Watashi wa Kami! von Acquayumu (God knows!) ================================================================================ Kapitel 2: Der besoffene Flaschengeist -------------------------------------- "Tamtam! Fertig!" präsentierte ich stolz mein fertig gezeichnetes Pentagramm. "Ein Geodreieck und ein Lineal dazu zu benutzen...!" Hauro sah seine Schülerin nachdenklich an. "...war eine echt geniale Idee, oder?!" fröhlich schwang ich beides in je einer Hand. "Wir lernen noch das du dafür kein Geodreieck mehr benutzen musst, aber für den Anfang okay!" ziemlich misstrauisch überprüfte Hauro noch das Pentragramm auf eventuelle Schlupflöcher. "Und? Werde ich gefressen, oder nicht?!" wollte ich, mit einem Grinsen im Gesicht, von Hauro wissen. "Das ist nicht witzig!" wies der Magier mich zurecht und verpasste mir eine Kopfnuss. Doch ich lachte mich nur darüber kaputt:"Hahaha! Du machst dir ja voll in die Hose, Hauro!". "Und du nimmst das hier überhaupt nicht ernst!" genervt massierte Hauro sich die Schläfen. "Ach komm, Hauro-Chan! So schlimm isses auch nicht! Außerdem kannst auch genauso gut du die Pentagramme zeichnen und ich stell mich da nur rein und rufe den blöden Dämon!" ich nahm Hauro wirklich nicht ernst, er war aber in vielen Hinsichten auch sehr überängstlich. Zum Dank verpasste er mir noch eine und meckerte:"Hör auf mich Hauro-Chan zu nennen, ich bin kein Weib!". "Hauro-Chaaaaaaaan!" ärgerte ich ihn mit voller Absicht. "Ayumu-Kun, Hauro-Chan, seid ihr endlich soweit?!" Taran stand in der Türe und hatte sich lässig an deren Rahmen gelehnt. "Nö!" kams von mir, wieder dreist grinsend. "Ein Pentragramm haben wir schonmal!" fügte Hauro, ein wenig ermattet, hinzu. "Mit Geodreieck und Lineal? Huh!" mit einem spöttischen Gesichtsausdruck, besah er sich die Hilfsmaterialien in meinen Händen. "Ich will kein Geograf werden!" knurrte ich ungehalten, als wenn es das Schlimmste auf der Welt wäre ein Geodreieck zu benutzen. "Das gehört zu einer anständigen Zaubererausbildung leider mit dazu, also fang schonmal an diesen Job zu erlernen!" tadelte mich Taran mit strenger Stimme. "Pah! Ich wette die Geografen benutzen auch Lineale, Geodreiecke, und et cetera! Und du musst es ja wissen, war der große Mandrake etwa auch Geograf?!" keifte ich den armen Taran unwirsch an. "Komm mal eine Stufe runter, Ayumu!* mischte sich Hauro wieder ein und legte beruhigend seine Hände auf meine Schultern. "Na? Wirst du wieder gefoltert Ayumu-Chan?!" Sora hatte den Kopf zur Türe hineingestreckt und bedachte mich mit einem neugierigen Blick. "Schoki?!" mit großen Kulleraugen wurde zurückgestarrt, in vollster Erwartung das ich von Sora ein Stück Schokolade bekam. "Nein, tut mir leid! Ich habe keine Shoko dabei!" entgegnete mir Sora resigniert. "Dann troll dich!" sagte ich mit strenger Miene und deutete mit dem Zeigefinger auf die Türe. Während Sora mich mit großen traurigen Kulleraugen anguckte, bekam Taran einen Lachkrampf. "Der arme Sora, wie kannst du nur so fies sein!" sagte Hauro dazu und deutete dabei auf Sora, der sich jetzt sogar noch ein paar Tränchen aus den Augenwinkeln quetschte. "Meine Güte, LEUTE! Das war doch nur ein Scherz!" genervt verdrehte ich die Augen. "Den fanden wir auch sehr witzig! Kommt! Lasst uns jetzt gehen, Sora, Hauro!" meinte Taran und machte sich daran das Zimmer zu verlassen. Nur wiederwillig drehte sich Hauro herum, um Sora und Taran zu folgen, die schon das Zimmer verlassen hatten. Jetzt saß ich alleine in dem Beschwörungsraum, der mich eher an ein Wohnzimmer erinnerte. Das Zimmer hatte große Fenster, die Tapete war in weiß gehalten und auf dem Boden lag heller Laminat. Eine bunte Couch stand in der Ecke, vor dieser ein hellbeacher Beistelltisch auf dem eine Kerze stand. Direkt gegenüber in der Ecke standen alles Regale und Komoden, alle in hellen Holztönen gehalten. Und in der Mitte auf dem Boden saß ich, vor mir das Pentragramm und ein paar Räucherstäbchen, und Kerzen. Neben mir lagen Lineal, Geodreieck und eine Schachtel mit Kreiden, mit denen ich das Pentagramm gezeichnet hatte. "So, jetzt muss ich nurnoch alle Stäbchen und Kerzen anzünden, und die Beschwörungsformel sagen!" murmelte ich vor mch hin und tat wie ich es mir vorgesagt hatte. Danach setzte ich mich auf dem zweiten kleineren Dudenfuß neben dem eigentlichen Pentagramm und sprach die Beschwörungsformel. Früher musste man ein bestimmtes Pentagramm zeichnen, um eine bestimmte Art Dämon herbei rufen zu können. Man unterschied da zwischen Kobold, Dschjinn, et cetera, also alles rein Hiraschieisch gesehen. Auch musste man den Namen wissen und bestimmte Gestiken bei der Beschwörung machen. Natürlich wurden die Pentagramme, je mächtiger die Wesen die man beschören wollte waren, auch komplizierter. Naja, zu damaligen Zeiten waren die Dämonen auch die Sklaven der Zauberer, heute sollten sie ihre besten Freunde werden. Weswegen man ein Pentagramm anfertigte, das einfach wahllos einen Dämon herbeirief, der sich dann mit dem Beschwörer verbünden sollte. Obwohl, wahllos war auch so dahingestellt. NEIN, der Dämon der vor mir auftauchen sollte, würde mir vom Charakter her ähneln. Das Aussehen würde der Dämon ändern können, wie er gerade lustig war. Also war das Äußerliche ja nicht entscheident. Ziemlich aufgeregt, aber ziemlich darauf bedacht alles richtig zu machen, fing ich mit der Beschwörung an. Als ich fertig war, merkte ich wie die Temperatur des Zimmers stetig sank. Eiskrusten bildeten sich auf den Möbeln und Lampen, sowie alle Kerzen erloschen, bis es stockdunkel wurde. Ich wäre gerne zu den Vorhängen gehechtet um wenigstens etwas Licht ins Zimmer lassen zu können. Aber dann wäre mein kleiner Besucher warscheinlich direkt auf mich losgegangen und das wollte ich möglichst vermeiden. Inzwischen hatte es angefangen in dem Zimmer fürschterlich zu stinken, nach was wusste ich nicht. Ich hatte einen ziemlich schlechten Geruchssinn, wenn ich diesen Geruch schon wahr nahm, wollte ich nicht wissen wieviel die Anderen dann davon riechen würden. Eine Rauchsäule hatte sich gebildet, aus der jetzt Tentakeln kamen, die sich langsam wieder zurückzogen. Dann konnte man zwei gelbe Augen erkennen, die aus der Rauchsäule hervorschauten. Wenige Röchelattacken später hatte ich diese entdeckt und fragte:"Könntest du diesen Gestank bitte abstellen? Wie heißt du überhaupt?!". Der Schwefelgestank, endlich hatte ich entdeckt was es war, ebbte plötzlich ab. Dankbar atmete ich, die nun wieder frische, Luft ein. Plötzlich erscholl von überall her eine tiefe samptige Stimme:"BARTIMÄUS!". Das war also sein Name? Durch die plötzliche Geräuschkulisse war ich ziemlich zusammengezuckt. "Und was für ein Bartimäus bist du? Hast du irgendetwas tolles geleistet?!" skeptisch sah ich den Prahlaffen an. Ob wohl alle Dämonen bei einer Beschwörung so eine Showse abzogen? Möglich wärs. "Ich bin Bartimäus! Ich bin Sakhr al Dschinni, N´gorso der Mächtige und die Silbergefiederte Schlange. Ich richtete die Mauern von Uruk, Karnak und Prag wieder auf. Ich sprach mit König Salomo. Ich galoppierte mit den Büffelvätern über die Prärie. Ich wachte über das Alte Simbabwe, bis seine Wälle zerfielen und die Schakale seine Bewohner fraßen. Ich bin Bartimäus! Ich kenne weder Herrn noch Meister! Deshalb frage ich dich:Wer bist du, dass du mich rufst?!" gab die Rauchsäule einen ellenlangen Monolog von sich. Okay, jetzt war ich informiert! Und wie. "Ayumu!" nannte ich ihm einfach mal meinen Namen. "Wie, was?! Willst du mir nicht einfach den Spruch, mit den Zacken des Sterns und den Runen aufsagen? So wie die Anderen es auch immer getan haben?!" verwirrt starrten mich die zwei gelben Augen an. "Was für Zacken? Nein, ich heiße Ayumu! Sake im Dschjinny!" lächelte ich freundlich den Dämon an und war glücklich ihn aus dem Konzept gebracht zu haben. "Es heißt, SAKHR AL DSCHINNI und nicht Sake im Dschjinny!" knurrte der Dämon wütend. Dann allerdings merkte er mal das ich ihm gerade meinen richtigen Namen genannt hatte, und ich wurde noch blöder angeglotzt. Ein bisschen suizidgefährdet das Mädel? Dachte sich wahrscheinlich dieser Bartimäus, so wie der mich gerade angaffte. "Ich hätte gerne meine kuschelige Wärme wieder und tu mir den Gefallen und nimm eine andere Gestalt an! Und wenn du das erledigt hast, wirf mal einen Blick auf dein Pentagramm! Da ist nix mehr groß mit Runen!" lieb guckte ich den Dämon an, während ich mir die Arme um den Körper schlang, denn ich fror erbärmlich. Bartimäus tat mir den Gefallen, stellte die Ursprüngliche Wärme wieder her und verwandelte sich in einen Ägypterjungen mit dunkelblauen kurzen Haaren, gelben schlitzartigen Augen, scharfen Eckzähnen und spitzen Ohren, wie Kirika sie hatte. Dann inspizierte er das Pentagramm in dem er stand, sein ungläubiger Blick hatte sich immernoch nicht gelegt. "So ein Pentagramm habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen!" fragend sah der Dämon mich an. "Das ist ene spezielle Anfertigung! Die Regeln haben sich geändert, Sake im Dschjinny! Du sollst mir nicht dienen, du sollst mit mir ein Bündnis schließen!" klärte ich den armen Bartimäus endlich auf. "Ein Bündnis? Und wie sieht das aus?!" jetzt war der Dämon neugierig geworden und hockte sich interessiert vor mich, halt so weit wie er durch das Pentagramm kam. "Also, Vorteile wären: DU musst NICHT unbedingt auf mich hören! Du kannst so lange wie du willst auf diesem Planeten wandeln, du wirst nicht schwächer, außer dein Bündnispartner verreckt! Nachteile sind:Wenn dein Bündnispartner verreckt bevor er dich zurückgeschickt hat, verreckst du hier qualvoll auf der Erde! Und wenn du ein Bündnis mit mir schließt, verflichtest du dich dazu mir als mein Kampfgefährte zur Seite zu stehen und mir im Kampf zu helfen! KLARTEXT, da wirst wieder vorgeschickt und wenn du pech hast, von einem höherrangigen Dämonen zu Matsche verarbeitet! Da wir ein Team sein werden, sei beruhigt, werde ich das NICHT zulassen!" erklärte ich Bartimäus die Vor- und Nachteile. "Also, wenn ich das mal zusammenfassen darf? Wenn ich dein Bündnis eingehe, habe ich zwar einen freien Willen, muss aber ständig bei dir hocken und gegen andere Dämonen kämpfen? Und wenn ich dich nicht beschützen kann, muss ich hier bleiben und sterbe an den Folgen, richtig?!" wollte der Ägypter wissen. "Wenn ich dich nicht vorher entlasse, ja! Du kannst zum Beispiel sagen:Nö ich habe keine Lust gegen den zu kämpfen! und dann kann ich höhstens sagen:Gut, wie du willst! Dann verrecke ich jetzt und du darfst auch gleich mit drauf gehen, weil ich dich nicht zurückschicken werde! Wobei ich sagen muss, das ich nicht so scharf darauf bin von einem Dämonen zerfleddert zu werden! Für so ein Bündnis braucht man Vertrauen, Bartimäus!" versuchte ich ihn zu überzeugen, und ich tat das wirklich schlecht. "Wenn du das so siehst, dann komm aus dem Kreis da raus!" entgegnete mir Bartimäus. Smilend tat ich wie mir gehießen und richtete mich von meiner Hockposition auf, nur um dann tatsächlich aus dem schützenden Kreis zu treten. Die Augen des Dämons weiteten sich minimal, ehe er den Kopf schüttelte und sagte:"Gut, meinetwegen! Und wie schließt man so ein Bündnis?!". "Das Bündnis ist geschlossen, wenn du einwilligst und ich dich danach entlasse!" erklärte ich ihm mit ruhiger Stimme. "Ich willige ein!" sagte Bartimäus und ich sprach die Entlassungsformel. "Wir befinden uns übrigens in Japan im Jahre 2013! Ich lebe hier mit anderen Menschen und Dämonen zusammen im Hauptquartier der Tafelrunde, so nennen wir uns! Unser Ziel ist es für Gerechtigkeit zu sorgen! Alles Andere soll dir Taran nachher erklären!" informierte ich den Ägypter und ging zum Fenster um endlich etwas Licht in das Zimmer zu lassen. Bartimäus war inzwischen aufgestanden und klopfte sich den imaginären Staub von den Kleidern. Als ich auch das Fenster zum Lüften geöffnet hatte, machte ich wieder kehrt und ging auf die Zimmertüre zu. Diese öffnete ich dann und Bartimäus folgte mir auf dem Fuße. "Taaaraaaaan!" rief ich nach meinen Leader, der dann auch sofort um die nächste Ecke kam. "Ayumu? Hast du´s geschafft?!" erleichtert atmete der Brünette auf. "Ja! Wenn ich vorstellen darf, Sake alá Dschinn, oder auch Bartimaus! Whatever, ich bin in der Küche mir ein paar Pfannekuchen machen, habe gerade hunger drauf! Erklär Barti-Chan doch bitte deine komischen Hausregeln ja? Bis später!" damit war ich auch schon zur Küche abgedüst und ließ den armen Bartimäus einfach bei Taran stehen. "Es heißt SAKHR AL DSCHINNI oder BARTIMÄUS!" meckerte mir der Dämon noch hinterher, doch ich hörte es nicht mehr. "BARTIMÄUS?!?!?!" geschockt starrte Taran mir hinterher, der im Gegensatz zu mir, begriffen hatte, das ich John Mandrakes berühmten Dämon beschworen hatte. Doch ich ignorierte ihn einfach, Pfannekuchen waren mir im Moment wichtiger. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)