Two Hearts von Guardian (Gefühlsprobe) ================================================================================ Kapitel 8: Herzflüstern ----------------------- »Okay, wie besprochen treffen wir uns dort wieder«, damit zeigte die junge Navigatorin und Kartografin zielsicher auf einen fixierten Punkt ihrer verblassten Landkarte der D'Arc. »Sollte nicht allzu schwer sein, oder?« Der Smutje meldete sich zynisch: »Dann solltest du den Säufer an die Leine nehmen. Wetten, er verläuft sich schon nach drei Sekunden?« Der Vize schenkte dem blonden Koch nur einen verachtenden Blick und zugleich ein siegreiches Lächeln, was Sanji nicht entging, denn er hatte keine einzige Frau in seiner Missionsgetreue. Die Gruppeneinteilung ihrer Mission war eindeutig: Sanji, Franky und Brook,- zuständig für die Vorräte des Schiffes, sofern dies auf der Insel auffindbar war. Robin, Chopper, Penguin, Cassket bildeten ein weiteres Team, welche zu Erkundung der Insel im nördlichen und östlichen Teil zuständig war. Ruffy, Zorro, Law, Bepo und sie selbst würden in den südlichen und westlichen Region nach weiteren Hinweisen suchen. »Wann genau treffen wir uns wieder hier am Schiff?«, erkundigte sich Lysopp, welcher freiwillig mit Jean Bart auf der Thousand Sunny zurückbleiben würde. »In spätestens sechs Stunden«, entgegnete ihm die Archäologin lächelnd. Nami entfuhr eine leichte Gänsehaut bei dem trostlosen Anblick, dem ihr die Insel bot. Der Himmel war mit dunklen Wolken bedeckt, der Wind säuselte stetig ins Ohr und ließ nur schleichend verdeutlichen, wie unheimlich die D'Arc doch schien. Die junge Navigatorin blendete die ihr nicht zumutbaren Gespräche aus, seufzte schließlich tief in sich hinein, bis ihr eigenes Echo erlosch und herrschende Stille ruhte. Sie fühlte sich nun ein wenig befreiter, wie es zuvor nicht war, dank des kleinen Gespräches mit ihrem pelzigen Freundes. Er hatte ihr nur zugehört, genau dass, was sie brauchte, vorerst, wurde ihr schmerzlichst bewusst. Keiner könnte ihr genügend Trost spenden, wie die Zeit es selbst könnte. Nur die Zeit heilte alle Wunden, das war ihr nach Jahren der Qualen bei Arlong bewusst geworden. Es war nicht die Zeit selbst, es war einfach nur die Akzeptanz des Schmerzes, welche man versucht nachhaltig zu bewältigen und tendenziell einiges ausblendete, nur, um dann weiter Leben zu können. Im Grunde war es kein Schmerzproblem, sonder ein Schmerz-Bewältigungsproblem, welches man selbst normalerweise in den Griff bekam. Aber die Definition von Normal entsprach keiner bekannten Norm und entsprechend keinem Wundermittel. Die junge Navigatorin wurde jetzt erst bewusst, dass sie fast die letzte auf dem Schiff war, als ihr eine vertraute Stimme sie in die Realität zurückrief. Wie verhasst ihr doch manchmal die Realität erschien. »Alles in Ordnung?« Nami blickte ihm nichtssagend in seine blauen Augen. Statt zu antworten, drehte sie sich arrogant herum und lief frontal auf ihre Freunde zu, um ihr Mission vollbringen zu können 'Krepiere an deiner Arroganz, deinem charmantem lächeln, deinem Intellekt und alles, was deine Präsenz verdeutlicht, du Idiot!', spottete die Rothaarige in Gedanken. Durch das Gespräch mit Chopper waren wieder einige Gefühle nach oben gelangt und wollten in die Freiheit losgeschickt werden. Ihr Ego und Stolz waren verletzt. Das Law sie damals so sitzen gelassen hatte, schmerzte ungemein und das, obwohl ihr Herz einem anderem Mann gehörte. Sie verstand sich derzeit selbst nicht. Nicht nur, dass merkwürdige Dinge geschahen, die sie laut Aussage ihre Freunde gemacht haben soll, geschehen auch noch geheimnisvolle Dinge mit ihr selbst. × × × × Trafalgar Law blickte ihr schweigend hinterher, ehe er selbst zur wartenden Truppe spazierte. Ihm gefiel ganz und gar nicht, dass sie ihn einfach abservierte und derzeitig konstant ignorierte. Er hatte schließlich Grund genug sauer zu sein und, dass sie ihn seit einigen Minuten komplett ignorierte, störte sein großes Ego gewaltig. 'Kleines, du bist wirklich eine wahre Herausforderung für jeden Piraten dieser See!' × × × × »Namischatz, Robinschatz, lasst mich doch nicht einfach alleine«, schniefte Sanji missmutig und lag wie ein häufchen Elend zu Boden. Die Blicke, die er wie immer kassierte, ließ er unerwidert und verfluchte den großen Herrn im Himmel, warum er immer solch ein Pech mit seinen Frauen haben sollte und warum so dumme Kindsköpfe immer das Glück beanspruchen dürften, deren Nähe zu genießen. Nico Robin widmete sich ihm mit sanfter Stimme. »Herr Koch.« Die Archäologin zwinkerte lächelnd und sprach lieblich, was den blonden Mann dazu anregte, seine komplette Aufmerksam auf sie zu richten: »Sanjilein«, flüsterte Robin verrucht hinzu, »du bist der einzige, der mich am meisten glücklich stimmt, wenn du für die Lebensmittel hier zuständig bist! Du bist schließlich mein Koch.« Der Smutje ging mit Freuden in Flammen auf und blutete einen Strom hinfälliger Leidenschaft aus seiner Nase, ging dann ermutigt zu seinem Team und schlenderte liebestrunken in die Insel hinein. Währenddessen: »Verdammt«, fluchte Franky und übergab Brook seine letzten zweihundert Berry, mit dem er gewettet hatte, dass Nico Robin ihn nicht ermutigen würde, wenn Sanji keine seiner Frauen im Team haben sollte. Sein knochiger Freund jedoch hielt belustigt dagegen und gewann letztendliches, hätte jedoch statt des Geldes, lieber Robins Höschen gesehen und an sich genommen. »Yohoho, war mir ein Vergnügen!« Die schwarzhaarige Frau lächelte triumphierend in die Augen des schmollenden Cyborgs und wandte sich dann mit einer beherzten Bewegung ihrer Hüfte zum Gehen um und ließ einen völlig verwirrten Franky zurück. Nach und nach löste sich die Crew auf, nahmen ihre jeweiligen Positionen an sich und geleiteten wie der Wind hinaus in die Landschaft der Insel, wartend, auf ihr kommendes Abenteuer. × × × × Die D'Arc ebnete in mehreren kleinen zugänglichen Pfaden, in einem ziemlich großen Wald hinein, besetzt mit prachtvollen Palmen, exotischen Floren und Faunen erklangen wie schillernde Musik merkwürdig auf Wellen auf und ab. Bei genauerem erblicken der einzelnen Facetten erkannte man jedoch, das nichts Positives ausgerichtet schien. Der Geruch von modrigem und verwesten Humus schwebte deutlich in der Luft und müsste eigentlich jede Flora mit Nährstoffen versorgen können, womit sie in vollster Lebendigkeit erstrahlten sollten. Leblosigkeit behauste den Strand bis in die Pfaden des Dschungels hinein, durchzogen mit dürre und stickender Luft. Die junge Navigatorin schritt näher an solch eine Palme heran und fuhr mit ihrer linken Hand vorsichtig an dessen Stamm entlang, wobei sie dann die raue und trocknete Faser erfasste und schier feststellte, dass die berührten Stellen eine kleinen Teil ihrer grobschichtigen Faser verlor. »Traurig«, entfuhr es ihr leise und lief weiter an ihre Männer heran schreitend, die einfach weiter gelaufen waren. Ihr wurde nun bewusst, das alles hier trostlos und ziemlich grau erschien, ohne Leben, als ob die Zeit jenem Lebenselixier der Insel an sich nahm und sie vor sich hin Vegetieren ließ. Selbst der Boden war trotz seiner Beschaffenheit objektiv ziemlich grobkörnig und trocken, mit einer hellen Farbnuance, welche mit verschieden dunklen Ebenen einige Krater aufwiesen. »Ruffy, warte! Lauf nicht einfach davon.« Damit rannte Zorro seinem abenteuerlustigen Käpt'n hinterher. Nami schüttelte unweigerlich ihren Kopf und stieß einen entnervten Seufzer zwischen ihren Lippen hervor, willenlos anerkennend, das Ruffy ein hoffnungsloser Idiot sei. × × × × Doch Ruffy kam nicht annähernd der Gedanken stehen zu bleiben, schließlich nahm er den intensiven Geruch von gebratenen Fleisches war, dessen war er sich hundert prozentig sicher. Daher hatte Bepo auch keine Wahl und wurde einfach mitgezogen, um dann den genaueren Aufenthalt dieses besagten Fleisches ausfindig zu machen. Er war sich sicher, dass seine Freunde ihm schon einfach mit Freuden folgen würde, so gab es schließlich nichts Besseres wie Fleisch. Der schwarzhaarige Käpt'n der Thousand Sunny malte sich in Gedanken schon seine Mahlzeit aus. Mit großer Erwartung rief er: »Los, rieche dich voran. Wo ist mein essen jetzt genau?« × × × × Law beobachte fast schon belustigt den schwarzhaarigen Käpt'n, welcher seinen weißen Freund widerwillig und völlig missmutig hinter sich mitschleifte und das Murren des Schwertkämpfers, der Pflichtbewusst einfach hinterher rannte, in der Hoffnung ihn fassen zu können. 'Zum Glück ist er nicht mein Käpt'n!', lächelte Law teuflisch amüsiert und entschied, die Männer einfach gehen zulassen. Die Rothaarige war bei weitem seine liebste Gesellschaft neben seiner Crew, wobei er anmerken musste, dass die Strohhut Bande eine nicht unterschätzende Truppe war, trotz ihrer spezial Effekte, auch Macken genannt. 'Intelligenz wird in dieser Crew selten groß geschrieben.' Trafalgar Law blickte neben sich. Ihr Seitenprofil war eine ansehnliche Schönheit, nette Figur und Ausstrahlung. Doch, wenn er ehrlich war, interessierte ihm Namis Körper mit Nichten, dennoch ihr Charakter: ein schmackhafte Herausforderung, wie er es lange nicht erlebt hatte. Ihre Hingabe ihn, Trafalgar Law, einfach zu ignorieren und das mit einer Leidenschaft, welche förmlich nach einem Kampf wetterte, rief in ihm Befriedigung aus. Er mutierte zum Masochisten, stellte er verzweifelt fest. Law wusste, das er meistens leichtes Spiel mit Frauen hatte, wenn er mal interessiert war und das war auf Dauer eine langweilige Angelegenheit. One night stands sind auf Dauer auch nicht das Wahre und befriedigte niemals vollends. Da war eine Abwechslung sehr bereichernd. Die Navigatorin erweckte ihn ihm einen Jagdinstinkt mit brodelten Emotionen, die er lange nicht mehr gespürt hatte. × × × × Nami und Law konnten nüchtern beobachten wie die Truppe immer weiter aus ihrem Sichtfeld verschwanden und sie beide alleine zurückließ. 'Na toll, jetzt bin ich wieder mit ihm allein!' Die junge Navigatorin blickte zu Boden und schritt schweigend weiter voran, wissentlich, das ihr perfiden Gedankengänge sie nur darin bestärkten, was sich zwischen Law und ihr anbahnte. Sie überkam das plötzliche Gefühl eines niedergeschmetterten Marterpfeiles in ihrer Brust, ein widerliches Verlangen, alles infrage zu stellen und unmoralisches Handeln in Erwägung bewegen zu wollen. Woher kam dieses Gefühl in diesem Moment? »Nami-ya, es scheint mir, als ob es dir nicht gut ginge. Düfte ich Erfahren, worin das Problem liegt?« Die rothaarige Frau fing den undurchschaubaren Blick seinerseits auf und lief daraufhin mit schnellen Schritten weiter voran, in der Hoffnung, das Thema damit beendet zu haben. × × × × Für den Chirurg des Todes stellte die Geschwindigkeit ihrer Schritte kein Problem dar, um aber weiter Ausschweifungen zu ertränken, packte er sie unsanft am Arm und zog sie schweigend in die Lichtung des Dschungels, außerhalb des Pfades und der Gesellschaft ihrer Freunde. »Was soll das, lass mich gefälligst los!« Jetzt oder nie. Der Chirurg des Todes nutzte die Situation aus, nachdem er entschieden hatte, dass das so nicht weiter gehen könnte. Wer wusste schon, wann er das nächste mal die Gelegenheit nutzen könnte und sein Anliegen offenlegen konnte. Trafalgar Law nahm ihren lächerlichen, insularen Versuch einer Befreiung aus seinen Fängen kaum wahr und so suchte er stattdessen nach einem großflächigen Platz, um einiges was zwischen ihnen stand, aus der Welt zu schaffen. 'Es kann nicht einfach so weiter gehen', dachte Law entschieden und blieb dann nach einigen Minuten des Suchens stehen. 'Der Platz reicht und nun', damit ließ Law seinen Blick in ein Umfeld schweifen und erkundete die Beschaffenheit, wie auch ihre Beständigkeit seiner derzeitigen Umgebung. »Hey! Was willst du? Lass mich los. Sofort!« × × × × Nach einer, ihr übel vorkommenden, Ewigkeit ließ er sachte ihren Arme los. Nami berührte reflexartig jene Druckstelle, in der sich zuvor seine unsanfte Hand befand. Wütend darüber einfach ignoriert mitgeschleift worden zu sein, schnaufte Nami unweigerlich auf und wartete auf eine Interaktion, irgendein Ereignisses oder Geschehen seinerseits, wurde jedoch enttäuscht. Die junge Navigatorin schritt nun vom Chirurgen ab und wollte wieder zurück zur ihren Männern, bevor wieder irgendetwas schief gehen würde. Noch während sie das dachte, versperrte ihr Trafalgar Law den Weg und blickte eindringlich in ihre frevelhaften Augen. »Wir sollten reden und-«, begann der Schwarzhaarige, wurde jedoch grob von Nami unterbrochen. »Ach was, worüber denn?« »So kann es nicht weiter gehen, das ist dir wohl auch bewusst, liebes.« Nami rollte Theatralisch die Augen, stemmte dann säuerlich beiden Hände auf ihre Hüfte und blickte ihm vernichtend, in seine ruhige Miene, entgegen. »Oh, dann erleuchte mich, Law!« »Du bist so stur!«, entgegnete er mit Amüsement. Nami stöhnte entnervt: »Oh wow, das haut mich doch glatt um.« × × × × Der Sarkasmus in Kombination zynischer Würze brachte Law um den Verstand und er bettelte förmlich um Erlösung dieser Situation. Ihr Temperament schmeichelte ihm und diese Unterhaltung würde er weiterhin genussvoll ausnutzen, sie in den Wahnsinn zu treiben, wissentlich, das es ihn stimulierte. 'Was mache ich bloß?' Er wusste nicht, wie er alles auf einen Punkt bringen und so herausfinden könnte, worin das eigentliche Problem lag. Seine Navigatorin brachte in dieser Hinsicht nur säuerliche Signale und keine, die ihm bewusst machten, wie er Herr über dies Situation werden könnte. Zudem sie theoretisch überhaupt nicht sauer auf ihn sein konnte. Warum auch? Was hatte er den getan? Alles was er tat, kam ihr schließlich zugute. Doch bevor der Chirurg des Todes in seinen Gedanken ausschweifen konnte, sprach er es in einen einfachen Satz hinaus: »Du magst mich!« Nami blieb offen der Mund stehen. Sie wusste im ersten Moment nichts darauf zu sagen, drehte sich phlegmatisch herum und wollte sich abermals von ihm abwenden. »Fang gar nicht erst so an!«, rief sie noch schnöde zurück. »Du entkommst mir nicht, Liebes«, grinste Law enthusiastisch. »Ach? Das sehen wir, Blödmann.« Law hob seine Hände in waagerechter Position und hielt sie schweigend in Namis Richtung. »Room!« Damit erschien eine kuppelförmige, transparente Ebene, die sich wie ein Raum um sie beide legte und kein entkommen möglich machte. Es hatte einige Vorteile in solch einem Portal, schmunzelte Law gelassen. Sie war wütend und er genoss es. Der Chirurg des Todes fasste dies als Kompliment für sein aufgebautes Portal, in denen er für gewöhnlich die Körperteile ausgesuchter Personen mit seinem Schwert in verschieden Teilen auseinander nahm und nach Belieben wieder zusammensetzte. In jenen Momenten konnte er all seine Gefühle für gewöhnlich ausagieren. Doch dieses Mal würde es anders sein, machte sich Law bewusst. × × × × »Mistkerl!«, fluchte die junge Navigatorin und ballte ihre Hände zu Fäusten. Ein Zittern ging durch ihren Körper und sie erfasste nun ihre missliche Lage, was zwingend hieß, ein zivilisiertes Gespräch zu führen oder den Schwarzhaarigen einfach niederschlagen. Die zweite Option würde womöglich ein weiteres Problem darstellen, somit blieb Nami einfach weiterhin stur und blickte nun wieder säuerlich in seine Richtung. »Und bist du nun willig?« »Wie kommst du darauf, dass ich dich mag?« Die junge Navigatorin wollte ihre Gefühle nicht offenbaren und schnellst möglich wieder zu ihren Freunden zurückkehren. Was hatte er den vor? »Du bist sauer?!« Law sprach noch immer in einem ruhigen Tonfall, jedoch mit einer kleinen Brise Skepsis. »Das ist nun wirklich kein Grund, dafür muss ich nicht einmal jemanden mögen, Idiot!« »Wirklich? Nun, zum Glück bin ich Problem-Lösungsorientiert und möchte nun wissen, was dein Problem ist«, schmunzelte Law. »Die letzten Tage schien mir nämlich so, als ob du mich mögen würdest. « In seinem Mund klang es nach etwas verruchtem. × × × × Der Schwarzhaarige seufzte und missbilligte augenblicklich sein aufkommendes Herzklopfen für die junge Frau vor sich. »Ach so«, grinste Nami verschwörerisch. »Dann magst du mich also!« Law hob fragend eine seiner beiden Augenbrauen und blickte unschuldig in ihre braunen Augen, wissentlich, das diese Aussage nicht notwendig gewesen war. »Wieso sollte ich?« Selten dämlich so gesprochen, beschimpfte Law sich selbst. »Weil ich intelligent, reich und gutaussehend bin«, zählte Nami mit den Fingern mit, »und vor allem, weil du dich nach dem Grund erkundest, weshalb ich wütend sein könnte. Aber wirf mir nicht vor sauer zu sein, du bist es doch schließlich auch. Du bist doch seit einiger Zeit merkwürdig mir gegenüber.« Law atmete in ruhigen Zügen, schritt dann amüsiert zu Nami und blieb dort einige Zentimeter vor ihr stehen. Sollte er ihr beichten, das sein Herz förmlich nach ihr schrie? Beide blickten sich nichtssagend in die Augen und warteten auf den jeweils anderen. Law roch ihren zarten femininen Geruch und verspürte den Drang, sie in seine Arme zu schließen und sie nie wieder loszulassen, verwarf dann den Gedanken, willentlich, da die Realität niemals seiner Fantasie entsprach. × × × × Nami verlor sich in seinem Blick und genoss den Moment der Ruhe, ehe ihrer beiden Sturheit sie in Rage bringen würde. Die junge Navigatorin biss sich leicht auf ihre Lippen und hoffte, dass ihre Gefühle sich gleich beruhigen würden. Sie wollte ihn, durfte aber nicht, redete Nami sich selbst ein. Aber es brachte nichts. Ihre Gefühle waren stärker, selbst rationalisierend erkannte sie, das eine konstante Sehnsucht zu ihm bestand. Sie liebte Portgas D. Ace. Sie liebte schließlich nur ihn und für mehr durfte kein Platz mehr sein. Für Law durfte es keinen freien Platz geben und trotzdem war das eine gewisse beängstigte Sehnsucht, die sie nie kannte und täglich spürte. Ihr ächzendes Gewissen lag unmoralisch zu Boden, getreten von angeschlagener Vernunft und geführt von blinder Hoffnung nach Glück. Ihre mystifizierenden Gefühle würden noch in einer Phobie enden. Nun sprach er ernst: »Was läuft zwischen dir und Ruffy?« Nami runzelte fragend die Stirn. Ihr Gesicht musste von Ernsthaftigkeit in Verwirrung abdriften, bis sie schließlich wieder ihre Sprache zurückerlangte. »Was soll da schon laufen, er ist mein Freund und Käpt'n.« Die Rothaarige fragte sich unwillkürlich, was ihr Käpt'n damit zu tun hatte. »Definiere Freund«, verlangte Law monoton. Sie konnte beobachten, wie er innerlich seine Muskeln,- und jeden Millimeter seiner Nerven anspannte und in seiner Postion verharrte, wartend, wie ihre Antwort nieder peitschten würde. »Ich bin nicht mit ihm zusammen, wenn du das meinst.« »Und der Kuss?« »Welcher Kuss?« Nun war die junge Navigatorin völlig perplex und starrte ihm mit offenem Mund entgegen. Auf diese Aussage war sie nun gespannt und heftete ihren Blick an seine Lippen, wartend auf die nächsten Worte. Was wollte er nur von ihr? Von welchem Kuss sprach er nur? Er knurrte: »Du hast keine Amnesie, liebes. Das konnte ich bisher nicht diagnostizieren, also?« »Wir haben uns nie geküsst! Nimmst du irgendwelche Drogen ein? Leidest du an Halluzinationen?« × × × × Nun war es Law, der ihr mit offenen Mund entgegen starrte und schlug für einige Sekunden die Augen zu, ehe er antwortete: »Ich nicht, deine Crew sicherlich!« »Meine Jungs nehmen nichts zu sich«, stellte Nami ganz klar dar. »Das glaub ich nicht. Ich meine, euer Käpt'n ist total verstrahlt, frisst wie ein Müllschlucker und seine Fantasie reicht ins grenzenlose, meist ein Anzeichen von Amphetaminen. Dann haben wir euren verpennten Schwertkämpfer mit ständiger Orientierungslosigkeit und Unmotiviertheit, also eindeutig Entzugserscheinungen von Pflanzlichen Drogen. Vielleicht ein Kiffer? Und hey, eure Langnase hat ständig Angst, sieht überall Gefahr, Gespenster und leidet unter Verfolgungswahn. Ich tippe mal ganz stark auf Pilze. Soll ich fortfahren?« »Hast du sie noch alle? Ruffy ist eben verfressen, da ist nichts dabei. Und Zorro ist kein Kiffer, sondern ein Säufer, wenn überhaupt, und Lysopp ist eben ein Lügner, da gehören Hirngespinste dazu. Meine Jungs mögen zwar auf Dauer eine krankhafte Idiotie und mangelte Intelligenz aufweisen, jedoch liegen ihre Qualitäten in anderen Bereichen, was alles andere verzeiht.« Nun gelang er in fahrt und nutzte ihre Redseligkeit aus. »Deine Jungs? Mit wem hast du den schon etwas am laufen gehabt? Der Koch vielleicht?« Law wusste, dass er sich auf dünnem Eis befand, jedoch ließ ihn der Gedanke nicht in Frieden, da sein großes Ego nach Antworten durstete. »Mit keinem! Ich weiß meine Bedürfnisse anderweitig einzusetzen.« Nami schenkte ihrer Aussage Bedeutung, indem sie ihre Haare verspielt zurück warf und verführerisch ihre zarten Lippen schürzte. Trafalgar Law war sichtlich begeistert. Diese Art von konventioneller Gefügigkeit entsprach seinem Humor bis zu bitterem Hohn seines selbstgefälligen Gemüts. »Oh, sexy und intelligent, mein primäres Geschlechtsorgan ist vollends verwirrt.« »Und ich dachte schon du bist Schwul, süßer«, endete Nami mit einem Lachen. Der Chirurg des Todes stimmte ihrem Lachen entgegen, obwohl er sich für diesen sarkastischen Ton noch rächen würde. Er überlegte nun, wie er ihr gebührend antworten könnte, schritt dann schnellst von der jungen Frau ab und fuhr sich verbissen durch seine zerstreuten Haare. 'Was mach ich bloß?' Sein Herzklopfen gab ihm Zeichen, das er lebte, ob er nun dafür oder dagegen war. Seine Hormone schellten verzweifelt an seinem Ego, verlangten nach nähe und Leidenschaft. Ohne weitere Gedanken schaltete er den Rückwärtsgang ein und lief schnellstmöglich zu ihr. Dann, ohne ihrer Zustimmung, schloss er sie einfach in seine Arme. Ehe die junge Navigatorin Einwende beziehen konnte und irgendwelche Versuche in Erwägung ziehen würde, versiegelte Law seine gierigen Lippen mit der ihren und zog sie dicht an seinen Körper heran. Das gleißende Gefühl von Leidenschaft, bittersüßer Unterwerfung und feuriger Instinkte forderten freien zutritt und führten einen Kampf um Macht. Ihre körperliche Temperatur stieg an, ein leichtes zittern bestätigte sein Handel und Law fuhr zärtlich mit seiner Zunge ihren Lippen entlang, bittend und verlangend, nach einer leidenschaftlichen Erwiderung. Sie seufzte genüsslich auf, biss und saugte in auflodernder Ekstase und ließ jeder Gegenwehr sein. Trafalgar Law verlor stetig alle Hemmungen und berührte sie zärtlich am Nacken, wanderte weiter an ihre Schulter, an ihre kurvigen Hüfte und letzten Endens an ihre Busen entlang. Jede Berührung entlockte ein wohliger Schauer, eine Gier mit unerschütterter Hoffnung und hinterließ eine feuriges Elixier zweier Elemente. Nach einigen Minuten konnte er ihr ein kleines, aber leisen stöhnen entlocken, was ihm ein triumphierendes Grinsen verschaffte. × × × × 'Oh, Teufel komm raus!' Ihr Gewissen schrie, verpasste ihr einen tritt in ihr Herz und ließ Übelkeit empor steigen. Das konnte bei weitem nicht so weiter gehen. Das war nicht richtig, rief sich Nami zur Vernunft. Ihre Hände umgaben ihn wie Federn, zart, wohlfühlend und dann mal verspielt. Der Kuss, eindringlich, fordernd und immer wieder in wilder Willkür. Mit jeder weiteren Sekunde würde es sittenloser werden, rief ihre Vernunft. Sie genoss seine Bewegungen, auch die Gefühle die sie übermannten und drohten, das dies niemals enden sollte. Wieder peitschte ein kleiner Funken ihres Gewissen unentwegt in ihrem Herzen umher und wollte das alles beenden. Jetzt, sofort! »Und überzeugt?«, fragte er nun sichtlich von sich überzeugt. Nami knurrte, nahm ihre Hände wieder zu sich, als hätte sie sich verbrannt. »Nicht einmal annähernd.« Damit schubste sie ihn fluchend von sich und trat ihr schreiendes Gewissen nieder. »Denkst du wirklich, das ich so einfach zu manipulieren wäre? Mach das doch bei deinen Weibern, nicht bei mir«, drohte sie zugleich. Nun war es an Trafalgar Law, der erst überrascht und dann schließlich verwirrt drein schaute. »Ms Navigatorin, erläutere bitte umgehend, weswegen du wirklich wütend bist.« Die Atmosphäre um sie herum kriselte und zischte klagend, wartend auf den kommenden Funken des Zornes. »Glaubst du, ich bin einer deiner nichtswürdigen Schlampen? Erst Spielst du mit mir, bestellst mich zum vereinbarten Treffpunkt, um mir dann zu zeigen, was für ein pernizöser und signifikanter Arsch du bist, welch geiler Hecht! Hast du etwa gedacht wir treiben es zu dritt oder wäre ich die nächste Mahlzeit gewesen? Das habe ich nicht nötig!« Die junge Navigatorin klagte gerade ihre gekränkten Gefühle der damaligen Tage, wollte hier nun einen Schlussstrich ziehen, und redete in Rage weiter: »Ich dachte ehrlich, du gehörst nicht zu den verfluchten Bastarden, die mit den Gefühlen der Frauen spielen und ihren Körper als Ware kennzeichnen. Ist es eine Taktik? Erst umschmeicheln, Interesse zeigen und dann schnell zum Abschluss kommen? Ging es dir etwa nicht schnell genug?« Sie wollte weiter reden, doch ihr blieb einfach die Luft weg. Es tat weh, alles, was ihre Erinnerungen mit diesem Mann verband. Nie wieder würde jemand anderes über sie verfügen, das hatte sie sich vor Jahren geschworen! × × × × Er hörte ihr schweigend zu, unterbrach sie nicht und zog unbewusst eine Grenze zwischen ihnen beiden. Jetzt verstand er, was Nami von ihm wollte, wenngleich es die Situation nicht besser schmiedete. Trafalgar Law erinnerte sich, dass er damals an dem vereinbarten Ort auf sie wartete, als schließlich eine Frau sich ihm näherte und versuchte, ihn zu verführen. Nami hatte natürlich den falschen Zeitpunkt auf Sabaody Archipel gewählt und konnte mit ansehen, wie er sich dieser Frau näherte, andeutend, sie zu küssen, aber dann zuvor abgebrochen war und ihr drohte: »Verschwinde hier sofort, sonst könnte es für dich sehr ungemütlich werden, Göre!« Ergo, das beschloss Law erleichtert, sollte seiner Navigatorin erklären, was damals wirklich auf der Sabaody Archipel geschehen war. Ihm wurde soeben bewusst, das er ihr gleiches, mit ihrem Käpt'n, vorwarf. Ein Kuss, welcher nie vorhanden war, weder bei ihr, noch bei ihm. Nun sollte er sich auch erklären dürfen, sofern sich ihr Temperament beruhigt hatte. Der Chirurg wollte gerade das Wort an Nami wenden, als sie dann durch eine unüberhörbare, nervlich schreiende Stimme unterbrochen wurden. »Nami? Law?«, ertönte erneut eine bekannte Stimme direkt unmittelbar in ihrer Nähe. »Verdammter, warum gerade jetzt?«, murmelte Law zischend. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)