Licht und Schatten von Detektiv-Tieger ================================================================================ Kapitel 5: Kapitel 5: Kaito Kid vs. Shinichi Kudo ------------------------------------------------- Kapitel 5: Kaito Kid vs. Shinichi Kudo 22. September, 00:30 Uhr. Lagerhalle des japanischen Softwareriesen Itenso. Kommissar Nakamori und Inspektor Megure waren gerade dabei die letzten Sicherheitsvorkehrungen zu überprüfen, als Shinichi eintraf. Er hatte seine Führerin und Wachhündin Ran im Schlepptau. Sie wollte ihn nicht alleine gehen lassen und war deshalb mitgekommen. "Guten Abend ihr beiden." Der Junge und das Mädchen grüßten zurück. Die Stimmung war zwar angespannt, aber noch nicht an ihrem Tiefpunkt angelangt. Das würde wohl erst nach Kids erfolgreichen Raubzug, der Fall sein. Shinichi jedoch war sich sicher, dass er heute diese Tat verhindern würde. Megure überprüfte sie nicht auf ihre Identitäten. Einzig Nakamori blieb misstrauisch. Was war wenn sich Kid als einer der beiden ausgab? Überprüfend zog er Ran an der Wange. "Aua! Hey Kommissar, halten Sie sich etwas zurück!" Dieser jedoch reagierte nicht auf sie und riss Shinichi die Brille runter. Entsetzt starrte er ihn an. Shinichi seufzte und hielt seine Hand auf. Warum war der Mann immer nur so neugierig? "Kann ich bitte meine Brille wieder haben? Sie müssen meine Augen nicht noch mehr schädigen!" Der Polizist gab sie ihm zurück und verschwand mit einem vor Peinlichkeit hochrotem Kopf aus dem Saal. Ran und Megure blickten ihm sauer hinter her. Der Kerl war echt das Letzte!! "Was nun Inspektor?" Der dicke Mann überlegte kurz. "Ich kann dich herum führen und einige Vorkehrungen erläutern." Shinichi nickte zustimmend. Das war eine gute Idee, so war er wenigstens halbwegs im Bild was die Polizei betraf. "Shinichi?" Ran zog ihn am Ärmel. "Ich komme nach, ich muss nur noch schnell auf die Toilette." Er schüttelte den Kopf, er würde warten. Als sie wieder da war, gingen sie gemeinsam los. Doch etwas war merkwürdig. Ihre Hand, fühlte sich so anders an. So rau, lag das am Wasser, oder war das gar nicht Ran? "Ran" führte ihn, während er darüber nachdachte. Noch fünf Minuten bis zu Kids Überfall. Alle warteten angespannt. Einzig Shinichi glaubte zu wissen wo Kid sich befand, und als wen er sich ausgab. Ein Geräusch Durchschnitt die angespannte Stille. Es ging los! Das Licht schien aus zufallen, denn entsetztes Geschrei brach aus. Shinichi blieb als einziger ruhig. Er folgte den Schritten, die sich leise von ihm entfernten. "Schützt den Stein!!" Nakamoris Geschrei, war noch über das ganze Getümmel zu hören. Ran war verschwunden. Er hatte es wieder geschafft. Der Stein befand sich nun in seinem Besitz. Er war klein, rund und vielleicht einen cm Groß. Hatte aber eine unbeschreibliche Schönheit. Er war in eine kleine Anstecknadel eingearbeitet. Man konnte sie auch als Haarnadel verwenden. Ein breites, triumphierendes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Obwohl ER hier war, hatte er es geschafft. Jetzt musste nur noch sein Fluchtplan gelingen. "Kid! Du tätest gut daran, den Stein zurück zu legen." Kid erstarrte. Sein Sieg war heute gewiss. Langsam drehte er sich um. Sein Plan würde aufgehen. Das Licht ging wieder an. Megures Augen suchten sofort nach dem Stein. Er war nicht da. Nakamori begann zu brüllen, wie ein wildes Tier. "Fangt diesen dreckigen Dieb!!! Weit kann er noch nicht sein!! FANGT IHN!!!" Alle Polizisten im Gebäude rannten los, auf der Suche nach dem Dieb in weiß. Ran kam in den Raum. "Wo ist Shinichi?" Weiter hinten neben dem Sockel, auf dem vor wenigen Minuten der Stein gelegen hatte, lag er. "Shinichi!!" Sie lief zu ihm, Megure folgte ihr. Der Junge war bewusstlos. "Shinichi! Hey Shinichi!!" Der Inspektor gab ihm ein paar leichte Ohrfeigen, bis er sich bewegte. "Was...was ist passiert?" Benommen griff er sich an die Stirn. "Kid hat den Stein gestohlen und konnte fliehen." Megure klang enttäuscht. "Was...?" Shinichi traute seinen Ohren nicht. Das konnte doch nicht wahr sein. Seine Freundin half ihm auf und umklammerte ihn. "Ran, nicht so fest, du erdrückst mich noch." Ihr Griff lockerte sich etwas. "Was hat er dir angetan?" Shinichi erschauerte, offenbar war sie wütend auf Kid und trotzdem den Tränen nahe. Er stotterte irgendetwas. "I..i..ich weiß nicht, er hat mit irgend ein Gas unter die Nase gehalten..." Er kratzte sich verlegen am Kopf. Shinichi erwachte. Es war still im Raum, gespenstisch still. Es bedeutete, dass er alleine war; ganz alleine. Ein Schauer lief seinen Rücken hinab, er hatte ein ganz böses Gefühl. Was hatte Kid nur getan? Er stand langsam und vorsichtig auf. Zumindest war die Decke so hoch, dass er aufrecht stehen konnte. Langsam ertastete er sich einen Weg. Beinahe wäre er über etwas gefallen. Er befühlte es. Holz. Ein leiser Verdacht beschlich ihn. Er untersuchte das Hindernis genauer. Das war eine Kiste. Er suchte weiter und fand noch mehr. Shinichi blieb erstarrt stehen, wo er war. Was hatte Kid getan? Sein Gefühl hatte ihn nicht getäuscht. Er war in einem Lagerraum eingesperrt. Schon wieder. Er begann zu zittern, konnte es nicht unterbinden und sank auf den Boden, wo er sitzen blieb. Shinichi (Kid) lief neben Ran, die ihn an der Hand hielt und führte. Er dachte nach. Wie konnte er am besten hier weg? Sie würde ihn bestimmt nirgends alleine hin lassen und es wurde Zeit, seine Beute in Sicherheit zu bringen. Er griff unauffällig in seine Tasche, auf der Suche nach dem wertvollen Juwel. Es war nicht da.... Hatte er es verloren? Nein, dass konnte nicht sein... Shinichi!! Bei ihrer kleinen Rangelei, musste es ihm in die Tasche gefallen sein. So ein Mist! Er musste zurück und das Ding holen! Nur wo ging man ohne Frauen hin? Natürlich!! "Ran, ich muss mal kurz auf die Toilette." Er wurde rot, als er das sagte, es war ihm peinlich sie quasi um Erlaubnis zu fragen. Doch Ran sah das nicht. "Du musst rüber ins Nachbargebäude gehen, die WCs hier sind alle wegen Reparaturarbeiten geschlossen. Ich warte draußen auf dich." Er nahm murrend den Blindenstock, den er Shinichi aus der Tasche gemoppst hatte, und und entfernte sich aus ihrer Sichtweite. Dann rannte er.... Shinichi bekam Panik. Man hatte ihn schon wieder in einer Lagerhalle eingesperrt. Er schrie um Hilfe, doch die Wände waren Schalldicht, keiner hörte ihn. Panisch kämpfte er gegen die Starre der Angst, die seinen traumatisierten Körper befiel, an. Er musste sich beruhigen, zur Ruhe zwingen. Wenn er hier raus wollte, dann musste er einen kühlen Kopf bewahren. Er bewegte sich weiter. Immer noch zitternd, aber er musste eine Tür finden. Er fand eine Wand und ging an dieser entlang. Seine suchenden Finger fanden eine Türklinke. Erleichtert atmete er auf. Er drückte die Klinke hinunter, doch die Tür blieb zu. Abgeschlossen. Kid hatte wirklich ganze Arbeit geleistet. Wieder überkam ihn das Gefühl von Angst, schnürte ihm die Luft ab. Er saß fest, in diesem Stahlkäfig. Ein Geistesblitz traf ihn. Hatte er nicht...? Er suchte sein Jackett danach ab. Was er fand, überraschte ihn. Der Gegenstand war länglich und hatte an einem Ende eine runde, leicht kantige Kugel befestigt. Das konnte nur Juniregen sein. Aber wie gelangte der in seine Tasche? Es musste bei ihrem kurzen Handgemenge passiert sein, als er Kids Hand zu fassen bekommen hatte. Jetzt hatte er auf jeden Fall etwas, mit dem er versuchen konnte, das Schloss zu knacken. Ein leises Klick und die Tür war offen... Kid schnellte um die letzte Ecke. Gleich war er am Ziel. Noch zwei Schritte,... noch ein Schritt,... eine offene Tür, ein schwarzer verlassener Raum, stach ihm entgegen. Wie konnte das sein? Er war sich sicher gewesen, dass Shinichi keine Draht oder Schlüsselring oder etwas ähnliches bei sich hatte und dass er abgeschlossen hatte. Da war nur eines schlüssig. Der Detektiv konnte Schlösser knacken. Warum konnte er das überhaupt, Schlösser knacken, er war doch ein Detektiv? Die machten doch so etwas nicht... Aber bei Kudo überraschte ihn gar nichts mehr.... Wenn er Glück hatte, schaffte er es noch den blinden Jungen einzuholen. Schnell konnte er nicht sein, Kid hatte immer noch seinen Blindenstock. "Schade Kid, heute ging der Schuss wohl nach hinten los. Beim nächsten mal kriege ich dich, du wirst unvorsichtig!!" Kaito Kid fuhr herum. Auf dem Boden lag eines dieser Abzeichen, die aus einer Zeit stammten, in denen ihm ein kleiner Grundschüler immer die Tour vermasselt hatte. Er knirschte mit den Zähnen. So ein verfluchter Mist!! Der ganze Aufwand, war völlig umsonst. Shinichi suchte sich seinen Weg er hatte den Stein, hatte Kid bloß gestellt, jetzt musste er nur irgendwie zurück zu den anderen finden. Er hatte keine Ahnung wo er war und niemand schien in seiner Nähe zu sein. Seine Nerven lagen blank und er ließ sich immer noch verängstigt und total am Ende auf den Boden sacken. Ran hatte eine böse Vorahnung. Sie rannte ins Gebäude zurück, direkt in Kommissar Nakamori. Irgendetwas war mit ihrem Shinichi! "Hey nun mal langsam hier!" Er hielt sie an den Schultern fest. Tränen stiegen ihr in die Augen, sie hatte Angst um ihn. "Was ist denn?" Dem Kommissar ging das ziemlich nahe. "Shinichi, es ist was mit meinem Shinichi...! Ich glaube Kid hat  sich als er verkleidet." Nakamori wurde bleich. Sie tat ihm Leid. Er war gar nicht so gefühlskalt wie er immer tat. Zumal er in Ran, seine eigene Tochter sah. Seine Aoko. "Wir werden ihn suchen gehen." Er war blind und in diesem Labyrinth... er brauchte Hilfe. "Los Leute!!" Er winkte die Beamten zurück an die Arbeit. Schon rannten sie wieder durch die Gänge, auf der Suche nach einem Oberschüler. Ein Funkspruch erreichte Nakamori. Er wandte sich an Ran. "Sie haben ihn gefunden und bringen ihn zu uns." Erleichtert atmete sie auf. Shinichi hörte Schritte...bildete er sich das nur ein?.... Er war vollkommen durch den Wind, des orientiert, traumatisiert und vom Schlafmittel Kids immer noch trieselich. Er hörte noch die Person die ihm am nächsten war rufen. "Wir haben ihn!!" Dann brach er ohnmächtig zusammen. Kid lief über das Gelände. Wenigstens ein Gutes, hatte die ganze Sache gehabt, er konnte jetzt ungehindert fliehen. Selbst Nakamoris Geheimwaffen hatte er aus getrickst. Er sprang gerade an einer Mauer hoch, als er vom Gegenteil überzeugt wurde. Gebell und das Geräusch von nahenden Pfoten, bekräftigte das. So schnell wie da, war er noch nie eine Mauer rauf und auf der anderen Seite wieder hinunter geklettert. Ein unschicklicher Abgang, wahrlich seiner nicht würdig. Das würde Rache geben. Sein Umhang war im Eimer. Rans Stimme riss ihn aus seiner Ohnmacht. Er spürte, wusste genau, dass er bei ihr in Sicherheit war. Sie fiel ihm um den Hals. Klammerte sich an ihm fest. Er umarmte sie. Als sie sich löste, griff er in seine Tasche und holte Juniregen hervor. "Ich konnte ihn Kid abnehmen." Seine Hand zitterte noch etwas und Ran sah ihn besorgt an. Triumphierend nahm Nakamori den Stein entgegen. "Haha!! Kid, das war wohl nichts!!!" "Ran..." Seine Stimme drang nur leise an ihr Ohr. "Lass uns nach Hause gehen...Ich will nur noch in mein Bett." Sie küsste ihn. "Das machen wir." Yusaku fuhr vor, nach dem Ran ihn angerufen hatte. Seinem Sohn schien ein Gespenst über den Weg gelaufen zu sein, so sah er zumindest aus. Er fragte aber nicht weiter, denn Shinichi wollte darüber nicht reden. Besorgt verfrachtete er seinen Sohn und dessen Freundin nach Hause. Shinichi war so fertig, er ließ sich ohne ein Wort der Erklärung oder etwas zu essen in sein Bett fallen. Kaum lag er darin, war er auch schon eingeschlafen. Kaito Kid stand auf einem Hausdach und blickte deprimiert zum Mond hinauf. Sein ewiges Grinsen war ihm aus dem Gesicht gewischt worden. Das war eine Pleite gewesen.  So ein Schnitzer, war ihm noch nie unterlaufen. Wie peinlich...wenn das erst die Runde machte... Nicht auszudenken. Und wer war schuld? Wieder einmal dieser verdammte Detektiv. Das konnte es doch gar nicht geben!! Sein Plan war so genial gewesen. Zuerst hatte er die Toiletten geschlossen, und sich als Shinichis Freundin ausgegeben, um in die Nähe des Steines zu kommen. Dann hatte er den Hauptsicherungskasten in die Luft gejagt und somit einen Stromausfall bewirkt. Dann hatte er den Stein gestohlen und war abgehauen. Bis dahin, hatte sein Plan funktioniert. Shinichi war ihm wie zu erwarten war gefolgt und stellte ihn. Eigentlich hatte er ihn betäuben wollen und im Schutz seiner Identität abhauen, aber es war zu einem Gerangel gekommen. Bei der Gelegenheit, war ihm auch der Stein abhanden gekommen. Ihm blieb nicht die Zeit noch irgendwie nach Plan zu arbeiten. Er hatte den Detektiven betäubt und weggesperrt und sich dann für ihn ausgegeben. Doch er hatte die Rechnung ohne Ran gemacht, die ihm nicht von der Seite gewichen war. So hatte er sich seine Flucht bestimmt nicht vorgestellt. Und dann noch die Hunde, deswegen hatte er ja den ganzen Aufwand betrieben um die Viecher zu überlisten. Die Hunde gingen nur dann nicht auf einen Los, wenn du in Begleitung Nakamoris oder Megures warst. Da er sich extra als Ran hatte verkleidet mit führen lassen, hätten ihn die Hunde erkennen müssen, als Freund der beiden Polizisten, schon am Geruch. Er hätte sich zusammen mit den beiden Kommissaren hinaus geschlichen. Das war allerdings auch in die Hose gegangen und er musste einen unschönen Abgang hinlegen. Über die Mauer und ab. Diese hungrigen Bluthunde hatten ihm doch glatt den Umhang zerbissen und zerrissen. Der war hinüber. Sein nächster Coup musste unbedingt wieder erfolgreich sein, sonst würde es richtig blamabel für ihn werden. Jetzt war dieser Kriminalist und Sherlock Holmes besessene Kerl schon blind und schaffte es trotzdem seine Pläne zu vereiteln und ihm den allerletzten Nerv zu rauben. Und dann noch diese blöde Nachricht, die er durch das Minifunkgerät erhalten hatte....furchtbar!!!  Er raufte sich die Haare. Er ließ die Arme sinken, egal wie er sich darüber auch aufregte, es änderte doch nichts an der Situation. Er hatte versagt; auf ganzer Linie versagt!!! Doch nun galt es diesen Schnitzer wieder auszubügeln. Das hieß: ein genialer, lückenloser Plan musste her. Aber das hatte auch bis morgen früh Zeit. Erschöpft streckte er sich, legte dann sein Kid Kostüm ab und schlich im Schutze der Dunkelheit nach Hause. Dort, tippelte er leise an seiner Mutter vorbei, in sein  Zimmer. Er drehte das Bild seines Vaters und betrat den geheimen Raum dahinter, um seinen Anzug, den Zylinder und alle anderen Kidutensilien zu verstecken. "Entschuldige Vater, der Nächste geht nicht in die Hose."  Er schloss den Zugang und versteckte sich unter seiner Bettdecke. Er war deprimiert, kein Stück war von seinem selbstsicheren Gehabe und dem ewigen Grinsen geblieben. Er sah aus, wie ein Kind, dass ein Spiel verloren hatte. Kaito Kid vs. Shinichi Kudo. Wer gewinnt? Wer hat gewonnen? Kid jedenfalls nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)