Two Hearts von Guardian (Gefühlsprobe) ================================================================================ Kapitel 2: Herzzauber --------------------- Wie sollte ich es am besten Effektiv angehen?' Die junge Navigatorin stand vor dem Eingang und konnte sich so einen sehr guten Überblick im Raum verschaffen, der sich ihr soeben im Stillem bot. Der Raum war kaum beleuchtet, mehrere einzelne Fackeln an den Wänden, ein mattes Licht durchflutete so die Räumlichkeiten und ließ nur sehr wenige Gegenstände vermuten. Die Wände waren aus alten grauen Gestein, die so einen festen Halt darstellten. Die Decke zierten viele verschiedene goldene Muster und Symbole, die der jungen rothaarigen Navigatorin immer noch fremd erschienen. Der Boden war aus den selben Symbolen, weswegen er kaum einen Unterschied zu der prunkvollen Decke aufwies. In der Mitte des Raumes stand ein großer Thron aus Gold, besetzt mit verschiedenen Edelsteinen und Ornamente, in dem Don Quichotte de Flamingos lässig mit ungenierter Freude saß. Vor dem Thron standen rechts und links zwei große antike Säulen und umrahmten so den Raum in seine Größe und Pracht. An beiden Seiten des Raumes waren intrigierte Gefängnisse aus Stahl eingebaut, in denen die Heart Piraten heute Morgen noch gefangen waren, erinnerte sich die junge Navigatorin. An einer der beiden Säulen im Raum war die noch fehlende Truppe, festgekettet, erschöpft und verletzt saßen sie am Boden. Anscheinend waren die Fesseln mit einem Seesteinmaterial behandelt, stellte Nami überraschend fest, da sie alle bis auf Lorenor Zorro, einen gelähmten Eindruck vermittelten, in der die jeweilige Teufelsfrucht wirkungslos wurde. Doflamingo schien bisher unbeeindruckt und hatte neben sich drei weiter unbedeutende Personen stehen, mit denen er sehr leise sprach. In der rechten Hand eine Karte und einen grauen Schlüssel, der langsam Rost ansetzte, haltend. 'Der Schlüssel muss für die Handschellen sein, womit sie alle festgekettet sind.' Nami vernahm nur leise Wortfetzen und schätzte fluchend ungefähr ihre derzeitige Lage ab. Er verglich anscheinend die Karte mit den Mustern vor dem Thron, stellte die rothaarige Frau misstrauisch fest. Nami blickte nun wieder zu ihren Freunden und zu Trafalgar Law. Ihr Herz schlug bei seinem Anblick plötzlich einige Takte schneller als gewöhnlich, wie schon so einige Male, wenn sie ihn heimlich ins Visier nahm. Er schien angespannt zu sein, da seine Augen geschlossen waren. An seiner Schläfe verliefen mehrere feine Blutbahnen, die sich ihren Weg hinab zu seinem Hals bahnten und langsam in sein Hemd flossen, wo sie selbst für das geübte Auge unsichtbar wurden. Sein Schwert lag achtlos neben ihm auf dem Boden. Die rothaarige Frau überlegte einige Momente, ob sein Schwert für ihre Waffe nützlich sein könnte, entschied sich dann doch der Größe wegen dagegen. Die junge Navigatorin machte sich aber über den Zustand ihres Schwertkämpfers Gedanken. Sein Hemd war mit Blut benetzt, was bekanntlich nichts Neues war, jedoch hob und senkte sich seine Brust kaum merkbar. Sein Blick war steif und sehr müde zugleich. Ruffy, zwischen Robin und Zorro sitzend, hatte seinen Kopf nach vorne geneigt und hielt seine Zunge nach draußen, mit einer gelangweilten Miene in Richtung des rosa Federjacken tragenden Übeltäters, der weiterhin mit seiner Karte beschäftigt war. Nico Robin flüsterte vermehrt mit Monkey D. Ruffy und hielt dabei weiterhin Ausschau im Raum, auf der Suche nach einer Lösung ihrer derzeitigen Probleme. Sie waren nun seit einem Tag hier gefangen und warteten, nur worauf? Nami schritt ein wenig zurück und lehnte sich beruhigend gegen die kühle gemauerte Wand hinter sich. Mit einem Mal vernahm sie einen bewegenden Schatten neben sich und bekam zugleich mit dieser Kenntnis eine schreckliche Gänsehaut. Die Angst erreichte sie zu schnell, noch bevor sie ihre Stimme, verzerrt zu einem lauten Schrei, ertönen lassen konnte, erkannte sie, wer für die Angst verantwortlich war. »Bepo!?« Nami sprach so leise wie möglich und betrachtete den sehr kleinen Eisbären, welcher ihr heimlich gefolgt war. Der weiße Eisbär konnte sich zwischen mehreren Größen hin und her verwandeln, wie auch Chopper, mit dem Unterschied, das Bepo nie von einer Teufelsfrucht gegessen hatte, zumindest nach ihren Wissens. »Was machst du hier?« »Ich helfe!«, kam es kurz und bündig, nachdem der pelzige Freund sich leise in seine große Ursprungsform gewandelt hatte. »Aber Bepo, Law will sicher nicht das dir was passiert und ich auch nicht«, flüsterte Nami mit einer Portion Fürsorge in ihrer Stimme. Bepo entschuldigte sich wieder einmal schüchtern und schaute bedrückt zu Boden. Ihm konnte man einfach nicht böse sein. Die junge Frau blickte noch einmal zu Bepo und schließlich wieder in Richtung ihrer Freunde, er tat es ihr gleich. »Okay, wir schleichen uns nun langsam an unsere Freunde heran und du bist mein Joker. Ich weiß nicht, wie ich sie befreien kann, aber du musst in der Zeit, in der ich mich mit Flamingo beschäftige, die anderen beschützen, egal was passiert.« »Und wenn du in Gefahr bist?«, wollte der Eisbär neugierig wissen. »Das ist egal. Hör genau zu.« Bepo nickte und lauschte ihrer leisen Stimme. Sie erzählte ihm spontan, wie sie ihr vorhaben am besten umsetzen könnten, wodurch möglicherweise niemand zu schaden kommen sollte. Eine Garantie war es keinesfalls, dachte Nami verbittert. Zum Schluss sprach sie noch flüsternd: »Sag es ihnen auch, bitte: Keinen Kampf. Sonst sterben wir alle. Sonst schaffe ich es nicht.« 'Sonst könnte die Abmachung hinfällig werden, wenn ich mich nicht dran halte', ermahnte Nami sich selbst. »Aber du kommst dann mit?«, erkundigte sich Bepo sicherheitshalber. Nami schloss für einen kurzen Moment ihre Augen und atmete vermehrt tief ein. Wie geht dieses Geschichte nur aus? Sie wusste die Antwort leider nicht. × × × × Er wartete geduldig auf seine Antwort, die schier nicht folgte. Bepo mochte die Rothaarige sehr, da sie ihn mehrfach beschützt hatte. In ihrer Gegenwart fühlte er sich sehr wohl, genau wie bei seinem besten Freund, weshalb er gleichzeitig auch besorgt war. Bepo mochte zwar nicht der schlauste seiner Art sein, dennoch wusste er, wann Unausgesprochenes eine größere Antwort bot, als wenn man diese ausgesprochen hätte. Er nahm die stumme Antwort zur Kenntnis und fasste seinen eigenen Plan, um sie beschützen zu können. Sein Käpt'n würde es schon irgendwie verstehen. Die junge Navigatorin zog nun das kleine violette Fläschchen aus ihrer Hosentasche heraus und trank es bis auf einen kleinen letzten Rest leer. Den Rest im Behältnis verschwand wieder zurück in ihrer Tasche. Der kleine Eisbär fragte sich insgeheim, was sie wirklich vor hatte. Ob es seinem Käpt'n gut ginge? Bepo seufzte, folgte anschließend schleichend der jungen Frau hinterher und roch zu seinem verwundert, viel Blut. Die metallische Esens war überall und stank ungemein. × × × × »Fuhuhu«, schallte es nun im ganzen Raum und die Unterhaltung von Doflamingo wurde lauter. Er schien soeben köstlich amüsiert über seinen anstrebenden Erfolg, erhob sich vom Thron und stand nun mit dem Rücken zu seinen lautlosen Gefangenen. Er betrachtete den Thron und die Symbole um die Edelsteine herum, die Nami jetzt kaum erkennen konnte. »Jetzt!«, kündigte die junge Navigatorin den Start an und Bepo verwandelte sich sofort in einen kleinen Taschenbären und verschwand sogleich, dank Nami auf ihren BH zwischen ihrem Busen, unter ihrem dünnen Pullover. Eine kleine Ausbeulung ließ erahnen, dass sich etwas darunter befand. Die rothaarige Frau schlich sich leise in den Schatten an die Säulen heran, betrachtete jeden Winkel ihrer Umgebung und ließ jeden Schritt in der Dunkelheit ersticken. Doflamingo bekam davon nichts mit und unterhielt sich weiter mit den ihr unbekannten Personen. An der betreffenden Säule angekommen, schlich Nami sich leise um sie herum und kniete sich vor Trafalgar Law. Jetzt hatte sie die vollkommene Aufmerksamkeit der gefesselten Personen. Mit dem Finger auf dem Mund gab sie das Zeichen weiterhin stillzuhalten. Die Blicke waren groß und Hoffnung glitzerte nun in den Augen der Truppe auf, gefolgt von einem Lächeln. Bevor aber jemand reagieren konnte, widmete sich die Navigatorin an Law, welcher links von Zorro saß und führte ihre rechte Hand an seinem Hals, um seinem Kopf ein wenig anzuheben. Er schien ziemlich über die Gestik überrascht und zog eine seiner beiden Augenbrauen nach oben. Wartend was nun geschehen würde, konnte Law beobachten wie Nami in ihr Dekolleté griff, dann etwas weißes plüschiges herauszog und es schließlich auf seiner schmerzenden Schulter absetzte. Keiner der Beteiligten konnte genau erkennen, was Nami Law übergab. Er aber erkannte sofort seinen kleinen besten Freund, wenn es auch nur ein kurzer Augenblick war. Die junge Navigatorin wandte sich nun zu ihren Freunden und flüsterte leise in die Runde, ob es ihnen allen gut ginge. Zur Bestätigung erhielt sie ein mehrfaches Nicken von Robin und ein dickes Grinsen von Ruffy und Zorro. × × × × Law selbst beobachte das Treiben mit einer unbeteiligten Miene, war jedoch sehr interessiert an ihrem Vorhaben, Sie alle zu retten und schwieg zu seinen Gunsten. 'Das wird jetzt sehr interessant werden', dachte er süffisant und behielt seinen blick dann starr auf Doflamingo. Der Chirurg des Todes war müde, dank der Kairōseki Handschellen und hatte das Bedürfnis alles in allem zu zerstören, mitsamt dieser Insel. Dieses Allianz mit Monkey D. Ruffy und seinen Freunden war anstrengender, als zu Anfang angenommen wurde, doch so musste er eingestehen, war ihm dadurch niemals langweilig. Es würde also noch spannend werden. Dann blickte er besorgt zu seiner Navigatorin. Das konnte niemals gut enden (…). × × × × Nami stellte sich nun wieder leise auf ihre Beine und schaute sich die Fesseln genauer an. Sie waren schlicht und einfach, saßen viel zu eng an den schon aufgeschürften Handgelenke und waren direkt an der Säule befestigt. Mit geschockten und weit aufgerissenen Augen erkannte die Rothaarige sogleich, das sogar die Säule selbst aus Kairōseki Seestein bestand und somit fast alle beteiligten bewegungsunfähig machen musste. Nami schritt nun langsam zu Lorenor Zorro, betrachtete währenddessen noch einmal jeden einzelnen und analysierte ihre jeweiligen Verletzungen. Bis auf einigen Prellungen und Schnittverletzungen waren Sie alle unversehrt, bis auf den grünhaarigen Schwertkämpfer. Bemüht ihm keine weiteren Schmerzen hinzuzufügen, nahm die junge Navigatorin wieder das violette Fläschchen aus der Hosentasche und wollte nun den restlichen Inhalt Zorro abgeben. Dieser runzelte daraufhin seine Stirn und blickte sie fragend an. Nami aber gab mit einem Lächeln zu verstehen, das er keine Wahl hätte und schon den Mund aufmachen sollte, sonst könne er was erleben. Vertrauen. Er tat es ohne Weiteres. Nach genauerem Betrachten des Grünhaarigen erkannte Nami, dass Zorro mehrere oberflächliche Schnittwunden hatte, die er aber problemlos überleben sollte. Immer noch vor ihm kniend, beobachtete sie die Schwerter Zorros und schien in ihren eigenen Gedanken zu versinken. 'Wie erreiche ich am besten mein Ziel, ohne das andere Schaden nehmen könnten? Welche der Drei wären sinnvoll für meine Waffe? Die verfluchten? Bei dem einen dieser drei Schwerter lässt Zorro niemanden ran und es unterschied sich äußerlich ziemlich von den anderen beiden dunklen. Er hatte die Schwerter mal mit Namen benannt, die ich aber nicht mehr in Erinnerung habe. Wenn ich also die Schwerter an meinen Taktstock befestige, sollte ich in der Mitte einen Zwischenraum von etwa geschätzten dreißig Zentimeter haben. Gesamtlänge sollte dann circa zwei Meter sein. Normal Länge, für meine Verhältnisse. Ungewohnt nur, da ich aufpassen muss, mich selbst nicht zu verletzen. Die Schwerter werden meinen Blitzableiter bilden, doch wie erzeuge ich ein Gewitter oder einen Sturm? Oder alles gesamt? MAN, LYSOPP', fluchte Nami innerlich und merkte zu Spät, wie sich langsam jemand in ihre Richtung bewegte. Ohne jede Vorwarnung streckte Zorro seine Beine gegen Nami aus und zog so die junge Navigatorin zurück in die Realität. Sie verlor daraufhin das Gleichgewicht und fiel unsanft auf die starke Brust ihres Käpt'ns. So schnell wie ihre Reaktion es zuließ, nahm sie im selben Moment das Schwert von Trafalgar Law in die Hände, welcher immer noch neben Zorro saß und nahm es, ohne die Klinge dabei aus der Scheide heraus zuziehen, und blockierte so den Angriff ihres Gegenübers. »Miez, Miez«, kam es bedrohlich aus seinem Mund. Nami blickte ihm wütend entgegen und drückte den blonden Mann zurück. »Du glaubst doch nicht, dass wir nichts mitbekommen haben Kätzchen«, spottete Doflamingo hämisch in ihre dunklen Augen. »Keine Chance, Schätzchen.« Nami erkannte um seinen Hals die Schlüssel zur Befreiung jener bestürzten Personen hinter sich. Zorro ließ nur ein »Bah!« in der Luft ersticken und auch Ruffy und Law grummelten etwas wie »Tze!« »Frau Navigatorin, bring dich in Sicherheit! Er ist nicht der einzige Pirat hier.« Robin versuchte ihre Freundin mit einem ruhigen Ton zu warnen, was aber durch das Zittern in ihrer Stimme mehr nach einem verzweifelten Hilferuf klang. Die junge Navigatorin verherrlichte sogleich die Tatsache ihrer glimpflichen Position. Ohne sich auf ein Gespräch mit Doflamingo einzulassen, schwang Nami sich auf ihre Beine und stellte sich so schützend vor ihren Freunden. Ihr Herz zitterte vor Angst. Nachdem sie den Angriff erfolgreich blockiert hatte, legte sie das lange Schwert vorsichtig neben Law nieder. Nami blickte Doflamingo starr in die Augen. Don Quichotte de Flamingo ließ nun von ihr ab und schritt langsam wieder Richtung Thron. Während er seinen Weg dorthin spazierte, setzte er seine Finger in Position und befähigte alle drei Männer um ihn herum zu seinen willenlosen Marionetten. »Gefangener Wille, so bist du nun mein. Die Seele schreit und bleibt niemals mehr dein. Du tust, was ich sage (...)«, summte Flamingo leise triumphierend vor sich her. Darauf war die junge Navigatorin gefasst und musste unwillkürlich grinsen, blickte jedoch weiterhin verbissen zum blonden Mann hinüber. Da sie keine weitere Waffe bei sich trug, um die eigenen Freunde oder sich selbst zu verteidigen, drehte sich Nami in Zorros Richtung und nahm stumm beide verfluchten Schwerter aus der dafür befindlichen Scheide. Zorro schien nicht wirklich begeistert und war nur noch mehr verwundert, als er sah wie seine Navigatorin einen blauen Stab aus ihrem Pullover hinauszog und ihn in die Luft hoch schwang. »Was hast du vor, Nami?«, wollte der Grünhaarige wissen, da er sich unweigerlich fragen musste, was sie mit seinen Schwertern wollte. 'Sie waren sehr gefährlich und nicht ohne Grund verflucht', erkannte die Navigatorin misstrauisch. Die Schwerter konnten, ohne jemanden zumuten, einfach mit ihrem eigenen Willen töten, wenn sie unaufgefordert und ohne jegliche Zustimmung des Trägers genommen wurden. Nami wusste es und nahm dieses Risiko in kauf, um dann mit großem Schwung, ihren einteilen Klimataktstock in die Luft nach oben schleuderte und wartete, was nun geschehen würde. Gerade als ihr kleiner blauer Klimataktstock nach unten glitt, machten sich die drei Personen für einen Angriff auf sie bereit. Als der blaue Taktstock in ihre Augenhöhe fiel, nahm Nami die beiden Schwerter von Zorro an sich und zog die Griffe in die jeweiligen Enden der Öffnung des Klimataktstockes, und schwang ihre neue Waffe wie üblich um sich selbst herum. Da stand nun die junge Navigatorin und Kartografin der Strohhut Piraten, zielsicher und bereit für einen Kampf. Ihre Angst schrie innerlich um vergeben und nach Erlösung dieser Situation. Wieso war sie nur soweit gegangen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)