Geliebter Ehemann von demona1984 (Fortsetzung zu `Geliebtes Haustier`) ================================================================================ Kapitel 32: Kapitel 26 (ohne Adult) ----------------------------------- Eine knappe halbe Stunde später saß Voldemort mit Talisha auf der Couch, Beide eingewickelt in eine flauschige Decke und teilten sich einen Teller mit verschiedenen Fruchtstücken. Severus und Charlie waren in die Kerker verschwunden, sie wollten nach der durchwachten Nacht schlafen, genau wie Vlad, der von Ioan sehnlichst erwartet wurde. Auch Harry hatte angefragt ob Voldemort nicht lieber ins Bett wollte doch dieser hatte abgelehnt. Er wollte erst mal ein bisschen Zeit mit seiner Tochter verbringen, er hatte sie lange genug nicht mal umarmen können. Tali schien das genauso zu sehen. Entgegen ihrer normalen Angewohnheit, nie lange auf einem Platz sitzen zu bleiben, kuschelte sie sich an ihren Vater und machte keine Anstalten, jemals wieder aufzustehen. Harry und Lucius, der auf Harrys Wunsch da geblieben war, saßen auf dem zweiten Sofa, jeder eine Tasse Kaffee in der Hand. „Jetzt erklärst du mir nochmal, warum ich hier bleiben sollte?“, forderte Lucius ihn gerade auf. „Weil ich die ganze Nacht wach war, eigentlich hundemüde bin und meinen geliebten Mann nicht mehr alleine ins Bett bekomme. Da du gerade eh nichts zu tun hast“, grinste Harry. „Ich hätte genug zu tun. Die Bevölkerung zweifelt langsam daran, dass ihr Zwei noch lebt. Es kommt immer wieder zu kleinen Aufständen, die wir momentan noch niederschlagen können aber wir müssen bald ein Exempel statuieren“, erklärte Lucius. Sofort lag Voldemorts Blick auf ihm bevor er fragte, „wie äußern sich diese Aufstände?“ „Vermehrte Protestredner in der Winkelgasse, hetzerische Leserbriefe im Tagespropheten, es werden viele Anfragen beim Ministerium gestellt. Mein Schreibtisch quillt förmlich über, mein Lord“, gab Lucius zu. „So weit ich mich erinnere, habe ich dir das Du angeboten, oder?“ „Ja, habt ihr aber ich dachte, dass gilt nur solange ich mich um euch kümmere.“ Voldemort hob skeptisch eine Augenbraue und knurrte, „ich biete niemanden das Du an und ziehe es dann zurück. Was hast du bis jetzt dagegen gemacht?“ „Wir weisen die Protestredner dezent darauf hin, dass sie verschwinden sollen und sich so schnell nicht wieder blicken lassen sollen. Wir zeigen vermehrt Präsenz in der Winkelgasse sowie im Ministerium, Fenrir und die Werwölfe sind da eine sehr große Hilfe. Bis jetzt verzichten wir auf irgendwelche Gewaltanwendung.“ „Fenrir?“ „Ja, sein Ruf eilt ihm immer noch voraus. Aber das hält nicht ewig, unsere Lords müssen sich mal wieder draußen blicken lassen.“ „Wieso immer wir?“, maulte Harry, „reicht es nicht, dass die Todesser da sind?“ „Nein, das reicht nicht. Vor allem weil die Gerüchte um mein...Voldemort immer stärker werden, keiner glaubt mehr, dass er noch lebt und dein Verschwinden über fast drei Monate gibt den Gerüchten noch mehr Nahrung.“ „In wie weit?“, fragte Voldemort, nicht auf sein Stocken eingehen. „Das Netteste ist, dass er in Urlaub irgendwo hin ist. Das Schlechteste, dass er sich umgebracht hat weil er dich wirklich geliebt hat“, sagte Lucius. „Ich und Selbstmord?“ Selbst Voldemort grinste leicht bevor er leise auf Parsel zu singen begann, sowohl Tali wie auch Harry lauschten ihm gespannt während Lucius fragend eine Augenbraue hob. Doch dann lehnte er sich zurück und entspannte sich, es war zwar eine sehr ungewöhnliche Situation doch irgendwie genoss er es durchaus. Wer hätte früher gedacht, dass er mal mit dem Dunklen Lord per Du sein würde? Doch die durchwachte Nacht forderte bald ihren Tribut von Harry, es fiel ihm immer schwerer die Augen offen zu halten und er lehnte schon eine ganze Weile an Lucius' Schulter. Dieser hatte das mit einem, teils fragenden, teil ängstlichen Blick zu Voldemort kommentiert doch der war ganz auf seine Tochter konzentriert. Erst als Lucius merkte, dass Harry an seiner Seite eingeschlafen war, beschloss er zu handeln. Er rüttelte ihn leicht bis er aufwachte und meinte, „du solltest ins Bett gehen um zu schlafen.“ „Ich denke, du hast Recht. Mein Lord?“ „Bett klingt gut. Lucius, du nimmst die Kleine mit.“ „Ich muss ins Ministerium, nicht gerade der passende Ort für ein Kleinkind“, warf Lucius ein. „Wer ist heute mit Babysitten dran?“, gähnte Harry. „Ist egal, bring Talisha zu Neville und Blaise. Wenn ich schon Devon von dem Squib überzeugen soll, können sie auch auf Tali aufpassen“, knurrte Voldemort bevor er die Decke wegschlug. Tali plapperte fröhlich drauf los, allerdings immer noch mehr Parsel als Englisch und so konnten sich nur Voldemort und Harry darüber amüsieren. „Ihr solltet ihr dringend mehr Englisch beibringen“, schlug Lucius vor. „Machen wir. Mein Lord, könnt ihr selber aufstehen?“ Statt einer Antwort setzte Voldemort seine Tochter neben sich und stand langsam auf, er musste sich allerdings an der Lehne festhalten und seine Beine zitterten. Selbst diese kleine Bewegung schien schon zu viel für ihn. Harry schüttelte leicht den Kopf bevor er neben ihn trat und sich den freien Arm über die Schultern legte. „Warum sagt ihr nicht wenn es nicht geht?“, fragte Harry, „ach ja, ich vergaß, der Dunkle Lord darf ja jetzt keine Hilfe mehr annehmen.“ „Spar dir deinen Sarkasmus“, maulte Voldemort. „Braucht ihr mich noch oder kann ich gehen?“ „Geh ruhig und nimm unser Würmchen mit. Wir werden wahrscheinlich nicht zum Abendessen kommen.“ Lucius nickte nur nochmal, schnappte sich dann Talisha und verließ den Raum während das Mädchen nach seinen Haaren haschte. Sie hatte noch immer eine extreme Vorliebe für lange Haare. Harry brachte unterdessen seinen Mann ins Schlafzimmer. „Das ist so erniedrigend“, knurrte Voldemort. „Wieso? Wir haben euch seit sieben Monaten versorgt.“ „Eben deswegen. Erst liege ich wie eine Leiche sinnlos rum, ohne irgendeine Möglichkeit mich bemerkbar zu machen und dann kann ich nur die Lippen, die Augen und die Finger bewegen. Und jetzt, obwohl das Ritual funktioniert hat, bin ich immer noch auf fremde Hilfe angewiesen“, erklärte Voldemort, „das ist einfach erniedrigend.“ „Mein Lord, das ist Blödsinn und das wisst ihr ganz genau. Wann habt ihr Lucius eigentlich das Du angeboten?“, fragte Harry neugierig. Er ließ seinen Mann vorsichtig auf die Bettkante sinken und zog seinen Zauberstab, mit einem Wink wurden aus den zwei Einzelbetten wieder das breite Doppelbett. „In der Nacht als du wiedergekommen bist. Ich hatte nur bis jetzt keine Zeit um es dir zu sagen.“ „Ihr müsst mir nicht sagen wem ihr das Du anbietet. Aber ich bin froh darüber.“ „Wieso?“ „Naja, seht ihr ihn nicht als Freund an?“ Voldemort schnaubte leicht und meinte, „ich habe keine Freunde. Es kam mir nur seltsam vor.“ Während Harry erneut den Zauberstab schwang um sie auszuziehen, fragte er, „was kam euch seltsam vor?“ „Die Situation. Er hat sich um mich gekümmert, mich in dieser hilflosen Lage gesehen und soll mich weiterhin siezen? Wohl kaum. Deswegen habe ich ihm das Du angeboten, nicht weil ich ihn für einen Freund halte. Ich habe keine Freunde sondern nur eine Familie“, sagte Voldemort, der jetzt vorsichtig und langsam unter die Decke schlüpfte. „Ihr seht das alles viel zu ernst. Ihr habt Freunde, ihr wisst es nur nicht.“ „Harry, ich würde gerne schlafen und nicht über meine, nicht vorhandenen Freunde diskutieren. Komm her, es ist ewig her, dass ich dich in den Armen halten konnte.“ Jetzt musste Harry lächeln, er legte den Zauberstab auf den Nachttisch und glitt unter die Decke und in die Arme seines Mannes. Laut schnurrend schlang er die Arme um den dünnen, blassen Körper. Sein Mann hatte extrem abgenommen, trotz der guten Versorgung und der Krankengymnastik aber das würden sie schon wieder hinbekommen. „Merlin, wie habe ich das vermisst?“, murmelte Voldemort. „Nicht nur ihr.“ „Sag mal, wieso siezt du mich jetzt wieder? Du hast mich die ganze Zeit geduzt.“ „Da müsst ihr euch irren, das würde ich doch nie tun“, sagte Harry, der sich eng an Voldemort kuschelte. „Ich war gelähmt aber nicht taub!“ „Ihr müsst euch irren. Ihr wolltet schlafen, gute Nacht.“ „Harry!“ „Ja, mein Lord?“ Voldemort seufzte leise und murrte, „ich geb es auf. Nenn mich wie du willst. Solange du nicht Tom sagst, ist mir alles recht. Ich kann dich ja eh nicht dazu zwingen.“ „Ich bin froh, dass ihr es einseht. Gute Nacht, mein geliebter Lord.“ „Gute Nacht, mein geliebter Ehemann.“ Harry versuchte sich noch enger an ihn zu kuscheln bis Voldemort leise lachte und meinte, „du kannst nicht in mich rein kriechen.“ „Schade. Ich habe euch so vermisst, so schrecklich vermisst.“ „Ich weiß, ich habe es gehört. Was glaubst du, wie ich mich gefühlt habe? Mein Mann ruft nach mir und ich kann nicht reagieren. Ach ja, danke“, murmelte Voldemort. Harry, der schon fast eingeschlafen war, hob jetzt nochmal den Kopf und sah ihn schläfrig und fragend an. „Dafür, dass du, auch gegen meinen Willen, das Ritual hast durchführen lassen.“ „Ich habe euch doch gesagt, dass ich alles tu um euch wiederzubekommen. Jetzt schlaft, ihr müsst zu Kräften kommen“, lächelte Harry, der immer noch leise vor sich hin schnurrte. Voldemort sah ihn aus warmen Augen an, zog ihn dann sanft zu sich hoch und küsste ihn, der erste, wirkliche Kuss seit dem Endkampf. Harry öffnete seine Lippen um der Zunge seines Mannes Einlass zu gewähren, empfing sie mit seiner Eigenen, spielte und kuschelte mit ihr. Dunkles Schnurren erklang von Voldemort, durchzog seinen Körper und ließ einen warmen Schauer über seinen Rücken laufen. Immer weiter vertieften sie den Kuss bis Voldemort sich, mit einem schmerzerfüllten Keuchen, von ihm trennte. „Was ist los? Was ist passiert?“, fragte Harry aufgeregt. „Mein Rücken“, keuchte Voldemort, der sich langsam wieder in die Kissen sinken ließ. „Ich hole einen Schmerztrank.“ Schon war Harry aus dem Bett gesprungen und ins Labor gesprintet. Genauso schnell kam er wieder und flößte Voldemort den Inhalt ein. Dieser entspannte sich sichtlich, seufzte sogar erleichtert auf. „Besser?“, fragte Harry. „Ja, besser. Jetzt kann ich meinen Mann nicht mal mehr küssen ohne Schmerzen zu haben. Komm wieder her“, murrte Voldemort. Schnell kam Harry dieser Aufforderung nach, schmiegte sich wieder an die Seite seines Mannes und begann wieder leise zu schnurren. Es dauerte einen Moment doch dann erwiderte Voldemort das Schnurren. „Gute Nacht, mein Lord“, schnurrte Harry leise. „Gute Nacht, Harry.“ Diesmal hob Harry nicht nochmal den Kopf, er kuschelte sich an seinen Mann und schlief sehr schnell ein. Voldemort hingegen lag noch eine Weile wach. Die nächsten Tage trieb Harry seinen Mann beinah in den Wahnsinn, er umsorgte ihn rund um die Uhr und sorgte dafür, dass er keine Magie anwand. Was sich als das leichteste Problem raus stellte denn ohne Zauberstab war es Voldemort momentan nicht möglich zu zaubern. Er hatte ja schon gewusst, dass sein Stab zerbrochen war und für den Weg zu Ollivander war er einfach noch zu schwach. Doch das störte Voldemort wenig, er verbrachte seine Zeit mit Tali und Harry und kam langsam wieder zu Kräften. „Nein.“ „Doch.“ „Nein.“ „Doch.“ „Nein.“ Dass die Eheleute noch nicht ins Parsel gewechselt hatten, wunderte die Beobachter und Lucius wandte sich an seinen besten Freund, „wollen wir wetten?“ „Ich wette auf Voldemort“, gab Severus todernst zurück, das Eichhörnchen auf seiner Schulter nickte zustimmend. „Ernsthaft? Ich wette auf Harry. Um was?“ „Eine Flasche aus deinem Weinkeller.“ „Was setzt du ein?“, fragte Lucius etwas überrascht. „Ich brauche nichts, ich gewinne“, sagte Severus mit einem Deut auf die zwei streitenden Männer. Voldemort schnitt Harry mit einer Handbewegung das Wort ab und knurrte, „du wirst mich nicht davon abhalten. Ich brauche einen neuen Zauberstab und sowohl Severus wie auch Devon haben gesagt, dass meine Kräfte dazu ausreichen.“ „Aber es ist zu gefährlich“, protestierte Harry. „Nein, ist es nicht. Dank dir ist die Winkelgasse mit Werwölfen und Zauberern überschwemmt, es würde mich wundern, wenn mich irgendjemand zu sehen bekommt, der nicht zu uns gehört. Also entweder kommst du jetzt mit oder ich gehe ohne dich“, sagte Voldemort aufgebracht. „Keine Chance euch umzustimmen?“, fragte Harry. „Nein.“ „Ok, dann komme ich mit.“ „Gut, können wir dann endlich gehen?“, schnarrte Severus bevor er sich an Lucius wandte, „ich erwarte eine Flasche Pinot noir von deinen Weingütern in Frankreich. Lass es einen guten Jahrgang sein.“ Lucius verzog nur etwas geringschätzig das Gesicht und wandte sich zum gehen, „Ich flohe schon vor.“ „Was war das?“, fragte Voldemort. „Eine gewonnene Wette, Bruder. Kommt ihr Zwei jetzt?“ „Wo ist Tali?“ „Bei Blaise und Neville und ihr wolltet noch mit Devon reden.“ „Habe ich gestern als du bei den Werwölfen warst, er akzeptiert den Squib in seinem Stammbaum.“ „Mein Lord!“ „Ok, er akzeptiert das Kind. Besser?“, knurrte Voldemort während er nach einem Umhang griff. Sein Mann sah ihn vorwurfsvoll an und Severus meinte, „der Kleine hat einen Namen.“ „Du hast unsere Tochter die ersten Monate nur Würmchen genannt.“ „Das ist meine Enkelin, da darf ich das. Und jetzt ab in die Winkelgasse.“ Diesmal protestierte Harry nicht sondern warf sich seinen Umhang über und folgte dann Voldemort und Severus nach unten, sie würden von der Eingangshalle aus in den 'Tropfenden Kessel' flohen. Sie hatten sich gegen das plötzliche Auftauchen in der Winkelgasse entschieden und der 'Tropfende Kessel' war um diese Uhrzeit fast leer. Zudem hatte Lucius die wenigen Anwesenden vorgewarnt aber dennoch zuckten sie zusammen als das Feuer erneut grün aufflammte und schließlich die Führungsspitze des dunklen Ordens ausspie. Wobei Harrys ungewollt komischer Auftritt, er war wie immer aus dem Kamin raus gestolpert und hatte sich an Severus' Robe festgekrallt um nicht komplett hinzufallen, dafür sorgte, dass sich auf manche Gesichter ein leichtes Lächeln schlich. Voldemort ließ sich von seinem Amüsement nichts anmerken, sein Gesicht war wie immer eine eiskalte Maske. Harry warf seinem Mann einen unsicheren Blick zu, er mochte diese Maske nicht aber er wusste, dass es notwendig war und das sein Mann gar nicht anders konnte. In der Öffentlichkeit würde sich Voldemort nie so zeigen wie im privaten Umfeld, nie würde ihn jemand außer ihren Freunden so sehen. „Können wir?“, fragte Severus. Voldemort nickte nur knapp und ruckartig und setzte sich im gleichen Moment in Bewegung. Harry blieb an seiner Seite während sich Lucius und Severus einen Schritt zurückfallen ließen. Jetzt war er nicht mehr ihr Bruder und Freund, jetzt war er wieder der Dunkle Lord. Nicht, dass es Severus wirklich interessieren würde aber wenn sie ihre Position in der Zaubererwelt wieder festigen wollten, mussten sie eine geschlossene Einheit darstellen. Zudem hatte er Harry versprochen, sich zu benehmen, ... wenn er genauer darüber nachdachte, war das der eigentliche Grund warum er sich wirklich benahm. Severus riss sich selbst aus seinen Gedanken als Harry vor ihm die Mauer im Hinterhof mit dem Zauberstab an tippte und damit den Weg in die Winkelgasse öffnete. Harry stellte sofort fest, dass hier etwas nicht stimmte. Es waren weit weniger ihrer Anhänger hier als er eigentlich angeordnet hatte. Er sah sich suchend um, die Winkelgasse war gut besucht und noch war ihr Auftritt nicht bemerkt worden doch das war nur noch eine Frage der Zeit. Da, eine Hexe hatte sie entdeckt und machte ihre Freundin auf sie aufmerksam. Die zwei Frauen tuschelten miteinander, zwei Zauberer wurden darauf aufmerksam und suchten nach dem Grund dafür. Als sie Voldemort entdeckten, gut, das war nicht mehr schwer denn sie befanden sich mittlerweile mitten in der Winkelgasse, entfuhr dem Jüngeren ein leiser Schrei. Das war der Anfang. Überall erklangen jetzt überraschte Ausrufe, Finger zeigten auf sie, Kinder wurden von ihren Eltern zur Seite gezogen und es wurde nicht nur ein Zauberstab gezogen. „Der Erste, der hier zaubert, den verfluche ich“, zischte Voldemort.  „Das wäre sehr kontraproduktiv. Ihr müsst sie auch irgendwo verstehen, ihr seit seit jeher ihr Feind gewesen und sie hatten alle gehofft, dass ihr wirklich tot seit.“ „Nun, dann haben wir sie jetzt vom Gegenteil überzeugt.“ „Ich sehe ihre Begeisterung“, gab Harry leise zurück. Voldemort sah sich um, sie wurden förmlich angestarrt doch keiner kam näher und die Zauberstäbe waren auch gesenkt worden. Was vielleicht aber eher an Fenrir lag denn der Werwolf war mitten auf der Straße aufgetaucht, zusammen mit zehn verwandelten Artgenossen und das machte Eindruck. Der Werwolf knurrte etwas, woraufhin sich die Anderen verteilten, während er selbst auf Voldemort zukam und sich vor ihm verbeugte. Dieser nahm das mit einem knappen Nicken zur Kenntnis und ging dann einfach an Fenrir vorbei. „Wo sind deine Leute? Ich hatte die doppelte Menge angeordnet“, flüsterte Harry als er seinem Mann folgte und und ein Stück neben Fenrir ging. „Dein Mann hat den Befehl widerrufen“, gab der Werwolf leise zurück. „Ist das wahr, mein Lord?“ „Ja, ist es. Wenn es nach deinem Befehl gegangen wäre, gäbe es jetzt hier nur noch Angehörige des Dunklen Ordens. Wie soll die Zaubererwelt mitkriegen, dass ich noch lebe wenn mich keiner sieht?“ „Aber die Gefahr für einen Angriff ist riesig.“ „Nein, ist sie nicht. Sieh dich um, der Schock sitzt tief, die denken gerade an alles aber nicht daran uns anzugreifen. Können wir mir jetzt einen neuen Zauberstab besorgen?“ „Ja, mein Lord.“ „Bitte keinen Ehestreit“, bat Severus von hinten leise, „das können wir jetzt echt nicht brauchen.“ „Wir streiten nicht, wir sind nur unterschiedlicher Meinung“, grinste Harry. Er sah wie Voldemort kurz die Augen verleierte bevor er wieder nach vorne sah, sie hatten Ollivander erreicht. „Hoffentlich dauert es diesmal nicht wieder so lange“, zischte Voldemort während er schon die Tür aufstieß und den Laden betrat. Der Laden war noch genauso wie Harry ihn in Erinnerung hatte, der kleine Schreibtisch mit der Öllampe und die hohen Regale mit den unzähligen Zauberstabsschachteln. Eine kleine Tür führte nach hinten und ebendiese Tür öffnete sich gerade. Mr. Ollivander betrat den Raum, blieb aber sofort stehen als er erkannte wer da sein Geschäft betreten hatte. Er sah unsicher von Voldemort zu Harry, der Rest war draußen geblieben, und wieder zurück. „Guten Tag, Mr. Ollivander“, sagte Harry schließlich lächelnd. „Guten Tag. Was kann ich für Sie tun?“ „Ich brauche einen neuen Zauberstab“, knurrte Voldemort. Jetzt wurde er überrascht angesehen, die großen, leuchtenden Augen weiteten sich bevor er murmelte, „Eibenholz und Phönixfeder, 13 ½ Zoll, sehr starr, gut für geradlinige Arbeiten.“ „Genau“, unterbrach ihn Voldemort und der Zauberstabmacher sah ihn noch überraschter an. „Habe ich etwa laut gedacht?“, fragte er. „Ja, hast du“, kam von Harry, „bevor jetzt die Frage kommt, warum ich Du sage, ich sieze nur meinen Mann, niemand Anderen.“ „Harry James Snape-Riddle, früher Potter, Stechpalme und Phönixfeder, 11 Zoll, federnd, gut für Veränderungen, oder?“, fragte Mr. Ollivander mit einem schwachen Lächeln. Harry zog den Zauberstab und sagte, „ja und er hat mir immer sehr gute Dienste geleistet. Ein wirklich toller Stab.“ „Danke.“ „Ich will ja nicht unterbrechen aber ich brauche noch immer einen Zauberstab“, knurrte Voldemort. „Natürlich, natürlich. Ich müsste Euch erneut ausmessen, Ihr habt Euch sehr verändert seit damals.“ Er zog sein Bandmaß und sah Voldemort fragend an. Dieser nickte nur und sofort erwachte das Bandmaß zum Leben und vermaß ihn. „Kann er nicht einfach so einen ähnlichen Zauberstab wie früher bekommen?“, fragte Harry, der es sich auf dem einzigen Stuhl im Raum nieder ließ. Mr. Ollivander zögerte mit seiner Antwort, sein Blick irrte immer wieder ängstlich zu Voldemort bis dieser entnervt schnaubte, „jetzt antworte schon. Ich werde dich schon nicht umbringen, schließlich brauche ich noch einen neuen Stab.“ Aus der Angst wurde Panik, Mr. Ollivander begann leicht zu zittern. Harry seufzte leise, „hier wird heute keiner getötet. Wir wollen nur einen neuen Zauberstab für meinen Ehemann. Ich hätte gerne eine Antwort auf meine Frage.“ „Er hat sich zu sehr verändert um einen ähnlichen Zauberstab zu bekommen.“ „Ich wusste es, du ruinierst nicht nur meinen Ruf. Da, jetzt hast du den Beweis.“ Harry kicherte, schüttelte aber den Kopf, verkniff sich aber eine Antwort und wandte sich stattdessen wieder dem Zauberstabmacher zu. Dieser sah fragend zwischen ihnen umher, er war sich nicht sicher was er hiervon halten sollte. „Also wird er wieder so lange probieren müssen bis er etwas findet“, sinnierte Harry. „Ja, so in etwa. Aber ich habe da vielleicht schon eine Ahnung.“ „Dann sollten wir anfangen, ich habe heute noch was vor“, sagte Voldemort, der sich nur mit Mühe beherrschen konnte um das magische Maßband nicht in der Luft zu zerreißen. Er hatte es damals schon nicht leiden können. „Natürlich, wir fangen sofort an“, sagte Mr. Ollivander, das Maßband schnappte zusammen und er begann ein paar Schachteln aus dem Regal zu holen. Voldemort seufzte innerlich auf, das letzte Mal hatte er fast vier Stunden gebraucht bis er seinen Stab hatte, er hoffte, dass es diesmal schneller ging. Das schadenfrohe Grinsen Harrys half nicht wirklich dabei seine Laune zu erhalten. Mr. Ollivander zuckte zusammen als Voldemort den nächsten Zauberstab quer durch den Laden an die nächste Wand schleuderte und sich wütend fauchen zu ihm umdrehte, „WIESO PASST HIER KEIN STAB!“ „D..d..das weiß ich n..i..cht“, gab der eingeschüchterte Mann zitternd zurück. Sein Blick glitt Hilfe suchend zu Harry, der sich jetzt erhob und auf seinen Mann zuging. „Mein Lord, er kann nichts dafür. Ihr wusstet, dass das etwas dauern kann.“ „ETWAS? Wir sind seit sechs Stunden hier und dieser schwachsinnige, alte Mann bringt mir nur nutzlose Zauberstäbe“, brüllte Voldemort ihn an, mit glühenden Augen und mit seiner Geduld sichtlich am Ende. „Er tut sein Bestes und er gilt als einer der besten Zauberstabmacher unserer Zeit. Habt noch etwas Geduld,“ zischte Harry sanft. Er sah, dass es in seinem Mann arbeitete bis er schließlich kurz die Augen schloss und die angehaltene Luft geräuschvoll ausstieß. „Danke mein Lord.“ „Ich brauche ja einen Stab.“ Dennoch war es Harry, der den Stabmacher aufforderte, weiter zu machen. Mr. Ollivander warf ihnen einen ängstlichen Blick zu und wand sich dann den Regalen zu. Er hatte Angst denn bis jetzt hatte kein Zauberstab gepasst und seine Auswahl wurde langsam immer kleiner. „Gab es schon mal Jemanden, der keinen Zauberstab gefunden hatte?“, fragte Harry während er sich wieder setzte. „Solange ich diesen Laden führe, hat noch jeder einen Zauberstab von mir bekommen. Ich finde auch für Ihn einen“, gab Mr. Ollivander zurück. „Aber hoffentlich noch dieses Jahrtausend“, knurrte Voldemort. „Natürlich.“ Weitere zwei Stunden später war Voldemort mit seiner Geduld wirklich am Ende, er knurrte und grollte an einem Stück. Harry amüsierte sich köstlich, er musste sich schwer zusammen reißen um sich nicht lachend über den Boden zu rollen doch dann wäre Voldemort wahrscheinlich ausgeflippt. Mr. Ollivander hingegen war weit von Gelächter entfernt, er bangte um sein Leben und bewegte sich zitternd durch seinen Laden. Er hatte nur noch wenige Zauberstäbe, die er dem Dunklen Lord zeigen konnte und bei denen war seine Hoffnung, dass sie Ihn akzeptieren könnten, mehr als nur gering. Dennoch begab er sich nach hinten um die Stäbe zu holen. „Der ist weiß“, stellte Harry aus der Entfernung fest, „aus welchem Holz ist er?“ „Weißes Ebenholz“, sagte Mr. Ollivander mit zittriger Stimme. „Ebenholz? Willst du mich verarschen?“, knurrte Voldemort daraufhin. Harry sah seinen Mann nur fragend an und dieser sagte, „aus Ebenholz werden Zauberstäbe der Weißen Seite gefertigt. Es bannt das Böse und Dämonen. Ein Zauberstab aus Ebenholz ist für weißmagische Zauber, nicht für schwarzmagische. Den Geschichten nach ist es sogar unmöglich einen der Unverzeihlichen mit einem Ebenholzstab zu zaubern. Du willst MIR einen Ebenholzstab anbieten?“ „Nein, will ich nicht. Ich muss. Es ist der letzte Stab, den ich noch hier habe“, sagte Mr. Ollivander. „Dann ist das dein Todesurteil“, knurrte Voldemort, „wenn ich ohne Zauberstab dieses Geschäft verlassen muss, bist du tot.“ „Das ist mir bewusst, Dunkler Lord aber ich kann es nicht ändern. Ich habe nur noch diesen Stab. Weißes Ebenholz mit Drachenherzfaser, vierzehn Zoll, sehr biegsam.“ Voldemort schüttelte leicht den Kopf über so viel Wahnsinn, streckte aber dann auffordernd die Hand aus. Mr. Ollivander griff vorsichtig nach dem Ebenholzstab und hielt ihn einen Moment in den Händen, sodass Harry ihn sich genauer ansehen konnte. Er war nicht ganz weiß sondern hatte nur eine weiße Grundfärbung, durchzogen mit einer scharf abgegrenzten schwarzen Maserung. Er sah phantastisch aus aber wenn es stimmte, was Voldemort gesagt hatte, dann glaubte Harry nicht daran, dass der Stab zu seinem Mann passen würde. Dennoch griff Voldemort nach dem Stab und schwang ihn probeweise, silberne und grüne Funken schossen aus der Stabspitze und ein warmes Gefühl ging von seinen Fingern aus. Er konnte es nicht glauben und schwang ihn erneut, wieder schossen die Funken umher und bestätigten erneut, dass wieder ein Zauberstab seinen Besitzer gefunden hatte. Nicht nur Voldemort starrte auf den Zauberstab in seiner Hand, Mr. Ollivanders Augen waren wesentlich größer als sie es sowieso schon waren und auch Harry war sehr verblüfft. Er trat neben seinen Mann und nahm ihm kurzerhand den Stab ab um ihn zu schwingen, das Regal hinter Mr. Ollivander wackelte bedrohlich und warf einige Schachteln raus. „Ok, das ist eindeutig eurer“, sagte er lachend und den Zauberstab zurückgebend. „Ein Ebenholzzauberstab? Für mich?“ „Scheint so. Dann können wir jetzt endlich gehen. Die Anderen werden sich schon Sorgen machen.“ „Dein Vater und Sorgen machen?“, fragte Voldemort nach. „Hm, ok, ihr habt Recht. Was schulden wir, Mr. Ollivander?“ Der Mann starrte ihn fassungslos an, sah dann zu Voldemort, der ihn völlig ignorierte und immer noch den Zauberstab anstarrte. „Nun?“ „Naja, weißes Ebenholz ist sehr selten und...“ „Jetzt sag schon, was du für den Stab bekommst“, fauchte Voldemort. „Achtzehn Galleonen und zwölf Sickel.“ Harry legte zwanzig Galleonen auf den Tisch, lächelte leicht und meinte, „passt so. Jetzt hätte ich gerne etwas zu essen.“ „Gute Idee. Los, raus hier“, knurrte Voldemort, der den Stab in dem Ärmel seiner Robe verschwinden ließ und den Raum verließ. Harry warf Mr. Ollivander noch ein aufmunterndes Lächeln zu bevor er ihm folgte. „Wo bei Merlin sind die alle?“, fragte Voldemort etwas überrascht. Auch Harry sah sich fragend um bis er Fenrir entdeckte, der an der gegenüberliegenden Wand lehnte und die Winkelgasse im Auge behielt. Er zuckte allerdings zusammen, seine rechte Hand schloss sich krampfhaft um seinen linken Unterarm. „Mein Lord, nein.“ „Ich habe heute keine Geduld mehr für irgendwelche Späße“, knurrte Voldemort während Fenrir auf sie zukam, die gelben Augen glühten wütend auf. „Mein Lord?“ „Wo ist der Rest?“ „Severus ist in die Nokturngasse, er braucht ein paar Trankzutaten. Lucius wurde ins Ministerium gerufen und der Rest hat sich etwas verteilt um die Leute hier nicht noch mehr zu verunsichern“, erklärte Fenrir. „Wenn ich Severus jetzt über das Mal rufe, liege ich schneller wieder hilflos im Bett als ich gucken kann, oder?“ „Ja, mein Lord.“ „Kannst du ihn nicht rufen?“ „Nein.“ Voldemort knurrte leise und meinte, „wir verschwinden. Soll der Rest doch zusehen wie er heim kommt. Komm.“ „Soll ich jemanden holen?“, fragte Fenrir. „Nein. Sollte hier einer von den Anderen auftauchen, sag ihnen Bescheid, dass wir heim sind. Komm Harry, wir gehen.“ Er legte seinem Ehemann einen Arm um die Schultern und disapparierte mit ihm. Fenrir verzog leicht das Gesicht und streichelte dann der Werwölfin neben sich durchs Fell. „Warum bleibt das immer an mir hängen?“ „An irgendeinem muss es hängen bleiben“, kam von einem Mann, der sich zu ihnen gesellte, er war der Gefährte der Werwölfin. „Danke. Ihr Zwei geht in die Nokturngasse und sagt Severus Bescheid, der wird sonst etwas ungehalten.“ „Der ist immer ungehalten“, lachte der Mann, machte sich aber dann mit seiner Gefährtin auf den Weg. Fenrir sah ihnen kurz nach bevor er mit einem Knall verschwand. Das gemeinsame Auftauchen in der Winkelgasse erstickte jedes Gerücht über etwaige Verletzungen, den Tod oder Selbstmord seitens Harry oder Voldemort im Keim und riss die Zaubererwelt gewaltsam in die Wirklichkeit. Der Dunkle Lord war nicht gestorben, er war sogar sehr lebendig und er hatte sich wieder in der Öffentlichkeit gezeigt und es sollte nicht sein letzter Auftritt sein. Drei Tage später rief er die erste Versammlung des Zaubergamot, seit des Endkampfes, ins Leben und nahm persönlich daran teil. Sämtliche Mitglieder, die diese Posten auch vorher schon inne hatten, wurden aufgefordert ihre Posten wieder einzunehmen und alle folgten der Aufforderung. Vor allem weil sie wissen wollten ob die Dunkle Seite wirklich Wort halten würde. Und eines stand nach diesem Tag, Voldemort meinte es todernst und er würde die Herrschaft über die englische Zaubererwelt nicht mehr hergeben. Zwei Wochen später war Riddle-Manor festlich geschmückt, das Wetter meinte es gut mit ihnen und ein strahlend blauer Himmel empfing sie. Harry drehte sich vom Fenster weg und zu einer der zwei Hauptpersonen heute. „Darf ich sagen, dass ich hypernervös bin?“, fragte Neville. „Ja, darfst du aber mal ehrlich, warum?“ „Hallo? Ich werde gleich heiraten!“ „Und? Das ist doch was schönes, oder nicht? Du willst Blaise doch heiraten“, sagte Harry grinsend. „Natürlich will ich ihn heiraten, sonst hätte ich nicht Ja gesagt. Deswegen bin ich trotzdem nervös“, sagte Neville, der vor einem mannshohen Spiegel stand und sich wiederholt um die eigene Achse drehte. Sie hatten sich für Muggelkleidung für die Hochzeit entschieden und so trug er jetzt einen weißen Anzug mit einem silbernen Hemd darunter. Eine rote Rose steckte in der Hemdtasche. „Du siehst phantastisch aus, du wirst Blaise gefallen“, beruhigte Harry ihn. Neville seufzte leise als es hinter ihnen leise quengelte. „Warum hast du Ray heute nicht zu den Werwölfen gegeben?“ „Ich kann mich nicht von ihm trennen. Er ist doch gerade acht Wochen alt, da will ich ihn nicht immer rum reichen“, sagte Neville während er zu dem Bettchen ging und nach dem Kind sah. Doch Harry war schneller als er und hob das Baby vorsichtig raus. „Meiner. Du machst dir nur den Anzug schmutzig.“ „Danke.“ „Nicht der Rede wert. Hat sich Devon wieder ein gekriegt?“ „Ja, hat er. Er hofft, dass der Zauber sich geirrt hat und Ray noch magische Fähigkeiten entwickelt. Die Adoptionspapiere sind fertig, sobald wir verheiratet sind, werden sie unterschrieben und wir sind eine richtige Familie“, erklärte Neville. „Was sagt deine Familie zu dem allen?“ „Mein Mom ist dagegen, sowohl die Hochzeit wie auch die Adoption. Sie kommt auch nicht. Tante Augusta findet das alles großartig, sie liebt ihren Urenkel jetzt schon und ihr ist es egal ob er ein Squib ist oder nicht.“ „Tut mir leid.“ „Muss es nicht. Meine Mom war von Anfang an gegen Blaise. In ihren Augen mache ich einen großen Fehler“, sagte Neville achselzuckend. Harry schüttelte leicht den Kopf, Ray gluckste derweil fröhlich vor sich hin, und meinte dann, „machst du nicht. Kommt deine Tante heute?“ „Ja. Devon hat sie persönlich geholt.“ „Nicht schlecht.“ Ein Klopfen und die Tür, die sich kurz darauf öffnete, unterbrach Harry. Charlie, bereits in edle Zauberroben gehüllt, betrat den Raum und lächelte sie an. „Was machst du denn hier?“, fragte Neville überrascht. Er zeigte auf Ray und meinte, „Ich bin hier um unseren Kindergarten zu erweitern. Severus und ich bieten uns für diese Nacht als Babysitter an, Tali hat schon zugesagt und freut sich auf den Kleinen.“ „Wieso?“ „So weit ich mich erinnere, heiratet ihr heute und es gibt da diese kleine Tradition von wegen Hochzeitsnacht und da stört so ein kleines Würmchen dann doch. Er ist bei uns in den besten Händen. Ich habe selbst unzählige kleine Geschwister, habe mit Tali geübt und ich habe einen Tränkemeister an der Hand, falls er was hat. Unsere Qualifikationen können beim Dunklen Lord eingesehen werden“, grinste Charlie. Sowohl Neville wie auch Harry mussten lachen. „Ok, aber nur für diese eine Nacht. Morgen früh bekomm ich ihn wieder“, sagte Neville. „Wenn du morgen früh aus dem Bett kommst, kannst du ihn im Kerker abholen. Harry, dasselbe gilt für Tali.“ „Och, ihr könnt die Kleine ruhig bis Mittag behalten. Ich glaube, wir feiern auch. Schließlich durften wir bis jetzt nicht“, maulte Harry, der jetzt da Baby an Charlie übergab. „Na, mein Süßer, du wirst uns wahrscheinlich die ganze Nacht wach halten, oder?“ Ray antwortete ihm indem er leise rülpste und kleine Milchflecken auf seiner Robe hinterließ. „Ja, das habe ich fast vermutet“, sagte Charlie lächelnd. Harry hatte schon den Zauberstab gezogen und sprach einen Reinigungszauber über ihn, schließlich mussten sie gleich los. „So, und nun gehen wir Neville verheiraten.“ „Ich bin nervös.“ Harry und Charlie lachten leise, nahmen ihn in die Mitte und zogen ihn förmlich aus dem Raum. Blaise hingegen war nicht so nervös, er stand bereits vor dem Priester, an seiner Seite sein Trauzeuge Draco. Er trug einen schwarzen Anzug mit weißem Hemd und ebenfalls einer roten Rose in der Hemdtasche. Draco hingegen trug, wie fast alle Anwesenden, eine edle Zaubererrobe, in Silber und Dunkelgrün. Die Ringe waren wohl verwahrt in seiner Tasche. „Wo bleiben die denn?“, murrte Draco jetzt. „Er kommt gleich“, gab Blaise zurück, er wirkte absolut ruhig. „Sag mal, bist du gar nicht nervös?“ „Nein, warum?“ „Hm, lass mich überlegen, du stehst hier vor einem Priester und wirst gleich heiraten.“ „Warum soll ich da nervös sein? Neville wird es sich schon nicht anders überlegen“, gab Blaise grinsend zurück. „Ich wäre extrem nervös“, gestand Draco. Er bemerkte nicht, wie Adrian ihm den Kopf zuwandte und eine Augenbraue hob. An diese Idee hatte er noch nie gedacht aber warum eigentlich nicht? Sie waren zwar schon verbunden aber eine offizielle Hochzeit? Darüber hatte sie nie geredet, vielleicht sollten sie das mal. „Da kommen sie.“ Dracos Stimme riss alle Anwesenden aus ihren Gedanken, die Köpfe wandten sich um und Blaises Strahlen übertönte alles. Neville lief sofort rot an als alle Blicke plötzlich auf ihm lagen. Er stockte sogar kurz im Schritt und musste von Harry weitergeschoben werden. „Los, du wirst erwartet“, murmelte Harry leise, „dein Zukünftiger sieht phantastisch aus.“ „Ja, er sieht super aus“, gab Neville zurück. „Dann vorwärts, ich glaube, er wartet auf dich.“ Jetzt lächelte Neville und beschleunigte seinen Schritt etwas bis er neben Blaise zum stehen kam. „Ich dachte schon, du hast es dir anders überlegt“, grinste dieser. „Niemals, ich liebe dich. Merlin, bin ich nervös.“ Blaise lächelte ihn strahlend an bevor sich Beide zu dem Priester umdrehten, der sie anlächelte und dann um Ruhe bat. „Wir haben uns heute hier versammelt um diese zwei Menschen im Angesicht ihrer Freunde zu vereinen. Welche Art der Vereinigung haben sie gewählt?“, fragte der Priester. Die Zwei sahen sich kurz an bevor Blaise sagte, „den Ringtausch.“ „Nun, dann benennen Sie ihre Trauzeugen“, forderte der Priester sie auf. Blaise zeigte auf Draco und sagte, „mein Trauzeuge ist Draconis Lucius Malfoy.“ Der Priester nickte und wandte den Kopf zu Neville, ihn auffordernd ansehend. „Mein Trauzeuge ist Harry James Snape-Riddle“, sagte Neville. Wieder nickte der Priester und fragte schließlich, „wer hat die Ringe?“ „Ich“, kam von Draco. Er holte die Ringschatulle aus seiner Tasche und öffnete sie etwas umständlich, es war halt doch nicht alles so einfach mit nur einer Hand. Golden glitzerten sie im Sonnenlicht. „Hat jemand etwas gegen diese Verbindung einzuwenden? Wenn ja, dann möge er jetzt sprechen oder für immer schweigen“, sagte der Priester. Nicht wenige Blicke gingen zu Devon, auch Voldemort und Harry sahen zu ihm doch Devon verzog nur missmutig das Gesicht, sagte aber nichts. Sein Blick ging wütend zu Voldemort, der ihn eiskalt erwiderte und damit klar machte, dass er seine Entscheidung nicht rückgängig machen würde. Devon hielt dem Blick noch einen Moment stand bevor er kurz den Kopf hängen ließ, dann aufstand und das Wort erhob. „Blaise, du bist mein einziges Kind, der einzige Erbe der Zabinis und ich bin zu alt um weitere Kinder zu kriegen. Du weißt, dass ich von Anfang an nicht wirklich von deiner Gesinnung begeistert war aber gut, ich hatte mich mit dem Gedanken angefreundet und da war immer die Möglichkeit der Blutadoption. Dann hast du mir Neville vorgestellt, der so rein gar nicht in dein Beuteschema passte und der mich von Anfang an sehr überrascht hat. Dann habe ich ihn kennengelernt, habe den starken, charismatischen, intelligenten und liebenswerten Mann hinter seiner Schüchternheit kennengelernt. Ich habe festgestellt, dass es für dich nie jemand besseres geben würde. Ich will dir nicht im Weg stehen, ich will das du glücklich wirst und ich habe eine sehr interessante Unterhaltung geführt.“ Hier warf er einen Blick zu Voldemort, der ihn völlig unschuldig ansah und dann fort fuhr, „ja, ich war entsetzt als du mir Raymond vorgestellt hast aber wenn es dich glücklich macht, will ich dir nicht im Weg stehen. So, genug geredet, Willkommen in der Familie, Neville. Und natürlich auch Ray, mein erster Enkel, willkommen in der Familie.“ Während Neville Tränen in die Augen stiegen, schluckte Blaise sehr hart bevor er sich von seinem Platz löste und zu seinem Vater trat. Er umarmte ihn herzlich und sagte, „danke Dad, vielen Dank.“ „Ich will, dass du glücklich bist. Ungeachtet der Traditionen oder irgendwelcher Vorurteile, es geht um deine Familie. Werde glücklich“, gab Devon zurück. Er drückte Blaise nochmal an sich, löste die Umarmung aber dann auf und drückte ihn von sich weg. „Geh heiraten, dein Verlobter wartet und ihr müsst heute noch eine Adoptionsurkunde unterschreiben.“ Blaise nickte leicht und ging zu Neville zurück, dieser wischte sich gerade die Tränen ab, er strahlte allerdings. „Hat noch jemand was zu sagen?“, fragte der Priester. „Ja, ich“, sagte Blaise. „Bitte.“ „Können wir endlich weitermachen? Ich will endlich heiraten.“ Der Priester lächelte jetzt breit und während Blaise nach dem erste Ring griff, fragte er, „wollen Sie, Blaise Zabini, den hier anwesenden Neville Longbottom zu Ihrem Ehemann nehmen, ihn in Ihrer Familie aufnehmen, ihn lieben, ehren und achten, in guten wie in schlechten Zeiten bis das der Tod euch scheidet? So antworte mit 'Ja, ich will'.“ „JA, ich will“, sagte Blaise begeistert bevor er Neville den Ring an den rechten Ringfinger steckte. Dann wandte sich der Priester an Neville, der gleichzeitig nach dem zweiten Ring griff. „Wollen Sie, Neville Longbottom, den hier anwesenden Blaise Zabini zu Ihrem Ehemann nehmen, freiwillig in seine Familie gehen, ihn lieben, ehren und achten, in guten wie in schlechten Zeiten? So antworte mit 'Ja, ich will'.“ „Ja, ich will“, sagte Neville, vereinzelte Tränen liefen über seine Wange doch er strahlte wie die Sonne als er Blaise den Ring ansteckte. „Die Trauzeugen mögen diese Bindung bitte bezeugen und den Zauber sprechen“, forderte der Priester auf. Sowohl Harry wie auch Draco zogen ihre Zauberstäbe und sagten fast gleichzeitig, „ich, Draconis Lucius Malfoy, bezeuge heute die freiwillige Bindung dieser zwei Menschen und gebe ihnen meinen Segen. Kraft meiner Magie schwöre ich, dass ich sie unterstützen werde.“ Von Harry kam der gleiche Spruch, nur mit seinem Namen statt Dracos. Helle Fäden schossen aus den Zauberstäben und legte sich um die verbundene Hände von Blaise und Neville als der Priester den Stab hob und die letzte Formel sprach. „Kraft meines Amtes und meiner Magie erkläre ich diese Bindung für vollzogen. Wie wünscht ihr die Bindung zu besiegeln?“ „Auf die traditionelle Art“, sagte Neville als er auch schon an seinen Fast-Ehemann gezogen wurde. Als sich ihre Lippen trafen, sagte der Priester den letzten Satz, „mit diesem Kuss erkläre ich euch zu rechtmäßig verbundenen Eheleuten.“ Lauter Jubel brach aus, Blaise und Neville mussten sich wohl oder übel voneinander trennen denn ihre Freunde waren aufgesprungen und auf sie zugeeilt. Glückwünsche wurden ausgesprochen, Hände geschüttelte und die frisch gebackenen Eheleute von einer Umarmung in die Nächste gezogen. Lediglich Voldemort, Lucius und Severus hielten sich im Hintergrund und sahen sich die Gratulationen skeptisch an. „Müssen wir das auch machen?“, fragte Lucius. „Guter Scherz“, kam von Voldemort. „Das war eigentlich nicht als Scherz gemeint.“ Voldemort sah ihn misstrauisch an bis Severus' leises Lachen sie ablenkte. „Was ist daran so lustig?“, knurrte Voldemort. „Ihr stellt euch an wie die Kleinkinder. Was ist an einer Gratulation so schlimm?“, fragte Severus. „Bitte, nach dir.“ Severus sah seinen besten Freund mit einer hochgezogenen Augenbraue an, schüttelte dann leicht den Kopf und ging wirklich auf Blaise und Neville zu. Beiden gratulierte er mit einem Handschlag und wenigen Worten während Voldemort und Lucius ihm einfach nur nachstarrten. „Wir kommen nicht drum herum“, murmelte Lucius irgendwann. Voldemort schnaubte nur während Lucius leise lachte und sich dann auch auf machte den Eheleuten zu gratulieren. Es wunderte niemanden, dass Voldemort der Einzige war, der nicht gratulierte sondern am Rand wartete bis sich der erste Aufruhr gelegt hatte. Harry ging irgendwann zu ihm, es schmerzte ihn etwas, dass sein Ehemann so offensichtlich gegen die Hochzeit war. „Mein Lord, wollt ihr meinen Freunden nicht gratulieren?“ „Sehe ich so aus?“ „Mein Lord, bitte. Nur eine kleine Gratulation, uns wurde auch von allen Seiten gratuliert.“ Voldemort schnaubte angewidert und knurrte, „nur weil sie Angst vor mir hatten.“ „Och bitte, nicht schon wieder dieses Thema.“ „Ich habe etwas Besseres als eine Gratulation“, murrte Voldemort schließlich, mit einem Handwink erschien eine Pergamentrolle in seiner Hand. Harry beäugte sie neugierig doch sein Mann ignorierte ihn und ging stattdessen auf Charlie zu. Dieser sah ihn fragend an und nach einer kurzen Diskussion übergab er ihm sogar das Baby. Niemand hatte etwas von diesem kleinen Zwischenspiel mitbekommen, erst als Voldemort mit Ray auf die Eheleute zutrat, wurde er bemerkt. Nevilles Augen weiteten sich geschockt, er trat einen Schritt auf Voldemort zu, blieb aber dann unsicher stehen. Es war ihm anzusehen, dass er ihm das Baby am Liebsten aus den Armen gerissen hatte. Blaise trat neben ihn, auch ihm war es unheimlich, dass Voldemort mit ihrem zukünftigen Sohn vor ihnen stand. Sein Griff um das Kind war allerdings sicher, der Kleine beschwerte sich nicht sondern guckte sich aus großen Augen um. „Ich bin der Letzte, der euch noch nicht gratuliert hat und es ist auch nicht meine Art. Ich habe allerdings ein Geschenk für euch“, sagte Voldemort, er bugsierte Ray etwas auf seinem Arm umher bis er die linke Hand frei hatte und sie, samt Pergamentrolle, den überraschten Eheleuten entgegenhielt. „Was ist das?“, fragte Blaise neugierig während er die Rolle entgegennahm und langsam aufrollte. Je mehr Schrift zum Vorschein kam, umso blasser wurden sowohl Blaise wie auch Neville. „So schlimm?“, fragte Harry von der Seite. „Das ist die Adoptionsurkunde, bereits von allen Seiten unterschrieben. Sogar Rays leibliche Eltern haben unterschrieben, nur unsere Unterschriften fehlen noch“, keuchte Blaise. Im selben Moment hielt ihm Voldemort eine Feder vor die Nase, die er sofort ergriff und seine Unterschrift unter das Dokument setzte. Schnell reichte er es an Neville weiter, der auch sofort unterschrieb. „Muss es noch beglaubigt werden?“, fragte Draco. „Nein.“ „Mein Lord?“ „Sowohl ich wie auch Lucius als Zaubereiministerium haben unterschrieben. Jetzt noch die Blutadoption und die Sache ist geklärt“, sagte Voldemort. „Blutadoption? Darüber haben wir nie nachgedacht.“ Devon schüttelte leicht den Kopf und meinte, „Ray wird nur Teil unserer Familie wenn ihr eine Blutadoption durchführt. Also, wer hat ein Messer?“ Schweigend reichte Severus ihm einen schmalen Dolch, Voldemort drehte den Jungen in seinen Armen und schob den rechten Ärmel nach oben. Neville und Blaise sahen unsicher auf den Dolch, der sich ihrem Kind näherte und schließlich leicht in die Haut schnitt. Sofort begann Ray markerschütternd zu brüllen, alle zuckten zusammen, lediglich Voldemort verleierte leicht die Augen und zischte leise auf das Kind ein. Obwohl Ray kein Parsel verstand, beruhigte er sich langsam und sah ihn verwundert an. Devon reichte den Dolch an Blaise weiter, der sowohl sich wie auch Neville leicht schnitt. Dann tauschte er Dolch gegen Zauberstab und schwang ihn über den Schnittstellen, das Blut verband sich und flog dann auf die drei Wunden vor. Wie schon bei Harry und Severus verschwand das Blut in den Wunden, die Blaise dann mit einem Zauber schloss. Ray reagierte fast sofort, er wandte sich von Voldemort ab und streckte die Ärmchen nach seinen neuen Vätern aus. Er spürte die neuen Gefühle, spürte, dass er dort hin gehörte und dass er auf dem Arm, wo er jetzt war, falsch war. Voldemort übergab das Kind an Blaise, der ihm einen Kuss auf die Stirn gab und dann zu Neville gab. „So, und jetzt feiern wir“, schlug Draco vor. Er erntete mit diesem Vorschlag laute Zustimmung und nacheinander verließ man den Platz um sich als Erstes zum Buffet zu begeben. Harry hielt seinen Mann allerdings nochmal zurück, „ein wunderschönes Geschenk, mein Lord.“ „Ich weiß.“ „Vielen Dank, mein Lord, das war wirklich eine tolle Idee.“ „Komm, du willst doch bestimmt mitfeiern.“ „Ihr nicht?“ „Ich habe ja keine andere Wahl. Komm, mein Kleiner“, murmelte Voldemort. Er legte Harry einen Arm um die Schultern und ging mit ihm zu den Feiernden, heute würde er wohl wirklich nicht drum herum kommen. Die Feier verlief friedlich und für alle Anwesenden zur vollsten Zufriedenheit. Severus und Charlie zogen sich als Erstes zurück, zusammen mit Tali und Ray verabschiedeten sie sich und begaben sich in die Kerker. Die zwei Kinder lagen schnell in ihren Bettchen, die Aufregung des Tages hatte sogar den Wirbelwind Tali so müde gemacht, dass sie anstandslos ins Bett ging. Und vor allem auch dort blieb und sofort einschlief. Charlie streichelte Beiden nochmal über die Köpfchen bevor er den Schutz- und Überwachungszauber über das Kinderzimmer legte und zurück zu seinem Partner ins Wohnzimmer ging. Eine Flasche Rotwein und zwei gefüllte Gläser standen vor Severus auf dem Beistelltischchen. Als er Charlie sah, nahm er beide Gläser und hielt ihm eines davon hin. „Worauf trinken wir?“ „Brauchen wir einen Grund?“ „Nein, nicht wirklich.“ Severus lächelte leicht und schon stießen die Gläser leise gegeneinander. Charlie trank einen Schluck bevor er das Glas wieder auf den Tisch stellte und sich neben Severus auf die Couch setzte. Wie immer war er vorsichtig wenn er sich Severus näherte denn trotz all seiner Fortschritte, manchmal fiel sein Partner zurück in alte Muster und würde ihn am liebsten verfluchen. Doch heute lehnte er sich freiwillig an ihn. „Alles in Ordnung, Severus?“ „Ja.“ „Jetzt nochmal die Wahrheit.“ „Es ist wirklich alles in Ordnung, ich freue mich für die Zwei“, sagte Severus. Charlie legte einen Arm um seine Schultern und zog ihn näher an sich, widerstandslos wurde dem Zug nachgegeben. „Aber?“ „Nichts aber.“ Doch Charlie hörte die Sehnsucht aus seiner Stimme heraus. „Du magst Kinder, oder?“, fragte Severus plötzlich. „Klar. Es werden immer mehr, das ist echt toll.“ „Aha.“ „Aber über eigene Kinder würde ich mich natürlich am Meisten freuen. Du nicht auch?“ „Darüber habe ich nie nachgedacht“, gestand Severus. „Wenn du mal darüber nachdenkst?“ „Dazu müsste man Sex haben und da liegt unser erstes Problem. Zudem ist gar nicht gesagt ob einer von uns schwanger werden kann und ob wir kompatibel sind“, sagte Severus ohne aufzusehen. „Das ist so nicht ganz richtig“, sagte Charlie leise. Er spürte wie Severus sich versteifte und sich schließlich aufsetzte um ihn anzusehen. „Wie meinst du das? Was davon ist nicht ganz richtig?“, fragte er schneidend. Charlie atmete tief durch bevor er sagte, „ich habe die Schwangerschaftsuntersuchung an mir durchgeführt, ich kann schwanger werden. Ich habe sowohl unsere Genetik wie auch unser Magie verglichen, sie sind kompatibel. Es fehlt eigentlich nur noch der Sex.“ „Wann?“ „Als du so viel im St. Mungos zu tun hattest. Ich wollte wissen ob die Möglichkeit auf eigene Kinder besteht“, gestand Charlie leise, er hielt den Blick gesenkt. Erst als er zwei Finger unter seinem Kinn bemerkte, sah er auf und direkt in diese geliebten schwarzen Augen, die ihn warm ansahen. „Böse?“ „Nein, überrascht.“ „Warum? Du weißt, dass ich gerne Kinder hätte. Da ich der passive Part im Bett sein werde, habe ich die Tests gemacht.“ Severus hob fragend eine Augenbraue und schnarrte, „du gehst also davon aus, dass wir wirklich irgendwann Sex haben werden.“ „Ich hoffe es.“ „Und wenn nicht?“ „Dann bleibt noch die Blutadoption übrig“, sagte Charlie mit einem Achselzucken, „es ist ja nicht so als hätte ich noch viel Familie, die dagegen sein könnte. Deine Familie hat garantiert nichts dagegen.“ „Aber du würdest eigene Kinder vorziehen“, stellte Severus fest. „Du nicht? Severus, jetzt mal ehrlich. Du liebst Harry als deinen Sohn. Meinst du nicht, dass du ein eigenes Kind genauso lieben würdest?“ „Natürlich aber...“ „Ja, ich weiß, die Sache mit dem Sex. Hey, das kann warten.“ „Dich soll einer verstehen“, murmelte Severus bevor er sich erhob. „Hey, wo willst du hin?“ „Ins Bett. Es ist spät und ich will schlafen.“ Sofort war Charlie auch auf den Beinen, er konnte Severus ja nicht alleine ins Bett gehen lassen. Auch Blaise und Neville zogen sich irgendwann zurück, Beide hatten allerdings anderes als schlafen im Sinn und schafften es so kaum in ihre Zimmer. Immer wieder fanden sich ihre Lippen zu heißen Küssen, warme Zungen tanzten miteinander und Finger fuhren über erhitzte Haut. Mehr stolpernd als gehend schafften sie den Weg in ihr Schlafzimmer, nur am Rande bekamen sie die unzähligen Kerzen mit, die die Räume erhellten. Oder die Rosenblüten, die auf ihrem Bett verteilt waren. Nichts von alledem war für die zwei frisch gebackenen Ehemänner wichtig, nur noch der Andere zählte in diesem Moment. Kleidungsstücke fielen zu Boden, Hände und Finger strichen sie von den dazugehörigen Leibern und heizten die Stimmung immer mehr an. Doch plötzlich stockte Neville, Blaise sah ihn etwas skeptisch an und fragte dann, „Du willst jetzt nicht die Hochzeitsnacht ausfallen lassen, oder?“ „Nein, will ich nicht. Aber, naja, man könnte es ja mal andersrum probieren“, murmelte Neville, er war etwas rot um die Nasenspitze geworden und sah beschämt zu Boden. Blaise lächelte leicht, hob sein Kinn an und sagte, „das müssen wir nicht wenn du nicht willst. Ich bin mit der momentanen Situation durchaus zufrieden.“ „Aber du willst doch auch mal wieder, oder?“ „Welcher Kerl würde nicht selber der Aktive sein wollen?“, fragte Blaise lächelnd, „aber es reicht mir auch so wie es jetzt ist.“ „Aber wir könnten es probieren, oder?“, fragte Neville leise. „Klar, können wir. Aber nur unter einer Bedingung.“ „Welche?“ „Du sagst sofort Bescheid wenn dir etwas weh tut oder dir etwas nicht gefällt“, sagte Blaise ernst, „in Ordnung?“ „Ja, in Ordnung.“ Jetzt grinste Blaise und ehe sich Neville versah, war er wieder in einem tiefen, langen Kuss gefangen. Blaise zog sich langsam aus ihm zurück, Neville murrte leise und zog ihn sofort wieder in seine Arme. „Hab ich dir weh getan?“, fragte er leise. „Nein.“ „Das klingt aber so“, murmelte Blaise leise. Jetzt lachte Neville, kuschelte sich eng an ihn und schnurrte, „ich frage mich nur gerade warum ich mich so lange dagegen gewehrt habe.“ „Das habe ich dir von Anfang an gesagt. Also können wir das wiederholen?“ „Ja, sehr gerne sogar aber nicht heute.“ „Och, wieso nicht? Es ist schließlich unsere Hochzeitsnacht und die muss man doch nutzen“, raunte Blaise. Neville sah ihn an, er sah das liebevolle Funkeln in den dunkelbraunen Augen und konnte nicht anders als zu lächeln. „Blaise.“ „Ja?“ „Ich liebe dich.“ „Das hör ich gerne, ich liebe dich auch, von ganzem Herzen“, sagte Blaise bevor er ihn zu einem Kuss an sich zog. Ein sanfter Kuss, von beiden Seiten voller Liebe und Wärme. Eng umschlungen kuschelten sie sich aneinander, Blaise holte mittels Zauber die Decke zu ihnen und hüllte sie darin ein. „ Ob es Ray gut geht?“, murmelte Neville. „Bei der Fledermaus, garantiert.“ „Wieso bist du dir da so sicher? Ich mache mir Sorgen um ihn“, gestand Neville. „Du musst dir keine Sorgen machen. Denk doch mal drüber nach, Harry und Voldemort vertrauen ihm ihre Tochter an und du weißt wie Voldemort ist wenn es um Tali geht“, sagte Blaise. „Aber bei uns hat sie auch schon geschlafen.“ „Ja, weil Voldemort sich nicht bewegen konnte.“ „Neville, mein Schatz, Ray ist in den besten Händen. Charlie ist mit unzähligen Geschwistern aufgewachsen und sie haben mit Tali genug geübt. Ihm geht es gut und wir haben ihn morgen wieder.“ Als Neville nicht antwortete, öffnete Blaise die Augen wieder um ihn anzusehen doch sein Ehemann lag mit dem Gesicht an seine Brust geschmiegt und hatte einen sehr zufriedenen Gesichtsausdruck. „Neville? Alles in Ordnung?“ „Natürlich, ich habe alles, was ich mir immer gewünscht habe.“ „Du hast dir einen Ehemann und ein adoptiertes Kind gewünscht?“, fragte Blaise überrascht. Jetzt lachte Neville leise, hauchte einen Kuss auf die Brust seines Mannes und sagte, „ich habe mir eine Familie gewünscht, jemanden, der mich liebt und Kinder. Und das habe ich mit dir und Ray bekommen.“ „Kinder? Na, dann müssen wir wohl noch ein Geschwisterchen für Ray suchen.“ „Du hast nichts dagegen?“ „Nein, wieso auch? Je größer die Familie ist, umso besser. Aber heute nicht mehr und morgen nicht gleich“, sagte Blaise, der seine Finger gerade wieder über den Rücken seines Mannes wandern ließ, „also, was könnten wir heute noch machen?“ Nevilles Reaktion bestand aus einem Lachen und einem Kuss, der gerne erwidert wurde und schnell tiefer und inniger wurde. Sie waren schließlich in ihrer Hochzeitsnacht und die sollte man auch nutzen. Hogwarts wird wieder eröffnet „Dieser Beschluss wurde gestern vorm Zaubergamot bekanntgegeben. Harry Snape-Riddle nahm zum ersten Mal, seit der Wiedereinführung des Gamot, an einem solchen Treffen teil und verkündete dabei gleichzeitig, dass Hogwarts zum 1. September wieder eröffnet wird. Und gleichzeitig mit dieser Verkündung hat er auch die neuen Regeln der Schule verlesen. Wir haben hier die wichtigsten Punkte zusammengefasst, eine genaue Ausführung sowie die Auflistung der Lehrer finden sie auf den Seiten 8 - 14. - Schulleiter wird Harry James Snape-Riddle persönlich. Er betonte, dass er keines der Häuser bevorzugen würde und dass auch der familiäre Blutstatus der Kinder völlig ohne Belang wäre. - Jeder Schüler wird neu eingeteilt, das System der vier Häuser bleibt erhalten, jedes Haus wird weiterhin einen Hauslehrer, der als Ansprechpartner dient, haben. Allerdings strebt Mr. Snape-Riddle eine Zusammenarbeit der Häuser an, eine freundschaftliche Konkurrenz und nicht mehr dieses voreingenommene Häuserdenken. - Die Klassen werden kleiner werden, wo früher bis zu zwanzig Schüler in einer Klasse waren, werden es in Zukunft maximal zehn sein. So soll es den Lehrern möglich sein, besser auf jedes Kind einzugehen. Dabei soll es durchaus möglich sein, dass ein Jahrgang geteilt wird und mit Schülern desselben Jahrgangs aber eines anderen Hauses zusammen unterrichtet wird. - Auch wird ein Fach nicht mehr nur von einem Lehrer unterrichtet, sondern von mehreren Lehrern, die die Jahrgangsstufen unter sich aufteilen. Die Jahresendnoten werden dementsprechend auch von mehreren Lehrern zusammen bestimmt. - Das Schulkomitee wird nicht wieder in Kraft gesetzt, sämtliche Entscheidungskraft liegt bei den Lehrkörpern und beim Schulleiter. - Es werden alle Fächer weitergeführt, sowohl 'Schwarze Magie' wie auch 'Verteidigung gegen die Dunklen Künste'. Diesmal aber mit dem Unterschied, dass 'Schwarze Magie’ genau wie VgddK ab dem ersten Schuljahr unterrichtet wird. - Eine weitere Änderung bei den Schulfächern ist, dass 'Muggelkunde' zu einem Pflichtfach ab dem ersten Schuljahr wird. Es soll Missverständnisse, Gerüchte und Vorurteile über Muggelgeborene aufklären. - Mr. Snape-Riddle ließ verlauten, dass Hogwarts nie wieder an einem Trimagischen Turnier teilnehmen wird. Er finde es lebensgefährlichen Schwachsinn halbe Kinder vor solche Aufgaben zu stellen, egal wie gut organisiert die Veranstaltung ist. - Zusätzlich wurde noch betont, dass es keinen Schulzwang gäbe. Die Einladungen würden wie gewohnt verschickt, der Schulzug fährt pünktlich um 11 Uhr am 1. September vom Gleis 9 ¾ und natürlich ist jeder Schüler willkommen. Aber keiner muss nach Hogwarts gehen, niemand wird gezwungen und es wird auch nicht nach Gründen für das Fernbleiben des Schülers oder der Schülerin gefragt. - Jeder Schüler und jede Schülerin kann wie gewohnt mit seinen/ihren Eltern Kontakt aufnehmen. Der Besuch der Eltern ist, nach einer vorherigen Ankündigung, einmal im Monat und bei besonderen Ereignissen (Hochzeit, Geburt, Todesfall, oder ähnliches) möglich. - Die Weihnachts- und Osterferien können wie gewohnt in Hogwarts verbracht werden, natürlich steht einem Besuch Zuhause nichts im Wege. - Es werden weder Todesser noch Werwölfe in Hogwarts sein. Mr. Snape-Riddle hat betont, dass er einen normalen Schulalltag anstrebt und das heißt, keine Wachen, keine Beschützer, egal von welcher Gesinnung. (Allerdings gibt es Gerüchte, dass einer der Lehrer ein Werwolf sei und ein Anderer ein Vampir. ) - Als Letztes stellte Mr. Snape-Riddle noch Eines fest. ER würde die Schule leiten, nicht der Zaubereiminister Lucius Malfoy, nicht der Dunkle Lord, nur ER. Also ist er auch der Ansprechpartner wenn es um irgendwelche Probleme ginge. Und er wünscht sich, dass die Schule möglichst schnell wieder zum normalen Alltag übergehen kann. Wir, ihre Redaktion vom Tagespropheten, werden natürlich an der Sache dran bleiben und ein genaues Auge auf den neuen Schulleiter und seine Arbeit werfen. Natürlich ist es jedem frei gestellt, sich eine eigene Meinung zu bilden. Wir warten jetzt natürlich erst mal den 1. September ab, wie viele Schüler werden kommen? Das ist wohl die Frage, die nicht nur unsere Redaktion beschäftigt. Mr. Snape-Riddle hat allerdings auch gesagt, dass die Schule auf jeden Fall geöffnet wird, egal wie viele Schüler kommen. Natürlich freut er sich darauf, dass alle vier Häuser wieder voll werden. Und er hoffte, dass das die letzte Neueröffnung von Hogwarts ist. Nun, wir werden sehen. Hochachtungsvoll ihre Redaktion.“ „Ich bin immer noch dagegen.“ „Ich weiß, mein Lord.“ „Kann ich dich nicht umstimmen?“ „Nein, mein Lord.“ „Hörst du mir eigentlich zu?“ „Nein, mein Lord.“ Im nächsten Moment wurde Harry nach hinten aufs Bett gezogen, er stieß einen überraschten Schrei aus und sah seinen Mann böse an, der Tagesprophet lag vergessen auf dem Fußboden. „Mein Lord, ich werde Hogwarts leiten und zwar ohne Begleitschutz. Remus kann sowieso nicht, er unterrichtet. Ich habe genug Schutz in Hogwarts, Remus, Ioan, Dad, Charlie, die anderen Todesser, es ist genug. Ich bin kein Kind mehr“, sagte Harry. Er lag auf dem Rücken und sah zu seinem Mann auf, der auf einen Ellenbogen gestützt war und ihn misstrauisch ansah. Sie führten diese Diskussion schon seit zwei Monaten, seit das Ritual gelungen war und Harry beschlossen hatte, die Schule nicht nur wieder zu öffnen sondern sie auch zu leiten. Gestern hatten sie es vor dem Zaubergamot verkündet und in einem Monat, am 1. September, würden sie sehen wie viele Schüler wirklich kommen würden. „Du bist aber eine perfekte Zielscheibe.“ „Mein Lord, es gab seit zwei Monaten keine Übergriffe mehr, keine Hetzkampagnen oder sonstiges. Die Menschen wissen, dass wir gesund und stark sind und sie sind dabei es zu akzeptieren.“ Voldemort schnaubte leise, er traute dem Frieden nicht und misstraute Grund prinzipiell erst mal allen. Harry hob die Hand und fuhr sanft über die blasse Wange, sein Mann war fast wieder komplett gesund, sowohl körperlich wie auch magisch. „Ich mache mir einfach Sorgen um dich.“ „Das müsst ihr nicht.“ „Mache ich aber. Vor allem sind wir dann wieder getrennt.“ „Auch das hatten wir schon. Ich werde viel von Zuhause aus arbeiten, schließlich habe ich noch Tali und ich wünsche mir ja weitere Kinder“, sagte Harry. „Du glaubst doch wohl nicht wirklich, dass ich dich das Manor verlassen lasse wenn du nochmal schwanger wirst, oder?“, fragte Voldemort ernst. Jetzt grinste Harry, „nein, das erwarte ich nicht. Ihr und Dad werdet mich hier wieder einsperren, wie beim letzten Mal und ich bin bereit das zu akzeptieren.“ „Ohne Wenn und Aber?“ „Ja, ohne Wenn und Aber. Ich arbeite dann von Zuhause aus und Dad vertritt mich in Hogwarts.“ „Wieso habe ich das Gefühl, dass ihr das schon miteinander besprochen habt?“ Das Grinsen wurde noch breiter, die Hand wanderte in Voldemorts Nacken und zog ihn nach unten. Bereitwillig folgte er der Aufforderung und versiegelte seinen Mund mit seinen Lippen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)