Bilder der Vergangenheit von abgemeldet (Criminal Minds - Fanfic) ================================================================================ Kapitel 7: Entscheidungen ------------------------- Daniel hatte den Raum betreten und sah sein Opfer am Boden liegen. Die junge Frau würde nicht mehr die Kraft aufbringen sich jetzt noch zu wehren. Er grinste. Sie hatte es nicht anders verdient. Sie hatte alles zerstört – seine Familie, sein Leben. Sein Vater war alles was er noch hatte, alles was er liebte. Diese Frau hatte ihn ins Gefängnis gebracht, sie würde dafür bezahlen. Er trat an die Schwarzhaarige heran und kniete sich neben sie. Sie lag zusammengekrümmt auf der Seite. Er drehte sie herum. Erst jetzt fiel ihm auf, dass sie nicht mehr gefesselt war. Er wollte seine Pistole ziehen, doch er war zu langsam. Die junge Frau hatte sich auf ihn gestürzt. Sie schnitt ihm mit einer Scherbe in die Arme. Der Mann fiel zu Boden. Er war von dem Angriff seines Opfers überrascht worden. Er versuchte ihre Angriffe abzuwehren. Er schlug um sich, doch Jessica schlug weiter auf ihn ein. Sie erwischte ihn mit der Scherbe im Gesicht. Die 25-Jährige brachte ihre ganze Wut mit in die Schlägerei. Sie wollte, dass er bezahlte. Daniel konnte ein paar gezielte Treffer ausführen und schaffte es die junge Frau mit einem Schlag in die Magengegend von sich zu werfen. Er beugte sich über sie und zog endlich seine Waffe und richtete sie auf Jessica. Sie zeigte keine Angst. Sie war auf solche Situationen vorbereitet und hatte gelernt, wie man seinem Gegenüber die Waffe abnahm. Die Theorie in die Praxis umzusetzen war allerdings nicht immer so einfach. So entstand ein kurzes Gerangel um die Waffe. Am Ende hielt Jessica sie in der Hand. Es hatte sich ein Schuss gelöst. Sie hatte Daniel ins Bein geschossen. Ihr Halbbruder ließ von ihr ab und hielt sich das schmerzende Bein. Jessica stand auf und zielte mit der Waffe auf ihn. Es wäre ein leichtes ihn einfach zu erschießen. Er hatte es nicht anders verdient. Warum sollte sie ihn am Leben lassen? Er hatte gemordet, er betrachtete Frauen nur als niedere schwache Wesen. Jessica sah das Gesicht eines lachenden Mannes vor sich. Sie drückte ab und schoss dreimal. Die Türen sprangen auf und die Kollegen der BAU stürmten herein. Sie sahen Jessica wie sie mit der Waffe auf den Mann zielte. Doch Daniel lebte. Jessica hatte ihn nicht getroffen. Oder hatte sie absichtlich vorbeigeschossen? Jessica atmete tief durch. Hotch war auf sie zugegangen. Er wollte, dass sie die Waffe ablegte. „Jessica, Sie können die Waffe ablegen. Er kann jetzt niemanden mehr was tun“, redete Hotch beruhigend auf die junge Kollegin ein. „Die ... die ist gemeingefährlich. Nehmen Sie ihr bloß das Ding ab, sie tötet mich“, stammelte Daniel. Er lag vor Jessica am Boden. „Hast du jetzt Angst? Eigentlich hast du es nicht anders verdient, ich sollte dich erschießen“, sagte Jessica zu ihrem Halbbruder. Derek war ebenfalls an Jessica herangetreten. Er wollte, dass die junge Kollegin keinen Fehler machte. Was ihn wunderte war, dass Jessica ruhig – beinahe gelassen wirkte. „Jess, wir haben ihn. Du musst das nicht tun“, sprach Derek und trat einen weiteren Schritt an die 25-jährige heran. „Aber weißt du, du bist nicht der den ich will“, sagte Jessica an den am Boden liegenden Mann gerichtet und ließ die Waffe sinken und zu Boden fallen. Ein paar Polizisten führten Jessica’s Halbbruder ab. Die junge Frau saß vor der Tür der Werkstatt. Ihr Arm schmerzte, doch sie ignorierte den Schmerz. Die Kollegen sahen Jessica sorgenvoll an. Sie seufzte. „Seht mich nicht so an. Ich lebe schließlich noch. Ich hab wirklich schon schlimmeres erlebt“, meinte sie. „Die Wunden sehen trotzdem schlimm aus. Aber der Krankenwagen kommt gleich. Im Krankenhaus kannst du dich erst mal erholen“, sprach JJ. „Eigentlich der letzte Ort an dem ich gerade sein will… Dort hat man zu viel Zeit zum Nachdenken – zum Nachdenken über meine … verkorkste Familie“, entgegnete Jessica. „Hey dafür kannst du nun wirklich nichts. Außerdem hast du deine Schwestern und die sind doch…“, begann JJ. „… das Beste was ich habe und das Beste was mir passieren konnte“, beendete Jessica den Satz. Zum ersten Mal sahen die Kollegen ein echtes Lächeln bei der jungen Frau. Die Sanitäter trafen endlich ein und versorgten die Wunden der 25-Jährigen. Dann wurde sie ins Krankenhaus gebracht. Ihre Kollegen waren froh, dass es vorbei war. „Man, bin ich froh, dass es vorbei ist“, meinte JJ erschöpft. „Ich auch. Ich hoffe, dass ich endlich mal wieder ausschlafen und ausspannen kann“, stimmte Derek zu. Das Team der BAU war wirklich erschöpft und ausgelaugt. Der Fall hatte ihnen einiges abverlangt. Doch Sie hatten gute Arbeit geleistet. Hotch wusste, dass er das manchmal zu wenig würdigte. „Was glaubt ihr, warum hat sie danebengeschossen? Hätte Sie ihn noch erschossen, wenn wir nicht gekommen wären?“, überlegte Emily. „Nun das kann sie nur selbst sagen, aber ich glaube, dass sie ihn nicht erschossen hätte. Ich denke Agent Johnson hat sich für BAU entschieden“, meinte Gideon… Während Jessica im Krankenhaus lag, versuchten sich ihre Kollegen zu erholen. Vorerst war es relativ ruhig und sie hatten keinen so anstrengenden Fall. Aber jeder von ihnen wusste, dass sich das in der nächsten Sekunde ändern könnte… Jessica packte ihre Sachen. Sie wollte endlich das Krankenhaus verlassen. Ihre Kollegen waren gerade gekommen, um sie zu besuchen. „Bist du sicher, dass du nicht besser hierbleiben solltest?“, fragte Derek besorgt. „Du solltest das nicht unterschätzen. Im Krankenhaus können sie dich besser versorgen und du könntest dich erholen“, meinte JJ, die genauso besorgt war, wie die anderen. „Hey, ich bin alt genug um selbst zu entscheiden. Ich kann nicht so lange hier drin bleiben. Ich hasse nur im Bett zu liegen und nichts tun zu können. Wenn ich hierbleiben soll, dann müsst ihr mich schon ans Bett fesseln“, entgegnete Jessica und ging an ihren Kollegen vorbei. Vor dem Krankenhaus setzte sie sich auf eine Bank und lehnte sich zurück. Die Sonne schien. Es war ein schöner Tag – genau der richtige um das Krankenhaus zu verlassen. Sie wusste, dass ihre Kollegen noch ein paar Fragen hatten. Aber von selbst würde sie nicht anfangen zu erzählen. „Warum hast du ihn eigentlich nicht erschossen? Niemand hätte sagen können, dass du es nicht aus Notwehr getan hättest“, sprach Emily nach einer Weile. Jessica musste lächeln. Es wäre in der Tat einfach gewesen, doch sie hatte anders entschieden. „Weil es nur einen Mann gibt, den ich je hatte wirklich töten wollen. Das ist lange her. Er ist für mich unerreichbar. Er sitzt im Gefängnis und wird dort hoffentlich noch lange bleiben“. Es war allen klar, dass sie ihren Vater damit meinte. „Was haben Sie jetzt vor? Zweifeln Sie immer noch daran, ob die BAU die richtige Entscheidung war?“, wollte Gideon wissen. „Ich schätze so leicht werdet ihr mich nicht los“, antwortete Jessica. „Das will ich hoffen. Aber zuerst erholst du dich hoffentlich und kommst erst wieder wenn du genesen bist“, erwiderte Derek. „Nun ja zuerst muss der Prozess noch gegen … Daniel über die Bühne. Ob ich will oder nicht, leider muss ich da hin. Danach … danach mache ich Urlaub“, meinte Jessica. „Ich hoffe du hast einen guten Ort, wo du dich so richtig erholen kannst“, erwiderte Derek und grinste. „Ich glaube in dieser Hinsicht gehen unsere Vorstellungen sehr weit auseinander. Es gibt einen Ort – einen Ort von dem niemand weiß, weder David und Debbie, noch meine Schwestern. Ich werde die meiste Zeit nicht zu erreichen sein und ich werde allein sein. Aber ich werde es genießen. Es ist wohl der einzige Ort, wo ich mich so richtig entspannen kann“, entgegnete Jessica und stand auf. Ihr Abholservice war gerade gekommen. David, Debbie, Ivy und Gracie waren gekommen, um die junge Frau abzuholen. Gracie rannte auf ihre große Schwester zu und umarmte sie überschwänglich. Jessica schenkte ihrer Familie ein Lächeln. Die nächsten Tage würde sie mit ihren Schwestern verbringen und auch mit Debbie und David. Das war sie ihnen schuldig… „Urlaub, ich dachte nicht, dass sie das sagen würde“, sprach Derek seine Gedanken aus. „Nun ja, ich würde sagen, sie hat dazugelernt und sie wird garantiert nicht wiederkommen bevor sie sich hundertprozentig sicher ist, dass sie wieder fit ist und dass sie die richtige Entscheidung getroffen hat“, meinte Gideon. ----------------------- ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)