Only lies remain von Silberbullet (wenn die Wahrheit alles auf den Kopf stellt) ================================================================================ Kapitel 20: Quidditch --------------------- „Na, schon aufgeregt?“ erkundigte Harry sich bei den Corvini Zwillingen, als er sich neben sie an den Frühstückstisch setzte. Die zwei waren bis dahin die einzigen beiden aus dem Quidditchteam die in der großen Halle waren. Alle anderen waren noch im Gemeinschaftsraum oder im Bett. „Und wie!“ kam es von Sam, der sich eine Gabel voll Rührei in den Mund schob. „Aber wir hauen die von Hufflepuff trotzdem weg!“ fügte Tony mehr als nur überzeugt hinzu und rückte seinen Quidditchpulli zurecht. Nach und nach trudelten dann auch die anderen Spieler ein und setzten sich zu ihnen. Angeregt unterhielten sie sich über das in weniger als zwei Stunden stattfindende Spiel. Hermine, die gemeinsam mit Neville gekommen war, beobachtete das Spektakel mit einiger Belustigung. Sie verstand die Aufregung um dieses Spiel immer noch nicht. Ihrer Meinung nach war es immer noch halsbrecherisch und sollte mit größerer Vorsicht gespielt werden. Die Mehrheit war allerdings anderer Meinung. Da würde ihr wohl keine andere Wahl bleiben, als sich weiterhin jedes Mal sorgen um Harry zu machen, wenn er irgendeinen waghalsigen Trick abzog. „Sind die Hufflepuffs eigentlich gut?“ fragend sah Sam zu Harry, da er noch nicht viel Erfahrung hatte. Bisher hatte er sie ja nur spielen sehen und konnte es nicht so richtig vergleichen. Dafür fehlte ihm einfach das Wissen über die Art und Weise wie sie die letzten Jahre über gewesen waren. „Naja, schlecht sind die auf alle Fälle nicht. Also kein unterschätzen, bitte. Das kommt nie gut.“ Erwiderte Harry auf die Frage und verschwieg bewusst, wie das Team an sich spielte. Diese Erfahrung mussten die beiden Jungspunde selber machen. „Die packen wir schon.“ Meldete Jason sich zu Worten und ließ sich gegenüber von den Zwillingen nieder. Fröhlich tat er sich etwas von dem Bacon auf den Teller und packte es anschließend auf eine Scheibe Toastbrot. Das gehörte für ihn einfach zu einem guten Frühstück. „Hochmut kommt vor dem Fall.“ Meldete sich eine kühle Stimme zu Wort, die die Griffindors aufsehen ließ. Es war Draco Malfoy, der die Aussage des Hüters mitbekommen hatte. „Mit den Kleinkindern im Team habt ihr überhaupt keine Chance.“ Kam es gehässig von ihm worauf einige andere Slytherins lachten und nickend zustimmend. „Wir werden sehen wie das Spiel gegen euch ausgeht, wenn ihr an der Reihe seid, Malfoy. Dann lacht ihr mit Sicherheit nicht mehr.“ Mischte Hermine sich ein und legte ihr Buch zur Seite. „Das kommt ausgerechnet von jemand der nicht einmal zehn Sekunden lang auf seinem Besen gerade fliegen kann.“ Konterte der Eisprinz von Slytherin gekonnt und sah ziemlich zufrieden drein. „Naja, du bist auch im zweiten Jahr angefangen zu spielen, Malfoy. Dummerweise musstest du dich ins Team einkaufen und hast dich im Spiel gegen Griffindor ziemlich blamiert, wenn ich mich richtig erinnere.“ War es nun an Harry, der das nicht auf sich sitzen lassen wollte. Niemand beleidigte seine Freunde und erst recht nicht Hermine! Auf diese Aussage hin drehte Draco Malfoy sich um und widmete sich wieder seinem Frühstück. Ob er sich geschlagen gab oder nicht, da waren die Griffindors sich nicht so ganz einig, aber es spielte eigentlich keine Rolle. Wen interessierte schon die Meinung eines Slytherins? Die waren sowieso chronische Lügner. Glücklich lächelnd hielt Harry die Flasche Butterbier in der Hand. Mit dem Ausgang des Spiels war er mehr als nur zufrieden. Die drei Zweitklässler hatten sich verdammt gut geschlagen, für ihr erstes Spiel. Vor allem die Jäger der Hufflepuff hatten es schwer gehabt, weil die Corvini-Zwillinge ein echtes Händchen für das Treffen der Klatscher hatten. An Fred und George kamen sie zwar noch nicht heran, aber das war vermutlich nur eine Frage der Zeit. Sollte alles so weiterlaufen dann würden sie eine echte Chance auf den Quidditchpokal haben. „Du scheinst dir ein gutes Team ausgesucht zu haben.“ Mit diesen Worten ließ Hermine sich neben ihn auf dem Sofa nieder. Sie trug einen roten Quidditchpulli mit dem Griffindorlöwen drauf. „Wow, du hast dich getraut ihn anzuziehen.“ Gluckste der Schwarzhaarige und zupfte am Ärmel des Oberteils. Zwar hatte er ihr diesen zum Geburtstag geschenkt, aber er war davon ausgegangen, dass der eher im Koffer auf die Ferien warten würde, bis er getragen wurde. Hatte er sich wohl geirrt. „McGonagall erwartet, das der Pokal diesmal auf ihrem Schreibtisch steht.“ Stellte er dann anschließend noch relativ trocken fest und trank einen Schluck aus seiner Flasche. Vor der Auswahl der Quidditchspieler hatte sie ihn in ihr Büro bestellt und mit ihm über ihre Erwartungen gesprochen. „Auf dem Weg zurück zum Schloss machte sie einen ganz zufriedenen Eindruck und solange wir nicht gerade gegen die Slytherins verlieren sollte alles in Ordnung sein.“ „Wenn das Spiel gegen die Slytherins näher kommt, dann sollten wir ein Auge auf die Zweitklässler aus der Mannschaft haben. Nicht das die Schlangen die noch in die Mangel nehmen. Ich gehe davon aus, dass die Älteren etwas versuchen werden. Das sollten wir verhindern, wenn wir nicht wollen, das wir mit einer halben B-Mannschaft antreten.“ Merkte Harry an und erhob sich um eine neue Flasche Butterbier zu holen, da seine leer war. Ohne großartig nachzudenken drückte er Hermine einen Kuss auf die Wange und teilte ihr mit, dass er gleich wieder da war, dass er durch diese Aktion eine bedröppelt dreinschauende Hermine Granger zurückließ bemerkte er nicht einmal. Immerhin hatte er dies noch nie getan! Zudem löste dieser eine Wangenkuss eine regelrechte Lawine an Gedanken in der Braunhaarigen aus. Hatte dies etwas zu bedeuten oder hatte Harry das nur einfach so gemacht? Dies und noch viel mehr ging gerade durch ihren Kopf. So halbwegs beobachtete sie, wie Harry mit zwei Flaschen zurück in ihre Richtung kam, als er von einem der jüngeren Bewohner des Griffindorturms angesprochen wurde, der offenbar hellauf begeistert von dem Spiel war und wie Hermine beim zuhören begriff, muggelstämmig war. Das war daran zu erkennen, dass der braunhaarige Erstklässler Harry mit jede Menge Fragen löcherte, die ein Kind, das in der magischen Welt aufgewachsen war, niemals stellen würde. Auch als Harry sich setzte und ihr die zweite Butterbierflasche reichte blieb der Junge und stellte weiter fragen, über diesen, seiner Meinung nach, brillanten Sport. Hätte er Hermine nach ihrer Meinung über dieses Spiel gefragt, dann hätte er erfahren, dass sie das Spiel für Lebensgefährlich und total bekloppt hielt. Zwar nicht mehr so sehr wie am Anfang und wenn ein Spiel wirklich lief fieberte auch sie wie jeder andere mit, aber das würde sie freiwillig niemals zugeben. Dafür war sie dann doch zu stolz. Das Gespräch der zwei Quidditchverrückten blendete sie aus und konzentrierte ihre Gedanken dann doch eher auf das, was zuvor passiert war. Ihre Gedanken schwirrten noch immer um den Kuss und würden es auch morgen noch, wenn sie heute nicht mit ihm darüber reden würde. Nur wie sollte sie mit ihm reden und vor allem wo? Als dann der junge Griffindor weg war nahm sie all ihren Mut zusammen und bat ihn darum kurz mitzukommen, weil sie ihm etwas zeigen wollte. Ein wenig überrascht sah er sie an, folgte ihr jedoch dennoch die Treppen zu den Schlafsälen hinauf. Hatte sie vielleicht eine Idee für einen neuen Streich, den sie im Gemeinschaftsraum nicht erzählen wollte, weil jeder zuhören konnte? „Harry, was war das vorhin?“ unsicher warf Hermine dem Quidditchkapitän einen Blick zu, als sie außer Hör- und Sichtweite ihrer Mitschüler waren. So wirklich wusste sie nicht, wie sie das ansprechen sollte. „Hm, was meinst du?“ fragend sah er sie an, weil er nicht wusste, wo sie drauf anspielte. „Vorhin, bevor du uns was zu trinken geholt hast…“ auf diese Aussage hin fing Harry an zu überlegen und lief dann leicht rot an, als ihm klar wurde, was sie meinte. „Oh, ähm, ich…“ fing er auch prompt an zu stottern, weil er nicht wusste, was er sagen sollte. Nachgedacht hatte er in der Situation nämlich nicht. Es war reiner Instinkt gewesen und es hatte sich verdammt richtig angefühlt. Nur wie machte er dies jetzt Hermine klar? Kurzerhand beschloss er gerade heraus zu antworten. Immerhin war er ein Griffindor verdammt noch mal und die hatten keine Angst! „Ich weiß es nicht. Es war irgendwie instinktiv und es fühlte sich richtig an…“ mit einem schwachen Lächeln sah er Hermine an. Diese Antwort würde sie mit Sicherheit nicht zufriedenstellen. Anders wusste er aber nicht, wie er sich ausdrücken sollte. „Das hilft dir bestimmt nicht viel, aber anders kann ich es nicht ausdrücken, du weißt schon, die Dursleys…“ verlegen kratzte Harry sich am Hinterkopf, denn er gab es nicht gerne zu, aber in diesem Feld versagte er komplett. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)