Ein anderes Leben von abgemeldet (Was wäre, wenn Harry gar kein Potter und auch kein Junge ist?) ================================================================================ Kapitel 7: Reaktionen --------------------- Reaktionen Bereits zwei Tage sind vergangen und Harry, oder nun Nimue, schlief immer noch. Fenrir ist ihr in der ganzen Zeit nicht einmal von der Seite gewichen und hat quasi auf ihrem Bett campiert. Endlich hatte er seine kleine Prinzessin wieder. Diese regte sich nun langsam, rieb sich die Augen und schlug blinzelnd die Augen auf. Der gefürchtetste Werwolf musste bei diesem niedlichen Anblick lächeln. Dies änderte sich auch nicht, als die gold-braunen Augen erschrocken auf ihn gerichtet wurden. Ruhig, um die Kleine nicht zu erschrecken sprach er: „Na, du kleine Schlafmütze. Wie fühlst du dich?“ „Ich“, stammelte das Mädchen, zuckte aber bei der glockenhellen Stimme zusammen und schlug sich erschrocken die Hände vor den Mund. „Hey, ganz ruhig! Weißt du noch, dass Severus dir diesen Saft gegeben hat, damit die bösen Zauber von dir entfernt werden?“ Zaghaft nickte das Kind. „Es hat geklappt. Ich weiß, dass das jetzt bestimmt ganz erschreckend ist, aber du bist kein Junge“, entschied sich Fenrir für die direkte Art. Es brachte niemandem etwas, lange um den heißen Brei herumzureden. „Fr-Freak bin?“, schlug ,Harry‘ leise vor. „Nein, das bist du ganz sicher nicht!“, kam es hart von dem großen Mann, jedoch zügelte er sich, als er sah, dass seine Kleine ängstlich zurückschreckte. Sanft erklärte er: „Du bist jetzt ein Mädchen, aber das ist gar nicht schlimm!“ „Freak bin, böser Freak!“, schluchzte die Silberhaarige. Hilflos sah Fenrir auf das weinende Kind. Er wusste doch nicht, wie man mit einem weinenden Kind umging! „Du bist kein Freak! Du bist ein süßes, kleines Mädchen und weißt du was? Alle hier mögen dich ganz dolle“, versuchte er sie zu trösten, was aber nicht wirklich etwas brachte. „Möchtest du dich mal im Spiegel ansehen?“, kam Fenrir eine Idee. Alle Mädchen mochten es schließlich, sich im Spiegel zu betrachten! Schnell beschwor er einen großen Spiegel her, den er jedoch mühelos mit einer Hand halten konnte. Er hielt ihn dem kleinen Mädchen direkt vor die Nase, doch diese vergrub ihr Gesichtchen nur noch mehr im Kopfkissen. Sie wollte es nicht sehen, wollte nicht sehen, wie ekelhaft sie doch war. „Nun schau doch mal! Schöne, lange Haare hast du“, versuchte der riesige Mann zu locken, doch die Kleine weinte nur noch mehr und zwischen den ganzen herzzerreißenden Schluchzern konnte man immer wieder die Worte ,Freak‘ und ,eklig‘ heraushören. Fenrirs Wut auf alle, die Schuld am Zustand seiner Tochter waren, stieg ins Unermessliche, doch er hielt sich zurück, um nicht vor der Kleinen auszurasten. *Mensch Bella, warum kannst du jetzt nicht hier sein?*, dachte sich Fenrir verzweifelt und hoffte, dass das Mädchen sich bald beruhigen würde. Mittlerweile war sie immerhin schon so weit, dass es sich nicht mehr anhörte, als würde sie gleich ersticken. Als auch das letzte Schluchzen nach einiger Zeit verging, wagte es Fenrir, sie erneut zu ermutigen: „Na los, der Spiegel beißt dich auch nicht. Nur einmal kurz gucken!“ Zaghaft lugte die Silberhaarige in Richtung Spiegel, nur um sich mit schreckensweiten Augen wieder im Kopfkissen unterzugraben und das Weinen begann erneut. Langsam wusste Fenrir sich echt nicht mehr zu helfen. Das Kind vor ihm war ja das reinste Wrack! *Was soll ich denn jetzt tun*, fragte er sich hilflos und blickte hoffnungsvoll zur Tür, als diese sich öffnete und Severus herein spähte. „Severus, dich schickt der Himmel! Ich weiß einfach nicht, was ich mehr tun soll! Die Kleine hat ja einen regelrechten Anfall!“ Wäre die Situation nicht so ernst, würde Severus sicherlich über den verzweifelten Gesichtsausdruck des Werwolfes lachen. So aber schaute er ihn nur mitfühlend an und trat nun in das Zimmer ein. Hinter ihm wurde Silas sichtbar, der nun nach seinem Vater den Raum betrat. Sofort ging er auf das Bett zu und sah neugierig auf das Mädchen, welches sich darin versteckte. „Hey, du bist also Nimue?“, sprach er an die Jüngere gewandt. Fragend sah Fenrir zu Severus. „Ich habe es ihm erklärt“, meinte dieser bloß achselzuckend. „S-Silas?“, kam es leise aus dem Bett. „Ja, ich bin hier. Du bist ein hübsches Mädchen! Pansy und Milli sind nicht so schön“, sprach Silas leichthin, während die Erwachsenen dieses Gespräch lächelnd betrachteten. Nimue (ich nenn‘ sie jetzt nur noch so) starrte ihn mit großen Augen an. So etwas Nettes hat sie noch nie gehört, zumindest nicht von ihren Verwandten. „Du kannst ja mal mitspielen, wenn Draco, Blaise, Milli und Pansy da sind! Meistens ist es langweilig, mit denen zu spielen, aber dann können wir ja einfach weggehen.“ „Fre“, nach einem strengen Blick von Severus korrigierte sie sich: „Ich darf mitspielen? Nicht störe?“ „Klar darfst du mitspielen! Ich mag dich! Und wenn die anderen was dagegen haben, spielen wir halt alleine oder ich sag Vater, er soll mit ihnen schimpfen!“, bestimmte Silas. Zum ersten Mal lächelte Nimue zaghaft ein wunderschönes Lächeln. Dass sie nun ein Mädchen und kein Junge mehr war, schien in diesem Moment kurz vergessen. Liebevoll betrachtete Fenrir seine Tochter. Eben war sie noch total verstört, doch nun schien sie glücklich. Was Kinder untereinander alles bewirken konnten! Aber er wünschte sich, auch bald so eine Beziehung zu seiner Tochter aufbauen zu können, sie auch trösten zu können, wie es Silas gerade etwas geschafft hatte. Severus war stolz auf seinen Sohn, auch wenn dieser vermutlich nicht mal wusste, was er gerade gemacht hatte. Natürlich machte der Tränkemeister sich keine Illusion, dass jetzt alles gut, für die Kleine wurde. Misshandlungen brauchten lange, um verarbeitet zu werden, jedoch waren sie scheinbar bereits auf einem guten Weg dorthin. Dann aber verzog sich Nimues Gesicht. Traurig sagte sie leise zu dem anderen Kind: „Aber nicht so gehen kann.“ Verwirrt wurde sie angesehen, sodass sie schnell unter der Bettdecke abtauchte. „Wieso denn nicht?“, fragte Silas irritiert. „Bin Mädchen.“ Niedergeschlagen seufzte Fenrir auf. Dann sprach er sanft zu der Bettdecke: „Das wird sich nicht mehr ändern, Kleine! Aber wenn du willst, helfe ich dir, damit zurechtzukommen und viele andere würden dir auch helfen! Weißt du, dass kommt jetzt etwas direkt, aber du bist meine Tochter. Ich bin dein Daddy, meine Kleine.“ *Da-Daddy? Freak keinen Daddy! Freak kommt aus Hölle!*, dachte sich besagte Tochter traurig. Natürlich hätte sie gerne einen Daddy, aber sie war doch eine Ausgeburt der Hölle! Das sagten ihr Onkel und ihre Tante jedenfalls immer. Leise kam genau das von der Bettdecke oder besser gesagt, von dem Kind darunter. Der Werwolf wurde käseweiß vor Wut. „Severus, bleibst du bei ihr? Ich habe ein Anliegen mit Tom zu klären!“, knurrte er. Nach einem Nicken seitens des Schwarzhaarigen rauschte er aus dem Zimmer. Silas hatte währenddessen bemerkt, dass die Bettdecke anfing zu zittern, als Fenrir die Stimme erhob. Langsam stieg er ins Bett und hob vorsichtig die Decke an. Darunter lag Nimue eingeigelt und am ganzen Körper zitternd. Jetzt hatte sie Fenrir verärgert. Er würde sie jetzt bestimmt bestrafen wollen. Dabei mochte sie den Mann doch irgendwie. Sie verstand nicht wieso und sie wusste auch, dass ihr das Recht dazu fehlte, aber er sagte, er sei ihr Daddy und wenn er das sagte, vielleicht stimmte es ja. *Fenrir Freak nicht haben will*, schoss es ihr durch den Kopf und Tränen liefen ihre Wange herunter. Verzweifelt sog sie an ihren Haaren, in der Hoffnung, wenigstens diese Freakigkeit loszuwerden. Silas verstand das Mädchen nicht. Gut, sie war vorher ein Junge und es war bestimmt eine große Umgewöhnung, aber dafür hatte sie jetzt Eltern, die sie liebten. Er konnte ja nicht wissen, dass Nimue genau diesen Punkt nicht glaubte und eher vom Gegenteil ausging. Freaks hasste nun mal jeder! Als der Junge aber sah, dass die Kleine an ihren Haaren zog, scheinbar mit dem Wunsch, sie auszureißen, hielt er ihr kurzerhand die Hände fest und umarmte das weinende Mädchen. Severus bekam die Sache mit den Haaren nicht mit, da sie sich unter der Bettdecke abspielten. Er bemerkte nur erleichtert, dass das Weinen nach einiger Zeit langsam wieder verebbte. Währenddessen stürmte ein wütender Fenrir Greyback in das Büro des Dunklen Lords. „Tom, wo leben Nimues ,Verwandten‘?“, knurrte er ungehalten. „Äh, Ligusterweg Nummer 4 in Little Whinging. Wieso?“, kam es verwirrt zurück. „Wieso?! Die haben meine Tochter misshandelt. Ich werde ihnen einen kleinen Besuch abstatten und sie mal misshandeln!!“, wurde Fenrir immer lauter. „DU kannst da nicht einfach hin! Was ist, wenn der olle Gichtsack auftaucht?“ „Das ist mit vollkommen egal! Soll der doch kommen! Er hat schließlich die größte Schuld an der ganzen Sache! Den mach ich alle!“ Sorgevoll beobachtete Tom den aufgebrachten Mann dabei, wie er wütend auf und ab ging und vor sich hin fluchte. „Da du eh ohne meinen Segen gehen würdest, begleite ich dich! Ich möchte mir auch mal die Leute ansehen, die meinem Patenkind die Kindheit verwehrt haben!“, überlegte der Dunkle Lord und mit einem grausamen Grinsen auf den Lippen apparierten die beiden wohl gefürchtesten Männer der Zaubererwelt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)