Bring back my Summer von Uchan382 ================================================================================ Kapitel 1: Überwindung ---------------------- Hier mal eine meiner neueren Ideen, die mir seit langer Zeit im Kopf rumspuken. Wie immer gehört mir so gut wie gar nichts, bis auf die Namen der Labels, meine Nevia und vielleicht hier und da ein OC, wenn er gebraucht wird XD Auch die Familienstrukturen werden hier etwas durcheinander gewirbelt. Man möge mir diese Künstlerfreiheit verzeihen. Auf welche J-Rocker man sich hier freuen darf? Tja.... Es wird viel dabei sein. Sehr viel XD Unter anderen X Japan, Miyavi, Hyde, Gackt, The Gazette und Dir en Grey Wie immer sorgt meine Beta Mrs Cat dafür, dass Sich die Fehler in Grenzen halten XD Ich hoffe euch wird "Bring back my summer" gefallen ^.^ Wie immer freue ich mich über jegliches Kommi. Schreibt mir einfach irgendwas und wenns ein wort ist XD Bitte zögert auch nicht, mich auf Fehler aufmerksam zu machen ^-^ So, genug gequatscht, auf gehts mit einem neuen Abenteuer XD Lg Uchan -------------------------------------------------------------- Das dröhnende Geräusch des Weckers riss Itachi aus dem Schlaf. Murrend hob er eine Hand und ließ sie schwermütig auf den Ausschalter fallen. Endlich wieder Ruhe. Seit Jahren schlief er schon nicht mehr richtig. Die Nächte waren für ihn das Schlimmste an einem Tag. In der schützenden Dunkelheit der Nacht überkamen ihn Albträume. Albträume aus einer Vergangenheit, mit der er am liebsten nur noch abschließen wollte. Am liebsten wollte er nur noch weiterschlafen, doch leider hatte er heute Morgen eine Verabredung mit seiner Managerin. Und Nevia Matsumoto war nicht dafür bekannt geduldig zu warten, bis er wirklich wach war. Seit jener Zeit, die ihn heute nur noch als Albträume bekannt war, hatte er nicht mehr auf der Bühne gestanden. Früher hatte er das Leben innerhalb seiner Band geliebt, doch heute... Damals und heute waren wie Sommer und Winter. Und den Winter wollte man doch am liebsten verschlafen, nicht wahr? Seine Zukunft und die Gegenwart waren für ihn der Winter. Ob der Sommer sich irgendwann wieder einstellen würde? Missmutig stieg er aus seinem Bett und streckte sich einmal ordentlich, ließ seine Knochen knacken und sah sich um. Dieses Schlafzimmer wollte er sich einst mit seiner Freundin teilen. Diese Wohnung war ein Geschenk seiner Tante und seines Onkels an sie beide gewesen. Nun da er hier alleine drin wohnte, wirkte alles so unheimlich groß. Und doch hatte er das Gefühl, als würde ihm irgendwann die Decke auf dem Kopf fallen. Erst einmal duschen. Nach einer Dusche würde es ihm sicherlich besser gehen. Danach anziehen, Kaffee kochen und Nevia, die sich bis dahin sicherlich selbst schon Einlass gewährt hatte, wieder hinaus komplimentieren. Er wollte niemanden hier haben. Weder aus familiären noch aus beruflichen Gründen. Itachi wollte nur seine Ruhe. Er wollte, dass der Winter in seinem Inneren ewig widerhallte. Sommer bedeutete aufwachen. Und ER wollte schlafen. Eine Stunde später saß er fertig angezogen und geduscht auf seiner Couch und sah auf den schwarzen Bildschirm seines Fernsehers. In seiner Vorstellung tanzten Menschen vor der Bühne, schrien die Künstlernamen seiner Band. Auf der Bühne sechs Menschen, die ihren Traum lebten. Einen Traum, für den er damals seine Schule und seine Familie im Stich gelassen hatte. Doch für Itachi gab es damals einfach keine andere Wahl. Er hatte auch diesen einen Traum gehabt. Er hatte Amerika gelebt und hatte sich an diesem traumhaften Leben, welches er für sich und seine Freundin gedacht hatte, verbrannt. Nun gab es nichts mehr für ihn. Sein Bruder war ihn nicht einmal besuchen gekommen, sein Vater hasste ihn dafür, dass er das BWL-Studium nicht angetreten hatte und seine Freunde, die er hier zurücklassen musste, hatten ihm nie verziehen, dass er einen Traum ihnen vorgezogen hatte. Sie alle hatten ihn beneidet. Bei jedem Konzert das sie gaben, hagelte es an Glückwunsch-E-Mails, die mit so viel süßem Gift geschrieben wurden, das ihm selbst heute noch schlecht bei dem Gedanken wurde. Sie alle hatten doch keine Ahnung. Keine Ahnung darüber, wie schnell ein honigsüßer Traum zum Albtraum werden konnte. Ein Albtraum, den man so einfach nicht mehr los wird. Ein Schlüssel in der Tür ließ ihn träge den Kopf heben. Sein Blick glitt einmal über die Schulter. Nevia war da. Die Frau seines Cousins, der mit seinem Traum zusammen verbrannt war. Dass sie ihn nicht hasste, wunderte ihn mehr als er sich eingestehen wollte. Sie war neben seinem jüngeren Cousin, der über ihm wohnte, und einigen Bewohnern dieses Privathauses die Einzige, die ihn besuchen kam. "Ich bin da! Und wehe du liegst noch im Bett, Kleiner!" Die junge Frau, welche sich die langen, schwarzen Haare stets in einem Zopf zurückband, betrat breit grinsend den Wohnbereich. Erfreut klatschte sie in die Hände, als sie Itachi erblickte. "Sehr schön, du bist auf den Beinen. Das erspart mir so einiges." Zielstrebig ging sie auf Itachi zu und blickte über seine Schulter auf den Tisch. "Hast du auch einen für mich?", fragte sie gut gelaunt und zeigte auf den Kaffeebecher. Itachi seufzte. "In der Küche. Warte, ich mach dir einen. Meiner dürfte auch schon kalt sein." Der Schwarzhaarige nahm sich seinen Becher vom Tisch und ging zum Tresen der Wohnküche, die die Wohnstube einfach unnatürlich riesig wirken ließ. Offen, nannten es wohl die Innenarchitekten. Offen und einladend. So etwas war überflüssig bei ihm. Warum er nicht einfach eine Wand dort hochzog, wo aktuell der Tresen stand, wusste er nicht. Er hatte die Wohnung zusammen mit seiner Freundin eingerichtet. Vielleicht um ihr Andenken zu bewahren, wollte er hier einfach nichts verändern. Wie naiv und dämlich ein Mensch doch sein konnte. "Ich habe mit einem Bekannten des P'n'R Labels gesprochen. Sie haben eine neue Band, die einen Bassisten brauchen." Itachi knurrte. Er wusste doch dass sie ihn wieder zu irgendetwas überreden wollte. "Ich spiele nicht mehr, Nevia. Wie oft denn noch?" Die junge Frau in den Mittdreißigern schnaubte abfällig. "Du musst mal wieder hier raus. Junge du siehst nicht gut aus, ich mach mir Sorgen!" Lustlos kippte Itachi seinen kalten Kaffee weg und goss sich einen Neuen ein. "Ich gehe aus meiner Wohnung. Es ist nicht so, dass ich nichts mehr unternehme." Itachi hörte das Leder der Couch knatschen, als es sich Nevia gemütlich machte. "Runter ins Fitnesscenter zu gehen gilt nicht als Abwechslung und Freizeitgestaltung." Gelangweilt öffnete Itachi einen der Schränke und holte einen zweiten Becher heraus. "In meinen Augen schon. Ich halte mich fit." Er öffnete den Kühlschrank, nahm die Milch heraus und goss etwas der weißen Flüssigkeit in den zweiten Becher. "Fit? Fit für wen oder was denn bitte? Itachi, wir machen uns alle nur Sorgen. Nimm den Job an. Du musst es nicht einmal mögen. Nur das du endlich wieder etwas machst." Fasziniert sah der Schwarzhaarige der schwarzen Flüssigkeit dabei zu, wie sie sich beim aufeinandertreffen mit der Milch bräunlich verfärbte. "Meine Ersparnisse reichen aus, um ein Leben lang hier drin zu bleiben. Gib doch einfach auf. Ich habe wirklich keine..." "Deine Tante und dein Onkel sehen nicht mehr dabei zu, wie du hier versauerst. Du hast die Wahl: Entweder du nimmst den Job bei P'n'R an oder sie sperren dein Konto und du kannst sehen, wo du bleibst." Itachi hielt in der Bewegung inne. Langsam, wie in Zeitlupe stellte er die Kaffeekanne zurück in die Maschine, nahm sich beide Tassen und wandte sich Nevia zu, die immer noch stur an die Wohnzimmerwand starrte. "Warum?" "Weil du depressiv bist. Junge, du warst einst der beste Gitarrist in unserem Stall. Hide hat nur wegen dir angefangen und sieh ihn dir an. Er hatte auch Rückschläge und wollte nicht mehr spielen, bis er endlich das gefunden hatte, was er sich wünschte. Manchmal braucht man diese Rückschläge. Du bist nicht der Einzige, der jemanden wichtiges verloren hat. Ich habe einen Sohn, den ich nun alleine aufziehen darf. Und gebe ich auf? Nein! Also reiß dich endlich zusammen und bring dein Leben wieder in eine Bahn, die dich nicht nur überleben sondern auch leben lässt. Wach endlich aus dieser Melancholie auf!" Stumm ging Itachi auf Nevia zu und reichte ihr den Becher mit der kostbaren, braunen Flüssigkeit. Er wusste, dass sie recht hatte. Doch diese Leere, die der Verlust seiner alten Band, seiner Familie, hinterlassen hatte, war einfach zu stark. Wie könnte er mit einer anderen Band nur auf der Bühne stehen und auch noch so tun, als würde es ihm Spaß machen? "Ich spiele kein Bass." Nevia nahm sich den Becher und trank einen Schluck. "Das ist ja wohl das geringste Problem. Ein Bass ist nichts weiter als eine kastrierte Gitarre. Das lernst du wohl schneller, als dir lieb ist." Itachi seufzte ergeben. "Was ist das für eine Band?" Nevia grinste. Sie wusste, dass sie so gut wie gewonnen hatte. "Pop." "Schrecklich. Und dann auch noch Bass..." "Oh ja, fürchterlich, Kleiner." "Es wird mir definitiv nicht gefallen." "Und es ist eine komplett andere Musikrichtung, die dich so sehr an die alten Zeiten erinnern wird, wie ein Stinktier dem Hasen ähnelt." Itachi schüttelte den Kopf. "Ich weiß immer noch nicht, wie du auf solche Vergleiche kommst." "Also machst du es?" Der Schwarzhaarige pustete ein wenig in seinen Kaffee und nahm dann einen großen Schluck bevor er nickte. "Ich werde es so was von hassen." Nevias Grinsen wurde breiter. "Sicherlich." "Du weißt ich mach es nur, da ich genug von deinen allmorgendlichen Besuchen habe." "Ja klar. Dessen bin ich mir schrecklich bewusst." "Weiß die Band oder das Label wer ich bin?" Die junge Frau schüttelte den Kopf. "Nein. Ich habe nur gesagt das ich einen komplett talentfreien Idioten hier herumsitzen habe, der nach einer Arbeit sucht, die ihm auch ja keinen Spaß machen wird." "Sie wissen nicht wer ich bin nur das ich Erfahrung habe. Sehr gut, ich will auch nicht das irgendwer meinen Künstlernamen erfährt." Nevia seufzte leise. "Ich weiß. Raven ist mit den anderen gestorben. Wir haben dich nicht umsonst fünf Jahre in Ruhe gelassen. Danke, dass du dich dazu aufraffst dir das Ganze wenigstens einmal anzusehen." Itachi nickte leicht. "Wann ist das Vorstellungsgespräch?" Nevia sah auf die Uhr. "In zwei Stunden. Und bis dahin zaubere ich aus dir einen hübschen Popstar." Grinsend wuschelte sie ihrem angeheirateten Cousin durch die Haare. "Na super. Ich hasse das Ganze jetzt schon." Murrend nahm Itachi noch einen weiteren Schluck von seinem Kaffee. Tief unten in seinem Unterbewusstsein machte sich eine leichte Spur von Freude breit. Er wusste nicht warum, aber die Aussicht wieder auf einer Bühne zu stehen mit einer Band, mit der er wohl nie etwas gemeinsam haben würde, stimmte ihn froh. So sollte es sein. Er wollte zurück auf die Bühne. Doch er wollte keine Bindungen mehr eingehen, deren Verlust ihm das Herz zerschmettern könnten. OK, nun musste er selbst für sich zugeben, dass seine Gedanken einfach nur kitschig waren. Wie passend für einen... Popstar. Er tat sich schon jetzt irre leid. Doch da musste er nun wohl oder übel durch. Er hatte es ja so gewollt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)