?“ erwähne ich fragend. „Sicher. Hab´ ich dir doch angeboten.“ antwortet er, weshalb ich frage: „Wo hast du denn die graue Decke hingegeben?“ „Im Schlafzimmer im Kleiderschrank unten. Eigentlich nicht zu übersehen.“ „Ok, dann kannst du den Schal abnehmen, sobald ich im Schlafzimmer bin. Ich muss mir das Kleid ja wieder ausziehen. Nicht auszudenken, wenn mich meine Eltern damit sehen. … Ich weiß noch nicht mal, wie ich ihnen die Geschenke erklären soll. Ich werde sie wohl, bis übermorgen, noch verstecken müssen.“ erkläre ich und ziehe mich ins Schlafzimmer zurück, um mich wieder umzuziehen und mir die graue Decke überzulegen. Nachdem ich aus dem Schlafzimmer komme, stopfe ich den weißen Fledermausärmel-Pullover und das hellblaue Kleid wieder in die Taschen zurück, als Seto auch schon nach deren Griffen greift, um sie für mich zu tragen. „Danke, … mein Schatz.“ versuche ich ihn testweise zu benennen. Er hebt eine Augenbraue und verzieht seine Lippen dann zu einem Lächeln. Wir verlassen mit seinem Wagenschlüssel also die Wohnung und das Wohngebäude, um uns in sein Auto zu begeben. Danach fährt er mich auch schon nach Hause. Zuhause angekommen verabschiede ich mich mit einem intensiven Kuss bei ihm, bedanke mich noch einmal für die Geschenke und fürs Heimbringen, nehme anschließend meine zwei Taschen und marschiere ins Elternhaus. Drinnen schleiche ich mich schnell in mein Zimmer und verstecke die zwei Taschen in meinem Kleiderschrank, wo sie vorerst sicher sein dürften. Am Abend vor dem Schlafengehen, räume ich die Taschen aus und hänge die Kleidungsstücke an ihren neuen Platz. Stolz betrachte ich meine neuen Sachen. Anschließend nehme ich den Schmuck aus der Tasche und lege ihn auf mein Nachtkästchen. Jetzt nutze ich die Gelegenheit, doch mal nachzusehen, was in den zwei anderen Schachteln drin ist. Mit Erstaunen stelle ich fest, dass in der größten Schachtel ein wunderschönes Kollier mit echten Edelsteinen, und in der mittelgroßen Schachtel echtgoldene Armreifen, ebenfalls mit Edelsteinen verziert, drin sind. Mit den echtgoldenen Ohrringen, an denen ebenfalls Edelsteine angebracht sind, habe ich, vor mir, ein ganzes Set liegen, das zusammengehört. Dieses Set muss ja ein Vermögen gekostet haben. Unter 10.000 € springt da vermutlich nichts. Das ist schließlich alles echt. Mit dem Schmuck kann ich mich wirklich erst sehen lassen, wenn Seto und ich offiziell zusammen sind. Um den Schmuck gut zu verstecken, verstaue ich ihn in meiner Unterwäsche-Schublade mit den Schachteln. Muss ja nicht gleich jeder wissen, was ich so besitze. Danach lege ich mich schlafen und träume davon, wie es wohl wäre, mit Seto verheiratet zu sein. *** Am nächsten Tag kommt, ziemlich früh, da ich eine Langschläferin bin, meine Mutter ins Zimmer und räumt Kleidungsstücke von mir in den Kleiderschrank. Blinzelnd wird mir bewusst, dass sie meine neuen Sachen entdecken wird, hoffe jedoch, dass sie sie vielleicht gar nicht sieht. Ich reibe mir die Augen und beobachte sie genau. „Du warst mit deiner Freundin gestern shoppen?“ fragt sie mich, als sie merkt, dass ich wach bin. „Äh, … ja. Wieso?“ stelle ich eine Gegenfrage. „Die Sachen müssen ja teuer gewesen sein.“ „Nicht wirklich.“, erfinde ich eine Ausrede, „Die habe ich günstig auf einem Flohmarkt gefunden. Ich war so froh, dass ich diese Pullover gefunden habe, da musste ich mir gleich mehrere kaufen. Und diese Kleider haben mir wegen den Röcken und Farben so gut gefallen. Die wollte ich dann auch nicht dort lassen.“ „Sie sind wirklich schön. … Aber die Schuhe sehen mir nicht so billig aus.“ erwidert sie. „Ja, weißt du. … Ich dachte mir, wenn ich jetzt schon Kleider habe, brauche ich auch Schuhe, die ich dazu tragen kann. Aber so arg teuer waren die auch nicht. Ich habe für alles ungefähr … 300 € ausgegeben. War nicht so schlimm. Schließlich muss man sich ja auch mal was gönnen.“ rede ich mich heraus. Als meine Mutter fertig ist, mit Kleider einräumen, verlässt sie mein Zimmer und ich bin erleichtert. Nicht auszudenken, wenn sie auch noch den teuren Schmuck gefunden hätte. Denn dafür wüsste ich dann wirklich keine Ausrede, weil ich mir nie im Leben, so einen teuren Schmuck leisten könnte. Da würden meine Eltern schon eher annehmen, dass ich einen Juwelier ausgeraubt hätte. Etwas später halte ich mich in der Küche auf, um zu frühstücken. Denise und mein Bruder sind auch anwesend, während mein Vater im Garten zu tun hat. Meine Mutter räumt sicher gerade bei meinem Bruder Kleidung in den Schrank ein. Plötzlich ertönt ein: „Olivia, kommst du mal in dein Zimmer?“ von oben. Ich werde hellhörig und mich durchströmt ein Schauer von Panik. Schnell springe ich auf und eile in mein Zimmer, als ich meine Mutter auch schon die Schachteln in der Hand halten sehe. Nein! Sie hat Seto´s Geschenk gefunden. „Du schockierst mich immer mehr. Wo hast du das Geld her, so teuren Schmuck zu kaufen?“ will sie wissen. „Den … hab´ ich geschenkt bekommen.“ sage ich ausnahmsweise die Wahrheit. „Und das soll ich dir abnehmen? … Dafür ist der Schmuck viel zu teuer. … Außerdem, wer sollte DIR schon so teuren Schmuck kaufen wollen?“ erwidert sie aufbrausend. „Mein … Freund.“ gestehe ich ihr resignierend. „Und wer sollte das sein?“ macht sie sich hörbar lustig. „Seto Kaiba.“ antworte ich ihr wahrheitsgetreu. „Das glaubst du doch selber nicht.“ lacht sie nun hysterisch auf. Ich hab´ geahnt, dass sie mir nicht glauben würde. Da müsste ich schon mit ihm persönlich aufwarten. Na, wenn ich schon dabei bin, kann ich ihr auch gleich die ganze Wahrheit sagen, auch, wenn sie mir nicht glauben wird. „Die Pullover, Kleider und Schuhe hat er mir auch geschenkt. Aber, ich dachte mir schon, dass du mir nicht glauben würdest, darum hab´ ich auch die Geschichte mit dem Flohmarkt erfunden.“ erkläre ich ihr und meine Mutter sieht mich entsetzt an. „Oh, mein Gott. Ich habe eine Diebin zur Tochter.“ kommt über ihre Lippen gehaucht und ich frage entsetzt: „Was? Nein. … Ich habe doch gerade gesagt, dass Seto Kaiba mir diese Sachen geschenkt hat.“ widerspreche ich ihr. „Und Lügen, wie gedruckt, tut sie auch noch.“ schüttelt meine Mutter schockiert den Kopf und ich bin fassungslos. Denkt meine Mutter wirklich, ich wäre eine Diebin? Seto, Hilfe! Während meine Mutter mit meinen Schmuckschachteln nach unten geht, um wahrscheinlich meinem Vater davon zu erzählen, beginne ich Tränen zu vergießen. Ich folge ihr nach unten und lausche, wie mein Vater scheinbar mit der Polizei telefoniert, aber die scheint meinen Vater davon zu überzeugen, dass keine Diebstahlanzeigen und auch keine Verlustanzeigen eingegangen sind, was diesen Schmuck betrifft. Dann nehme ich wahr, wie mein Vater zu Denise geht und meint: „Hier. Das schenke ich dir, da es meine Tochter irgendwem gestohlen haben könnte, aber die Polizei nichts davon weiß.“ „Danke, Onkel Werner.“ antwortet diese verschmitzt und ich würde sie am liebsten durch den Fleischwolf drehen. Mit noch mehr Tränen im Gesicht laufe ich zurück in mein Zimmer, werfe mich auf mein Bett und weine bitterlich. Nach einer Weile kommt dann mein Vater in mein Zimmer und meint: „Für deine unverhohlenen Lügen bekommst du Hausarrest. Du wirst heute daheimbleiben und deiner Freundin absagen.“ „Aber, ich hab´ doch keine Nummer von ihm … ihr.“ korrigiere ich mich schnell. Seto, es tut mir so leid. Ich kann dir nicht mal Bescheid sagen, dass ich heute nicht zu dir kommen kann. So liege ich nach Mittag frustriert in meinem Zimmer auf meinem Bett. Ich sollte jetzt unterwegs zu Seto sein, aber nein, ich muss ja Hausarrest haben, weil mir einfach nicht geglaubt wird. Ich bin doch keine Diebin. Na, ja, so kann ich wenigstens meinem Cousinchen bisschen auf die Nerven gehen, dass sie mir ihren Markus vorstellt. Und ich gehe ihr den restlichen Tag über wirklich auf die Nerven damit. *** Am darauffolgenden Tag habe ich daher Denise überredet, meine Eltern zu überzeugen, dass ich mitkommen darf, weil ich nun endlich ihren Markus kennen lernen soll. Man sieht ihr allerdings ihren Missmut an, denn freiwillig tut sie das alles hier sicherlich nicht, Dank meiner Wenigkeit. So habe ich mich extra für Seto hübsch gemacht, weil er mich heute zum ersten Mal komplett zu Gesicht bekommen wird und ich einen guten Eindruck hinterlassen will. Deshalb habe ich mir das rosa Kleid, den weißen Fledermausärmel-Pullover und ein Paar von den neuen Schuhen, die zufällig auch weiß sind, angezogen. Ich hatte mich nämlich für ein weißes, ein schwarzes und ein dunkelrotes Paar Schuhe entschieden. Gemeinsam mit Denise verlasse ich das Haus meiner Eltern und wir fahren in die Stadt. Dort wollte sie sich direkt mit ihm vor einem Restaurant treffen. Ich bin total nervös, schließlich durfte ich seine Augen auch noch nicht auf mich gerichtet sehen. Was er wohl im Ganzen von mir halten wird? Dummerweise trägt Denise meinen kompletten Schmuck. Seto wird das gar nicht gefallen. Als wir vor dem Restaurant ankommen, sehe ich schon Seto vor dem Restaurant warten. Er hat einen Strauß roter Rosen in der Hand. Ob der wohl für Denise gedacht ist? Nachdem er uns erblickt, versteckt er die Rosen hinter seinem Rücken und wartet, bis wir bei ihm ankommen. „Hallo, Markus.“ begrüßt meine Cousine ihren angeblichen Freund. „Hallo, Denise.“ erwidert er kühl, mit kaltem Blick, und sein Blick schweift zu mir. „Das ist eine Bekannte.“ stellt mich Denise vor und ich bin regelrecht entsetzt. Ich bin doch ihre Cousine. Wie kann sie es wagen? Ich lasse mir, von meiner Wut, nichts anmerken und sehe neugierig in Seto´s Augen. Ob er mich überhaupt erkennt? Er hat mich schließlich noch nie gesehen, wenn man mal von den beiden Malen mit Decke absieht. Sichtlich werde ich von ihm gemustert. Also eigentlich sollte er mich schon anhand der Kleidungsstücke, die er mir geschenkt hat, erkennen können. Dann bemerke ich allerdings, dass ihm wohl der Schmuck an Denise nicht entgangen zu sein scheint. Seine Augen funkeln kurz wütend auf. Vermutlich, weil er mich gerne mit diesem Schmuck gesehen hätte. Ich schließe meine Augen und atme tief durch. Ich muss mir etwas überlegen. Nachdem ich meine Augen wieder öffne, strecke ich ihm meine Hand entgegen, die er in seine nimmt, während er in meine Augen blickt. Dann schweift sein Blick zu meiner Hand und er dreht sie leicht. Nun begrüße ich ihn erstmal selbst: „Hallo, Seto.“ Verlegen lächle ich ihn schief an. Unerwartet legt sich nun auch auf seine Lippen ein Lächeln. Sofort mischt sich natürlich Denise ein und berichtigt mich überzeugt: „Er sieht doch nur aus, wie Seto Kaiba, aber er ist es nicht.“ Doch ich ignoriere sie einfach, denn mir wird gerade bewusst, wie sehr ich ihn seit gestern doch vermisst habe. Mir steigen Tränen in die Augen, er sieht mich besorgt an, als er: „Olivia.“ haucht, und Denise reißt verwundert ihre Augen auf, da sie ihm meinen Namen gar nicht offenbart hatte. Sofort zieht er mich an der Hand zu sich und schließt seine Arme um mich, während ich meine Arme um seinen Hals schlinge. „Ich hab´ dich so vermisst.“ sage ich ihm leise ins Ohr. „Ich dich auch.“ Mit diesen Worten schmiegt er seinen Kopf gegen meinen, zieht ihn wieder zurück und presst voller Sehnsucht seine Lippen auf meine. Mit ebenso voller Sehnsucht erwidere ich den Kuss. Ein dumpfes Aufschlagen ist hinter mir zu vernehmen. Anscheinend hat Denise es sich auf dem Asphalt bequem gemacht. Nachdem Seto und ich, uns wieder voneinander lösen, meint Seto: „Die hier, sind für dich.“, hält er mir den Strauß Rosen entgegen und Denise´s Mund steht offen, vor … Entsetzen? Schock? Verwunderung? „Danke, Seto.“ „Was ist passiert? Wieso trägt Denise deinen Schmuck?“ will er wissen. Mit bedauerndem Blick erzähle ich ihm daher alles und er kann nur den Kopf darüber schütteln. Daraufhin hockerlt er sich vor Denise, hält ihr seine Hände hin und fragt: „Ich darf doch bitten?“ Völlig entgeistert, nimmt sich Denise die Ohrringe, die Armreifen und das Kollier ab und legt sie Seto in die Hände. „Ich danke vielmals.“ Er erhebt sich nun wieder und dreht sich zu mir. Lächelnd entnehme ich erst die Ohrringe, dann die Armreifen seinen Händen, zuletzt legt er mir selbst das Kollier an. Nachdem ich mich von Seto betrachten habe lassen, blicke ich zu Denise herab und irgendwie tut sie mir leid. Ich seufze, beuge mich zu ihr herab und reiche ihr meine Hände. „Es tut mir leid, dass es so gekommen ist. Aber, du hast auch selbst Schuld. Meine Neugier hat mich zu ihm getrieben, und als ich ihn sah, wusste ich sofort, dass er der echte Seto Kaiba ist. …Nun, ja, es hat sich eben so ergeben, dass wir zusammengekommen sind. … Kannst du mir vergeben?“ Denise ist aber viel zu fassungslos und sprachlos, um auf meine Worte zu reagieren. Leider. Es muss schließlich ein schwerer Schlag für sie sein, festzustellen, dass ihr angeblicher Freund Markus in Wirklichkeit Seto Kaiba und dann auch noch mit mir zusammen ist. Deswegen erhebe ich mich seufzend wieder. „Ich war so frei und habe Mokuba und Roland gebeten, ebenfalls zu kommen, um die Situation, nach dieser Aktion, wieder etwas aufzulockern. Deine Cousine hat schließlich nun viel zu verdauen.“ meint Seto, während er mir einen Arm um die Schultern legt. „Du … hast ihm gesagt, dass wir … Cousinen sind?“ fragt Denise überrascht, verunsichert und beschämt. „Warum sollte ich ihn belügen, dass wir verwandt sind? … Ich bin sogar deiner Bitte nachgegangen, dass er mich nicht sehen sollte, so ist heute das erste Mal, dass er mich tatsächlich sieht. … Darum habe ich auch so erpicht darauf bestanden, dass du mich mitnimmst. Damit Seto mich endlich sehen darf.“ entgegne ich ruhig und doch mitfühlend. „Mir tut es leid, dass ich dir nicht von Anbeginn erlaubt habe, ihn zu sehen. Dann hätte ich mir viel Kummer erspart. … Kannst du mir vergeben, Olivia?“ blickt mich Denise schuldig an. Ich seufze und erkläre: „Ich vergebe dir, wenn du mir vergibst.“ Nun legt sich ein kleines Lächeln auf ihre Lippen und sie nickt. „Dann komm und steh´ auf. Der Asphalt muss doch kalt sein.“ erwähne ich und sie kichert: „Da hast du allerdings recht.“ Sie erhebt sich und überraschender Weise fällt sie mir um den Hals. Seto weicht, selbst überrascht, zurück und zieht seinen Arm aus der Schusslinie. Liebevoll lege ich meine Arme um sie und drücke sie kurz, ehe ich sie wieder freilasse. „Du findest schon noch den Richtigen für dich.“ versuche ich sie aufzumuntern und kuschle mich wieder an Seto. „Hallo, Seto. Hallo, Olivia. … Komme ich zu früh?” höre ich Mokuba´s Stimme aus einiger Entfernung rufen. Wir drehen uns in seine Richtung und sehen ihn, uns zuwinken. Meine Lippen verziehen sich zu einem Grinsen und ich winke zurück. Mokuba steigt eben aus der Limousine, dessen Fahrgastkabinentür Roland für ihn offenhält. Schon eilt Mokuba zu uns, während Roland bei der Limousine wartet. „Was hält ihr davon, wenn wir irgendwo anders schick essen gehen? Olivia scheint eh passend gekleidet. … Deine Cousine kann natürlich auch mitkommen, wenn sie will.“ schlägt Mokuba auch sofort vor. „Was meinst du, Seto? Sollen wir?“ frage ich meinen Freund. „Dir ist klar, dass du dann offiziell wirst und ich anschließend keine Ruhe mehr haben werde? … Ich hatte meinen Aufenthalt eigentlich aus gutem Grund geheim gehalten. Morgen wird mir dann die Presse wieder im Nacken sitzen. Aber, diesmal werde ich wahrscheinlich nicht alleine sein damit. Du wirst auch belagert werden.“ erklärt er mir, mit einem fiesen Funkeln in seinen Augen. „Lass deine Schadenfreude stecken. Ich ziehe das durch. Ich will schließlich kein schmutziges Geheimnis sein. … Außerdem darfst du noch meine Eltern kennenlernen. Das wird erst ein Spaß, sag´ ich dir.“ grinse ich ihn nun, im Gegenzug, schelmisch an und seine Augen schockweiten sich. „Heute?“ fragt Seto unsicher nach. „Ja, heute.“ erkläre ich ihm und Mokuba beginnt zu kichern. Aber Denise kann sich´s auch nicht verkneifen. „Ihr passt wirklich zusammen, wie die Faust aufs Auge.“ meint Denise belustigt. Beide sehen wir Denise entgeistert an, dann blicken wir uns gegenseitig an, danach brechen wir in Gelächter aus. „Aber, Denise hat schon Recht. … Man merkt, dass ihr seelenverwandt seid. Dass ihr sozusagen zusammengehört. … Ihr lasst an euch gegenseitig kein gutes Haar, wie man so schön sagt, und doch seid ihr unzertrennlich. Die beste Kombination, die eine lebenslange glückliche Beziehung verspricht. … So wird euch der Partner nie langweilig.“ kichert Mokuba. Seto und ich stellen das Gelächter ein und sehen verdutzt Mokuba an. Ich bin regelrecht sprachlos von seinen Worten. Meint er das wirklich ernst? „Na, kommt. Steigt in die Limousine. Ich kenne hier ein gutes Fünf-Sterne-Restaurant, wo sich doch ab und zu ein paar Promis sehen lassen.“ erwähnt Mokuba, und Denise´s Augen funkeln vor Aufregung. Ich schüttle darüber den Kopf und wir setzen uns in Bewegung, steigen in die Limousine und fahren los. Vor dem Fünf-Sterne-Restaurant, wie sollte es auch anders sein, wenn hier Promis ein- und ausgehen, warten Paparazzi. Ich habe die Ehre, als erstes auszusteigen, danach folgt mir Seto und ich hake mich bei ihm ein. Danach folgen Denise und Mokuba, der sich ihren Arm nimmt, um ihn bei sich einzuhaken. Denise ist sichtlich nervös und ängstlich. Seto wirkt sogar stolz, mich an seiner Seite zu haben, da ich nicht so offen zeige, wie ich mich tatsächlich fühle. Ich schreite einfach, ebenso stolz, neben ihm her, als würde mir der ganze Menschenauflauf nichts ausmachen. Das Blitzgewitter nehme ich einfach so hin, während Denise doch öfter mal zusammenzuckt. Ich werfe nämlich öfter mal einen besorgten Blick zu ihr zurück. Im Restaurant angekommen, geht es wieder etwas ruhiger zu, allerdings wird getuschelt, als man Seto erblickt. Er ist schließlich weltberühmt und überall bekannt. Ein Oberkellner stellt sich neben uns und fragt: „Sie wünschen?“ „Einen Tisch für vier.“ antwortet Seto kühl, schon werden wir an einen freien Tisch geführt. Als ich mich setzen will, schiebt mir Seto gentlemanlike den Stuhl an meine Kniekehlen, sodass ich in den Stuhl eher plumpse. Ich verkneife mir ein Kichern. Als ich dasselbe bei Denise und Mokuba sehe, kann ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. Danach setzen sich die Jungs neben uns und vier Menükarten werden uns in die Hand gedrückt. Ich sehe mich etwas im Restaurant um, ehe ich in die Karte blicke. Es ist sehr edel und teuer eingerichtet. Man merkt, dass es sich hier um ein Fünf-Sterne-Restaurant handelt. Nur reiche Leute speisen hier. Von Geschäftsleuten bis hin zu Promis. Als ich in die Karte blicke, stelle ich fest, dass alles auf Französisch ist. Daher sehe ich mir erstmal alle Namen der Gerichte an. Einige davon sagen mir zum Glück etwas, aber dennoch bin ich unschlüssig. Auf was habe ich bloß Lust? „Seto? Ich bin unschlüssig. Kannst du mir helfen?“ bitte ich ihn und zeige ihm die Menüs, die mir zusagen. „Das, das, das, oder das?“ frage ich. Er hebt eine Augenbraue und überlegt. „Wieso versuchst du nicht das?“ zeigt er auf einen Namen, den ich nicht verstehe. „Da weiß ich nicht, was es bedeutet. Die anderen versteh´ ich halbwegs.“ gestehe ich ihm. „Oh?“ meint er verwundert. „Soll ich sie dir vorlesen? … Oder sag´ mir, was du nicht magst und ich suche dir was heraus.“ schlägt er mir vor. Also beginne ich aufzuzählen. „Also, … Meeresgetier kannst du komplett streichen. Keine Schnecken, kein Kaviar, keine Champions oder Pilze, keine Oliven, keine Pfefferoni und keine Extrawurst. … Bleibt da noch was für mich übrig?“ frage ich ihn provokant. Er runzelt nachdenklich die Stirn und geht die Menükarte noch einmal durch. Es dauert eine Weile, bis er die ganze Karte studiert hat, aber dann hält er mir die Karte unter die Nase und meint: „Das hier geht für dich. … Nichts von alledem, was du mir aufgezählt hast, ist hier aufzufinden.“ „Gut, dann will ich das probieren.“ erkläre ich. Erst jetzt stelle ich fest, dass sich auch Denise Rat von Mokuba holt, um die Karte zu verstehen. „Wie alt ist Mokuba?“ frage ich Seto, wie nebenbei. Irritiert runzelt dieser die Stirn und antwortet: „14. Wieso?“ „Denise ist 15.“ erwähne ich und er sieht mich fragend an. „Blöde Idee, ich weiß. … Aber, sieh sie dir doch mal an.“ Denise sitzt Mokuba mit dem Stuhl ganz nah und sie sind beide in die Karte vertieft. Man merkt jedoch, dass sie sich öfters ansehen und ein Lächeln ihre Lippen ziert. Man könnte meinen, sie sympathisieren miteinander. Oder, sie verstehen sich einfach nur ganz gut. „Wenn wir ihnen den Lauf der Dinge lassen, werden wir ja sehen, was daraus wird.“ meine ich zu Seto und lächle ihn verträumt an. Er schenkt mir nun einen verliebten Blick, streicht mir störende Haare hinters Ohr, um mir in den Nacken zu fassen und zieht mich etwas zu sich. Ich greife an seine Wange, streiche sanft darüber, ehe wir unsere Lippen vereinen. Rasch wechseln wir zum Zungenkuss und können doch nicht genug voneinander bekommen. Nachdem wir uns wieder voneinander lösen, hauche ich ihm gegen die Lippen: „Ich weiß, was wir tun werden, wenn wir, bei mir daheim, in meinem Zimmer sind.“ „Diese Idee wollte mir auch gerade kommen.“ haucht er mir entgegen, als der Oberkellner sich vernehmlich räuspert und fragt: „Haben die Herrschaften gewählt?“ Wir bestellen uns also Essen und Trinken, genießen später das gebrachte Essen und unsere Getränke und machen uns anschließend wieder daran, das Restaurant zu verlassen. Als wir wieder in der Limousine sitzen, fragt Denise: „Fahren wir jetzt wieder zu deinen Eltern nach Hause, Olivia?“ Ich blicke fragend zu Seto und der sieht zu Mokuba. Dann meine ich: „Keine schlechte Idee. Seto und Mokuba im Doppelpack meinen Eltern vorzustellen, überzeugt auf jeden Fall, dass es sich bei Seto nicht um Markus handelt.“ grinse ich zu Seto. „Ganz, wie du willst.“ meint jener nur schulterzuckend und stiehlt sich einen Kuss von mir. Also ist es beschlossene Sache. Nachdem wir bei meinen Eltern, mit der weißen Limousine, halten, hält uns Roland die Türe auf und wir steigen nacheinander aus. Mein Blick bleibt allerdings bei Roland hängen, als ich mich an Seto richte: „Sag´ mal, Seto. Könnte Roland nicht mitkommen? Er gehört doch ohnehin fast zu eurer Familie, oder?“ „Eigentlich hast du Recht. Er bezieht, so was, wie die Vaterrolle für uns beide. … Gut, er darf mitkommen.“ meint Seto. „Danke, Mr. Kaiba.“ bedankt sich Roland sichtlich gerührt. „Sagen Sie ab jetzt bitte Master Seto zu mir.“ korrigiert er Roland und dieser verzieht für einen Moment seine Lippen zu einem Lächeln. Na, das fängt schon schön an. Vielleicht kommen sie ja auch irgendwann von dem ‚Sie‘ weg. So bewegen wir uns alle nun auf das Haus meiner Eltern zu und läuten an der Haustür. Als die Tür geöffnet wird, steht mein Vater an der Tür und ist sichtlich überrascht, uns alle zu sehen. Doch er scheint nicht ganz begreifen zu können, denn er blinzelt, reibt sich ungläubig die Augen und sagt irritiert: „Hallo. Kommt doch rein.“ Er tritt zur Seite und lässt uns alle ein. Da meinem Vater scheinbar nicht klar ist, wo ihm der Kopf steht, nimmt ihm Seto das Vorstellen ab: „Seto Kaiba. Sehr erfreut. … Ich bin der Freund von ihrer Tochter Olivia. … Das ist mein kleiner Bruder Mokuba und das hier ist Roland, mein persönlicher Assistent und trägt in anderer Hinsicht auch die Vaterrolle für uns beide.“ Stolz blicke ich zu Seto auf, während mein Vater geschockt mich ansieht. Rückwärtsgehend führt er uns indirekt ins Wohnzimmer weiter, wo meine Mutter gerade dabei ist, auf der Terrasse Wäsche auf dem Wäscheständer aufzuhängen. Fluchtartig eilt er zu ihr nach draußen und erwähnt: „Du errätst nie, wer uns gerade besucht.“ Sie dreht sich um und blickt ins Wohnzimmer, als sich ihre Augen weiten. Ich habe unseren Gästen nämlich mittlerweile Platz auf der Couch angeboten, den sie dankbar wahrgenommen haben und schön aufgereiht, für meine Mutter deshalb gut sichtbar, dasitzen. Denise hat ihren Platz neben Mokuba gefunden, während Seto neben Mokuba sitzt und zwischen Seto und Roland ein Platz frei ist, der für mich reserviert ist. „Ich hole nur schnell meinen Bruder, um das Familientreffen zu vervollständigen.“ erwähne ich und Seto und Mokuba fragen synchron nach: „Du hast einen Bruder?“ Ich nicke nur und lächle. Danach eile ich auch schon ins Obergeschoß und gehe in das Zimmer, das sich neben meinem befindet, und sage meinem Bruder: „Hey, Manuel. Unten findet gerade ein Familientreffen der anderen Art statt. Wäre nett, wenn du auch kommst.“ „Muss das sein?“ will er wissen. „Unten triffst du auf jemanden, mit dem du dich toll über Computer austauschen kannst. Von ihm kannst du auch sicher noch eine Menge lernen.“ erzähle ich ihm und schon springt er auf: „Wo kann ich ihn finden?“ „Unten im Wohnzimmer. Ich stelle ihn dir gleich vor. Aber eigentlich kennst du ihn ja bereits als Markus, sein Pseudonym, um unerkannt zu bleiben, solange er hier ist. Er hat sich heute allerdings geoutet, um mir einen Gefallen zu tun.“ erkläre ich ihm und er begreift sofort: „Du meinst, der echte Seto Kaiba sitzt bei uns im Wohnzimmer?“ Ich nicke und füge an: „Mit seinem kleinen Bruder Mokuba und seinem persönlichen Assistenten Roland.“ „Woah, das ist ja voll der Wahnsinn.“ schon ist er wie ein Pfitschipfeil nach unten gerauscht. Und ich kann darüber nur belustigt den Kopf schütteln. Als ich wieder das Wohnzimmer betrete, beobachte ich Manuel, wie er gerade Seto´s Hand schüttelt und meint: „Boah, Seto Kaiba. Ein Wahnsinn, dass ich dich mal persönlich treffe. … Olivia hat mir schon erzählt, dass du dich als Markus ausgegeben hast, um unerkannt hier zu sein. Das ist so toll. Endlich jemand, mit dem ich über Computer reden kann.“ Darüber muss ich kichern, weil Seto´s Augen geweitet sind, während sein Körper zurückgewichen aussieht, weil Manuel ihn scheinbar regelrecht überfallen hat. „Langsam, Manuel. Überfall´ ihn doch nicht gleich damit. … Alles mit der Ruhe. Das hat doch wirklich noch Zeit. … Außerdem solltest du unserem Besuch Zeit lassen, sich an die Situation und ihr Umfeld zu gewöhnen.“ erkläre ich und mein Bruder lässt seinen Kopf hängen, während er sich neben Denise plumpsen lässt. „Also, was darf ich euch zum Trinken anbieten? … Und Seto, wir haben keinen Alkohol. Von mir wirst du auch nie welchen kriegen. Und es wäre mir lieb, wenn du auch von selbst zu keinem greifst.“ frage ich und ermahne Seto gleichzeitig. Er nickt seufzend bestätigend und antwortet: „Einen schwarzen Kaffee, ungesüßt.“ Mokuba bittet mich um: „Cola.“ „Du solltest auch nicht immer nur so süßes Zeugs trinken. Es gibt auch noch was Anderes außer Cola. Hin und wieder ist ja ok, aber ständig? Äh, äh.“ erwähne ich Mokuba belehrend und dieser blickt klein zu Seto. Scheinbar hat dieser ihn auch schon mehrmals ermahnt. Roland sieht Seto fragend an, ob er wirklich auch was zum Trinken bekommen darf, da frage ich einfach: „Roland, was möchten Sie denn trinken?“ „Einen Kaffee, mit Milch und Zucker, bitte.“ antwortet er unruhig, aber ich nicke nur lächelnd. „Denise? Soll ich dir auch etwas bringen?“ frage ich nun mein Cousinchen. „Mineralwasser, bitte.“ erwidert sie mir etwas kleinlaut. „Dann will ich auch Mineralwasser.“ wirft Mokuba ein und ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Kommt sofort.“ erwähne ich daher und verschwinde in die Küche. Einstweilen scheinen sich meine Eltern wieder gefasst zu haben und unterhalten sich mit unseren Gästen. Auch Manuel scheint endlich dazu zu kommen, seine Fragen zu stellen, während ich die Getränke zubereite. Ich packe anschließend alles auf ein Tablett und bringe es ins Wohnzimmer, wo ich es auf dem Couchtisch abstelle. Jeder bedient sich seiner Getränke, als plötzlich die Frage fällt, wann die Kaiba´s wieder zurück nach Japan fliegen. Ich werde hellhörig. „In zwei Tagen werde ich mit Mokuba wieder zurückfliegen. … Darüber wollte ich ohnehin noch mit Ihnen sprechen, Herr Jelen. Ich möchte nämlich Olivia mitnehmen.“ antwortet Seto gewohnt kühl. Die Augen meines Vaters, als auch meine weiten sich. Wann hatte er vor, mich das zu fragen? Oder wollte er erst das Einverständnis meines Vaters, ehe er mich fragt? Klingt eigentlich logisch. „Das kommt überhaupt nicht in Frage. Sie ist noch nicht einmal volljährig. … Außerdem, allein in einem fremden Land, wo sie sich nicht einmal verständigen kann? Wie soll sie dort leben können?“ begehrt mein Vater sofort auf und ich finde seine Frage mehr als berechtigt. Ich spreche schließlich kein Japanisch. „Sowohl meine Hausangestellten, als auch meine Angestellten in der Firma sind der deutschen Sprache mächtig. Wenn sie in die Stadt gehen will, kann sie sich jederzeit meinem Hauspersonal bedienen. An der Verständigung soll es nicht scheitern. Zudem wird sie dort alles haben, was sie braucht und noch Vieles mehr.“ erklärt Seto ruhig und ich zweifle auch nicht an seinen Worten, jedoch werde ich nie arbeiten gehen können, eben wegen der fehlenden Verständigungsmöglichkeit. Andererseits könnte ich meine Hobbys ausleben. Vielleicht kann ich durch das Eine oder Andere sogar Geld verdienen, von Zuhause aus. Auch eine Möglichkeit unabhängig zu bleiben. Seto sieht nun mich fragend an und stellt seine Frage: „Was meinst du dazu?“ Ich antworte: „Ich überlege noch meine Möglichkeiten, da ich ja in Japan mit Verständigungsproblemen ja nie arbeiten gehen kann. Ich will schließlich auf meinen eigenen Beinen stehen und nicht auf dich angewiesen sein.“ „Das kann ich verstehen, aber das macht mir wirklich nichts aus. … Ich kann mich nur wiederholen, dass du dort alles hast, was du brauchst. Es wird dir also nie an etwas fehlen. … Dir wird sicher etwas einfallen, was du machen kannst.“ versucht er mich sichtlich zu überzeugen, weil er scheinbar nicht ohne mich sein will. Und wenn ich ehrlich bin, möchte ich auch nicht ohne ihn sein. Aber, wird er sich in Japan, wenn er die Firma hat, überhaupt Zeit für mich nehmen? Warum kann er nicht einfach hier, in Österreich, bleiben? Dann kommt mir eine geniale Idee. „Seto. … Wenn du mir einen Übersetzungs-Apparat besorgst, komme ich gerne mit.“ schlage ich vor. Dieser hebt irritiert eine Augenbraue und mein Vater runzelt die Stirn. Meine Mutter hat sowieso keine Ahnung von technischem Klimbim und die anderen sind hellhörig. Ehe Seto nachfragen kann, erkläre ich grinsend, wie ich mir das vorstelle: „Dieser Apparat soll das Gesagte in einem Umkreis von mindestens drei Metern wahrnehmen können und durch Kopfhörer die Übersetzung übermitteln. Er soll aber auch mehr als eine Person auf einmal übersetzen können, falls mehrere Leute in durcheinanderreden. Vielleicht auch noch stimmenangepasst, damit es authentisch klingt. Außerdem wäre es noch gut, wenn der Apparat einen Display hat und das Gesagte in meiner Sprache und in Japanisch anzeigt und darunter steht, wie man es ausspricht, dass ich so auch ein bisschen von der Sprache lernen kann. Eine Tastatur wäre auch nicht schlecht, damit ich Antworten tippen kann, die der Apparat für mich übersetzt und auch ausspricht. Und er sollte mit Akku betrieben werden, damit ich es nur aufladen muss.“ Nachdem ich mit meinen Erklärungen geendet habe, runzelt Seto die Stirn und meint zweifelnd: „Ich glaube nicht, dass es so einen Apparat zu kaufen gibt.“ „Dann wirst du dir leider etwas einfallen lassen müssen.“ zucke ich gleichgültig mit meinen Schultern. Schließlich will er mich ja in ein fremdes Land mitnehmen. Also muss er auch zusehen, dass ich mich dort wie zuhause fühlen kann. Und das geht nur, wenn ich mein Umfeld auch verstehen kann. Mein Vater beginnt böse zu Grinsen und meint: „Dieser Apparat wäre natürlich die Voraussetzung, dass Sie meine Tochter mitnehmen dürfen. Sie soll sich schließlich, ohne auf jemanden angewiesen zu sein, zurechtfinden können.“ Seto taxiert meinen Vater sofort mit einem eiskalten Blick. Dieser trifft aber dann auch auf mich und ich senke meinen Blick. Dann frage ich kleinlaut in den Raum: „Warum bleibst du nicht einfach hier?“ und hebe vorsichtig wieder meinen Blick. Seto öffnet den Mund um etwas zu sagen und hält dann doch inne. Scheinbar überlegt er die Möglichkeiten und wägt ab, bevor er antwortet. Jetzt kommt es drauf an, wie wichtig ich ihm wirklich bin. Wird er ohne mich nach Japan zurückkehren? Mein Vater hat schließlich seinen Standpunkt deutlich gemacht. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich schon gerne gewusst, wie Seto lebt, in Japan. Wie die Stadt aussieht. Seto hat alle Möglichkeiten der Welt, in andere Länder zu reisen. Aber ich? Durch Seto werden mir so viele Türen geöffnet. Ich will diese Chance nicht ungenutzt lassen. Wie kann ich meinen Vater nur überzeugen? „Mokuba, kann ich dich kurz sprechen?“ flüstere ich ihm zu, um Seto nicht bei seinen Überlegungen zu stören. Dieser nickt und ich deute ihm, mir zu folgen. Stutzig folgt mir Seto´s Blick, doch ich gehe nur um die Ecke aus dem Wohnzimmer und einen Raum weiter, wo ich die Tür schließe. Dann drehe ich mich zu Mokuba um. „Was gibt´s denn, Olivia?“ fragt er da auch schon neugierig. „Welche Chancen habe ich? Sei ehrlich. … Gibt es eine Möglichkeit diesen Apparat zu bauen? … Oder wird Seto in Erwägung ziehen, hier zu bleiben?“ Mokuba seufzt. „Weißt du, Olivia. … So einen Apparat zu bauen, beansprucht Zeit. Und wenn der Apparat endlich fertig wäre, weiß ich nicht, ob Seto auch die Zeit haben wird, dich dann auch von hier abzuholen.“ „Ihr bräuchtet mir nur das Flugticket zu schicken und ich komme auf eigene Faust nach Japan. Ihr müsstest mir nur aufschreiben, wohin ich genau kommen muss.“ Mokuba nickt nachdenklich. „Was das Hierbleiben betrifft. Du kennst doch Seto mittlerweile recht gut. Du solltest demnach einschätzen können, wie wichtig ihm die Firma ist. Er wird es nicht übers Herz bringen, sie einfach hinter sich zu lassen.“ führt Mokuba weiter aus. „Und wenn er sich hier eine neue Firma aufbaut? Ich meine, … er hätte sie eigentlich überall aufbauen können, aber er hat eben den Standort in Domino gewählt, weil sie schon existierte. … Er ist doch bereits weltweit bekannt. Es würde sich für ihn doch nichts ändern. Oder?“ Mokuba verzieht seine Lippen zu einem Grinsen. „Du stellst unser Leben ganz schön auf den Kopf.“ meint er daher. Ich senke beschämt meinen Kopf und frage kleinlaut: „Meinst du, ich verlange zu viel von Seto, wenn ich ihn bitte, hier zu bleiben?“ „Ich kann die Konsequenzen nicht einschätzen. Das müsstest du schon mit Seto selbst besprechen. … Aber, wie ich ihn im Moment einschätze, ist er grade sehr enttäuscht von dir, weil du mit diesem Apparat angefangen hast, weil dein Vater das ausgenutzt hat.“ Traurig lasse ich mich auf den Boden plumpsen. „Ich dachte mir nur, dass ich mit so einem Apparat unabhängig bleiben kann. Vielleicht könnte ich dann sogar einer Arbeit nachgehen.“ erkläre ich meine Beweggründe. Mokuba schüttelt seinen Kopf und meint: „Und du müsstest dich mit den Gesetzen unseres Landes vertraut machen. … Weißt du, … In unserem Land geht man mit 17 Jahren noch zur Schule. … Da hat Seto ohnehin nicht mitgedacht. … Wenn du nämlich mit uns kommst, müsstest du der Schulpflicht nachkommen, auch, wenn du hier die Schule bereits abgeschlossen hast. Also bräuchtest du ohnehin so einen Apparat. Denn es würde sicher mehr, als merkwürdig, erscheinen, wenn du mit einem Hausangestellten zur Schule kommst und eigentlich er alles für dich mitschreiben muss, weil du kein Wort verstehst.“ „Das … ist natürlich ein Problem.“ „Zudem brauchst du eine Aufenthaltserlaubnis deiner Eltern, weil du noch nicht volljährig bist.“ erklärt mir Mokuba und ich seufze frustriert. Mokuba setzt sich zu mir auf den Boden und wartet meine Erwiderung ab. „Wie lange … müsste ich denn warten, … wenn Seto ohne mich nach Japan zurückkehrt, … bis er wieder nach Österreich kommen kann?“ frage ich deshalb nach. Mokuba schließt seufzend seine Augen. „Soll ich ehrlich sein?“ will Mokuba von mir wissen, ehe er sie wieder öffnet, und ich nicke. Also fängt er an zu erklären: „Es tut mir zwar leid für dich, … aber, wenn Seto dich nicht mitnehmen kann, wird er mit dir abschließen. Die schönen Zeiten mit dir und die Erinnerungen an dich einfach verdrängen. Denn er weiß, dass er keine Zeit mehr haben wird, ein weiteres Mal nach Österreich zu kommen, nur um dich zu holen. … Du musst wissen, er ist ein Workaholic. Seine Firma ist sein Ein und Alles. … Er ist zwar für mich da, wenn ich in Schwierigkeiten stecke und Probleme habe, aber im Grunde fühle ich mich von ihm vernachlässigt. Und ich glaube, dass er das für dich nicht ändern würde. … Seto wird dir zwar die Wahl lassen, jederzeit wieder nach Hause zurückzufliegen, doch im Grunde ist Seto kein Beziehungsmensch. … Bevor du jetzt etwas sagst, … es gibt da jetzt noch den anderen Hintergrund, den ich nicht einbezogen habe. … Seto war zuvor noch nie verliebt. … Ich hab´ dir jetzt nur seine ursprünglichen Verhaltensweisen aufgezählt. … Liebe verändert einen und Seto kann ich zurzeit überhaupt nicht nachvollziehen. … Darum habe ich dir auch seine ursprüngliche Vorgehensweise erläutert, damit du einen Ansatz hast, mit was du rechnen musst.“ Ich hebe meinen Blick und meine: „Das sind aber keine berauschenden Aussichten. … Er würde mich also einfach verdrängen und dann vergessen?“ „So sieht´s aus.“ bestätigt mir Mokuba betrübt und ich könnte heulen. Meine Tränen sammeln sich bereits in meinen Augenwinkeln. Ich erhebe mich und bitte Mokuba: „Entschuldigst du mich bitte bei den anderen? Ich geh´ in mein Zimmer.“ Er nickt nur, ich lasse ihn stehen, renne die Treppen hinauf, in mein Zimmer und werfe mich in mein Bett, wo ich meinen Tränen freien Lauf lasse. Viele Minuten lang weine ich mein Kissen voll, bis es an der Tür klopft. Ich bin schon leicht am wegdämmern, weil mich das Weinen müde gemacht hat, deshalb reagiere ich auch nicht sofort darauf. Müde hebe ich meinen Kopf und blicke zur Tür, als diese bereits vorsichtig geöffnet wird. Seto steht in der Tür und als er mein verweintes Gesicht sieht, senkt er betroffen seinen Blick. „Darf ich reinkommen?“ fragt er leise, fast kleinlaut. Da ich keine Kraft aufbringe, etwas zu sagen, lasse ich meinen Kopf wieder ins Kissen sinken und schließe resignierend meine Augen. Danach wische ich mir mit dem Ärmel meine Tränen aus dem Gesicht und blicke ihn erneut an. Indem ich etwas von der Bettkante wegrutsche, biete ich ihm die Möglichkeit an, sich zu mir zu setzen, was einer Einladung gleichkommt. Es bringt ja doch nichts. Ich muss mit ihm reden. Ich muss wissen, wie er sich das Ganze vorgestellt hat. Er schreitet langsam näher und setzt sich dann an die dargebotene Bettkante. Er streichelt mir über den Kopf und ich lasse ihn gewähren, auch, wenn sich alles in mir schmerzhaft zusammenzieht, sodass der Tränendruck sich verstärkt. Doch ich unterdrücke weitere Tränen. „Mokuba hat mir vorhin, unter vier Augen, erzählt, was ihr besprochen habt. … Und Mokuba hat nicht gelogen. Unter normalen Umständen hätte ich tatsächlich so gehandelt.“ Er legt eine Schweigepause ein, um sich anscheinend die Worte zurechtzulegen. Dann spricht er mit zitternder Stimme weiter, die annehmen lässt, dass auch er den Tränen nahe ist: „I…Ich war zuvor noch nie verliebt. Hatte keine Ahnung, wie stark Liebe sein kann. … Schon allein die Tatsache, dass ich zugebe, dass ich verliebt bin, … beweist doch schon, dass ich nicht mehr bei Verstand sein kann. … I…Ich kann mir ein Leben ohne dich einfach nicht mehr vorstellen. … Du bist ein Teil von mir. Du gehörst zu mir. … Ich will dich nicht verlieren. Du bist mir einfach zu wichtig. … Darum habe ich entschieden, solltest du mit nach Japan kommen, darfst du die Regeln aufstellen und ich befolge sie.“ Wieder nutzt er eine Schweigepause, um sich die Worte zurechtzulegen. Diese nutze ich, um zu erwähnen: „Bist du nicht eigentlich ein Kontrollfreak? Wenn ich dir die Regeln aufstelle, die du befolgst, gibst du ja eigentlich die Kontrolle an mich ab.“ „Das ist richtig. … Aber, ich hab´ gehört, zu Beziehungen gehört es auch, Kompromisse einzugehen. … Und für dich wäre ich bereit, Kompromisse einzugehen, auch, wenn ich untypisch, für mich, handle. Ich hab´ auch noch nie so sehr geliebt, wie ich dich liebe. … Jetzt kann ich es mir auch eingestehen, weil ich es endlich für mich selbst festgestellt habe, dass es tatsächlich so ist. … Ich liebe dich von ganzem Herzen. … Ich würde wirklich alles tun, nur, damit du bei mir bleibst.“ Da sprechen eindeutig die Verlassensängste aus ihm und der Schmerz, mich zu verlieren. „Wie … lange würde es denn dauern, so einen Übersetzungsapparat zu bauen?“ frage ich ihn daher. „Ich schätze, um die drei Monate kann man schon damit rechnen.“ antwortet er mir und sein Blick sieht so hoffnungsvoll und doch verräterisch glänzend aus. „Dann würde ich mich gedulden und mit den Hausangestellten rumschlagen, bis der Apparat fertig ist.“ erwidere ich ihm hoffnungsvoll, doch noch an ein Happy End glaubend. Ich richte mich etwas auf und greife nach seiner Hand. „Wie … sieht die Sache mit meinem Vater denn jetzt aus?“ will ich wissen, während ich unsere Finger miteinander verhake. „Ich hab´ ihm erklärt, dass alles seine Zeit beanspruchen würde und nicht in zwei Tagen geregelt sein könnte. … Also hat er mir erlaubt, dich, sozusagen für einen Urlaub, für drei Monate, mit nach Japan zu nehmen. Jedoch sollst du jedes Wochenende daheim anrufen, um zu erzählen, was du so treibst und erlebst. Und vor allem, wie es mit der Verständigung vorangeht.“, legt sich nun ein Lächeln auf seine Lippen, „Ich war nur nicht sicher, ob du noch mitkommen willst, nachdem, was dir Mokuba erzählt hat.“ meint Seto unsicher. „Wenn du dich an meine Regeln halten musst, bekommen wir sicher keine Probleme miteinander.“ grinse ich nun und seine Lippen verbreitern sich ebenfalls zu einem Grinsen. Ich ziehe ihn, an der verschlungenen Hand, zu mir, löse unsere Hände voneinander und schlinge meine Arme um seinen Hals, sodass er halb auf mir zum Liegen kommt. Ich vergrabe meine Hände in seinen Haaren am Hinterkopf und drücke ihn so noch näher zu mir, während er sich mit seinem Ellbogen abstützt. Dann lege ich auch schon sanft meine Lippen auf seine, während ich sogleich meine Zunge in seinen Mund schiebe und sofort auf ihren Gegenspieler treffe. Ein leidenschaftlicher Zungenkampf entfacht, der unsere Körper erhitzt und in erregende Wallungen bringt. Um eine Atempause einzulegen, lösen wir kurz unsere Lippen voneinander. „Dein Zimmer? Dein Bett? Irgendwie erinnert mich das an eine Aussage deinerseits.“ meint Seto, der sich provokant an mir reibt, sodass ich ordentlich was zu spüren bekomme. „Daran hab´ ich auch grad gedacht.“ erwähne ich und verschließe wieder unsere Lippen miteinander. Nachdem wir uns wieder voneinander lösen, verlieren wir nach und nach unsere Kleidungsstücke, bis wir nackt sind. Und wenig später vereinigen wir uns auch, zum zweiten Mal überhaupt. Unser gemeinsames zweites Mal. Und Seto schafft es wiederholt, mich in ungeahnte Höhen zu katapultieren, die, wie ich vermute, noch nie ein Mensch gesehen hat. Jedoch leise sind wir dabei nicht. Anschließend kuscheln wir noch einige Zeit miteinander. „Ich denke, wir sollten uns wieder unten blicken lassen. Ich hab´ deinen Eltern gesagt, dass ich nur hoch komme, um dich über unser Übereinkommen zu informieren.“ erwähnt er, nach einer Weile. „Ähm, …“, ich werfe einen Blick auf meine Armbanduhr, „Eineinhalb Stunden lang?“ frage ich ihn herausfordernd, doch er zuckt nur mit den Schultern. „Na, dann sollten wir uns anziehen und schauen, was unten abgeht.“ meine ich und erhebe mich aus dem Bett, damit Seto nicht über mich klettern muss. Er folgt mir und wir suchen unsere Sachen zusammen, die wir auch wieder anziehen. Danach begeben wir uns wieder ins Wohnzimmer und alle Blicke kommen auf uns zum Liegen. Fragend sehen wir zurück, als Mokuba auch schon fragt: „Ihr habt euch ausgesprochen und eine Lösung ausgehandelt?“ Ich antworte auch prompt: „Ja. Wir haben zwei Kompromisse geschlossen.“ „Das war auch gar nicht zu überhören.“ grinst Mokuba nun. Seto´s und meine Wangen laufen Schamrot an. Denise schämt sich überhaupt für uns. Sie wagt es nicht einmal, uns anzusehen. Mein Vater räuspert sich vernehmlich und meint: „Es ist ohnehin eure Sache, also zurück zum Wesentlichen. … Wenn du mitwillst, in zwei Tagen, Olivia, dann solltest du dir jetzt schon überlegen, was du alles mitnehmen willst. Und möglichst schon einiges einpacken, das du nicht bis dahin brauchst.“ „Ich gehe Ihnen auch gerne zur Hand, Miss Jelen.“ bietet Roland, der die ganze Zeit über schweigsam war, an. „Vielen Dank, Roland. Hilfe kann ich sicherlich gebrauchen. Denn es wird, wie ich befürchte, nicht wenig sein, das ich mitnehmen will.“ „Wir bleiben doch Online in Kontakt, wenn du in Japan bist, oder?“ fragt mich mein Bruder. „Dass ich meinen Computer mitnehme, damit kannst du fest rechnen. Denn ich würde ihn niemals hierlassen. Dafür sind mir meine Daten dann doch zu wertvoll.“ zwinkere ich ihm verschwörerisch zu und er lacht. Dann bemerke ich, wie Denise traurig zu Mokuba blickt. Sie scheint sich wirklich mit ihm angefreundet zu haben und sich gut mit ihm zu verstehen. Ob sie allerdings eine gemeinsame Zukunft haben, steht in den Sternen. Mokuba hingegen scheint noch nicht zu realisieren, dass ihm das Abschiedsszenario auch nicht erspart bleibt. Um Denise etwas aufzumuntern, gehe ich zu ihr und sage: „Keine Sorge. Ich lade dich hin und wieder zu uns nach Japan ein. Dann kannst du ein paar Tage bei uns bleiben, sofern deine Eltern nichts dagegen haben.“ Ein Lächeln legt sich auf ihre Lippen und sie nickt. „Au, ja. Das wäre toll.“, ereifert sich Mokuba auch sofort erfreut, „Das geht doch in Ordnung Seto, oder? Oder?“ „Ja, sicher.“ antwortet Seto entgeistert. Danach werden noch letzte Details besprochen, Denise ruft ihre Eltern an und fragt, ob sie noch zwei Tage bleiben darf, weil sie uns verabschieden will, und anschließend fahren Seto, Mokuba und Roland wieder. Doch wir haben uns für den nächsten Tag verabredet, da ich die eine Nacht in Seto´s Wohnung schlafen werde, da der Flug um 13.20 Uhr geht und noch viel vorzubereiten ist. Diese Nacht allerdings muss ich noch ausharren. So falle ich spät abends glücklich in den Schlaf in meinem Bett, während Denise im Zimmer meines Bruders auf einer Matratze schläft. *** Am nächsten Tag kann ich es kaum erwarten, meine Sachen zu packen. Morgen schon werde ich im Flieger sitzen und nach Japan, mit Seto, Mokuba und Roland, unterwegs sein. Ich bin schon ganz aufgeregt, was mich dort erwarten wird. Aus meinen Kästen hole ich zwei Koffer und beginne schon mal die Kleidung, die ich nicht die nächsten zwei Tage anziehen will, einzupacken. Danach packe ich meine PC-Spiele, GameCube-Spiele, PlayStation- und PlayStation 2-Spiele, sowie meine DVD-Sammlung an Filmen, in Schachteln, die ich auch beschrifte, um beim Auspacken keine Zeit zu verlieren. Anschließend gehe ich an meinen Schreibtisch, den ich Stück für Stück auseinandernehme. Das heißt, eigentlich meinen Computer, die Boxen, den Drucker, meine CD-Sammlung, meine Stifte-Sammlung und noch viel anderes Kleinzeugs stelle ich zusammen auf einen Haufen, wobei ich die kleineren Sachen in Taschen verstaue. Mein Hobby-Zeugs ist eigentlich das meiste Zeugs, das ich besitze. Was geht, binde ich zusammen, was nicht in Taschen passt, alles andere stopfe ich in Taschen. Nach etlicher Zeit betrachte ich dann getane Arbeit und blinzle entsetzt, wie viel ich vorhabe, tatsächlich mitzunehmen. Wie soll das ganze Zeug ins Flugzeug passen? Zwei große Koffer, fünf große Schachteln, mein Computer, mein Drucker, meine Boxen und … ein, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht große Taschen. Ich glaube, mir wird schlecht. Wie soll ich das Ganze überhaupt transportieren? Doch da macht auch schon ein Hupen auf sich aufmerksam. Ich gehe an mein Fenster und entdecke die weiße Limousine. Roland. Natürlich. Er kann mir helfen, fällt mir wieder ein. Er hatte mir ja seine Hilfe angeboten. Schnell eile ich nach unten, obwohl meine Mutter bereits an der Tür steht und die feine Gesellschaft einlässt. „Seto!“ falle ich ihm auch sofort um den Hals und küsse ihn. Nachdem ich ihn wieder freilasse, lächelt er mich glücklich an und fragt: „Und? Wie weit bist du mit dem Packen?“ „Ich hab schon mein Zimmer komplett ausgeräumt. Es sind nur noch Kleinigkeiten einzupacken. … Es ist aber wirklich viel zusammengekommen. Wie soll das ins Flugzeug passen?“ erwähne ich. „Ich denke nicht, dass es Probleme mit dem Transport nach Japan geben wird. Wir fliegen schließlich mit einem angemieteten Flugzeug, das allein uns zur Verfügung steht. … Ich hab´ auch schon dafür gesorgt, dass ein Transporter kommt, wenn unsere Maschine landet, um deine Sache umzulagern. Dann fahren wir direkt zu unserer Villa, wo du dann in aller Ruhe deine Sachen in einem eigenen Zimmer verstauen kannst. Das Zimmer kannst du dann quasi als Arbeits- oder Hobbyzimmer nutzen, denn ich hoffe doch, dass wir uns in Zukunft mein Bett teilen werden.“ erklärt er mir. Ich grinse, nicke eifrig und sage: „Danke, Seto.“ „Du sollst dich doch schließlich wohl fühlen.“ meint er nur, als Begründung und ich küsse ihn abermals. Ich geleite alle drei, also Mokuba, Seto und Roland in mein Zimmer, damit sie selbst mal die Menge meiner Sachen in Augenschein nehmen können. „Was ist denn da alles drin?“ will Seto wissen. „Das siehst du, wenn ich es wieder auspacke. … Darf ich mir das Zimmer eigentlich selbst einrichten?“ frage ich ihn aufgeregt, weil ich es kaum erwarten kann, mein neues Zuhause zu sehen. „Ich kann sogar mit dir gemeinsam die Möbel aussuchen, wenn du willst.“ schlägt er vor. „Klasse!“ freue ich mich riesig. „Du hilfst mir doch beim Einpacken, oder?“ richte ich mich an Mokuba. „Klar, sicher.“ freut sich Mokuba mit mir. Ich scheine beide irgendwie mit meiner Euphorie anzustecken. Beide grinsen nämlich über mein Verhalten. Roland würde wahrscheinlich auch grinsen, wenn es ihm keine Anstrengung kosten würde. Vermute ich zumindest, denn ein müdes Lächeln ziert dennoch seine Lippen. So machen wir uns daran, meine Sachen in die Limousine zu schaffen, die dort, bis wir ins Flugzeug steigen, verweilen werden. Zuletzt packe ich noch einen Rucksack, wo ich meine Reservekleidung und meine Hygiene-Artikel verstaue, die ich ja vielleicht noch brauchen werde. Währenddessen räumt Roland im Alleingang den Rest in die Limousine. Als endlich alles verstaut ist, begeben wir uns auf die Terrasse, da schönes Wetter herrscht und setzen uns da zu meinen Eltern für ein Getränk. Dort hält mir mein Vater auch sofort die Zeitung des heutigen Tages unter die Nase, wo Seto und ich, ich bei ihm eingehakt, abgelichtet worden sind. Ich blinzle, denn ich erkenne mich kaum wieder. Auf dem Titelbild sehe ich tatsächlich so aus, als gehörte ich schon immer an Seto´s Seite. Dessen Lippen verziehen sich auch schon zu einem Lächeln. „Sag´ bloß, dass du dich noch nie im Spiegel betrachtet hast?“ fragt er mich belustigt. Ich schicke ihm einen bösen Blick und antworte: „Sicher weiß ich, wie ich aussehe. … Ich hatte nur keine Ahnung, wie ich auf einem Foto wirken kann, wenn ich anders gekleidet bin, als ich es gewohnt bin.“ Mein Vater lacht. „Ihr wirkt jetzt schon, wie ein altes Ehepaar.“ kann er sich nicht verkneifen und beide blicken wir meinen Vater irritiert an. Passen wir wirklich so gut zusammen? Mittlerweile glaube ich, Mokuba hatte Recht mit seiner These. Wir geben die perfekte Kombination ab, damit uns nie vom anderen langweilig wird, und bis ans Ende unserer Tage miteinander glücklich sein werden. Ich nehme Seto´s Hand in meine und lächle ihn an. Erst jetzt wird mir so richtig bewusst, dass er wirklich mein Traummann ist, mit dem ich mein Leben verbringen will. Ich will Kinder mit ihm haben und einfach nur glücklich mit ihm sein. Und ich schätze, viele Mädchen würden, jetzt wo ich offiziell bin, mit mir tauschen wollen. Aber, nein. Seto gebe ich nie mehr frei. Er soll für immer mir gehören. Sein Herz soll für immer mir gehören. Denn er ist so eine Art Mensch, die so rar gesät ist, dass es ihn nur einmal gibt. Und diese eine Art Mensch, will ich für immer behalten. Später verzieht sich Mokuba mit Denise, weil sie angeblich die Ortschaft etwas erkunden, oder Eis essen gehen wollen. So ziehe ich mich mit Seto in mein Zimmer zurück, wo wir etwas unsere Zweisamkeit genießen und über unsere Zukunft sinnieren. Deshalb frage ich ihn auch: „Würdest du eigentlich mit mir Kinder haben wollen?“ „Wie kommst du jetzt auf so eine Idee? Hat das nicht noch Zeit?“ will er wissen. „Ja, schon. Aber, ich will wissen, wie du allgemein zu Kindern stehst. Ich würde mir nämlich schon Kinder mit dir wünschen. Zwei oder so.“ erwähne ich ihm daher. Er überlegt einen Moment und es wirkt, als würde er sich vorstellen, Vater zu sein. „Hm, … eigene Kinder … Ich weiß nicht. Ich hatte schon Arbeit, Mokuba zu erziehen.“ meint er skeptisch. „Das sind doch die besten Voraussetzungen. … Ich wünsche mir aber doch Kinder mit dir.“ versuche ich ihn zu überreden und er seufzt. „Können wir das ein andermal besprechen? Wenn du wirklich bereit bist, welche zu bekommen?“ bittet er mich um eine Verschiebung, und ich nicke betrübt. Aber ändern kann ich es nicht. Wenn es passiert, dann passiert es, oder wie? Was ich weiß, haben wir bisher nicht verhütet. Er könnte auf die Idee kommen, dass wir jetzt nur noch Kondome verwenden. Ich seufze resigniert und kuschle mich etwas mehr an Seto. Nach einer Weile frage ich ihn dann: „Wollen wir nicht auch etwas Spazierengehen? Ich könnte etwas frische Luft vertragen.“ Seto nickt nur, wir erheben uns aus dem Bett, gehen nach unten und verlassen das Haus. Wir marschieren einige abgelegene Straßen, aneinander kuschelnd, entlang und suchen uns irgendeinen Weg, der zuletzt wieder zurück zum Haus führt. Als wir wieder zurückkommen, wird es schon dunkel und meine Eltern haben das Abendessen vorbereitet, zu dem sie Seto, Mokuba und Roland eingeladen haben. Deshalb begeben wir uns auf die Terrasse, wo alles angerichtet ist, weil schönes Wetter herrscht, und wir beginnen zu essen. Denise und Mokuba sind auch bereits seit längerem zurück und haben beim Tischdecken geholfen, wie sie hier gerade erzählen. Sie waren spazieren, haben unterwegs eine Konditorei gefunden, dort ein Eis gegessen und haben sich dann auf den Rückweg gemacht. Seto erwähnt nur, dass hier ein ganz nettes Örtchen wäre, wo man gut leben könnte, wenn man nicht an eine Firma gebunden wäre. Tja, Seto eben. Nach dem Abendessen verabschieden wir uns dann von meinen Eltern und meinem Bruder, da wir Denise morgen ja noch sehen, schnappe mir meinen Rucksack und wir steigen in die vollgestopfte Limousine. Bei Seto´s Wohnung werden wir abgesetzt, weil Mokuba und Roland in ihr Hotel zurückfahren und deshalb wünscht uns Mokuba noch eine gute Nacht zu zweit. Danach begeben wir uns in die Wohnung und fallen mehr oder weniger sofort ins Bett, kuscheln uns aneinander und schlafen ein. Das war schließlich ein langer und anstrengender Tag. *** Am darauffolgenden Tag, als ich erwache, blinzle ich und stelle fest, dass ich nicht in meinem Zimmer bin. Als ich mich umsehe, erkenne ich, dass ich bei Seto bin, nur ist der Platz neben mir leer. Irritiert werfe ich einen Blick auf die Uhr und stelle fest, dass es noch gar nicht so spät ist. 8 Uhr morgens. Und um 11 Uhr werden wir von Mokuba und Roland abgeholt. Nur, … wo ist Seto? Wieso liegt er nicht neben mir im Bett? Und, wieso ist die Schlafzimmertür geschlossen? Gerade, als ich mich aus der Decke schälen will, um zu sehen, wo Seto ist, öffnet sich die Tür des Schlafzimmers und wird mit dem Ellbogen aufgeschubst. Steht in der Tür doch tatsächlich Seto mit einem Tablett in seinen Händen, worauf sich eindeutig das Frühstück befindet. Meine Lippen verziehen sich zu einem Grinsen. „Frühstück im Bett? Du verwöhnst mich.“ kommentiere ich seinen Auftritt. „So soll es auch sein, mein Engel.“ meint er liebevoll, während er aufs Bett zutritt und sich an die Bettkante setzt. „Du bist echt zu süß.“ kann ich mir nicht verkneifen und hole mir meinen Guten-Morgen-Kuss ab. „Komm, setz dich auf, mein Schatz.“ bittet er mich und ich komme seiner Bitte nur zu gerne nach. Nachdem ich es mir, in der Sitzposition, bequem gemacht habe, stellt er das Tablett auf meinen Beinen ab. Dann beginnt er doch allen Ernstes damit, mich zu füttern. Ich finde das witzig und füttere ihn ebenfalls. Als wir fertig gegessen haben, greife ich zu der Tasse und stelle fest, dass er mit Pfefferminztee gefüllt ist. Anscheinend hat meine Mutter ausgeplaudert, was ich gerne mag. Als ich die Tasse leere, stelle ich plötzlich fest, dass etwas in meiner Tasse liegt. Ich hole den Ring heraus und öffne meinen Mund, doch ich bin einfach zu fassungslos, um ein Wort heraus zu bringen. Ich starre geschockt den Ring an. Ja, geschockt trifft es ganz gut. Ich meine, ich halte hier einen Verlobungsring in meinen Fingern. Wie kommt Seto jetzt schon auf diese Idee? Hängt das mit seinen Verlassensängsten zusammen? Seto wirkt nervös und angespannt. Kein Wunder. Er wartet noch immer auf eine Reaktion von mir. Aber, ich bin wie gelähmt. Ich muss demnach eine Entscheidung fürs Leben treffen. Moment. Die habe ich doch bereits gefällt. Ich will mit ihm mein Leben verbringen. Das ist doch eigentlich bereits eine fixe Entscheidung. Ich schließe meinen Mund und verziehe meine Lippen zu einem Lächeln. „Willst du mir irgendetwas mitteilen?“ frage ich ihn. Und, wow, Seto scheint wirklich aufgeregt. Er spielt unruhig mit seinen Fingern. „I…Ich … w…will … d…dich … fragen, … ob du … mich … heiraten willst.“, stammelt er unterbrochen, mit zitternder Stimme, als fürchte er sich vor der Antwort. „D…das … soll jetzt … aber keine Verpflichtung sein, … mich sofort … zu heiraten. … Es soll … e…ein Versprechen darstellen.“ fügt er weiterhin stammelnd an und ich runzle meine Stirn. Ich verstehe ja, dass er nervös ist, aber so extrem? Man könnte meinen, ihm steht der kalte Schweiß auf der Stirn. Als wäre dies der schwerste Akt, den er über sich bringt. Ok, eindeutig Seto-untypisch. Kein Wunder also, wenn es ihn immense Überwindung kostet, mich tatsächlich zu fragen. „Ich weiß, wie eine Verlobung zu verstehen ist. Aber, willst du das wirklich jetzt schon? Ist das nicht etwas zu früh, zu entscheiden?“ frage ich ihn ruhig. Sofort schüttelt er seinen Kopf. Scheint so, als meine er das, mit der Verlobung, tatsächlich ernst. Meine Lippen verziehen sich zu einem Grinsen. „Na, schön. Wie du meinst.“ zucke ich mit den Schultern und stecke mir den Ring an den Ringfinger meiner linken Hand. Seine Augen werden groß und beginnen erfreut zu strahlen. Ich stelle das Tablett zur Seite und bitte ihn grinsend: „Komm her, mein Verlobter.“ Freudig stürzt er sich in meine Arme und küsst mich. Dann löst er sich von mir und hält mir einen weiteren Ring vor die Nase. „Willst du mir den zweiten anstecken? Nur, bedenke, … in Japan musst du den Ring auf die andere Hand umplatzieren, sonst glaubt man noch, wir wären bereits verheiratet.“ macht er mich aufmerksam. „Wäre das so schlimm?“ frage ich nach und er schüttelt seinen Kopf. Also nehme ich ihm den Ring ab und meine: „Jetzt stecke ich ihn dir trotzdem an den linken Ringfinger. … Und ich erwarte mir, auf jeden Fall, einen ordentlichen Heiratsantrag, wenn du es für reif dafür empfindest.“ Er nickt bestätigend und ich stecke ihm den Ring an den linken Ringfinger. „Ich verspreche dir, ich werde in nächster Zeit meinen Antrag wiederholen, weil du es verdient hast, einen richtigen Antrag zu erhalten. Dieser hier … war eher ein Unfall. … Ich hatte in der Küche hin und her überlegt, ob ich es wagen soll, dann ist mir der Ring in die Tasse gefallen und ich hatte keine Zeit mehr, meine Worte zurechtzulegen, weil ich einfach zu unruhig und fast panisch wurde. Tut mir leid, Olivia. … Zudem hatte ich ohnehin vor, unsere Verlobung, wenn, öffentlich zu vollziehen. … Außerdem wollte ich dich noch über die Zeitverschiebung aufklären. … In Japan ist es jetzt nämlich 7 Stunden später als jetzt.“ erklärt Seto und blickt auf seine Armbanduhr, um fortzufahren, „Wir haben es jetzt 9 Uhr und 35 Minuten. Das heißt in Japan ist es jetzt 15 Uhr und 35 Minuten. … Der Flug selbst dauert um die 18 Stunden, auch, wenn es ein Direktflug ist. … Wir werden also gegen halb 8 Uhr morgen Früh in Tokyo landen. … Bist du eigentlich schon mal mit dem Flugzeug geflogen?“ Ich schüttle meinen Kopf und er meint: „Macht nichts, sofern du keine Flugangst oder Reisekrankheit hast.“ „Keine Ahnung.“, zucke ich mit den Schultern, „Aber, was macht man denn 18 Stunden in einem Flugzeug? Da wird einem doch langweilig.“ „Lass dich überraschen.“ grinst er mich schelmisch an und kuschelt sich an mich. Einiges später, nach einem Blick auf die Armbanduhr, meint Seto: „Wir sollten uns, glaub´ ich, langsam fertigmachen. … In einer halben Stunde kommt Mokuba uns bereits abholen.“ Ich nicke nur und ziehe Seto mit mir, aus dem Bett. „Was hältst du davon, wenn wir gemeinsam duschen?“ schlage ich vor. Seto sieht mich mit gerunzelter Stirn verwundert an. „Was denn? Das haben wir noch nicht gemacht.“ begründe ich meinen Vorschlag und Seto kichert kopfschüttelnd. Wenige Minuten später stehen wir gemeinsam unter der Dusche und küssen uns, während wir uns gegenseitig einseifen. Danach waschen wir uns die Haare gegenseitig und Seto spült uns beide ab, weil er die Brause, hoch über uns, halten kann. Nach unserem Waschgang trocknen wir uns noch gegenseitig ab und ziehen uns dann selbst an. Im selben Moment, als wir das Badezimmer verlassen, läutet es an der Tür. Seto schüttelt den Kopf und murmelt: „Ein Glück, dass ich gestern, bevor wir zu dir aufgebrochen sind, schon gepackt habe. Als hätte ich geahnt, dass ich dazu keine Zeit mehr finde.“ „Tut mir leid, wenn ich dich zu sehr vereinnahme.“ sage ich leise, während ich vor meinem Körper die Arme überkreuze und meinen Kopf senke. Er seufzt, legt seine Hand an meinen Hinterkopf, haucht mir einen Kuss auf die Stirn und drückt mich an sich. „Das macht mir doch nichts aus. Ich liebe dich, mein Herz und bin glücklich darüber, dass du bei mir bist. … Ich hätte bestimmt etwas gesagt, wenn ich etwas zu tun hätte. … Aber, jetzt lassen wir Mokuba besser nicht länger vor der Tür stehen, sonst wird er noch ungeduldig.“ sagt er liebevoll, mit ruhiger und sanfter Stimme, während er sich von mir wieder löst, um Mokuba die Tür zu öffnen. Mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen, folge ich ihm erst mit meinem Blick, dann mit Schritten in den Vorraum. „Hallo, ihr zwei. Habt ihr alles beisammen?“ fragt Mokuba auch gleich zur Begrüßung. „Ich hab´ zum Glück schon gepackt. Ich muss nur noch Kleinigkeiten einpacken.“ erklärt Seto und ich füge gleich an: „Ich muss auch noch meinen Rucksack einräumen.“ „Dann macht mal. Roland wartet unten.“ erwähnt der Kleine. So kehren wir gemeinsam ins Schlafzimmer zurück, wo wir das restliche Zeug einpacken und uns umsehen, ob wir auch nichts vergessen. „Ich hab alles.“ meine ich erleichtert. „Ich auch.“ sagt Seto und wir gehen zu Seto´s zwei Koffer, die im Wohnzimmer stehen, zu denen sich Mokuba bereits gestellt hat. Seto drückt Mokuba die kleine Tasche, die Seto gepackt hat, in die Hand und ergreift seine zwei Koffer. „Wir können gehen.“ meint Seto und so verlassen wir die Wohnung. Seto schließt diese noch ab, dann verlassen wir das Gebäude und reichen Roland die Sachen, die er in den Kofferraum packt, und steigen bereits in die Limousine. Nachdem Roland sich wieder hinter das Steuer gesetzt hat, geht die Fahrt, zum Flughafen, los. ~~~ Als wir endlich im Flugzeug sitzen, kann ich noch beobachten, wie die Limousine und meine Sachen im Frachtraum verstaut werden. Seto belustigt es, wie ich ganz neugierig jeden Handgriff, der getan wird, beobachte. Aber, er kann es sich ja leisten. Denn er muss, durch seine internationalen Geschäfte, sicher ganz oft durch die Gegend fliegen, und für mich ist es ja doch das erste Mal, dass ich in einem Flugzeug sitze. Sogar Mokuba scheint uninteressiert. Und Roland sowieso, wenn er Seto immer und überallhin begleitet. Etwas später ist es dann endlich soweit. Das Flugzeug rollt auf die Startbahn zu, beschleunigt und hebt ab. Ein Wahnsinnsgefühl. In meinem Magen spielt sich was ab, aber schlecht wird mir nicht wirklich. Es ist einfach ein komisches Gefühl in meiner Magengegend. Als würde die Schwerkraft außer Kraft gesetzt. Und nachdem das Flugzeug seine Flughöhe erreicht hat, legt sich das wieder. Die Schwerkraft ist wieder spürbar. Wie krass muss es erst sein, beim Sinkflug? Plötzlich packt Seto eine Unmenge an Gesellschaftsspielen aus. Mokuba grinst Seto dabei fies an. „Oh! … Seto, bist du etwa echt gewillt, mit uns Gesellschaftsspiele zu spielen? Ich dachte, solche Spiele liegen dir nicht.“ zieht Mokuba Seto auf, der seinem kleinen Bruder auch gleich einen bösen Blick schenkt. Mit einem kleinen Nicken deutet Seto zu mir und ich blicke zwischen beiden irritiert hin und her. „Ach? Für sie spielst du, für mich aber nicht?“ beschwert sich Mokuba sichtlich beleidigt, wendet sich ab und verschränkt seine Arme. Seto seufzt frustriert. „Ich werde das in Zukunft ändern, ok?“ versucht er Mokuba zu beschwichtigen. „Versprichst du es?“ will dieser wissen. „Ich verspreche es.“ „Wie wär´s mit einem Spieleabend, einmal die Woche. Meine Eltern haben immer freitags mit uns Kindern Spieleabend gemacht und am Wochenende haben wir was gemeinsam unternommen.“ schlage ich vor. Da ich nicht vergessen habe, dass ich die Regeln aufstellen darf, bedenke ich Seto auch sogleich mit einem auffordernden Blick, damit ihm klar ist, dass er da nicht drum rumkommt. Natürlich verzieht er sofort seine Mimik, als wäre ihm zum Heulen, doch Mokuba ist sofort davon begeistert, jubelt und schreit: „Ja, so machen wir das.“ Wir zwei zeigen auch kein Mitleid mit Seto. Schließlich will ich mich wohlfühlen, weshalb ich auch ein Familiengefühl herstellen will. Später sitzen wir an den Gesellschaftsspielen und spielen wirklich jedes Spiel durch. So kommen wir auch zu meinem Lieblingsspiel. Jolly oder auch Rommé genannt. Nachdem ich ihnen meine individuellen Regeln erklärt habe, spielen wir stundenlang nur noch Jolly, mit Aufschreiben. Irgendwann gehen uns allerdings die Lust und die Spiele aus und ich langweile mich so sehr zu Tode, dass ich einschlafe. ~~~ Als ich spüre, dass meine Lippen geküsst werden, werde ich allmählich wach und erwidere den Kuss, während ich meine Arme um Seto´s Hals schlinge. Jedoch löst er sich nach einer kurzen Weile von mir und meint grinsend: „Ich schätze, jetzt bist du wach, mein Dornröschen. Wir sind in Tokyo gelandet und du hast die Landung verschlafen.“ Ich reiße meine Augen auf, um mich von seiner Aussage zu überzeugen. Und tatsächlich. Das Flugzeug steht auf dem Flughafen Tokyo auf der Landebahn still und wartet darauf, dass die Passagiere das Flugzeug verlassen. So lasse ich mir von Seto aufhelfen und mich aus dem Flugzeug geleiten. Um einiges später sind wir auch schon wieder in der Limousine, hinter uns der Transporter mit meinen Sachen folgend, unterwegs zur Kaiba´schen Villa. Ich denke, jetzt fängt meine Zukunft an und mit Seto an meiner Seite sollte eigentlich nichts mehr schiefgehen können. Deswegen kuschle ich mich an seine Seite und nehme unsere Hände, um die Verlobungsringe an unseren Fingern zu betrachten. Ja, ich bin glücklich und es kann nur mehr besser werden, da bin ich mir sicher. ~~ Ende ~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)