Geliebter Ehemann von demona1984 (Fortsetzung zu `Geliebtes Haustier`) ================================================================================ Kapitel 29: Kapitel 24 ---------------------- Drei Stunden später stand Harry vor der Tür zu den privaten Gemächern des Vampirgrafen, er war etwas unsicher doch er war fest entschlossen das hinter sich zu bringen. Seine Freunde waren geteilter Meinung gewesen, Sirius, Rabastan und die Zwillinge waren dagegen gewesen, der Rest dafür. Vor allem Draco hatte ihn dann nochmal beiseite genommen und ihm gut zugeredet. Er solle sich entspannen und einfach alles auf sich zukommen lassen, ein Biss wäre bei weiten nicht so schlimm oder schmerzhaft wie es oft hingestellt wurde. Harry atmete nochmal tief durch und klopfte dann an. „Komm rein“, erklang Vlads Stimme sofort, „du bist willkommen.“ Er öffnete die schwere Holztür langsam und stahl sich förmlich in den dahinter liegenden Raum. „Komm ruhig rein, ich beiße nicht“, lachte Vlad als er sah, dass sein Besucher wie ein Reh im Licht stehen blieb und ihn mit großen Augen ansah. „Nicht? Ich dachte, das war Teil unserer Abmachung“, gab Harry zurück, ein schwaches Lächeln auf den Lippen. „Setz dich doch. Wein?“ „Gerne.“ Harry setzte sich während Vlad zwei schwarze Weingläser füllte und ihm eins reichte. „Stoßen wir auf was Besonderes an?“, fragte Harry. „Darauf, dass ich deinem Mann helfen kann und du ihn bald wieder in die Arme schließen kannst“, sagte Vlad. „Darauf trinke ich gerne.“ Kurz klirrten die Gläser gegeneinander bevor jeder einen Schluck trank und sich Vlad dann ihm gegenüber hinsetzen wollte. „Warum kommst du nicht her? Das Sofa ist groß genug für zwei“, murmelte Harry leise. Er wurde etwas überrascht angesehen bevor sich die Lippen des Vampires zu einem Lächeln kräuselten und er sich neben ihn setzte. „Wirst du deinem Mann alles erzählen was hier passiert ist?“, fragte Vlad. „Wenn er fragt, ja. Wenn nicht, dann nicht. Ich habe keine Geheimnisse vor meinem Mann.“ „Und er vor dir?“ „Nein, auch nicht. Wenn wir uns nicht vertrauen können, hätten wir nicht heiraten müssen. Sag mal, Ioan ist nicht dein Gefährte, oder?“ „Nein, ist er nicht. Wir genießen die Zeit zu zweit, wenn er sich nicht gerade mit jemand Anderem rum treibt.“ „Siri.“ „Ja, genau der. Zumindest seit ihr hier seit.“ Harry sah ihn fragend von der Seite an, trank dann noch einen Schluck und fragte, „macht es dir nichts aus?“ „Nein. Wir sind schließlich keine Gefährten. Wären wir das, würde sein Seitensprung das nicht überleben und er bräuchte eine verdammt gute Ausrede“, knurrte Vlad. „Würdest du deinem Gefährten einen Seitensprung verzeihen?“ „Das ist die falsche Frage. Ich müsste mich eher fragen, warum er mich betrogen hat? Was ihm bei mir gefehlt hat? Ein devotes magisches Wesen geht nicht so einfach fremd, es muss einen verdammt wichtigen Grund haben und den würde ich dann gerne erfahren.“ „Mein Mann würde es mir nie verzeihen, genau wie ich ihm.“ „Ihr seit aber keine magischen Wesen“, erinnerte Vlad ihn. Harry trank noch einen Schluck Wein und lehnte sich dann leicht an den Vampir, leise schnurrend. „Ok, ich nehm es zurück“, lachte der Vampir, der einen Arm um den jungen Mann an seiner Seite legte. „Kannst du eigentlich auch schnurren?“, fragte Harry irgendwann. Vlad öffnete die Augen, die er genießend geschlossen hatte, und sah auf den schwarzen Wuschelkopf an seiner Seite. „Ja, ich kann schnurren, ich tu es nur selten.“ „Warum schnurren Dominante nur so selten? Das ist zum verrückt werden.“ Der Vampir verschluckte sich an dem Wein und erst als sich sein Hustenanfall gelegt hatte, fragte er fassungslos, „Lord Voldemort kann schnurren?“ „Ja, kann er aber verrate es nicht weiter. Ihm ist das furchtbar peinlich und er schnurrte jetzt schon so selten. Wenn er sich dafür schämt, schnurrt er gar nicht mehr und das wäre schade. Ich höre sein Schnurren so gerne“, seufzte Harry. Er starrte einen Moment in sein Weinglas bevor er das tiefe Schnurren realisierte welches von dem Vampir ausging. Mit einem Seufzen lehnte er sich stärker an ihn, es dauerte nicht lange dann fielen ihm die Augen zu. Vlad nahm ihm vorsichtig das Glas aus der Hand und drückte ihn mit dem Oberkörper etwas runter bis er mit dem Kopf in seinem Schoß lag. „Auch nicht schlecht“, murmelte Harry während er die Beine auf das Sofa zog und es sich bequem machte. „Du bist ja wirklich anhänglich.“ „Was dagegen?“ „Nein. Und nun?“ „Entspannen? Oder musst du gleich ins Bett, wegen der Sonne?“, fragte Harry, der die Augen schon geschlossen hatte. „Wie meinst du das?“, fragte Vlad. „Naja, in den Legenden wird erwähnt, dass Vampire während des Tages extrem müde werden und teilweise wie Tote schlafen.“ „Bei den ganz Alten stimmt es auch aber ich kann tagsüber durchaus wach sein. Aber gegen etwas Entspannung habe ich nichts einzuwenden. Musik?“ „Gerne.“ Mit einem Wink erwachte irgendeine verborgene Musikanlage zum Leben und erfüllte den Raum mit sanften Klängen. Vlad sah nochmal kurz auf den Kopf in seinem Schoß, Harry schnurrte noch immer und schloss dann auch die Augen, ein bisschen Entspannung war wirklich nicht schlecht. Die nächsten Wochen würden noch anstrengend genug werden. Irgendwann weckte Vlad den jungen Zauberer, der sich gähnend streckte und nur widerwillig aufstand. „Jetzt guck nicht so, ab ins Bett, du schuldest mir noch dein Blut“, lachte Vlad. „Hast du ein Bad hier?“ „Du riechst nicht sehr dreckig.“ „Ich gehe aber gerne duschen bevor ich ins Bett gehe. Also?“ „Vom Schlafzimmer aus. Mhm, Dusche klingt eigentlich nicht schlecht. Was hältst du von einem gemeinsamen Bad?“, fragte der Vampir. Harry sah ihn skeptisch an und Vlad fuhr fort, „nur baden, kein Sex. Ich bin kein Tier, ich kann mich durchaus zusammenreißen. Auch kein Gefummel oder Angraben. Nur baden.“ Zwar sah ihn Harry immer noch skeptisch an aber schließlich nickte er und bedeutete ihm, vorzugehen. Wenig später lagen sie im heißen Wasser, Harry mit dem Rücken an den Vampir und dieser hatte die Arme um seine Brust gelegt. Allerdings fiel es ihm schwer die Finger still zu halten denn der junge Mann roch einfach zu gut. Zudem war er keineswegs hässlich und wenn Vlad ehrlich zu sich selbst war, er würde ihn keineswegs von der Bettkante schubsen. Allerdings verstand er auch Harrys Einstellung und dafür bewunderte er ihn umso mehr denn Treue war bei allen magischen Wesen ein großes Thema. „Darf ich fragen, was das wird?“, fragte Harry plötzlich. Überrascht sah Vlad auf seinen Hinterkopf bevor ihm bewusst wurde, dass er die ganze Zeit mit den Fingern über diese samtene Haut gestrichen hatte. „Das ist einfach zu verführerisch“, schnurrte er schließlich, hielt aber dann seine Hände still. Harry lachte leise, machte aber keine Anstalten sich von ihm zu lösen. „Nicht böse?“, fragte Vlad. „Nein. Solange du die Grenzen nicht überschreitest, bin ich nicht böse.“ „Werde ich nicht. Aber du riechst einfach phantastisch und diese Haut, einfach herrlich.“ Er sah wie Harrys Ohren sich langsam rot färbten und lachte bevor er vorsichtig mit der Zunge über die rote Ohrspitze fuhr. Harry zuckte kurz zusammen, entspannte sich aber dann sichtlich und schmiegte sich noch etwas an den Vampir. Dessen Lippen wanderten tiefer, an der Ohrmuschel entlang und langsam über seinen Hals. Mit der Zunge leckte er über die begehrte Stelle, spürte wie der Herzschlag sich beschleunigte und das Blut rasend schnell durch die Adern pumpte. „Darf ich dich beißen?“, fragte Vlad mit gepresster Stimme. Harry lachte leise denn angesichts der spitzen Zähne, die über seine Haut kratzten, kam ihm diese Frage seltsam vor, dennoch nickte er. „Muss ich noch irgendwas beachten?“, fragte er. „Ich will dir nicht weh tun also entspann dich einfach. Ich trinke nicht viel, du bist zu keiner Zeit in Gefahr“, sagte Vlad. „Kannst du auch rechtzeitig wieder aufhören?“ „Ja, kann ich. Draco lebt doch auch noch obwohl er mit einem Vampir zusammen ist, oder?“ Harry murmelte nur etwas und legte den Kopf noch ein Stück zur Seite. Er spürte die langen Eckzähne, die erstaunlich sanft über seine Haut fuhren und ihm einen angenehmen Schauer über den Rücken jagten. Mit einem Seufzen schloss er die Augen, er vertraute dem Vampir seltsamerweise und das obwohl er ihn erst seit zwei Monaten kannte. Doch Harry hatte schon immer schnell Vertrauen zu anderen Menschen gefasst und noch nie hatte er sich mit seiner Menschenkenntnis geirrt. Deswegen war er sich jetzt auch sicher, dass ihm, in den Armen des Vampires, nichts passieren konnte. Auch als sich dessen lange Zähne langsam durch seine Haut bohrten, blieb er völlig entspannt liegen. Ein warmes Gefühl ging von seinem Hals aus, breitete sich in seinem Körper aus und ließen ihn geistig völlig wegtreiben. Wie Vlad anfing zu saugen, bekam er schon gar nicht mehr wirklich mit. Der Vampirgraf war über die Reaktion seines Gastes mehr als überrascht, so bedingungslos hatte sich ihm selten jemand beim Biss hingegeben. Doch Harry schien völlig weggetreten, er lag vollkommen entspannt in seinen Armen und außer einem leisen Seufzen gab er keinen Laut von sich. Nach der ersten Überraschung fing sich Vlad und genoss einfach nur noch seine Mahlzeit. Harrys Blut schmeckte vorzüglich, jung und kräftig, gesättigt von starker Magie und nur am Rande schmeckte er Sorge und Trauer heraus. Keine Angst oder Unsicherheit versauerte das Blut, es war einfach köstlich und dem Vampir fiel es sichtlich schwer von der weichen Haut abzulassen. Dennoch zog er die Zähne wieder ein, versiegelte die Wunden mit einem Zauber und leckte die wenigen Blutstropfen noch weg. Schnurrend schloss er die Augen und lehnte den Kopf auf Harrys Schulter, genoss das ungezwungene Beisammensein und vor allem das heiße Blut, welches durch seine Adern schoss. So zufrieden hatte ihn ein Biss schon lange nicht mehr gemacht. „Wach auf“, schnurrte Vlad leise. Es dauerte noch ein paar Momente bis Harry langsam reagierte und die Augen öffnete. „Was ist?“, murmelte er leise. „Du bist schon verschrumpelt also sollten wir aus dem Wasser raus und so langsam ins Bett gehen. Es ist schon fast Mittag“, lachte Vlad, der ihm unter die Arme griff und ihm hoch half. „Ernsthaft? Mir kam es gar nicht so lange vor.“ „Du warst ja auch völlig weggetreten. Komm, wir sollten noch ein paar Stunden schlafen. Wir brauchen unsere Kräfte für die Reise. Möchtest du noch bei mir schlafen?“ Harry, der gerade nach einem Badetuch griff, hielt inne und sah ihn fragend an. „Du hast mir dein Blut gegeben, unsere Abmachung ist beglichen“, sagte Vlad ernst. „Die Abmachung war ein Tag in deinem Bett und mein Blut. Der Tag ist noch nicht rum. Außerdem bin ich hundemüde und dein Bett ist am nächsten.“ Damit trocknete sich Harry ab und verließ das Badezimmer, einen etwas verwirrten Vampir zurücklassend. Dieser überwandte seine Verwirrtheit jedoch ziemlich schnell und folgte ihm ins Schlafzimmer, wo es sich Harry schon in dem breiten Himmelbett bequem gemacht hatte. Da er davon ausging, dass sein Gast immer noch genauso viel an hatte wie eben im Bad, machte er sich auch nicht die Mühe sondern glitt nackt unter die Decke. Wieder wurde er überrascht als sich Harry ohne jegliche Scheu an ihn kuschelte. „Würde ich Treue nicht auch so groß schreiben wie du, wärst du jetzt in arger Bedrängnis“, schnurrte Vlad, der die Arme um ihn schlang und ihn an sich zog. „Dann wäre ich nicht hier. Vlad, ich bin nicht so naiv wie du vielleicht denkst, ich kenne meine Grenzen und ich weiß normalerweise worauf ich mich einlasse. Hättest du diese Forderung am Anfang unseres Besuches gestellt, hätte ich abgelehnt“, sagte Harry. „Warum hast du jetzt zugestimmt?“ „Weil ich dich kennengelernt habe. Ich mag dich und ich vertraue dir, deswegen habe ich zugestimmt.“ Harry hatte mittlerweile eine bequeme Schlafposition gefunden und schloss langsam die Augen, er war müde. „Schlaf gut, Vlad.“ „Du auch, Harry.“ Der Vampir spürte wie sich die Atmung des Anderen verlangsamte und er in einen tiefen Schlaf driftete. Er selbst blieb allerdings noch etwas wach und dachte über den jungen Zauberer nach. Irgendwann schob er diese Gedanken allerdings beiseite und schlief ein. „Vlad, Harry, aufstehen, wir wollten eigentlich heute Nacht aufbrechen“, sagte Ioan als er bei Sonnenuntergang ins Schlafzimmer seines Geliebten kam und die Zwei eng umschlungen im Bett liegen sah. Eifersüchtig war er nicht, wusste er doch um die Abmachung. Zudem hätte Vlad mehr Grund eifersüchtig zu sein wenn er sich in fremden Betten rum trieb aber da sie keine Gefährten waren, war das völlig legitim. Die zwei Gestalten im Bett bewegten sich langsam. Harry hob den Kopf von seinem lebenden Kissen und sah Ioan schläfrig an. „Ist es schon Nacht?“ „Ja, ist es. Deine Freunde sitzen bereits beim Essen und warten auf dich“, sagte Ioan mit einem breiten Grinsen. „Ist es echt schon so spät?“ Als der Vampir nur nickte, ließ Harry resignierend den Kopf wieder auf Vlads Brust fallen. „Wir sollten aufstehen“, sagte Vlad etwas verwundert. „Ja, gleich. Ioan, könntest du bitte meinen Freunden ausrichten, dass ich gleich komme?“ „Natürlich. Bis gleich.“ Damit verschwand der Vampir aus dem Schlafzimmer. „Wir sollten wirklich aufstehen“, sagte Vlad nochmal. Er musste leicht grinsen als Harry sich die Decke über den Kopf zog. „Nur noch fünf Minuten.“ Er schob die Decke wieder runter, schläfrige, grüne Augen sahen ihn fast vorwurfsvoll an. „Deine Freunde warten auf dich und wir wollen heute aufbrechen also raus aus den Federn.“ Harry kuschelte sich nur wieder an ihn, legte den Kopf so auf Vlads Brust, dass er ihn noch ansehen konnte. „Ich könnte noch ne Weile hier liegen bleiben“, murmelte er während Vlad sanft durch seine Haare fuhr. „Och, ich fände das nicht schlimm aber so wie ich deine Freunde einschätze, hätten sie gar keine Probleme damit, hier rein zu kommen und dich aus meinem Bett zu zerren“, sagte Vlad, „da ich das vermeiden möchte, werden wir jetzt aufstehen.“ „Ja, das würden sie. Draco und Charlie als Erste. Also aufstehen?“ „ Ja, aufstehen. Los, hoch mit dir“, lachte der Vampir. Grummelnd erhob sich Harry und kletterte aus dem Bett. Auf einem Stuhl lagen seine Sachen, frisch gewaschen und ordentlich zusammengelegt, also begann er sich anzuziehen. Erst als er merkte, dass er als Einziger aufgestanden war, drehte er sich nochmal zum Bett rum. Vlad sah ihn grinsend an und nachdem eine Augenbraue fragend in die Höhe geschossen war, erklärte er, „ich werde dich wohl nie wieder nackt sehen also sollte ich den Anblick genießen, oder?“ Grinsend drehte sich Harry einmal im Kreis, die dunkelgrünen Augen des Vampires glühten kurz rot auf bevor er sich, schneller als Harry gucken konnte, bewegte. Augenblicklich fand er sich in einer engen Umarmung wieder, erschrocken zog er die Luft ein doch als er die warmen Augen des Vampires sah, entspannte er sich und erwiderte die Umarmung. „Ganz kurz hast du mir Angst gemacht“, gestand Harry mit einem entschuldigenden Lächeln. „Ich bin ein Vampir und ihr Menschen seit meine Beute. Egal wie lieb und fürsorglich wir sind, wir sind und bleiben Raubtiere“, sagte Vlad ernst. Er wartete bis Harry langsam genickt hatte, dann hauchte er ihm einen zarten Kuss auf die Lippen und ließ ihn los. „Los, anziehen und dann zum Essen.“ „Und du?“ „Ich bin nicht sonderlich hungrig. Außerdem brauchst du deine Kräfte, ich sollte dich nicht nochmal beißen. Darf ich während der Reise nochmal darauf zurück kommen?“, fragte Vlad während er schon zum Schrank ging und sich Sachen raus suchte. „Klar, darfst du.“ Auch Harry zog sich jetzt an, seine Freunde würden sich sonst noch Sorgen um ihn machen. Draco grinste ihm breit entgegen als sie endlich im Speisesaal ankamen. Er erntete damit einen Klaps auf den Hinterkopf, was sein Grinsen nur noch breiter werden ließ bevor sich Harry setzte. „Gut geschlafen?“, fragte Sirius. „Ja, sehr gut, danke. Du hör endlich auf zu grinsen“, maulte Harry. Draco sah ihn noch einen Moment an bevor er in lautes Gelächter ausbrach, seine Freunde schlossen sich ihm an. „Warum fühle ich mich gerade so richtig verarscht?“, fragte Harry. Er bekam keine Antwort und widmete sich schmollend seinem Frühstück. Seine Freunde beruhigten sich langsam und nahmen ihr Frühstück wieder auf, die zwei Vampire hielten sich an ein Glas Rotwein, welcher mit Blut versetzt war. Sie brachen nur eine Stunde später auf, diesmal reisten sie allerdings per Portschlüssel bis Bistritz und stiegen dann dort in den Zug nach Budapest. Wie schon bei der Hinfahrt gab es nicht genug Platz für alle und so teilten sie sich wieder auf, allerdings immer darauf bedacht, dass keiner von ihnen allein war. Harry genoss die Gesellschaft des Vampirgrafen während Ioan sich in Sirius' Nähe aufhielt. „Meinst du, das wird was Ernstes?“, fragte Charlie mit einem Blick auf den Animagus und den Vampir. „Hm, gute Frage. Das wäre dann der zweite Mensch, der sich einen Vampir krallt“, gab Blaise neben ihm zurück. „Schlimm?“ „Nö, mir egal. Ich habe meinen Freund und hoffentlich bald Mann.“ „Wie meinen?“, fragte Charlie. Mit einem breiten Grinsen holte Blaise eine kleine Samtschatulle aus seiner Tasche und öffnete sie. Zum Vorschein kamen zwei wunderschöne, goldene Ringe, jeder mit fünf Diamanten verziert, die schräg über den Ring angebracht waren. Eine fein eingearbeitete Welle trennten die Seiten der Ringe von einander. „Die sind wunderschön“, hauchte Charlie, „wo hast du die her?“ „Als wir in Bukarest waren, ich habe sie gesehen und wusste, dass es die Richtigen sind. Jetzt muss Neville nur noch ja sagen“, sagte Blaise schwärmend. „Er wäre schön blöd nein zu sagen. Er liebt dich und wird schon ja sagen“, sagte Charlie, den Blick traurig auf die Ringe gerichtet. Blaise sah diesen Blick und legte ihm eine Hand auf den Unterarm, „du schaffst das auch noch.“ „Merlin, eh ich Severus so weit habe, friert die Hölle zu. Der wird mich nie heiraten.“ „Willst du denn?“, kam von Draco, der durch das Gequatsche nicht schlafen konnte und jetzt wieder die Augen öffnete. „Meine Fledermaus heiraten? Natürlich, nichts lieber als das aber ich glaube, er würde mich eher ins nächste Jahrtausend hexen als mich zu heiraten“, sagte Charlie mit einem Achselzucken. „Stört dich das nicht?“ „Dann müssten mich viele Dinge stören. Severus ist schon immer ein schwieriger Mensch gewesen und wenn ich mich über jede Kleinigkeit aufregen würde, wären wir schon längst nicht mehr zusammen. Aber vielleicht versuche ich es irgendwann mal aber nicht mit solchen Ringen“, sagte Charlie. „Was ist an meinen Ringen schlecht?“, fragte Blaise, der die Ringe jetzt wieder sorgsam wegpackte. Er klang ernsthaft beleidigt. „An deinen Ringen ist gar nichts schlecht, sie sind wunderschön aber sie passen weder zu mir, noch zu Severus.“ „Wieso nicht zu dir?“ „Weil sich das Gold mit meinen Haaren beißt“, grinste Charlie sie an, „zu Severus passt silber oder Weißgold besser.“ „Hoffentlich schaffst du es irgendwann, ich weiß ja selbst wie seltsam mein Pate immer ist“, sagte Draco, „von meinem Standpunkt aus, bist du schon sehr weit gekommen.“ „Ich weiß. Blaise, wann willst du ihn fragen?“ „Wenn sich die Sache mit Voldemort geregelt hat.“ „Wieso erst dann?“, fragte Draco. „Naja, sollte er wirklich ja sagen, sind das eine Menge Vorbereitungen und die beißen sich dann mit dem Vampirritual. Außerdem möchte ich ja Harry und seine Familie bei der Hochzeit dabei haben.“ „Ich will Trauzeuge werden“, sagte Draco sofort. Blaise lachte leise und meinte, „lass mich ihn doch erst mal fragen und wehe einer von euch sagt was.“ Sowohl Draco wie auch Charlie hoben eine Hand und sagte feierlich, „wir schwören.“ Die Reise verlief völlig ruhig, sie konnten zwar nur Nachts reisen aber das machte eigentlich keinem was aus. Diesmal verbrachten sie nicht die Nächte in den Hotels in Budapest und München, sondern die Tage und reisten bei Sonnenuntergang weiter bis sie schließlich, vier Tage nach ihrem Aufbruch in Paris ankamen. Hier standen sie vor einem Problem. „Wieso können wir nicht apparieren? So sind wir doch auch hergekommen“, maulte Fred. Harry zuckte mit den Schultern und meinte, „das ist ein Abwehrmechanismus, den mein Mann installiert hat. Man kann nur innerhalb Englands nach Riddle-Manor apparieren.“ „Also müssen wir nach England übersetzen.“ „Wo liegt das Problem?“, fragte Ioan, „wir mieten uns ein Muggelauto und fahren nach Calais. Dort auf die Fähre nach Dover und von dort können wir apparieren.“ Harry lachte leise und sagte, „ich habe die Zwillinge ein Mal fahren sehen und das hätte beinah in einer Katastrophe geendet. Also wenn nicht ein Anderer fährt, werden wir laufen.“ „Ich kann Auto fahren“, grinste Ioan, die protestierenden Geräusche der Zwillinge ignorierend. „Gut. Wollen wir heute noch aufbrechen?“ „ Nein, es ist bereits zwei Uhr“, warf Vlad ein. „Also morgen Nacht. Draco, kannst du das Auto vorher besorgen?“ „Klar, wenn jemand zum fahren mitkommt. Ich glaube kaum, dass sie mir ein Auto geben aber ich kann übersetzen. Fred, George, kann einer von euch mitkommen?“ „Klar, kein Thema.“ „Dann wäre das ja auch geklärt, also ab ins Hotel und noch ne Runde schlafen.“ „Nein.“ „Mein Lord!“ „Nein.“ „Doch, wir machen weiter“, knurrte Lucius. Wieder deutete Voldemort ein „Nein“, doch diesmal reichte es Lucius. Er zog seine Hände zurück, zauberte die Pyjamahose weg und griff nach dem Tiegel mit der Salbe, mit der Voldemort alle drei Tage eingecremt werden musste. Obwohl Lucius das jetzt schon unzählige Male getan hatte, schämte sich Voldemort immer noch und so protestierte er jedes Mal. Lucius sah, wie sich die blassen Finger immer noch bewegten und sagte, „ich kann euch leider nicht hören also mache ich jetzt einfach weiter.“ Er spürte den bohrenden Blick während er mit dem rechten Fuß begann und sich zum Oberschenkel hocharbeitete. Danach war das linke Bein dran, während der ganzen Zeit gestikulierte Voldemort immer heftiger doch Lucius ließ sich nicht beirren denn er wusste was sein Lord von ihm wollte. Wie gerne hätte er aufgehört denn gleich stand ihm der, für sie Beide, schlimmste Teil bevor. Als er am Oberschenkel angekommen war, 'verstummte' Voldemort und schloss die Augen, er wollte es nicht sehen denn Lucius zauberte jetzt die Boxershorts weg. Wie immer zögerte der Blonde einen Moment bevor er erst seinen Schritt eincremte und ihn dann per Zauber anhob um auch seinen Hintern zu erreichen. Es war der einzige Moment, in dem Voldemort vor Scham rot wurde. Doch Harry hatte sehr ausführlich beschrieben, was er mit ihnen Beiden machen würde wenn diese zwei, von ihm geliebten Stellen, nicht eingecremt wurden. Da weder Voldemort noch Lucius Lust auf eine negative Reaktion hatten, mussten sie sich notgedrungen fügen. Erst als Lucius ihn wieder komplett angezogen hatte, öffnete Voldemort die Augen wieder. „Mir ist das genauso unangenehm wie euch, mein Lord“, sagte Lucius während er den Tiegel schloss und wegstellte. Er griff nach Voldemorts Hand als sich dessen Finger bewegten. „Ich weiß.“ „Wenn ihr es wisst, warum macht ihr es uns dann so schwer?“, fragte Lucius, der sich auf die Bettkante setzte und ihn vorwurfsvoll ansah. „Es fällt schwer“, gestand Voldemort. „Wieso? Ich versorge euch jetzt schon über zwei Monate und ich dachte eigentlich, ihr habt mittlerweile verstanden, dass ich deswegen nicht weniger Respekt vor euch habe.“ „Warum? Ich versteh es nicht.“ „Ihr versteht euren Mann auch meistens nicht und seit trotzdem mit ihm verheiratet. Es ist lange her, dass ich das Dunkle Mal bekommen habe und ich gebe es zu, meine Einstellung zu euch hat sich sehr geändert.“ „Wie?“ Als Lucius nicht antwortete, fügte er hinzu, „keine Strafe, egal was du sagst.“ „Wirklich?“ „Ja. Los, rede.“ Lucius atmete nochmal tief durch, legte sich einige Worte in Gedanken zurecht und begann. „Ich bin mit dem Gedanken aufgewachsen, mich euch irgendwann anzuschließen. Mein Vater war schon immer in euren Diensten und forderte das natürlich auch von mir. Ich gebe zu, ich hatte Angst, teils vor euch, teils vor dem Krieg aber ich bin da hinein gewachsen und bin schnell zu eurer rechten Hand aufgestiegen. Ich würde lügen wenn ich behaupten würde, dass ich keine Angst vor euch hatte, das hatte ich. Dann seit ihr körperlich abwesend gewesen, ich habe die Todesser in eurem Namen weitergeführt. Als ihr wiedergekommen seit, nun, ihr wisst selbst, dass ihr verändert wart. Kaltherziger, erbarmungsloser und wesentlich sadistischer als vorher und ich hatte wirklich Panik vor euch. Ja, guckt nicht so, es ist wahr aber ich bin ein sehr guter Schauspieler und ich weiß, dass ihr Schwäche verabscheut. Dann kam Harry und ihr habt begonnen euch zu verändern. Zuerst langsam, schleichend, eigentlich kaum wahrnehmbar, nur für Leute, die euch schon ihr ganzes Leben lang kennen, so wie ich oder Severus. Wir hatten die Hoffnung, dass es weiter geht, dass ihr wieder der werdet, der ihr früher wart. So ist es ja auch gekommen. Je mehr ihr euch verändert habt, desto stärker wurde mein Respekt vor euch und meine Angst nahm ab. Dennoch war ich immer vorsichtig, ihr wart immer etwas unberechenbar und ich wollte nichts riskieren, naja, bis Harry die glorreiche Idee hatte, dass ich euch versorgen soll und muss. Bis zu dem Abend, wo er mich mit hergenommen hatte, war ich nie hier, habe nie gesehen wie es euch wirklich geht und ehrlich gesagt, ich war geschockt. Ich wollte auf der Stelle wieder umdrehen und flüchten aber wir kennen ja alle euren Mann, der hätte mich wahrscheinlich mit einem Klebefluch fixiert. Ich habe gesehen, wie schwer euch das alles hier fällt und ganz ehrlich, ich glaube nicht, dass ich es gekonnt hätte. In diesem Moment hatte ich nie mehr Respekt und Achtung vor euch und das habe ich immer noch. Es erfordert viel Mut und innere Stärke sich eine Schwäche einzugestehen und Hilfe anzunehmen. Ich bin nicht der Einzige, der so denkt denn leider hat euer Zustand schon die Runde gemacht. Natürlich nur im Rahmen des Inneren Kreises und alle teilen meine Meinung, auch wenn sie euch nicht so gesehen haben. Hm, mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen. Außer vielleicht, dass wir Beide froh sind wenn Harry endlich wieder da ist, oder?“ Voldemort grinste leicht doch seine Finger blieben still liegen. „Mein Lord?“, fragte Lucius nach einiger Zeit nach. „Voldemort.“ „Häh?“ „Sehr unmalfoyhaft. Mein Name ist Voldemort.“ Lucius starrte den Anderen etwas fassungslos und mit offenen Mund an bevor er sich fing und sich leicht räusperte. „Habt ihr mir gerade das Du angeboten?“, fragte er vorsichtshalber nochmal nach. Er sah wie Voldemort die Augen verleierte. „Ja, habe ich.“ „Ich fühle mich geehrt aber erlaubt mir die Frage, warum?“ „In dieser Situation? Es....“ Die blassen Finger verkrampften sich, seine Augen glühten fast schon unnatürlich hell auf. „Mein Lord? Alles in Ordnung?“ „HARRY!“ Es dauerte einen Moment bis Lucius verstand und fragte, „ist er verletzt?“ „Nein, er ist HIER!“ Überall im Manor und auf dem Gelände sahen Malträger auf und machten sich auf den Weg in die Eingangshalle. Nur Voldemort und Lucius tauchten dort nicht auf, der Eine, weil er es nicht konnte und der Andere, weil er ihn nicht alleine lassen wollte. Doch das war auch nicht notwendig denn die Eingangshalle war völlig überfüllt. Sie waren mit mehreren Plopps in der Halle aufgetaucht und innerhalb weniger Momente kam jemand in eben diese Halle gerauscht. Mit einem lauten „DAD“, fiel Harry seinem Vater um den Hals. „Merlin, wie habe ich dich vermisst“, murmelte Severus, der ihn fast schon panisch an sich drückte. „Ich dich auch.“ „Na, und wir erst.“ Harry sah sich um, langsam kamen immer mehr seiner Freunde in die Eingangshalle, Draco sprang seinem Gefährten entgegen, der ihn fest umarmte und mit ihm in einem tiefen Kuss versank. Charlie näherte sich ihnen langsam, er wollte die Begrüßung zwischen Vater und Sohn nicht stören und außerdem war er sich sicher, dass Severus solch eine Begrüßung von ihm nicht dulden würde. Zum ersten Mal versetzte ihm dieser Gedanke einen Stich ins Herz. Ja, er wollte ihn so begrüßen wie es unter Lebenspartnern üblich war, ok, er würde sich auch mit einer Umarmung zufrieden geben. „Wo ist Neville?“, fragte Blaise neben ihm. „Bei deinem Vater im St. Mungos“, sagte Severus, der seinen Sohn kurz auf die Stirn küsste und ihn dann los ließ. Sein Blick ging zu Charlie, der ihn zwar anlächelte, sich aber nicht weiter näherte. Er grinste leicht, trat dann zu ihm und umarmte den überraschten Rotschopf, der die Umarmung aber fast sofort erwiderte. „Dich hab ich auch vermisst, Fellball“, sagte er leise. „Ich dich auch. Danke Severus.“ „Wo ist mein Dad?“, fragte Draco jetzt. „Bei Voldemort. Der mittlerweile gespürt haben muss, dass du da bist, du solltest also zu ihm gehen“, sagte Severus während er Charlie losließ und sich den zwei Fremden zu wandte, genau wie der Rest der Anwesenden. Vlad und Ioan hatten sich etwas im Hintergrund gehalten als die große Begrüßung los ging, ihr Augenmerk lag vor allem auf Harry und Draco. Harry wurde erst von seinem Vater und dann von dem Rest begrüßt, bei jedem mit einer festen Umarmung. Draco wiederum fiel sofort einem blonden Mann in die Arme, der ihn in einen tiefen, leidenschaftlichen Kuss zog. Die zwei Vampire mussten zwei Mal hinsehen um sich sicher zu sein, dass sie sich nicht verguckt hatten aber die Augen blieben grau und tot. Sie sahen sich unsicher an, davon hatte Harry nichts gesagt. Warum war dieser Vampir scheinbar blind? Doch ihre Aufmerksamkeit wurde auf Harrys Vater gezogen, der jetzt auf sie zu kam. Die schwarzen Augen waren völlig kalt, ein krasser Gegensatz zu dem warmen Ausdruck bei seinem Sohn, seine Haltung angespannt und er hatte eine Ausstrahlung, die den Vampiren sagte, dass er ein ernstzunehmender Gegner war. Jetzt stellte sich nur noch die Frage, wer zuerst zur Begrüßung ansetzte denn derjenige würde sich als schwächer hinstellen. Harry sah das Dilemma, indem sowohl sein Dad wie auch die Vampire waren, keiner von ihnen wollte als schwächer dar stehen. Sein Blick ging kurz zu Draco, der die Augen verleierte und plötzlich musste er grinsen. Mit wenigen Schritten war er bei den Parteien und sagte, „Dad, darf ich dir Graf Vlad Tepes Draculea und Ioan Sêrban vorstellen? Vlad, Ioan, mein Vater, Severus Leon Snape.“ „Sehr erfreut“, sagte Severus. „Ebenfalls“, kam von Vlad, Ioan nickte ihm nur lächelnd zu. „Gut, der Rest kann sich selber vorstellen. Ich will zu meinem Mann. Warte mal, wo ist mein Kind?“, fragte Harry. „Bei Neville, er ist heute dran mit Babysitten.“ „Dann sehe ich sie irgendwann in der Nacht. Entschuldigt mich, ich werde garantiert erwartet.“ Damit ließ Harry einfach alle stehen und eilte in den Ostflügel. „Graf Draculea, ich glaube, ich stelle euch erst mal den Rest vor“, sagte Severus. „Vlad bitte.“ Severus nickte und stellte nacheinander alle vor, lediglich Adrian stellte sich selber vor und er ergriff sogar als Erster das Wort. „Lord Adrian a'ham Adelandeyo.“ „Graf Vlad Tepes Draculea, freut mich. Können wir gleich zum Du übergehen?“, fragte Vlad, dem die blinden Augen nicht geheuer waren. „Natürlich gerne. Nun frag schon.“ „Bist du komplett blind?“ „Nur bei Licht. Solange es komplett dunkel ist, kann ich eingeschränkt sehen. Das ist eine längere Geschichte“, sagte Adrian mit einem leichten Grinsen. „Das könnt ihr wann anders klären. Vlad, das Ritual“, mischte sich Severus ein. Sofort wurde der Vampirgraf ernst. „Es erfordert einiges an Vorbereitungen. Können wir das irgendwo in Ruhe besprechen?“ „Ja, komm. Charlie, würdest du Ioan die Gästezimmer zeigen?“ „Klar.“ Damit war es abgemacht und Severus und Vlad verschwanden in die Kerker. „Wieso duzt er uns einfach?“, fragte Ioan etwas verwundert. „Severus siezt niemanden mehr seit er der Blutsbruder von Voldemort ist. Genau wie Harry normalerweise“, erklärte Charlie. „Aber Vlad hat er gesiezt.“ „Weil ich es gesagt habe“, kam von Adrian, der wieder die Arme um seinen Gefährten gelegt hatte. „Wieso?“ „Wegen der Regeln. Ich wollte nicht, dass er einen Fehler macht, der ihm vielleicht die benötigte Hilfe versagt.“ „Guter Vorsatz. So, und jetzt gehen wir uns mal die Zimmer ansehen.“ Charlie grinste und führte ihn in den Gästeflügel, der Rest machte sich jetzt auch auf den Weg in ihre Zimmer. Unterdessen hatte Harry den Ostflügel betreten und war schon im Schlafzimmer angekommen, er saß auf Voldemorts Bett und umarmte seinen Mann liebevoll. Es war Voldemort anzusehen wie gerne er die Umarmung erwidert hätte doch es war nicht möglich und so beschränkte er sich auf das Einzige, was er mittlerweile wieder konnte. Er begann leise zu schnurren. Lucius, der auf Harrys Bett gewechselt hatte, sah sich das Ganze mit einem Lächeln an. Doppeltes Schnurren erfüllte schnell den Raum. „Ich habe euch so vermisst, mein Lord. Aber ich habe den Vampir mitgebracht, er will uns helfen und ihr werdet wieder gesund. Ich bin mir ganz sicher, dass das Ritual funktioniert und dann fahren wir mit unserer Tochter nach Transsylvanien, es ist ein schönes Land. Perfekt um Urlaub zu machen“, zischte Harry liebevoll bevor er seinem Mann einen Kuss gab und sich endlich mal Lucius zu wandte. „Hallo, Lucius.“ „Hallo, Harry. Gehe ich Recht in der Annahme, dass du nicht alleine zurückgekommen bist?“, fragte Lucius. „Du gehst Recht in der Annahme. Ich vermute, dass Dad ihn sich gleich gekrallt hat um die Einzelheiten zu besprechen und wenn wir alle Zutaten haben, werden sie sofort anfangen wollen“, sagte Harry. Jetzt grinsten sowohl Lucius wie auch Voldemort und auf Harrys verwirrten Blick hin, erklärte der Blonde, „die Zutaten haben wir schon alle. Bis auf das Vampirblut muss keine frisch sein und so haben wir angeordnet, dass schon alles geholt wird.“ „Dann müssen sie sich nur noch einig werden. Aber jetzt erzählt erst mal, wie ist es euch ergangen?“, fragte Harry mit einem besorgten Blick auf seinen Mann. „Ich glaube, ich spreche im Namen von uns Beiden wenn ich sage, wir sind heilfroh, dass du wieder da bist“, sagte Lucius. „Wieso nur kann ich mir das lebhaft vorstellen. Hat mein geliebter Mann Schwierigkeiten gemacht?“, fragte Harry. Alarmiert sah Voldemort zu Lucius, wenn dieser jetzt die Wahrheit sagen würde, wäre er dran und könnte sich eine ellenlange Moralpredigt anhören. Dieser lächelte lediglich und meinte, „nein, gar keine. Er hat sogar brav seinen Brei aufgegessen und durfte als Belohnung mit Talisha im Garten spielen.“ „Im Garten? Ist das nicht zu gefährlich?“ „Nein, Devon und Severus haben es erlaubt und ich war so frei meinem Patenkind einen Spielplatz zu schenken“, sagte Lucius. „Das klingt schön. Und die Sache mit dem Essen? Die Creme?“ „Absolut kein Problem. Wir sind gut miteinander ausgekommen.“ „Dennoch freut ihr euch, dass ich wieder da bin.“ Jetzt gestikulierte Voldemort etwas, sodass Harry nach seiner Hand griff. „Ich vermisse dich immer.“ „Ich euch auch aber jetzt bin ich wieder da und geh auch so schnell nicht mehr weg. Lucius, ich glaube, wir kommen heute Abend ohne dich aus“, sagte Harry lächelnd. „Bin schon weg“, sagte Lucius, der einen Rausschmiss erkannte wenn er ausgesprochen wurde. „Und wir?“, fragte Voldemort. „Ich dachte an kuscheln. Den Rest heben wir uns auf bis ihr wieder gesund seit“, sagte Harry. „Geht ja eh nicht.“ „Doch, dann geht es wieder. Jetzt hört auf zu schmollen, das steht euch nicht.“ Harry rutschte so aufs Bett, dass er nicht Gefahr lief den Katheter zu berühren und kuschelte sich an seinen Mann. Dieser schnurrte wieder etwas lauter und schloss die Augen, er genoss die, lange vermisste, Nähe zu seinem Mann. Das Öffnen der Kerkertür unterbrach Severus und Vlad aus ihrem Gespräch. Da sie im Labor saßen, musste der Besucher erst durchs Wohnzimmer und sein Büro um zu ihnen zu kommen doch auch nach ein paar Minuten kam niemand. „Kann jeder deine Räume betreten?“, fragte Vlad verwundert als sich Severus ohne irgendeinen Kommentar wieder den Unterlagen zuwenden wollte. „Das Wohnzimmer und das Labor ja, falls mal jemand Tränke braucht. Die restlichen Räume sind geschützt aber mein Partner darf sie betreten“, gab Severus zurück. „Woher weißt du, dass er es ist? Ihr seit nicht verbunden.“ „Ich muss kein magisches Wesen sein um zu wissen wer meine Räume betritt. Außer meiner Familie klopft jeder an und da Voldemort raus fällt, kommen nur Harry und Charlie in Frage. Harry werden wir vor morgen früh nicht wieder sehen also bleibt Charlie übrig“, erklärte Severus. „Wieso kommt er dann nicht gleich her? Er hat dich doch auch fast drei Monate nicht gesehen.“ Jetzt lächelte Severus etwas gequält und meinte, „unsere Beziehung ist etwas schwierig und außerdem hat Charlie die Angewohnheit sich erst eine Tasse Tee zu machen wenn er heim kommt.“ „Das weißt du?“, fragte Charlie, der gerade das Labor betrat. „Natürlich, ich bin nicht blind oder blöd.“ Charlie sah ihn etwas überrascht an, stellte aber dann das Tablett ab. Severus griff nach der zweite Teetasse während Vlad etwas fragend auf die dritte Tasse starrte. „Ist das Blut?“, fragte er. „Ja, natürlich. Ich dachte, du bist ein Vampir“, grinste Charlie. Er zog sich einen Stuhl rann und ließ sich nieder. „Ach ja, Devon kommt gleich. Wir haben Nachricht ins St. Mungos geschickt, dass er herkommt.“ „Wie schnell wollt ihr das Ritual durchführen?“, fragte Vlad jetzt. Er griff nach der Tasse, sie war warm, genau wie das Blut. Er trank vorsichtig einen Schluck und stockte, „das ist Menschenblut.“ „Was hast du erwartet?“, fragte Severus desinteressiert. „Aber wer hat das gespendet?“ „Ich“, kam von Charlie. „Wieso?“ „Weil du Gast in unseren Räumen bist und es mir nichts ausmacht. Ich kann dich ja nicht ohne was zu trinken hier sitzen lassen.“ Während der Vampir ihn immer noch etwas fassungslos anguckte, hatte sich Severus wieder den Unterlagen zugewandt. „Findest du das normal?“, wurde er plötzlich gefragt. „Ja. Können wir endlich weiter machen? Ich will so schnell wie möglich anfangen.“ „Habt ihr schon alle Zutaten?“, fragte Vlad, der die Tasse jetzt leerte. Es war extrem selten, dass jemand sich selbst Blut abzapfte um es einem Vampir anzubieten. Die Meisten hatten Angst, dass der Vampir dann auf den Geschmack käme und den Menschen anfallen würde. Natürlich war das völliger Blödsinn aber das wussten die meisten Menschen nicht. Vlad wurde aus seinen Gedanken gerissen als Severus ihm eine Liste über den Tisch schob. „Hier, ließ nach. Das sind die Zutaten, die wir von Adrian erfahren haben. Wenn was fehlt oder falsch ist, sag es“, schnarrte Severus. Sofort vertiefte sich der Vampir in die Liste und schon nach den ersten Zeilen musste er sowohl Adrian wie auch Severus sein Kompliment aussprechen. Die Zutaten waren alle da und es reichte für mehr als ein Ritual. „Welche Wahl?“ „Erste Wahl natürlich. Was anderes kommt nicht in Frage.“ „Die Tränke?“ „Sind fertig.“ „Also könnten wir sofort anfangen?“ „Nein, das Ritual dauert mindestens sechs Stunden und damit würden wir in den Tag hineinarbeiten. Deine Kräfte sind Nachts am stärksten und außerdem musst du das Pentagramm noch zeichnen“, sagte Severus. „Dafür brauche ich eine Nacht.“ „Kann das Pentagramm den Tag über liegen bleiben?“ „Ja, kann es. Es darf nur nicht berührt werden aber da kann man einen Zauber drüber legen. Habt ihr schon einen Raum ausgesucht?“, fragte Vlad. „Ja, natürlich. Es ist alles vorbereitet. Wir haben auch genug Blutspender für dich“, sagte Severus. „Wer?“ „Vier von Adrians Blutdienern und eigentlich alle Anhänger von Harry.“ „Adrian würde mir seine Blutdiener zum Biss überlassen?“, fragte der Vampir nach. Er sah nicht nur fassungslos aus, er fühlte sich auch völlig überrumpelt. Normal waren Vampire sehr eifersüchtig und hütete ihre Blutdiener wie Gold denn genauso wertvoll war ein vernünftiger Blutdiener auch. „Ihr überrascht mich immer wieder“, gestand er schließlich. „Das liegt an unseren Lords, die Beide etwas durchgeknallt sind.“ „Harry auch?“ „Auf seine Art, ja.“ „Genug von meinem Sohn. Kannst du morgen Nacht anfangen?“ „Natürlich. Ich müsste allerdings davor noch was essen und danach auch. Das Pentagramm kostet mich sehr viel Blut“, sagte Vlad. „Wissen wir. Die Blutdiener können innerhalb weniger Stunden hier sein.“ „Ihr seit wirklich gut vorbereitet. Also gut, wir fangen morgen Nacht an.“ Ein Klopfen unterbrach Vlad, Charlie erhob sich sofort und ging den Besucher abholen. Als er wenig später mit Devon wieder auftauchte, konnten die letzten Ungereimtheiten besprochen werden. Blaise, der seinem Vater Bescheid gesagt hatte und ihn nach Riddle-Manor geschickt hatte, war jetzt auf der Suche nach seinem Freund, der sich irgendwo im St. Mungos aufhalten sollte. Seine erste Station war Alice gewesen, die sich sehr über seinen Besuch freute und wo er fast eine Stunde verbrachte, doch da war Neville nicht. Seine Mutter gab ihm allerdings den Rat, es im dritten Stock zu versuchen denn Neville hatte ihr gesagt, dass er Talisha eine besondere Pflanze zeigen wollte. Blaise dankte ihr und machte sich auf den Weg. Wie in jedem Stockwerk standen vor den Fahrstühlen und den Treppen jeweils zwei Werwölfe, die sein Mal überprüften. Dabei war es völlig egal ob er vorher in einer anderen Etage war, in jeder Etage musste er sich erneut der Untersuchung unterziehen lassen. Erst als das Mal als echt bestätigt worden ist, durfte er passieren und setzte seine Suche fort. Ihm kamen mehrere Heiler in limonengrünen Umhängen entgegen und einen fragte er schließlich ob er Neville und Talisha gesehen hätte. „Ja, die sind in der Abteilung für neue Pflanzen. Geradeaus, dann die erste Tür rechts und schon bist du da“, sagte der Mann lächelnd. „Danke schön.“ Der Weg war schnell hinter sich gebracht und er war sogar richtig denn er hörte Talishas helles Lachen schon von weitem, zusammen mit der Stimme seines Freundes. Als er allerdings näher kam, erklang noch ein Geräusch. Blaise blieb überrascht stehen, das war eindeutig das Weinen eines Babys. Stirnrunzelnd ging er weiter, rechts und links von ihm waren Glaswände, die kleine Räume abteilten und die Besucher und Heiler vor den untergebrachten Pflanzen schützten. Vor ihm war eine der Glastüren geöffnet und sein Freund stand in dem angrenzenden Raum, Talisha stand auf einem Stuhl und beobachtete ein paar Blumen auf dem Tisch. Doch viel interessanter war, was Neville da auf dem Arm hatte. Neville grinste als er die Freude von Talisha sah, es war zwar mitten in der Nacht aber nur um diese Uhrzeit blühten diese Blumen. Es war eine magische Abart des Gänseblümchens, die, wenn man sie berührte, die Farbe wechselte. Er hatte sich schon gedacht, dass das der Kleinen gefallen würde. Ein leises Quengeln ließ ihn von Talisha auf das Baby in seinen Armen sehen, das die Heiler hier Raymond getauft hatten. „Na Ray, hast du etwa schon wieder Hunger?“, fragte er lächelnd, „kleiner Vielfraß, du hast doch gerade erst gegessen.“ Dennoch ließ er eine Milchflasche erscheinen denn die Windel war magisch und meldete sich wenn sie voll war. Da die Hauselfen die Milch schon auf die richtige Temperatur angewärmt hatten, konnte er den Kleinen sofort füttern. „Wie die perfekte Mama.“ Überrascht fuhr Neville rum, sorgsam darauf bedacht das Kind nicht fallen zu lassen und starrte seinen Freund fassungslos an. „Was machst du hier?“, fragte Neville irgendwann heraus. Blaise legte nachdenklich einen Zeigefinger ans Kinn und sinnierte, „hm, ich wollte eigentlich meinen Freund überraschen, dass wir wieder da sind. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass du dich in meiner Abwesenheit mit einem Anderen getröstet hast.“ Er wurde noch einen Moment fassungslos angestarrt bis Neville leicht lachte und sagte, „darf ich dir Raymond vorstellen?“ „Hallo Raymond, du machst mir also meinen Freund abspenstig“, grinste Blaise. Der Angesprochene nuckelte völlig unbeeindruckt an seiner Milchflasche als ob es das Wichtigste der Welt wäre, nun ja, für ihn war es das auch. „Du bist der perfekte Babysitter. Zu wem gehört der Kleine?“, fragte Blaise, der mit dem Finger über die Wange des Babys fuhr. Das Kind konnte nur ein paar Wochen alt sein. Doch als Neville nicht antwortete, sah er auf, sein Freund hatte den Blick abgewendet und schwieg. „Neville? Wer sind die Eltern?“, fragte er nochmal. Allerdings klang seine Stimme wohl etwas schärfer als beabsichtigt denn sein Freund zuckte leicht zusammen. „Hallo Neville, ich rede mit dir.“ Neville seufzte und sagte sehr leise, „Ich hatte gehofft, das wir seine Eltern sein können.“ Da die Abteilung für magische Pflanzen nicht gerade der perfekte Ort war um sich zu unterhalten, hatten sie in die fünfte Etage gewechselt. Eine junge Hexe brachte ihnen Kaffee, Tee und Sandwichs und sie nahm Talisha gleich mit, natürlich nur mit den zwei Werwölfen, die die ständigen Begleiter des Mädchens waren. Neville legte das Baby in eine stabile Tragetasche, die neben ihm auf einem Stuhl stand und wand sich dann seinem Tee zu, Blaise hatte bereits einen Schluck Kaffee getrunken und sah ihn abwartend an. „Also?“ „Das ist schwierig zu erklären.“ „Versuch es.“ „Dann stell ich euch am Besten nochmal vor. Das ist Raymond Warrington, viereinhalb Wochen alt und hier im St. Mungos abgegeben weil sein Vater mit einem Zauber festgestellt hat, dass er keinerlei magische Begabung hat. Er ist ein Squib und deswegen wollen seine Eltern ihn nicht“, sagte Neville leise. Blaise sah ihn nur weiter auffordernd an und sein Freund fuhr fort, „du weißt, wie die Reinblüter auf Squibs reagieren. Niemand hier will ihn aufnehmen, alle sagen, er soll in ein Muggelwaisenhaus. Aber... . Merlin, ich kann ihn nicht dorthin bringen. Meine Eltern hatten auch lange Angst, dass ich ein Squib bin, ich habe erst extrem spät überhaupt irgendwelche magischen Fähigkeiten gezeigt und wenn wir ehrlich sind, bin ich heute gerade mal ein mittelmäßiger Zauberer. Selbst wenn er ein Squib ist, er hat doch eine Chance verdient. Was ist wenn er irgendwann doch noch magische Kräfte entwickelt? Soll dann jemand hingehen und sagen, tja, tut uns leid aber als Baby wollte dich keiner aber jetzt kannst du zu uns kommen? Das ist nicht fair. Er hat genauso ein Leben in der Zaubererwelt verdient wie jedes andere Kind. Ich weiß, dass das nicht das ist was du dir als Kind gewünscht hast. Vor allem mit deiner Familie im Rücken. Ich meine, wir können ja noch ein zweites Kind adoptieren, ein magisches Kind. Aber bitte, lass ihn uns behalten. Er hat es verdient, bitte Blaise, denk darüber nach.“ Schweigend nippte Blaise an seinem Kaffee, er dachte über das Gehörte nach und in einigen Punkten musste er ihm zustimmen. Es war nicht fair und der Kleine hätte diese Chance wirklich verdient. Vor allem konnte man jetzt wirklich noch nicht sagen ob der Kleine ein Squib ist, der Zauber, der magische Fähigkeiten nachwies, war sehr ungenau und es gab viele Kinder, die ihre magischen Fähigkeiten erst sehr spät entwickelten. Dennoch ließen sich viele Zauberer und Hexen immer noch von dem Ergebnis des Zaubers beeinflussen. Das führte ihn wieder zu dem kleinen Würmchen, welches mittlerweile eingeschlafen war. Es war nicht zu übersehen, dass Neville bereits sein Herz an ihn verloren hatte und insgeheim musste er zugeben, dass der Kleine ganz niedlich war. Aber wenn er wirklich ein Squib war? Was würde sein Vater sagen? Nun, er wäre wahrscheinlich nicht wirklich begeistert, ok, er wäre garantiert dagegen. Denn wenn sie Raymond adoptieren würden, wäre er sein Erbe und genau das würde sein Vater nicht dulden, ein Squib als Stammhalter der Zabinis? Niemals. „Blaise?“, fragte Neville leise nach. Sein Freund sah immer wieder von ihm zu dem Baby und zurück, es brauchte nicht viel Fantasie um zu erraten was er dachte. Die Zabinis waren eine alte Reinblüterfamilie, die auch noch was darauf hielt und Devon würde niemals einen Squib als Nachfolger seines Sohnes akzeptieren. Da würde nicht mal Harry oder Voldemort seine Meinung ändern können. Er seufzte leise, er hatte von vorne herein gewusst, dass er den Kleinen nicht behalten konnte, zumindest nicht wenn er weiter mit Blaise zusammen sein wollte und das stand außer Frage. Dennoch hätte er gerne eine Antwort. „Blaise, sag doch irgendetwas, bitte.“ „Du weißt schon, vor welches Problem du mich damit stellst, oder?“, fragte Blaise ungewohnt ernst. „Ja, weiß ich.“ „Was sagt deine Mutter dazu? Ihr seit auch eine Reinblüterfamilie.“ „Sie findet den Kleinen recht süß aber sie hat wie die meisten Reinblüter reagiert. Er ist süß aber bitte nicht in ihrer Familie“, sagte Neville niedergeschlagen. „Ich gehe davon aus, dass mein Vater davon auch schon weiß.“ „Ja.“ „Und?“ „Das Gleiche. Er findet ihn niedlich aber er hat auch gesagt, dass alle Babys am Anfang niedlich sind.“ „Der Rest unserer Freunde?“, fragte Blaise. Neville lachte rau und deprimiert auf und meinte, „fast alle haben so reagiert.“ „Fast?“ „Ja, Severus war der Einzige, der anders reagiert hat.“ „Die Fledermaus? Was hat er gesagt?“ „Gesagt hat er gar nichts. Er hat mir wortlos ein Pergament mit Schutzzaubern für Babys auf den Tisch gelegt. Sowie den Hinweis, dass Talisha ihre Wiege sowieso nicht mag und ich sie gerne haben kann, genau wie die Kleidung, aus der sie raus gewachsen ist“, sagte Neville. „Ernsthaft?“ „Ja.“ „Das ist mehr oder weniger ein Willkommen in Severus' Familie. Nicht schlecht“, murmelte Blaise während er aufstand und um den Tisch herum ging. Vor Neville, der ihn überrascht und auch fragend ansah, blieb er stehen und ging auf ein Knie runter. Nevilles Augen wurden immer größer, er konnte nicht wirklich glauben, was hier gleich passieren könnte. „Ich wollte das eigentlich wesentlich romantischer gestalten aber gut, dann eben nicht. Wenn wir Raymond schon adoptieren dann doch bitte als richtige Familie. Also, Neville Longbottom, erweist du mir die Ehre mich zu heiraten?“, fragte Blaise während er die Schatulle rausholte und vor Neville öffnete. Dieser starrte ihn nur, er konnte nicht glauben, was Blaise da gerade gesagt hatte. „Adoptieren? Heiraten?“, fragte er fassungslos. „Ja und ja.“ „Bist du sicher? Dein Vater...“ „Neville, ich will nicht meinen Vater heiraten und ich will ihn auch nicht adoptieren. Hier geht es um dich, mich und dieses Würmchen. Dich will ich heiraten und das Würmchen adoptieren.“ „Wirklich? Und wenn er wirklich ein Squib ist?“ „Dann haben die Hauselfen etwas mehr zu tun. Neville, ich knie hier vor dir und mache dir einen Antrag also hör auf mich irgendwelche Löcher in den Bauch zu fragen und beantworte meine Frage. Willst du mich heiraten?“, fragte Blaise nochmal. Sein Freund starrte ihn noch einen Moment an bevor sich ein strahlendes Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete und er Blaise stürmisch umarmte. „Natürlich will ich dich heiraten!“ Es dauerte eine Weile bis Neville sich beruhigt hatte, Tränen liefen über seine Wangen doch er strahlte ihn förmlich an. Doch irgendwann schaffte Blaise es ihn etwas von sich weg zu drücken und nach den Ringen zu greifen. „Gefallen sie dir?“, fragte er während er schon einen Ring nahm. „Sie sind wunderschön. Seit wann hast du sie?“, fragte Neville während er versuchte seine Tränen zu stoppen. „In Bukarest gekauft als wir einen Stadtbummel gemacht haben. Ich hab sie gesehen und hab gedacht, dass sie die Richtigen sind“, sagte Blaise. Er griff nach Nevilles Hand und steckte ihm den Ring an, er passte perfekt. „Wirklich wunderschön und an deiner Hand ist er noch viel schöner“, sagte Blaise zufrieden. Er hielt Neville die Schatulle hin, sein Verlobter ergriff den zweiten Ring und schob ihn über Blaises linken Ringfinger. „Wie machen wir das mit dem Fragen? Normal müsste dein Vater meine Mutter um meine Hand bitten, oder?“ Blaise stand erst mal auf und zog seinen Stuhl neben ihn. „Da du der Jüngere bist, ja, müsste er. Aber ich glaube nicht, dass er das macht und ob deine Mutter auch ja sagt. Vor allem wenn mein Dad erfährt, dass wir Raymond adoptieren wollen, wird er sich quer stellen“, sagte er nachdenklich. „Was machen wir dann?“ „Wir heiraten einfach, ohne jemanden zu fragen. Wir sind Beide alt genug um das zu entscheiden. Und das mit Raymond, nun, da muss er durch.“ „Du willst ihn wirklich adoptieren?“, fragte Neville, immer noch ein bisschen fassungslos. „Das habe ich doch schon gesagt, ja, will ich. Raymond Zabini, klingt doch gut.“ Neville lachte leise, zog ihn aber dann an sich und versiegelte seine Mund mit seinen Lippen. Ja, das klang wirklich gut, mit diesem Gedanken vertiefte er den Kuss. Als sie sich irgendwann wieder voneinander lösten, kam die Hexe mit Talisha und einem Tablett wieder. Darauf standen zwei volle Sektgläser und ein kleineres Glas mit Orangensaft. Auf die erstaunten Blicke der zwei jungen Männer, sagte sie grinsend, „ich habe mir gedacht, dass ihr gerne anstoßen möchtet und Tali wollte wieder zu euch.“ „Danke schön.“ „Gern geschehen und herzlichen Glückwunsch“, sagte die Hexe. Blaise nahm grinsend die Gläser und reichte Neville eines. „Auf uns.“ „Ja, auf uns.“ Leise klirrend stießen die Gläser gegeneinander bevor jeder einen Schluck trank. Tali forderte aber fast sofort wieder ihre Aufmerksamkeit, sie zupfte an Nevilles Shirt bis dieser lachend sein Glas wegstellte und sie auf seinen Schoß hob. „Du kleiner Quälgeist. Dein Daddy ist wieder da.“ „Daddy? Daddy?“, plapperte sie los und wurde sofort unruhig. Sie sah sich aufgeregt um und sagte immer wieder, „Daddy.“ Als ihr Daddy aber auch nach mehreren Minuten nicht auftauchte, begann sie zu quengeln und schließlich zu weinen. „Schh, ist ja gut. Komm gib sie her, wir bringen sie zu Harry. Du nimmst unseren Kleinen“, sagte Blaise grinsend. Er nahm ihr das weinende Mädchen ab und wartete bis Neville die Tragetasche ergriffen hatte, Raymond schlief völlig unbeeindruckt weiter. „Willst du ihn wirklich adoptieren?“ „Ja, will ich, mit dir zusammen. Morgen früh beim Frühstück sagen wir es allen. Sag mal, spricht was dagegen wenn wir den Kleinen gleich mitnehmen?“, fragte Blaise. Sie machten sich auf zu den Fahrstühlen um in die Eingangshalle zu fahren denn nur von dort aus konnte man apparieren. „Eigentlich dürfte nichts dagegen sprechen. Was hältst du davon wenn du schon vor gehst und ich sage schnell den Verantwortlichen Bescheid?“, fragte Neville. „Klingt gut. Ich erwarte dich dann in unseren Gemächern. Einverstanden?“ „Ja.“ Neville gab ihm noch einen Kuss bevor er den Fahrstuhl im ersten Stock anhielt denn hier sollte sein Chef heute Nacht eigentlich sein. „Bis nachher.“ „Bis nachher, mein Schatz“, schnurrte Blaise. Er wartete bis Neville ausgestiegen war und setzte dann seine Fahrt fort, Talisha auf seinem Arm schniefte nur noch leise. „Ist ja gut, gleich sind wir bei deinen Eltern. Dein Daddy wird sich freuen dich endlich wieder zu haben“, sagte Blaise leise. Tali sah ihn mit riesigen Augen an, sie hatte wirklich die dunkelbraunen Augen ihres Vaters bekommen, schniefte aber weiter. „Ja, ich weiß, du willst zu deinem Daddy. Einen Moment noch.“ Blaise stieg gerade aus dem Fahrstuhl, gleich vier Werwölfe und zwei Zauberer kamen auf ihn zu und das war doch ungewöhnlich. „Kann ich etwas für euch tun?“, fragte Blaise lächelnd. „Harry schickt uns. Er ist der Meinung, dass seine Tochter lange genug auf war und jetzt endlich ins Bett gehört. Wir sind gerade angekommen und wollten euch jetzt suchen“, sagte der vorderste Werwolf. „Das könnt ihr euch jetzt sparen, hier, die junge Dame möchte auch schon zu ihrem Daddy. In Wirklichkeit ist sie auch schon ganz, ganz müde, oder mein kleiner Schatz?“, fragte Blaise lächelnd. Tali schüttelte vehement den Kopf, was Blaise etwas verwundert gucken ließ. „Mach dir nichts draus, sie will momentan immer so lange wie die Erwachsenen aufbleiben auch wenn sie schon im stehen einschläft“, grinste die einzige Werwölfin. „Ach, kommen wir jetzt in die Phase der Widerspenstigkeit? Nicht schlecht. Wollt ihr sie gleich mitnehmen? Dann kann ich auf Neville warten.“ „Klar, gib den Welpen her.“ Er übergab Tali in die ausgebreiteten Arme des vorderen Werwolfes, sie sah ihn mit riesigen, verquollenen Augen an. „Was hast du mit ihr gemacht?“ „Was soll die Frage?“, knurrte Blaise. „Naja, was soll ich Harry und Lord Voldemort erzählen wenn sie mich fragen warum ihre Tochter so verweint ist?“, fragte der Werwolf. „Sie hat was von Daddy gehört aber nachdem der nicht sofort da war, hat sie angefangen zu weinen. Deswegen dieser Hundeblick.“ „Alles klar. Gut, wir geben es weiter. Gute Nacht.“ „Gute Nacht.“ Die Werwölfe verschwanden mit einem Knall während die Zauberer da blieben und ihre Schicht antraten. Blaise lehnte sich an die Wand neben dem Fahrstuhl, er würde auf Neville und den Kleinen warten und dann mit ihnen zusammen nach Hause reisen. Es war eine lange Nacht und er wollte nur noch ins Bett. Das Frühstück am nächsten Morgen ließ man, angesichts der Tatsache, dass viele erst bei Sonnenaufgang ins Bett gekommen waren, einfach ausfallen. Es gab eine stille Übereinkunft, dass sich alle zum Mittag treffen würden und so sammelten sich langsam die Bewohner von Riddle-Manor im großen Speisesaal. Sogar die Vampire waren vollständig anwesend, lediglich die Plätze von Blaise und Neville waren noch frei und natürlich der Platz am Kopfende. „Ähm, weiß jemand, wo die Zwei sind?“, fragte Harry verwirrt. „Wer von uns kann denn die Male seiner Anhänger spüren?“ „Oh, stimmt ja. Moment.“ Harry ging kurz in sich, nur um fest zu stellen, dass Beide direkt vor der Tür standen . Er sprach es nicht aus aber aktivierte ihre Male sanft, sie würden sich nur erwärmen und leicht kribbeln. Ein Zeichen, dass ihr Lord sie endlich zu sehen wünschte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)