Eine zweite Chance von Araja ================================================================================ Kapitel 1: ----------- „Glauben Sie daran, dass man im Leben eine zweite Chance für eine versäumte Gelegenheit bekommt? Selbst wenn alles ausweglos scheint! Ich meine wegen einem Fehler kann doch nicht alles vorbei sein, oder? Wenn man das alles in seinem Leben verloren hat, hat man dann nicht verdient, die Chance zu bekommen noch einmal Glücklich zu sein?“ die Junge Frau saß vor mir und meiner Kollegin auf dem Boden. Ihr Haus lag in Trümmern, der Mann den sie liebte, verletzt aber am Leben, in den Armen ein Baby. „Wenn ihnen das wichtigste in ihrem Leben geblieben ist… nämlich ihre Familie, dann ja! Dann haben sie noch eine Chance. Denn ein Zuhause kann man neu bauen, Kleidung neu kaufen, aber die Liebe der Menschen die einem wichtig sind ist durch nichts zu ersetzen!“ sagte Milly und ich sah wie ihr wieder die Tränen in die Augen stiegen. Ich wusste woran sie dachte und nichts was ich sagen könnte würde sie Trösten. Ich sah zu Boden. Ich konnte mich ja nicht einmal selber helfen. Wie hatte ich nur so dumm sein können. Ich verdrängte die Gedanken aus meinem Kopf und sagte dann mit bemüht fester Stimme: „Meine Kollegin hat Recht! Außerdem übernehme wir von der Bernadelli Versicherung die Kosten die für den Schaden aufgebracht werden müssen.“ Wieder ein Fall erledigt. Ich seufzte und machte einen Schluck von dem Eistee den ich bestellt hatte. Milly hatte bis jetzt geschwiegen nun hob sie den Kopf und sah mich an. „Sagen sie Miss Strife… glauben sie, sie bekommen ihre zweite Chance?“ Ich hob überrascht den Kopf. „Wie meinen sie das?“ fragte ich blinzelnd. „Naja, ich werde sie wohl nicht bekommen, denn…“ Sie brach ab und sah mit wässrigem Blick auf die Tischplatte. „Nicht weinen! Miss… Milly, bitte!“ ich entschied mich sie bei ihrem Vornamen zu nennen, den es schien mir nicht richtig jetzt förmlich zu sein. Nicht wenn sie Jemanden brauchte und in diesem Moment war ich lieber ihre Freundin als ihre Kollegin. „Miss Strife…“ schluchzte sie, doch ich schüttelte den Kopf. „Sag ruhig Meryl.“ Sie nickte und setzte dann erneut an, wobei sie meine Hand ergriff. „Bitte Meryl… versprich mir sie zu nutzen… die zweite Chance! Solltest du sie Jemals erhalten!“ Ich erstarrte und senkte den Blick. „Aber wir wissen doch gar nicht ob er noch lebt… seid Monaten haben wir nichts von ihm gehört.“ Ich versuchte mich immer abzulenken um nicht darüber nachzudenken. „Bitte versprechen Sie es mir!“ wiederholte Milly noch einmal eindringlich. Ich nickte. „Ich verspreche es!“ sagte ich leise. „Entschuldigen sie mich bitte, ich möchte kurz an die Frische Luft. Wir sehen uns später auf dem Zimmer!“ sagte ich wie abwesend. Legte das Geld auf den Tisch und ging hinaus. Es war nicht Kalt, es ging ein angenehmer Kühler Wind. Ich schritt aus der Stadt hinaus und setzte mich auf einen Hügel in der Nähe des Stadtrandes. Mein Blick wanderte hinauf zu den Sternen. Unweigerlich musste ich an den Abend denken an dem ich mit ihm gemeinsam an einem ähnlichen Ort gesessen hatte und ihn gebeten hatte mit mir dort zu bleiben und doch die drei kleinen Worte waren mir einfach nicht über die Lippen gekommen. „Ach Vash…“ seufzte ich traurig. Wieso hatte ich mich nur nicht dazu durchringen können? Wieso hatte ich so feige sein müssen. Wenn ich ihn nun nie wieder sehen würde, ich mochte es mir gar nicht ausmalen. Seid seinem Verschwinden verbrachte ich jeden Tag Stunden damit nach irgendwelchen Informationen ihm bezüglich zu suchen, doch es gab einfach keine. Das lies meine Hoffnung wirklich erheblich schwinden. Tränen liefen mir über die Wangen. Wieso musste ausgerechnet jetzt alles über mich hereinbrechen, ich hatte es doch die ganze Zeit von mir ferngehalten. Doch nun war meine ganze Selbstbeherrschung über den Haufen geworfen. Die Tränen strömten nur so über meine Wangen, wieso musste es nur so wehtun? Wieso musste Liebe so schmerzen? Wieso konnte ich es nicht einfach abschalten? Wieso war ich nicht bei ihm? Schossen mir die ganzen Gedanken durch den Kopf. Ich barg das Gesicht in meinen Händen und verharrte so. Es kam mir so vor wie eine kleine Ewigkeit. Da wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Von Schüssen, ganz in der Nähe aber sie kamen nicht aus der Stadt. Einen Moment lang überlegte ich ob ich in der Stadt Hilfe holen sollte. Doch einem inneren Gefühl folgend entschied ich mich anders und lief schnellen Schrittes in Richtung der Schüsse. Noch im laufen wischte ich mir die Tränen vom Gesicht. Als ich mich dem Gebiet näherte in dem die Schüsse fielen, wurde ich langsamer und suchte Deckung hinter ein paar Felsen. Ich lugte um den Stein herum und versuchte in der Dunkelheit etwas zu erkennen. Da stand ein Mann vor einem Jeep und feuerte mit einer Schrotflinte auf eine zweite Person die Verzweifelt den Schüssen auswich. „Elendiger Dieb!“ rief der Mann an dem Fahrzeug. „Ich bin kein Dieb… ich wollte nur etwas Wasser! … Ich hätte dafür auch bezahlt!“ rief dir Gestallt auf die Geschossen wurde. Ich konnte zwar aus meinem Versteck heraus nicht erkennen wer es war, aber diese Stimmer erkannte ich. Ohne Nachzudenken sprang ich aus meiner Deckung und rannte auf die Beiden Männer zu. „Sofort aufhören zu schießen!“ rief ich und stellte mich mit ausgebreiteten Armen vor den Mann auf den geschossen wurde, ein letzter Schuss zischte knapp an meinem Ohr vorbei. „Mensch Mädchen, was fällt dir ein… ich hätte dich erschießen können!“ rief der Mann vom Jeep aus. „Ich bin mir sicher, dass dieser Herr hier hinter mir nichts Böses wollte! Wenn er ihnen etwas gestohlen hat dann werde ich dafür aufkommen!“ sagte ich ruhig und beherrscht. „Er wollte mein Wasser aber ich habe ihn noch rechtzeitig erwischt!“ rief der Alte. Ich atmete genervt aus. „Na dann ist doch alles in Ordnung! Gehen sie nun nach Hause und ich nehme mich dieser Angelegenheit an.“ Zu meiner Erleichterung ging der Mann auf meinen Vorschlag ein und nachdem er mit seinem Jeep davongefahren war, herrschte Totenstille. Ich blickte stur zu Boden und drehte mich nicht um. Ich wusste, dass der Mann hinter mir mich anstarrte, doch ich fürchtete mich auf einmal. Was wenn ich mich umdrehte und er war gar nicht der für den ich ihn hielt. Vielleicht hatte ich mir die Stimme nur eingebildet, oder sie klang ähnlich, ich hatte ihn schließlich nicht gesehen, nur die Stimme gehört. Aber was war wen ich recht hatte und er wirklich der war für den ich ihn hielt, wie sollte ich mich ihm gegenüber dann verhalten? Ich zog die Wasserflasche hervor die ich steht’s bei mir trug und hielt sie ohne mich umzudrehen nach hinten. „Hier… du wolltest doch Wasser!“ Ich spürte wie mir Jemand die Flasche aus der Hand nahm, dann trank er ein paar schluck und schließlich sagte er: „Vielen Dank, lange hätte ich das wohl nicht mehr durchgehalten, auf euch Damen von der Versicherung ist echt verlass. Auch wenn ich nicht gedacht hätte euch hier zu begegnen.“ Ich biss mir auf die Lippe. Also doch er war es. Vash the Stampede. Er lebte und er war hier, direkt hinter mir. „Wieso?“ fragte ich und meine Stimme bebte leicht. „Was meinst du?“ fragte er. „Wieso bist du nicht zurückgekommen?“ fragte ich und starrte weiter stur auf den Boden. Vash seufzte. „Wisst ihr ich habe euch doch immer nur Schwierigkeiten gemacht vor allem zum Schluss, als ich am Boden war und als die Leute in der Stadt herausfanden wer ich war.“ Ich erinnerte mich nur zu gut daran, doch ich sagte nichts und wartete darauf, dass er weiter sprach. „Ich wusste, das es so weiter gehen würde… ich wollte euch nicht in Schwierigkeiten bringen, deswegen bin ich verschwunden. Wie sich gezeigt hat hatte ich auch recht das zu tun. Denn kaum sehen wir uns wieder wirst du fast erschossen!“ er ging um mich herum so das er mich ansehen konnte und hielt mir die Flasche hin. Ich nahm sie und nun musterte ich ihn zum ersten Mal seit er gegangen war wieder. Er hatte sich nicht verändert, kein bisschen. Ich biss die Zähen zusammen. Ich wusste einfach nicht was ich sagen sollte. Mir blieben die Worte im Hals stecken. Mein Herz hämmerte wie wild in meiner Brust und ich wollte nichts mehr als in seinen Armen liegen doch ich wagte es einfach nicht den Mund aufzumachen. „Danke!“ sagte er plötzlich. „ Für deine Hilfe eben. Aber ich werde jetzt besser wieder gehen, bevor ihr noch mehr Schwierigkeiten meinetwegen bekommt!“ Mit diesen Worten machte er auf dem Absatz kehrt und wollte wieder in der Dunkelheit verschwinden. Ich stand da wie angewurzelt. Ich konnte ihn doch nicht gehen lassen. Nicht so. Das hier war es. Das war meine zweite Chance. Ich hatte es Milly doch versprochen. Plötzlich hatte ich wieder die Kontrolle über meinen Körper. Ich setzte mich in Bewegung und rannte ihm nach. Meine Hand schloss sich um seine und ich hielt ihn zurück. „M…Mister Vash…“ stammelte ich. Er drehte sich überrascht zu mir um. „Sie können doch nicht einfach so gehen. Mich hier so stehen lassen!“ sagte ich und nun keimte Wut in mir auf. „Sie haben uns Monate lang im Unwissenden Gelassen, wir Glaubten sogar Ihr währet Tot!“ schrie ich um meinen Gefühlen Luft zu machen. Er wirkte überrascht über meinen kleinen Ausraster. „Wenn es wegen ihrer Arbeit ist… es tut mir Leid wenn sie Ärger hatten. Ich verspreche auch das ich wieder untertauche…“ „So ein Quatsch!“ sagte ich und unterbrach ihn. „Darum geht es nun wirklich nicht! … Wir haben uns Sorgen gemacht, als wir nichts von ihnen hörten… Ich habe mir sorgen gemacht!“ gab ich zu und senkte den Blick den wieder stiegen die Tränen auf. „Ich habe mir doch geschworen, dass ich ihnen alles sage wen sie zurückkämen. Doch sie das taten sie nicht!“ Ich vergrub das Gesicht in den Händen. Plötzlich zog Vash mich an sich. „Nicht weinen… ich dachte nicht das sie sich so Sorgen…“ Ich schüttelte den Kopf. „Ich habe mich nicht nur gesorgt… ich hatte solche Angst um dich Vash! Ich will dich nicht verlieren!“ Ich hob den Kopf und sah ihm direkt in die Augen. „Ich liebe dich!“ endlich kamen die Worte über meine Lippe. „Und ich weiß ich hätte es dir damals schon sagen müssen, doch ich hatte Angst!“ Er sah mich überrascht an doch dann lächelte er. „Ich glaube… ich wusste es… irgendwie… und gerade deshalb wollte ich das sie ein Glückliches Leben ohne Probleme führen!“ Nun war ich es die Überrascht war. „Aber Vash…“ er lächelte traurig. „Ein solches Leben kann ich ihnen doch niemals bieten!“ „Das ist doch nicht wahr!“ sagte ich. „Wie soll ich denn Glücklich werden, wenn mir das Herz so wehtut! Wie soll ich denn Glücklich werden wenn ich immer traurig bin? Ohne dich… bin ich nicht Glücklich!“ sagte ich. „Verstehe!“ sagte er leise. „Ich war auch noch nie wirklich Glücklich… aber dich weinen zu sehen und dich das alles sagen zu hören… das tut mir weh!“ er drückte mich fester an sich. „Ich will nicht, dass du wegen mir leidest oder traurig bist, Meryl!“ Ohne ein weiteres Wort zu sagen drückte er seine Lippen auf meine. Nun merkte ich, dass nicht nur ich weinte, sondern, dass auch ihm die Tränen über die Wangen liefen. „Ich lasse dich nie wieder alleine!“ schwor er mir und ich lehnte mich glücklich an ihn. „Es gibt sie doch!“ flüsterte ich leise. „Was?“ wollte er wissen. „Die zweite Chance!“ sagte ich und küsste ihn erneut. Dies war kein Traum, dies war Real und ich wusste, dass ich von nun an endlich Jemanden hatte, den ich lieben konnte und der mich liebte. Auch wenn es Vash the Stampede war. Ihm gehörte mein Herz den er hatte es mir wie ein Taifun entrissen. ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)