The Way Of Feeling von StillScreaming ================================================================================ Return ------ „Sakura...Sakura?“, sie nahm die hektischen Schreie kaum wahr. Sie wollte schlafen. Vergessen, warum sie hier saß. Vergessen, warum sie die Tabletten genommen hatte und sie mit Alkohol hinuntergespült hatte. Doch kaum hatte sie ihre Augen geschlossen, waren da diese Rufe. „Oh mein Gott, sag das das nicht wahr ist!“ Sie lächelte schief und nickte. Jemand hielt ihr die Verpackung der Tabletten und die leere Flasche Vodka vor die Nase. Der Vodka roch streng, nach purem Alkohol. Er schmeckte widerlich – und trotzdem hatte sie alles getrunken. „Sakura? Sakura, nicht schlafen! Mach die Augen auf!“ Nur teilweise bekam sie mit, wie sie an den Schultern gerüttelt wurde. Sie war zu benommen, um ihre Augen noch offen zu halten. Es würde okay sein, wenn sie sie nur kurz zumachte. „MACH DEINE VERDAMMTEN AUGEN WIEDER AUF!“, die Schreie wurden panischer und mittlerweile bekam sogar Sakura mit, dass sie geschüttelt wurde. Sie war betrunken. „Ey… lass mich los Mann!“, lallte sie und kicherte kindisch. Ihr Gegenüber rollte mit den Augen und nahm sie in die Arme, um sie aufs Sofa zu legen. „Bleib hier ein bisschen liegen, ruh dich aus...“, flüsterte dieser Jemand fürsorglich. Und dann, plötzlich, als hätte er ihr Vorhaben erraten, brüllte er, sie sollte die Augen gefälligst offen lassen. „Kann diese Person hellsehen?“, fragte sich Sakura insgeheim und bemühte sich wahrlich, die Augen offen zu behalten. Die Lautstärke tat ihr nicht gut. Sie wollte die Schreie vermeiden. „Ich war zu lange weg, Sakura. Es tut mir Leid!“ Was faselte diese nervige Person da? Sie war weg? Dabei konnte Sakura sie noch nicht einmal identifizieren! „W-Wer bissn du?“ Ihre Stimme war wackelig. Ihr Kopf tat weh, als würde darin gerade der 3. Weltkrieg geführt werden. „Erinnerst du dich nicht mehr? Ich bin's doch... Sasuke!“ Sasuke? Im Moment konnte sie rein gar nichts mit diesem Namen anfangen. Wer zum Teufel war Sasuke? Doch sie hatte ihn schon einmal gehört... nur wo? Sie zermarterte ihr Hirn, kam aber nicht weit genug. „Du erinnerst dich also nicht mehr... Naja, wer kann's dir übel nehmen...“ Sakura nickte und wackelte ins Bad. Sie musste sich übergeben. Sie torkelte, knickte um. Sie wäre hingefallen, hätten sie nicht zwei Arme aufgefangen. Hilflos lag Sakura in Sasukes Armen und kicherte irre. „Was ist nur aus ihr geworden, als ich weg war...?“, schoss es Sasuke durch den Kopf. Er wollte nicht wissen, wieso sie all den Alkohol getrunken hatte. Von den Tabletten ganz zu schweigen. „Ich glaube, ich sollte dir helfen...“, murmelte der, für Sakura – im Moment – Unbekannte und stützte sie. Warum tat er all das für sie? Konnte er nicht einfach gehen? Sakura wollte allein sein. Ganz allein. Nur sie und ihre Schmerzen. Kopfschmerzen, wie auch seelische Schmerzen... Sie übergab sich. Sakura war, als würde sie nicht nur den Inhalt ihres Magens, sondern auch noch den Magen selbst loswerden. Sasuke hielt ihr die Haare aus dem Gesicht. Es war wirklich keine schöne Arbeit. Sie würgte und er klopfte ihr auf den Rücken. Sie schien sich all ihrem Essen der letzten Tage entledigt zu haben. „Fertig?“, fragte er vorsichtig und als sie nickte, wischte er ihr mit einem Handtuch den Mund ab. Sakuras Hals brannte. Ihr war immer noch schlecht, aber im Moment siegte die Müdigkeit. Immer noch ziemlich wackelig auf den Beinen ging sie zu ihrem Schlafzimmer und setzte sich auf das Bett. Sasuke folgte und knipste das Licht an. Nur, um im nächsten Moment knallrot anzulaufen. Sakura hatte sich in ihrem Rausch schamlos bis zu ihrem Höschen entkleidet. Sasuke konnte nicht anders, als den Blick auf ihre wohlgeformten, prallen Brüste zu lenken. Ohne, dass er es wollte, machte ihm sein eigener Körper bemerkbar, dass er heiß war. Sasuke hatte bei Orochimaru jede Frau haben können. Doch bei keiner dieser Flittchen hatte ihm der bloße Anblick genügt. Bei keiner von ihnen wollte er seine Nachfolge sichern. Bei keiner fühlte er dieses Kribbeln in seinem Bauch, Magengegend. Sasuke wollte sie. Jetzt. Hier. Doch irgendetwas in ihm sagte Nein. Das konnte er nicht bringen. Sich erst über 5 Jahre lang nicht blicken lassen und sie dann flachlegen? Sein Körper drängte ihn dazu und jegliches Blut floss in untere Regionen. Nein! Er durfte das nicht tun! Es war ein innerlicher Kampf für ihn. Die Seite der Vernunft und die Seite der Männlichkeit. Während Sasuke jedoch mit sich selbst kämpfte, war Sakura eingeschlafen. Sie räkelte sich auf dem Bett herum. Schlagartig wurde mehr Blut in Sasukes Erregung gepumpt. Er wollte sie, mit Leib und Seele, doch wie erbärmlich war es, ihre Betrunkenheit auszunutzen? „Nein... Sasuke, geh nicht... ich... ich liebe dich doch...!“ Sasuke schreckte aus seinem Gedanken hoch und starrte Sakura entgeistert an. Er erinnerte sich nur zu gut an ihre Worte damals. Es waren dieselben. Flashback < „Nein, Sasuke, geh nicht! Ich... ich liebe dich doch! Lass mich nicht alleine hier! Ich liebe dich über alles! Bleib bei mir!“, schluchzte eine 12-jährige Sakura einen 13-jährigen Sasuke an. „Nein, ich muss gehen. Ich muss mich rächen!“ Seine Stimme schien zu gefrieren. Alles um ihn herum schien zu gefrieren, ganz Konoha. Sakura zitterte. „Dann... dann nimm mich mit...! Ich könnte dir helfen!“ Sakura fiel auf die Knie, doch in Sasuke regte sich kein Fünkchen Menschlichkeit. „Du bist zu schwach und nervig!“ Seine Worte schnitten durch die Luft und durchbohrten Sakuras Herz. Er war, als würde all die Liebe, die sie ihm schenken wollte, herausfloss und sich ihren Weg suchte. „Bleib bei mir... Nenn mich nervig und schwach, aber bleib bei mir! Ich liebe dich so sehr, ich liebe dich über alles, ich will für immer mit dir zusammen sein!“ Sakura rannte auf ihn zu und blieb vor ihm stehen. „Bitte...“ Er löste sich in Luft auf. Sakura konnte sich nicht mehr bewegen, sie war gelähmt. Er hatte sie verlassen. „Danke... Für alles!“, flüsterte es hinter ihr und Sekunden später wurde um sie herum alles schwarz. „Sorry, Sakura, ich musste es tun! Ich bin kein Unmensch. ich bin... ich will mich nur rächen. Bitte vergiss mich. Werde glücklich!“ Er drehte sich um und ging ein paar Schritte. Er würde Konoha vermissen, sogar Naruto, diesen elenden Chaosninja, würde er vermissen. Aber vor allem schmerzte sein Herz bei dem Gedanken, Sakura nicht mehr zu sehen. Vielleicht nie wieder. „Ich liebe dich, Sakura.“ Sie hörte ihn nicht, das wusste er. Ein letztes Mal blickte er sie an, merkte sich ihr Gesicht, ihre Augenfarbe, ihren Geruch. Dann verschwand er in der Dunkelheit. Flashback Ende < Was war er nur für ein Arschloch gewesen? Seine Rache an Itachi war ihm wichtiger gewesen. Sie hatte all seine anderen Gefühle überdeckt. Sasuke war bei Orochimaru gewesen und hatte bei diesem trainiert, unter der Bedingung, dass Orochimaru seinen Körper haben könne, nachdem er die Rache ausgeübt hatte. Sasuke wusste von Anfang an, dass Orochimaru seinen Körper nicht bekommen würde. Er wollte Sakura wieder sehen. Und um die Gefahr zu beseitigen, vernichtete er Oro-Gakure. Kehrte nach Konoha-Gakure zurück, zurück zu ihr. Jetzt erst merkte er, was er angerichtet hatte. Sasuke trat einen Schritt auf Sakura zu und legte die Decke auf sie. Wenigstens wusste er jetzt, dass sie ihn nicht vergessen hatte, ihn immer noch liebte. Er konnte sich kaum zurückhalten, beließ es dann aber doch bei einem Kuss auf die Stirn und einer leisen Erwiderung ihrer Worte. Doch wohin sollte er gehen? Er konnte nicht in das Uchiha-Anwesen gehen, denn dort waren zu viele Erinnerungen an seine schreckliche Vergangenheit. Also beschloss er, hier zu bleiben. Nur für diese eine Nacht. Doch zuerst musste Sasuke seine Latte loswerden. Er drehte sich um und begutachtete die Inneneinrichtung in Sakuras Haus. Gewaltsam versuchte er sich auf die schicke Einrichtung zu konzentrieren um sich abzulenken. Das Blut verteilte sich auch langsam wieder in ALLE Körperteile und Sasukes Kopf wurde klarer. Bis er ein Bild vom ehemaligen Team 7 sah. Naruto, Kakashi, Sakura und er, Sasuke. Damals, da war er noch ein Eisklotz. Nach außen und vor allem innen. Man konnte es auf dem Bild deutlich erkennen, wie er teilnahmslos dastand. Doch jetzt hatte er seine Rache gehabt. Jetzt hatte er nur noch ein Ziel: Den Uchiha-Clan wieder aufzubauen. Und dafür wollte er niemand anderen als Sakura. Er stapfte wieder die Treppen hoch, entledigte sich seiner Kleidung bis auf die Boxershorts und legte sich neben Sakura in das große Bett. Doch schlafen konnte Sasuke nicht. Zu viele Gedanken quälten ihn. Er dachte nach, bis ihm eine Lösung für all seine Probleme einfiel und er beruhigt die Augen schloss. Alles würde gut werden. Ja. So dachte er zufrieden und fiel in einen tiefen traumlosen Schlaf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)