Geliebter Ehemann von demona1984 (Fortsetzung zu `Geliebtes Haustier`) ================================================================================ Kapitel 16: Kapitel 12 (ohne Adult) ----------------------------------- Remus' Blick ging immer wieder zwischen Tamás, Beatriz und Fenrir hin und her. Die gelben Augen seines, noch nicht Gefährten, leuchteten hell auf und er verstand auch warum. Solche eine Chance bekam er nur einmal im Leben, es war einzigartig, dass sich die Werwölfe über einen Anführer einig waren. Er war sich sicher, dass Fenrir diese Chance nicht ungenutzt verstreichen lassen würde, dafür würde er sich auch an jemand Anderen binden. Remus konnte nicht verhindern, dass sich ein trauriges Lächeln auf sein Gesicht schlich, Fenrir winselte leise doch Remus schüttelte den Kopf. „Sie haben Recht. Du brauchst einen Partner an deiner Seite, der sich auch an dich binden will, der hinter dir steht und sich nicht ewig vor dir ziert. Es tut mir leid, dass du so viel Zeit mit mir verschwendet hast.“ Fenrir unterbrach ihn mit lauten Bellen und Jaulen, er wollte sich zurückverwandeln, wollte ihm widersprechen doch das vertraute Ziehen der Verwandlung blieb aus. „Fenrir, bitte. Nimm endlich Abstand von dem Wahn, in den du dich verrannt hast. Ich war nie schwul und werde es nie werden und ich werde mich auch nicht an dich binden, ich kann es einfach nicht also akzeptiere es einfach. Such dir einen willigen Partner, der dir nicht ständig widerspricht und dich ständig bloß stellt. Ich wünsche dir viel Glück“, sagte Remus mit einem leicht verbitterten Lächeln. Sein Herz zog sich bei diesen Worten schmerzhaft zusammen, schlagartig wurde ihm bewusst wie viel ihm der ältere Werwolf wirklich bedeutete doch er wusste, dass es der richtige Weg war. Er wusste nicht ob er sich jemals an ihn binden würde und das würde Fenrir die hohe Stellung kosten, das wollte er nicht. Wieder winselte Fenrir herzerweichend, die Umstehenden sahen ihn mitleidig an doch Remus schüttelte erneut den Kopf. „Nein, Fenrir. Du hast dich damals geirrt, ich bin nicht dein Gefährte und werde es niemals sein. Also akzeptiere es. Ich werde erst mal in den Gästeflügel ziehen damit du und dein Zukünftiger die Zimmer nutzen könne. Viel Glück, Fenrir“, sagte Remus bevor er sich umdrehte und einfach ging. Hinter ihm jaulte und winselte Fenrir wie ein Verrückter doch er drehte sich nicht nochmal um. Der Gang fiel ihm schwer, er versuchte die mitleidigen und teilweise geschockten Blicke der Anderen zu ignorieren, es gelang ihm. Doch was er nicht ignorieren konnte, war das laute Heulen in seinem Innersten, das Aufbäumen seines inneren Wolfes doch er war stärker, war es immer gewesen. Schon immer hatte er gegen den Wolf gekämpft, ihn unterdrückt und auch diesmal behielt er die Oberhand. Wie immer verstummte das Heulen in ihm irgendwann und hinterließ, auch wie immer, ein dumpfes Gefühl der Leere und er wusste, dass er diese Leere nicht füllen könnte. „War das sein Ernst?“, fragte Tamás leise. Fenrir nickte langsam, er hatte den Jüngeren mit den Augen verfolgt bis er verschwunden war und jetzt saß er fassungslos im Kreis der Werwölfe. „Er ist dein Gefährte?“ Wieder ein Nicken. „Aber nach dem was er gerade gesagt hat, will er dich nicht“, warf Beatriz ein. Fenrir fuhr sie knurrend an. Die Werwölfin hob abwehrend die Hände und meinte, „entschuldige aber wenn du den Rang als Anführer annehmen willst, brauchst du einen gebundenen Gefährten oder Gefährtin.“ Der graue Werwolf knurrte sie tief und dunkel an bevor er sich hinsetzte und die Augen schloss. Er ging in sich, suchte den inneren Wolf und fand ihn auf Anhieb. Schnell waren sie sich einig und endlich ging das vertraute Ziehen durch seinen Körper. Fenrir verwandelte sich schneller als sonst zurück, er hatte erstaunlicherweise absolut keine Schmerzen mehr und dieses dumpfe Gefühl, welches er immer nach der Rückverwandlung hatte, war verschwunden. Er fühlte sich zum ersten Mal komplett. Tamás und Beatriz sahen wortlos zu wie sich der Werwolf zurückverwandelte und sie spürten sofort, dass er und sein Wolf sich vereint hatten. Er strahlte etwas tierisches aus, eine Autorität, die er sonst nur in der tierischen Form hatte. „Fenrir?“ „Ich habe einen Gefährten und ich will nur ihn“, knurrte Fenrir. „Aber er will dich nicht“, sagte Tamás leise. „Nein, er will mich, er ist nur ein Vollidiot.“ Beide Rudelführer sahen ihn fragend an. Bis Fenrir erklärte, „Remus ist zu lieb, ich habe noch nie so einen lieben Werwolf erlebt. Er denkt immer erst an alle Anderen und dann erst an sich. Seine Meinung von sich selbst ist, gelinde gesagt, miserabel, er ist der Meinung, dass er als Werwolf nie glücklich werden darf. Schließlich ist er ein Monster. Es hat extrem lange gedauert bis er mir überhaupt geglaubt hat, dass ich ernsthaftes Interesse an ihm habe.“ „Wieso weist er dich dann ab?“, fragte Beatriz. „Ich habe ihn als Kind gebissen, er hat mich gehasst und er steht nicht auf Männer. Seit fast vier Jahren kämpfe ich mit seinen Vorurteilen, seinen Selbstzweifeln und meinem Inneren Wolf.“ „Wie weit bist du gekommen?“, kam von Tamás. Ein leichtes Grinsen erschien auf Fenrirs Gesicht bevor er seufzte und dann sagte, „als ich heute früh aufgewacht bin, lag er nackt neben mir und ich habe einen Guten-Morgen-Kuss bekommen.“ Während Beatriz ihn etwas zweifelnd ansah, nickte Tamás anerkennend und fragte dann, „was hast du jetzt vor?“ „Was wohl? Meinen Gefährten suchen und ihm den Kopf waschen. Ich gebe ihn niemals auf, egal für was.“ „Du würdest den Posten als oberster Anführer ausschlagen?“ „Ja, würde ich aber erst mal sehen ob ich mich nicht doch noch binden kann. Muss ich gleich annehmen?“, fragte Fenrir. „Du hoffst auf eine Bindung mit ihm? Nach diesen Worten?“, fragte Beatriz etwas fassungslos. Jetzt lachte Fenrir dunkel auf und grollte, „ich gebe die Hoffnung niemals auf. Wenn er sich nicht binden will, werde ich ihn nicht dazu zwingen und mich auch nicht an einen Anderen binden. Ich habe mein Rudel und damit bin ich ganz zufrieden. Aber erst mal werde ich Remus den hübschen Kopf waschen, entschuldigt mich bitte.“ Damit ließ er die zwei Rudelführer stehen und ging Richtung Manor. Mit langsamen, seltsam steifen Bewegungen packte Remus seine Sachen, er wollte so schnell wie möglich aus den Zimmern ausziehen. Er wollte nicht mehr hier sein wenn Fenrir und der Neue auftauchten denn er zweifelte keinen Moment daran, dass sich Fenrir binden würde. Es gab genug devote, ungebundene Werwölfe, die ihn mit Freuden in die Arme schließen würden. Leise seufzend schloss er den Koffer und zauberte ihn klein. Er wollte sich gerade umdrehen um zu gehen als sich zwei starke Arme um seine Hüfte legten und gegen einen sehr bekannten Körper zogen. „Was...?“ „Wo willst du hin, mein Welpe?“, grollte Fenrir an seinem Ohr. „Hab ich doch gesagt, in den Gästeflügel. Sorry, dass ich noch da bin“, flüsterte Remus, „ich will euch nicht stören.“ „Wer ist euch? Außer uns Beiden ist keiner da und es wird auch keiner kommen. Remus, ich will dich, nur dich und keinen Anderen.“ „Aber du musst dich binden wenn du den Posten haben willst“, protestierte Remus. Er wollte sich von Fenrir lösen doch der Alpha hielt ihn fest umschlungen und er hatte körperlich keine Chance gegen ihn. Hinter ihm seufzte Fenrir leise, sein Kinn landete auf seiner Schulter und aus den Augenwinkeln sah er ihn an. „Remus, versteh es endlich, ich will nur dich.“ „Damit stehst du vor der Wahl zwischen einem unwilligen Gefährten und der größten Chance deines Lebens.“ „Welche Wahl? Für mich ist das keine Wahl. Seit über dreißig Jahren warte ich auf dich, seit vier Jahren kämpfe ich um dich und bin dir langsam immer näher gekommen. Glaubst du wirklich, ich würde das so einfach wieder aufgeben? Wohl kaum, Remus, sieh es endlich ein, du wirst mich nicht mehr los“, schnurrte Fenrir leise. Er drückte sich vorsichtig enger an ihn doch Remus versuchte sich immer noch zu wehren. Mit einem leisen Seufzen ließ der Alpha ihn schließlich los. „Wieso tust du das?“, fragte Remus ohne sich umzudrehen. „Wieso tu ich was?“ „Wieso machst du mir immer noch etwas vor? Es ist...“ Weiter kam Remus nicht denn Fenrir hatte ihn umgedreht und knurrte, „verflucht, hör endlich auf damit dich selber so runter zu machen. Ich will nur dich als Gefährten, egal was mir dagegen geboten wird. Remus, man könnte mir die Herrschaft über die Zauberwelt bieten, ich würde ablehnen. Was bringt mir das alles wenn ich dich nicht an meiner Seite habe? Wenn ich unglücklich verbunden bin. Remus, verdammt, ich liebe dich, nur dich und das von ganzem Herzen.“ „Aber...“ „Kein Aber, hör endlich auf damit.“ Remus sah ihn zweifelnd an, hob aber dann langsam die Hand und fuhr zögernd über die Wange des Alphas. Dieser schloss sofort die Augen, schnurrte laut auf und schmiegte sich gegen die Hand, er sah so das erleichterte Lächeln von Remus nicht. „Meinst du das wirklich ernst?“ Bei dieser Frage öffnete Fenrir wieder die Augen, ein vorwurfsvoller Blick traf den jüngeren Werwolf. „Wie oft willst du mich das noch fragen? Egal wie oft, die Antwort bleibt dieselbe. Ja, ich meine es ernst, ja, ich will dich als Gefährten und nein, ich werde mich an niemanden außer dich binden. Könntest du mir endlich glauben damit wir dieses Thema hinter uns lassen können?“ „Du könntest jeden ungebundenen, devoten Werwolf haben“, warf Remus leise ein. „Ich will nur dich.“ „Damit riskierst du eine Position, die noch kein Werwolf vor dir gehabt hat.“ „Mir egal.“ „Du könntest es sehr schnell bereuen.“ „Nein. Remus, verdammt, suchst du krampfhaft nach Gründen warum ich dich nicht haben will? Du wirst keine finden, egal wie lange du suchst. Akzeptiere es endlich und hör auf dich so anzustellen“, grollte Fenrir leise. „Wie genau meinst du das mit dem Anstellen? Dass ich dich gleich anspringen soll?“, fragte Remus höhnisch. Ein breites Grinsen erschien auf Fenrirs Gesicht doch er schüttelte dann den Kopf und sagte, „nein, sollst du nicht auch wenn ich mich sehr darüber freuen würde. Du sollst es endlich akzeptieren. Mensch, du schläfst schon nackt mit mir in einem Bett, ich darf dich küssen und teilweise anfassen. Also such nicht ständig nach Ausreden um es nicht mit mir zu versuchen sondern akzeptiere es endlich.“ „Wo darfst du mich anfassen?“, fragte Remus etwas überrascht. Statt einer Antwort wurde das Grinsen etwas breiter, der Alpha überbrückte die kurze Distanz zwischen ihnen und legte die Arme um die Hüfte des Anderen. Wie schon in den Wochen zuvor wehrte sich Remus nicht gegen diese Umarmung sondern lehnte sich sogar leicht an ihn. Nach kurzem Zögern legte er sogar die Arme um Fenrir. „Das meine ich mit anfassen“, sagte Fenrir. Ein dumpfes, tiefes Schnurren drang aus seiner Brust, Remus erwiderte es nach kurzem Zögern und kuschelte sich noch etwas enger an ihn. „Das ist nicht anfassen“, sagte er leise. „Doch, das ist anfassen. Hätte ich das vor vier Jahren versucht, hättest du mich umgebracht.“ „Stimmt.“ „Siehst du, schon ein großer Vorteil. Welpe, sieh es endlich ein, du wirst mich niemals los und ich würde für dich auf alles andere verzichten, Hauptsache du bist bei mir“, grollte Fenrir. Remus seufzte an seiner Brust bevor er leise knurrte und Fenrir kurzerhand in den Oberarm biss. „Wofür war der?“, fragte Fenrir überrascht. „Du bist ein Idiot.“ „Warum? Weil ich dich liebe?“ „Nein, weil du mich immer noch willst obwohl ich mich aufführe wie ein Jungtier“, gab Remus zurück. Fenrir lachte leise und gab ihm einen Kuss auf die Schläfe. „Ich werde dich immer wollen aber was hältst du davon, wenn wir ins Bett gehen? Es ist spät und ich bin müde. Du sollst dich eigentlich schonen und es nicht übertreiben“, sagte Fenrir während er sich schon etwas von ihm löste. Remus nickte lediglich, er schnurrte immer noch leise und folgte dem dominanten Werwolf ins Schlafzimmer. Fenrir hob überrascht eine Augenbraue als sich Remus ohne die übliche Scheu an ihn kuschelte und einen Arm um seine Taille schlang. Als dann das friedliche Schnurren des Jüngeren die Luft erfüllte, seufzte er leise und murmelte, „das hier könnte so schön sein.“ „Warum ist es denn nicht schön?“, fragte Remus gegen seine Brust. „Ich wünschte, du würdest dir weniger Gedanken machen und deinem inneren Wolf eine Chance geben. Ich spüre, dass dieser Wolf mich will“, sagte Fenrir. Als der Jüngere auch nach mehreren Minuten nicht antwortete, hob Fenrir eine Hand und stupste ihn gegen die Nase. „Red mit mir, ich weiß, dass du noch nicht schläfst.“ „Du hast Recht“, sagte Remus leise. „Ich weiß aber was genau meinst du?“ „Das mit meinem inneren Wolf.“ „Warum wehrst du dich dann dagegen? Du weißt doch ganz genau, dass du mit mir glücklich werden kannst“, grollte Fenrir etwas genervt. „Ich weiß“, kam leise zurück. „Ach, ehrlich? Seit wann?“ Der Alpha gab sich nicht die Mühe, den Hohn in seiner Stimme zu unterdrücken. Doch er bereute es gleich denn Remus zuckte leicht zusammen und rückte von ihm weg. „Hey, hier geblieben“, grollte er sofort. Schneller als der Jüngere gucken konnte, war er wieder in einer Umarmung gefangen doch er wich dem Blick des Anderen aus. „Seit wann weißt du das schon?“, fragte Fenrir erneut, diesmal wesentlich sanfter, „komm schon, wir sind erwachsen also rede mit mir.“ Remus seufzte leise, sah ihn jetzt endlich an und sagte, „ich weiß es schon seit Jahren, glaubst du wirklich, ich würde nicht spüren, dass du mein Gefährte bist? Ich mag gegen meinen Wolf kämpfen aber auch ich spüre ein paar Dinge, die er mir mitteilen will und das Stärkste davon ist, dass er mir seit vier Jahren die Ohren voll heult, dass ich meinen Gefährten endlich akzeptieren soll.“ Fenrir sah ihn etwas fassungslos an und fragte dann, „warum wehrst du dich dagegen? Jetzt komm mir nicht damit, dass du nicht auf Männer stehst. Wenn du deinem Wolf die Kontrolle überlässt, ist dir das völlig egal.“ „Auch das weiß ich.“ „Remus, ich will endlich eine Antwort, warum wehrst du dich so dagegen?“ Die bernsteinfarbenen Augen wichen seinem Blick kurz aus bevor er tief durchatmete und sagte, „mir wurde mein ganzes Leben eingetrichtert, dass ich eine Bestie bin, dass ich es nicht verdient habe glücklich zu sein und dass ich mich von anderen Menschen fern halten muss. Es hat mich damals schon viel Überwindung gekostet mit den Rumtreibern befreundet zu sein. Es fällt nun mal schwer sich gegen Dinge zu stellen, die man sein ganzes Leben geglaubt hat.“ Fenrir sah ihn schweigend an bevor er ihn einfach an sich zog und beruhigend schnurrte. „Willst du nichts dazu sagen?“, fragte Remus leise. „Nein.“ „Warum nicht?“ „Weil es keinen Sinn hat. Du weist, dass wir Gefährten sind, ich weiß, dass wir Gefährten sind. Wir wollen eigentlich Beide die Bindung und ich habe dir gesagt, dass ich auf dich warten werde, egal wie lange. Alles andere liegt jetzt bei dir also muss ich dazu nicht viel sagen. Außer, gute Nacht“, sagte Fenrir ernst. „Wie jetzt? Einfach so? Einfach einschlafen und so tun als wäre nichts passiert?“, fragte Remus. „Es ist nichts passiert und bis du so weit bist, wird auch nichts passieren. Schlaf Welpe und denk nicht so viel.“ Remus sah ihn leicht geschockt an, grinste aber dann und meinte, „das haben wir Harry ständig gesagt.“ „Stimmt. Gebracht hat es nie was, genau wie bei dir. Gute Nacht, Remus.“ „Gute Nacht, und danke.“ Fenrir zuckte mit den Schultern und versuchte ihn noch enger an sich zu ziehen. Remus gab dem Zug nach, schlang die Arme um den Älteren und kuschelte sich eng an dessen Brust. „Du wartest wirklich?“ „Schlaf endlich.“ Ein leises Kichern drang an Fenrirs Brust welches sich aber dann in ein leises Schnurren verwandelte. Er schloss die Augen und ließ sich von diesem Schnurren mittragen bis er eingeschlafen war. „Nein.“ „Doch.“ „Nein.“ „Doch.“ „Nein, und das ist mein letztes Wort. Sie hatten genug Chancen, sie haben keine Weitere verdient“, knurrte Voldemort. „Aber...“ „Nein, nein und endgültig nein. Harry, es reicht, sie hatten genug Chancen. Du hast sie bestimmt zwanzig Mal nach Tali gefragt und sie haben abgelehnt. Eine weitere Chance gibt es nicht.“ Harry verschränkte die Arme vor der Brust und murrte, „ich will doch nur unnötige Tote verhindern.“ „Es gab bereits Tote und es wird weitere geben, du kannst es nicht verhindern und ich weigere mich, sie nochmal um Tali anzuflehen“, sagte Voldemort. Sein Mann wollte erneut widersprechen doch da mischte sich Severus ein, der mit Charlie zusammen auf dem Sofa vorm Kamin saß, „er hat Recht, Harry.“ „Aber Dad.“ „Nichts aber Dad. Die Weiße Seite hatte genug Chancen, jetzt wird es Zeit Taten sprechen zu lassen.“ „ Aber das Ministerium? Das ist eine Nummer zu groß“, protestierte Harry. „Nicht größer als die Winkelgasse und das St. Mungos zusammen. Zudem wir am Tag von Vollmond angreifen, die Werwölfe und die Vampire sind dann am stärksten. Harry, du wusstest, dass dieser Tag irgendwann kommt. Wir können das Ministerium nicht auslassen“, erklärte Severus. Sein Sohn ging in Gedanken den Mondzyklus durch und keuchte, „das ist ja schon in drei Tagen.“ „Genau und so lange kannst du dich an den Gedanken gewöhnen denn du kommst mit“, knurrte Voldemort. „Was anderes habe ich auch nicht erwartet aber ich finde es immer noch zu gefährlich.“ „Du kannst es finden wie du willst, es ändert nichts an meinen Plänen. Jetzt entschuldigt mich, ich habe zu tun“, knurrte Voldemort bevor er sich umdrehte und den Ostflügel verließ. „Wie oft habt ihr darüber schon diskutiert?“, fragte Charlie leise. Mit einem Seufzen ließ sich Harry neben den Rotschopf fallen, der ihm fürsorglich einen Arm um die Schultern legte und sagte, „viel zu oft. Er reagiert immer gleich.“ „Er hat Recht. Harry, wir befinden uns im Krieg, da muss man Risiken eingehen und da gibt es Verwundete und Tote.“ „Ich weiß, Dad, das weiß ich doch alles. Dennoch muss ich es nicht gut heißen, oder?“ „Nein, musst du nicht aber du kämpfst doch mit, oder?“ „Natürlich. Ich habe mich vor langer Zeit entschieden und ich stehe zu meiner Entscheidung und außerdem haben sie meine Tochter“, sagte Harry seufzend bevor er sich erhob. „Wo willst du hin?“ „Ich gehe Remus und Fenrir besuchen.“ „Nicht Sirius?“ „Nein.“ Severus hob fragend eine Augenbraue und sein Sohn erklärte, „ich liebe meinen Paten aber er ist manchmal so schrecklich verbohrt. Er trägt zwar mein Zeichen aber er weigert sich an meiner Seite zu kämpfen und er macht mir unterschwellig immer noch leichte Vorwürfe. Da gehe ich lieber zu den Werwölfen, die verstehen mich und sind ebenso meine Familie. Wollt ihr noch hier bleiben?“ „Nein, wir gehen. Komm, Wiesel.“ Sie erhoben sich und verließen gemeinsam die Gemächer von Harry und Voldemort. Schweigend gingen sie durchs Manor und trennten sich erst in der Eingangshalle, Harry verließ das Manor und sein Vater und Charlie begaben sich in die Keller. Eine verwandelte Werwölfin fing Harry ab, kaum dass er die breite Treppe hinter sich gelassen hatte. Wortlos folgte er ihr, er war tief in seinen Gedanken vertieft und achtete nicht auf den Weg, er folgte einfach dem leicht wippenden Schweif vor sich. Er begrüßte Remus und Fenrir nur nebensächlich während er sich im hohen Gras niederließ. Doch weiter beachtete er die zwei Werwölfe nicht, er starrte einfach nur in die Gegend und dachte nach. „Du oder ich?“, fragte Remus irgendwann leise. „Ich“, gab Fenrir mit einem Grinsen zurück. Der jüngere Werwolf nickte grinsend und machte eine entsprechende Geste. Schnell hatte sich Fenrir erhoben und schlich auf ihren Welpen zu doch seine Vorsicht war unbegründet, er hätte auch trampeln können, Harry hätte ihn nicht bemerkt. Er warf Remus einen vielsagenden Blick zu bevor er sich hinter den jungen Mann hockte und ihn einfach in seine Arme zog. Harry quietschte kurz auf, lachte aber dann und kuschelte sich an den Werwolf, der sich bequem hinsetzte. „Worüber denkst du schon wieder nach?“, grollte Fenrir an Harrys Ohr. „Mein Mann.“ „Nun, der gibt immer wieder Anlass um über ihn zu grübeln. Was war es diesmal?“, kam von Remus, der sich erhoben hatte und sich jetzt neben sie setzte. Harry veränderte seine Sitzposition etwas bis er auch den jüngeren Werwolf erreichte, er schnurrte leise. Remus erwiderte das Schnurren, was Fenrir mit einem leisen Grollen beantwortete. „Eifersüchtig?“, grinste Harry. Etwas überrascht sah Fenrir ihn an, das Grollen verstummte und er fragte, „wie kommst du darauf?“ „Das Grollen ist das Gegenstück zu unserem Schnurren. Dominante Wesen schnurren meistens nur in Gegenwart ihres Gefährten“, erklärte Remus. „Oh, das wusste ich nicht. Aber ich habe dich doch schon schnurren gehört.“ Fenrir zuckte mit den Schultern und begann dann leise zu schnurren. Sofort kuschelte sich auch Remus an ihn und Harry meinte, „das Schnurren ist sehr beruhigend. Wieso das?“ „Es soll den devoten Part beruhigen, ihm zeigen, dass er sicher ist und dass sein Gefährte ihn beschützen kann“, erklärte Remus. „Hm, gefällt mir.“ „Ich bin aber nicht dein Gefährte.“ „Nein, aber mein Lord schnurrt nicht“, sagte Harry, der sich enger in die Umarmung des dominanten Werwolfes kuschelte, „außerdem habt ihr gesagt, dass ich euer Welpe bin also darf ich mich an dich kuscheln.“ „Das habe ich dir auch nie verboten doch dein Mann würde sich mehr darüber freuen“, gab Fenrir zurück. „Der kann die nächsten Tage auf der Couch schlafen.“ Remus seufzte leise, „was hat er getan?“ „Er will das Ministerium angreifen.“ „Wann?“, fragte Fenrir überrascht. „In drei Tagen.“ „Zu Vollmond? Wieso gerade da? Er weiß, dass wir da nicht ganz zurechnungsfähig sind“, sagte Remus. „Nicht in der Nacht. Er will am Tag angreifen.“ „Das macht Sinn. Wir sind an diesem Tag stärker weil bald Vollmond ist aber warum sitzt du dann hier und nicht bei ihm?“, fragte Fenrir. Ein tiefes Seufzen entrang sich dem jungen Mann an seiner Brust. „Ich bin damit nicht einverstanden“, sagte Harry leise. Die Werwölfe sahen sich an, Fenrir verdrehte die Augen und bekam dafür einen kräftigen Klaps von Remus. Verwundert sah Harry auf und grinste als er den bedröppelten Gesichtsausdruck des älteren Werwolfes sah. „Du bist doch oft nicht mit seinen Plänen einverstanden aber bis jetzt hat er immer richtig gehandelt, oder?“, fragte Remus. „Ja schon aber das Ministerium?“ „Ist nur eine weitere Bastion der weißen Seite“, knurrte Fenrir, „danach ist Hogwarts dran.“ Jetzt schreckte Harry hoch und drehte sich zu ihnen um. „Wie jetzt? Hogwarts ist eine neutrale Zone, dort wird nicht gekämpft“, protestierte Harry. Doch zu seiner Überraschung schüttelten beide Werwölfe die Köpfe, Fenrir zog ihn wieder an sich während er knurrte, „diese Vereinbarung hat die weiße Seite in den Wind geschlagen als sie eure Tochter entführt haben. Dein Mann wird sich an keine einzige Vereinbarung mehr halten.“ Er spürte wie Harry leicht zusammenzuckte und fuhr ihm beruhigend über die Brust. „Wir bekommen sie wieder.“ „Ich weiß, Fenrir aber ich ...“ „Nein, hör sofort auf damit. Keiner von uns trägt die Schuld daran. Du fängst gar nicht erst wieder damit an“, knurrte Fenrir, die letzten Worte waren deutlich an Remus gerichtet, der schon leicht den Kopf hängen ließ. Harry nickte nur niedergeschlagen bevor er plötzlich den Kopf schief legte. „Was ist?“ „Mein Lord macht sich Sorgen.“ „Über was?“ „Mich“, sagte Harry, der spürte wie die Sorge immer stärker durch die innere Verbindung flutete. Schnell kam das Bedürfnis seines Mannes dazu ihn zu sehen. Mit einem leichten Lächeln löste er sich von Fenrir und erhob sich. „Was ist?“, fragte Fenrir. „Mein Mann und Lord wünscht mich zu sehen und ich glaube, ich werde diesem Wunsch heute mal nachkommen“, sagte Harry mit einem Lächeln. Remus sah ihn seltsam an doch Fenrir nickte nur und zog stattdessen Remus an sich. „Gute Nacht, Welpe.“ „Gute Nacht, ihr Zwei.“ Damit ließ Harry die Werwölfe allein und machte sich auf den Weg zu seinem Mann. Er wollte nochmal in Ruhe mit ihm reden, schließlich waren sie Beide erwachsen und es musste sich eine Lösung finden lassen. Schnurrend schmiegte sich Remus an den anderen Werwolf, der das Schnurren erwiderte und ihn noch enger an sich zog. „Ich beneide unseren Lord in dieser Hinsicht“, gestand Fenrir irgendwann. „Wieso?“ „Weil er seinen Gefährten spüren kann. Er weiß immer wie es ihm geht.“ Er erwartete eine Abwehrreaktion von Remus doch dieser blieb völlig entspannt in seinen Armen liegen und schnurrte einfach weiter vor sich hin. „Remus?“ „Ich habe dich gehört aber was soll ich machen? Du hast ja Recht und ich sehne mich ebenso nach der Bindung wie du aber ich bin noch nicht so weit“, gab Remus zurück ohne sich groß zu bewegen. Er erwartete die normale Reaktion des Alphas, der Versuch ihn vom Gegenteil zu überzeugen doch zu seiner Überraschung schnurrte Fenrir nur und sagte, „irgendwann bist du soweit und bis dahin knuddle ich dich tot.“ „Wenn dich die Dominanten aus dem Rudel so sehen könnten.“ „Was glaubst du wie die sich bei ihren Gefährten verhalten? Wir müssen in der Öffentlichkeit stark und unnahbar sein, bei unseren Gefährten können und dürfen wir auch anders sein“, sagte Fenrir, der sich zurücklehnte und ins Gras fallen ließ. Remus rutschte von seiner Seite, murrte leise und legte sich dann bequemer hin, mit dem Kopf auf dem Bauch des Alphas. Eine Hand vergrub sich in seinen Haaren und kraulte leicht durch, ihm entfuhr ein zufriedenes Schnurren. Der Mond stand hoch am Himmel als Remus die Augen wieder öffnete, er gähnte einmal herzhaft und drehte sich dann auf die Seite um Fenrir anzusehen. Dessen flache und gleichmäßige Atmung zeigte ihm, dass der Ältere noch tief und fest schlief. Remus stützte sich auf den Ellenbogen um ihn genauer ansehen zu können, im Schlaf wirkte Fenrir wesentlich friedlicher als sonst. Das markante Gesicht war entspannt, die Gesichtszüge waren weicher und sanfter als normal und Remus musste sich wieder einmal eingestehen, dass Fenrir auf eine raue, ungeschliffene Art wirklich schön war. Sein innerer Wolf jubelte bei dieser Feststellung laut auf doch wie immer ignorierte Remus ihn und wand sich wieder der Betrachtung des anderen Werwolfes zu. Er fragte sich, zum wiederholten Mal in den letzten Monaten, warum er sich so gegen die Bindung sträubte? In Gedanken ging er die Gründe durch, die er Fenrir immer wieder an den Kopf warf. Erstens, er hatte ihn als Kind gebissen und zu einem Leben als Monster verurteilt. Fenrir hatte ihm erklärt, dass er eigentlich in seinem Rudel aufwachsen sollte, von Anfang an als sein Gefährte, geliebt, behütet und beschützt. Leider war ihm die Weiße Seite dazwischen gekommen und so war er bei seinen Eltern geblieben. Nun, er konnte Fenrir nur den Biss vorwerfen und dass hatte er ihm eigentlich schon längst verziehen denn er wusste, dass der Wolf in diesem Moment die Oberhand gehabt hatte. Mit einem Seufzen hakte er diesen Punkt ab und wand sich dem Nächsten zu. Er war nicht schwul, in keinster Weise und doch lag er nackt mit einem anderen Mann in einem Bett. War er vielleicht doch nicht so hetero wie er immer gedacht hatte? Nein, der Gedanke an einen anderen Mann erregte ihn nicht aber ein Blick in das schlafende Gesicht des Alphas ließ warme Schauer über seinen Rücken laufen und sein Herz schneller schlagen. Zudem überschlug sich sein Wolf gerade in seinem Inneren und drängte ihn zu mehr doch wieder behielt Remus die Oberhand. Er beschloss den Punkt über seine sexuelle Ausrichtung zu verschieben und überlegte, was noch gegen eine Bindung sprach. Ach ja, Punkt Drei, er hasste den älteren Werwolf ja. Der Wolf in ihm lachte laut auf was ihn protestierend schnauben ließ. Nein, er hasste Fenrir nicht mehr, schon lange nicht mehr. Seine Gefühle hatten sich verändert, aus dem Hass war erst misstrauen geworden. Dann langsam Respekt, Vertrauen und schließlich, ...Remus seufzte tief auf und musste es sich endlich eingestehen, er hatte sich in Fenrir verliebt. Ganz klamm heimlich hatte sich der ältere Werwolf in sein Herz geschlichen und Remus war sich sicher, dass er da nicht mehr raus gehen würde. Nochmal seufzte er tief und diesmal kam eine Reaktion. „Warum seufzt du schon wieder so schwer?“, fragte Fenrir. „Oh, du bist wach.“ „Scheint so. Also?“ „Mir ist nur gerade etwas aufgefallen.“ „Und was?“, gähnte Fenrir. Er hob eine Hand und fuhr vorsichtig über die Wange des Jüngeren. Er rechnete mit einer Abwehrreaktion doch Remus schmiegte nur die Wange in seine Hand. „Was ist dir jetzt aufgefallen?“ „Das ich verzweifelt nach Gründen suche um einer Bindung aus dem Weg zu gehen“, seufzte Remus, „und mir langsam die Gründe ausgehen.“ „Ach. Was heißt das jetzt?“, fragte Fenrir interessiert. Remus warf ihm einen seltsamen Blick zu, robbte dann ein Stück höher und küsste den Alpha sanft. Die gelben Augen Fenrirs waren weit aufgerissen, völlig geschockt von dem unerwarteten Kuss doch sein innerer Wolf jaulte laut auf. Ein dumpfes Grollen stieg aus seiner Kehle auf, wurde immer dunkler und verlangender. Seine Hand landete im Nacken des Jüngeren, fixierten ihn während er mit der Zunge dessen Lippen öffnete und in seinen Mund eintauchte. Normalerweise biss Remus genau in diesem Moment zu doch diesmal wurde seine Zunge zögerlich empfangen. Er suchte den Blickkontakt doch Remus hatte die Augen geschlossen, eine feine Röte hatte sein Gesicht überzogen. Etwas unsicher unterbrach er den Kuss und sofort flogen die bernsteinfarbenen Augen auf um ihn fragend anzusehen. „Das ist keine Antwort“, grollte Fenrir. „Doch, ist es. Verstehst du sie?“ „Dein Ernst?“ Remus nickte nur und fand sich sofort in einem langen, innigen Kuss wieder. Sein innerer Wolf jaulte erneut auf, Remus spürte wie er immer stärker wurde und so langsam fragte er sich, warum er ihm nicht einfach nachgab? Der Wolf in ihm stimmte ihm sofort zu, zwang ihn sogar den Mund zu öffnen als Fenrirs Zunge an seinen Lippen entlang strich und das Zungenspiel feurig zu erwidern. Fenrir riss überrascht die Augen auf und löste sich kurzerhand von ihm. „Was ist jetzt?“, fragte Remus verunsichert. „Ich spüre deinen inneren Zwiespalt und so will ich keine Bindung“, grollte Fenrir. Der Wolf in Remus verleierte die Augen während sein menschlicher Part den Kopf hängen ließ. „Komm, wir gehen ins Bett, so langsam wird es kühl.“ Remus seufzte deprimiert auf und ließ sich hochziehen doch sein Wolf war damit absolut nicht einverstanden, er randalierte in seinem Körper und langsam aber sicher wurde er immer stärker. „Alles in Ordnung?“, fragte Fenrir als der Jüngere keuchend wieder auf die Knie sank. „Mein innerer Wolf“, keuchte Remus leise. „Warum wehrst du dich auch gegen ihn? Akzeptiere es endlich.“ „Nein.“ Mit einem resignierenden Grollen hockte sich Fenrir neben ihn, strich ihm sanft über die Schultern und sagte, „du willst die Bindung also warum wehrst du dich so dagegen? Remus, du kämpfst bereits dein ganzes Leben gegen deinen Wolf, akzeptiere ihn doch endlich und heiße ihn willkommen. Weder er noch ich wollen dir etwas Böses.“ „Ich weiß“, seufzte Remus. „Dann hör doch endlich auf zu kämpfen.“ „Ich kann nicht.“ Remus verzog schmerzvoll das Gesicht, sein innerer Wolf gab heute nicht auf, er wollte endlich seinen Gefährten haben und kämpfte mit aller Macht gegen seinen menschlichen Teil. „Warum nicht?“ „Es geht nicht. Ich will nicht abhängig werden“, knurrte Remus. Für einen Moment hörte der Wolf in seinem Inneren auf zu rumoren, er schien genauso geschockt wie Fenrir, der ihn mit großen Augen ansah. „Abhängig? Du wirst doch nicht abhängig von mir. Remus, wir sind Gefährten.“ „Wenn du mich nach der Bindung verstößt, sterbe ich.“ „Ich würde dich nie verstoßen. Ich kämpfe seit Jahren um dich und warte noch länger auf dich. Remus, vertrau mir doch endlich. Ich liebe dich“, schnurrte Fenrir leise. Remus sah auf, Unsicherheit und Schmerz in den Augen. „Remus, ich liebe dich über alles, ich würde dir niemals wehtun oder dich sogar verstoßen. Vertrau mir, mein Welpe.“ Der jüngere Werwolf wollte etwas sagen doch in diesem Moment griff ihn sein innerer Wolf wieder an. Mit einem schmerzvollen Stöhnen ging er vollständig zu Boden, Fenrir zog ihn in seine Arme und streichelte beruhigend über seinen Rücken und die Schultern. Doch der Wolf wollte sich nicht beruhigen, er wollte seinen Gefährten und die Bindung und das sofort. Er wollte endlich die Sicherheit und Geborgenheit eines gebundenen Werwolfes. „Akzeptiere es endlich“, schnurrte Fenrir an seinem Ohr. Remus sah zu ihm auf, die Unsicherheit wich langsam aus seinem Blick. Er atmete nochmal tief durch bevor er sämtliche Verteidigung gegen seinen Wolf aufgab. Mit einem triumphierenden Heulen übernahm der innere Wolf die Kontrolle über den Körper. Fenrir erhob sich schnell als das Zucken durch Remus' Körper ging. Seine Gliedmaßen streckten sich, die Kleidung riss und gab dichtes braunes Fell mit grauen Strähnen frei. Bernsteinfarbene Augen sahen sich suchend um bis sie auf ihm haften blieben. Sofort erklang ein dunkles Knurren bevor Remus ihn ansprang. Mit einem Grollen wich Fenrir aus, sofort schlug Remus einen Haken und versuchte erneut ihn anzuspringen. Das ging eine ganze Zeit lang so und schnell stellte Fenrir fest, dass es ein Spiel war. Wenn der Jüngere ihn verletzen wollte, hätte er das längst gekonnt. Doch das Spiel weckte langsam aber sicher Fenrirs Instinkte und schließlich verwandelte er sich ebenfalls. Darauf schien Remus gewartet zu haben, seine Augen leuchteten auf und er sprang Fenrir diesmal direkt an. Schnell verwandelten sich die zwei Werwölfe in ein knurrendes und fauchendes Knäuel aus Gliedmaßen, Fell und Schwänzen. Wie zwei Jungtiere tollten sie durch die Nacht, jagten sich gegenseitig und sprangen sich immer wieder an. Keiner von Beiden wollte die Oberhand in diesem Spiel gewinnen, immer wieder tollten sie über- und untereinander her bis sie schließlich völlig erschöpft am See von Riddle-Manor liegen blieben. Mit einem Schnurren kuschelte sich Remus an den älteren Werwolf, der den Schädel auf seinen Nacken legte und das Schnurren erwiderte. Plötzlich wandte Remus den Kopf und verbiss sich sanft im Fell des Anderen, die Zähne durchdrangen den dichten Pelz nicht aber es war eindeutig eine Aufforderung. Fenrir sah ihn etwas verwirrt an, Remus biss ihn erneut und sprang dann auf. Sein Schweif schlug aufgeregt hin und her und er stieß ein tiefes, fast schon sinnliches Grollen aus. Langsam legte der Ältere den Kopf schief, Remus kam wieder näher und schmiegte den Kopf an seinen Hals und seine Brust, das Grollen blieb und ging langsam durch seinen ganzen Körper. Etwas verwirrt wich Fenrir ein Stück zurück, den Kopf immer noch schief gelegt und den Jüngeren fragend ansehend. Sollte das wirklich das werden, was er dachte? Scheinbar schon denn Remus kam wieder näher und schmiegte sich erneut an ihn. Fenrir knurrte leise und wich erneut zurück, wollte Remus wirklich in dieser Form die Bindung? Das konnte nicht sein Ernst sein? Doch wieder kam Remus hinter ihm her, biss ihn wieder leicht in den Hals und schnurrte tief und sinnlich. Und langsam drang das Schnurren in seinen Körper ein, reizte die tierische Seite in ihm. Er knurrte nochmal fragend, Remus verleierte die Augen, biss ihn diesmal etwas fester in den Hals und sprang dann spielerisch um ihn herum. Doch irgendwie konnte Fenrir immer noch nicht glauben, was hier gerade passiert. Vor nicht ganz zwei Stunden hatte Remus ihn noch abgelehnt und jetzt wollte er die Paarung in ihrer Wolfsform? Das konnte nicht sein. Remus schien das allerdings anders zu sehen denn er sprang ihn immer wieder an, schnappte nach ihm und sprang dann schnell wieder zurück. Immer wieder forderte er ihn wie ein Hund zum Spielen auf, die Vorderpfoten und den Kopf auf dem Boden während das Hinterteil in die Luft ragte. Dennoch dauerte es noch eine ganze Weile bis Fenrir auf dieses Spiel einging. Wieder jagten zwei Werwölfe durch die Nacht doch diesmal war ein klare Rangordnung zu erkennen. Fenrir jagte hinter dem jüngeren Werwolf her, immer wieder schnellte eine Pranke nach vorne um seine Beute zu Fall zu bringen doch Remus brachte sich mit schnellen Haken immer wieder in Sicherheit. Sie kamen an keinem anderen Werwolf vorbei denn das Rudel hatte schnell das Feld geräumt als die ersten Heuler über das Gelände gehallt waren. Doch daran dachte in diesem Moment keiner der Zwei, in diesem Moment zählte nur der andere Werwolf. Immer mehr Spannung baute sich zwischen Fenrir und Remus auf, lautes Knurren kam von dem Alpha während er erneut nach dem Jüngeren schlug. Diesmal traf er. Mit einem überraschten Keuchen überschlug sich Remus als ihm im vollen Lauf das rechte Hinterbein unter dem Körper weggezogen wurde. Er versuchte wieder aufzuspringen doch Fenrir war sofort über ihm, versenkte die Zähne in seinem Nackenfell. Laut knurrend wehrte sich Remus, wand sich unter dem Älteren und versuchte wieder frei zu kommen. Der Alpha ließ ihn unsicher los, noch hatte er sich einen kleinen Teil seines menschlichen Denkens bewahren können und dieser sagte ihm, dass das hier falsch war. Wieder schien Remus das anders zu sehen denn er sprang nicht auf um sich in Sicherheit zu bringen sondern rollte sich lediglich rum und lag jetzt auf dem Bauch vor ihm. Etwas verwirrt sah Fenrir ihn an doch da drehte Remus den Kopf um ihn anzusehen, Lust und Verlangen lagen in dem warmen Bernstein und damit verschwand der letzte menschliche Gedanke aus Fenrir. Mit einem tiefen Knurren schlug er die Zähne besitzergreifend in Remus' Nacken, die Zähne durchdrangen das dichte Fell und ritzten die Haut darunter auf. Remus jaulte laut auf, drückte sich aber verlangend an ihn und Fenrir nahm die Einladung an. Rasender Schmerz zog durch seinen Körper und ließ ihn mit einem schmerzerfüllten Japsen aufwachen. Ohne die Augen zu öffnen, ging er seinen körperlichen Zustand durch. Überall spürte er Wunden, vor allem sein Nacken und sein Hintern hatten gehörig etwas abbekommen. Langsam drängte sich die Erinnerung der letzten Nacht in seinen Kopf, wie oft er sich in dieser Nacht mit Fenrir gepaart hatte, konnte er nicht mehr sagen, er wusste nur, dass es scheinbar zu viel war. Er konnte sich kaum bewegen und zudem war ihm auch noch kalt. Mit einem Murren öffnete er jetzt doch die Augen, blinzelte leicht in die hochstehende Sonne und drehte sich dann schwerfällig um. Doch mit einem Mal war Remus hellwach denn er war alleine. Überrascht setzte er sich auf, ignorierte den reißenden Schmerz und sah sich fast schon panisch um. Er war wirklich allein. „Verflucht“, knurrte Remus leise. Er konnte nicht glauben, dass ihn Fenrir an genau diesem Morgen alleine ließ. Geknickt zog er die Beine an und schlang die Arme darum, er konnte die Tränen nur schwer zurückhalten. Und jetzt spürte er auch den Schmerz wieder. „Worüber grübelst du, Welpe?“ Überrascht fuhr Remus rum, bereute diese Bewegung aber schnell und krümmte sich keuchend zusammen. Mit Tränen in den Augen sah er zu Fenrir auf, der sich langsam neben ihn hockte und eine Phiole an seine Lippen hielt. „Trink, das sollte die Schmerzen beseitigen“, grollte Fenrir. Ohne Widerworte schluckte Remus den Schmerztrank bevor er in Fenrirs Arme gezogen wurde. „Hast du wirklich geglaubt, dass ich dich alleine lassen würde? Nach dieser Nacht?“ „....woher weißt du das?“ Fenrir grollte leise und tippte mit einem Finger an Remus' Stirn. „Die Verbindung. Du müsstest sie eigentlich auch spüren.“ Verwirrt sah Remus auf, schloss aber dann die Augen und ging in sich. Tatsächlich, da war die Verbindung zu seinem Gefährten, er hatte sie unter dem ganzen Schmerz nur nicht gleich wahr genommen. Vorsichtig tastete er sich hinein und wurde sofort von Fürsorge und Liebe überflutete. „Spürst du sie jetzt?“, fragte Fenrir schnurrend an seinem Ohr. „Ja.“ „Das klingt nicht sehr begeistert.“ „Du bist über mich hergefallen, als Wolf“, knurrte Remus leise. „Du hast dich mir angeboten und dich nicht gewehrt also wolltest du es“, gab Fenrir belustigt zurück bevor er ernst wurde, „Remus, was soll dieses Gespräch? Wir sind verbunden, es lässt sich nicht mehr rückgängig machen.“ Der Jüngere wandte ihm den Kopf zu, ein verschmitztes Grinsen auf den Lippen, „ich wollte nur nochmal festhalten, dass du über mich hergefallen bist.“ Grollend zog Fenrir ihn an sich, vereinigte ihre Lippen zu einem groben Kuss. Schnurrend gab Remus ihm nach, schlang die Arme um seinen Hals und schmiegte sich eng an ihn. „So gefällt mir das“, sagte Fenrir nachdem sie sich wieder voneinander gelöst hatten. „Gewöhn dich nicht dran.“ „Wie jetzt? Wir sind verbunden also darf ich dich immer küssen.“ Remus grinste ihn an und meinte, „nur weil wir verbunden sind, heißt das nicht, dass du mit mir machen kannst, was du willst. Ich bin nicht dein Eigentum und für die brutale Behandlung in der letzten Nacht kannst du dir für die nächsten zwei Wochen einen anderen Schlafplatz suchen.“ „Das ist nicht dein Ernst?“, keuchte Fenrir. Sein Gefährte nickte nur, löste sich von ihm und erhob sich. „Hey, wo willst du hin?“ „Meinen Patensohn beruhigen. Ich habe letzte Nacht das gesamte Manor zusammen geschrien, er wird sich Sorgen machen“, erklärte Remus während er ihm eine Hand hinhielt. Seufzend ergriff Fenrir die Hand, ließ sich hochziehen und schlang in der gleichen Bewegung die Arme um Remus. „Eigentlich müsste ich dich die nächsten Wochen ans Bett fesseln.“ Remus lächelte ihn nur lieb an, was Fenrir erneut seufzen ließ. Er küsste ihn sanft, löste dann die Umarmung soweit auf, dass sie normal laufen konnten und zog ihn Richtung Manor. „Komm, wir gehen unseren Welpen beruhigen.“ Sie wurden bereits in der Eingangshalle abgefangen und zwar von Severus und Charlie, wobei der Rotschopf Mühe hatte seinen Partner zu beruhigen. Die zwei Werwölfe sahen sie fragend an und Fenrir knurrte leise als Severus seinen Zauberstab zog. „Jetzt hör endlich auf und lass sie in Ruhe“, protestierte Charlie. „Was ist hier eigentlich los?“, fragte Remus. „IHR ZWEI SCHWACHKÖPFE!“, brüllte Severus sie an. Während Remus leicht zusammen zuckte, knurrte Fenrir immer lauter und stellte sich jetzt vor seinen Gefährten. „Hör auf sie so anzubrüllen, sie haben jedes Recht sich zu binden“, sagte Charlie. „Stimmt.“ „Aber sie haben kein Recht meinen Sohn zu Tode zu ängstigen“, brüllte Severus. „Oje, hat man es wirklich so sehr gehört?“, fragte Remus vorsichtig, er war verdächtig rot um die Nase und sah etwas ängstlich um seinen Gefährten rum. „Natürlich hat man es gehört, es hat sich angehört als würde man zwei Werwölfen die Haut abziehen und Harry kennt deine Stimme. Er saß die ganze Nacht schluchzend und heulend in seinen Gemächern“, knurrte Severus, der den Zauberstab jetzt langsam senkte. „Wie bist du dann da rein gekommen?“, fragte Fenrir. „Voldemort wusste sich nicht mehr zu helfen und hat mich förmlich aus dem Bett gezerrt.“ „Im wortwörtlichen Sinn?“, fragte Remus. „Natürlich.“ Die Werwölfe sahen sich mitleidig an, sie konnten sich förmlich vorstellen, wie der Dunkle Lord seinen Tränkemeister ohne Rücksicht auf Verluste aus dem Bett zerrte weil es seinem Mann schlecht ging. „Tut mir leid“, murmelte Remus leise. „Erklär das unserem Lord, der ist stinksauer“, kam von Charlie, der jetzt vorsichtig den Zauberstab aus Severus' Hand löste und wegsteckte. Remus schluckte deutlich hörbar während Fenrir nur leise knurrte, „der soll es wagen sich an meinem Gefährten zu vergreifen.“ „Klär das mit Voldemort. Remus, brauchst du irgendwelche Tränke oder Salben?“, fragte Severus jetzt. Überrascht wurde er angesehen bevor Remus hinter seinem Gefährten vortrat und sagte, „eine Heilsalbe wäre nicht schlecht und eventuell einen Schmerztrank für später.“ „Charlie.“ „Ich hol das Gewünschte, geht ihr inzwischen zu Harry und beruhigt ihn. Sonst verliert unser Lord noch sein letztes bisschen Verstand“, sagte der Rotschopf während er sich schon auf den Weg in die Kerker machen wollte. „Mein Zauberstab.“ „Bekommst du wieder wenn du dich beruhigt hast. Harry wird es nicht gefallen wenn du seine zweiten Eltern verfluchst.“ „Mein Zauberstab“, knurrte Severus erneut doch Charlie schenkte ihm nur ein strahlendes Lächeln bevor er die Treppe zum Keller runter ging. Severus murrte leise, wandte sich aber dann ohne weitere Proteste den Werwölfen wieder zu. Hier empfing ihn breites Grinsen. „Was gibt es da zu grinsen?“, knurrte er. „Die gefürchtete Kerkerfledermaus von Hogwarts steht unterm Pantoffel“, grinste Remus. „Das ruiniert deinen Ruf, Giftmischer“, schloss sich Fenrir an. Sie ernteten nur eine hochgezogene Augenbraue bevor sich Severus umdrehte und Richtung Ostflügel ging. Die Werwölfe folgten ihm wortlos, auch wenn sie sich wunderten, dass er das so einfach akzeptierte. „Keine Widerworte?“, fragte Remus leise, „du gestehst dir einfach so eine Schwäche ein?“ Jetzt blieb Severus doch stehen und drehte sich rum. „Meine Beziehung zu Charlie ist keine Schwäche und wird niemals eine sein. Oder ist deine Verbindung mit Fenrir eine Schwäche?“ „Nein.“ „Siehst du und jetzt kommt, Harry ist wahrscheinlich wahnsinnig vor Sorge um dich. Ach ja, Fenrir, geh in Deckung, es könnte sein, dass Voldemort dich erst verflucht und dann zu Wort kommen lässt“, sagte Severus. „Danke für die Warnung.“ Der Tränkemeister nickte nur und ging weiter, die Werwölfe folgten ihm etwas unsicher. Fenrir kam gar nicht erst dazu etwas zu sagen denn kaum hatte Severus die Tür geöffnet und Voldemort sie gesehen, kam schon der erste Fluch geflogen. Nur seinen Werwolfsreflexen war es zu verdanken, dass er dem ersten Cruziatus ausweichen konnte. Mit einem Knurren fuhr er zum Dunklen Lord rum doch dieser übertönte sein Knurren mit Leichtigkeit während schon der nächste Fluch geflogen kam. Remus und Severus sahen die zwei Streithähne nur etwas ratlos an bevor der Tränkemeister mit den Schultern zuckte und den jüngeren Werwolf einfach in die Gemächer zog. „Wollen wir ihm nicht helfen?“, fragte Remus. „Nein. Er wird ihn nicht ernsthaft verletzen und du hilfst ihm mehr wenn du Harry beruhigst. Wenn Voldemort die Ruhe durch die Verbindung spürt, wird er schon aufhören“, erklärte Severus. Remus sah ihn zweifelnd an, warf dann noch einen letzten Blick auf die zwei Streitenden bevor er Severus folgte. Hinter ihnen knallte der nächste Fluch gegen eine Wand. „Remus?“ „Na mein Welpe“, lächelte Remus während er den Raum komplett durchquerte und den jungen Mann in die Arme schloss. Nur unsicher wurde die Umarmung erwidert, Harrys Blick wanderte prüfend über seinen Körper. Der Werwolf ließ die Musterung wortlos über sich ergehen und lächelte nur. „Geht es dir gut?“, fragte Harry irgendwann. „Ja, mir geht es blendend.“ „Sicher? Das klang die Nacht noch völlig anders.“ Remus wurde rot und deutete auf die Sessel, wo sie sich auch niederließen. „Also?“, fragte Harry. „Welpe, wir sind Werwölfe. Wir sind nicht immer sehr sanft und liebevoll, da geht es manchmal etwas ruppig zu“, erklärte Remus immer noch rot um die Nase. „Das klang letzte Nacht als würde dich jemand abstechen.“ „So hat es sich wahrscheinlich auch angefühlt.“ „Wie jetzt? Erinnerst du dich nicht?“ Remus schüttelte den Kopf und erklärte, „wir waren Beide verwandelt und da bleiben manche Erinnerungen schon mal auf der Strecke.“ „Woran erinnerst du dich noch?“, fragte jetzt Severus. „Dass wir verbunden sind und ich ohne Schmerztränke und Heilsalbe die nächsten Tage nicht ruhig sitzen kann“, grinste Remus. Severus schnaubte nur leicht während Harry das Grinsen erwiderte. „Ach ja, könntest du deinen Mann zurück pfeifen bevor er meinen frisch verbundenen Gefährten doch noch in Stücke reißt.“ Harry machte ein schuldbewusstes Gesicht, erhob sich aber dann und verließ das Wohnzimmer. „Brauchst du sonst wirklich nichts?“, fragte Severus. „Nein, wirklich nicht. Danke“, sagte Remus, der dem Tränkemeister ein liebes Lächeln schenkte. Früher hätte ihn diese Fürsorge gewundert doch mittlerweile hatte er sich daran gewöhnt. Wenn es um seine Familie ging, war Severus ein völlig anderer Mensch als früher. Dieser nickte nur als sie schon Schritte hörten und kurz darauf Voldemort und Harry den Raum betraten. Der Dunkle Lord sah immer noch wütend aus, ließ sich aber neben Harry aufs Sofa sinken. „Lebt mein Gefährte noch?“, fragte Remus amüsiert. „Wenn es nach mir geht, nein“, knurrte Voldemort. Er erntete einen bösen Blick von Harry und Severus während Fenrir den Raum schon betrat und zu seinem Gefährten ging. „Ihr habt meinen Mann fast wahnsinnig vor Angst gemacht“, sagte Voldemort jetzt. Die Werwölfe sahen sich an und Remus meinte entschuldigend, „das wollten wir nicht.“ „Das klang nicht so.“ Remus sah Harry grinsend an, eine Hand von Fenrir lag plötzlich auf seiner Schulter. „Können wir den Angriff aufs Ministerium plangemäß durchführen?“, fragte Voldemort plötzlich. Remus nickte sofort während Fenrir leise knurrte und fragte, „wie lange hattet ihr Zeit euren Gefährten zu genießen?“ „Zu kurz“, grinste Voldemort. Das protestierende „Hey“, von Harry ignorierend, erwiderte Fenrir das Grinsen und sagte, „ich würde meinen Gefährten auch gerne noch etwas genießen bevor wir wieder zum Ernst des Lebens kommen.“ Voldemort nickte doch Remus schüttelte zu aller Überraschung den Kopf und meinte, „wir greifen wie geplant an.“ „Wie meinen? Habe ich mich gerade verhört?“, grollte Fenrir. Er sah auf seinen Gefährten runter doch der legte lediglich den Kopf in den Nacken und sah ihn an. Kein Wort wurde gesprochen, Remus sah den Alpha lediglich an bis dieser ergeben nickte und sich an Voldemort und Harry wandte, „wir können plangemäß angreifen, die Werwölfe werden bereit sein.“ „Wieso dieser Sinneswandel?“ „Aus demselben Grund, der eure meisten Handlungen bestimmt, für meinen Gefährten“, gab Fenrir zurück. Der Dunkle Lord sah Remus auffordernd an und dieser fragte, „vermisst ihr nicht etwas?“ Hätte Voldemort blass werden können, wäre er es jetzt geworden doch so glühten seine Augen nur kristallrot auf. „Eben aus diesem Grund. Mein Gefährte und ich können unsere Zweisamkeit genießen wenn euer Welpe wieder da ist wo sie hingehört. Jetzt habe ich Hunger und würde gerne etwas essen. Harry, hast du schon gefrühstückt?“, wandte sich Remus an seinen eigenen Welpen. „Nein, noch nicht. Also lassen wir unsere Gefährten einfach hier sitzen und gehen in die Küche was essen. Klingt gut. Charlie?“ Der Rotschopf grinste ihn nur an und stand gleichzeitig mit Remus auf. Harry hakte sich bei den zwei Männern ein und zog sie förmlich aus dem Raum, zurück blieben drei sehr verdutzte Männer. „Hat man uns gerade hier sitzen lassen?“, fragte Voldemort. „Ja“, kam die synchrone Antwort. Voldemort sah die zwei Männer nacheinander an bevor er schnarrte, „was halten die Herren davon wenn wir unseren Gefährten klar machen, dass sie nicht die Dominanten sind?“ „Gerne“, grollte Fenrir. Die Blicke wanderten zu Severus, der nur mit den Schultern zuckte, „ich bin kein dominantes Wesen, Charlie kein Devotes. Wir sind keine Gefährten und ich habe es nicht nötig irgendjemanden zu zeigen, dass ich das Sagen in der Beziehung habe.“ „Soll das eine Anspielung sein?“, knurrte Fenrir. „Nein, ich kenne mich ja mittlerweile mit irren, dominanten Wesen aus. Also ich gehe jetzt auch frühstücken.“ Damit erhob sich Severus und verließ den Raum. „Wieso komme ich mir gerade so verarscht vor?“ „Weil uns keiner versteht, mein Lord.“ „Wieso ist das so kompliziert?“ Fenrir grinste leicht und deutete auffordernd auf die Tür. „Weil er Recht hat, er ist kein magisches Wesen.“ „Ich auch nicht“, knurrte Voldemort während er sich erhob. „Euer Innerstes schon, bei Severus ist nichts von einem magischen Wesen zu finden. Adrian würde uns noch verstehen“, sagte Fenrir. Sie verließen den Raum und nachdem Voldemort die Versiegelungszauber auf die Tür zu ihren Gemächern gesprochen hatte, machten sie sich ebenfalls auf den Weg in die Küche. „Er wird auch beim Frühstück sein. Wird er es merken?“ „Wenn das nach letzter Nacht jemand nicht merkt, ist er blind und vor allem taub. Wir haben doch das ganze Manor zusammen geschrien.“ „Musste das auch so laut sein?“ Fenrir zuckte entschuldigend mit den Schultern und grollte, „in Wolfsform kann man sich das nicht aussuchen.“ „Musstet ihr die Bindung auch in dieser Form vollziehen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das besonders vorsichtig abläuft“, sagte Voldemort etwas abwesend. Fenrir stockte mitten im Schritt und sah ihn geschockt an. Der Dunkle Lord ging noch ein paar Schritte bis er bemerkte, dass sein Begleiter nicht mehr neben ihm war und ebenfalls stehen blieb. „Was ist los?“ „IHR macht euch Sorgen darum, dass ich meinen Gefährten zu grob angepackt habe?“, fragte Fenrir etwas fassungslos. „Nicht so wirklich, ich kann es mir nur nicht vorstellen. Warum sollte es mich interessieren ob du Remus grob anpackst?“ „Weil es Harry interessiert. Er zählt Remus zu seiner Familie und sobald es Harry interessiert, ist es auch für euch interessant. Und wenn es nur ist um Schaden von ihm abzuwenden“, erklärte Fenrir, „und nein, es geht wirklich nicht vorsichtig zu. Dazu sind wir nicht gemacht. Deswegen war meine erste Handlung heute früh auch einen starken Schmerztrank für meinen Gefährten zu holen.“ „Hat er es dir übel genommen?“, fragte Voldemort während er weiter ging, Fenrir schloss sich ihm an. „Nein, er ist ein Werwolf, er weiß, wie wir sind und außerdem wollte er die Bindung genauso wie ich.“ „Aber in dieser Form?“ „Tja, man kann sich manche Dinge einfach nicht aussuchen.“ „Auch wieder wahr. Seit ihr wirklich in zwei Tagen angriffsbereit?“, wechselte Voldemort das Thema. Fenrir seufzte tief und dunkel und sagte, „wenn Remus es sagt, dann ja.“ „Stehst du etwa unterm Pantoffel?“ „Genau wie ihr.“ Voldemort knurrte ihn wütend an doch Fenrir grinste nur breit und sagte, „das bringt euch nichts und es ist zudem keine Schande. Durch meine Verbindung mit Remus habe ich im übrigen einen neuen Posten unter den Werwölfen bekommen.“ Jetzt blieb Voldemort erneut stehen um ihn überrascht anzusehen, eine imaginäre Augenbraue ruckte nach oben und der Werwolf erklärte, „sobald es unter den Werwölfen offiziell bekannt gegeben wurde, bin ich der oberste Anführer der Werwölfe.“ „Des Festlandes?“ „Nein, aller Werwölfe“, sagte Fenrir mit einem Grinsen. Die roten Augen seines Gegenüber weiteten sich merklich bevor er nochmal fragte, „der Anführer aller Werwölfe? Festland sowie britische Inseln? Ost- und mitteleuropäische?“ „Ja auf alle drei Fragen. Der Anführer aller Werwölfe.“ „Warum?“ Statt einer Antwort verwandelte sich Fenrir und legte den Kopf schief, das Maul war leicht geöffnet und die Zunge hing seitlich raus. Es sah fast so aus als würde er grinsen. „Ok, ich habe verstanden. Aber wieso durch eure Bindung?“, fragte Voldemort. Fenrir verwandelte sich zurück und deutete auf den Gang, der zur Küche führte. Erst als sie sich wieder in Bewegung gesetzt hatten, erklärte er, „ich bin der erste Werwolf, der sich willkürlich verwandeln kann aber ich war noch ungebunden und damit für jeden devoten Werwolf eine Gefahr. Die anderen Dominanten wollten einfach sichergehen, dass ich kein Interesse an ihren Gefährten entwickle und deswegen war die Bedingung, dass ich gebunden bin bevor ich die Position erhalte.“ „Kann es passieren, dass ein Ungebundener Interesse an einem bereits Gebundenen entwickelt und dann Ärger macht?“, fragte Voldemort. „Ja, es kann vorkommen. Deswegen sind dominante Wesen immer etwas über fürsorglich wenn es um ihren Devoten geht. Vor allem wenn ein ungebundener Dominanter anwesend ist“, sagte Fenrir grollend. „Deswegen also...“ „Mein Lord?“ „Ich empfand deine Anwesenheit immer als etwas störend.“ „Ja, das war deswegen aber das müsste sich jetzt gelegt haben, oder?“ Voldemort nickte nur und stieß dann die Küchentür auf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)