Two Hearts von Guardian (Gefühlsprobe) ================================================================================ Kapitel 14: Herzpochen ---------------------- »Sag mal Sabo, ist es wahr: Bist du dieser Sabo? Bist du nicht eigentlich Tod?« erkundigte sich der Schiffswart der Thousand Sunny ziemlich ahnungslos. »Warte«, antwortete der junge blonde Mann perplex, »Ist der kleine Ruffy auch hier? Wo ist er?« Nico Robin verfolgte Frankys fragwürdigen Blick und war etwas überrascht, einen angeblich toten Mann hier an Deck zu haben. Doch, und das konnte sie sich sicher sein, kam ihr dieser Mann recht bekannt vor. Wenn sie es sich genaustens überlegte, war sie ihm mal vor zehn Jahren begegnet. Leider ließen die damaligen Umstände ihrer eigenen Flucht nicht viel Freiraum für andere, noch weniger für jene, die als Tod galten. Sie hatten sogar miteinander ein kurzes Gespräch, tief in den schwärzeren Ecken der Grandline. Sicher war sich die Archäologin nicht. »Ja ist er. Irgendwo mit seinem Team«, antwortet nun unser junger Schiffsarzt Tony Chopper. Die Archäologin begutachtete Sabo ausgiebig und konnte nichts negatives auf Anhieb erkennen, zumindest nichts, was jetzt oder später, dessen sie sich ganz sicher war, für irgendjemanden eine Gefahr bedeutete oder jene bedrohen könnte. Dennoch, das hieß im Grunde vorerst nichts. Er war Sympathisch, Aufgeschlossen ehrlich, doch dieser junge Mann verheimlicht etwas, was sie misstrauisch werden ließ. Sie sollte in Zukunft gut auf ihn achten. Was die Archäologin doch verstummen ließ, war der dunkelgraue Nebelschwan um Sie alle herum. Er schien mittlerweile überall zu sein. Und die Stimmen, die im nichts verschwanden, würden immer kurioser. Man konnte mitansehen, wie der Nebel langsam, fast schon heranschleichend nach oben gelang. Bald würde keiner mehr etwas erblicken können. War dies dann das Ende? »Huuuuhu, hallo Freunde«, rief in der ferne eine allzu bekannte Stimme in aller Freude und wedelte mit seinen alten Strohhut als Zeichen seiner Wiederkehr. Doch was Robin wirklich verwunderte, war die unbekannte Gruppe von Männern hinter ihm im Schlepptau. Was hatte ihr Käpt'n nun dieses Mal verbrochen? In einem zu schnell vergehenden Augenblick passierten genau zwei Dinge: erstens, und das war erstaunlich gut erkannt, war unser Käpt'n nach näherem Voranschreiten stehen geblieben und blickte den neuen Ankömmling an, schweigend, fast schon entsetzt. Zweitens, das überraschte sie nicht minder, als Sabo selbstsicher mit einer Leichtigkeit von Deck gesprungen war und leichtfüßig am Strand landete. Anscheinend ragte dieser nach Worten alter Vertrautheiten, wie es zwei Menschen nach Jahren eben ergehen könne und so auch die Reaktionen abwägen wollte. Doch Ruffy war ein unverbesserlicher, Unberechenbarer Katastrophengenie mit dem fabelhaften Talent, sich selbst in Schwierigkeiten zu bringen, und doch immer der Held des Geschehens blieb. Was würde nun passieren? × × × × Sie hatte Kopfschmerzen. Sogar ziemlich starke in Anbetracht ihrer jetzigen Situation. In diese Lage wollte sie zu keinen Zeitpunkt gelangen und verbiss sich jede Art von Kommentar. Sollten sie sich doch in Fetzen reißen bis deren Haut schlapp herunterhing und baumelte, als sei es eine fröhlich tröpfelnde Rotznase. Igitt. Nami entzog sich heimlich aus der Affäre und schritt nun alleine an die Front Richtung Thousand Sunny. Sie waren fast da, das hörte sie ziemlich deutlich und war bedauerlicherweise nicht zu ignorieren. Ihre Freunde waren ziemlich laut, aber zu wem gehörten die anderen lauten Gelächter? Durch den Nebel könnte sie kaum etwas erkennen. Die junge Navigatorin und Kartografin blendete mittlerweile alle Gespräche um sich herum aus und konzentrierte sich auf das nächste Problem. Was würde sie nun machen? Sie wusste sehr gut, weshalb sich die beiden Piraten die ganze Zeit gegenseitig Steine in den Weg legten und versuchten, ihr am nächsten zu sein. Oh Herz, was hast du noch so alles vor? Ohne groß darüber nachzudenken, zog Nami ihren modernisierten Klimataktstock aus ihrer dafür befindlichen Schnalle und wirbelte ihn in ihre Hand herum, und erzeugte zwei verschiedene Luftbläschen. 'Jetzt könnte ihr beide was erleben. Eine Kopfnuss reicht da bei weitem nicht!' In ihrem einteiligen Klimataktstock zentrierte sich nun aus mehreren Faktoren die dafür befindliche Elemente zu einer neuen Konsistent und erschufen, ihrer Reaktion entnehmend, eine kleine Wolke über den beiden Streithähnen, recht harmlos, doch sie würde ihr Ziel nicht verfehlen. Ohne, dass man auf die Rothaarige achtete, entwickelte sich die kleine weiße Wolke in ein schwarzes ungestüm und blitze die beiden Männer direkt an, dessen Schall in allen ebenen donnerte und so seine komplette Aufmerksamkeit auf sich selbst richtete. Portgas D. Ace und Trafalgar Law wurden unvorbereitet getroffen und schauten verblüfft auf das schwarze Monster von Wölkchen, dann ruckartig zu ihrem Erschaffer. Dies hatte keiner von ihnen erwartet, doch Nami lachte nur hämisch verbittert: »Wie schön still es plötzlich geworden ist. Ich hoffe es bleibt dabei!« Wie aus der Pistole geschossen, antworteten beide zeitgleich: »Er hat angefangen!«, »Nein, du!« Die böse kleine Wolke am Himmel blitze wieder, doch verfehlte sie leider ihre nervenden Opfer um einige Millimeter. Der ehemalige Kommandant der zweiten Division und der Chirurg des Todes, Käpt'n der Heart Piraten, reagierten zielgenau auf die Sekunde, dummerweise aus ihrer Sicht unvorteilhaft, da die beiden Piraten so ausgewichen waren, wodurch sie unvorbereitet aufeinander prallten und so den zweiten Blitzschlag nur mit Mühe und Not entfliehen konnten. Nami verzweifelte. Wie sollte sie das nur unter Kontrolle bringen? 'Mit aller Kraft meiner Seele liegt es nur bei einem Versuch, eine verborgene Leidenschaft auf der Suche nach der Wahrheit und ihrem unergründlichen Kern des Wissens, etwas zu ergründen und für sich zu behalten. So suche ich doch nur eine Antwort für alle im Leben entstandenen Fragen, der Komplexität in ihrer Basis. Ein Traum. Wofür kämpfe ich, wenn nicht für mich selbst und meine Freunde? Diese Insel zeigt mit dunkle Wege, verborgene Abgründe, welche ich nie gekannt hatte und das war verheerend, eine Versuchung. Was soll ich nur machen? Law oder Ace?' Nami wendete sich wütend von den Männern ab und lief dann weiter schweigend den vertrockneten Pfad entlang. Sie musste nachdenken, wenn nicht jetzt, wann dann? Die kommende Stille wurde als angenehm empfunden. Nami atmete nach langem in aller Ruhe aus und genoss das Klima, die letzten, fast unerkannten Sonnenstrahlen und die aufkeimenden dunklen Wolken am Horizont. Der Wind säuselte angenehm eine wehende Melodie, gleich einem ungestüm und präsentierte in der kürze langanhaltenden Regen. Es roch geradezu nach einem schönem und erlösendem Unwetter. Die Natur würde es ihr danken. Die Navigatorin bemerkte auch, das die Männer endlich schwiegen und ihr Folgten, so bemerkte sie aber auch, dass ihre Freunde nicht mehr zu hören waren. Doch dann: ein angstauslösender Geschrei, eindeutig Lysopp, und dann weitere Schreie, auch die ihres Käpt'ns. Erschrocken blieb sie stehen. »Was zur Hölle?« »Ruffy?«, ertönte leise die Stimme des ehemaligen Kommandanten der zweiten Division. Die junge Navigatorin wollte reagieren, ihn anschreien, blieb dennoch stumm. Portgas D. Ace war einfach an ihr vorbeigerast, wütend und mit einer Ausstrahlung, die mehrere Tode bedeuten würde. Ehe sie sich von ihrer Angst gefangen nehmen würde, rannte Nami auch schon los. Plötzlich war es Law, der ihr hinterher rief und ihr folgte. »Lass ihn laufen. Wir werden ihm folgen, aber nicht so!« »Was meinst du?« Nami war stehen geblieben und sah ihn an. Seine Augen verdunkelten sich, während er sich umsah und sein Blick dann schlussendlich am Nebel haftete. 'Was meint er nur?' »Mit dem Nebel stimmt etwas nicht«, begann er monoton, »ich habe das Gefühl, dass dieser Nebel alles ins sich einnimmt, alles verschlingt. Ich konnte mittlerweile öfters beobachten, wie einige kleine Tiere verschwanden. Ich folgte ihren Spuren im bewegungsfähigen Lehm am Boden und musste feststellen, das sie irgendwann einfach endeten. Es war nur der Nebel in der Nähe.« »Soll das heißen, meine Freunde sind in Gefahr?« Nami erschrak über ihre eigene ängstlichen Stimme. »Nein, nicht nur deine Freunde, sondern wir alle!« Die junge Navigatorin blieb nun endgültig stehen und schaute sich unruhig um. Was sollten Sie machen? Die Rothaarige blickte zitternd zu ihren Füßen und spürte das zarte undefinierte Kribbeln aufsteigen, gleich mit dem Nebel. Ein kleiner Schauer überfiel sie und Nami spürte, wie sich ihre Lage zuspitzte. 'Die D'Arc bringt mich wirklich zum Verzweifeln. Wo blieb Ruffy, der einem immer aus solchen Situation rettete? Ich muss stark sein. Ich habe meine Freunde in diese Situation eingeschleust, also muss ich sie wieder von hier fort bringen können. Das Rätsel ist die Lösung. Doch wie bekomme ich die Lösung, vor allem in welchem Zusammenhang steht diese? Der namenlose Pierrot ist sicher ein guter Anhaltspunkt. Ich muss mit ihm sprechen, nur wie finde ich ihm? Er ist das Zentrum dieser Insel, er beherrscht diese, also muss er es beenden können.' Nami erschrak wieder einmal. Ein sanfter druck auf ihren Schultern holte sie aus ihren Gedankengang heraus. »Keine Angst, ich werde dich beschützen!« Ihr Herz beschleunigte sich. Seine Nähe verunsicherte sie definitiv, auch wenn sie es nicht wirklich zugeben mochte. Seine pure Präsenz war ein Anschlag auf ihr Gemüt. Wieso tat er das? »Hier geht es nicht nur um mich!« Damit schlug die Navigatorin und Kartografin seine Hände von sich und drehte sich demonstrativ zum Gehen um, folgte einen unheimlich, aber nicht mit dem Nebel behausten, Pfad. »Denkst du wirklich, dass ich das nicht wüsste?« Seine Belustigung in der Stimme nahm ihm seine Ernsthaftigkeit seiner körperlichen Ausstrahlung. »Blödmann!«, schleuderte Nami ihm entgegen. Er hob überrascht eine seiner Augenbrauen nach oben und warte auf die dazugehörige Antwort. Sie kam nicht. »Wieso bin ich jetzt ein Blödmann?« »Wieso tust du das?« Der Vorwurf in ihrer Stimme war widerlich, doch die rothaarige Frau verstand einfach nicht, weshalb er noch bei ihr war, nach alldem, was sie mit Ace verband. Er war nun gänzlich verwirrt und hob kapitulierend seine Hände in die Höhe. »Wieso tue ich was? Gut aussehen mit unwiderstehlicher Ausstrahlung, charismatischen Lächeln, einer überdurchschnittlichen Intelligenz, Geld und Stärke? Sag mir, was ich davon lassen soll, damit du mein bist!« Sein letzter Satz blieb in der Luft stehen. Ja, was sollte sie darauf antworten? Sie kannte die Antwort leider nicht, sie wollte, konnte dennoch nicht begreifen, was mit ihren Gefühlen los war. »Wieso willst du mich noch beschützen? Du kennst meine Gefühle für Ace. Was willst du also noch hier?« Trafalgar Law blickte mit einer Selbstsicherheit in ihre dunklen Augen entgegen, welches ihr Herz beinahe zum Stillschweigen brachte. »Weil ich dich will! Weil ich dich sehr gerne habe und es mir Scheißegal ist, welcher Idiot deine nähe sucht. Noch ist Mr Portgas tot. Wir nicht! Erst, wenn wir von dieser Insel fort sind, wissen wir genau, wer am Leben ist und wer nicht.« Das war es: die Wahrheit. Die Wahrheit, welche die ganze Zeit unausgesprochen blieb und keiner als Faktor berechnen wollte. Genau jener Gedanke jagte sie in allen Träumen, egal ob Tag oder Nacht und verunreinigten ihre Hoffnungen und Ambitionen, womit sie täglich, um die Wahrheit, der Erkenntnis, kämpfte, sodass es vielleicht geschehen könnte. Dass er, Portgas D. Ace, in Wirklichkeit noch tot sein würde, wenn Sie die Insel längst verlassen haben sollten, war ein schmerzhafter Gedanke. Doch Sie alle könnten auch Tod sein, alleinig nur durch das Betreten dieser Insel. Was wäre, wenn dies alles nicht wirklich geschehen würde? Sie hörte den Chirurgen des Todes seufzen. »Hör zu«, begann er leise, »ich will dir keine unnötigen Hoffnungen machen, aber es ist nun mal ein Faktum, das weder du noch ich ändern können. Vielleicht war dies hier alles umsonst. Doch garantiere ich dir, das du für mich nicht umsonst warst, niemals.« Die junge Frau glaubte sich soeben verhört zu haben. Meinte er es wirklich ernst? 'Niemals!' Law musste erkennen, das sie selbst nicht besonders überzeugt war. »Du glaubst mir nicht?« Es klang mehr nach einer Tatsache, wie nach einer ehrlich gemeinten Frage. Nami würde am liebsten alles in allem in der Luft zerreißen. Wo führte dass alles noch hin? »Nein, wie sollte ich auch? Du suchst nur eine Bettgefährtin, ein dümmliches Mädchen für eine Nacht. Das in Sabaody Archipel war für mich Beweis genug.« Nami beschloss ihn zu verletzen, damit er sich freiwillig von ihr fernhalten würde. Das würde ihre Endscheidung vielleicht am Ende sehr gut beeinträchtigen und es für alle beteiligten leichter machen. Doch war das richtig? Hier eine Lüge und da ein kleiner Verrat, vielleicht wägte das ihr einen Vorteil, vielleicht aber doch ihre eigene Schandtat. Was sollte sie tun? Was wäre das Beste? Sie konnte nicht beide Männer besitzen, wollte sie aber, schrie ihr ätzendes Gewissen. Ihre Moral betrieb Selbstmord und kein Lichtblick am Ende der Finsternis erschien ihr als Antwort wahrhaftig. Wieso war die Liebe so unfair? Vielleicht war sie einfach Verrückt, psychisch am Arsch!? Trafalgar Law reagierte leider nicht wie erwünscht. Nami schnalzte mit ihrer Zunge und wusste nichts zu sagen. Er Lachte. Er lachte ausgiebig. Sein Lachen zeigte Überheblichkeit, ein wenig Arroganz und einen Schuss von Angst, doch er musste sich beinahe am nächstgelegenen Baum abstützen. Warum auch immer, aber Nami erlaubte ihn auszulachen und wartete, was er zu seiner Verteidigung sagen würde. »Schade, wo sind meine Zeugen, wenn ich welche brauche?« Sein Lachen endete immer noch nicht, dennoch versuchte er sich zu beruhigen. Nami wiederum stemmte ihr Hände auf ihre Hüfte. Der Griff an ihrem Klimataktstock wurde stärker, wie auch das verlangen, ihn mit tausenden von Blitzen zu Töten. »Keine Sorge, zeig mir ruhig, was für ein Arschloch du bist!« 'Was für ein Problem hat er nur? Hat er zu viel Nebel inhaliert? Ist es in Wirklichkeit Lachgas?' Zeitgleich am Ende der D'Arc: »Ruffy?« Der Angesprochene fuhr ruckartig herum und konnte schemenhaft die Gestalt seines Bruders erkennen. Das Lächeln auf seinen Lippen wurde breiter. »ACE!« »Ruffy!«, kam die freudige Erkenntnis. Als Ace bei ihm angekommen war, sprang Monkey D. Ruffy freudig in seine Arme. Als sei es völlig normal, meldete sich Sabo auch zu Wort, wobei sein Bruder Ace es nicht wirklich mitbekam, wer genau ihn da begrüßte. »Hallo, Ace.« »Hallo, Sabo.« Dann blieb er abrupt stehen, drehte sich in Zeitlupe zu ihm herum und schaute den blonden Mann schockiert an. »Sabo? Sabo! Oh beim Feuerteufel, SABO!« Eine Begeisterungswelle durchschnitt die Brüder, alle drei fielen in mehreren Umarmungen, freuten sich miteinander, nach langer Zeit wieder vereint zu sein. »Was machst du hier?« »Bruder, wenn ich das nur wüsste«, lachte der blonde Mann überglücklich und zeigte dadurch seinen fehlenden Schneidezahn. »Ach egal, Hauptsache wir sind wieder vereint!« »Richtig!«, antwortete endlich auch Ruffy. Er war wirklich begeistert. Die Insel brachte ihn alle seine Freunde beisammen, mehr als er es je erwartet hätte. So schlimm konnte die Insel also doch nicht sein oder? »Super, dann bin ich der Käpt'n!« »Spinnst du«, riefen Ace und Sabo zeitgleich. »Wieso, das ist mein Anrecht!« Damit streckte er ihnen seine Zunge raus und grinste über beide Ohren. »Das denkst auch nur du. Ich war damals euer Käpt'n, also bin ich es auch heute.« Doch Sabo mischte sich nun auch mit ein. »Nein, großer Bruder, nun bin ich an der Reihe.« Monkey D. Ruffy schubste beide brüderlich zur Seite und sprang dann auf einen Felsen, demonstrierend seiner Macht. »Das könnt ihr beide vergessen. Ich bin der letzte überlebende und damit der Käpt'n. Ich werde auch König der Piraten, als seid mir folgsam, ihr Schiffsratten!« Keiner von ihnen hatte seinen Humor verloren, und so fingen Sie alle an, herzhaft zu lachen. Es war einfach absurd. Wie konnten sie nach Jahren wieder vereint sein? Oder war er nun auch Tod und konnte so mit seinen Brüdern zusammen sein? »Ähm Jungs«, schallte sich nun auch Lysopps stimme ein, »wir haben da ein omega Problem. Ein großes, dickes, fettes Problem. Also hört auf mit eurer dummen Begrüßung. Das geht später auch noch, falls wir überleben sollten!« Seine Stimme wurde immer schriller zum Ende hin. Ruffy nickte ernsthaft und schaute sich um. Ja, sie hatten wirklich ein Problem, was auch immer omega bedeuten sollte. Doch was konnten sie tun? Die Schreie um Sie herum wurden lauter, doch leider war nichts davon zu erkennen. Die einzigen Personen, die sich nun noch hier am Strand befanden waren: Lysopp, Chopper, Robin, Zorro, Penguin, Bepo, Marco und drei seiner Männer, Sabo, Ace und er selbst. Alle anderen ihrer Freunde waren verschwunden. Ihre Schreie hallten noch in seinen Ohren. Der Nebel war nun gänzlich gegenwärtig und verschlang einem nach dem anderen. Keiner konnte bisher etwas dagegen unternehmen. Keine Attacke war hilfreich oder beendete den unheimlichen Angriff des bewegenden Nebelschweifs. »Was meint dein Kollege?«, fragte ihn sein Bruder Ace. Doch Ruffy wusste eigentlich keine passende Antwort. »Keine Ahnung, aber der Nebel verschlingt einem nach dem anderen. Es sind nicht mehr viele da. Wir haben keine Ahnung was passiert. Viele deiner Kameraden sind verschwunden, auch viele meiner Freunde!« Damit bezog sich Monkey D. Ruffy auch auf die Heart Piraten. Schließlich gehörten sie fast schon in seine Crew, wenn Sie es bisher auch noch verleugnen mögen. »Sicher, das ihr einfach nicht zu schwach seid?« Da schaltete sich endlich auch Marco ein. »Willst du mich wirklich Provozieren, Sohn?« Der schwarzhaarige Käpt'n der Thousand Sunny wusste nur zu gut, dass Marco das nur sagte, um Ace zu zeigen, wer hier der Käpt'n der letzten Moby Dick war und er mittlerweile als Vater der Crew galt, ob Marco nun wollte oder nicht. Ruffy amüsierte diese Tatsache. Ist er als Käpt'n nun auch Vater und sollte seine Kinder auch betiteln mit: »Lysopp, mein Sohn, keine Angst, Papi ist schon da« oder » Zorro, mein kleiner Sohn, Schlaf nicht zu viel, sonst verschluckst du noch mehr Fliegen!«? »Oh nein, Vati, aber du bist für eine Stange Weißbrot doch etwas zu blau!« Ruffy verstand, das er auf seine blauen Phönix flamme deutete. »Leute!«, schrien sein Schütze und Schiffsarzt zeitgleich aus angst. Ein greifender Nebelschwan bereitete sich intensiv um Sie herum und wollte sich soeben Bepo und Chopper schnappen. Monkey D. Ruffy versuchte wieder mit einer seiner Attacken diesen Angriff zu beenden, doch seine Hand ging durch den Nebel hindurch. Stattdessen hatte er das Gefühl, das er langsam die Sicht verlor. Doch keiner wollte Kampflos seine Freunde im Stich lassen. Wie sollten Sie diesen Kampf nur gewinnen? Portgas D. Ace versuchte sich nun auch gegen den Nebel und beschwor einen Hurrikan, nur aus Feuer, empor. Ein Inferno, so gewaltig, das sich alles in rot spiegelte und der Nebel die Farbe des Feuers in sich aufsaugte. Eine Explosion aus dem Nichts verursachte ein Erdbeben und der Hurrikan wurde immer gewaltiger, als sei es eine Naturgewalt, welche alles zu zerstören drohte. Ruffy roch, wie die Bäume um ihn herum Feuer fingen und brannten. Der Himmel war in Rot getaucht, doch das Brennen der Natur verursachte einen schwärzlichen Rauch, färbte den Horizont langsam und die Luft zum Atmen wurde drückend. Die Luft war erstickend. Ein Husten, ein röcheln blieben nicht aus. Tiere, die sich versteckt hielten, flohen in alle Richtungen, bis keine mehr von ihnen zu sehen oder zu hören waren. »Ahh (…)«, der letzte Schrei von Marcos Männer und Sie waren verschwunden. Der Nebel nahm, und gab dafür etwas Unheilvolles: die Einsamkeit. Schwarzer Ruß regnete vom Himmel herab und zierte den unebenen Boden unter ihren Füßen. Marco, der blaue Phönix, flog in der Luft umher und feuerte entgegen seiner Erwartungen auch mehrere Angriffe, doch keine zeigte Wirkung. Wie konnte er etwas besiegen, was sie nicht berühren konnten? Es war, als wäre Admiral Smoker persönlich anwesend und machte sich gerade über Sie lustig. Sein Vize Lorenor Zorro war in seiner Kampfposition und erschuf mit seinem drei Schwertern einen gewaltigen Tornado, versuchte nebenbei, den Nebel in sich zu zerschneiden. Doch nichts schien etwas zu ändern. Weitere Schreie ertönten. Nico Robin und Lorenor Zorro waren verschwunden, mit ihnen die Schreie. Sie wurden immer weniger. »Verdammt, was wollt ihr von uns?«, schrie Ruffy wütend gen den düsteren roten Himmel. Es waren seine Freunde die hier verschwanden. »Ich will meine Freunde wieder haben!« Monkey D. Ruffy blickte sich um. Jeder schien auf seine Weise gegen den Nebel anzukämpfen, doch erfolglos, wie er bedrückt erkannte. Plötzlich geschah es auf einmal. Jeder einzelne von ihnen wurde aufgesogen, verschwanden im nichts, bis schlussendlich er, Monkey D. Ruffy, Käpt'n der Thousand Sunny, Co.-Käpt'n der Heart Piraten und Allianzpartner, alleine war. Ein ihm bekanntes lachen ertönte und dann war er umzingelt, machtlos gegen seinen unsichtbaren Feind. War das sein Ende? Dann war mit einem Ruck alles schwarz. × × × × »Oh«, säuselte Law mit Amüsement in seiner rauchigen Stimme. Er schritt langsam auf sie zu und wollte sie in seine Arme schließen. Nami wiederum wollte nicht. Sie wollte ihn fortjagen und nicht noch in seinen starken, wundervollen Armen landen. Ihre Knie wurden zittrig, ein lähmendes Gefühl durchzog ihren Körper. Was eine Berührung alles nur ausmachen konnte, meckerte Nami mit sich selbst. »Was habe ich denn in Sabaody Archipel getan? Oder anders gefragt: Was genau hast du gesehen, liebes?« Die Rothaarige verbiss sich jede Art von Antwort gewalttätig. Ihr Temperament wollte explodieren, doch diese Farce wollte Nami sich nicht hingeben. Law schritt wie ein Panda weiter an sie heran und drängte sie an einen Baum, wo sie sich mit dem Rücken dagegen stützte. Der Nebel, welcher wie kalte Luft alles in sich einnahm, war mittlerweile rot gefärbt, was sie schier wunderte, sich aber erst mal nichts bei dachte. Sie blickte wieder in Laws freudiges Gesicht. Er hatte sie einfach wie eine hilflose Beute umzingeln, alleine nur mit seinem Lächeln und einer Stimme, die ihr den Kopf vernebelte. »Gut, dann anders!« Trafalgar Law beugte sich mit ausgebreiteten Armen zu ihr hinunter und umzingelte sie, indem er seine Hände jeweils recht und links am Baum abstürzte. Jetzt hätte sie die beste Gelegenheit ihm in seine Weichteile zu treten, aber so richtig, schön mit einem hohen Absatz, dachte Nami verzweifelt. »Nami-ya«, begann Law ernst. Sein Atem strich ihre heißen Wangen. »Das, was du gesehen hattest, war kein Kuss oder ähnliches. Ich habe sie jetzt, wie dich auch, in die enge gedrängt, mit dem alleinigen unterschied, dass ich ihr am Ende gedroht hatte, mich in Ruhe zu lassen. Sie verfolgte mich mehrere Wochen schon. Die Frau war ein Kopfgeldjägerin und dachte, ich würde es nicht bemerken. Sie dachte, wie du jetzt auch, das ich mich mit jeder Frau einfach beschäftigen würde und sie ins Bett zehren möchte. Das Luder wollte mein Kopfgeld, mehr aber auch nicht und das wusste ich. Ich habe ihr erst das Gefühl gegeben, das es mir nur um Sie gehen würde, doch dann kurz, bevor sie dachte, ich würde sie küssen, flüsterte ich meine Drohung und damit war es auch schon vorbei. Jetzt dürfte sie mit verunstalteten Körper herumwandern. Sie wollte ja nicht hören.« Law lächelte unschuldig, als sei es das normalste auf der Welt. Die Navigatorin fand ihre Stimme wieder und flüstere: »Wieso hast du mich dann nicht abgehalten, dich zu verlassen. Du hast gesehen, das ich dort war, als das mit dieser Tussi passiert war. Blödmann!« »Ich sollte also einer temperamentvollen, starrköpfigen und hinterhältigen Katze folgen, wissentlich, das wir beide beobachtet wurden? Und blöd bin ich gewiss nicht, mein Schatz!« Dieser Kosename würde noch einen Herzstillstand auslösen. Warum reagierte ihr Körper nur so auf einen Mann wie Law. Bei Ace war es definitiv eine andere Reaktion. Law berührte nicht nur ihren Körper, sondern alles, was sie ausmachte, auch ihre schlechten Eigenschaften. Bei Ace wiederum, das liebte Nami an ihm, war es seine Gelassenheit, seinen Humor, seinen Charme und seine Ausstrahlung, die sie besonders schätzte. Ace bot ihr Sicherheit, gewährte ihr Eigenschaften, von denen sie nie dachte sie zu besitzen. Sie war einfach anders bei ihm, nicht wie bei Law. »Wer beobachtete uns?« »Was denn, kein Schatz oder Liebling? Gott allmächtiger oder Meister akzeptiere ich auch«, scherzte Law und wollte die Stimmung auflockern. »Law«, knurrte Nami nur ungeduldig. Er seufzte theatralisch. »Ich nenne ihn Schokoeis. Auch ein paar Laien seiner Truppen waren darunter, nichts Weltbewegendes.« »Schokoeis? Mal ernsthaft, wen meinst du?« »Blaufasan und seine Anhänger.« Dann geschah etwas Unerwartetes: ein kurzes Erdbeben und ein Feuerinferno brachte sie beide auseinander. Es war eine solche Naturgewalt, das die Navigatorin und Kartografin sich am Baum festkrallen musste. Sie konnte gerade so erkennen, das Trafalgar Law sich an sie heften wollte, doch ihre ausstreckende Hand nicht greifen konnte. Dann endete es plötzlich, das Inferno wiederum blieb. »Was geschieht hier nur?« Die Frage war mehr an sich selbst gerichtet und Law kam schnell zu ihr gerannt. »Ich weiß es nicht, aber gut war es gewiss nicht. Los, wir müssen weiter.« Damit schnappte er sich ohne zu fragen ihre Hand und zog sie unsanft mit sich. »Lass los, ich kann alleine rennen!«, antworte Nami zickig und beobachtete nur sein Lächeln, was alles in ihr entwaffnete. Er war keine zwei Meter von ihr entfernt. Doch der Nebel nahm ihr die Sicht. Die junge Frau spürte nur den zerbröckelten Pfad unter sich und wusste, dass das Erdbeben den Boden zerstückelt hatte und somit nicht mehr genug halt geben konnte. Dann war es auch schon geschehen. Sie fiel. »Nami!«, schrie Law panisch und wollte nach ihrer Hand greifen, doch diese griff ins Leere. Das einzige was sie noch mitbekam, war, dass der Käpt'n der Heart Piraten selbst von Nebel verschlungen wurde, gewaltsam, und dann war auch Law verschwunden. Etwas zerbrach in ihr. Dann spürte sie einen schmerzhaften Aufprall. Sie spürte wie jede einzelne Körperregion schmerzte und eine Zeit, die niemals vergehen wollte, nichts sagen konnte und sie in ihrer Schmach alleine ließ. Es regnete leise, das spürte die rothaarige Frau noch, bevor sie ihr Bewusstsein verlor. War es nun vorbei? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)