The Way Of Feeling von StillScreaming ================================================================================ The Dark Side ------------- Als Sasuke erwachte, hielt er die Augen erst noch geschlossen. Er konnte hören, wie sich zwei Personen, von denen eine unverkennbar Sakura war, unterhielten. „Und das ist wirklich Sasuke?“, hörte er eine männliche Stimme fragen, die ihm leicht bekannt vorkam. Doch Sasuke wusste nicht, wer es sein könnte. „Ich glaube schon, aber er hat sich verändert.“, war Sakuras Antwort und die andere Person senkte ihre Stimme etwas, um eine Möglichkeit für seine Veränderung in Betracht zu ziehen: „Meinst du, es könnte mit dir zusammenhängen? Hat er da was gesagt?“ Es stimmte. Sonst war Sasuke auch nicht so ein Weichei. Hatte es in Wirklichkeit etwa doch mit ihr zu tun? Er hatte sie vermisst und nach und nach konnte er die Entfernung nicht mehr aushalten, die Sehnsucht nach ihr hatte ihn fast zerrissen. Vor einem Jahr hatte er Orochimaru umgebracht. Er hatte ihm einen qualvollen schmerzhaften Tod erleiden lassen. Oder lag es etwa daran? Hatte er sich so verändert, weil er Orochimaru getötet hatte? Er war neugierig… Es war an der Zeit, richtig aufzuwachen, auf sich aufmerksam zu machen. Also schlug der Uchiha-Erbe die Augen auf und bemerkte erstmals, dass er in einem Bett lag und auch nicht gefesselt war. Darauf hatte er nicht geachtet und doch bot es ihm die nötigsten Informationen. Die beiden Ninjas hatten also keine Angst, er könne wieder gehen. Allerdings hatten sie auch nicht bemerkt, dass er die Augen geöffnet hatte, weshalb Sasuke sich einmal heftig streckte und aufsetzte. Auf diese Aktion schnellten zwei Köpfe in seine Richtung und fixierten ihn, der sie nur fragend anguckte. War das nicht...? Sasuke sah den Blondschopf an, der 3 Streifen auf jeder Wange hatte. „Naruto?“ Er hatte den blonden jungen Mann erkannt. Der Chaosninja! Aber wo war sein Grinsen? An ihm haftete etwas mysteriöses, er strahlte etwas Geheimnisvolles aus... und er hatte sich sehr verändert. Zum einen schon, weil er Hokage (=Rokudaime, 6ter Hokage) geworden war. Also hatten beide ihr Versprechen eingelöst. Flashback < „Sie müssen mich hassen!“, schoss es einem kleinen, schwarzhaarigen Jungen durch den Kopf, als er wieder eine Horde Mädchen auf sich zustürmen sah. Wie er Fangirls hasste. Doch mittlerweile wusste er, wie man sie loswurde: „Jutsu des Tausches.“ An seine Stelle trat ein Baumstamm, was die Mädchen wie jedes Mal verwundert in die Gegend schauen ließ, während Sasuke auf einem Baum saß und sich ins Fäustchen lachte. Es war an der Zeit nach Hause zu gehen. An den Ort, den er so sehr hasste. An den Ort, der so viele Gefühle in ihm hervorrief. An den Ort, an dem sein ganzer Clan starb. Durch die Hand seines Bruders – Itachi Uchiha! Doch so viel wollte er nicht nachdenken. Er wollte nach Hause, denn es wurde schon dunkel und er wollte, wie jeden Abend, den Mond ansehen. Also sammelte Sasuke Chakra in seinen Fußsohlen, um schneller laufen zu können, und war binnen weniger Minuten auf der Terrasse des Uchiha-Anwesens angelangt. Langsam kam er zur Ruhe. „Mond... Kannst du mir etwas verraten?“, flüsterte der schwarzhaarige Junge, leise, in Gedanken, als jemand die Frage beantwortete: „Der Mond vielleicht nicht, aber ich kann es ja versuchen? Rede mit mir!“ Es war Naruto, einer seiner nervigen Klassenkameraden, weshalb Sasuke ihn auch anknirschte, was er hier verloren habe. „Ich wollte mal nach dir sehen. Du siehst immer so traurig aus.Was ist dein Ziel für die Zukunft?“ Sasuke traute seinen Ohren nicht. So viele Informationen auf einem Haufen ertrug er nicht. Jemand wollte nach ihm sehen? Machte Naruto sich etwa Sorgen? Sah er wirklich traurig aus? War er etwa traurig? Was war denn sein Ziel? Letztere Frage konnte er sich schnell beantworten: Itachi töten! „Ich will den rächen, der meinen Clan ausgerottet hat.“, entgegnete der Uchiha also kalt dem Fuchsjungen und hoffte, er würde wieder verschwinden, denn er machte ihn nervös. Doch dieser grinste nur und lachte: „Ich will Hokage werden!“ Etwas in Sasuke ruckte, verschob sich, machte etwas frei. Wenn Naruto, dieser Dummkopf es schaffen würde, Hokage zu werden, dann würde er sein Ziel auch erreichen könnten. Diese Erkenntnis zeichnete ein zartes Lächeln in sein Gesicht. „Naruto, machen wir ein Versprechen...“, murmelte er, worauf er allerdings nur einen fragenden Blick von dem Angesprochenen erntete, den er aber ignorierte und fortfuhr: „... wir beide machen unseren Traum wahr!“ Und diesmal strahlte er. Strahlte heller als der Mond, strahlte Naruto an, während dieser in seine Hand einschlug, die Sasuke ihm hinhielt. „Versprochen, Sasuke!“ Flashback Ende < Naruto hatte sich wirklich gemacht. Er war muskulös und stark geworden, man merkte, dass er sich viel mehr unter Kontrolle hatte als früher. Und das erkannte man nur an seinem Aussehen. Sasuke sprang auf, um seinen alten besten Freund zu umarmen, doch Narutos Gesichtsausdruck blieb finster. Der Schwarzhaarige verstand die Welt nicht mehr. Er wurde nervös. Was hatte sich nur ereignet, dass er so geworden war? Was war geschehen? „Ich war wirklich zu lange weg... Was ist nur aus euch geworden? Was ist passiert?“, fragte er vorsichtig mit einem Gefühl aus Neugier und Sorge im Bauch. Er erkannte sich selbst kaum wieder. Seit wann kümmerte ihn das Schicksal anderer so sehr? Was dann passierte, ging sehr schnell: Sakura sah vom Boden auf, den sie die ganze Zeit betrachtet hatte, verschwand und tauchte hinter Sasuke wieder auf. Damit hatte dieser nicht gerechnet, weshalb sie ihm problemlos ein Kunai an die Kehle drücken konnte. Sasuke wagte nicht sich zu bewegen. Das war nicht mehr die Sakura, die er mal kannte. Nicht einmal mehr die, die er zuvor noch gesehen hatte. Diese hier war kalt und gefühllos. In Sasukes Herzen bildete sich ein Riss, von dem er sich nicht erklären konnte, woher er kam. Der schwarzhaarige junge Mann war diese Gefühle einfach nicht gewohnt. Er brach zusammen. Das Kunai schnitt quer durch sein Gesicht. Das Blut spritzte. Doch davon bekam Sasuke nichts mehr mit, denn ihm wurde schwarz vor Augen. Er fiel in die Dunkelheit. Endlos. Sakura bekam einen Schock, als die Blutspritzer sich auf ihrem Gesicht verteilten. Plötzlich war sie wieder ganz die Alte und stürzte zu Sasuke auf den Boden und umarmte ihn, wie sie es schon früher immer getan hatte. „Sasuke? Alles okay?“ Die junge Frau tätschelte seine Wange, doch er regte sich nicht mehr. Scheiße. Das hätte einfach nicht passieren sollen, das war nicht geplant gewesen. Das alles war so nicht geplant gewesen. Aber wie konnten sie auch ahnen, dass dieser Eisklotz plötzlich so liebesbedürftig war? Wie dumm war sie denn gewesen? Wie konnte sie Sasuke nur wehtun? „Sakura, das ist nicht gut.“, stellte Naruto kühl fest. „Ich weiß, ich weiß es doch. Ihm wird vielleicht für immer eine Narbe auf seinem schönen Gesicht bleiben.“ Was hatte sie sich dabei gedacht? Hilfesuchend blickte sie zu Naruto hinauf, der keine Miene verzog. Was war hier nur los? „Das meinte ich nicht, Sakura. Du bist wieder du. Denk an den Plan. Sonst wird er dich wieder verletzen.“, knirschte Naruto schwach. Und sie wusste, dass er Recht hatte, noch bevor er seinen Satz zu Ende bringen konnte. Doch so fühlte sie sich auf einmal besser. Sie wollte gegen ihre böse Seite ankämpfen. Dann kippte auch sie um. In einer anderen Dimension < Sakura lag in einem weißen Raum, sie sah nur Türen, viele Türen, sonst nichts. War Sasuke etwa auch hier? Sie kannte sich nicht aus, war allein. Wo war sie? Sicher war nur, dass das alles war, außer real. Langsam stand die junge Frau auf, setzte sich in Bewegung und ging zur ersten Tür, öffnete sie und trat ein. Gleißendes Licht umfloss sie. Sakura war geblendet. Es dauerte einige Zeit, bis sie erkennen konnte, wo sie sich befand. An einem See mit weißem Wasser. So etwas Schönes hatte sie noch nie gesehen. Das Wasser glitzerte wie ein Haufen Diamanten. Dann sah sie Sasuke auf einem Steg sitzen. Die Haruno rannte auf ihn zu und wollte ihn umarmen. „Sasuke! Ich bin ja so froh dich zu sehen.“ Doch ihre Hände konnten ihn nicht berühren, vornüber fiel sie in den See. Wasser spuckend und prustend tauchte sie wieder auf und sah Sasuke direkt ins Gesicht. Bittere Tränen rannen aus seinen Augen. Er schluchzte und schniefte. „Was ist passiert?“, flüsterte Sakura beruhigend, ohne jedoch zu wissen, dass Sasuke sie nicht hören konnte. Niemand hier konnte sie einfach so hören, niemand konnte sie berühren und sehen konnten sie nur wenige. Sasuke müsste nur sein Sharingan aktivieren und könnte sie sehen und hören. Auch das wusste Sakura nicht. Sie wollte über Sasukes Wange streichen, doch ihre Hand konnte ihn nicht berühren. Tiefe Trauer befiel sie. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, doch Sakura wollte nicht weinen, sie war nicht mehr schwach, sie war stark. „Du bist stark. Stark. Stark.“ Wie ein Mantra trichterte sie sich diese Worte immer wieder selbst ein und versuchte sich davon zu überzeugen. Wie in Trance sagte sie es immer wieder vor sich hin. Doch plötzlich fühlte die Konoichi sich beobachtet. Ein kurzer Blick zu dem weinenden Sasuke genügte, um zu wissen, dass er es nicht sein konnte, dass er sie nicht sehen konnte. Doch wer war es dann? Ihre Nackenhaare sträubten sich und ein kalter Schauer lief ihren Rücken hinunter. Da war wieder diese Kälte. Wo kam diese Kälte her? Drip. Eine von Sasukes Tränen tropfte auf die Wange der Rosahaarigen, sodass diese aus ihren Gedanken aufschreckte und sich ihm zuwand. Er konnte sie doch allem Anschein nach gar nicht sehen und sie ihn nicht berühren! Wie konnte es sein...? Langsam berührte Sakura die Träne auf ihrer Wange, die nicht ihre war und stellte fest, dass sie echt war. Keine Illusion, wie Sasuke eine zu sein schien. Also konnte sie mit ihm in Kontakt treten, ihn fragen, was hier los war. Nur wie? „Tja, Sakura. Das wüsstest du wohl gerne!“ Besagte fuhr herum und sah eine Frau auf dem Wasser stehen. Sakura glaubte, ihren Augen nicht trauen zu können und wischte sich über dieselbigen. Das konnte doch nicht sein. Diese Frau war sie. Derselbe Chakrafluss, das Aussehen. Sie glich der Rosahaarigen wie ein Spiegelbild. „Na Sakura, wunderst du dich? Weil ich aussehe wie du? Aber das tut jetzt nichts zur Sache. Ich bin deine dunkle Seite, die dunkle Sakura, das soll dir genügen. Ich bin hier, um dir zu erklären, wo du bist und wie du wieder rauskommst, falls du rauskommst! Also pass gut auf...“ - Bei Sasuke (selbe Dimension, anderer Ort) - „Sakura, wo bist du nur?“ Sasuke wollte weinen, doch sein Stolz hielt ihn sogar unterbewusst zurück. Er fühlte sich so einsam, verlassen, allein. Als er neben Sakura gelegen hatte, hatte er sich zum ersten Mal seit Jahren wieder wohl gefühlt, irgendwie willkommen. Er wollte das Gefühl nie wieder verlieren, doch jetzt...? Jetzt hatte der Uchiha-Erbe nichts mehr, außer sich selbst und seine Gedanken. Er erinnerte sich an das Kunai in seiner Beintasche. Sakura hatte es dem Schwarzhaarigen geschenkt, bevor er gegangen war. Es war ein Unikat, rosa, mit Abbildungen von Kirschblüten auf der Klinge, die von Orochimarus und Itachis Blut befleckt war. Sofort überkam ihn ein unendlicher Drang, Sakura zu finden und zurück nach Konoha zu kehren. Er war lange genug von ihr und Konoha getrennt gewesen. So stand er voller Tatendrang und Motivation auf. Er würde sie finden. Egal, was es kostete. Sasuke rannte auf eine der Türen zu, die ihm ganzen „Raum“ verteilt waren. Irgendeine würde ihn schon nach Konoha bringen. „Das glaubst du also, Sasuke? Glaubst du wirklich, du kommst so schnell wieder nach Konoha zurück? Dass ich nicht lache!“ Sasuke zuckte nicht einmal, obwohl diese Stimme nur so vor Kälte, Verachtung und Hass strotzte. Er kannte diese Stimme. „Verschwinde! Du bist Vergangenheit, ich bin nicht mehr du. Hau ab!“, schrie er mit einem Mal und warf ein anderes Kunai in die Richtung, in der sein dunkles Ich stehen musste, doch die Waffe blieb in einer der vielen weißen Türen stecken, was Sasuke einen Schauer über den Rücken jagte. Er war doch so schnell gewesen, wie konnte er seinen Gegner verfehlen? „Schon vergessen? Auch deine dunkle Seite hat das Sharingan... Anfänger.“ Jedes Wort des dunklen Uchiha strotzte nur so vor Ekel und Verachtung. “Du musst dich wieder mit mir vereinen. Werde wieder kalt, Sasuke. Du bist ein Weichei geworden.“ In dem Kopf des Angesprochenen explodierte etwas. Nein, so wollte er nicht mehr sein. Niemand sollte so sein. Vor allem nicht er, nicht, wenn er eine Wahl hatte. “Wer bist du?”, murmelte Sasuke, um einige Sekunden später loszustürmen, um den Anderen zu töten. Er konnte ihn nicht mehr mit dem Kunai treffen, erwischte ihn aber am Hosenbein und warf ihn somit hart zu Boden. Nun konnte Sasuke kurzen Prozess machen. Seine Vergangenheit auslöschen. Für immer. In ihm stieg die Mordlust auf, man konnte sie in seinen Augen lodern sehen. Hätte er noch Orochimarus Mal, hätte es sich jetzt bestimmt ausgebreitet. Bis zu Level 2 oder sogar höher. Der Schwarzhaarige spürte einen Hass, den er noch nie zuvor gefühlt hatte. Er konnte es nicht beschreiben. Es war einfach zu intensiv. „W-Was? Du kannst nicht... Niemand kann mich besiegen!“, stammelte der Angegriffene sichtlich erschrocken und versuchte vergeblich sich zu befreien. Niemand hatte es bis jetzt jemals geschafft, ihn auch nur zu berühren, geschweige denn festzuhalten. „Wo ist Sakura?“ Sasuke spuckte seinem Klon die Frage regelrecht ins Gesicht, welcher angewidert den Kopf schüttelte und sich wegdrehte. „WO, verdammt?“ Der Schwarzhaarige holte weit aus und schlug zu, wobei der Andere normalerweise gegen eine Wand hätte fliegen müssen, was Sasuke aber geschickt – und für den Anderen schmerzhaft - verhinderte. Der Dunkle schüttelte sich benommen. Er konnte nicht fassen, was gerade mit ihm geschah. „Du musst nur zum See und dein verdammtes Sharingan einsetzen.“, murmelte er, woraufhin Sasuke die Geduld verlor und ihm ein Kunai in den Bauch rammte. Ihr Kunai. Nicht jeder beliebige Gegner hatte den Tod durch dieses Kunai verdient. Aber er selbst... Ja. Der Drang, seine Vergangenheit loszuwerden, war groß genug um es weiter mit Blut zu beschmutzen. „Sag mir, wie ich sie finden kann! Sonst werde ich dir einen qualvollen Tod bereiten.“ Man konnte ihn diabolisch grinsen und in seinen Augen die pure Mordlust sehen. Der Dunkle spuckte Blut und meinte, Sasuke müsste nur das Sharingan einsetzen, er würde dann an einen See teleportiert, an dem Sakura wäre. „Du lässt mich doch aber am Leben...?“ Sasukes Gegner flackerte die Angst in den Augen. „Ich sollte es tun, ich sollte dich töten. Aber nicht jetzt. Dafür sichere ich mir die Möglichkeit für später.“ Mit diesen Worten rammte der letzte Uchiha seinem Klon ein Kunai so tief in den Bauch, dass es durch ihn hindurchschoss und ihn an den Boden heftete. Das Blut spritzte auf seine Hand und sein Gesicht, wo er es mordlüstern ableckte. Ein gellender Schmerzschrei durchtrennte die Stille, doch Sasuke ignorierte es einfach. „Also dann, auf in den Kampf, es gilt, Sakura zu retten...“ Er sprach sich selbst Mut zu, bevor er sein Sharingan aktivierte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)