Federschwingen von RhapsodosGenesis ================================================================================ Ihr Zimmer war abgedunkelt, die Vorhänge zugezogen und das Licht ausgeschlossen. Den Mondschein hinter dem Fenster konnte sie nur erahnen. Kyrie lag zusammengekauert in ihrem weichen Federbett, welches in der einen Ecke ihres wenig dekorierten Zimmers stand, und fasste die Erlebnisse des Tages gedanklich zusammen. Ihre Eltern hatten sie nach Hause gebracht. Ihren aufmunternden Worten nach zu urteilen, hatten sie erahnen können, dass sie geweint hatte. Sie hatten sie erfreut darüber unterrichtet, was sie an diesem Nachmittag – ihrem Geburtstag zu ehren – ereilen würde. Ihre Großmutter war kurz daraufhin erschienen und sie hatten zu viert einen wunderschönen Tag. Darauf, dass entgegen jeglicher Erwartung Melinda nicht erschienen war, hatte sie keiner angesprochen. Zum Glück … wobei- … Sie glaubte, dass sie es ausgehalten hätte – ohne erneut Tränen zu unterliegen. Für ihre zwanzig Jahre war sie ziemlich zerbrechlich, wie sie immer wieder feststellen musste … Aber sie hatte sich ganz der Freude hingegeben, ihre fernab der Hauptstadt lebende Großmutter Mirabelle, deren total ergrautes Haar immer zu einem sauberen Knoten gebunden war, endlich wieder gesehen zu haben. Sie hatte den ganzen Weg auf sich genommen, um den zwanzigsten Geburtstag ihrer Enkelin miterleben zu dürfen … Kyrie fühlte sich geehrt – und überglücklich … Allerdings bedauerte sie, dass Mirabelle bereits wieder abreisen hatte müssen. Es war sehr schade … Immerhin sahen sie sich so selten … Und woher wollte sie wissen, ob das nicht das letzte Mal sein hätte können? Immerhin war ihre Oma schon achtzig Jahre alt … Doch die Zeit, die sie mit ihr verbracht hatte – und mochte sie lediglich so kurz gewesen sein –, war eine positiven Erinnerung wert. Sie hatte sehr viel gelacht, so viel Neues erfahren … Erstaunlich … Eine alte Dame, die so viel erlebte … Das einzig neue, das sie zu erzählen gehabt hätte, wäre die Sache Melinda gewesen. Das Bild ihrer ehemaligen besten Freundin erschien vor ihrem geistigen Auge. Das rötliche Haar, die grünen Augen und ihr kokettes Lächeln … Langsam begann das Bild sich zu biegen und zu verändern – das Lächeln verzerrte sich zu einer höhnischen Grimasse und ihr rotes Haar färbte sich tiefschwarz. Instinktiv griff sie nach ihrem eigenen Haar. „Ich bin Kyrie …“, wisperte sie verzweifelt, „Ich“, betonte sie, „bin Kingston Kyrie.“ Sie setzte sich langsam auf und ihr Blick streifte dabei den Wecker, der die Uhrzeit anzeigte. 22:38 Uhr … Sie sollte schlafen. Morgen war es wieder Zeit für die Universität. Nur weil sie heute Geburtstag hatte, gebot ihr das nicht das Recht, morgen einfach dem Unterricht fern zu bleiben. Immerhin würde sie morgen etwas über die sieben Todsünden erfahren. Sie legte sich zurück und schloss langsam die Augen … Melinda … Kyrie saß auf einer Bank im Pausenhof, den man extra für die Schüler der drei Universitäten eingerichtet hatte. Das grüne Gras leuchtete ihr entgegen, während sie sich an die große Eiche lehnte, die direkt mit der kreisrunden Bank darum herum verbunden war. Es war seit zwei Monaten, seit dem Beginn ihres Studiums, ihr Treffpunkt mit ihrer besten Freundin Melinda. Mittlerweile hatte sie ihre Angst, Melinda würde sie alleine lassen, überwunden. Sie vertraute ihr. Ihrer besten Freundin. Und darum würde sie auch weiterhin mit einer Engelsgeduld auf das Auftauchen derer warten. Sie schaute sich noch einmal nach dem dunkelroten Haar der anderen um, doch nirgendwo erschien es – na ja, bei den Menschenmassen, die hier herumschwirrten, verwunderte sie das kaum. Doch sie spürte noch immer den Blick auf sich ruhen. Diese stechend blauen Augen Nathans, die sich ihr schlau und wissend in den Rücken bohrten und ihr das eine ums andere Mal eine Gänsehaut verpassten … Sie unterdrückte ein Schaudern. Melinda sollte sich bitte beeilen … Kyrie nahm ihr Handy aus der Umhängetasche, die zu ihrem roten Kleid, das sie heute trug, passte. Sie gab zwar nicht viel auf Mode, aber wie ein Clown wollte sie doch nicht herumlaufen. Die Leute lachten so schon genug über sie … Da wollte sie ihnen nicht noch mehr Gründe verschaffen, als sie ohnehin schon fanden. Keine neue Nachricht. Hatte ihre Lesung etwa länger gedauert? Das wäre schade gewesen – so lange hatte Kyrie doch auch wieder nicht Pause … „Lass den Kopf nicht hängen“, ertönte eine muntere Männerstimme aufgeweckt neben ihr. Automatisch gehorchte sie und begutachtete Nathan, der direkt vor ihr stand. Wieso war er auf sie zugekommen? Sonst beobachtete er sie auch immer nur von weiter Ferne. Und heute kam er wieder zurück? Sie sollte es wohl einfach als gegeben hinnehmen … „Ich warte auf Melinda“, teilte sie ihm sachlich mit. „Verschwende deine Freizeit lieber nicht mit Warten“, riet er und zuckte mit den Schultern, „Ich denke, sie wird heute nicht kommen.“ „Woher willst du das wissen?“, fragte Kyrie skeptisch nach und runzelte dabei leicht die Stirn. Was hatte er schon wieder mit Melinda zu tun? Wieso kannte er sie überhaupt? Spionierte er ihr wirklich nach …? „Nur ein Tipp“, tat er seine Worte leichthin ab und machte kehrt, um zu einer Gruppe Stundenten zurückzukehren, die lauernd in ihre Richtung schauten. Als Nathan zu ihnen stieß, schien er etwas Lustiges zu sagen – zumindest lachte plötzlich der ganze Haufen. Kyrie verschränkte die Arme. Würde Melinda wirklich nicht kommen? Ein letzter Blick auf ihr Handy ließ sie zu keinem anderen Schluss gelangen. Kyrie atmete tief durch. Sie hätte auf Nathan hören sollen … Ihre Pause hätte sie auch sinnvoller nutzen können … Sie hätte sie nicht zwangsläufig verschwenden müssen. Immerhin hatte er sie gewarnt. Die Stunde war um. Der Dozent packte seine Sachen zusammen und rauschte eiligen Schrittes aus dem Vorlesesaal. Ihre Mitstudenten sammelten sich eilig in kleinen Grüppchen und tratschten. Sie waren nicht sehr viele Leute im Theologiestudium, doch sie erwiesen sich als mehr als genug. Kyrie erhob sich und verstaute ihre Notizen in ihrer Tasche. Danach verließ sie den überfüllten Saal, der mit lauter kleinen Tischchen und Stühlen für die Lernenden ausgestattet war. Dabei fiel ihr auf, dass Nathan gar nicht mehr im Raum war. Na gut – viel mehr bemerkte sie, dass seine Fangemeinde gar nicht dastand und laut lachte. Sie schlenderte aus dem Raum und durchquerte den Korridor. Während sie aus der Tür schritt, schweifte ihr Blick durch den Gang. Und plötzlich fiel ihr Blick auf Nathan – und die Frau in seinen Armen. Ihr schwarzes Haar umrahmte ihr schönes Gesicht – und ihre Lippen rückten immer näher an Nathans heran. Sie küssten sich. Etwas in Kyrie zerbrach. Plötzlich wurde ihr bewusst, was das bedeutete. Das nette Lächeln Melindas. Ihr lieblicher Wimpernschlag – und ihr Beste-Freundin-Getue. Jede Umarmung, jedes Lachen – alles war nur auf diesen Moment ausgerichtet. Zerstören … Sie wollte Kyrie zerstören … Nein … das war wohl bloß der nebensächliche Grund … falls sie das überhaupt bedacht hatte. In Kyries Augen sammelten sich Tränen an. Sie starrte auf die so erdunkelten Haare Melindas. Auf ihr Gesicht mit den großen Augen und den zu einem Lächeln verzogenen Lippen. Und dann kreuzten sich ihre Blicke. Sie glaubte, in einen Spiegel zu sehen. Plötzlich schmiegte sich Melinda ganz fest an Nathan – und grinste zu ihr herüber. Ihre Lippen formten stumme Worte … „Du hast verloren“, teilte sie ihr leise mit. Kyrie wandte eilig den Blick ab und machte kehrt. Sie hatte sie also bloß ausgenutzt? Hatte sich an sie herangeschlichen, um mehr über Nathan zu erfahren. Schon wieder. Schon wieder war es ihr passiert. Dieser Beobachter brachte nur Leid über sie! Immer wieder kam jemand und setzte sich in ihrem Herzen fest – und nach viel zu kurzer Zeit schlugen sie zu und verkrüppelten sie. Alle … alle liefen sie zu Nathan. Jeder wollte sie nur wegen Nathan. Sah überhaupt jemand Kyrie? Sah jemand mehr als langes, schwarzes Haar, als dunkelbraune Augen, als liebliche Kleidung und als ein schüchternes Lächeln? Glaubte irgendjemand daran, dass es jemanden hinter dieser Fassade gab – hinter der Fassade, die jeder als Nathans Grund sah, ständig zu ihr herüberzublicken? Sie stürmte davon – den Gang entlang. Und die Tränen sickerten unaufhörlich aus ihren Augen. Sie presste ihren Polster an sich und hielt einen erneuten Gefühlsausbruch zurück. Wieso passierte das nur ihr? Niemand, der nicht mit ihr verwandt war, scherte sich um sie oder darum, wie es ihr erging. Keiner … Immer nur ließ Nathan seinen Blick auf ihr bewenden und schien sämtliche Menschen von ihr fernzuhalten. Und immer wieder durchbrach irgendjemand diesen Wall. Und am Ende stellte sich ständig heraus, dass derjenige es bloß genoss, im Blickfeld Nathans zu stehen. Er war ein ansehnlicher, junger Mann mit einem kecken Lächeln und immer einem spontanen Spruch auf den Lippen – er war anziehend und es war bestimmt ein schönes Gefühl, sich in seinen Armen zu befinden … Doch ständig von diesen blauen, geheimnisvollen Augen, die so viel mehr zu wissen schienen, angestarrt zu werden … Kyrie hasste dieses Gefühl. Doch niemand, dem sie sich entsprechend anvertraute, wollte ihr beistehen und ihr Tipps geben, wie sie das von sich abwandte. Ihre „Freunde“ beglückwünschten sie, dass der allseits beliebte Nathan sich ihr zuwandte und ihre Familie tat es als „Hirngespinst“ ab. Nathan und sie kannten sich bereits von Klein auf. Früher hatten sie immer miteinander gespielt – damals, als er noch in ihrer Nachbarschaft gelebt hatte. Auch in der Grundschule waren sie Freunde gewesen. Aber sobald es darum ging, sich in Gruppen der großen Menge anzuschließen, als sie dann in die nächst höhere Schule gelangten, wandte er sich von ihr ab und ließ sie zurück, um sich selbst der Menge hinzugeben. Vielleicht hatte sie diesen plötzlichen Abschied niemals verkraftet … vielleicht hatte sie aber auch damals schon seine Blicke gespürt, die sie wieder und wieder verfolgten … Hatte er sie solange schon damit abgeschreckt? Und für andere Leute zur Zielscheibe gemacht – ob positiv oder negativ, wollte Kyrie gar nicht beurteilen. Gerade als sie das Kissen wieder etwas locker lassen wollte, ertönte ein lautes Klopfen an der Eingangstür. Vor Schreck presste sie das weiche Material wieder an sich. Wer konnte das sein? Ihr Blick fiel erneut auf den Wecker. 23:46 Uhr. Ziemlich spät für Besuch. Ruhig verharrte sie. Sie wollte herausfinden, ob ihren Eltern das Klopfen aufgefallen war. Sie würden doch nach unten gehen, wenn dem so war … Erneut hämmerte jemand gegen die Tür. Wer konnte das sein? War es vielleicht die Polizei? War etwas passiert? Das Haus schien in der Ruhe zu versinken. Ihre Eltern schliefen wohl bereits … Sie wünschte, sie würde auch schon schlafen und hätte das Klopfen dadurch ignorieren können, aber – nein! Nein … Das war feige. Sie war schon zwanzig Jahre alt. Sie musste ein wenig mehr Standhaftigkeit beweisen …! Nach dem dritten Klopfen erhob sie sich zögerlich. Wer nur …? Sie stand auf und zog sich ihren Morgenmantel über, um nicht jedem ihr weißes Seidennachthemd zu zeigen, das bequem weitläufig war und ihrem Körper mehr die Form eines Kartoffelsacks verschaffte, als dem eines Menschen. Doch sie näherte sich ihrer eigenen Tür und schloss sie leise. Wenn es jemand Gefährliches war, würde sie einfach die Tür wieder zuschlagen. Wenn es jemand Wichtiges war, würde sie ihre Eltern wecken … und wenn es jemand Unwichtiges, Ungefährliches war, würde sie die Sache mit ihm schon hinkriegen und ihre Eltern konnten beruhigt weiterschlafen. Festen Schrittes – und trotzdem nahezu geräuschlos – ging sie den Gang entlang, der von ihrem Zimmer nach unten in das Parterre führte. Es war ein Wunder, dass sie dieses Klopfen überhaupt gehört hatte. Als hätte es ihre Gedanken wahrgenommen, ertönte es erneut. Eine ziemlich geduldige Person … Es schauderte sie, als sie in der Dunkelheit des schlafenden Hauses herumschlich. Vorsichtig brachte sie die Treppen hinter sich. Je näher sie der unheilvollen Tür kam, desto mehr beschleunigte sich ihr Pulsschlag. Sie dachte, ihr Herz würde ihr bald aus dem Mund springen. Weshalb war sie so nervös? Vielleicht wollte bloß jemand nach einem Busplan fragen, vielleicht … Sie fasste schnell zum Türgriff, als dieser in erreichbarer Nähe war, um nicht sofort zurückzulaufen. Sie würde warten. Beim nächsten Klopfen würde sie öffnen. Das würde sie … Ganz bestimmt … Und letztlich ertönte das fünfte Klopfen. Sofort zog sie die Tür einen Spalt weit auf. „Guten Abend“, begrüßte sie ihr Gegenüber durch den wenige Finger breiten Spalt. Doch sie blickte in kein Gesicht. „Was …“, hauchte sie, als sie die in dunkle Kapuzen gehüllten Gestalten vor sich realisierte. Ihre Augen weiteten sich, als sie bemerkte, dass dort mindestens fünf Personen – nein, es waren sogar acht! – standen. Alle trugen einheitlich dunkle Mäntel, aus einem Stoff gefertigt, der im matten Mondschein einen unheimlichen Glanz verursachte. Sie wirkten so fremdartig in ihren Mänteln und den verhüllten Gesichtern … Aber weshalb verströmten sie dieses unheimliche Gefühl? Diesen Ausdruck der Unmenschlichkeit … Ihre Form deutet eindeutig darauf hin, dass es sich bei ihnen um Menschen handelte, aber … „Kyrie Kingston?“, ertönte eine klare, männliche Stimme – sie gehörte dem Vermummten, der seinen Platz ganz vorne eingenommen hatte. Wer war das? Weshalb kannten sie ihren Namen? Ihre Adresse? War das ein dummer Streich?! Sofort verringerte sie den Abstand der Tür zum Türrahmen und die Hälfte. Ein kleiner Kraftakt - und die Tür würde wieder ins Schloss fallen, ohne von diesen seltsamen Figuren geöffnet werden zu können. „Ja?“, antwortete sie daraufhin leise. Zögerlich und ein wenig heiser fügte sie hinzu: „Das … bin ich …“ „Gewähre uns Eintritt“, forderte eine andere der Personen – diesmal eine Frau. „Deine Gebieter wollen das Gesicht ihrer Untergebenen erkennen“, sagte eine andere Frau. Sie trat einen Schritt zurück. Sie wusste nicht genau, weshalb sie auf diese Leute hörte. Sie hatte Angst. Furchtbare Angst. Wer waren sie? Woher kannten sie sie? Was meinten sie mit Gebieter? Noch ein Schritt zurück. Der vorderste Mann schob die Tür sachte auf und trat gebieterisch ein, wobei ihm der Rest herrisch folgte. Zu siebt vor ihr versammelt, wirkten sie wie die Herrscher der Welt. Und benahmen sich auch genauso – sie verströmten plötzlich eine göttliche Aura … Und der erste begann, seinen Mantel aufzuknöpfen, um ihn daraufhin von sich zu werfen, was er in einer ausschweifenden Geste tat. Sein silbernes Haar ließ ihn alt wirken, doch sein Gesicht strotzte vor Jugendlichkeit – er wirkte nicht viel älter als sie selbst es war. Seine hellblauen Augen, die an kaltes Eis erinnerten, blickten sie nicht wirklich an – er sah mehr durch sie hindurch. Doch auch sie hatte nicht viel Zeit, sein schönes Gesicht zu bewundern – die Federschwingen auf seinem Rücken und der goldene Glanz, der plötzlich um ihm herum lag, bannten ihre Aufmerksamkeit. Und sie fühlte sich wie in einem Traum, als alle sieben ihre Mäntel losgeworden waren und alle in vereinter Schönheit vor ihr standen – einer wundersamer als der andere und doch stach keiner unter all diesem zauberhaften Leuchten heraus. „Kingston Kyrie …“, erklang die Stimme der Frau, die vorhin zuerst gesprochen hatte. Mittlerweile erkannte sie deren Schönheit, die in ihrem kurzen, braunen Haar verborgen lag, welches von schlau dreinblickenden, grünen Augen, die ein wenig zusammengekniffen waren, um ihre Umgebung besser einsehen zu können – doch diese Geste minderte ihre Vollkommenheit keineswegs. Vielmehr unterstrich sie diese … „Dir sei es von nun an gegönnt, dich deiner wahren Gestalt zu bedienen“, erklangen die Worte von einem blonden Mann, der sie eingehend musterte. Seine Worte hätten ihr wohl einen Schock verpasst, wäre sie nicht so erstaunt über jenes achte Gesicht gewesen, das sich im Glanz der sieben anderen verlor. Nathan. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)