Ein Leben wie dieses von Juju ================================================================================ Kapitel 45: Heiße Küsse ----------------------- Samstag, 2. Dezember 2006   Sora war sich sicher, dass Mimi sie hassen würde nach dieser Aktion. Aber sowas von. Immerhin war das, was sie hier tat, an Hinterlist kaum noch zu überbieten und sie wusste auch gar nicht, warum sie sich von Tai dazu hatte breitschlagen lassen. Das ging langsam alles zu weit. Doch sie hatte noch immer das Gefühl, Tai eine Menge schuldig zu sein. „Mann, Sora, ich freue mich so! Eislaufen gehen ist echt eine tolle Idee. Das letzte Mal war ich in New York“, sagte Mimi mit leuchtenden Augen. „Aber ich glaube, hinterher müssen wir was essen gehen. Ich kriege jetzt schon langsam Hunger.“ „Das kriegen wir hin“, nuschelte Sora. „Aber nicht so teuer, wenn’s geht. Einfach nur ‘ne Pizza wäre perfekt“, meinte Mimi. „Oder hm… Sushi wäre auch ganz nett. Aber nein, zu teuer.“ „Eine Pizzeria werden wir schon irgendwo finden“, erwiderte Sora zuversichtlich. Hoffentlich merkte Mimi ihr nicht an, dass etwas nicht stimmte. „Ich finde es echt toll, mal wieder was zu zweit mit dir zu machen. Das hat mir total gefehlt. Das sollten wir unbedingt öfter machen“, schwärmte Mimi und grinste sie an. „Wir könnten noch einen Weihnachtsmarkt besuchen oder so. Oder ins Kino gehen. Ich war schon lange nicht mehr. Oder vielleicht einfach was zusammen kochen.“ „Mhm“, machte Sora mit zunehmend schlechtem Gewissen. Sie nahm sich jedoch fest vor, demnächst wirklich etwas mit Mimi zu unternehmen. Etwas ganz Tolles. Alles, was sie wollte. Falls sie dann noch wollte. Sie erreichten die Eisbahn, liehen sich Schuhe aus und ließen sich auf einer Bank nieder, um die Schuhe zu wechseln. „Mann, ist hier aber viel los“, stellte Mimi fest. „Hoffentlich fährt mich niemand um.“ „Ja, ist echt ganz schön voll“, stimmte Sora zu und hielt nach einer ganz bestimmten Person Ausschau. Es war bereits dunkel, doch die Eisbahn war hell erleuchtet. So viele Menschen tummelten sich auf ihr und gaben elegant oder weniger elegant ihre Eiskünste zum Besten. „So, fertig.“ Mimi stand auf und Sora tat es ihr gleich. Gemeinsam stapften sie vorsichtig zur Eisfläche und hielten sich gegenseitig fest, um nicht zu fallen. Als sie endlich das Eis betraten, schlitterten sie vorsichtig los. Das hieß, Mimi schlitterte los, Sora versuchte eher, nicht sofort auszurutschen und hinzufallen. „Wo bleibst du denn?“, fragte Mimi und drehte sich verwundert zu ihr um. Sie hatte sich bereits einige Meter von ihr entfernt. „Ich komme ja schon.“ Vorsichtig setzte Sora einen Fuß vor den anderen, rutschte prompt weg und stürzte. „Oh, kannst du etwa nicht eislaufen?“ Mimi kam zu ihr und bot ihr eine Hand an, um ihr aufzuhelfen. „Ehrlich gesagt nein“, erwiderte Sora verlegen und kratzte sich am Kopf. Sie griff nach Mimis Hand und ließ sich von ihr hochziehen. Mimi runzelte verständnislos die Stirn. „Warum hast du es dann vorgeschlagen?“ „Naja, ich wollte es wenigstens mal versuchen. Und es sieht so toll aus, wenn Leute das richtig können“, stammelte Sora verlegen. Mimi stemmte die Hände in die Hüften. „Okay, dann versuche ich mal mein Bestes, dir ein bisschen was beizubringen. Komm', nimm meine Hand und halt dich fest. Wir versuchen es einfach mal gemeinsam.“ Sora krallte sich an Mimis Hand fest und gemeinsam schlitterten sie ganz langsam und vorsichtig über die Eisfläche. Ein paar Minuten liefen sie so Seite an Seite über das Eis und Mimi zeigte ihr ganz langsam, wie man sich bewegte. Es klappte irgendwann sogar einigermaßen, auch wenn Sora es als ziemlich anstrengend empfand und nicht verstand, wie andere dabei so locker und anmutig aussehen konnten. Sie fühlte sich wie ein steifer Stock. Dann endlich lief er ihnen wie zufällig über den Weg. „Oh, hallo ihr beiden“, begrüßte er sie grinsend. „Hallo, Tai“, erwiderte Sora und tat so, als wäre sie überrascht, ihn hier zu treffen. „Was machst du denn hier?“ „Hatte eben Lust auf ein bisschen Eislaufen“, antwortete er schulterzuckend. „Was für ein Zufall, wir auch!“, rief Sora und lachte hysterisch. „Ob das wohl Schicksal ist?“ „Schicksal?“, mischte Mimi sich ein und verschränkte die Arme vor der Brust. „Was geht hier ab?“ „Nichts Besonderes. Was soll schon abgehen?“, fragte Tai und setzte eine Unschuldsmiene auf. „Wir sind einfach nur hier und haben Spaß“, stimmte Sora ihm zu. „Schon klar“, grummelte Mimi. „Los, lass‘ uns weitermachen.“ Sie griff nach Soras Arm und wollte sie wegziehen, woraufhin Sora prompt erneut stürzte. „Oh, tut mir leid! Das wollte ich nicht.“ „Ähm ehrlich gesagt, muss ich jetzt sowieso langsam los“, murmelte Sora vom Boden aus und sah Mimi entschuldigend an. „Mir ist gerade eingefallen, dass ich noch was vorhabe. Aber du kannst ja noch ein bisschen mit Tai laufen.“ „Was zum… du hinterhältige Schlange!“, rief Mimi empört und deutete mit dem Finger auf sie. „Mimi, es war meine Idee, okay?“, sprang Tai ein und hob abwehrend die Hände. „Ich habe sie dazu überredet, mit dir herzukommen.“ „Oh, na schön. Wenn das so ist… zum Gehen braucht mich zumindest keiner zu überreden“, fauchte Mimi, drehte sich um und wollte davonschlittern, doch Tai packte sie am Arm und drehte sie wieder zu sich herum. „Hey!“ „Gib mir eine Chance“, bat er nun und sah sie eindringlich an. „Pah! Nein, danke! Du hattest schon genug Chancen!“ „Mimi, bitte!“ Er ließ sie los. „Bitte nur heute Abend. Lass‘ mich dir beweisen, dass ich kein kompletter Vollidiot bin und wirklich etwas für dich empfinde. Ich weiß nicht, was ich noch machen soll, um dir das zu beweisen. Gib mir noch diese eine Chance und wenn du deine Meinung bis zum Ende des Abends nicht geändert hast, werde ich dich für immer in Ruhe lassen. Versprochen. Es würde mir wahnsinnig viel bedeuten.“ Sora hockte noch immer am Boden und beobachtete die beiden auf ihrer Unterlippe kauend. Mimis Blick war noch immer alles andere als begeistert, aber zumindest stand sie noch hier. Einige endlose Sekunden vergingen, bis sie antwortete. „Ich gebe dir eine Stunde.“ Tai machte ein verdutztes Gesicht. „Eine Stunde? Welches Date dauert denn nur eine Stunde?“ „Nimm gefälligst, was du kriegst und sei nicht so gierig!“, fauchte sie. Er seufzte. „Na schön. Eine Stunde.“ „Leute? Könnte mir bitte jemand hoch helfen?“   _   Vor fünf Minuten war Sora gegangen und Tai war nun endlich allein mit Mimi. Er musste sich auf jeden Fall noch einen besonderen Dank für Sora überlegen. Ohne sie wäre das hier nicht möglich gewesen. „Kannst du überhaupt eislaufen?“, fragte Mimi, verschränkte die Arme vor der Brust und beäugte ihn argwöhnisch. „Du hast doch zwei linke Füße.“ „Geht so“, meinte er grinsend. „Los, wir drehen ein paar Runden, dann zeige ich es dir.“ Mimi nickte widerwillig und sie liefen nebeneinander los. „So, du gibst mir also eine Stunde?“, fragte Tai. „Jap. Fünf Minuten sind aber schon um“, antwortete Mimi. „Kann ich mit gutem Benehmen Minuten dazugewinnen?“ Sie verdrehte die Augen. „Nein. So gut könntest du dich sowieso niemals benehmen, als dass du dir das verdient hättest.“ „Du bist echt ganz schön stur“, grummelte er. „Aber ich kann gern Minuten abziehen, wenn du gemein bist“, schnappte sie. „Ich bin nicht gemein, ich sage nur die Wahrheit“, stichelte er. „Du bist ein Idiot.“ „Und du ein Sturkopf.“ „Warum haben wir nochmal gerade ein Date?“ „Weil du mich unglaublich scharf findest und meinem Charme einfach nicht widerstehen kannst.“ Er fuhr sich mit einer Hand durchs Haar und lächelte verwegen. „Oh Gott.“ „So nennt man mich.“ Eine Weile ging ihr Gespräch so hin und her und bestand lediglich aus gegenseitigen Sticheleien. Schließlich beklagte Mimi sich über Hunger und Tai beschloss, dass sie etwas essen gingen. „Worauf hast du Hunger?“, fragte er, während sie ihre Schuhe wechselten. „Ich weiß nicht. Pizza wäre toll, denke ich. Schön fettig, mit viel Käse.“ Sie leckte sich genüsslich über die Lippen. „Alles klar, gehen wir Pizza essen“, beschloss Tai. Sie gaben die Schlittschuhe an der Ausleihe zurück und machten sich auf den Weg zu der Pizzeria, in der sie schon öfter gewesen waren. Es war nur ein Fußweg von zehn Minuten. Die Pizzeria war zu dieser Zeit ziemlich voll und sie hatten Glück, dass an einem Tisch gerade ein Pärchen aufstand. Sofort krallte Mimi sich den Tisch und Tai nahm ihr gegenüber Platz. „Ich glaube, ich brauche zwei Pizzen“, meinte Mimi und schlug gierig die Speisekarte auf. „Zwei? Du wirst doch fett“, erwiderte Tai skeptisch. „Du weißt wirklich, wie man einem Mädchen Komplimente macht“, zischte sie. Einige Minuten studierten sie die Karte und suchten sich jeder eine Pizza aus. Nachdem sie bestellt hatten, sah Mimi Tai über den Tisch hinweg an und stützte die Ellbogen auf die Tischplatte. „Also, Tai“, sagte sie so ernst, als befänden sie sich in einem Bewerbungsgespräch. „Wieso hast du plötzlich deine Meinung geändert?“ Er dachte einen Augenblick nach, mit welchen Worten er ihre Frage beantworten sollte. „Tja, es ging damit los, dass du lieber mit Izzy Nachhilfe machen wolltest als mit mir. Das hat mich… echt genervt. Ich habe ihn dafür gehasst.“ Er kratzte sich am Kopf und zuckte mit den Schultern. „Und dann erwische ich auch noch dich und Matt beim… du weißt schon. Obwohl ich nur mit ihm reden wollte. Dieses Bild. Es will mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. Ich dachte, das zwischen dir und ihm wäre vorbei. Und dann sehe ich euch da… ich meine, das ist total bescheuert. Ich weiß, dass das nie was Ernstes werden könnte. Das ergäbe gar keinen Sinn. Aber trotzdem. Ich hätte am liebsten gekotzt.“ Mimi schwieg und beobachtete ihn weiter. „Mimi, ich… ich bin echt eifersüchtig geworden“, fügte er gewichtig hinzu. „Warum hast du erst gemerkt, was du angeblich willst, als sich andere vermeintlich für mich interessiert haben?“, fragte sie trocken. Tai zögerte und schüttelte langsam den Kopf. „Weil ich ein Idiot bin?“ „Ja, das glaube ich auch.“ Tai seufzte und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Ihre Getränke wurden gebracht und er trank einen großen Schluck Cola. „Aber ich hab‘ mich für dich vor der ganzen Schule zum Vollhorst gemacht“, erinnerte er sie dann. „Nur, damit du weißt, dass ich es ernst meine.“ „Das“, sagte Mimi, „war das Dämlichste, Peinlichste, Demütigendste und Bekloppteste, was jemals jemand für mich gemacht hat.“ Tai runzelte die Stirn. „Ja, es war megapeinlich, aber ich wollte, dass du siehst, dass es mich nicht stört, wenn jeder von uns weiß.“ „Aber das hätte man auch anders machen können!“ „Hatten wir dieses Gespräch nicht schon?“ Mimi machte ein finsteres Gesicht, erwiderte aber nichts darauf. „Mimi, ich verstehe nicht, warum du es jetzt so schwer machst. Es könnte doch so einfach sein“, sagte er nach einer Weile. Sie sah ihm einen Augenblick lang in die Augen, bevor sie tief Luft holte. „Kann ich ehrlich sein, ohne dass du mich dann hasst?“ Er hob eine Augenbraue. „Schätze schon.“ „Und ohne, dass du einen dummen Kommentar abgibst?“ „Mhm.“ „Ich bin ein Kontrollfreak“, stieß sie hervor. „Und ich weiß es. Mir geht’s nur gut, wenn ich weiß, dass ich die Kontrolle über das habe, was um mich herum passiert. Dass ich das selbst so herbeigeführt habe und es steuern kann. Dass du plötzlich doch mit mir ausgehen wolltest, damit habe ich nicht gerechnet. Ich hatte dich schon abgeschrieben. Aber jetzt auf einmal hast du dich umentschieden, schnippst mit den Fingern“, sie schnippte symbolisch mit den Fingern, „und schon soll ich angelaufen kommen und alles ist in bester Ordnung. Wenn ich mich jetzt auf dich einlasse, hast du es kontrolliert und nicht ich.“ Tai klappte der Mund auf, als sie ihre Ausführung beendete und ihn gequält ansah. Er wusste einfach nicht, was er darauf erwidern sollte. „Ich weiß selbst, dass das total bescheuert und egoistisch ist und keinen Sinn ergibt. Aber so bin ich nunmal. Und wenn du jetzt doch keine Lust mehr auf mich hast, kann ich es verstehen. Ich glaube, Ethan ist mit diesem Charakterzug auch nicht klargekommen“, murmelte sie. „Mimi“, Tai beugte sich nach vorn und sah sie eindringlich an, „es ist deine Schuld, dass ich überhaupt hier sitze. Es ist deine Schuld, dass ich vor der ganzen Schule You make me wanna gesungen habe. Und es ist deine Schuld, dass ich es geschafft habe, Sora von mir zu überzeugen und das dann völlig schief ging. Du hast doch alles kontrolliert, was dich und mich betrifft. Du hast mich betrunken gemacht, damit ich mit dir schlafe. Du hast es geschafft, dass ich mich mit der komplett behinderten Sprache der Blumen beschäftigt habe. Es ist allein dein Verdienst und deiner Kontrolle zuzuschreiben, dass ich mich in dich verliebt habe.“ Nun war es Mimi, die sprachlos schien. Mit offenem Mund starrte sie ihn an. „Ähm… i-ich… verliebt?“ In diesem Moment wurde ihre Pizza gebracht und Mimi verpasste es vor lauter Verwirrung, sich bei dem Kellner dafür zu bedanken. Tai zuckte mit den Schultern. „Ja, verliebt.“ Mimi senkte den Blick und lief knallrot an. Eilig wandte sie sich ihrer Pizza zu und schnitt sich ein Stück davon ab. Ein wenig verlegen geworden tat Tai es ihr gleich. Einige Minuten aßen sie schweigend ihre Pizzen. „Als wir das zweite Mal miteinander geschlafen haben, war es deine Kontrolle“, griff Mimi schließlich das Thema wieder auf. „Ja. Wow. Eine ganze Stunde lang hatte ich die Kontrolle“, erwiderte er sarkastisch. „Aber… danach habe ich gedacht, es hätte dir etwas bedeutet“, nuschelte Mimi und schob sich ein Stück Pizza in den Mund. „Und dann hast du nur immer gesagt, du wüsstest es nicht. Das hat mich total aus der Bahn geworfen.“ „Es hat mir was bedeutet“, sagte Tai. „Ach ja? Zu diesem Zeitpunkt schon?“ Er nickte langsam. „Ich hatte noch nie was mit einem Mädchen, ohne mit ihr in einer Beziehung zu sein. Hab‘ es mal versucht, weil Matt mich dazu überredet hat.“ Mimi verzog angewidert das Gesicht. „Matt…“ „Es ging nicht. Ich konnte es nicht. Sie war hübsch und nett, aber es ist einfach nicht mein Ding. Aber mit dir hab‘ ich es trotzdem gemacht. Warum nur?“ Fragend erwiderte sie seinen Blick, doch er war sich sicher, dass sie die Antwort kannte. Sie wollte sie nur aus seinem Mund hören. „Weil es mehr war als nur Sex“, sagte er. „Aber… wieso hast du dann andauernd gesagt, du wüsstest nicht, was es dir bedeutet?“, fragte sie verständnislos. „Weil ich es wirklich nicht wusste. Ich hing doch eigentlich an Sora, aber dann war da diese Anziehung, die von dir ausging. Irgendwie hattest du langsam angefangen, Sora aus meinem Kopf zu verdrängen und das war alles so seltsam, weil ich nie so über dich nachgedacht habe. Und weil ich immer dachte, Sora wäre einfach perfekt für mich“, erklärte er. Mimi presste die Lippen aufeinander und schob ihren Teller von sich. Sie hatte ihre Pizza nicht aufgegessen. „Ich weiß, dass ich dich ziemlich verletzt habe. Es tut mir wirklich leid“, murmelte er. Langsam schüttelte sie den Kopf und lächelte matt. Der Kellner räumte die Teller ab und Tai verlangte nach der Rechnung. Mimi kramte in ihrer Tasche nach ihrem Portemonnaie, doch Tai hielt sie auf. „Lass‘ mal. Bist eingeladen.“ „Oh… wirklich?“ Sie machte große Augen. Er zuckte mit den Schultern. „So macht man das doch als Typ auf einem Date, oder nicht?“ Sie lächelte nur. „Die Stunde ist übrigens um“, bemerkte sie, als sie sich auf den Weg nach Hause machten. Langsam schlenderten sie die dunklen Gassen Odaibas entlang. „Ich bin mir sicher, du hast nichts dagegen, wenn wir noch eine Stunde dran hängen?“, fragte Tai verschmitzt grinsend. „Vergiss es. Eine Stunde ist eine Stunde“, antwortete sie konsequent. „Sturkopf.“ Sie kamen an Mimis Wohnhaus an und sie drehte sich zu ihm herum. „Also vielen Dank für die Einladung zum Essen, Herr Yagami“, sagte sie lächelnd. „Das dürfen Sie gern jederzeit wieder tun.“ Er verdrehte die Augen. „Gewöhn‘ dich nicht dran.“ Dann beugte er sich zu ihr herunter und küsste sie auf die Lippen. Sofort erwiderte sie seinen Kuss und vergrub die Hände in seiner Jacke. Er legte seine Hände an ihre Wangen und intensivierte den Kuss noch. Es fühlte sich viel besser an als die bisherigen hastigen Küsse, die sie getauscht hatten. In dem hier steckte mehr Sehnsucht, mehr Leidenschaft, mehr Vorfreude auf das, was jetzt noch kommen würde. Zögerlich lösten sie sich voneinander. „Gute Nacht“, flüsterte Mimi und ließ ihn los. „Willst du mich gar nicht fragen, ob ich noch mit hoch komme?“, raunte er. „Nein“, antwortete sie entschieden. Er stutzte. „Was? Dein Ernst?“ „Kein Sex beim ersten Date“, sagte sie gewichtig und hob den Zeigefinger. „Erstes Date? Was zum…“ „Alles, was wir bisher hatten, waren ja wohl kaum Dates.“ „Aber Mimi… wir könnten doch… wir müssen ja nicht… ich könnte…“ „Die Stunde ist um“, unterbrach sie ihn und zuckte mit den Schultern. Tai war völlig perplex. Nach allem, was sie in der Pizzeria besprochen hatten und so, wie sie sich gerade geküsst hatten, war er fest davon ausgegangen, dass sie die Nacht gemeinsam verbringen würden. Vielleicht ohne miteinander zu schlafen, aber doch wenigstens zusammen. Immerhin würde für sie beide nun eine neue Phase beginnen. „Du… du meinst das echt ernst“, stammelte er. „Kontrollfreak“, erwiderte sie nur. „Sehen wir uns morgen?“ Sie lächelte unschuldig. „Ähm…“, verwirrt dachte er darüber nach, ob er morgen Zeit hatte, „ja… ja. Klar.“ „Gut. Meine Eltern sind morgen Nachmittag nicht da. Du kannst also zu mir kommen.“ Sie lächelte verwegen, drehte sich um und ging ins Haus. Einen Augenblick lang stand Tai noch immer irritiert an Ort und Stelle und starrte ihr hinterher, bevor er sich endlich selbst auf den Weg nach Hause machte.   _   „Mann, endlich haben wir mal Zeit, deinen Geburtstag ein bisschen zu feiern“, seufzte Kari glücklich und lächelte T.K. an. „Sonntag war eben ein blöder Tag.“ Zumindest blöd, um ihn mit Kari zu verbringen. Stattdessen hatte T.K. seinen Geburtstag mit seiner Familie verbracht. Sie hatten zu viert einen Ausflug aufs Land gemacht. Hiroaki und Natsuko hatten gesagt, er könnte Kari ruhig mitnehmen. Immerhin war sie seine Freundin und es war sein Geburtstag. Doch er wusste, dass Kari niemals zugesagt hätte, um das Familientreffen nicht zu stören. Stattdessen hatte sie ihm versprochen, seinen Geburtstag bei ihr zu Hause nachzufeiern. Ihre Eltern waren über Nacht in einem Hotel, da sie noch immer an ihrer Ehe arbeiteten, während Tai ein Date mit Mimi hatte und sicher erst spät abends wiederkommen würde. Sie waren also ein paar Stunden ganz für sich allein. Er strich Kari mit einer Hand über den Rücken, während sie vor dem Ofen stand und auf das Piepen wartete, das verkündete, dass die Pizza fertig war. Sie lächelte ein wenig schüchtern und schmiegte sich an ihn. „Hast du schon eine Idee, was du nach dem Essen machen möchtest?“ „Hm, keine Ahnung“, antwortete er. „Wir könnten einfach ein bisschen quatschen und entspannen.“ „Quatschen und entspannen? Etwa so?“ Sie drehte sich zu ihm um, legte die Hände in seinen Nacken und küsste ihn. Überrascht erwiderte er ihren Kuss und legte die Arme um ihre Taille. Es war ein zärtlicher Kuss und T.K. spürte sein Herz schneller schlagen. Kari presste sich näher an ihn und er spürte deutlich, wie sein Körper auf sie reagierte. Schon länger wollte er mehr als nur küssen und kuscheln, doch er hatte sie nicht unter Druck setzen wollen. Er hatte sich kaum getraut, sie zu berühren, weil er befürchtete, er könnte ihr damit Angst machen. Sie hatte bisher von sich aus noch keine Anstalten gemacht, weiterzugehen, weshalb es T.K. jedes Mal peinlich war, wenn sein Körper so deutlich zeigte, dass er mehr wollte. „Ich glaube, das könnte mir gefallen“, murmelte er. Sie kicherte leise und küsste ihn erneut. Ihre Hände fuhren dabei langsam über seine Brust und seinen Bauch und blieben am Bund seiner Jeans hängen. Er ließ daraufhin seine Hände zu ihrem Po wandern und musste zugeben, dass es sich unglaublich gut anfühlte. Vielleicht würden sie heute weitergehen. Zumindest schien sie auf einmal neugieriger zu sein. Er spürte ihre Fingerspitzen unter seinem T-Shirt, wie sie vorsichtig über seine Haut strichen. Er zog sie noch näher an sich und intensivierte den Kuss. Er war sich ganz sicher, dass sie seine Erregung deutlich spüren konnte, doch es schien sie nicht zu stören. Das Piepen des Ofens riss sie aus ihrer Trance und sie sahen sich in die Augen. „Ähm…“, machte Kari verlegen und strich sich eine Haarsträhne hinter das Ohr. „I-ich glaube, die Pizza ist fertig.“ „Mhm“, machte T.K. Er hatte überhaupt keinen Hunger mehr. Zumindest nicht auf Pizza. Sie verfrachteten die beiden Pizzen aus dem Ofen auf zwei Teller und setzten sich an den Esstisch. Zögerlich begannen sie mit dem Essen und vermieden es in den ersten Minuten, sich anzusehen. T.K. konnte jedoch Karis Fuß unter dem Tisch spüren, der ihn immer wieder wie zufällig anstupste. Sie wirkte ein wenig nervös. „Wir können auch noch einen Film gucken, wenn du willst“, sagte er und sah sie über den Tisch hinweg an. „Und dann einfach schlafen gehen.“ „Ich glaube, mir ist heute nicht nach einem Film“, erwiderte Kari und lief rosa an. „Quatschen und… entspannen klingt besser.“ „Okay, wenn du dir sicher bist“, meinte er schulterzuckend. „Ich glaube, es wird mal langsam Zeit, dass wir… ein bisschen quatschen und entspannen“, nuschelte sie und senkte den Blick. T.K. hob eine Augenbraue. „Nur um sicher zu gehen: Wir sprechen gerade über Sex, oder?“ Sie verschluckte sich an ihrer Pizza und trank einen großen Schluck Wasser. „Kari, wir müssen das nicht machen. Wir können uns auch noch viel länger Zeit lassen. Uns drängt doch nichts“, redete T.K. weiter. „Ich… ich will aber endlich wissen, wie es ist“, sagte sie. „Wahrscheinlich total überschätzt“, meinte T.K. grinsend. „Glaubst du? Alle reden andauernd davon. Also muss es doch irgendwie toll sein.“ „Es reden auch alle andauernd über Schule.“ Unsicher sah Kari ihn an. „Du willst es also nicht versuchen?“ „Was? Doch, klar. Ich will nur nicht, dass du irgendwas tust, weil du denkst, du müsstest es tun.“ „Das denke ich doch gar nicht. Ich bin nur neugierig und bin froh, dass ich jemanden wie dich zum Ausprobieren habe.“ Er grinste verwegen. „Deswegen bist du also mit mir zusammen.“ „Was? Nein!“, rief Kari erschrocken, sodass er lachen musste. „War doch nur ein Witz.“ Langsam aßen sie ihre Pizza auf und räumten die Teller in den Geschirrspüler. Dann gingen sie in Karis Zimmer und schlossen die Tür hinter sich. Unschlüssig standen sie mitten im Raum. „Also… tun wir es jetzt?“ T.K. lächelte, legte die Hände an ihr Gesicht und verwickelte sie in einen innigen Kuss. Als er damit begann, am Saum ihres Oberteils herumzuspielen, unterbrach sie den Kuss. „Warte. Ich zünde ein paar Kerzen an“, verkündete sie und stürmte schon aus dem Raum. „Kerzen?“, fragte T.K., als sie mit einem Feuerzeug bewaffnet zurückkam und begann, die Kerzen in ihrem Zimmer anzuzünden, die sich auf dem Fensterbrett, ihrem Nachttisch, ihrem Schreibtisch und auf ihren Regalen befanden. „Naja. Für eine schönere Stimmung oder so. Und außerdem hast du ja auch Geburtstag. Zum Geburtstag gehören Kerzen“, erklärte sie. T.K. ließ sich auf ihrem Bett fallen, streckte sich aus und beobachtete sie dabei, wie sie eine Kerze nach der anderen entflammte. Als sie fertig war, schaltete sie das Deckenlicht aus und sah sich im Zimmer um. „Geht es so? Oder ist das zu dunkel?“, fragte sie unsicher. „Kommt drauf an, wie viel man sehen möchte“, antwortete T.K. trocken. „Vielleicht ist es besser, wenn wir nicht so viel sehen.“ Er lachte. „Jetzt hör‘ endlich auf, dir über die Beleuchtung Gedanken zu machen.“ „Ist ja schon gut.“ Sie legte das Feuerzeug auf ihrem Schreibtisch ab. „Soll ich noch Musik anmachen?“ Er seufzte tief. „Kari…“ „Ist ja gut, dann eben nicht“, erwiderte sie eingeschnappt und verschränkte die Arme vor der Brust. „Und wie machen wir das jetzt?“ Schwungvoll setzte er sich auf und streckte eine Hand nach ihr aus. „Komm‘ her.“ Zögerlich ging sie zu ihm und ließ sich von ihm aufs Bett ziehen. Nun saßen sie sich gegenüber und sahen sich in die Augen. „Können wir irgendwas falsch machen dabei?“, fragte sie. „Kari“, murmelte er, „ich glaube, wir lassen es besser sein.“ „Was? Wieso?“ Verwirrt starrte sie ihn an. „Ich glaube, du willst das eigentlich gar nicht.“ Einen Augenblick lang erwiderte sie seinen Blick völlig regungslos, sodass er sicher war, sie würde ihm Recht geben und sie würden den Abend doch noch mit einem Film verbringen. Doch dann richtete sie sich auf, legte die Hände auf seine Schultern und drückte ihn sanft aber bestimmt zurück in eine liegende Position. Rittlings setzte sie sich auf seine Hüften, beugte sich zu ihm herunter und begann, ihn zu küssen. Mit einer Hand fuhr er in ihr Haar und erwiderte den Kuss, ließ sich einfach fallen. Ihre Lippen fühlten sich so weich an und sie schmeckte so süß. Ihre zittrigen Finger wanderten langsam unter sein T-Shirt und schoben es vorsichtig nach oben.   _   Auch, wenn Sora allein auf dem Konzert gewesen war, nachdem sie Tai und Mimi allein gelassen hatte, hatte sie sich gut amüsiert. Sie hatte sich zu einem Platz relativ weit vorn durchgequetscht und hatte in Ruhe der Musik lauschen und die Band beobachten können. Mehr oder weniger in Ruhe, denn natürlich hatten neben ihr noch tausende andere Fans das Konzert besucht. Als es vorbei war, wartete Sora draußen an der frischen Luft auf die Tokyo Rebels. Sie wollten gemeinsam noch in einen Club gehen und den Abend bei ein paar Drinks ausklingen lassen. Die Fans strömten gut gelaunt plaudernd und lachend an Sora vorbei, während sie wartete. Fröstelnd vergrub sie die Hände in den Taschen ihrer Jacke und trat von einem Fuß auf den anderen. Sie spürte ihr Handy in ihrer Tasche vibrieren und kramte es eilig hervor. Es war eine SMS von Matt.   Komm‘ in die Umkleide. Wir haben beschlossen, hier zu bleiben. Haben alles da, was wir brauchen. ;)   Verwundert packte Sora ihr Handy wieder weg und ging zurück in die Halle. Durch eine Tür erreichte sie den Gang, der zu den Umkleidekabinen und restlichen Räumen führte. Es dauerte eine Weile, doch als sie die richtige Tür gefunden hatte, klopfte sie vorsichtig an. Kurz darauf wurde die Tür von Matt geöffnet, der sie anlächelte. Der Duft von Duschgel ging von ihm aus und er hielt bereits eine Flasche Bier in der Hand. „Komm‘ rein.“ Er trat zur Seite, um sie einzulassen, und schloss die Tür hinter ihr. Musik schallte aus einer kleinen Anlage in einer Ecke des Raums. Auf einem Tisch standen drei offene Bierflaschen und eine Flasche Fruchtwein. Auf einem dunklen Sofa lagen ein paar Klamotten verstreut. „Hi Sora“, begrüßte Shin sie grinsend und umarmte sie. „Schön, dich zu sehen. Hübsch siehst du aus.“ „Danke“, erwiderte sie verlegen. Sie hatte sich heute etwas stärker geschminkt als sonst und trug einen kurzen Rock. Auch Ryo und Tsubasa begrüßten sie fröhlich und luden sie dazu ein, sich an den Tisch zu setzen. „Sag‘ mal, diese Mimi kommt heute nicht zufällig noch?“, fragte Ryo sie mit einem vielsagenden Gesichtsausdruck. „Ähm… nein, die hat andere Pläne“, antwortete Sora kichernd. „Oh, wie schade“, meinte er und setzte sich neben sie. Yamato nahm an ihrer anderen Seite Platz. „Möchtest du was trinken? Hab‘ extra Wein besorgt“, bot er ihr an und griff nach der Weinflasche. „Ja, gern“, erwiderte sie erfreut, dass er bei der Wahl der Getränke an sie gedacht hatte. Er lächelte, griff sich ein Glas und schenkte ihr Wein ein. „Also dann, Prost“, rief Shin gut gelaunt. Auch er und Tsubasa hatten sich inzwischen an den Tisch gesetzt. Sie ließen ihre Bierflaschen und das Weinglas aneinander klirren und nahmen jeder einen großzügigen Schluck. „Und Sora? Wie hat es dir gefallen? Was sagst du zu den neuen Songs?“, fragte Shin neugierig. „Die waren echt super. Total schön. Der zweite hat mir am besten gefallen“, antwortete sie begeistert. Tsubasa lachte. „Den haben wir in einer Nacht-und-Nebel-Aktion geschrieben. Wortwörtlich. Ging relativ fix.“ Sie unterhielten sich eine Weile alle fünf über das Konzert, über die Lieder und die kreischenden Fans. Nebenbei nippten sie immer wieder an ihren Getränken und sobald Sora ihr Glas geleert hatte, schenkte Ryo ihr nach. „Ich sollte lieber nicht so viel trinken“, murmelte sie verlegen. Sie konnte die Wirkung des süßen Weins bereits deutlich spüren. „Was? Wieso?“, fragte Ryo verständnislos. „Ich vertrage das nicht so gut“, gestand sie kichernd. „Ach was, man ist nur einmal jung.“ Es wurde ein wirklich schöner Abend. Sie redeten und lachten viel und Sora fühlte sich immer beschwipster, bis sie schließlich beschloss, nichts mehr zu trinken. Sie hatte diese ausgelassenen Abende unter Freunden wirklich vermisst und gemeinsam mit Matt und seiner Band hatte sie wirklich schon ewig nichts mehr unternommen, obwohl sie Shin, Ryo und Tsubasa von Anfang an gemocht hatte. Umso mehr genoss sie die Stunden, die sie miteinander verbrachten, als wäre heute der beste Abend der Welt. Schließlich machte sich erst Ryo und dann auch Tsubasa und Shin auf den Heimweg. Matt erklärte ihr, dass er noch einmal auf die Toilette musste und sie dann auch gehen konnten. Sora stand von ihrem Stuhl auf und ließ sich der Länge nach auf das Sofa fallen. Sie seufzte tief. Der Wein war ihr zu Kopf gestiegen. Ihr war ein wenig schwindelig und sie fühlte sich ganz benebelt. Sie hätte schon eher nichts mehr trinken sollen. Als Matt aus dem Badezimmer zurückkam, musterte er sie verwirrt. „Alles okay mit dir?“, fragte er und setzte sich zu ihr auf die Couch. „Ja. War nur ein bisschen viel Wein“, nuschelte sie lächelnd. Ihr Kopf ruhte auf der einen Armlehne, ihre Füße auf der anderen. Matt grinste. „Verstehe. Du kannst ja noch fünf Minuten liegen bleiben, bevor wir uns auf den Heimweg machen.“ „Ja, das wäre gut“, murmelte sie. „Es ist echt schön, dass du heute dabei warst“, sagte er schließlich. „Ich fand es auch schön. War echt ein witziger Abend“, erwiderte sie. „Können wir gern wiederholen. Die Jungs haben dich echt gern. Ich glaube, die würden sich freuen“, meinte er. „Und du?“, rutschte es Sora heraus. „Würdest du dich freuen?“ „Ich?“ Er machte ein verblüfftes Gesicht. „Das weißt du doch.“ „Tu ich das?“ Sora dachte unwillkürlich an Mittwoch zurück, als Matt sie von der Arbeit abgeholt hatte. Sie waren kurz davor gewesen, sich zum Abschied zu küssen, doch dann hatte er sie lediglich auf die Wange geküsst und ihr eine gute Nacht gewünscht. Sie sahen sich in die Augen, bis er den Blick abwandte. „Sora, du weißt doch, dass es nicht geht.“ „Dass was nicht geht?“ Er seufzte leise. „Schon gut.“ Sie setzte sich auf, sodass er sie wieder ansah. Vorsichtig legte sie die Hände an seine Wangen und näherte sich ihm, doch er wich zurück. „Tu‘ das nicht“, murmelte er. „Ich mach‘ doch gar nichts.“ Sie ließ ihn nicht los. „Doch. Du siehst mich so an.“ „Wie sehe ich dich denn an?“ „So, als wäre ich der Einzige, der dich jemals glücklich machen könnte“, nuschelte er. „So, als hätten wir eine Chance.“ „Wir könnten eine Chance haben.“ Sie beugte sich wieder näher zu ihm und diesmal wich er nicht zurück. Er schluckte hörbar und erwiderte ihren Blick. „Sora, bitte. Wenn du so weitermachst, kann ich nicht garantieren, dass ich mich zurückhalten kann.“ Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. „Ich will gar nicht, dass du dich zurückhältst“, antwortete sie ebenso leise und überbrückte den letzten Abstand zwischen ihnen. Gierig zog sie ihn an sich und verwickelte ihn in einen leidenschaftlichen Kuss. Seine Arme schlangen sich um ihren Körper, sodass sie kurzerhand rittlings auf seinen Schoß kletterte. Verlangend presste er sie an sich, vertiefte den Kuss und ließ seine Hände über ihren Körper wandern. Sora genoss diese Berührungen und das Gefühl, das ihren gesamten Körper erfasste, wenn er sie küsste. Alles fühlte sich kribbelig an und sie hatte das Gefühl, keine Kontrolle mehr über ihren Körper zu haben. Sanft biss sie Matt in die Unterlippe, schmeckte seinen Geschmack auf ihrer Zunge und konzentrierte sich ganz auf ihn. Doch schließlich war es vorbei und sie lösten den Kuss atemlos. Etwas beschämt sah sie ihm in die Augen. „Ich… tut mir leid.“ „Nein“, hauchte er. „Matt…“ „Ich glaube, ich bringe dich jetzt besser nach Hause“, murmelte er. Sie zögerte, doch dann nickte sie langsam. „Okay.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)