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Nenne mich beim Namen

Gintoki x Kamui
von

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Nenne mich beim Namen

Gintokis Augenbraue zuckte gefährlich, während Kagura einige merkwürdige Geräusche von sich gab. Sie versuchte aus der Jump vor zu lesen und scheiterte kläglich daran. Wie kam man überhaupt auf die Idee einen Manga vorzulesen? Aber Gintoki durfte nicht einmal seine geliebte Jump selber halten, sonst wurde Kagura wieder wütend. Schon drei Tage lang lag der Lockenkopf in seinem Futon und wurde von Kagura und Shinpachi gesund gepflegt. Besser gesagt: die beiden versuchten es. Und auch daran scheiterten sie ebenfalls, fand Gintoki. Lieber würde er von einem schönen Mädchen gepflegt werden und nicht von zwei minderjährigen Rotzgören. Woher sich Gintoki diese Erkältung eingefangen hat wusste er nicht. Es war ihm auch ziemlich egal, so lange sie schnell wieder verschwand. Eigentlich sollte es ihm schon wieder besser gehen, doch sein Kopf dröhnte noch immer, er bekam hin und wieder Hustanfälle, seine Nase lief und er sah alles ein wenig verschwommen. Selbst Kaguras Stimme klang in seinen Ohren ein wenig anders. Oder aber sie verstellte sie um die Kampfgeräusche besser rüber zu kriegen. Klappte aber nicht.

„Oi, oi, Kagura-chan, lass mich selbst lesen! Wenn du es vorliest kann ich mir gar nichts richtig vorstellen!“ Auffordernd streckte Gintoki Kagura seine Hand entgegen, die ihm nur einen strengen Blick zuwarf.

„Du bist krank, Gin-chan, du kannst nicht lesen.“

„Ich habe nur eine Erkältung und hab nicht das Lesen verlernt!“

„Kagura-chan macht sich nur Sorgen um dich“, ertönte Shinpachis Stimme, der nun den Raum betrat und das nasse Tuch auf Gintokis Stirn auswechselte. „Du liegst nun schon drei Tage hier und es geht dir kein bisschen besser.“

„Vielleicht solltest du mir Süßigkeiten kaufen. Wie sagt man immer: Süßigkeiten sind die beste Medizin.“

„Nein, so heißt es nicht! Man sagt, dass schlafen die beste Medizin sei. Genau das solltest du auch tun“, meckerte Shinpachi den Silberhaarigen an und schob seine Brille ein Stückchen weiter nach oben.

„Ich liege und schlafe die ganze Zeit. Es ist unmöglich, dass ich jetzt noch einschlafen kann. Lasst mich lieber meine Jump lesen“, versuchte es Gintoki, um seine geliebte Zeitschrift vielleicht doch in Ruhe lesen zu können. Doch natürlich half das nichts und Kagura versuchte sich weiter daran aus erwähntem Magazin vorzulesen. Gintoki musste sich gedanklich verbessern. Es war ihm nicht mehr egal, wie es zu dieser Erkältung gekommen ist! Er würde den Verantwortlichen umbringen! Ganz sicher!
 

„Also, ich habe dir die Suppe in den Herd gestellt, dir eine Wärmflasche gemacht und dein kaltes Tuch gewechselt. Brauchst du sonst noch etwas?“, fragte Shinpachi und schulterte eine Tasche.

„Ja, ich will mitkommen“, quengelte Gintoki und legte seinen Kopf in den Nacken um den Brillenträger ansehen zu können. „Nimm mich mit, Vierauge.“

„Vergiss es. Du bist krank, Gin-chan, oder weißt du das nicht mehr?“

„Wie kann ich das nicht wissen, wenn ihr mich jede Minute daran erinnert?! Und jetzt nehmt mich mit!“

„Das geht nicht, Gin-chan. Wir wollen Spaß haben und du würdest uns nur davon abhalten, weil du uns und die anderen mit deinen Bakterien verseuchen würdest“, sagte Kagura, die an einem Sukonbu knabberte.

„Wie unsensibel war das denn?! Was denkt ihr von mir?!! Jetzt nehmt mich schon zu diesem blöden Fest mit! Oi-... Oi, geht nicht einfach weg! Wehe ihr haut einfach ab! Schaltet das Licht wieder ein! Kommt zurück...“ Gintoki hörte wie die Tür zugeschoben wurde und blieb kurz still. „O- Okay, Leute, ernsthaft, das ist nicht witzig. Ich werde mich hier zu Tode langweilen. Hört ihr? Ihr könnt jetzt ruhig zurück kommen um mich abzuholen und mitzunehmen... Kagura-chan? Shinpachi?“ Doch nur das Ticken der Uhr, die im Wohnzimmer hing, antwortete ihm. Die Beiden haben selbst Sadaharu mitgenommen. „Wisst ihr was? Geht doch alleine zu diesem bescheuerten Fest! Ich wollte sowieso nie mit! Hoffentlich habt ihr keinen Spaß, fallt hin und brecht euch was!!“ Gintoki ignorierte dabei gekonnt, das ihn niemand hören konnte.

Es vergingen einige Minuten in denen Gintoki nur an die Decke starrte, umgeben von Dunkelheit. Er könnte auch einfach aufstehen und das Licht anmachen, doch dafür war er entschieden zu schwach und einfach nur zu faul. Kagura, Shinpachi und er haben schon vor einige Wochen entschieden, dass sie zu dritt auf dieses Fest in Edo gehen wollten. Letztes Jahr sind sie schließlich auch zusammen gegangen. Doch nur weil Gintoki ein wenig verhindert war – wegen dieser blöden Erkältung – lassen sie ihn eiskalt hier! Dafür bekamen sie halt kein Lohn diesen Monat! Es war Gintoki auch ziemlich egal, dass er die beiden noch nie bezahlt hat. Kagura fraß ihm sowieso bald die Haare vom Kopf, es wäre also lebensmüde ihr auch noch Gehalt zu geben. Das meiste Geld von Gintoki gab sie sowieso nur für ihr Sukonbu aus. Gintoki seufze und drehte sich auf die Seite. Okay, er wäre wirklich gerne mitgekommen.

So vergingen noch einige weitere Minuten – Gintoki döste ein wenig vor sich hin – bis sich die Haustür aufschob. Der Lockenkopf drehte sich um und sah durch dem Türschlitz, dass das Licht im Wohnzimmer angemacht wurde. Dann öffnete sich auch seine Tür. Er musste gegen das Licht anblinzeln um überhaupt ein wenig erkennen zu können. Seine Sicht war noch immer verschwommen, trotzdem konnte er die bekannten orangen Haare wahrnehmen und das leuchtende Blau der Augen.

„Oi, Kagura-chan, hast du dich doch dazu entschieden mich mitzunehmen?“ Gintoki blinzelte ein paar mal und erkannte, dass etwas nicht stimmte. Ist Kagura gewachsen? Und seit wann trug sie schwarz?

„Ich bin enttäuscht, dass du dich anscheinend nicht mehr an mich erinnerst, Samurai-san“, ertönte eine männliche Stimme, die ganz sicher von der Person vor ihm ausging. Gintoki stemmte sich auf seine Unterarme und überlegte fieberhaft wo er sein Holzschwert hingelegt hat.

„Du bist doch der große Bruder von Kagura-chan, nicht? Wie war noch einmal dein Name?“ Langsam erkannte Gintoki auch ein paar mehr Details von seinem Gegenüber, der noch immer bewegungslos da stand, mit seinem Schirm in der Hand. Gintoki versuchte sich ganz aufzurichten, was jedoch scheiterte. Seine Arme gaben nach und er fiel wieder zurück ins Kissen. Er vernahm ein leises Lachen und biss sich auf die Unterlippe um nichts beleidigendes zu sagen.

„Kamui.“

„Huh? Was?“

„Mein Name. Ich heiße Kamui. Ich glaube, ich muss dir dazu verhelfen meinen Namen zu merken. Immerhin bin ich derjenige, der dich töten wird.“ Gintoki zog missbilligend seine Augenbrauen zusammen. Also wollte dieser idiotische Alien-Bruder ihn töten? Er war zu schwach um sich zu wehren und eine Waffe hatte er auch nicht. Wo hat er bloß sein blödes Schwert hin gepackt? Warte! Hat Shinpachi es ihm nicht abgenommen? Wo hat dieses Vierauge seine Waffe hingelegt?

„Eigentlich bin ich hier her gekommen um dich zu einem Kampf aufzufordern, aber in deinem jetzigen Zustand wäre das viel zu langweilig. Trotzdem kann ich nicht leugnen, dass mich dein Anblick ziemlich amüsiert. Der große, starke Samurai, der Housen besiegt hat, wird von einer Grippe in die Knie gezwungen.“ Kamui kam auf Gintoki zu, stieg über ihn und ließ sich einfach auf sein Schoss nieder. Der Lockenkopf wollte zurück weichen, doch er war zu schwach. Trotzdem schob er es einfach auf Kamuis Gewicht.

„Ich könnte nun alles mit dir anstellen und du kannst dich nicht einmal dagegen wehren.“ Kamui leckte sich über die Lippen und beugte sich zu Gintokis Gesicht runter. „Ja, ich denke, dass könnte mir gefallen.“

„W- Warte mal! Tu nichts, was du später bereuen könntest, Kind!“, stotterte Gintoki vor sich hin und presste sein Kopf gegen sein Kissen um Kamui irgendwie zu entkommen. Ihre Gesichter waren ihm eindeutig zu nah. Jedoch schien Kamui die Anrede von Gintoki gar nicht zu gefallen.

„Sag meinen Namen“, forderte der Yato und stemmte beide Hände neben Gintokis Kopf. Gintoki verstand nicht, warum der Kleine so heiß darauf war, dass er ihm beim Namen nennen sollte. Vielleicht weil er sauer war, dass er ihn vergessen hat?

„Hör mal, i-“, fing Gintoki an zu sprechen, wurde jedoch unterbrochen. Von einem Mund. Kamui drückte seine Lippen unangenehm fest auf Gintokis. Der Silberhaarige keuchte überrascht auf und spürte die Zunge, die sich in seiner Mundhöhle drängte. Er hatte keine Chance seinen Kopf zur Seite zu drehen oder die fremde Zunge zurück zu drängen. Also beschloss er einfach auf den unangebrachten Besucher drauf zu beißen. Tatsächlich klappte diese Methode und Kamui zog sich zurück. Er brachte auch wieder Abstand zwischen ihren Gesichtern und legte seine Finger auf seine Zunge.

„Du hast mich gebissen“, sagte er unnötigerweise und bedachte Gintoki mit einem ärgerlichen Blick.

„Natürlich! Was fällt dir ein mich... mich... Was fällt dir ein! Ein Junge deines Alters macht so etwas nicht!“ In diesem Moment fiel Gintoki ein, dass er überhaupt nicht wusste wie alt Kaguras Bruder war. Vielleicht 15 oder 16? Er sah jedenfalls viel zu jung aus.

„Was? Etwa andere küssen?“

Gintoki versuchte das Blut zu ignorieren, dass in seine Wangen schoss. Dank seiner sowieso schon roten Wangen – woran das Fieber schuld war – merkte Kamui nichts davon. Der Samurai hasste diese Situation gewaltig! Er ließ sich von einem jüngeren und kleineren Jungen dominieren. Und alle drei Sachen waren schlimm! Außerdem war dieser Junge auch noch der große Bruder von Kagura und ein Yato. Gintoki hätte noch einige negativen Eigenschaften aufzählen können, doch er wollte nun wirklich nicht daran denken.

„Ja, genau! Man überfällt nicht einfach so ältere und kranke Leute! Das ist respektlos. Außerdem bist du viel zu jung für solche Aktionen! Du solltest noch mit Autos spielen oder so.“ Kamui zog skeptisch eine Augenbraue nach oben.

„Ich bin schon 18“, informierte er den Samurai.

„Oh...“ Er war ja genauso alt wie Okita.

„Wie 'oh'? Wie alt hast du mich denn geschätzt, Samurai-san?“

„Jünger“, antwortete Gintoki kurz und knapp und konnte sehen wie Kamui seine Augen verdrehte. Jedoch bohrte der Yato nicht weiter nach.

„Jetzt wo du mein Alter kennst, können wir uns ja nochmal küssen.“

„Zur Hölle nein! Dein verdammtest Alter ist nicht das einzigste was dagegen spricht!!“ Gintokis Hände legten sich auf Kamuis Brust und er versuchte den Yato von sich runter zu schieben. Jedoch rührte sich der Kleinere kein Stückchen.

„Bist du so zurück haltend, weil ich dich eigentlich töten will?“, wollte Kamui wissen und sah Gintoki amüsiert bei seinem schwachen Versuch zu den Yato von sich weg zu drücken.

„Glückwunsch, du hast einen Grund erraten. Könntest du nun endlich von mir runter gehen?“ Kamui wiegte seinen Kopf hin und her und schien darüber nachzudenken Gintokis Wunsch zu erfüllen oder nicht.

„Nein.“ Ergeben ließ Gintoki seine Hände auf seinen Futon fallen. „Ich wollte gegen dich kämpfen, aber du könntest in deinem Zustand nicht einmal richtig ein Schwert halten. Wie glaubst du entschädigst du mich für meine lange Reise und den zerstörten Erwartungen?“

„Wieso sollte ich dich entschädigen!? Du willst unbedingt gegen mich kämpfen und nicht ich gegen dich! Außerdem kann ich nichts dafür, dass irgendein Idiot mich wahrscheinlich angesteckt hat.“

„Gut, machen wie einen Deal. Du wirst wieder gesund und ich komme in ein paar Tagen wieder zu dir. Dann kämpfen wir.“

„Habe ich denn eine Wahl?“

„Nicht wirklich.“ Kamui setzte wieder sein Lächeln auf, das ihn unschuldig wirken lässt. Doch natürlich wusste es Gintoki besser. Er mochte Kagura um Längen mehr als ihren idiotischen Bruder. „Natürlich kann ich auch hier bleiben und dich selbst gesund pflegen“, bot Kamui an.

„Nein! Nein, nein nein! Geh, ruhig und komm später wieder!“, rief Gintoki aus. Als wollte er den Typen länger als nötig ertragen!!

„Dann musst du noch ein Kuss über dich ergehen lassen“, meinte der Yato und Gintoki sah ihn skeptisch an.

„Wieso bist du so verdammt heiß darauf einen älteren Mann zu küssen?“ Das Wort 'Mann' betonte Gintoki mit Absicht stark. Doch Kamui lächelte ihn nur an, beugte sich vor und drückte seine Lippen diesmal sanfter auf Gintokis. Dieser machte nicht den selben Fehler wie vorhin und hielt seinen Mund geschlossen. Doch Kamui schien nicht darauf aus zu sein den Kuss intensivieren zu wollen und löste sich nach einigen Sekunden wieder von dem Samurai. Er stand auf und ging zur Tür.

„Werde schnell gesund, Samurai-san. Wir sehen uns dann in einigen Tagen.“ Kamui schenkte Gintoki noch ein gespieltes, unschuldiges Lächeln und schob die Tür zu. Gintoki sah noch, wie Kamui das Licht ausschaltete und hörte wie die Wohnungstür zugeschoben wurde. Dann seufze er getrost aus und drehte sich wieder auf die Seite. Er sollte diese Begegnung einfach vergessen. Ja, das wäre das beste. Vielleicht hatte er ja Glück und Kaguras großer Bruder starb bevor er ihn noch mal besuchen kam? Gintokis Zeigefinger fuhr über seine Lippen und er vergrub sein Gesicht in sein Kissen. Wieso hat Kamui nur immer auf einen Kuss bestanden? Gintoki wusste, dass Kamui ihn als seine Beute ansah. Aber doch nicht so! Oder war das bei Yatos anders? Aber Kamui hat anfangs klar gemacht, dass er nur gegen Gintoki kämpfen und ihn töten wollte. Wie der Silberhaarige es auch drehte und wendete, er verstand diesen Idioten einfach nicht. Wie auch? Er war mit Kagura verwandt.
 

Gintoki streckte sich und lief, glücklich lächelnd, durch die Straßen Edos. Endlich durfte er sein Futon verlassen und wieder alleine herum laufen. Seine Erkältung hat sich wohl auch von ihm verabschiedet und hat nur einen noch leichten Husten hinterlassen, den er erfolgreich vor Kagura und Shinpachi verstecken konnte. Beiden hat er natürlich nicht von dem Besuch von Kamui von vor zwei Tagen erzählt. Er würde ihnen vermutlich nur Sorgen bereiten, wenn sie erfahren würden, dass der Junge ihn bald töten wollte. Falls er das überhaupt schaffen sollte. Der Kleine sah zwar nicht sonderlich stark aus, doch Gintoki hatte das mulmige Gefühl, dass er sogar Housen hätte besiegen können. Die Yatos hatten sowieso alle Monsterkräfte. Allein deswegen würde Kamui kein einfacher Gegner werden. Gintoki schüttelte seinen Kopf und betrat einen Laden. Er sollte wirklich aufhören sich Gedanken über diesen Jungen zu machen. Im Moment gab es wichtiger. Und zwar die süße Sünde, die die Kellnerin vor ihm abstellte. Sein heiß geliebter Schokoladen Parfait. Er genoss jeden einzelnen Löffel, bevor er sich wieder auf dem Nachhauseweg machte. Kagura packte gerade einige wenige Sachen in einen kleinen Rucksack.

„Du kommst auch ohne mich zurecht? Stell keinen Blödsinn an, Gin-chan.“

„Von wegen Blödsinn! Du bist diejenige die Blödsinn anstellt und jetzt hau endlich ab.“ Kagura bleckte Gintoki noch die Zunge und verschwand dann aus der Wohnung.

„Huh? Wo geht denn Kagura hin?“, fragte Shinpachi der die Wohnung gerade betrat und sich zu Gintoki aufs Sofa setzte.

„Sie übernachtet bei einer Freundin. Hat sie dir das nicht erzählt?“, informierte Gintoki den Brillentragenden Jungen oder auch die Jungentragende Brille.

„Nein, muss sie wohl vergessen haben. Dann sind wir heute wohl nur zu zweit, was? Obwohl ich dann auch gleich los muss. Ich hab noch eingekauft, also solltest du genug Essbares im Kühlschrank haben, Gin-san.“

„Hört auf mich so zu behandeln, als würde ich ohne euch nicht zurecht kommen! Ich habe vor euch hier auch alleine gelebt!“

„Ich mache mir nur ein wenig Sorgen um dich Gin-san. Deine Erkältung ist noch immer nicht ganz weg.“

„Von wegen! Die ist schon lange weg!“ Gintoki griff nach seiner Jump und schlug sie auf, um weiter zu lesen. Ein Zeichen dafür, das die Unterhaltung für ihn beendet war. Shinpachi seufze daraufhin nur und erhob sich.

„Ich werde dann mal nach Hause gehen und Essen machen, bevor es meine Schwester tut. Bis morgen, Gin-san.“ Shinpachi ging in den Flur uns zog seine Schuhe an. Gintoki hob eine Hand zum Abschied.

„Bye und sag deiner Schwester schöne Grüße von mir.“

„Werde ich machen. Schlaf gut.“ Der Silberhaarige hörte die Tür einrasten und legte seine Jump beiseite. Dann schaltete er den Fernseher ein, um noch ein wenig von Ketsuno Ana zu schwärmen. So vergingen ein paar Stunden und es wurde schon recht dunkel draußen. Gintoki beschloss sich schlafen zu legen und zog sich um. Gerade als es sich Gintoki gemütlich machen wollte, öffnete sich sein Fenster und eine Gestalt sprang herein. Reflexartig griff Gintoki nach seinen Holzschwert und sprang auf, in Kampfposition.

„Wie ich sehe geht es dir schon besser, Samurai-san“, stellte Kamui vergnügt fest und betätigte den Lichtschalter.

„Wolltest du mich nicht erst in einigen Tagen besuchen? Oder hattest du solche Sehnsucht nach mir? Es sind gerade mal zwei Tage nach deinem unangemeldeten Besuch vergangen“, erinnerte Gintoki den Yato. Dieser hat nur sein übliches Lächeln aufgesetzt und lehnte sich gegen die Wand.

„Vielleicht hast du ja recht. Um ehrlich zu sein konnte ich es kaum erwarten, endlich gegen dich kämpfen zu dürfen. Und wie ich sehe geht es dir prächtig.“ Gintoki lachte kurz trocken auf und senkte sein Schwert wieder. Jeder würde ihn für einen Schwachkopf halten, doch Gintoki wusste, dass dieser Junge ihn nicht einfach so angreifen würde. Sonst hätte er ihn schon vor zwei Tagen umgebracht.

„Du musst wohl einen ziemlichen Fabel für die Nacht haben, wenn du immer vorbei kommst, wenn ich schlafen will.“

„Nicht wirklich, ich mag die Sonne nur nicht besonders. Das sollte bei meiner Rasse jedoch verständlich sein. Wie auch immer, nimm ein richtiges Schwert zur Hand und lass uns irgendwo hingehen wo wir ungestört kämpfen können. Ohne Unterbrech-“, Kamui unterbrach sich selbst, hielt sich eine Hand vor den Mund und nieste. Dann folgte ein Husten. Kamui stieß sich von der Wand ab und öffnete den Mund um weiter zu reden, als er anfing zu schwanken.

„Oi, oi, was ist denn los?“ Gintoki sah seinen Gegenüber fragend und misstrauisch an. Als Kamui drohte nach vorne umzufallen, schnellte der Silberhaarige vor und fing ihn auf. Kamui sah auf und Gintoki bemerkte dessen roten Wangen. Er legte eine Hand auf Kamuis Stirn und hob beide Augenbrauen. „Du scheinst Fieber zu haben.“

„R- Red kein Quatsch!“ Kamui stemmte sich von Gintoki ab, hatte aber kaum Kraft sich richtig von ihm weg zu drücken. Er schwankte wieder und knallte mit dem Kopf gegen Gintokis Brust. Seine Augen weiteten sich geschockt. Was war denn los? Wieso hatte er keine Kraft mehr?! Er war doch ein Yato! Es ist unmöglich, dass er so schwach war!

„Was ist denn? Plötzlich keine Kraft mehr?“, ärgerte Gintoki ihn und Kamui schlug mit seiner Faust gegen die Schulter des Lockenkopfes. Dieser keuchte kurz schmerzerfüllt auf, lachte dann jedoch sichtlich amüsiert. Kamui grummelte unzufrieden. Eigentlich hätte sein Schlag Gintokis Schulter brechen sollen, aber dieser würde höchstens einen blauen Fleck davon tragen. Wie war es möglich, dass seine Kraft plötzlich so rapide abnahm? Gut, er hat sich in den letzten zwei Tagen ein wenig komisch gefühlt, aber nicht so, dass seine Kräfte verschwunden waren.

„Wie-... Wie ist das möglich?...“, murmelte Kamui vor sich hin und versuchte noch einmal sich von Gintoki weg zu drücken.

„Das hast du davon, dass du mich unbedingt küssen wolltest, Junge.“ Kamui sah ärgerlich zu dem Samurai auf.

„Hör auf mir etwas vorzuwerfen, Samurai!“

„Ich werfe dir nichts vor, ich sage dir nur die Wahrheit. Es ist ziemlich sicher, dass du dich bei mir angesteckt hast.“ Gintoki griff unter Kamuis Kniekehlen und hob ihn hoch. Dieser protestierte laut, wurde jedoch ignoriert. Dann legte Gintoki den Kranken auf sein Futon ab.

„Hey, was wird das?!“, wollte Kamui wissen, doch Gintoki verschwand einfach aus dem Raum. Kamui blieb liegen und sah, sichtlich verärgert, an die Decke. Er war noch nie krank oder erkältet. Genau deswegen wusste er nicht, wie sich eine Grippe bei ihm auswirkte. Vielleicht hätte er mal Abuto fragen sollen. Ob jeder Yato so empfindlich auf Krankheitserreger war? Trotzdem bereute Kamui die Küsse nicht. Kamui sah zur Seite, als Gintoki wieder kam und eine Schüssel neben ihn abstellte. Er fischelte ein Tuch aus diese und wrang es aus. Dann legte er es Kamui auf die Stirn, der kurz wegen der plötzlichen Kälte zusammen zuckte. „Ich habe dich gefragt was das werden soll“, erinnerte Kamui den Silberhaarigen.

„Ich versorge einen Kranken“, antwortete Gintoki und holte einen zweiten Futon aus seinem Wandschrank. Er sagte das so sorglos, als würde es ihm gar nicht interessieren, dass sie eigentlich Feinde waren. Nachdem Gintoki den Futon aufgerollt hat und sich eine Decke geholt hat legte er sich hin. „Das mit unseren Kampf musst du wohl verschieben“, murmelte er müde und schlief schnell ein. Kamui sah noch eine Weile Gintokis Hinterkopf an. Er muss verrückt sein, einfach zu schlafen, im selben Raum mit einem verfeindeten Yato, dem er auch noch den Rücken zugewendet hat. Kurz glitt Kamuis Blick auf sein Schirm. Nein, er würde den Samurai nicht im Schlaf umbringen. Er wollte einen ehrlichen und aufregenden Kampf und wenn er wegen dieser blöden Erkältung warten musste, dann war das eben so.
 

Gintoki wachte früh auf und blickte als erstes auf den Yato, der tief und fest zu schlafen schien. Er wechselte noch einmal das Tuch auf Kamuis Stirn und verschwand dann im Bad um seinem morgendlichen Geschäft nachzugehen. Dann hörte er schon wie die Haustüre aufgeschoben wurde.

„Guten Morgen, Gin-san“, rief Shinpachi und machte sich auf den Weg zu Gintokis Zimmer. Dieser kam jedoch aus dem Bad.

„Hey, Shinpachi.“ Gintoki war nicht wirklich scharf darauf, dass Shinpachi – und vor allem Kagura – von Kamui erfuhren, aber früher oder später würden sie es wohl so oder so raus bekommen.

„Schon wach?“, fragte Shinpachi erstaunt und wandte sich von Gintokis Zimmertür ab. „Soll ich Frühstück machen?“

„Mach viel!“, rief Kagura, die gerade in den Flur stürmte.

„Wieso bist du schon hier? Sind Übernachtungen nicht dafür da, dass man lange mit seiner Freundin auf bleibt, über Jungs redet und ausschläft?“, fragte Gintoki und setzte sich aufs Sofa. Shinpachi verschwand derweil in der Küche.

„Ging nicht, da sie in die Schule musste. Gin-chan, wieso gehe ich eigentlich nicht in die Schule?“ Gintoki starrte das Mädchen vor sich eine Weile an. Es wusste darauf keine Antwort.

„Wieso durftest du bei ihr übernachten, wenn sie am nächsten Tag Schule hat?“, stellte er also seine Gegenfrage und darauf wusste Kagura keine Antwort. Sie saßen sich also eine Weile gegenüber und schwiegen sich an. Bis sich Sadaharu erhob, sich streckte und ein jaulendes Gähnen von sich gab. Kagura sprang erfreut auf und legte ihre Arme um den großen Hals des Riesenhundes.

„Guten Morgen, Sadaharu. Hast du gut geschlafen?“, fragte sie das Tier, das, als sie es wieder frei lies, einfach an ihr vorbei ging, zu Gintokis Zimmertür. Vor dieser setzte er sich hin und fing an zu bellen. „Huh? Was ist denn los, Sadaharu?“

„A- Ach, er will bestimmt nur die Tür begrüßen“, dachte sich Gintoki aus, sprang auf und versuchte den Hund von seiner Tür weg zu schieben. Jedoch bewegte sich Sadaharu kein Stück.

„Ist etwas in deinem Zimmer, Gin-chan? Etwa eine Frau? Hast du eine fremde Frau hierher gebracht und schmutzige Dinge getan?“

„Nein, natürlich nicht! Selbst wenn geht es dich nichts an!“, rief Gintoki empört aus.

„Was ist denn los?“, mischte sich nun auch noch Shinpachi ein, der auf die drei zukam. Kagura griff nach Gintokis Tür und zog sie mit einem Ruck auf. Ihre Augen weiteten sich geschockt und sie trat einen Schritt zurück.

„H- Hör zu, Kagura-chan. Er kam gestern Nacht einfach in mein Zimmer und ist umgekippt. Versteh das nicht falsch, ja?“ Kagura schüttelte langsam den Kopf und auch Shinpachi sah den Jungen, der schlafend in Gintokis Raums lag, geschockt an.

„Gin-san, das ist doch...“

„Das ist mein dummer Bruder! Wieso ist er hier?! Wieso hilfst du ihm?!“ Wütend blickte Kagura Gintoki an, der nur abwehrend die Hände hob.

„Ich hätte ihn doch nicht einfach so auf dem Boden liegen lassen können.“

„Doch hättest du! Du hättest ihn auch einfach umbringen können!!“, rief sie, drehte sich auf dem Absatz um und stürmte aus der Wohnung. Gintoki sah ihr mit schlechtem Gewissen hinterher.

„Shinpachi, könntest d-“

„Ich werde sie schon suchen gehen. Keine Sorge, Gin-san.“ Shinpachi schenkte Gintoki ein seichtes Lächeln und rannte Kagura dann hinterher. Sadaharu bellte einmal und legte sich dann neben Kamui. Gintoki seufze und fuhr sich durch sein lockiges Haar.

„Sie hat recht“, gab Kamui plötzlich von sich. „Du hättest mich auch einfach umbringen können. Wieso hast du es nicht getan? Wegen deiner Ehre als Samurai?“

„Ich könnte dich das Selbe fragen, Yato“, erwiderte Gintoki trocken und setzte sich auf Kamuis andere Seite. Auf Kamuis Lippen erschien ein Lächeln. Jedoch ein anderes als das sonst immer künstlich aufgesetzte. Es wirkte ehrlicher.

„Du vergehst gerade ein Verbrechen, indem du mir hilfst. Das ist dir klar, oder? Wenn man dich erwischen würde, würde man dich einbuchten.“ Gintoki zuckte daraufhin mit den Schultern.

„Dann ist es eben so. Ich befolge nur meine eigenen Regeln.“

„Die wären?“

„Einen Verbrecher gesund zu pflegen, zum Beispiel.“ Dieses mal war Gintoki sich sicher, dass Kamuis Lächeln ehrlich war.
 

Gintoki stand auf, streckte sich und ging zur Tür.

„Wohin willst du?“, fragte Kamui sofort.

„Ich dachte du schläfst.“

„Falsch gedacht. Wohin willst du?“ Gintoki kratzte sich am Kopf und blickte Kamui mit seinen toten Fischaugen an.

„Ich kauf mir die neue Jump“, verriet er.

„Und willst mich alleine lassen?“, fragte Kamui und seine blauen Augen nahmen einen leicht empörten Ausdruck an. „Wenn meine Schwester wieder kommt würde sie mich umbringen.“

„Das schaffst du schon alleine. Viel Glück.“ Gintoki hob die Hand und verließ die Wohnung. Kamui blickte auf die Stelle, auf der Gintoki noch vor kurzem gestanden ist und gab ein eingeschnappten Laut von sich. So blieb Kamui einige Minuten blöd liegen und sah sich im Raum um. Dann beobachtete er Sadaharu beim Schlafen. Man hörte nur das Ticken der Uhr, bis ein lauter Knall ertönte. Die Tür wurde so heftig aufgeschoben, dass Sadaharu kurz zusammen zuckte, sich herumdrehte und weiter schlief. Kamui sah zur Seite und erblickte Kagura, die im Türrahmen stand. Sie war mit zügigen Schritten bei ihrem Bruder und knallte ihm ein großen Topf vor die Nase, von dem ein leckerer Geruch ausging. Kamui öffnete seinen Mund, um zu fragen was das soll, doch Kagura kam ihm zuvor.

„Iss das und werde schnell wieder gesund, damit du dich wieder verpissen kannst und ich dich nicht mehr sehen muss!“ Kaguras Finger verkrampften sich ein wenig um die Griffe des Topfes. „Wehe du isst nicht alles auf!“ Sie stand auf und eilte wieder aus dem Zimmer. Kamui setzte sich, unter einigen Anstrengungen, auf und hörte noch wie die Tür heftig zugeschoben wurde. Er sah zu dem Topf und erblickte einen Zettel, auf dem nur eine Zeile stand. „Gute Besserung, idiotischer, großer Bruder“, las Kamui laut vor und lachte leicht. Dann fing er an die Hühnersuppe zu essen, mit einem Lächeln auf den Lippen. Bei Kamuis Magen und seinem Essverhalten dauerte es nicht lange, bis er den ganzen Topf geleert hatte. Gesättigt legte er sich wieder zurück und schloss die Augen. Kamui könnte sogar schwören, dass es ihm schon ein wenig besser ging. Vielleicht waren es auch nur Glücksgefühle. Man konnte von ihm behaupten, dass er ein kranker Mörder war, doch trotzdem mochte er seine Schwester sehr. Auch wenn sie, seiner Meinung nach, schwach war. Er wusste die Geste von Kagura wirklich zu schätzen. Mit den Gedanken an seiner Schwester schlief Kamui dann auch ein.
 

Als Kamui seine Augen öffnete begrüßte ihn Dunkelheit. Nur eine Laterne, die durch das Fenster schien, spendete ein wenig Licht. Kamui drehte sich auf die Seite und bemerkte als erstes, dass Gintoki Sadaharus Platz eingenommen hat. Der Samurai lag in einem zweitem Futon, das Gesicht zu Kamui gedreht und schien zu schlafen. Der Topf, den Kamui leer gegessen hat, wurde wohl weggeräumt und das Tuch, das auf seiner Stirn lag, war auch frisch. Der Gedanke daran, dass Gintoki ihn gesund pflegte war wirklich ein bisschen absurd, doch trotzdem machte es Kamui auf irgendeiner Weise glücklich. Der Yato schaffte es irgendwie seinen Futon an Gintokis zu schieben, ohne diesen verlassen zu müssen, und legte sich näher an den Samurai. Dann schloss er die Augen, versuchte wieder zu schlafen. Was jedoch nicht klappte. Er biss sich auf die Unterlippe und beschloss es einfach zu wagen. Eine Hand griff nach Gintokis Bettdecke, hob diese hoch und Kamui legte sich einfach mit rein. Sein Körper nahe Gintokis. Sofort spürte er die Wärme des anderen und atmete dessen Geruch ein. Gintokis Augen öffneten sich und er sah hinunter.

„Was soll das werden?“, fragte er monoton. Kamui antwortete nicht darauf, drückte seinen Kopf nur gegen Gintokis Brust. Ergeben seufze Gintoki auf und legte einen Arm um Kamui. Beide schliefen nach einer Weile auch wieder ein.
 

Die nächsten zwei Tage vergingen für Kamui viel zu schnell. Am Anfang war es zwar ein wenig holprig, doch er konnte wieder mit seiner Schwester reden, ohne dass diese ihm ständig Beleidigungen oder Morddrohungen an den Kopf warf. Sie vermieden zwar empfindliche Themen und unterhielten sich nur über alltägliches und allgemeines aber Kamui genoss diese Momente mit seiner Schwester. Meistens redeten sie sowieso über Essen.

Auch mit Shinpachi wechselte Kamui einige Worte. Der Schwarzhaarige war zwar ziemlich zurückhaltend und vorsichtig, aber Kamui fand ihn komischerweise sympathisch. Shinpachi fand ebenfalls, dass er sich einigermaßen gut mit Kamui verstand. Auch wenn er wusste, dass das nicht mehr lange der Fall sein sollte.

Kamui lernte sogar Gintokis Stalkerin kennen. Auf Gintokis Wunsch hin würde sie niemanden verraten, dass sie Kamui kurzweilig bei sich aufgenommen haben. Shinpachi erzählte das nicht einmal seiner geliebten Schwester. Ein Grund deswegen war auch deren Stalker, der Hauptmann der Shinsengumi.

Dann war da noch Gintoki. Kamui selbst wüsste nicht wie man ihre Beziehung bezeichnen könnte. Wenn andere da waren, war Gintoki ziemlich abweisend, wenn sie alleine waren unterhielten sie sich frei miteinander, wenn Kamui schlief wurde Gintoki ziemlich fürsorglich und in der Nacht teilten sie sich ein Futon. Gintoki sagte in der letzten Nacht auch gar nichts, als sich Kamui sofort an ihn gekuschelt hat, als er sich hinlegte. Er hat einfach ein Arm um ihn gelegt und den Kleineren an sich gedrückt. Genau in dieser Situation befand sich Kamui gerade und konnte nicht leugnen, dass er die Nähe des Anderen sichtlich genoss. Trotzdem ging es ihm wieder viel besser als vor drei Tagen, weswegen er auch leider wieder gehen musste. Sonst würde Abuto noch das Haus stürmen oder mit einer Yato-Armee versuchen ganz Edo zu vernichten. Kamui umfasste Gintokis Arm und schob diesen langsam von sich. Dann stand er auf, packte seine alten Klamotten und zog diese an. Danach schnappte er sich seinen Schirm und öffnete das Fenster. Kühle Luft schlug ihm entgegen und entfernt hörte er eine Katze maunzen.

„Du willst also tatsächlich gehen? Du möchtest nicht hier bleiben, bei deiner Schwester und mir?“, fragte Gintoki, den Rücken zu Kamui gedreht. Dieser wandte sich zu dem Silberhaarigen um und lächelte seicht.

„Ich bin ein Yato, ich gehöre auf das Schlachtfeld. Außerdem möchte ich eines Tages unbedingt gegen dich kämpfen und gewinnen, Samurai-san.“ Gintoki erhob sich und trat auf Kamui zu. Einen Meter vor diesem blieb er entfernt und blickte ihn eine Weile stumm an.

„Wieso wolltest du mich unbedingt küssen, als du das erste mal hier warst?“, wollte Gintoki wissen. Kamui schien zu überlegen. Er wollte nichts falsches sagen und für ihn war das Ganze auch nicht ganz verständlich. Trotzdem antwortete er.

„Du bist ein dummer, sorgloser Idiot, der trotzdem etwas anziehendes an sich hat. Ich möchte gegen dich kämpfen aber dich gleichzeitig besitzen. Du gehörst mir, Samurai-san.“ Gintoki sah sein Gegenüber überrascht an, fing dann aber an zu grinsen.

„Gintoki“, sagte Gintoki und Kamui sah den Silberhaarigen verwirrt an.

„Huh?“ Kamui kam das entfernt wie ein De ja-vu vor.

„Mein Name. Nenne mich beim Namen“, forderte Gintoki und Kamui wusste woraus Gintoki hinaus wollte.

„Du hast mich auch noch nicht beim Namen genannt“, erinnerte Kamui ihn.

„Ja, weil du mich noch nicht beim Namen genannt hast.“ Kamui sah sein Gegenüber leicht verärgert an.

„Wollen wir uns jetzt darüber streiten, wer zuerst den Namen des anderen sagt?“

„Ich habe einen Deal für dich“, sagte Gintoki plötzlich. Kamui nickte langsam. Soll das jetzt ein schneller Themawechsel sein? Und wenn ja, wieso? „Wenn ich unseren Kampf gewinne, dann wirst du bei mir und Kagura bleiben.“ Überrascht sah Kamui Gintoki in die Augen. Er meinte es ernst. Dann schlich sich jedoch ein Lächeln auf Kamuis Lippen.

„In Ordnung. Wenn ich gewinne, dann beanspruche ich dich ganz alleine für mich.“ Gintoki nickte einverstanden.

„Und wie besiegeln wir unseren Deal?“, fragte Gintoki und beide sahen sich kurz in die Augen. Dann traten sie jeweils einen Schritt nach vorne, Gintokis Hände umfassten Kamuis Gesicht und dessen Arme schlangen sich um Gintokis Nacken. Dann pressten sich ihre Lippen aufeinander. Gintoki leckte mit seiner Zunge über Kamuis Lippen und dieser öffnete seinen Mund. Gintokis Zunge strich kurz über Kamuis, bevor sich beide voneinander lösten.

„Wir werden uns wiedersehen, Gintoki.“ Als Kamui Gintoki mit Namen ansprach musste dieser anfangen zu schmunzeln.

„Das will ich hoffen, Kamui.“ Kamui schenkte Gintoki noch ein ehrliches, glückliches Lächeln, bevor er auf das Fensterbrett sprang und von dort auf die Straße.

Gintoki konnte nicht leugnen, dass er diesen Idioten auf irgendeiner verrückten Weise mochte und dieses mal war es ihm wirklich egal wieso. Ihren anstehenden Kampf würde er jedenfalls gewinnen. Das nahm er sich fest vor.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Currymouse
2013-10-31T11:34:21+00:00 31.10.2013 12:34
Also, es könnte möglicherweise sein, dass dieser Kommentar nicht mehr gelesen wird, aber sowas tolles unkommentiert zu lassen sehe ich nicht ein ^^. Super geschrieben!!!!!!!!
Auch wenn ich Kamui noch nicht kennengelernt habe, kann ich dich nur loben.

Tsüss!!!
Antwort von: abgemeldet
03.11.2013 00:20
Ich freue mich wirklich auf dein Kommentar und danke dir herzlich dafür ;D

Ich hoffe, dass du Kamui bald kennenlernen wirst, und dass er dir genauso sympathisch ist wie mir.

LG


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