Two Hearts von Guardian (Gefühlsprobe) ================================================================================ Kapitel 17: Herzblatt --------------------- »Komm mit mir.« Es sollte eigentlich eine Frage werden, doch Portgas D. Ace entschied sich spontan um. Was hatte er zu verlieren? Zurück in ihrem Bett, nach einer leidenschaftlichen Dusche und einer weiteren durchzechten und schweißtreibenden Nacht, war ihm diese Frage erneut in den Sinn gekommen, wie es den nun weiter gehen würde, wenn sie zusammen blieben. Hatte dies eine Zukunft? Seine Gedanken kreisten unaufhörlich und kein Fantasie-Szenario ihrer möglichen gemeinsamen Zukunft blieb unberührt. Ihr Gesicht verhärtete sich, ihr blick nachdenklich. War das vielleicht das ende? »Nein.« Sein Herz setzte für einen Moment aus. Er wusste die Antwort längst in den tiefsten Tälern seines Herzens und trotz dessen wagte seine keimende Hoffnung einen kalten Sprung ins unbekannte Land der Liebenden. »Ist es wegen.. seinetwegen?« Seine Stimme war zittrig geworden und er glaubte in diesem Moment nur noch schwarz zu sehen. Der ehemalige Kommandant der zweiten Division wollte seinen Namen nicht nennen, nicht wissen, was zwischen Heartguy und seiner Liebsten längst vorgefallen sein könnte. Seine wachsende Eifersucht war schon schlimm genug. Musste liebe wirklich blind machen? Sie lag erneut in seinen Armen und er spürte, wie sich ihr ganzer Körper merklich verkrampfte, bis sie sich schließlich aus seinen Armen erlöste und schweigend aus dem Bett stieg. Die junge Navigatorin lief zielstrebig zu ihren Kleiderschrank und suchte sich darin etwas heraus, während sie langsam antwortete. »Nein. Meine Antwort ist noch immer dieselbe, wie damals, als du mich vor Jahren schon gefragt hattest. Du kennst meinen Traum und meine Ziele, Ace. Nichts davon hat sich verändert und niemals werde ich meine Freunde wegen jemand anderem verlassen wollen.« Ace lacht leise und verschränkte lässig seine Arme, immer noch liegend im Bett seiner Liebsten und starrte nun lächelnd an die Decke. »Mein Bruder wieder.« Die Antwort war beruhigend und wünschenswerter, als es hätte sein sollen. Wenn der Schwarzhaarige es sich recht überlegte, war die ganze Situation sehr bizarr, auch die Tatsache, das er am Leben war. Gleiches galt für Sabo, seinem ursprünglich totgeglaubten Bruder. Sollte das alles ein Traum sein und sein Geist schwebte in der eisernen Hölle, die erst Glücklich beginnt und dann am Höhepunkt der Zufriedenheit die große Wende bringen würde, die größtmögliche Tragödie in seinem herzen, die erst zeigen würde, was es heißt zu leiden? War die große Narbe auf seiner Brust mehr, als es das tödliche Loch zuvor war? Seine Hand wanderte gedankenlos auf seine Brust und spürte den regelmäßigen Atemzug seiner Existenz und Lebendigkeit, die noch schwer begreiflich war. »Ja, unter anderem. Wir sind eigentlich Feinde, schon vergessen?«, lachte nun die Navigatorin und Kartografin frevelhaft und inspizierte in einem Spiegel soeben ihre Kleidung, die Nami sich schnell übergezogen hatte. Ace befand sie für sexy, wobei er sie Kleiderlos noch am schönsten empfand. »Wie geht es jetzt mit uns beiden weiter? Schließlich können wir nicht jedes mal Sex haben und dann vergessen, das wir uns meiden sollten«, lacht Ace herzhaft und musste anschließend schmunzeln. Die Vorstellung alleine machte das Szenario schon herzzerreißend und unwirklich, wenn er auch nichts gegen den Sex hatte, so war es auf Dauer nicht genug. War es nur ein sehnlichstes Verlangen nach Geborgenheit oder war es wahrhaftig Liebe? Wann wusste man, das es Liebe war? Seine Navigatorin klang in sein Lachen ein und schmiss sich neben ihm ins Bett, dann setzte sie sich jedoch überraschen auf ihn und umfasste mit ihren Händen sein Gesicht. Die berührten Stellen glühten förmlich auf und würden baldig in Flammen stehen, wenn sie nicht aufhören würde, in seiner Nähe zu verweilen, dachte Portgas D. Ace schmunzelnd. Doch darauf verzichten wollte er gewiss nicht. Sein Herz schubste sein Gewissen beiseite und empfing ihren wilden Kuss auf seinen Lippen. Sein Körper reagierte viel zu heftig auf ihre Liebkosung, als er es eigentlich zulassen wollte. »Wieso den nicht? Das ist unsere Art der Beziehung auf oberflächlicher Basis. Mehr können wir Beide nicht bekommen, ohne uns gegenseitig im Weg zu stehen, das solltest du eigentlich wissen. Wir sind beide noch sehr Jung und haben unterschiedliche Ansichten, Träume und Ziele und wollen Beide noch etwas von der Welt entdecken. Das sind aber alles Dinge, die wir nicht Gemeinsam machen können, aufgrund dessen, was wir beide sind: Piraten. Du hast deine Crew und ich meine. Ich glaube zudem, das unsere Beziehung auf der See mehr schaden anrichten könnte, als sie gutes bringen würde, und damit schließe ich noch nicht einmal unsere Freunde mit ein.« Das letzte entsprach mehr der Wahrheit, als ihm eigentlich Bewusst war. Hatte sie recht? »Ja, oberflächlich gesehen stimme ich dir zu, doch uns verbindet mehr, als ich ursprünglich wollte. Ich weiß noch nicht einmal, ob dies hier nicht einfach eine Illusion ist oder ein schlimmer Albtraum …«, damit küsste Ace seine liebste und hielt sie erneut einfach nur fest. Er richtete sich im Bett auf und umarmte Nami schließlich, vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge. Ihr Duft war betörend, leicht fruchtig und jede Faser in seinem Körper verlangt nach ihr, ob er nun wollte oder nicht. Wie weit sollte das alles noch gehen? Plötzlich wendetet sich Portgas D. Ace sanft von ihr ab und blickte ihr feurig entgegen. Sie wirkte verständlicher weise verwirrt. »Lass uns ein abkommen treffen, okay?« Ace ergriff ihre Hand und entnahm mit seinem kleinen Finger den ihren. »Wir sind jetzt noch ein paar Stunden unterwegs, bis wir an der kleinen Insel landen und in ein paar weitere Stunden etwa, bis wir endlich wieder auf der Redline sind. Lass uns bis dahin einfach nur Spaß haben, unverbindlich und ohne Konsequenzen, komme was wolle. Spricht etwas dagegen?« Sie lächelte einvernehmlich. »Absolut einverstanden!« Ace lächelte triumphierend und sprach weiter. »Jeder soll seinen Weg weiter beschreiten. Du mit meinem Bruder. Mit ihm wird es niemals langweilig werden und du wirst noch viele Abenteuer mit ihm Erleben und Überleben, sogar deinen Traum erfüllen, sowie ich meinen Käpt'n folge und vieles erleben werde. Bis dahin werden wir unsere Wege gehen und sollten wir uns nach Jahren wieder begegnen, und unsere Herzen wie jetzt fühlen … dann lass uns erneut schauen, inwiefern unsere Beziehung intakt ist und inwieweit es gehen könnte. Ich werde auf dich warten, doch bis dahin: Lebe!« Jetzt wartete er und beobachte Nami ausgiebig und erkannte, das sie den Tränen nahe war. Er war glücklich und sein Optimismus über ihre vielleicht gemeinsame Zukunft war ein Neubeginn, doch, wenn er tief in seinem Herzen graben würde, wüsste er, das dies nur ein Hoffnungsversprechen war und nichts anderes. Eine Wahnvorstellung, das hier alles zu überleben und festzustellen, was er nun künftig wollte. Er lebte schließlich vielleicht wahrhaftig und musste erstmals wieder einen Traum finden, vielleicht neue Hoffnung schlagen und hiermit würde er beginnen. »Und? Was sagst du?« Ihre Umarmung und Tränen sagten mehr, als er erwartete und genoss einfach nur ihre Gegenwart. Er hielt sie schweigend in seinen armen fest und wartete. Wartete, bis dieser glückliche Moment vorbeigehen würde. × × × × »Hey, Traffy, wasch'n los?«, schmatzte der Strohhutjunge und verspeise soeben ein ganzes Steak in wenigen Sekunden neben ihm. Trafalgar Law ignorierte Ruffy erneut und widmete sich weiterhin seinem Essen zu, das er kaum angerührt hatte. Das Mr Portgas anwesend war, akzeptierte Law murrend und verfluchte ihn eigens für seine Existenz, aber nicht die Abwesenheit Namis, was ihn noch mehr ärgerte und fast wahnsinnig werden ließ. Sein dummes und verstörtes Herz kam seinem kühlen verstand durchgehend in die Quere, doch was sollte er tun? Soeben befanden sich alle an Deck der Thousand Sunny und aßen in einer großen Truppe ein ausgiebiges Festmahl, zubereitet aus allem, was das Herz begehrt. Er ignorierte das Gelächter um sich herum und entschied, den Essbereich nun endgültig zu verlassen. Es hatte keinen Sinn, fluchte Law erneut. In circa einer Stunde würden sie die kommende Insel antreffen und auskundschaften, neue Informationen sammeln und warten, bis die Karte der Navigatorin erneut den Weg weisen würde in Richtung Redline. Es wurde langsam zeit, das sie das Loch hier verlassen würden und vor allem Überfluss auch die Piraten Whitebeards. Dann könnte er genauer inspizieren, wie es mit seiner Navigatorin weitergehen würde und hoffte insgeheim, das Mr Portgas nicht mit ihnen reisen würde. Vielleicht hatte er noch eine Chance seine Herzdame für sich zu gewinnen, doch sein Gewissen prügelte seine Hoffnungen zu Boden und wünschte sich, das die Reise hier doch schnell beendet war. Gewohnt, wie es die letzten tage auch so war, setzte sich der Chirurg des Todes wieder an seinen gewohnten Platz bei den Orangensträucher und beobachte von oben herab das Deck und seine Geschehnisse. Ein blick über die Piraten verriet ihm, das Nami nicht die einzige war, die hier fehlte. Doch anderseits, was interessierte ihn das? »Dumme Navigatorin«, fluchte er leise und schloss wütend seine Augen. Sein bester Freund Bepo, welcher ihm leise gefolgt war, trat nun schweigend heran und setzte sich direkt neben ihm. »Boss, ist alles in Ordnung?« Law blickte seinen Freund in üblicher Manier an und seufzte anschließend. »Ich weiß es nicht«, flüsterte er und Bepo nickte nur. »Ist es wegen der Navigatorin?« Trafalgar Law rollte mit seinen Augen. War es mittlerweile so offensichtlich? Schließlich bejahte Law es nur widerwillig und warte auf eine Reaktion seines besten Freundes. »Brauchst du Hilfe? Soll ich sie dir entführen und vorbeibringen?« Jetzt lachte Law leise und hob seinen blick gen seinen Kumpanen. War es sein Ernst? Er war von beiden der Stärkere und würde das von Nöten selbst schaffen, die Navigatorin und Kartografin für sich selbst zu entführen. Der Eisbär errötete und blickte verlegen zu Boden. »Nimm es nicht so schwer, mein Freund. Das ist eine Baustelle, die ich alleine bewältigen muss.« Doch die Baustelle glich eher einem Minenfeld, wo jeder weitere Schritt seinen tot quittierte, gestand sich Law seufzend. Nami war eine unbändige, geldgeile und zickige Diebin, mit einem schrägen Sinn für Humor, unangefochten Debattierfreudig und loyal gegenüber ihren Freunden.. Okay, er schweifte ab, dachte Law und knurrte vor sich hin. Bald war es offiziell: Er würde wahnsinnig werden. »Verflucht seist du, dämliches Herz!«, klagte der Chirurg und ignorierte den irritierten Blick seines pelzigen Freundes. Dann richtete Trafalgar Law, Käpt'n der Heart Piraten, sein Augenmerk auf seinen Feind und somit größten Konkurrenten, wenn es um die eine Frau ging, die sein Herz einfach gestohlen hatte. Nie war er in einer solchen Bredouille, nie war es ihm in den Sinn gekommen, mit jemanden in Konkurrenz zu stehen und auch noch kämpfen zu müssen. Frauen erlagen ihm schnell, taten was er verlangte und nie musste er darum Kämpfen. Weshalb? Wenn er eine Frau brauchte, kam sie fast von alleine und wollte er sie meiden, so tat er es ohne mit der Wimper zu zucken. Es war niemals ein Problem, wieso also, musste er sich verlieben? Piraten liebten Gold, Alkohol, Kameradschaft, Macht und Sex. Nicht mehr oder weniger und den Traum des einen ehemaligen und mächtigsten Mannes der Welt: Piratenkönig werden. Das strebte zumindest jeder Pirat an, der den Weg der See horchte und sich führen ließ. Die Liebe zu einem Partner gehörte da nicht dazu, wenngleich sein Herz diesbezüglich in diesem Moment freudig eine Liebeshymne sang und ihm vom Gegenteil überzeugen vermochte. Die Liebe beherbergte mehr Gefahren und Heimtücken, als die See es vermag. Er hasste es. Trafalgar Law lachte in sich hinein und beobachtete weiterhin heimlich seinen Feind. Portgas D. Ace war zwar fröhlich auferlegt, doch seinen nervösen Blick umherschauend nach seiner Liebsten, blieb Law nicht unbemerkt. Hatten sie Streit? Begrüßen würde er es zumindest, belächelte der Chirurg des Todes die Situation und könnte sich für seine Schadenfreude wieder Ohrfreigen. Er sollte sie dringend aus seinem Kopf und Herzen verbannen, bevor er gänzlich sein Niveau verlieren würde. × × × × »Und was haltet ihr davon?« Die junge Navigatorin blickte ihre Freunde nervös an. Sie erzählte ihnen soeben alles, was sie vom Wächter der D'Arc, den namenlosen Pierrot, erfahren hatte und lauschte nun ihren Freunden. Dass sie sich allesamt hier in dem Gemeinschaftsraum befanden, war mehr Zufall, wie beabsichtigt und doch begrüßte Nami die Gelegenheit und ergriff die Chance direkt an der Wurzel. Lorenor Zorro schlief bereits ruhig in den Tag hinein, als sie mit Robin hier eintraf, um über die Geschehnisse der Insel zu sprechen. Sanji brachte ihnen, seinen liebsten Frauen, leckere Cocktails, währenddessen Lysopp, Chopper, Franky und Brook aus ihr undefinierten Gründen hier eingetroffen waren. So wurde es eine kleine kuschelige Runde und Diskussion über die letzten Geschehnisse, wodurch viel Zeit vergangen war. Jeder erzählte seine Sichtweise, seine Eindrücke und erlebtes, um sich somit Klarheit über die düstere Insel und ihren Geheimnissen zu schaffen. Sie hatte alle miteinander schließlich viel zu erzählen und so verging auch einige Zeit. Nami war froh, ihre Informationen teilen zu können und berichtete auch von dem treffen mit dem Großadmiralen Aokiji und dem Zeitungsartikel, auch über das Buch. Die Sache mit dem Teleporter an ihrem Handgelenk, der nun nicht mehr zu wirken scheint, von Dr Vegapunk, erwähnte sie gänzlich nebenbei und registrierte die interessierten Gesichter ihrer Freunde. Doch mit keiner Silbe erwähnte sie ihre Zuneigung zu Portgas D. Ace oder Trafalgar Law und das sollte auch weiterhin so bleiben, entschloss Nami einhergehend. Bald würden sie an die neue unbekannte Insel erreichen, zumindest ihrer Gleichung addierten Koordinaten und der Kodierungen auf der Landkarte, und ein neues Level zu erlangen und hoffen, baldig wieder auf ihrer alten Route, der Redline, zu sein. »Das bedeutet, dass das hier mal ein Teil des verlorenen Königreiches war und der namenlose Pierrot ein Wächter des D's, des Königs?« Unfassbarkeit macht sich in Lysopps stimme bereit und war noch vollkommend überwältigt, was jedem im Raum nicht anders erging. »Sollte Ruffy der Auserwählte sein? Ich meine es würde doch passen, oder?«, fragte Chopper. »Es könnte aber auch jemand anderes mit dem Buchstaben D. sein. Erinnert euch an die vielen anderen Piraten und Marine Soldaten mit diesem Namen«, belehrte Nico Robin ihre Freunde und fuhr unbeirrt fort. »Und du hattest noch einen weiteren Namen, oder Frau Navigatorin?« Die junge Frau schluckte ihren Kloß im Hals herunter und nickte anschließend. Sie war nervös, obwohl sie eigentlich keinen Anlass dafür hatte. »Ja. Es geht um Law. Ich habe erfahren, in der letzten Sekunde des Ablebens des Wächters, als er mir etwas transferierte, das der vollständige Name des Chirurgen in Wahrheit Trafalgar D. Water Law sei.« Unglaube zierte so manche Gesichter, auch ihr Vize Lorenor Zorro blieb nicht verschont, welcher es aber mit einem gähnen und einem Achselzucken verschleierte. Sanji zündete daraufhin eine Zigarette an, paffte den kommenden Rauch in die Luft und seufzte leise in sich hinein. Brook, der Musiker, der sich in Ruhe einen schwarzen Tee gönnte und leise vor sich her summte, fragte nun: »Was machen wir nun mit dieser Information? « Nico Robin schloss für einige Sekunden ihre Augen und blickte dann schließlich Nami vielsagend an. Die junge Frau konnte nur vermuten, was in ihren Freunden hervor ging und mutmaßte nicht erst, was sie dachten. Schließlich waren ihre Gedanken zu Anfang genauso verwirrt und misstrauisch den Informationen gegenüber. Nico Robin schlug vorsichtig ihr Buch zusammen und legte es präzise auf den Tisch. »Im Grunde genommen, können wir nur das tun, was wir bisher auch getan haben«, begann ihre Archäologin. »Wir stehen unseren Käpt'n bei, egal wie es nun kommen mag. Wir sollten nur noch vorsichtiger sein, als ohnehin. Und vor allem vorsichtig mit den Informationen, die wir jetzt besitzen.« Die junge Navigatorin pflichtete ihrer Freundin bei. »Genau Jungs, also passt gefälligst auf, was ihr anderen gegenüber erwähnt. Niemand wird je ein Wort darüber verlieren, was ihr hier heute erfahren habt, bis der Zeitpunkt gekommen ist, in dem es egal sein wird, wer alles davon weiß!« Ihre Stimme klang drohender als beabsichtigt, doch wissentlich klang die Warnung anbei, was passieren könnte, wenn jemand nicht gehorchen würde. Der Schiffswart, der Schütze und der Koch antworteten salutierend im Chor: »Zu Befehl!«, wodurch dann alle loslachen mussten. Die ganze Reise war merkwürdig, doch ihrer Freundschaft kam es nur zugute, erneut, wie es bei jeder ihrer angetretener Abenteuer es war und auch so bleiben würde. Daran glaubte Nami fest und vertraute ihren Freunden mehr, als sie zu Anfang wollte. So unterhielt man sich, im späteren Verlauf ihrer Anwesenheit im Gemeinschaftsraum, üblicher weise noch über sinnlose Habseligkeiten, vergangener Geschichten und man lauschte den skurrilen Märchen von ihren lügenden Schützen. Die Stimmung lief auf Hochtouren und keiner wirkte mehr betrübt oder verschreckt gegenüber ihrer Situation der Insel. Nami gestand, das sie sich nach langer Zeit wieder normal fühlte, freier und weniger mit Sorge um andere Situationen und Problematiken, dank ihrer Freunde. Sie war fast schon erleichtert, lächelte Nami und trank ihren Cocktail leer. Die Gegebenheiten mit Ace waren unter anderem auch der Auslöser und der Grund, warum sie sich besser fühlte, auch, wenn ein anderer Teil ihres herzen noch immer litt, so versuchte die Rothaarige es glimpflich zu ignorieren. Hatte sie eine andere Wahl? War ihre Entscheidung nicht eindeutig? Portgas D. Ace hatte recht und sie würde abwarten, wie es um sie beide stand. Es könnten schließlich Jahre vergehen, und wer wusste, wie sie dann noch für ihn empfand. Würde sie ihn dann noch immer lieben? War sie da überhaupt noch am Leben? Wer würde das schon wissen. Nami wollte jetzt aber gewiss nicht darüber nachdenken und lenkte dann wieder in den Gesprächen ihrer Freunde ein. »Leute, wir sollten nun an Deck gehen, wir müssten gleich ankommen.« Als wäre ihre Aussage ein Startzeichen gewesen, hörten sie alle schon die staunenden und freudige Rufe ihres Käpt'ns. »Ho, ho ho, Freunde, auf geht’s ins nächste Unglück unserer Reise«, rief Brook ironisch und klatschte freudig in seine Hände. Wie sehr er doch recht hatte … . Keine zwanzig Minuten später, nachdem die Schiffe schnell angelegt und geankert hatten, befanden sie sich auf einen kleine schwebende Insel mit ein paar Exemplaren sehr hoher Bäume und einige kantigen Felsen. Total unspektakulär und ungefährlich, wie man vermuten würde und doch strahlte die Insel eine Aura aus, die einen traurig stimmte. Die Atmosphäre war nach wie vor bläulich angehaucht, wie die tiefe der Meere, mit einem winzigen Unterschied: hier flossen Meerestiere in der Luft umher. Als seien diese unter Wasser und das auf einem Gebiet von höchstens drei Hektar, was ihre Situation in lächerliche zog. Es wirkte im großen und ganzem wie ein zu groß geratenes Aquarium, mit der netten Eigenschaft, geisterhaften Gestalten, die hier umher flogen. Unantastbar, wie sie feststellen mussten, da sie sich nicht berühren ließen. Man griff einfach durch die Gestalten hindurch, was Lysopp und Chopper in Angst und Schrecken versinken ließ, bemerkte Nami lächelnd. Doch auch sie fühlte sich unbehaglich und gesellte sich bewusst in die nähe ihres Käpt'ns. Alles in allem wirkte die Insel wie eine Illusion, eine Wahnvorstellung verängstigter Gedanken, eine Theateraufführung mit Live-Tickets. Alles Lebendige war eine Projektion und nicht tastbar, während der Boden und ihre Felsen zu berühren waren, was die Situation nicht besserte. Immerhin hatten sie alle einen festen Boden unter ihren Füßen, freute sich die junge Frau und beobachtete Trafalgar D. Water Law. »Maaan«, fluchte Monkey D. Ruffy. »Wieso können wir unser Essen nicht Jagen?«, womit er die geisterhaften Meerestiere meinte. Ein Seeungeheuer in der Größe der Thousand Sunny schwamm gerade an ihnen vorbei, sie allesamt ignorierend, leise folgend von einem Blauwal. Im Grunde genommen, war es ein großes Arenal, sehr übersichtlich, mit wenigen Besonderheiten. Vom Anfang der kleinen Insel, bis hin zum Ende konnte man alles sehr gut besehen und erkannte genaustens, wo es zum Abgrund ging. Wieso zeigte die Landkarte der D'Arc hierher? Welchen Zweck diente dies? »Vielleicht ist das hier das Jenseits?«, sprach Sabo und gesellte sich zu seinen Brüdern. Nami konnte Sabos Rolle in ihrer Gruppe noch nicht gänzlich zuordnen und fragte sich, was er eigentlich hier tat. Das Thema Sabo fiel nämlich überhaupt nicht vorhin im Gemeinschaftsraum, erinnerte sich die jungen Navigatorin soeben und fragte sich weiterhin, welchen Zweck seine Anwesenheit hier auf der Insel hatte. Portgas D. Ace zog eine lächerliche Grimasse des Grauens und brachte so seine Kameraden und Freunde zum Lachen, was ihn dazu brachte, weiterhin der Alleinunterhalter der Gruppe zu sein, was sie schließlich ignorierte. 'Kindisches Verhalten, ganz wie sein Bruder!' Nami erkannte, das Law alles andere als begeistert aussah und ihre Nähe beabsichtigt mied. Seine eigene Crew stand nahe an seiner Seite, wie die Felsen in der Brandung. Die Navigatorin erkannte, das jeder einzelne Pirat nahe seines Käpt'ns stand, sei es zufällig oder in vollkommener Absicht. Das Bild bot sich einer gefährlichen Front von Teufelsträgern, die vielleicht Stärksten ihrer Art und angriffslustig auf einen Gegner warten würden. Nami wusste, dass Ruffy das nächste Abenteuer mit offenen Armen empfangen würde, so war er nun mal und würde immer so sein. »Dort«, damit zeigte Marco auf ein zerstörtes Gestein, das in seinem Gesamtbild nicht der anderen umrissenen seiner Umgebung entsprach und somit sofort ins Auge stach. »Was ist da?« Nico Robin war die erste, die sich in Bewegung gesetzt hatte und sprach fast schon begeistert: »Ein Rio-Ponéglyphe!« Nun hatte Nico Robin die Aufmerksamkeit aller Anwesenden. Man folgte ihr auf leisen schritten, zumindest einige, während der Rest der Piraten einfach laut losredeten oder untereinander sich Witze erzählten, um sich bei Laune zu halten. Dort angekommen diskutierte und vermutete man schon, was da verschlüsselt stehen mag und jede These war idiotischer, als die zuvor genannte, während ihre Archäologin das Rio-Ponéglyphe ausgiebig studierte. Doch Nico Robin schüttelte nur den Kopf. »Es steht dort keine Informationen geschrieben, die uns weiter bringen würde, keine die uns Helfen könnte … doch, da«, damit deutete sie auf die unterste Stelle, wo nachträglich etwas geschrieben stand. »Hier steht geschrieben: Die Erinnerung ist die einzige Quelle im Leben, aus dieser man nicht vertrieben werden kann. Manchmal muss man von einem geliebten Menschen fortgehen, um ihn dann zu finden, sei dieser tot oder lebendig. Corazón.« Wer war Corazón? Nami grübelte und überlegte. Der Name kam ihr bekannt vor, aber das ist schon lange, sehr lange her, wenn sie es sich recht überlegte, ihn einmal gehört zu haben, spekulierte sie. »Und was steht oberhalb geschrieben?«, erkundigte sich Penguin schüchtern. Nico Robin belächelte ihn und sagte: »Das bleibt mein Geheimnis, das sollte schließlich nicht unwissend in die Hände anderer gelangen.« Nami wusste, dass das Thema damit beendet war. Was ihr beunruhigend vorkam, war das Verhalten von Trafalgar Law, welcher sich ihr schräg gegenüber befand, dennoch abseits der Blicke anderer, und bei der Erwähnung des namens Corazón zusammenzuckte und den Griff um sein Schwert festigte, als würde er gleich einen Angriff starten. Er wirkte geschockt. Ihn genauer danach befragen wollte sie auch nicht, und schob ihre Gedanken letztendlich beiseite, wissend, das es vielleicht um eine Nachricht an Law handelte. Doch diesen Gedanken empfand die junge Frau als lächerlich und widmete sich schließlich wieder ihrer Landkarte zu und war wieder einmal darüber erstaunt, inwiefern sie sich ihrer Umgebung anpasste. »Endstation«, flüsterte Nami. »Was meinst du?«, wollte nun Bepo wissen, der sich heimlich seinem Käpt'n abwandte und nun neben ihr stand. Die junge Frau spürte ein kribbeln in ihrem Körper, welcher sie vor gefahren spezieller Art warnte. Portgas D. Ace blickte sie nun an und verlangte wie der pelzige Eisbär schon, eine Antwort. »Hier auf der Insel gibt es nichts weiter für uns, was unseren Aufenthalt verlängern könnte. Das Kreuz auf der Karte, das zuvor markiert stand, ist nun merkwürdigerweise verschwunden. Wir sollten unverzüglich zurück auf unsere Schiffe gehen und endlich endgültig die D'Arc verlassen. Ein ziemlich heftiger Sturm wird bald hier aufziehen.« Ruffy trat an seine Navigatorin heran uns schaute auf die vergilbte Karte in ihrer Hand. »Wie kommen wir nun Fort?« »Die Landkarte gibt uns den Anfang, den Rest erledige ich. Der trinäre Log-Port bewegt sich nach langem wieder und scheint wieder unseren ursprünglichen Kurs aufgenommen zu haben.« Damit deutete sie auf ihr Log-Port am Handgelenk und freute sich, die D'Arc endlich verlassen zukönnen. »Wann wird der Sturm anschlagen?«, wollte nun Law monoton erfahren. »In wenigen Minuten, wenn wir weiterhin hier Wurzel schlagen, erleben wir es höchstpersönlich. Der Sturm wird alles in sich zusammenreißen und alles zerstören, was ihm in dem Weg steht. Wir könnten die nächsten sein. Marco?«, damit wandte sich Nami expliziert an den Käpt'n der Whitebeard Piraten, womit sich ihr Liebhaber auch angesprochen fühlte und seinem Käpt'n einfach lächelnd folgte. Auf dem Weg zurück zu den Schiffen erklärte sie Marco, den blauen Phönix und Käpt'n der Whitebeard, die Nächste Koordinaten für ihren Kurs für die Redline. »Ihr sollten diesem Verlauf folgen und nicht davon abweichen, wenn ihr sanft landen wollt. Ab hier«, damit zeigte die junge Navigatorin und Kartografin auf einen Punkt auf der vergilbten Karte, »werden wir euch von uns abkapseln und ihr seit wieder euch selbst überlassen.« Er schien schnell zu verstehen und winkte seine Crew zurück zum Schiff. Die Rothaarige tat es ihm gleich. »Setzt die Segel, richtet die Flügel aus und sichert unsere Ladung!« Einige hundert Meter vor den Schiffen angekommen, wurde Nami zärtlich am Arm zurückgehalten. Sie lächelte freudig. »Hier verabschieden wir uns nun, the Burglar Cat. Denk an unsere Abmachung. Wir sehen uns wieder und dann sehen wir, wer schneller seinen Traum erreicht hat.« Ohne ein weiteres Wort wendete er sich von ihr ab und ließ sie alleine Zurück. Insgeheim hatte sie auf eine Umarmung, einen Kuss oder dergleichen gehofft, sah dann aber doch ein, das es sie beide in Schwierigkeiten bringen würde und, dass dies das Beste sein würde, auch wenn sie Ace am liebsten jetzt zu Grund und Boden anschreien wollte, für diese Art von Verabschiedung. Nami konnte nur noch beobachten, wie sich Sabo den Whitebeards anschloss und sich einige aus dessen Mannschaft von Ruffy und ihren Freunden verabschiedete. Dass das hier der Abschied sein sollte, kam ihr ziemlich surreal vor, auch die Tatsache, das dies das Ende ihrer Beziehung mit Ace war, einvernehmlich von beiden Seiten. So war es am besten, gestand sich Nami ein und beobachte ihren Käpt'n, Monkey D. Ruffy, welcher sich von seinen Brüdern mit schweren Herzens verabschiedete. Ihre Treue galt Ruffy, ihrem verfressenen und naiven Kumpanen, er würde immer an erster Stelle stehen und gleiches galt für ihre Freunde. Nichts könnte sich ihnen entgegen Stellen, egal wie stark die Gefühle auch sein mochten und keine Liebe würde sich dazwischen drängen dürfen, und den Platz ihrer Freunde einnehmen. Schließlich wollte sie sich auch noch ihren Traum erfüllen, lächelte Nami und sah, das fast alle schon an Bord sein mussten. Hier endete nun die gemeinsame Reise mit den Whitebeard Piraten und Sabo endgültig. Jeder würde wieder seinen eigenen Weg beschreiten. Eine Windböe riss sie aus ihren Gedanken und drohte sie nach hinten zureisen. Die junge Frau war zu sehr in ihren Gedanken versunken und bereute es zugleich, nicht gemerkt zu haben, wie schnell sich das Wetter doch tatsächlich umschwenkte und drohte, alles zu zerstören. Sie schwankte leicht, doch man hielt sie überraschender weise fest. Ihr Herz pochte verräterisch und bebte in ihrer Brust freudig. Ein kurzer Blick genügte und Nami wusste, sie war in Sicherheit. »Beeil dich«, flüsterte Law nahe an ihrem Ohr und rannt mit ihr schließlich zur Thousand Sunny zurück, jeder für sich mit einem Sicherheitsabstand. Er war immer an ihrer Seite, wenn ihr Gefahr drohte, flüsterte eine leise Stimme heimlich in Namis verwirrtem Herzen. Der Wind würde niederschmetternd werden, wie einst auf der schwebenden Himmelsinsel und niemand würde dies überleben können. Der Nebel war wieder aufgetaucht und schien der Vorbote der Hölle zu sein, umfasste jeden Winkel am Boden und schlang alles in sich hinein, kein Stein blieb unberührt. Das einzige, das in dem ganzen zerstörerischem Chaos plötzlich beruhigend entgegen wirkte und die Szene surreal erscheinen ließ, waren die geisterhaften Meeresgestalten in der Luft. Jetzt ging es Schlag auf schlag, dachte Nami und spürte die Zelebrierungen durch das Erdreich Sinkern und sah, das ihre bläuliche Atmosphäre abebbte. Trafalgar Law blieb an ihrer Seite, bis sie beide unversehrt das Schiff erreicht hatten und zu Atem kommen mussten. Kaum dort angekommen, wurde auch schon der Turbo-Boost von ihrem Schiffswart und Schützen aktiviert, und flogen fern von der anbahnenden Urkatastrophe der Insel. Lebewohl, dachte Nami leise und wusste, ihr nächstes Wiedersehen mit Portgas D. Ace würde vermutlich sehr lange andauern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)