Dem Tode so nah von Phai8287 ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Hi, wir haben diese Idee bereits vor einer ganzen Weile aufgeschrieben. Bis heute waren wir am überlegen, ob wir sie on stellen sollen oder nicht und sind uns da noch immer nicht sicher. Ok, ok... offensichtlich haben wir es getan :P Es handelt sich hierbei, wie die Kurzbeschreibung schon sagt, um ein alternatives Universum, das in naher Zunft spielt. Die Gundams selbst kommen nicht vor, aber einige unserer Lieblingscharaktere kommen natürlich vor. Außerdem geht es um Vampire und Todesengel. Wir hoffen es dabei doch geschafft zu haben eine gute Mischung aus dem zu schreiben, was wir in all den Vampirmythen bisher kennengelernt haben und mögen, plus ein bisschen was eigenes, denn was nicht existiert, kann man ja bekanntlich selbst ein wenig ausschmücken, wobei der eigentlichen Grundidee doch etwas bei geblieben werden sollte. Gut, genug geschwafelt! Wir wünschen euch viel Spaß und hoffen es gefällt euch:) LG Phai8287 ---------------------------------------------------------- Dem Tode so nah Glockenhelles Lachen hallte durch den Stadtpark, als ein kleines, blondes Mädchen über das Gras kugelte. Um sie herum sprang ein brauner Hund, der in ein weißes Geschirr gespannt war. Das es langsam dunkel wurde schienen die Beiden gar nicht wahr zunehmen. Ebenso wenig nahmen sie wahr, dass blaue Augen auf sie gerichtet waren und sie lächelnd beobachtenden, bis sich der dazugehörigen Körper räusperte. Hund und Mädchen hoben beide gleichzeitig den Kopf. „Ihr solltet langsam nach Hause, es ist gleich dunkel“, wurde ihr von einer bekannten Stimme erklärt. „Und du weißt doch, das dauert hier nur ein paar Minuten.“ „Hm?“ Die Kleine hob die Hand und ertastete die Uhr an ihrem Handgelenk. „So spät schon?? Mama wartet schon auf mich!“ Sie sprang auf die Füße und lief auf die Stimme zu, um den Besitzer herzlich zu umarmen. „Auf Wiedersehen!“ „Machs gut und komm gut nach Hause!“, lächelte der junge Mann und drückte sie ebenso. „Bestell deine Mum herzliche Grüße!“ „Das mache ich, sehen wir uns morgen, Heero?“ „Ja, das tun wir!“ Er knuffte ihr in die Wange. „Und jetzt lauf!“ „Mach ich!“ Sie rief ihren Hund an ihre Seite und ertastete dann das weiße Geschirr. „Bis morgen!“ Sie winkte in Heeros generelle Richtung und ließ sich dann von ihrem Hund aus dem Park führen. Der Dunkelhaarige grinste und sah ihr einen Moment nach, bevor er einen Minicomputer aus seinem Rucksack zog und diesen einschaltete, um einige Ideen festzuhalten. Es waren keine fünf Minuten vergangen, und es war so dunkel geworden, dass er den Computer wegstecken musste, als er meinte einen Schrei zu hören. Als Heero dann glaubte die Stimme zu erkennen, sprang er auf und lief in die Richtung, aus der sie kam. Sein Weg führte ihn in eine finstere Gasse, in der drei Männer um seine kleine Freundin herum standen, die wimmernd am Boden lag und ihren Hund festhielt, dessen Genick gebrochen schien. „Maria!“, schrie Heero und rannte weiter auf sie zu. Er würde nicht zulassen, dass man ihr etwas tat. „Heero!“ rief sie weinend und streckte eine Hand nach ihm aus. „Ich helfe dir!“, knurrte der junge Mann und stellte seinen Rucksack ab, bevor er seine Ärmel hochkrempelte und den ersten Kerl angriff. Der wandte sich ihm nicht einmal zu, als er seinen Schlag mit eiserner Hand abfing. „Was??“ Der trainierte Kämpfer bekam große Augen und versuchte es erneut. „Finger weg von ihr!!“ Doch auch diese Faust wurde mit einer unnatürlichen Leichtigkeit abgefangen. „Du nervst“ erklang da eine Stimme, die dem stärksten Mann hätte die Knie schlottern lassen. Nur Heero ließ sich davon nicht einschüchtern. Was jedoch sinnlos war, denn er wurde mit der nächsten, für ihn kaum sichtbaren Bewegung gegen die Wand des naheliegenden Hauses geschleudert, wonach ihm schwarz vor Augen wurde. Über dem Geschehen, auf einer Feuerleiter, blitzten violette Augen gefährlich, als sich einer der Männer dem bewusstlosen Helden zuwandte. Der Mann schien zu erstarren, bevor er und seine Kameraden auf schnellstem Weg flohen. Unbemerkt von dem bewusstlosen Heero trat dann eine Gestalt zu der kleinen Marie und ihrem Hund. „Keine Angst, meine Kleine.“ Unschuldig und lächelnd sah sie zu der Stimme auf. „Ist jetzt wieder alles gut?“ Dabei glitt ihr Blick wieder auf Heero. „Keine Sorge, deinem Freund geht es gut“ wurde es ihr erklärt, während ihr eine Hand entgegen gestreckt wurde. „Dann ist gut!“ Sie strahlte ihn an und warf einen letzten Blick auf Heero, bevor sie die Hand annahm und mit ihrem Begleiter ging. „Ich freu mich schon Oma wiederzusehen…“ „…llo? Können sie mich hören?“ Nur schwerfällig öffneten sich blaue Augen und blinzelten, als Heero stöhnte und sich automatisch und schwach an den Hinterkopf griff. „Maria!“ Da blendete ihn plötzlich ein Licht und die Stimme, die ihn geweckt hatte, ertönte erneut. „Können sie mir ihren Namen sagen?“ Sofort kniff Heero seine Augen wieder zusammen und drehte den Kopf weg. „Was?“ „Wie heißen sie?“ „Heero Yuy“, beantwortete der Dunkelhaarige knapp und versuchte aufzustehen. „Wo ist Maria? Geht es ihr gut?“ Die Hände einer Frau schienen ihn niederhalten zu wollen, doch sie konnten nicht verhindern, dass er sah, wie eine kleine Gestalt in einen Leichensack gehüllt wurde. „Maria!“, schrie Heero und konnte nichts dagegen tun, dass ihm schwindelig wurde und er nichts gegen die Hände machen konnte. „Nein …!“ „Bleiben sie ruhig! Sie haben ganz schön was abgekriegt!“ Er sank in sich zusammen, behielt aber sein Bewusstsein. „Haben sie die Schweine? Ich konnte sie nicht aufhalten!“ Er sah nun zum ersten Mal in das Gesicht der jungen Frau, die ihn gehalten hatte. „Lassen sie sich erst einmal vom Sanitäter ansehen und wir sprechen dann auf dem Revier, ja?“ Heero nickte und lehnte sich zurück, wobei er seinen Kopf wieder merkte. Detektiv Noin sah von dem Einwegspiegel weg, als ihr blonder Partner in das Überwachungszimmer kam. „Unser Verdächtiger?“, fragte dieser und besah sich den Verhörraum und den Dunkelhaarigen darin. „Bis jetzt ist er unser einziger Zeuge, aber du hast recht, er steht auch unter Verdacht.“ Die Frau, mit den kurzen braunen Haaren, öffnete eine Akte. „Sein Name ist Heero Yuy, 21, er wurde am 23. September 2009 im San Francisco General Hospital geboren.“ Noin blätterte um, um ihrem Partner weitere Informationen geben zu können, die während der Befragung hilfreich sein könnten. „Seine Eltern starben noch vor seinem ersten Geburtstag bei einem Autounfall, seit dem pendelte er zwischen mehreren Heimen und seinem Onkel Odin Lowe hin und her…oh… das hier ist interessant…“ Zechs sah ihr über die Schulter und nickte. „Ein Meister in Karate und Taekwondo. Außerdem wurde er in Gebrauch von Waffen gründlich ausgebildet. Dazu kommt, dass sein IQ den von Einstein um Meilen sprengt, was bedeutet, dass er bereits mit seinem Studium fertig ist und an seinem ersten Doktor schreibt.“ Er schmunzelte. „…Er schreibt Fantasieromane?“ „Viel Interessanter finde ich seine Vorstrafen! Körperverletzung und Sachbeschädigung? Klingt nicht gerade nach einem Musterschüler, oder?“ „Klingt aber auch nicht nach einem Serienmörder…“ Zechs nahm sich die Akte. „Lass uns anfangen!“ „Ist gut!“ Sie folgte seiner Aufforderung und verließ den Raum. Da sie wusste, dass ihr Partner ein Gentleman war ließ sie sich auch die Tür zum Verhörraum von ihm öffnen. „Hallo, Mr. Yuy! Ich bin Detektiv Noin und das hier ist mein Partner Detektiv Merquise. Wir würden ihnen gerne einige Fragen stellen.“ „Sonst wäre ich sicherlich nicht mehr hier.“, stellte der Verhörerfahrene fest und sah sie mit erhobener Augenbraue an, bevor er seinen Blick zu Zechs gleiten ließ. „Vielen Dank für ihr Verständnis“ erklärte Noin gelassen und setzte sich vor ihn an den Tisch. „Was möchten sie denn von mir wissen?“, fragte Heero nach und sah immer noch auf Zechs, der ruhig durch den Raum ging und ihn nur hin und wieder ansah. Noin hingegen lächelte ihn mitfühlend an. „Ich weiß das muss schwer für sie sein, aber können sie mir sagen, was heute Abend geschehen ist?“ Heero verzog sein Gesicht und senkte den Kopf. „Maria und ich waren wie immer im Park. Sie ging nach Hause, als die Dämmerung einsetzte. Kurz danach hörte ich sie schreien und bin ihr nachgelaufen. Sie war blind und ich wollte ihr helfen! Sie kam immer allein zurecht, auch wenn sie erst so jung war und ich wusste sofort, dass etwas nicht stimmte!“ „Haben sie ihren Angreifer gesehen?“ Er nickte und runzelte die Stirn, als er darüber nachdachte, sagte aber nichts. Ihm wurde ein Moment gegeben, bevor sich Noin erwartend räusperte. „Können sie eine Beschreibung abgeben?“ Völlig abwesend schwieg Heero weiter, denn er konnte sich einfach nicht erklären, wie einer dieser Typen seine Schläge so einfach aufgehalten hatte und dann wusste er nur noch, wie ihn etwas traf, gleich zwei Mal, bevor ihm die Lichter ausgegangen waren. Aber was war das gewesen? „Mr. Yuy??“ „Er hat einfach meine Schläge abgefangen! So als ob ich ihn mit Wattebällchen bewerfen würde!“, erwiderte Heero in seinen Gedanken versunken. „Wer? Der Angreifer? Dann können sie ihn also beschreiben?“ „Es war eine ganze Gruppe.“ Heero sah auf und hatte Wut in seinem Blick. „Drei Männer haben mit ihr gespielt und Benno vorher einfach den Hals gebrochen!“ Noin tauschte einen Blick mit Zechs, hatte das Profil doch bis jetzt immer von einem Täter gesprochen. „Haben sie alle drei gut sehen können?“ Heero schüttelte den Kopf. „Nein. Ich kann keinen wirklich beschreiben. Es war dunkel und ging schnell. Ich weiß nur, dass sie alle ein Wappen oder so auf der Jacke trugen.“ Noin horchte sofort auf. „Können sie das denn näher beschreiben??“ Er nickte. „Wenn sie mir einen Zettel und einen Stift geben, kann ich es ihnen sogar zeichnen.“ Nachdem er die Zeichnung angefertigt hatte wurde Heero mehrfach durch die Widergabe der Ereignisse gequält, bevor er entlassen wurde. Man bot ihm zwar an ihn nach Hause zu bringen, aber er lehnte ab. Zu Fuß ging er dann endlich nach Hause und begann dort erst einmal seine Verletzungen selbst zu versorgen. Deshalb rührte er eine Kräuterpaste zusammen, die er bei einem seiner Meister für Karate gelernt hatte und tauschte diese gegen den Verband und die Fäden an seinem Hinterkopf. Es machte ihm nichts aus, diese selbst zu entfernen und sie waren für ihn eh nur ein störendes Hindernis. Schließlich kühlte er noch die deutliche blau-schwarze Stelle an seiner Schulter, an der er an die Wand geschleudert wurde und renkte jene wieder korrekt ein. Leider folgten danach noch ein paar Kopfschmerztabletten. Heero hasste es, Medikamente einzunehmen, weshalb er auch immer dankbar war, wenn man ihm beigebracht hatte, wie man sich selbst verarztete. Erst dann zog er sich eine frische legere Hose über und ging barfuß und mit nacktem Oberkörper in das dritte Zimmer seiner Wohnung. Neben einem Bad und der Küche, gab es drei Zimmer. Das erste war das Schlafzimmer von Heero, das ein Bett, eine Lampe und einen Fernseher besaß. Das zweite, war sein Trainingszimmer, wo bereits das Wort den Inhalt verriet. Und das dritte Zimmer war sein Arbeitszimmer, vollgestopft mit Technik und Computer, auch Zubehör aller Art, die sich ein Profi nur wünschen konnte. Doch am liebsten, wie auch in diesem Fall, nahm sich Heero seinen tragbaren Computer aus dem Rucksack, setzte sich auf seinen Chefsessel, legte die Füße aufs Fensterbrett und schaltete das Gerät ein. Der Dunkelhaarige würde sich jetzt nicht hinlegen können und seine Wunden lecken, er würde alles daran setzen, Marias Mörder zu finden. Deshalb würde er zuerst einmal die Bedeutung und den Ursprungs des Wappens suchen. Er zeichnete das Wappen auf seinen Bildschirm und ließ es dann durch eine Suchmaschine laufen. 908.007.638 Ergebnisse gab es dann zu durchsuchen. Die ersten zehn Seiten erstaunten und verwirrten ihn dabei nur, denn alles was er fand, waren alte Mythen und Legenden um dunkle Fürsten und Ungeheuer. Heero kam sich vor, wie in einem seiner schlechten Romane, die er schrieb um der Wirklichkeit hin und wieder zu entkommen, doch er suchte weiter, bis er nach über zweitausend Suchseiten etwas fand. Das Wappen gehörte zu einem Clubreihe Namens Cardia, der hier in San Francisco einen Laden hatten. Auf der Website fand er sogar einen Vermerk dazu, dass man als Exklusivmitglied Jacken und Ähnliches erwerben konnte. Heeros Grinsen, dass sich etwas verlor, als er sah, dass es Morgen war und die Sonne aufging, verriet, dass er bereits am nächsten Abend dort hingehen würde. Die Sonne war bereits untergegangen, als sich eine Gestalt auf ein düsteres Gebäude zu bewegte. Bist auf ein eingraviertes Wappen über der Eingangstür verriet nichts, was sich darin befand. Heero grinste und fragte sich, wie er in einem, allem Anschein nach, so privaten Club hineinkommen sollte. Doch das würde er schon schaffen, hatte er doch schließlich auch die Cops abgehängt, die ihn observiert hatten. Im Endeffekt fand er es einfacher als gedacht, denn der Hintereingang war weder abgeschlossen noch gesichert. Heero zuckte mit den Schultern und schlich sich ins Gebäude. Keiner schien ihn zu bemerken, als er sich auf das Zentrum des Clubs zu bewegte, aus dem laut dröhnende Musik kam. Zufrieden sah er sich um und begann dann nach den Typen zu gucken, die er am Vorabend gesehen und nicht hatte aufhalten können. So entging ihm regelrecht, dass der Hauptraum aus einem surrealen Film hätte stammen können. Das farbige Licht, dass sich überall zu spiegeln schien ließ alles etwas schummrig und verschwommen wirken, außerdem tanzte keiner der Anwesenden, obwohl sie die Tanzfläche bevölkerten. Trotz der Lautstärke der Musik schienen sie sich miteinander zu unterhalten und keiner von ihnen würdigte Heero auch nur eines Blickes. Doch dann fand er den Typ, den er am Vorabend am deutlichsten gesehen hatte, da dieser ihn ausgeschaltet hatte. Mit schnellen Schritten, so glaubte er, ging er auf ihn zu. „HEY!!!“ Doch zu seinem Zorn und seinem Entsetzen drehte sich der Angeschriene nicht einmal um. „Mörder!“, grollte Heero und packte ihn an der Schulter. „Sieh mich an!“ Da entwich dem Verbrecher ein leises melodisches Lachen, als amüsierte ihn Heeros Verhalten aufs Köstlichste. „Sie war unschuldig, ein Kind! Warum hast du das getan??“, fragte Heero weiter und versuchte ihn zu sich umzudrehen. Dass die Musik im Hintergrund leiser wurde, vernahm er nicht, denn er wollte Rache für Maria. Er konnte den anderen Mann nicht auch nur einen Millimeter bewegen, bevor jener sich freiwillig umdrehte. „Wir scheinen einen tapferen Held in unserer Runde zu haben, wie köstlich!“ „Arschloch!“ Er holte aus und schlug mit seiner Faust in das Gesicht des unglaublich gutaussehenden Mörders. Doch statt diesen zu Boden zu schicken durchzuckte ein stechender Schmerz seine Hand. Heero biss die Zähne aufeinander und funkelte ihn an. „Wer ist dein Meister?“, fragte er nach dessen Trainer. Sein Gegner betrachtete ihn glucksend. „Glaub mir, dem willst du nicht begegnen!“ Wieder schlug Heero den Kerl und brach sich nun die andere Hand. „Verdammt!“ Sein Blick war voller Wut und Rachegelüste und glaube an Maria, aber er sprach auch davon, dass er langsam spürte, dass hier etwas nicht stimmte und er nichts ausrichten konnte. „Ich mach dich fertig! Ich werde ihren Tod nicht ungesühnt lassen!“ „Hört ihr Brüder?“ erklang da die melodische Stimme des Mörders. „Er vermisst seine kleine Freundin, da ist es doch unsere Pflicht sie wieder zu vereinen!“ Lautes Gelächter brach aus und Heero hatte nun die volle Aufmerksamkeit des Clubs. „Was für eine schmackhafte Idee, Bruder“ erklang eine ebenso schöne Stimme hinter Heero. Überrascht drehte sich der Dunkelhaarige um und sah sich auf einmal vom gesamten Club umzingelt, der ihm immer näher rückte. „Ein kleines Odeuvre könnte den Beginn der Nacht sehr angenehm machen!“ Amüsiertes Lachen ging durch die Schar der dunkeln Gestalten, die immer näher zu kommen schienen, auch wenn sie sich nicht bewegten. „Was?“ Heero drehte sich wieder zu dem Kerl, von dem er überzeugt war, dass der Maria ermordet hatte, als er plötzlich einen alles überlagernden Schmerz am Hals fühlte. „AHHH!“ Kapitel 2: ----------- Das nächste was Heero wieder bewusst wahrnehmen konnte war ein melodisches Pochen, nicht weit von ihm weg. Es war wie eine Verlockung, die binnen tausendster Sekunden so stark wurde, dass er von seinem Lager, welches er zu diesem Zeitpunkt nicht erkannte, aufsprang und sich dem Pochen näherte. Wie von Sinnen biss er dann hinein um sich dem Rausch zu ergeben, er ihm Linderung seiner Schmerzen versprach. Schlanke Arme legten sich da um seine Schultern und filigrane Finger strichen durch das dicke, braune Haar. Erst als dieser köstliche Saft versiegt war, der Heeros Kehle hinab gelaufen war, stieß der das was auch immer er in seinen Armen hielt weg. „AHHH!“ Heero sackte auf seinem Bett zusammen, wohin ihm sanfte Hände folgten. „Ist ja gut. Es wird noch ein Weilchen wehtun, aber es geht vorbei.“ Unsanft wurden diese weg geschoben. „Du bist kalt!“ Lautes Lachen hallte da durch den Raum. „Und wessen Schuld ist das?“ Die Gestalt wurde mit einem vernichtenden Blick gestraft, bevor Heero sich mit vor Schock geweiteten Augen betrachtete und bemerkte, das er über und über mit Blut beschmiert war. „Ah!“ „Keine Sorge, das ist nicht deins!“ wurde es amüsiert gelacht, während Heero versuchte das Blut wegzuwischen. Immer wieder versuchte Heero das Blut zu entfernen, bis er bemerkte, wie gut es roch und er immer wieder an seinen befleckten Händen leckte. „Du wirkt jetzt ja wesentlich entspannter“ wurde das leichtfertig kommentiert. Heero knurrte und sah auf. „Wer bist du eigentlich? Und was ist überhaupt passiert?“ Seine Begleitung lehnte sich lächelnd in dem Stuhl zurück, der neben dem Bett stand, sodass Heero ihn endlich richtig mustern konnte. Es war ein junger Mann, der nicht älter sein konnte, als er selbst. Er hatte langes braunes Haar, das locker in einem Zopf geflochten war und so wie er saß bis zum Boden reichte. Sein schlanker Körper war in eine enge, schwarze Lederhose gehüllt und in ein ärmelloses schwarzes Oberteil, das seine schlanke Taille betonte. Auf seiner Brust thronte ein goldenes Kreuz, mit dessen Kette schlanke Finger spielten. Alles in allem, war er ein unglaublich schöner junger Mann, doch das Außergewöhnlichste sah Heero direkt an, nämlich ein paar leuchtende, violette Augen. „Mein Name ist Duo Maxwell und ich habe dir das Leben gerettet… naja… so in etwa…“ Ganz langsam wurde die blasse Haut von Duo sogar etwas lebendiger und Heero rückte ihm etwas auf die Pelle. „Was ist passiert und warum bist du voll Blut?“ „Hm?“ Der Langhaarige sah an sich hinab und verzog das Gesicht, als würde er erst jetzt bemerken, dass er eingesaut war. „Ach Mist! Das Blut klebt mir sogar in den Haaren!“ Ohne Vorwarnung und sogar zu eigenen Überraschung von Heero selbst, sprang dieser Duo nun an und fasste ihn an der Kehle. „Ich hab dich was gefragt!!!“ Eine feine Augenbraue wurde nach oben gezogen, bevor Heeros Hände einfach weg geschlagen worden waren. „Etwas Benehmen, bitte!“ Duo warf sich den Zopf über die Schulter und sah den Anderen fest an. „Du willst also wissen was passiert ist? Ganz einfach, du bist tot!“ „Verarsch mich nicht!“, knurrte Heero weiter und begann etwas im Zimmer herum zu tigern. „Wenn du mir nicht glaubst, überprüfe es!“ „Ich würde hier nicht stehen, wenn ich tot wäre!“, widersprach er und funkelte Duo verärgert an. Jener grinste und winkte Heero zu sich. Mit einem unglaublich aggressiven Gefühl im Bauch, kam er näher. „Was??“ Heeros Hand wurde gepackt und zwei Finger auf Duos Handgelenk geführt. „Spürst du das? Das nennt sich Puls! Versuch jetzt mal deinen zu finden!“ Der Kurzhaarige genoss einen Moment das Klopfen unter seinen Fingern, bevor er aus einem ihm undefinierbaren Grund die Kontrolle verlor und es an sich riss um hinein zu beißen. „Hey!“ protestierte Duo und schlug Heero auf den Hinterkopf. Sofort löste sich dessen Biss und er sah den Langhaarigen verstört an. „Was soll der Scheiß?“ „Du bist der, der mich schon wieder angeknabbert hat!“ Die Worte nicht wirklich realisierend, sah Heero gebannt auf die Wunde, die nicht wirklich geblutet hatte und sich bereits wieder schloss. „Was… was bist du?“ Er wich von Duo zurück und war verwirrt wie noch nie. Jener sah nun fast zärtlich zu ihm, um ihn zu beschwichtigen. „Würdest du mir glauben, wenn ich dir sage, dass ich ein Engel des Todes bin?“ „Das hört sich an, wie aus einer meiner Geschichten!“, wehrte Heero ab. Jedoch verlor sein Ton dabei die Aggressivität, denn in dem Blick des angeblichen Todesengels, fand er etwas dass sich wie tief verwurzeltes Vertrauen anfühlte. „Jemanden wie mich kann man gar nicht erfinden“ grinste der Langhaarige und schlug die Beine übereinander. „Ich kenn dich!“, stellte Heero da fest und violette Augen blitzen überrascht auf. „Möglich.“ „Woher?“, fragte er Duo weiter und trat wieder näher. „Ich hatte ein Auge auf dich in den letzten Jahren“ erklärte der Langhaarige, als würde das alles erklären. „Warum?“ „Weil du interessant bist und mein Job ziemlich öde sein kann!“ „Versteh ich nicht!“, gab Heero zu und schloss genießend seine Augen, als seine Nase und seine Ohren wahrnahmen, dass seine Nachbarin nach Hause kam. „Mhh…“ Duos Hände legten sich um Heeros Handgelenke und hielten ihn fest. „Augen hier her, Buddy! Konzentrier dich auf mich!“ Doch der Befehl an den Kurzhaarigen kam nicht an, denn der versuchte sich loszureißen und den verheißenden, rauschenden Geräuschen nachzueilen. Duo konnte dabei erblicken, wie sich Heeros Gesicht verändert hatte. Mit einem Ruck zog der Langhaarige den etwas größeren Mann zu sich. „Sieh! Mich! An!“ Nur widerwillig tat Heero was von ihm gesagt wurde, wobei er doch immer wieder von dem regelmäßigen Herzschlag, der nur eine Wand entfernt war, abgelenkt wurde. „Lass mich los!!“ „Kommt nicht in Frage! Konzentrier dich nur auf mich!“ „Ahhhh!!!“, schrie der Kurzhaarige und versuchte sich erneut loszureißen. „Heero!!!“ konterte der Kleinere mit donnernder Stimme und glühenden Augen. „Du siehst jetzt nur noch mich an!! Riechst, hörst und siehst nur mich, ist das klar???“ Automatisch hatte Duo die volle Aufmerksamkeit von Heero, dessen Instinkt ihn sogar ängstlich zittern ließ. Der Größere wurde nun sanft wieder näher gezogen und Duos Hände wanderten von Heeros Handgelenken um dessen Schultern. „Leg deine Arme um mich!“ Der Dunkelhaarige tat, was Duo wollte und legte seine Arme um die Taille. Dabei sah er weiter in die leuchtenden Augen und begann sich wohl zu fühlen. „Guter Junge“ gurrte der Langhaarige und lotste Heeros Kopf an seine Schulter. „Konzentrier dich auf mich und bleib ganz ruhig, ja? Ich weiß, dass es alles so verwirrend ist, aber du musst ruhig bleiben.“ Automatisch fand sich Heeros Nase in Duos Halsbeuge wieder und sein Ohr lag auf dessen Schulter. Das Geräusch von Duos schlagendem Herzen begann ihn zu beruhigen, auch wenn das Rauschen des Blutes fast vollständig fehlte. Dennoch erreichten seine Lippen den Puls und er biss nun fast zärtlich hinein. „So ist es gut“ wurde es sanft gemurmelt, während eine Hand in sein Haar fuhr. So blieben sie eine Weile, bevor der Verstand etwas in den jungen Mann zurückkehrte und er seine Lippen von dem nun wieder blutleeren Körper löste. „Was hast du mit mir gemacht?“ „Das sagte ich dir doch, ich habe dich gerettet.“ Zart wurde durch Heeros Haar gestrichen. „Du hattest dich in ziemlichen Ärger rein geritten. Es war eine ziemlich dumme Idee, als Sterblicher in einen Club für Vampire rein zu stürmen. Ich wünschte nur ich wäre früher da gewesen.“ „Vampire?“, fragte Heero ungläubig, sah dann aber auf den Biss an Duos Hals, der bereits wieder verheilte. Außerdem dachte er daran, was passiert war, seitdem er bei dem Todesengel erwacht war. Dann schlich sich ein besserwisserisches Grinsen auf sein Gesicht, denn ihm kam der Gedanke, dass er noch immer an der Wand in der dunklen Straße lag und am Sterben war. Das würde alles erklären, denn er glaubte, dass sein Hirn es ihm, mit noch nicht erforschten chemischen Vorgängen leichter machen würde, den Tod zu ertragen. „Und was heißt hier, dass du früher da sein wolltest?“ „Ich hätte dir dein Los gerne erspart Heero.“ Sanft wurde der Größere angesehen. „Die nächste Zeit wird nicht leicht für dich.“ „Was wird nicht leicht? Und warum willst du mir helfen?“ Duo umfasste sein Gesicht mit den Händen. „Heero, du bist gebissen worden. Du warst mehr tot als lebendig, als ich dazukam.“ „Das hab ich verstanden.“, erklärte Heero und erwiderte seinen Blick wie ein unschuldiges Baby. „Ich weiß nur nicht, was jetzt schwer wird.“ Er verstand ebenfalls, dass er wohl vorerst nicht erfahren würde, warum Duo ihm helfen wollte; doch er würde seinen Todesschlaf genießen und sich ihm ergeben, da es niemanden mehr auf der Erde gab, der ihn erwartete. „Als ich dich fand war ich vor die Wahl gestellt, Heero! Ich hätte dich da einfach sterben lassen, oder etwas dagegen tun können …und ich gestehe, dass ich hier egoistisch war… denn ich habe dich zu einem von ihnen gemacht!“ „Duo.“, erwiderte der Kurzhaarige in derselben Tonlage. „Ich weiß, dass ich im Sterben liege, in der Gasse, wo auch schon Maria gestorben ist. Du brauchst mich nicht schonen! Deshalb sag mir doch, was mich Fürchterliches erwartet, damit ich diesen Traum leben kann, bevor ich endgültig gehe. Du scheinst mich davor zu bewahren, meinen Grundsätzen treu zu bleiben und niemanden zu töten, der nicht sterben muss. Aber das was du sagst, klingt nach so viel mehr.“ „Du lagst wirklich im Sterben Heero, aber nicht in der Gasse, sondern in dem Club. Jetzt bist du tot, aber wirklich sterben wirst du nie, denn du bist jetzt ein Vampir!“ Heero nickte. „Ist gut, was wird mich erwarten? Ich meine, das was in Büchern steht, wird doch nicht alles stimmen, oder?“ „Ich meine das ernst!“ „Ich auch!“, erwiderte der Kurzhaarige ruhig. „Ob das jetzt ein Traum ist oder nicht…“ Er sah auf seinen laut knurrenden Magen. „Ich werde damit leben müssen!“ Heero runzelte die Stirn. „Also irgendwie…“ „Damit musst du dich jetzt aber wirklich gedulden! Du hast mich vorhin ganz leer gesaugt!“ Nun begann Heero wieder durch seine Wohnung zu pilgern, denn die Lasten eines jungen Vampires machten ihm zu schaffen. Er hatte unglaublich großen Durst und er musste sich eingestehen, dass es ihm egal war, wie er diesen stillen konnte. Außerdem hatte er unglaublich starke Schmerzen, die jetzt, wo sein Appetit wieder größer wurde, ebenfalls in den Vordergrund traten. Was ihn aber vor allem nervte war, dass er aus Duo keine wirklich hilfreichen Informationen bekam und dass er immer mehr die Kontrolle über sich verlor. Duo seufzte frustriert und fuhr sich durch die langen Haare, die dadurch durcheinander gerieten. „Ich glaube ich habe mich ziemlich verkalkuliert!“ Er klopfte auf das eingesaute Bett. „Setzt dich doch her und wir reden über alles, um die Zeit zu überbrücken, bis du wieder von mir trinken kannst?“ „Ich muss trinken!“, antwortete der Körper ganz automatisch. „Ich weiß! Mein Körper regeneriert das Blut für dich ja bereits!“ „Jetzt!“, fauchte das neu geborene Wesen und lief zum Fenster, welches es in weniger als einem Wimpernschlag erreichte. Dort schob er die Vorhänge weg um eines dieser köstlich klopfenden Herzen zu erreichen, welches er schon die ganze Zeit hörte. „Heero!!“ erklang Duos warnende Stimme, als ihn schon das Sonnenlicht entgegen strahlte. Ein Aufschrei erklang und der Vampir ließ sich bereits in den Schatten unter das Fensterbrett fallen. Sofort war Duo da, um den Vorhang zuzuziehen und Heero in die Arme zu schließen. „Bist du ok?“ „Es ist Tag!“, stellte Heero fest und versteckte sich in den starken Armen. „Tut mir leid, das hätte ich dir sagen müssen.“ Fürsorglich küsste er Heero die Stirn. „Normalerweise wäre es auch besser für dich jetzt zu schlafen.“ „Du machst den Vorhang aber nicht wieder auf?“ „Nicht solange die Sonne am Himmel ist, versprochen!“ Heero nickte. „Gut, dann will ich schlafen!“ Erleichtert atmete Duo aus. „Das wird dir sicher gut tun!“ Er konnte fühlen, wie der Andere auf ihn hörte, doch ebenso merkte er, dass dieser seinen Herzschlag nutzte, um zumindest zu versuchen, die Kontrolle über seinen Körper zu behalten. Zart hielt Duo ihn fest und begann ein altes Schlaflied zu summen. Dann nach einer halben Stunde, konnte der Engel des Todes endlich fühlen, dass sein Geschöpf eingeschlafen war. „Braver Junge“ flüsterte er da und trug Heero, ohne Probleme, in dessen Bett. Der bekam davon nichts mit, sondern konzentrierte sich ausschließlich auf das Pochen an seinem Ohr um weiter zu schlafen. Der Besitzer dieses Pulses fischte unterdessen sein Handy aus der Hosentasche und wählte eine Nummer. Noch während des ersten Freizeichens, nahm der Angerufene bereits ab. „Duo! Lange nichts voneinander gehört.“ „Zwei Jahre sind keine lange Zeit, Wufei Schatz.“ Jener lachte leise. „Gut möglich. Wie komme ich denn zu der Ehre?“ „Ähm… weißt du… ich hab mir da möglicherweise ein klitzekleines Problem eingehandelt…“ „Wusste ich es doch!“ Wufei grinste in sich hinein. Er wusste zwar, dass Duo eigentlich nie Probleme hatte, doch diese kurze Zeit war ein unwiderrufliches Zeichen. „Und du glaubst wirklich, dass jemand wie ich, jemandem wie dir helfen kann?“ „Na sonst wäre ich schwer enttäuscht von dir Wuffers!“ Der Schwarzhaarige zog eine Augenbraue hoch. „So lange du mir nicht sagst, um was es geht, kann ich das nicht entscheiden!“ „Ich bin irgendwie in den Besitz eines neuen Vampirs gekommen und es könnte durchaus möglich sein, dass ich ein bisschen verplant an die ganze Sache heran gegangen bin…“ Verlegen kratzte Duo sich am Hinterkopf. „Und du bist ganz allein an ihn gekommen?“, fragte Wufei skeptisch nach. „Jup! Hab ihn aufgesammelt, als sie mit ihm fertig waren!“ „Wer war mit wem fertig?“ „Na die Vampire mit meinem Zuwachs, duh!“ „Also ist er von einer fremden Sippe fertig gemacht worden? Warum hast du dich da eingemischt?“ „Das ist alles ein bisschen kompliziert Wufei und das ist auch gar nicht das Thema! Was mach ich jetzt mit ihm?“ Der Schwarzhaarige lachte. „Ganz einfach, du fragst seinen Meister.“ Duos Gesicht verlor etwas an Farbe und verzog sich ertappt. „Ähm… da liegt schon das erste Problem…“ „Du kennst ihn nicht?“ „Doch, doch!“ Wufei grollte und fuhr fast aus seiner Haut, was in den letzten 1000 Jahren nicht mehr vorgefallen war. „Ich sage dir jetzt einmal, Duo: Wenn ich dir jetzt helfen soll, sprich Klartext und lass dir nicht alles aus der Nase ziehen!“ Er klang dabei sehr bedrohlich und seine Diener, die in hörbarer Umgebung waren, erzitterten. Auch Duo schluckte leicht und sah sich gezwungen seine Tat zugestehen. „Wie soll ich es sagen?… Herzlichen Glückwunsch es ist ein Junge!“ Der Meistervampir am anderen Telefon massierte sich die Nasenwurzel, die dabei gefährlich knackte. "Was hast du getan?“ Er klang nicht beruhigter und keinesfalls erfreut, denn er verstand, doch er wollte die ganze Geschichte wissen. Schuldbewusst wimmerte der Todesengel. „Sein Name ist Heero. Ich hab ihn schon eine ganze Weile beobachtet. Du weißt ja, ich bin schrullig. Vor ca. 2 Tagen wurde ein kleines Mädchen, dem er nah stand, von Vampiren gerissen und er wollte Rache. Irgendwie konnte ich ihn dann nicht einfach sterben lassen… Tut mir leid?“ Wufei seufzte. „Du bist ein Todesengel, eines der höchsten Wesen die es gibt… Und …Du konntest ihn nicht sterben lassen?“ „Nicht Heero!…Er ist was Besonderes!“ „Etwas Besonderes?“ Er wurde hellhörig. Der Todesengel wusste, dass er nun mit der Sprache rausrücken musste. „Als Heero noch ein Baby war habe ich seine Eltern geholt. Als ich mit ihnen beschäftigt war sah er mich an, ein kleines, lebendiges Kind hat mich gesehen, als ich im ‚Engelmodus’ war. Kein Sterblicher hätte mich so sehen können ohne tot zu sein!“ Diese Erinnerung schien Duo immer noch zu bewegen. „Seit dem habe ich ihn beobachtet… Trowa hat sogar behauptet ich sei verknallt, aber was weiß der schon!?“ Nun schwieg Wufei einen Moment, bevor er tief Luft holte. „Dein Blut wird nicht ausreichen. Es wird ihn stärker machen, als unseresgleichen und er wird schneller über die Blutgier hinwegkommen. Aber es wird nicht reichen. Sein frischer, toter Körper klammert sich noch an das Leben. Du brauchst mehrmals am Tag ganze Körper voll. Mit deiner Energie in ihm vermutlich vier bis fünf Tage. Danach ist er aufnahmefähig genug um zu lernen was er jetzt ist. Der Todesschmerz wird dann auch nachlassen.“ Er schaffte es sogar zu lächeln. „Kommt mich dann einfach besuchen und ich werde dir beim Rest helfen. Außerdem will ich mein Kind auch mal kennen lernen und dir eine neue Phiole geben.“ Die Stimmlage des Meistervampirs war ziemlich sanft, als er Duo half und ihm erklärte, wie die erste Zeit zu überstehen war. Außerdem wünschte er seinem Freund so alles Gute, denn so etwas Außergewöhnliches hatte er in seinen dreitausend Jahren, in denen er als Vampir existierte, nur in Legenden gehört. „Du bist der Beste, Wufei!“ jubelte Duo da regelrecht und küsste sein Handy. „Ich werde alles so machen, wie du es sagst und ich passe gut auf ihn auf!“ „Vergiss aber deine Aufgabe nicht. Nicht das dein Vater noch Schwierigkeiten macht.“ Wufei winkte seiner Speise näher zu treten. „Und wir sehen uns bald.“ „Bis die Tage, Wufei!“ Duo legte auf, nur um direkt eine neue Nummer zu wählen. „Trowa! Sei ein guter Bruder und übernimm meine Seelen, ja?“ _________________________________________________________________ Wir wissen, der Anfang des Kapitels wirkt ziemlich "herumgeeiert", aber wir wollten so Heeros Verwirrtheit und Duos Unwissen darstellen. Wir hoffen das ist uns gelungen und es hat euch gefallen. LG Kapitel 3: ----------- Kurz nachdem die Dämmerung eingesetzt hatte, erwachte der frisch gebackene Vampir in Duos Obhut und hatte sofort seine Zähne beleckt. Außerdem war Heeros Verstand noch nicht anwesend, was der Todesengel daran merkte, dass Heero sofort aufsprang und dessen schlagendes Herz anvisierte. Überrascht fing Duo ihn regelrecht auf und ging mit ihm zu Boden. „Heero!?“ Aber jener reagierte nicht, schlug er doch viel lieber seine Zähne in den zarten Hals um an ihm zu saugen. „Ah!“ entwich es dem Langhaaren da doch, weil er sich dieses Mal nicht auf Heeros Angriff hatte vorbereiten können, doch der Vampir ließ sich davon nicht stören und trank genüsslich zu ende. „Uhh…“ hauchte Duo und blinzelte ihn an. „Satt?“ „Mehr!“, entgegnete Heero lediglich und ließ ihn los um nach einem weiteren Körper zu suchen. Schnell richtete Duo sich auf und packte ihn an den Schultern. „Ruhig! Ich habe was für dich besorgt!“ Heero blinzelte und schnupperte, wobei er Duo argwöhnisch ansah. Nahm er doch war, dass dieser Blutleer war, auch wenn er noch vor ihm stand. „Kühlschrank!“ flötete der Langhaarige grinsend. Ohne weiter auf diesen zu reagieren, sprintete der Vampir auf dieses Gerät zu und wollte es öffnen. Danach blinzelte er einen Moment und sah irritiert zu Duo. „Mehr!!“ „Da sind Blutkonserven drin, mein Hübscher! Gekühltes, leckeres Blut!“ Kaum ausgesprochen, zerlegte Heero den Kühlschrank, bis er die erste Tüte aufriss und er verstand, zumindest sein Körper, da er zurzeit nur instinktgesteuert war. Schnell führte er sie an seine Lippen und trank endlich weiter. Duo beobachtete ihn dabei begeistert, faszinierte ihn dieses rohe Verhalten doch ungemein. Nach insgesamt vier Beuteln, wurde Heeros verhalten ruhiger und er wischte sich über den blutbeschmierten Mund. „Besser?“ fragte ihn da der Langhaarige, der ihm ein Taschentuch reichte. Nun etwas beschämt nickte der Vampir und tupfte sich das Gesicht sauber. „Tut mir leid!“ „Das ist ganz normal! Das mit dem Drang wird besser, wenn sich dein Körper erst einmal an alles gewöhnt hat.“ „Ich hab noch immer Hunger.“, gestand Heero und sah auf seine dreckige Kleidung. „Ich habe dir noch einen Vorrat angelegt, aber lass mich dir lieber was holen, bevor auch der zweite Kühlschrank das zeitliche segnet!“ Er schüttelte den Kopf und zog sich sein verdrecktes Shirt aus. „Ich möchte nicht nur daran denken.“ „Die nächsten Tage wird es aber das sein, was dich am meisten beschäftigt.“ Duo lächelte ihn sanft an und wuschelte ihm durchs Haar. „Zwischendurch willst du vielleicht trotzdem eine Dusche wollen.“ „Ja.“, stimmte Heero zu und musterte den perfekten Körper an seiner Seite. „Du schmeckst auch sehr gut!“ Er wurde rot. „Sicher, die Beutel sind kalt. Aber was ich bei dir schmecke und fühle… Wow!“ „Und dazukommt, dass ich quasi eine unversiegbare Blutquelle bin“ murmelte Duo verlegen über Heeros Kompliment. „Und wie lange muss ich warten, bist du wieder voll bist?“ Heero fixierte seine Vene und erschrak über seine eigene Frage. Duo hingegen lachte, ehrlich erheitert, über seine Neugier. „In ca. einer Stunde ist mein Körper wieder völlig durchblutet!“ „Und…“ Von sich selbst unangenehm berührt, begann der Kurzhaarige wieder durch das Zimmer zu tigern. „…wie lange braucht es, bis ich die Geduld habe, um darauf zu warten? Wie lange muss ich hier eingesperrt sein?“ Hatte er doch schon als Mensch einen unbändigen Freiheitsdrang. Violette Augen folgten jeder seiner Bewegungen. „Vielleicht drei, vier Tage. Es wird sich zeigen müssen.“ Heero nickte und lief weiter, wobei er immer schneller wurde. „Werde ich für immer so reagieren, wenn ich dieses köstliche Pochen und Rauschen höre, diesen lebendigen Duft rieche?“ Er sah dabei zu Duo und genau auf die Höhe wo dessen Herz lag. „Muss ich immer allein bleiben?“ Irgendwie kam sich der junge Todesengel bei diesen Worten zurückgewiesen vor, doch statt das zu zeigen schien sein Grinsen breiter als noch zuvor. „Mit der Zeit kommt die Kontrolle, dann kannst du zum Beispiel auch trinken, ohne die Person leer zumachen.“ „Kann ich dann zu Marias Beerdigung?“, fragte Heero hoffnungsvoll nach. „Wenn du dich bis dahin gefangen hast sicher. Du solltest nur aufpassen wegen der Sonne!“ „Oh ähm… ja…“ Er senkte den Blick. „Und die Schmerzen? Hören die auch auf?“ Duo kam zu ihm und nahm seine Hände. „Das ist der Todesschmerz, der geht bald vorbei.“ Der junge Vampir sah ihm lange in die Augen und nickte, als er teilweise das Thema wechselte. „Tut es dir gar nicht weh?“, fragte er nämlich und strich mit dem Finger über die Stelle an der er Duo wiederholt gebissen hatte. Der Todesengel errötete aufgrund der Berührung und sah dem Größeren nicht in die Augen. „Es tut ein bisschen weh, wenn du so drauf los stürmst, aber danach… es ist eigentlich ganz angenehm.“ „Heißt das, ich könnte es schmerzfrei für dich gestalten, wenn ich nur übe?“, fragte Heero und streichelte die Stelle weiter. „Na ich denke schon. Vor dir bin ich nur einmal gebissen worden, deshalb ist mein Wissen da nicht so groß. Vor allem da es sehr schnell ging.“ „Darf ich?“ Heero rückte ihm ziemlich nah auf die Pelle und sein Blick war starr auf die leere Vene geheftet. Duo verstand nicht ganz wieso, aber der Blick ließ ihn erröten. „Natürlich.“ Zufrieden nickte der Vampir und begann den älteren Körper sogar etwas zu umschmeicheln, wie er es in einem seiner Romane geschrieben hatte. Erst dann sah er dem Todesengel noch einmal in die Augen, bevor er seine Lippen an dessen Hals legte und versuchte so vorsichtig wie möglich, seine Zähne in dessen Haut zu schlagen. Duo entwich ein Seufzen und er lehnte den Kopf beiseite, damit es Heero leichter fiel. Immer wieder löste Heero seine Zähne und biss wieder zu. Duo wusste gar nicht, warum sein Körper sich so kribbelig anfühlte, doch er glaubte, dass das mit der Grund war, warum er die Arme um Heero legte. Dann aber sank Heero vor ihm auf die Knie und schüttelte frustriert den Kopf. „Das ist falsch!“ Etwas enttäuscht sah der Langhaarige zu ihm runter. „Wie falsch?“ „Du bist leer!“ „Natürlich bin ich das.“ Duo lachte. „Du hast mich ausgetrunken.“ „Deshalb ist es falsch!“, kam es gereizt zurück und Heero setzte sich auf seinen Hintern. Etwa eine halbe Stunde schmollte der neue Vampir vor sich hin, in denen sich Duo erneut von dem Blut befreite mit dem Heero ihn beschmiert hatte. „Das Bad ist frei!“ Der Kurzhaarige sah auf und nickte, bevor er die Stirn runzelte. „Wie viele von den Klamotten hast du?“ „Nur die, wieso?“ Verwirrt sah Duo an sich hinunter. Heero schmunzelte. „Ich hab dich jetzt schon mindestens zweimal eingesaut. Wenn man Waschen und Trocknen bedenkt, dass eine ganze Zeit in Anspruch nimmt, kann es nur bedeuten, dass du dieselben Sachen mehrfach hast.“ Duo begann zu grinsen, als er das hörte. „Todesengel haben keine Waschmaschinen, Heero!“ Der Vampir blinzelte. „Und was machst du dann?“ Grinsend streckte Duo die Arme aus und schüttelte diese leicht, bis sie plötzlich in eine Lederjacke gehüllt waren. Damit begeisterte er den Jüngeren. „Kann ich das auch?“ „Nein, tut mir leid. Auf einen ‚interdimensionalen‘ Kleiderschrank verfügt nur meines Gleichen.“ „Was kann ich denn jetzt alles?“, entgegnete Heero ein wenig enttäuscht. Duo öffnete den Mund, nur um ihn direkt wieder zuzuklappen. „…Wieso gehst du nicht erst mal duschen und dann reden wir?“ Sein neues Haustier nickte. „Ist gut.“ Er sah auf sein Bett. „Und das sollten wir auch frisch beziehen.“ „Oh! Darf ich dabei helfen??“ fragte Duo aufgeregt, der solche so alltäglichen Dinge unglaublich interessant fand. „Klar!“ Heero deutete ihm einen Schrank. „Wenn du willst, bedien dich und tob dich aus. Ich geh dann eben duschen.“ Mit leuchtenden Augen lief Duo zum Schrank und öffnete diesen. Er fand ganz viel Bettwäsche, die tatsächlich weich und gemütlich war, dass doch etwas ungewöhnlich war, für den sehr pragmatischen Heero, dennoch war sie ausschließlich dunkel gehalten. „Viel Spaß!“ Duo drückte die Wäsche an sich und strahlte dann Heero an. „Werde ich haben!“ Der nickte und verließ das Schlafzimmer. Bis zum Bad hatte er auch keine Schwierigkeiten zu kommen, denn alle Türen waren geöffnet. Nur eben die des Badezimmers nicht und als er sie griff um sie zu öffnen, hob er sie gleich aus den Angeln, was nicht wirklich leise von statten ging. Überraschte steckte Duo daraufhin den Kopf aus dem Schlafzimmer. „Was hast du gemacht?“ „Die Tür!“, entsetzte sich der Vampir und deutete auf das Holz in seiner Hand. Violette Augen wurden gerollt, als das erkannt wurde. „Duh! Du musst natürlich vorsichtiger sein, jetzt wo du so viel stärker bist!“ „Stärker…“ Heero knurrte. „Das hättest du mir aber auch sagen können!“ Er verzog die Nase und versuchte irgendwie die Tür wieder einzusetzen, nachdem er das Bad betreten hatte. „Du hättest es auch merken können!“ wurde es zurück gerufen. „Vollpfosten!“, maulte Heero zurück und zog seine Hose aus. „Was?“ verwirrt sah Duo zum Bad, bevor er sich wieder dem Bett zuwandte und sich fragte ob er das alte Lacken abmachen musste, bevor das Andere drauf kam. Inzwischen war das Wasser kalt gelaufen, das auf einen zusammengekauerten Körper hinab prasselte. Die Kälte war es aber nicht, die den Körper zittern ließ und wurde von jenem erst wahr genommen, als sich wärmere Arme um ihn schlangen. Heero zuckte zusammen setzte sich aber nicht zu wehr oder reagierte anderweitig darauf. Zart wurde er an den anderen Körper gezogen, sodass eine Mischung aus dem berauschendem Pochen und eines melodischen Summen ihn einhüllte. So saßen sie eine Weile in der Heero sogar weinte, auch wenn er das nicht zugeben würde und erst nach über einer Stunde ihrer Zweisamkeit, erhob er leise das Wort. „Ich bin tot, nicht? Ich träume nicht! Das ist real…“ „Ja“ wurde es sanft an seinem Ohr gehaucht. „Es ist alles wahr.“ Zart wurde Heero das nasse Haar aus der Stirn gestrichen. „Aber es ist in Ordnung, denn jetzt hast du mich.“ Der Vampir erzitterte und machte sich noch kleiner. „Shh“ hauchte Duo und begann wieder zu summen. Ob es daran lag, dass Heero während seines menschlichen Lebens immer kontrolliert und diszipliniert war, würde wohl niemand beantworten können, doch er begann die Umarmung zu erwidern und dabei sanft den Hals von Duo mit seinen Lippen zu erkunden. Der Langhaarige fühlte sich etwas verlegen, ließ Heero aber ungestört machen. So kam es, dass sie ihre Plätze tauschten und schließlich Duo unter Heero lag, während das Wasser auf sie hinabrauschte. Erst so fand der Kurzhaarige die, wie er dachte, perfekte Stelle und er biss schmerzfrei zu. Überrascht über das Gefühl, dass das auslöste atmete Duo ein und legte zittrig die Arme um Heero. Er konnte ebenso fühlen, dass der Vampir nicht gierig trank, auch wenn ihn das große Überwindung kostete und wieder von ihm abließ bevor er ihn, wäre er ein Mensch, getötet hätte. „Uhh…das war wirklich schön…“ entwich es dem Langhaarigen deshalb auch etwas atemlos. „Es war schwer.“, gestand Heero sich ein und löste sich von ihm. „Ich bin stolz auf dich“ hauchte Duo und strich Heero wieder das Haar aus dem Gesicht. Der aber sah ihn nun etwas erschrocken an, denn Heero bemerkte, dass Duo genauso nackt war wie er selbst und das sich etwas bei dem Todesengel regte. „Heero?“ fragte jener ihn da, weil er diesen Blick nicht verstand. „Was tust du?“, fragte der Kurzhaarige und deutete zwischen seine Beine. Duo sah an sich hinunter und dann Heero an. „Wieso? Ich hab oft genug gesehen, dass das den Sterblichen andauernd passiert.“ „Du hast also keine Ahnung was da mit dir passiert? Fühlst du gar nichts?“ „Doch, sollte ich nicht?“ fragte Duo und sah unschuldig zu dem Größeren auf. „Bist du schwul? Mach ich dich an?“, fragte Heero entsetzt. Violette Augen blinzelten ihn unverständlich an. „Bin ich was?“ Heero runzelte die Stirn und ihm ging so langsam ein Licht auf. „Weißt du, wovon ich spreche?“ Duo schüttelte den Kopf. „Ich hab nicht die geringste Ahnung!“ „Was macht ein Todesengel eigentlich genau?“ „Wir sammeln die Seelen der Verstorbenen ein, bringen sie ins Jenseits und sorgen dafür, dass die natürliche Ordnung eingehalten wird“ erklärte Duo, womit er sich normalerweise beschäftigte. „Und warum hast du das bei mir nicht gemacht? Ich meine, ich kenne mich ja nicht aus. Aber was man in Büchern und Filmen so mitbekommt, reicht es doch nicht, wenn man nur von einem Vampir gebissen wird um einer von ihnen zu werden. Also, warum hast du an mir, deinen Job nicht gemacht?“, fragte Heero weiter. Es war Duos Blutarmut zu zusprechen, dass er nun nicht errötete. „Ich wollte es nicht. Ich hab dich lange beobachtet und es erschien mir schade.“ „Warum?“ Die Frage konnte Duo nicht so recht beantworten, ohne sich ganz zu öffnen und bloß zu legen, weshalb er mit den Schultern zuckte. „Ich wollte wohl einfach nicht, dass du weg bist.“ Diese Antwort stellte sein Gegenüber aber nicht zufrieden und er seufzte frustriert. „Willst du es mir nicht sagen?“ „Es ist schwer zu erklären“ versuchte Duo sich zu rechtfertigen. „Ich hab nicht viel Kontakt zu anderen Wesen, vor allem nicht zu einem Sterblichen.“ Der Vampir nickte. „Also hast du mich aus einem Grund, den ich jetzt noch nicht weiß und vielleicht nie erfahren werde, nicht sterben lassen… ähm… also… nicht deinen Job an mir ausgeübt. Du scheinst mich irgendwie zu kennen und ich glaube auch, dass ich dich kenne. Außerdem wirst du, sobald du mich leid bist, wieder weggehen.“ Entsetzt klappte Duo da der Mund auf. „Ich geh doch nicht einfach wieder weg! Ich bleib solange du willst! Ok, ich muss mich auch mal zu Hause blicken lassen, aber so was dauert ja nicht ewig!“ „Das hört sich irgendwie komisch an, so wie Besitz.“, überlegte Heero laut. „Das klingt so negativ, wie du das sagst.“ Bevor Heero aber etwas erwidern konnte, klingelte es an der Wohnungstür, was seine Aufmerksamkeit weckte, denn der Herzschlag der von der Person ausging, die dort wartete, war sehr erhöht. Sofort setzte Duo sich auf. „Du bleibst hier!“ Dieser Befehl brachte Heero zum knurren, denn sein Instinkt wollte wieder die Oberhand gewinnen. Duos Augen glühten auf, als er aus der Dusche stieg. „Bleib hier!“ „Arg!“ Mit einem Schütteln war Duos Haar trocken und er wieder angezogen, dann eilte er alleine zur Tür. „Ja bitte?“ Vor ihm stand eine bildhübsche und gut gebaute junge Frau in Heeros Alter. Ihr langes haselnussbraunes Haar hing ihr in leichten Wellen um die Schulter und sie sah Duo mit einem schüchternen Blick an. „Hallo, ist Mr. Yuy nicht da?“ „Er ist im Bad“ flötete der Langhaarige und trat nicht zur Seite, um sie einzulassen. „Kann ich helfen?“ Sie nickte und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Ich mache mir Sorgen um ihn.“ Dabei wurden ihre Wangen rot und sie senkte den Blick, was sie nur noch schützenswerter aussehen ließ. Den Drang sie zu schützen empfand Duo bei ihr nur bedingt, viel eher runzelte er über ihr Verhalten die Stirn. „Warum?“ „Es gab so viele Schreie und Krach. Deshalb wollte ich einmal nachsehen, ob alles in Ordnung ist, oder er meine Hilfe braucht.“ „Es ist alles ganz wunderbar!“ „O… ok…“ Sie nickte und versuchte ein Lächeln. „Tut mir leid, wenn ich gestört habe!“ Ohne eine Verabschiedung wurde ihr die Tür vor der Nase zugemacht. Kaum war die Tür geschlossen, schoss Heero regelrecht aus dem Badezimmer. „Alles geregelt!“ strahlte Duo ihm entgegen. Nur kurz vor ihm stoppte der Vampir und funkelte ihn zornig an. „Warum hast du mich aufgehalten?“ „Wolltest du deine Nachbarin etwa anfallen??“ Heero schüttelte verneinend den Kopf und senkte beschämt den Blick. „Ihr Puls war so lockend…“ Lächelnd trat Duo zu ihm und legte ihm die Hände auf die Schultern. „Bald wird es besser, versprochen!“ Und zögerlich sah der Kurzhaarige zu ihm. „Warum bewahrst du mich davor, also, diesem Instinkt zu folgen?“ „Du bist ein so lieber Mensch, ich weiß, dass du es dir nicht verzeihen würdest.“ „Du scheinst mich ja doch schon eine Weile zu beobachten…“, murmelte Heero leise. Der Langhaarige nickte und lächelte ihn an. „Seit du ein Baby bist, um genau zu sein.“ Blaue Augen weiteten sich, als Heero einen Verdacht hatte. „Seit ich…?“ Das war der Moment in dem Duo klar war, dass er sich verplappert hatte. „Ähm…“ „Können dich nur Tote sehen?“ „Theoretisch ja.“ „Theoretisch?“ „Es soll schon vorgekommen sein, dass ein Lebender uns gesehen hat, während wir… naja …an der Arbeit waren.“ Duo zupfte sich nervös an seinem Zopf herum, der zwar trocken, aber noch immer von der Dusche zerrupft war. „Deine Nachbarin zum Beispiel hat mich gesehen, weil ich es wollte, wenn ich es nicht will ist es eigentlich nicht möglich.“ „Hab ich dich gesehen?“, erklang es nun leise. Duo sah ihm lange einfach nur in die Augen bevor er ein „Ja“ hervorbrachte. Heero erwiderte den Blick, wirklich realisierend, dass sie gerade darüber sprachen, dass Duo seine Eltern ‚abgeholt‘ hatte, als sie bei dem Autounfall gestorben waren und das er Heero seit dem beobachtete. Er schluckte und drehte sich emotional überfordert um. „Warum hast du sie mir weggenommen??“ „Weil sie einen Unfall hatten und tot waren, Heero“ versuchte Duo ihm zu erklären, dass er keinen Einfluss darauf hatte wer starb und somit auf seiner Liste endete. „Du hast sie mitgenommen und mir weggenommen! Du hast mich allein zurückgelassen! Warum hast du mich dann nicht einfach mitgenommen??“ Unschlüssig trat der Todesengel einen Schritt auf ihn zu. „Weil du ein kerngesundes und lebendiges Kind warst! Du hattest durch den Unfall nicht mal einen Kratzer.“ „Kerngesund??“ Heero drehte sich um und packte Duo am Kragen. „Ich war seit dem allein! Niemanden hat es interessiert was ich getan und gelassen habe! Noch nicht mal mein Onkel wollte etwas von mir wissen, bis er seinen Nutzen aus mir ziehen konnte! Es wäre besser gewesen, für alle!“ „Sag das nicht, Heero!“ entwich es Duo erschüttert. „Alles wäre besser gewesen als dieses Leben!“ Heero ließ ihn los und stapfte durch die Wohnung um den zweiten Kühlschrank zu finden. Verwirrt blieb der Todesengel zurück. Er hatte zwar eine Horde Brüder, aber sie waren keine Menschen und seine Erfahrung mit ihnen konnte ihm nun nicht helfen. Kapitel 4: ----------- Als Duo so in seinen Gedanken verloren war, hörte er zuerst nicht dass erneut jemand an der Haustüre war, bis sich diese öffnete. Panisch flogen violette Augen auf und der Todesengel wirbelte herum. „Was zum…??“ Da betraten zwei bewaffnete Leute die Wohnung, eine Frau und ein Mann. „Hände hoch!“, forderten sie auch gleich und zielten auf ihn. „San Francisco Polizei! Heben sie die Hände und leisten sie keinen Widerstand!“ Duo sah auf die Waffen und dann auf deren Halter. „Das ist ziemlich unhöflich wissen sie das?“ „Hände hoch!“, forderte der Mann erneut und machte eine entsprechende Bewegung mit seiner Pistole. „Warum?“ „Sie stehen im Verdacht Heero Yuy ermordet zu haben und sind hiermit festgenommen!“, donnerte der Mann und trat nun zu ihm, um ihn an die nächste Wand zu drücken. Duo rührte sich kein Stück. „Ihnen ist klar, dass er im Nebenraum ist, oder?“ „Was?“ Die beiden Polizisten tauschten einen Blick, als benannter Heero aus dem entsprechenden Zimmer trat und überrascht tat. „Oh, Mr. Zechs und Mrs. Noin.“ „Detektiv…“ verbesserte der Blonde ganz verdattert. „Natürlich!“ Heero trat an Duo heran und griff nach dessen Hand, damit er Unterstützung hatte. „Was kann ich für sie tun?“ „Sie… sind wohl auf?“ kam es nun verwirrt von Noin, die ihre Waffe langsam senkte. „Sollte ich nicht?“ Heero trat weiter auf sie zu, damit sie den Rückzug antreten konnten und er sie endlich los war. „Nicht nach der Menge Blut, die sie am Tatort hinterlassen haben!“ erklärte Noin aufgebracht und steckte die Waffe weg. „Ich versteh nicht.“, gab Heero zu und legte den Kopf schief, wobei er seine Augen nicht von ihrer Vene nehmen konnte. „Unser Observationsteam hat gesehen, wie sie in den Club Cardia gegangen sind, den wir Stunden später verlassen vorgefunden haben, inklusive einer Lache von ihrem Blut!“ Heero atmete tief durch, denn die Aufregung in Noin machte ihren Duft unglaublich köstlich. „Ich fand den Club langweilig und bin bereits nach wenigen Minuten gegangen.“ „Wie kommt dann ihr Blut an den Tatort?“ warf nun auch Zechs ein. „Woher soll ich das wissen?“ Heero zuckte mit den Schultern. „Das ist doch ihr Job!“ Noin knirschte frustriert mit den Zähnen. „Dann haben sie sicher kein Problem damit mit aufs Revier zukommen.“ Animalisch schön bewegte sich Heero auf sie zu und kam ihr extrem nahe ohne sie zu berühren, auch wenn er riechen konnte, dass die Frau in ihr sofort auf ihn reagierte. „Ich wüsste nicht warum oder haben sie einen Haftbefehl?“ „Noch nicht“ presste sie angespannt hervor, woraufhin ihr Partner ihren Arm nahm. „Wir gehen.“ „Was?“, fragte sie verwirrt und verärgert, als sich Heero von Duos Hand ruhig zurückziehen ließ. „Wir gehen, Noin“ bestimmte Zechs erneut und nahm seine Partnerin am Arm. „Verzeihen sie die Störung.“ „Und wer zahlt meine Tür?“, fragte Heero grinsend. War ihm doch bewusst, dass die Cops das Schloss nur hätten knacken können um hinein zu kommen. „Schicken sie die Rechnung ans Department!“ „Ist gut.“ Mit verzogenem Mund zog sich Heero weiter zurück. „Ich wünsche noch eine angenehme Nacht!“ „Ihnen auch Mr. Yuy, Mr. …“ Er sah auffordern Duo an, der bloß ohne Antwort zurück sah. So blieb Zechs nichts anderes übrig, als Noin hinaus zu geleiten. Kaum hatten sie die Wohnung verlassen, seufzte Heero und sank auf die Knie. „Das war knapp!“ Duo schloss die Eingangstür wieder richtig und hockte sich dann neben Heero. „Alles ok?“ „Hast du das gesehen?“, erwiderte der nur schwer atmend. „Es war ganz leicht, sie hätte mir alles abgenommen, wenn ich nur gewollt hätte!“ Duo strich ihm durch die noch leicht feuchten Haare, um ihn zu beruhigen. „Warte noch ein bisschen bist du versuchst Sterbliche zu manipulieren, ok?“ „Ich hätte ihn wegschicken können und von ihr trinken…“, überlegte Heero stattdessen weiter. „Aber das hast du nicht und deshalb bin ich sehr stolz auf dich!“ Er nickte und sah Duo an. „Es ist schwer, diesen Drang zu kontrollieren. Aber es wird schon leichter.“ „Da siehst du es, ich hab es dir ja gesagt!“ Er nickte. „Ich sollte bald wieder essen.“ Dann legte er den Kopf schief. „Werde ich immer soviel trinken?“ „Nein, am Anfang braucht dein Körper das einfach.“ Duo lächelte breit. „Ich bin auch bald wieder voll.“ „Kann es sein, dass dein Blut für mich viel Nahrhafter ist?“, fragte der Vampir ruhig. „Das ist ziemlich wahrscheinlich. Wie gesagt, vor dir war erst ein anderer Vampir an meinem Hals und meine Brüder haben sich nie beißen lassen.“ Er nickte und seufzte. „Wollen wir noch ein bisschen mehr, Frage und Antwort spielen?“ „Klar! Willst du dir vorher ansehen, wie ich das Bett gemacht habe??“ Heero nickte erneut und machte sich auf den Weg ins Schlafzimmer. Stolz wie Oskar folgte Duo ihm in das Zimmer. „Und? Was sagst du?“ Er deutete auf das Bett, dass mehr schlecht als recht bezogen worden war. Heero besah sich mit einem Blick die Kissen, dessen Zipfel aus den Bezügen lugten, genauso wie das völlig verdrehte Bettlaken und die falsch herum aufgezogenen Deckenbezüge. „Es war dein erstes Mal?“ Duos Lächeln fiel etwas. „Sieht man das etwa?“ „Ja!“, blieb der Vampir knallhart ehrlich und winkte ihn zu sich. „Soll ich dir zeigen, wie es richtig geht?“ „Ja, bitte!“ flehte Duo, der so etwas gerne lernen würde. Er wurde an Heero gezogen, der nun jede Bewegung mit ihm zusammen vollzog, damit er sie lernte und schließlich war das Bett richtig gemacht und sah sehr einladend aus. Dazu kam, dass auch Duos Gesicht eine einladende Röte zierte. „Tu das nicht!“, bat Heero da leise. „Es kostet mich alle Kraft, nicht herzhaft zuzubeißen!“ „Was mach ich denn?“ fragte der Todesengel irritiert. Ihm wurde zärtlich über die Wange gestrichen. „So köstlich aussehen!“ Die Röte in Duos Wangen wurde nun umso heftiger. „Bitte!“, wiederholte Heero und begann ihn zu umschmeicheln. „Ich… ich mach gar nichts…“ „Doch, jetzt machst du es noch mehr!“, grinste Heero von dem köstlichen Duft berauscht und umarmte Duo von hinten. „Ich mach überhaupt nichts“ versicherte der Langhaarige und legte seine Arme über Heeros. „Du füllst dein Gesicht mit Blut und dein Puls ist erhöht.“, beschrieb der Vampir und sog den Duft von Duo ein. „Das ist keine Absicht“ hauchte der Kleinere atemlos. Da fühlte er eine Nase in seinem Nacken, die seinen Geruch noch mehr einatmete. „Ohh…“ „Solltest du nicht mehr Selbstbeherrschung haben?“, fragte Heero schmunzelnd und knabberte an seinem Ohr. „Ich… ich bin halt noch jung…“ versuchte Duo sich zu verteidigen. „Wie jung?“ Eine Zunge folgte Zähnen und leckte die kleinen Blutstropfen auf. „Ich… ich bin keine zehntausend Jahre alt…“ keuchte Duo stotternd. „Ein guter Scherz…“, bemerkte Heero und suchte nun seine Vene. Duo wimmerte leicht, als die Lippen die Vene streiften. „Ich mache keine Scherze.“ „Das ist unmöglich!“ Die Zunge des Vampirs massierte die Haut um ihn zu entspannen. Ein erregtes Kichern entwich dem Langhaarigen da. „Nichts ist unmöglich.“ „Du bist viel zu jung um so alt zu sein!“, entschied Heero, bevor er zubiss. Jeglicher Prostest verging Duo, als er auf höchst erotische Weise gebissen wurde. „Bei allem Mächtigen!“ Tatsächlich fühlte auch Heero, was sie da taten, doch er konnte und wollte sich in diesem Augenblick nicht beherrschen. Ein kehliges Stöhnen entwich Duo, als das Blut aus seinem Körper floss, sofort festigten sich die Arme um ihn, damit er nicht einknickte. „Heero“ hauchte der Todesengel, der nun eine Hand hob, um damit durch die Haare des Vampirs zu fahren. Ohne Duo weiter zu verletzen, entzog Heero ihm seine Zähne und fing das ausfließende Blut mit seiner Zunge auf, bis die Wunde verschlossen war. „Ich will dich noch mehr schmecken!“ Duo drehte den Kopf, sodass sie sich in die Augen sehen konnten. Da presste Heero bereits ihre Lippen zusammen. Dem Langhaarigen entwich ein Seufzen, als er sich drehte und die Arme um Heero legte. Leider erschrak dieser in dem Moment, denn auch wenn er Duo nicht wirklich mit seiner Vampiraura hatte gefangen nehmen können, hatte Heero, unerfahren, wie er war, sich selbst gebannt. „Was…?“ Mit glänzenden Augen sah Duo zu ihm auf, die Lippen noch immer zum Kussmund geformt. „Was tun wir hier?“ Schwer atmend erwiderte Heero seinen Blick und leckte sich über die Lippen. „Ich glaub ihr nennt das küssen“ murmelte der Ältere mit dem Hauch eines Lächelns. „Warum?“, fragte der Vampir weiter und meinte damit nicht, warum man ihre Handlung so nannte, sondern warum sie es getan hatten. „Weil es so sein sollte“ war Duos mystische Erklärung. „N… nein… das geht nicht!“ Heero ließ ihn los und wich etwas zurück. Das Lächeln verschwand wieder von Duos Gesicht. „Wieso nicht?“ „Ich bin tot und bringe ihn! Du hast mir meine Eltern genommen… das… das geht nicht!!“ „Die Begründung verstehe ich nicht“ gab Duo ehrlich zu. „Du denkst noch viel zu sehr wie ein Mensch.“ „Du spielst mit mir und hast es wohl schon immer getan. Außerdem soll ich allein bleiben, das wird sich nie ändern!“, bestimmte Heero, wobei ihm aber nicht in den Sinn kam, dass er Duo nicht vollständig unsympathisch fand und er lediglich verletzt war. Duos Unterlippe bebte leicht bei diesen Anschuldigungen. „Ich spiele überhaupt nicht und ich will auch nicht dass du einsam bist!“ „Hast du auch Maria geholt?“, fragte Heero im Gegenzug. Der Todesengel verzog das Gesicht, da er sich bereits denken konnte, dass er da nicht mehr raus kam. „Ja.“ „Und du hast mich wieder nicht mitgenommen…“, stellte der Vampir fest. „Du warst nicht tot, Heero. Es tut mir leid um das kleine Mädchen, aber sie war schon tot, als ich auf der Bildfläche erschien.“ Heero seufzte und hockte sich auf sein Fensterbrett. „Gibt es Möglichkeiten, dass ich sterben kann?“ „Nun, das kommt auf die Definition vom Tod an.“ Duo wollte sich zu ihm setzen, traute sich aber nicht. „Enthaupten oder ein geweihter, silberner Pflock durchs Herz könnten dich vernichten und ausbluten würde dich in eine Art Koma versetzen.“ „Aber das würdest du nicht zulassen.“, stellte Heero fest. Duo wollte ein lautes ‚Niemals’ heraus schreien, blieb aber bei: „Würdest du das denn wollen?“ Deshalb schwieg der junge Vampir eine ganze Weile, bevor er seinen Blick und seine Stimme wieder hob. „Nicht heute.“ Er lachte bitter auf. „Ich bin es Marias Eltern schuldig, dass ich ihre Mörder umbringe!“ „Vorher musst du dich aber erstmal neu kennenlernen.“ „Vorher muss ich erst etwas ganz anderes herausfinden.“, widersprach Heero und versuchte es nun anders, indem er die Hand ausstreckte und Duo zu sich holen wollte. Unschlüssig trat jener näher und ergriff die dargebotene Hand. „Und was?“ Der Todesengel wurde sofort näher an den Vampir gezogen, der ihn nun ehrlich ansah. „Ich möchte verstehen, warum du meine Nähe suchst und mein Leben schützt.“ Ein ehrliches Lachen entwich dem altjungen Wesen da. „Das ist eine dumme Frage, Heero! Das liegt daran, dass du was Besonderes bist!“ „Das werden wir ja noch sehen!“ Das Lachen wurde erwidert und ihre Finger verhakt. „Das habe ich schon gesehen.“ Duo lächelte und besah ihre Finger. „Was machen wir denn jetzt noch die restliche Nacht? Oder lässt du mich raus?“ „Bist du wahnsinnig?“ Heero grinste ganz unbeschwert und nickte. „Das sollte ich wohl besser sein!“ „Ich lass dich sicher nicht raus, bis du soweit bist!“ Es vergingen noch weitere drei Nächte, in denen der Vampir immer beherrschter wurde und sich über tiefgreifende Gespräche mit Duo austauschte. Der vermochte dabei sogar die Klappe zu halten, um ihm eingehend zu zuhören, dabei stellte er sein unbeschreibliches Interesse für die Menschenwelt mehr als nur einmal zur Schau. Dann aber war es soweit, dass Heero seine Wohnung verlassen durfte, nur das er nicht wusste, wohin ihn Duo bringen wollte. Stolz hielt dieser seine Hand, als sie durch die dunklen Straßen schlenderten. „Sag mal Heero?“ „Hm?“ Heero störte sich nicht an ihren Händen, denn es war auch dafür gedacht, falls er sich nicht beherrschen konnte, dass Duo ihn schneller in der Gewalt hatte. „Was verstehst du von Etikette?“ „Was meinst du? Ob ich weiß, wie man welches Besteck benutzt?“, fragte Heero nach. „Es geht eigentlich um gutes Benehmen im generellen.“ Duo lehnte sich leicht an Heeros Arm, als er sprach. „Weißt du, es gibt nämlich bestimmte Dinge, die unter Vampiren Sitte sind.“ Ganz unbewusst suchte der junge Vampir inzwischen auch die Nähe des Todesengels und er kam ihm ebenfalls näher. „So lange man mich in Ruhe lässt, werde ich mich auch benehmen. Sollte ich aber einen von Marias Mördern begegnen, werde ich mich nicht beherrschen!“ „Ich glaube nicht, dass du denen heute über den Weg laufen wirst.“ „So? Wohin soll es denn gehen?“ „Zu einem Mann, der höchstwahrscheinlich eine sehr wichtige Rolle in deinem Leben einnehmen wird.“ Heero zog eine Augenbraue hoch. „Ja?“ „Dir war ja schon klar, dass man nicht einfach durch einen Biss zum Vampir wird, richtig?“ Er nickte und sah Duo erwartend an. „Das ist einleuchtend.“ „Um gewandelt zu werden muss man nach einem Biss Vampirblut zu sich nehmen. Zu deinem Glück hatte ich das dabei.“ „Und ich soll diesen Vampir jetzt kennenlernen, von dem das Blut war?“ „Theoretisch ist er dein Schöpfer und damit ist er nach Sicht der Vampire deine Familie.“ „Meine Familie?“, wiederholte Heero misstrauisch. „Die meisten Vampire sind in Clans organisiert, natürlich gibt es einige aufgeblasene Idioten, die meinen ihre eigenen Gruppen gründen zu können, aber die werden von den großen Familien nicht ernst genommen.“ „Und ich soll mich da jetzt unterordnen?“ „Naja, Clans sind nach einer strengen Hierarchie geordnet. Je älter und stärker ein Vampir, desto höher steht er in der Familie. Nach deren Standards bist du noch ein Baby!“ „Ein Baby?“, wiederholte der junge Vampir verärgert. Grinsend sah Duo ihm in die Augen. „Mach dir nichts draus, wenn man dich so nennt, es ist nicht böse gemeint.“ „Und warum soll ich da jetzt hin?“ „Weil er dich kennen lernen will.“ „Ich muss das machen, oder?“ „Das wäre das, was sich gehört!“ Heero seufzte. „Dann hätte ich vorher besser noch mehr getrunken!“ Duo grinste und drückte die Hand des Vampirs. „Keine Sorge, dafür ist später sicher noch Zeit.“ „Na dann, kann ich mich wohl nicht drücken.“ „Natürlich nicht, dass wäre ein unverzeihlicher Affront!“ Heero schmunzelte, würde ihm das doch gefallen, dennoch ließ er sich weiter führen und bemerkte, dass es in Richtung Chinatown ging. „Ich sollte dich vielleicht noch vorwarnen“ wisperte ihm Duos Stimme zu, als sie einen Hinterhof in Chinatown betraten. „Ja?“, fragte der Kurzhaarige nach und hob eine Augenbraue. „Soll ich meine Bestellung vorab aufgeben? Dann hätte ich gern Ente süß-sauer!“ Grinsend wurde ihm gegen den Arm geschlagen. „Verkneif dir solche Bemerkungen lieber! Aber das habe ich ja auch gar nicht gemeint!“ Er seufzte und nickte. „Gut, ich benehme mich, wenn du dir nicht alles aus der Nase ziehen lässt!“ Duo grinste und lehnte sich wieder richtig gegen Heeros Arm. „Tut mir leid. Ich wollte dir eigentlich nur sagen, da wir gleich da sind, dass dein Schöpfer ein ziemlich hohes Tier ist, um genau zu sein ist er das Oberhaupt eines der größten Vampirclans.“ „Na dann, will ich versuchen, dich nicht zu blamieren.“, versprach Heero. „Das wirst du sicher nicht!“ Kaum gesagt blieb Duo vor einer verrosteten Eisentür stehen, die in den Keller eines unscheinbaren Gebäudes führte. „Tada!“ Dieses Unscheinbare, aber vor allem Heruntergekommene ließ Heeros Skepsis nur wachsen und er verzog den Mund. „Toll.“ „Wir werden ja sehen, ob du das gleich immer noch so sarkastisch sagst!“ grinste der Langhaarige und klopfte an das Tor. Ein Sichtfenster wurde geöffnet und Duo genau gemustert, bevor jenes wieder geschlossen wurde. Der Todesengel lächelte Heero gut gelaunt an, als man hörte, wie die schweren Schlösser an der Tür entriegelt wurden. Als sich die Tür dann geöffnet hatte, konnte Heero regelrecht die Kraft von Jahrtausenden spüren und es ließ ihn innerlich sogar etwas erzittern. Das würde er natürlich nie zugeben, dennoch, ihn wunderte es, dass er so etwas in Duos Nähe nicht gespürt hatte. Jener drückte noch einmal seine Hand und zog ihn hinter sich hinein, die Gestalt, die ihnen die Tür geöffnet hatte, beachtete er dabei nicht. Dieser und alle weiteren beobachteten ihn, aber vor allem seinen Begleiter sehr genau auf ihrem Weg. Jener führte immer weiter hinunter und war eher spärlich beleuchtet, doch plötzlich verließen sie den schmalen Gang und kamen in eine von Licht durchflutete Halle, die in ihrer Größe und Pracht gar nicht unter San Francisco zu erwarten war. Überrascht, sah Heero sich mit großen Augen um, vor allem als er auch Pflanzen entdeckte und sich vorkam wie beim Kaiser von China. „Das ist ja…“ So begeistert wie er war, bekam er nicht mit, dass er von allen Anwesenden entweder neidisch oder hasserfüllt angesehen wurde. Schließlich war es schon länger, als die Christliche Zivilisation existierte her, dass das Clanoberhaupt selbst jemanden geschaffen hatte, was man deutlich an Heeros Duft erkennen konnte und außerdem war es noch nie vorgekommen, dass ein Vampir derartig mit vor Energie geladenem Blut eines Engels vollgepumpt war. Grinsend führte ihn besagter Engel durch die Eingangshalle, hin zu einem großen Tor, hinter dem sich der Thronsaal befand. Neugierig sah sich Heero um und erblickte eine kleine Gruppe offensichtlich sehr alter Vampire, die ihn offenkundig erwarteten und ansahen. Er verzog etwas den Mund, denn er mochte es nicht, derartig gemustert zu werden und wartete darauf, was nun geschah. Sie deuteten ein Nicken an, bevor ihnen das große Tor geöffnete wurde. Dahinter reihten sich, die am edelsten aussehenden Männer, alle in rote, chinesische Roben gehüllt. Sie bildeten einen Gang, der direkt auf einen stattlichen, europäisch wirkenden Mann hinführte. Heero blinzelte. Die roten Gestalten waren Menschen, ganz normale Menschen, das konnte sogar er als Neuling ausmachen. Doch die Machtaura dieses irgendwie beeindruckenden, aber doch fehl am Platz wirkenden Vampirs, ließ ihn stocken. „Der soll mein Schöpfer sein?“, flüsterte er zu Duo. „Komm“ hauchte der nur und zog ihn zu dem imposanten Mann. Sie erreichten den Europäer schnell und dieser musterte Heero genau so intensiv wie dieser ihn, bis ein leiser Schritt hinter ihm zu hören war und ihre Konzentration gebrochen wurde. Der blonde Mann begann zu lächeln und trat einen großen Schritt zur Seite, womit er den Blick freigab auf einen zierlichen Chinesen, der in edle Roben gehüllt war, die eines Kaisers würdig gewesen wären. Heero zog eine Augenbraue hoch und musterte diesen noch mehr als alles andere in dieser Welt, in der sie sich jetzt befanden. Er konnte eine tiefe Verbindung zwischen ihnen spüren, etwas, dass er noch nie zuvor in seiner Existenz vernommen hatte. „Der ist ja nicht älter als ich!“ Kapitel 5: ----------- „So einen Tonfall muss ich mir von einem Säugling nicht anhören“ erklang da die ruhige, aber zur gleich donnernden Stimme des scheinbar jungen Chinesen. Heero knurrte, bevor er den Blick, der ihm geschickt wurde, trotzig erwiderte. Da schien der Chinese zu lächeln, was sich nur in einem kleinen Zucken der Mundwinkel zeigte. Sein blick glitt von Heero zu seinem Begleiter und die beiden umarmten sich herzlich. „Da hast du uns aber ganz schön viel Arbeit geschaffen!“, bemerkte der Chinese während ihrer Berührung und dann klopfte er Duo freundschaftlich auf die Schulter. „Was wäre das Leben ohne Herausforderungen, Wufei?“ grinste Duo, als der Schwarzhaarige einen Schritt von ihm wegtrat. „Was weiß er denn schon alles?“ Der Chinese musterte Heero und glaubte zu recht, dass sie noch ganz am Anfang waren. Verlegen kratzte Duo sich da am Hinterkopf. „Na, ich bin wohl nicht wirklich in der Lage alles so richtig zu erklären.“ Wufei nickte und richtete sich wieder an Heero. „Knie nieder!“ Ein Raunen ging durch die Sterblichen, als Heero eisern stehen blieb. Sogar Duo besah das mit etwas Unbehagen. Wufeis Augen aber blitzten. „Ich sagte: Knie nieder!“, wiederholte der Chinese und seine ruhige Stimme wurde derartig erdrückend, dass Heero gar nicht anders konnte, als sich dem zu beugen. Seinem stolzen Blick nahm ihn das aber nicht. Wufei nickte anerkennend und entließ dann mit einer Handbewegung die Sterblichen, bevor er zu Heero trat und ihn musterte. Er ließ seine Hand durch das kurze Haar gleiten und berührte die Haut. „Hat er eine Ahnung, was er bis jetzt getrunken hat?“ „Eine Leichte“ erklärte Duo und ging so auf Wufeis Spiel ein. „Dann wird er auch keine Ahnung haben, was mit ihm geschehen wird.“ „Habe ich ja auch nur bedingt“ gestand der Todesengel das ein. „Dann sollten wir ihm mal unsere Regeln einbläuen und ihm erklären, was er ist!“ Unberührt sah Wufei auf Heero hinab, der inzwischen knurrte. „Dann wirst du mir bei dieser Aufgabe helfen?“ fragte Duo da offensichtlich hoffnungsvoll. „Ich bin kein Besitz!“, fauchte der junge Vampir dazwischen, der sich wie ein Gegenstand vorkam. Das amüsierte Funkeln in den blauen Augen des Europäers verriet Heero, dass genau diese Reaktion erwartet worden war. Wufei zuckte mit einem Finger und Heero stand ohne es zu wollen auf. „Nun dann wollen wir dir doch zuerst einmal erklären, wie du entstanden bist.“ Wie auf Kommando röteten sich Duos Wangen, wusste er doch, dass er, was er getan hatte, eigentlich nicht gedurft hatte. „Normalerweise entscheidet ein Vampir selbst wen er erschafft. Du bist der Erste überhaupt, der ohne diese Entscheidung gemacht wurde.“ Unbewusst griff Duo da wieder nach Heeros Hand. „Wufei, wollen wir das nicht privater besprechen?“ Konnte der Todesengel doch die Blicke der anderen Vampire aus Wufeis Clan spüren, die an dem offenen Tor zum Thronsaal ausharrten. Ein Blick von Wufei reichte aus um das die Türen vom Saal von außen geschlossen wurden, womit sie allein waren und er der Bitte seines Freundes nachgab. „Das wird es für ihn nicht leichter machen.“ „Ich weiß, aber deine Bagasch hat mich nicht zu belauschen!“ Das war das erste Mal, dass Duo deutlich machte, dass ja er der hochrangigste Mann in diesem Raum war. Und der Chinese nickte unterwürfig, was Heero nicht entging. „Natürlich, Duo, verzeih!“ Da lächelte der Todesengel auch schon wieder. „Ist gut, lass uns jetzt einfach alles klären!“ Wufei nickte und sah nun wieder zu Heero. „Duo ist mit mir befreundet und unser Bund ist traditionell vampirisch. Das nennt sich Blutsbund. Natürlich kann er mein Blut nicht trinken. Deshalb trank ich von ihm und er besitzt eine Phiole mit meinem Blut.“ Duo korrigierte nicht, dass er das Blut nun nicht mehr besaß. Doch das verbesserte Wufei nun bereits von selbst. „Was natürlich jetzt nicht mehr stimmt, denn die Phiole ist leer und mein Blut fließt in dir!“ Er besah sich Heero von oben bis unten und grinste ihn frech an. „Ich sollte es mir zurückholen um die Phiole erneut zu füllen!“ Duo drückte Heeros Hand fest, da dessen Auftreten immer wütender wurde. Doch statt zu explodieren, begann der junge Vampir dunkel zu lachen. „Außer das du große Töne spuckst, bekommst du wohl nicht viel hin.“ „Und du glaubst, dass du sie dir erlauben kannst?“ erwiderte Wufei kühl. „Da kannst du einen drauf lassen!“ Wufeis Mundwinkel zuckten, bevor er in schallendes Gelächter ausbrach. Sofort hatte er die Aufmerksamkeit seines Dieners und Duo, die mehr als überrascht waren, während Heero knurrte. Atemlos wischte Wufei sich die Lachtränen aus den Augen, bevor er Duo fixierte. „Er ist amüsant, dass lass ich dir!“ „Was soll ich jetzt eigentlich hier?“, fuhr Heero dazwischen, der nun genug hatte. Da trat Wufei wieder auf den frischen Vampir zu und sah ihn unergründlich aus seinen schwarzen Augen an. „Ob es dir passt oder nicht, als Duo dir mein Blut zu trinken gab wurdest du Teil meiner Sippe! Ich werde meinen Namen nicht in den Schmutz ziehen lassen, weil ein Sohn von mir nicht weiß, wie man sich in unseren Kreisen bewegt!“ „Ich will lediglich Maria rächen, der Rest ist mir egal!“ „Und was planst du zu tun, nachdem du einen Haufen Vampire ausgeschaltet hast, die alle wesentlich älter sind als du?“ Auf den ersten Teil der Frage ging Heero gar nicht ein. Viel eher schaffte er es einen Schritt zu gehen und Wufei daher näher zu kommen. „Woher weißt du wie alt sie waren?“ „Was wäre ich für ein Vater, würde ich mich nicht über mein Kind informieren?“ Wufei erlaubte sich ein kurzes Grinsen. „Dazu kommt, dass diese Stümper mir schon lange ein Dorn im Auge sind, denn sie sind zu offensichtlich!“ „Wo finde ich sie?“, fragte Heero sofort mordlüstern nach, was Wufei abfällig schnauben ließ. „Ich wäre ein Dummkopf, würde ich dich derart unvorbereitet losstürmen lassen!“ „Du hast keinen Grund mir zu helfen!“, bemerkte Heero, der immer hatte allein kämpfen müssen. „Im Gegenteil, ich habe keinen Grund es nicht zu tun!“ Er runzelte die Stirn und sah Wufei misstrauisch an. „Ich versteh nicht!“ „Ich opfere nicht einfach ein Mitglied meiner Familie, weil jener in seinen Selbstmord rennen will!“ Auch wenn sich Heero das nicht ansehen ließ, begann sein körpereigener Geruch große Verunsicherung zu verbreiten, denn so hatte man ihn noch nie bezeichnet. Zart tätschelte Duo ihm deshalb die Hand. „Du kannst dir Zeit lassen das zu verstehen, Heero.“ Der Bann, der Heero größten Teils bewegungsunfähig machte, löste sich und Wufei deutete ihnen eine Schiebetür. „Komm, du musst sehr durstig sein, Heero. Lasst uns in meine privaten Räumlichkeiten gehen. Alles Weitere wirst du die nächsten Tage in Ruhe lernen.“ Als Heero protestieren wollte hob Wufei die Hand. „Keine Widerrede! Einer meiner Diener wird sich derweil um deine menschlichen Angelegenheiten kümmern.“ „Über alle?“ „Fürchtest du, dass etwas vergessen werden könnte?“ „Ich mache immer alles allein!“, erklärte Heero hart. „Dann gewöhn dir das ab“ erklärte Wufei, bevor er voran zu einem Seitenausgang schritt. Dieser wurde sogleich von zwei der in rot gekleideten Sterblichen geöffnet und man sah am Ende des Ganges, wie zwei weitere von ihnen in einem Raum verschwanden. Den Befehl vorerst ignorierend, beobachtete Heero die Männer interessiert. wurde er doch von ihrem Puls gelockt und fragte er sich, wie lange sie wohl hier bleiben würden. „Frühstück auf zwei Beinen?“, fragte er doch neckisch. „Nicht für dich“ konterte Wufei gelassen. „Noch kann ich nicht sicher sein, dass meinen Jünglingen nichts passiert, wenn du von ihnen speisen würdest!“ Mit verzogener Nase wurde er angeknurrt. „Dann solltest du mir nicht so eine Verlockung vor die Nase setzen!“ „Lerne dich zu beherrschen und du kannst sie haben!“ wurde es grimmig erwidert. „Außerdem kann dir jeder hier versichern, dass du die größte Verlockung neben dir hast!“ Heero warf einen Blick auf Duo und drückte unbewusst dessen Hand. „Ja, er schmeckt sehr gut!“, bestätigte er und verdeutlichte somit, dass er keine Ahnung hatte, wovon Wufei sprach. Jener konnte darüber nur die Augen rollen. „Nun kommt, ich will mich zurück ziehen!“ Der Jungvampir nickte und folgte ihm nun still. Während Wufei eilig voran schritt blieb der blonde Mann dichter bei ihm und Duo. „In der Stimmung in der er ist, wird er mich sicher nicht mehr vorstellen, weshalb ich es mir nun selbst erlaube.“ Er streckte Heero eine Hand entgegen. „Treize Khushrenada!” Der Dunkelhaarige besah die Hand und dann ihn. „Und du bist?“ Duo kniff ihm für den Tonfall leicht in die Hand, doch Treize lachte nur und zog die Hand zurück. „Ich bin, wenn man es so nennen will, Wufeis rechte Hand.“ Doch da ergriff Heero jene Hand bevor sie endgültig weg war und schüttelte sie. „Sehr erfreut!“ „Die Freude ist ganz meinerseits!“ „Kommt ihr endlich!“ wurde es da vor ihnen geblafft. In Wufeis Gemächern angelangt, ließen sie sich auf einer Sitzgelegenheit nieder, die sogar etwas in den Boden eingelassen war und die sehr bequem war. Sie war in der Mitte des Raumes und hatte eine quadratische Form, sowie die Größe von Heeros Schlafzimmer. Der Rest des Zimmers war in bestickte Tücher gehüllt, hinter denen sich Türen verbargen, durch die die Diener unbemerkt kommen konnten, um ihre Wünsche zu erfüllen. „Ich bin beeindruckt.“, gab Heero, inzwischen äußerst hungrig zu. „Selbst bei meinem Onkel habe ich so etwas nicht gesehen.“ „Odin Lowe, richtig?“ fragte Wufei nach, als er Treize neben sich auf die Sitzkissen zog. „Ja?“, war der Kurzhaarige überrascht. „Woher weißt du das?“ „Ich sagte doch, dass ich mich informiert habe. Ich weiß sogar, dass er in der Mafia tätig war.“ „Oh.“ Heero drehte den Kopf weg und bekam dennoch mit, wie Wufei seinen Diener noch näher zog um dessen Hals zu streicheln. Treize, fast erotisches, Seufzen verriet ihm dann, dass Wufei zugebissen hatte. Das war der Moment, indem sich der Kurzhaarige nun wieder völlig auf Duo konzentrierte, zumindest soweit es seine Vernunft noch konnte, da er ausgefahrene Zähne hatte und ihm das Wasser im Munde zusammenlief. „Und du bist öfter hier? Ihr seid wirklich befreundet?“ „Wufei und ich sind seit fast zweitausend Jahren befreundet“ bestätigte Duo das und rückte an ihn ran. „Es ist übrigens in Ordnung auch zu essen.“ „Ja?“, fragte Heero dennoch einmal. Er würde es zwar nicht zugeben, aber er hatte doch großen Respekt vor Wufei gelernt und der Vampir in ihn akzeptierte den Chinesen als Höhergestellten. Duo nickte nur und entblößte den Hals. Noch zögerlich wurde der Todesengel näher und auf Heeros Schoß gezogen, bevor der seinen Hals mit sanften Küssen verwöhnte, bevor er zubiss. Er war inzwischen so gut, dass Duo ein glückliches Wimmern entwich, als er die Zähne in ihn schlug. Deshalb legte Heero seine Arme auch noch schützender um ihn und trank genüsslich. Er hörte erst auf, als kaum noch Blut in Duo war und jenem bereits der Kopf schwirrte. Dennoch hielt Heero den Engel weiter und schützend, denn ihm war bewusst, dass Duo in den ersten Momenten nach dem Trinken etwas benommen war. „Geht es?“, flüsterte er danach und versorgte die Wunde mit weiteren Küssen. „Alles halb so wild“ versicherte der Todesengel ihm lächelnd. Da erklang ein Räuspern, denn Wufei war mit seiner Speise schon längst fertig und beobachtete sie. „Du hast ihm ja schon beigebracht, dass er dir nicht die Kehle zerreißt. Aber was sollen die Küsse?“ Alles Blut, das Duo noch im Körper hatte schoss ihm nun in die Wangen. „Halt die Klappe Wufei!“ „Was meint er?“, fragte Heero hingegen neugierig. „Das macht man doch so, damit es nicht wehtut und auch direkt wieder heilt.“ Seine Worte brachten Treize zum schmunzeln, der dafür einen giftigen Blick von Duo bekam. „Es ist schon richtig.“, bemerkte Wufei nebenbei. „Auch wenn es noch andere Möglichkeiten dafür gibt.“ Dem Vampir war durchaus klar, dass Duo ihn vierteilen würde, sollten seine Worte die Küsse unterbinden. Doch soweit kam es nicht, denn Heero verlor das Interesse an den Worten, weil er immer müder wurde und zu gähnen begann. Plötzlich sackte sein Kopf auf Duos Schulter. „Wufei?!“ Das Sippenoberhaupt lächelte vielsagend. „Ich denke, wir sollten uns noch einmal genauer unterhalten, bevor ich Heero in das Leben eines Vampirs einweihe, meinst du nicht?“ Duo verzog das Gesicht, als er das hörte. „Du willst mich nur aufziehen.“ „Nein!“, war der Chinese ehrlich. „Um ehrlich zu sein, hätte ich nie zu hoffen gewagt, dass du überhaupt solche Gefühle empfinden kannst.“ „Ich hab doch gesagt, dass er was Besonderes ist“ murmelte der Langhaarige verlegen und mit gesenktem Blick. „Und er empfindet nicht genauso für dich, weshalb du dir so deine Zärtlichkeiten holst?“ „Mein Blut zieht ihn an, aber ich denke nicht, dass er mich auf besondere Weise mag“ erklang es da fast geflüstert von dem Todesengel. Jener Todesengel wurde mit Argusaugen betrachtet. „Du musstest ihm gleich zweimal, die wichtigsten Personen nehmen.“ Duo störte sich nur bedingt daran, dass Wufei in ihm las und hinderte ihn so auch nicht. „Wie lange habe ich wohl, bevor er mir auch meinen Egoismus übel nimmt, der ihn hier gehalten hat?“ „Er hat dich gesehen, er hat dir damals in die Seele geblickt.“, bemerkte der Vampir wissend. „Er ist jung. Jung für einen Menschen und noch viel jünger für einen Vampir. Er wird dir eines Tages alles vergeben, denn die Zeitalter, die er sehen wird, werden ihm zeigen, dass es keine andere Möglichkeit gab. Sein Blick, hat nämlich eure Schicksale miteinander verwoben.“ „Das hilft mir nicht geduldig zu sein.“ Mit bewegten Augen sah Duo auf und den Schwarzhaarigen an. „Was wenn er mich nie lieb hat?“ „Sieh ihn dir doch an!“, forderte Wufei nun. „Du kennst ihn besser, als ich je in euren Köpfen über ihn erfahren könnte. Er war immer allein und trotz allem was er bereits weiß, ist er freiwillig bei dir.“, stellte er fest. „Natürlich hat er gelernt, dass er nicht gegen dich ankommt. Aber er wehrt sich nicht gegen dich.“ Er zuckte mit den Schultern. „Je älter wir werden desto mehr Wesen können wir im Verhalten beeinflussen. Trotzdem ist er freiwillig an deiner Seite und auch wenn wir keine Gefühle manipulieren können, kann ich dir aus Erfahrung sagen, dass es ein guter Anfang ist, wenn er freiwillig bei dir ist!“ „Heißt das im Klartext, dass er mich mag?“ „Irgendwie ja.“, wurde das bestätigt. Da breitete sich ein breites Grinsen auf Duos Gesicht aus. „Meinst du das ernst?“ „Hab ich dich je belogen?“ Wufei hielt seine Hand auf und bekam die von Treize, welcher sich während ihrer persönlichen Unterhaltung zurückgezogen hatte um zu trinken. Die nun wieder warme und gefüllte Hand wurde an die Lippen des Chinesen geführt, der sich vom Handgelenk noch einen Schluck gönnte. „Wenn, dann hast du es so gut angestellt, dass ich es nicht gemerkt habe!“ Etwas neidisch wurden die Beiden betrachtet. Wufei verschloss die Wunde an Treize Handgelenk und erhob sich. „Na los, bring Heero ins Bett, dort sind eure Gemächer!“ Er deutete hinter einen bestimmten hängenden Stoff. „Willst du uns Zeit zu zweit geben oder willst du das für sich selbst?“ „Sowohl als auch, mein Freund. Wir sollten unseren Blutsbund erneuern, dafür musst du aber auch wieder auftanken und ich hätte ebenfalls gern etwas Ruhe. Heero ist ein Starrkopf, es war gar nicht so leicht ihn zu bannen oder einzuschläfern.“ „Das klingt, als würdest du im Alter nachlassen, Wuffers!“ Der Vampir zog eine Augenbraue in die Höhe. „Versuch du mal durch seinen Dickkopf zu gelangen, wenn er nicht gerade seinem Instinkt folgt!“ „Nun sei nicht gleich eingeschnappt!“ grinste Duo und hob den Schlafenden auf die Arme. „Spar deine Energie lieber!“ „Macht euch ein paar schöne Stunden, ich erwarte Heero dann morgen Nacht.“ „Das sollte ich euch wohl auch wünschen, was?“ Demonstrativ legte Wufei eine Hand auf den Schenkel des Europäers. „Denk es dir, mein Freund!“ „Das wird gar nicht mehr nötig sein!“ Duo zwinkerte ihnen zu und trug Heero dann hinaus. Mit einem undefinierbaren Blick sah Wufei ihm nach. „Sie werden es nicht leicht haben…“ „Hatten wir das denn?“ hauchte Treize dunkel gegen sein Ohr. „Sag nicht du glaubst, wir hätten es schwer gehabt?“, fragte der Chinese ungläubig. „Ich hatte es mit dir sicher nicht leicht, mein Drache“ gluckste der Größere heiser und legte die Arme um den schmaleren Mann. „Nun denn!“ Wufei schob ihn grob weg und erhob sich. „Du brauchst es dir ja nicht mehr antun!“ Treize lachte und umfasste ihn von hinten. „Ich tue dich mir aber gerne an.“ „Lass mich los, Langnase!“, fauchte der Chinese. „Das willst du doch gar nicht“ hauchte der Blonde und zog Wufei auf seinen Schoß. „So lange du meine Autorität untergräbst, will ich das natürlich!“, widersprach der Schwarzhaarige und verschränkte die Arme vor der Brust. „Lügner“ wurde es in sein Ohr gehaucht, während eine Hand unter seine Roben wanderte. Wufei keuchte auf und versuchte sich wegzudrehen. „Du musst mich nicht ständig wie ein Kind behandeln, wenn wir allein sind!“ „Oh, ich weiß, dass du kein Kind bist.“ Wie um das zu bestätigen wanderte Treize’ Hand zwischen seine Beine. „Aber du bist so liebreizend wenn du wütend bist.“ „Treize!“, beschwerte sich Wufei und bewegte sich, sodass er halb auf dem Blonden lag. Jener beugte sich nun über ihn, um ihn zu küssen. Mit einer erhobenen Augenbraue betrachtete Wufei seinen nackten Körper, der doch zahlreiche Bissspuren aufwies und sah dann zu Treize. „Ungeheuer!“ „Ich bin bloß leidenschaftlich“ murmelte der Blauäugige und zog ihn mit einem Ruck wieder an sich. „Und dabei sagt man das den Spaniern und nicht den Franzosen nach!“ Wufei strich sich über die Wunden und sie verheilten sofort. „Dann musst du es sein, der das in mir weckt“ säuselte Treize und küsste ihm die Wange. Doch bevor er seine Lippen zurückziehen konnte, fing Wufei sie mit den Seinen ein und verstrickte ihn in einen so leidenschaftlichen Kuss, dass er schließlich unter dem Chinesen lag. „Du bist unersättlich“ grinste Treize zu ihm hoch und umfasste seine Taille. „Ich hab noch zu arbeiten.“, bemerkte das Sippenoberhaupt da ganz nebenbei. „Du willst mich hier liegen lassen?“ „Nein, ich schicke dich Frühstücken.“, erwiderte Wufei, wonach er Treize biss. „Außerdem denke ich, dass du dich vorbereiten solltest.“ „Worauf soll ich mich vorbereiten, mein Drache? Außer darauf dich zu füttern?“ „Auf deinen Schüler!“, kam es spitz und sofort wieder beleidigt zurück, fühlte sich der Chinese doch gerade, wie ein Haustier. „Ich soll mich Heeros also annehmen?“ Beschwichtigend strich Treize über Wufeis Schenkel. Jener nickte und erhob sich. Ein einziger Wink von Wufei reichte danach aus und eine ganze Hand voll Dienerinnen kam zu ihm um ihn gekonnt zu kleiden. „Ihr seid euch sehr ähnlich und weil ich bereits von Duo getrunken habe, wird er mich in jeglicher Weise als Konkurrent sehen. Da ich aber plane, dass Heero eigenständig bleiben und somit bei Duo leben kann, will ich ihm nicht den Zwang auferlegen, mich als Sippenoberhaupt zu sehen.“ „Soso.“ Treize musterte ihn scheinbar gelassen. „Du magst ihn also.“ „Das ist lediglich einen Gefallen an meinen Freund.“, leugnete der Chinese. „Natürlich“ erwiderte Treize grinsend und erhob sich, nackt wie er war, aus dem Bett. Er genoss es, wenn Wufei ihn dabei genüsslich musterte und sich über die Lippen leckte. Deshalb schickte der Chinese seine Dienerinnen auch erst einmal fort und kam zu dem Blonden um ihn etwas zu umgarnen. „Sicherlich, oder willst du mir etwas anderes unterstellen?“ „Du meinst außer, dass du Duos Glück ermöglichen willst?“ Lächelnd sah Treize auf ihn hinab. „Würde ich das wagen?“ „Natürlich nicht.“ Wufei grinste vielsagend und begann die Brust zu küssen. „Ich dachte mein Drache müsste arbeiten.“ „Ich würde es dir erlauben, mich ein wenig später gehen zu lassen!“ Er sah auf und küsste sich tiefer. „Dann werde ich mir diese Frechheit herausnehmen“ gurrte der Franzose und fuhr mit den Fingern durch Wufeis schwarze Haare. Völlig ausgeschlafen öffnete Heero am nächsten Abend seine Augen und streckte sich genüsslich, dabei bemerkte er nicht wo er war und fühlte sich, wie zu der Zeit, als er noch ein Mensch war. Bis zu dem Moment, an dem sich ein Körper an ihm schmiegte. „Hm?“ Der Vampir sah auf und bemerkte Duo. „Oh!“ Dann seufzte er. „Ey, Langschläfer!“ Der grummelte nur und drückt das Gesicht gegen die Brust des Vampirs. „Duo!“, seufzte Heero und krabbelte ihn am Rücken. „Heero…“ nuschelte der und legte einen Arm um den Größeren. „Komm, es ist Abend!“, forderte der Kurzhaarige und spielte mit Duos Zopf. Wie eine Katze begann sich der Todesengel da zustrecken. „Heero?“ „Ja!“, seufzte der. „Und ich hab Hunger!!!“ Stöhnend streckte Duo sich und rollte sich von Heero und auf den Rücken. „Ich bin doch hier, oder nicht?“ „Ich kann dich doch nicht einfach im Schlaf anfallen!“, entsetzte sich der Vampir. „Warum nicht?“ „Das geht doch nicht!“ „Nun, jetzt bin ich wach!“ Das kommentierte Heero mit einem Nicken, bevor er sich auf Duo legte. „Das nennt sich Anstand, deshalb überfalle ich dich nicht einfach!“ „Ein Vampir mit Manieren?“ grinste der Langhaarige und bot ihm den Hals an. Verspielt biss Heero ihm dafür ins Kinn. „Weißt du warum ich mehrere Anzeigen wegen Körperverletzung hatte?“ Duo begann ernsthaft zu überlegen, ob er das nicht wissen müsste. „Ich glaube nicht.“ „Ich hab den Leuten die Nase gebrochen, die mich verarschen wollten!“ „Das war aber nicht nett von dir“ wurde es unbekümmert erwidert. „Ich wollte es nur erwähnt haben.“ Heero grinste und wanderte mit seinen Lippen vom Kinn zum Hals. Duo summte zustimmend und legte seine Arme um Heeros starken Rücken. Nachdem der Vampir ausgiebig gespeist hatte, legte er sich wieder neben den Engel und grübelte. Duo schmiegte sich da wieder zufrieden an seine Seite. „Ist was?“ Da er gelernt hatte, dass Duo nicht immer antwortete, begann Heero zuerst mit einer seine Fragen, was den Vortag betraf. „Wie bin ich ins Bett gekommen?“ „Ich hab dich getragen“ erklärte Duo ihm das aber sofort. „Und warum war ich so plötzlich so müde und bin ja regelrecht im Sitzen eingeschlafen?“ „Gut möglich, dass Wufei nachgeholfen hat.“ Duo lächelte ihn an und strich ihm durch die Haare. „Aber sei ihm nicht böse, er wollte bloß ein privates Wort mit mir haben.“ „Und da hat er… er kann…?!“ „Wufei ist ein dreitausend Jahre alter Vampir, er kann so einiges!“ Heero seufzte und nickte. „Und wie war das mit den Küssen und das es auch anders, schmerzfrei geht?“ „Ähm…Wufei kennt sicher einige Wege, so erfahren wie es ist, aber ich finde du machst es gut so, wie es ist!“ „Ich kann aber doch nicht jeden oder jede küssen, bevor ich zubeiße!“, bemerkte Heero. „Deshalb werde ich ihn fragen, wie das noch geht!“ Ein freudiges Glühen trat in Duos Augen, als er das hörte. „Das solltest du machen!“ Der Vampir nickte und sah den Langhaarigen dann unsicher an. „Ich würde gern mal frisches Menschenblut probieren.“ Kaum ausgesprochen, verkündete sein Duft, dass ihm die Aussage extrem peinlich war, doch sein Körper wünschte es sich, auch wenn sein Verstand das noch nicht wahrhaben wollte. Was sein Körper wollte, konnte Duo dennoch nicht wirklich nachvollziehen und der Todesengel reagierte regelrecht eifersüchtig auf seinen Wunsch. „Warum?? Du hast doch mich und Wufei kann dir bestätigen, dass ich besser schmecke!“ „Und ich hab auch verstanden, dass dein Blut nicht nur besser schmeckt, sondern auch noch viel besser für mich ist.“ Betreten senkte Heero den Blick und gestand. „Mein Körper wünscht es sich trotzdem mal und ich kann mir regelrecht eine Jagd vorstellen!“ „Du willst das aber nicht lieber als von mir trinken, oder?“ „Ich möchte es nur mal versuchen…“, erklärte Heero, der das Gefühl hatte, dass Duo für immer entscheiden würde, was er essen durfte. In Wirklichkeit wollte der Todesengel bloß nicht, dass jemals wieder jemand so nah an seinen Heero herankam. „Na, dann wäre es aber besser wenn du dich noch etwas mehr zu kontrollieren lernen würdest.“ „Ja, ja…“, brummte Heero und drehte seinen Kopf weg. Sein Tonfall ließ Duo die schöne Stirn runzeln. „Bist du jetzt böse?“ „Warum? Ich bin doch eh nur ein Baby, das nichts zu sagen hat!“ Der Todesengel setzte sich auf und sah bedrückt auf den Vampir hinab. „Hab ich was falsch gemacht?“ „Du sagst deinem Besitz lediglich, was er zu tun hat!“, knurrte jener leise und stand auf. „Ich meine es doch nur gut!“ verteidigte Duo sich sofort. „Hab ich mich beschwert?“ „So klingt es, ja!“ „Gut, dann hab ich das!“, stellte Heero fest und verließ, ausschließlich mit der Hose, die er trug, das Schlafzimmer. Keiner störte ihn, als er die Gänge entlang stapfte, bis eine großgewachsene Gestalt ihm den Weg versperrte. „Verzieh dich!“, grollte Heero lediglich und wollte an ihm vorbei. Doch der Körper wanderte mit ihm. „Ich war auf der Suche nach dir.“ Da platzte dem Jungvampir der Kragen und er griff sein Gegenüber an. Doch das nächste was er wahrnahm, war eine Hand an seiner Kehle, die ihn gegen die Wand drückte. Heero knurrte röchelnd und versuchte die Hand zu lösen. „Wenn du dich austoben willst, dann sicher nicht in einem der Gänge, wie ein Wilder!“ Ohne das Heero sich gegen den Griff zu wehr setzen konnte, wurde er in einen großen Raum gebracht, der eindeutig zum Training gedacht war. „Lass! Mich! Frei!“, fauchte Heero weiter und begann um sich zu beißen. Er bekam seinen Willen, als er zu Boden geschleudert wurde. Der Jungvampir stöhnte und sprang wieder auf um seinen offensichtlichen Gegner unschädlich zu machen. „Einen Faustkampf, also?“ fragte dieser, als er einen Schlag von Heero abfing, weshalb der nun anderweitig zuschlug. Tatsächlich traf er auch, nur um dann selbst einen Schlag ab zu bekommen. In dem Kampf, der daraufhin entstand, war Heero mehr schlecht als recht und brach schließlich vor seinem Gegner, der in Technik und Kraft hervor stach, zusammen. „Ist es nun gut?“ Heero schnaufte und blieb liegen wie er war. Sein Gegner hockte sich zu ihm, aber ohne ihm Hilfe anzubieten. „Bist du nun bereits dich vernünftig zu benehmen?“ „Fick dich, Treize!“ Eine blonde Augenbraue wurde bei diesen Worten gehoben. „Das ist nicht gerade der Respekt, dem man seinem Lehrer entgegen bringen sollte.“ „Du hast keine Ahnung was los ist und es geht dich auch nichts an!“ Schwerfällig stemmte sich Heero auf seine Arme und versteckte sein Gesicht. „Vor nicht all zu langer Zeit habe ich ähnliches durchlebt, wenn auch ohne die Hilfe, die du hast.“ Heero knurrte. „Er hat mir all die Menschen genommen, die ich liebe und jetzt behandelt er mich wie seinen Besitz!“ „Ah, da liegt also der Ursprung des Ärgers.“ Treize nickte zu sich selbst und setzte sich nun neben Heero. „Du solltest bei allem eins bedenken: Duo ist kein Mensch, er wird auch keine menschliche Definition von Besitz haben. Denk also nicht, dass er dir irgendein Übel will.“ „Dann soll er doch auch mich verstehen, verdammt!“ Der Jungvampir versteckte sein Gesicht weiter vor seinem Lehrer. „Er hat mir alles genommen und trotzdem kann ich nicht dagegen an, dass ich mich bei ihm wohlfühle. Aber er erwartet auch, dass ich von jetzt auf gleich, meine alte Welt hinter mir lasse und seine kennen soll!“ „Die Welt der Menschen ist komplizierter als du denkst“ erklärte Treize gelassen. „Ich lernte Duo kennen kurz nachdem ich zu Wufei kam, ich kenne ihn also ein bisschen. Er ist zwar älter als wir alle zusammen, aber Duo besitzt zum Teil noch die Naivität eines Kindes und eine ungemeine Faszination für alles, was nicht aus seiner eigenen Welt stammt.“ „Und deshalb meint das Kind, ich bin sein neues Spielzeug und wenn es keine Lust mehr hat mit mir zu spielen, schmeißt es mich weg??“ Lächelnd schüttelte Treize den Kopf. „Nicht Duo. Du hast doch schon bemerkt, wie besitzergreifend er ist.“ „Das tut ein Kind auch… am Anfang!“ „Du kannst mir glauben wenn ich dir sage, dass du Duo nur los wirst, wenn du ihn nicht mehr sehen willst.“ „Lass mich allein!“ „Nun gut. Vorerst.“ Treize erhob sich und klopfte sich nicht vorhandenen Staub von der Kleidung. Als Heero endlich allein war, schrie er und schlug frustriert auf den Boden. Danach blieb er dort, bis sein Hunger die Überhand gewann und er, für einen Jüngling ungemein normal, nach Duo suchte. Er fand jenen in ihrem Schlafzimmer wieder, wo er auf dem Bett saß und in langsamen, rhythmischen Bewegungen sein langes Haar kämmte. „Tut mir leid.“, erklang es da leise von dem Vampir. Duo sah auf, stoppte die Bewegung seiner Hand aber nicht. „Was denn?“ „Das ich dir Dinge vorgeworfen habe, die du nicht verstehen konntest. Das ich zu wenig darüber nachgedacht hatte, wie es in deiner Welt sein muss.“ „Du kennst meine Welt nicht, also ist das verständlich.“ Duo legte die Bürste beiseite und lächelte Heero an. „Du bist nicht mehr böse auf mich?“ „Bin ich nicht.“, versicherte Heero. „Und ich hoffe, dass du mir ebenfalls nicht böse bist. Ich bin kein Mensch mehr und ich will mich bemühen, mich meiner neuen Welt anzupassen!“ „Nur nicht zu sehr, denn ich mag dich wie du bist, Heero!“ Er nickte und hielt Duo die Hand offen hin. „Versprochen!“ Strahlend wurde in die Hand eingeschlagen. Da trat Heero noch näher und lächelte vielsagend. „Du hast unglaubliche Haare!“ Stolz errötete Duo über dieses Kompliment. „Findest du? Meine Brüder ziehen mich damit immer auf.“ „Ja, das meine ich!“, bestätigte sich der Vampir und strich ihm das Haar über die Schulter. Hoffnungsvoll wurde Heero die Bürste entgegen gehalten und tatsächlich verstand er und nahm sie, bevor er nun das Haar bürstete. „Willst du mir erzählen, worüber du nachgedacht hast?“ Duo senkte den Kopf, um Heero nicht ansehen zu müssen. „Ich hab mich gefragt, wann du mich wohl loswerden willst.“ „Soll ich ehrlich sein?“, fragte der nach und war unglaublich sanft mit seiner Tätigkeit. Stumm nickte der Todesengel. „Ich wollte dich bis vorhin öfter loswerden.“ Heero hörte das Kämmen auf und strich Duo mit der Hand übers Haar, was eine Art Streicheln darstellen sollte. „Aber jetzt nicht mehr.“ „Wirklich?“ erklang es leise von dem Langhaarigen. „Ja!“ Heero umarmte ihn. „Ich hab dich gern!“ Kaum hatte er das gesagt schlangen sich Duos Arme um ihn und jener drückte sein Gesicht gegen Heeros Bauch. Heero ignorierte die leicht salzige Note in Duos Duft und zog ihn weiter an sich. „Ich hab dich schon immer gern gehabt!“ Der Todesengel schniefte und sah dann mit wässrigen Augen zu Heero hoch. „Aber so lange kennst du mich doch noch gar nicht.“ „Hast du nicht selbst gesagt, dass ich dich als Säugling angesehen habe?“ Heero lächelte und strich ihm über die Wange. „Ich muss gestehen, dass ich mich bei dir sehr wohl fühle, schon seit ich nach der Vampirsache neben dir aufgewacht bin. Das musste eine Bedeutung haben, die ich nicht sehen wollte.“ Dann senkte er den Blick. „Ich hatte eben Zeit zum Nachdenken und mir ist das ein oder andere klar geworden.“ Duo schloss die Augen und lehnte sich gegen die Hand des Vampirs. „Und was ist das?“ „Man sagt doch, dass ganz kleine Kinder sofort erkennen, ob jemand gut ist, oder nicht.“ Heero streichelte die Wange weiter und ihm gefiel das. „Ich gehe davon aus, dass ich damals nicht nur dich gesehen habe, sondern auch, ob du gut für mich bist oder nicht. Deshalb dieses warme Gefühl wenn du da bist, ich habe entschieden, dass du gut für mich bist.“ Er senkte die Hand und zog Duo wieder fest an sich. „Mir ist jetzt auch klar, dass du meine Eltern und Maria nicht mitgenommen hast, weil du wolltest, dass ich allein bin. Das ist deine Aufgabe und ich hoffe, dass sie jetzt glücklich sind, wo auch immer sie sind.“ „Ich kann dir versprechen, dass es ihnen gut geht“ versicherte Duo, als er seine Wange gegen Heeros Bauch drückte. „Aber wie kommt es, dass du plötzlich so gut damit umgehst?“ Daraufhin verzog der junge Vampir den Mund. „Willst du das wirklich wissen?“ „Würde ich sonst fragen?“ Heero grunzte und berichtete. „Dieser Treize hat mich verprügelt und dabei so einiges erzählt, das mich erreicht hat.“ Besorgt sahen violette Augen zu ihm auf. „Bist du in Ordnung?“ „Ich glaub, als Mensch wäre ich jetzt tot…“, überlegte der extrem hungrige Vampir, der so seine Wunden heilen wollte. „Tut dir was weh?“ „Jeder Knochen…“, gestand er nun ein. Sorgenvoll rutschte Duo von ihm zurück, damit Heero sich aufs Bett setzen konnte. „Dann solltest du besser noch was trinken!“ Der Vampir nickte und setzte sich. „Hast du denn schon gegessen? Musst du überhaupt essen?“ „Theoretisch muss ich so wenig essen, wie ich Blut brauche, aber ich tue es dennoch gerne.“ Duo zog den Größeren vorsichtig zu sich. „Aber iss du erst mal!“ Gemeinsam kamen sie so auf der Matratze zum Liegen, wobei Heero im Arm von Duo lag, dessen Hand sein Gesicht kraulte. „Mhh… du riechst köstlich, wenn du so glücklich bist!“, säuselte er und verwöhnte das Handgelenk mit Küssen. „Finde heraus, ob ich auch so schmecke“ forderte der Langhaarige ihn grinsend auf. Da kuschelte sich der Jüngere noch mehr in seinen Arm und biss zu. Duo entwich ein glückliches Seufzen und legte sein Gesicht gegen Heeros Kopf. Als dieser zu Ende getrunken hatte, leckte er das Blut, welches die Haut um den Biss leicht besudelt hatte auf und küsste diesen dann wieder gesund. „Viel besser!“, säuselte er danach. „Da bin ich froh“ hauchte der Todesengel und vergrub die Nase in Heeros Haaren. „Davon werde ich nie genug bekommen!“ „Versprichst du das?“ „Ja!“ „Dann bin ich glücklich!“ Heero lachte und blieb freiwillig in der Umarmung liegen. „Das heißt aber nicht, dass ich die Typen, die Maria getötet haben, nicht noch umbringe!“ „Das will ich dir auch gar nicht ausreden.“ Duo legte nun auch den freigewordenen Arm um ihn. „Wenn es hilft verbreite ich meinen Geruch auf dir, um sie einzuschüchtern!“ „Warum haben Vampire eigentlich so großen Respekt und Angst vor dir?“ „Weil ich ein Todesengel bin, Heero. Mein Vater, meine Brüder und ich kommen näher an die Unsterblichkeit heran, als alle anderen. Wir holen irgendwann alle und, mal abgesehen von den Menschen, wissen dass auch alle und fürchten uns daher.“ „Ich fürchte weder dich noch den Tod!“, kommentierte das der Vampir. „Wo wir beim Thema sind. Gibt es den Tod? Also ich meine, wenn es ein Wesen wie dich gibt, gibt es da auch den Sensenmann?“ Unschuldig lächelte Duo ihn da an. „Wen denkst du meine ich wohl, wenn ich von meinem Vater spreche?“ „Und wer ist deine Mutter?“, fragte Heero nun doch eben so unschuldig und ungläubig zugleich. „Lilith?“ „Bei allem Mächtigen! Mit dieser Emanze bin ich doch nicht verwandt! Ich habe bloß meinen Vater und keine Mutter.“ „Ok…“, kam es leise zurück. „Ich glaube, für genauere Erklärungen bin ich noch zu sehr Mensch um es zu verstehen…“ „Gut möglich!“ kicherte der Langhaarige ohne ihn los zulassen. „Wenn du willst stell ich dich meiner Familie mal vor.“ „Ich weiß ja nicht, was deine Familie sagt, wenn du mit jemandem wie mir abhängst.“ „Einem netten, charmanten, jungen Mann?“ „Ich habe vorher noch einiges vor.“, erinnerte Heero leicht ohne Duo verletzen zu wollen. „Sie laufen sicher nicht weg!“ nahm der das leicht. Heero nickte und ließ das ansonsten unkommentiert. „Fühlst du dich eigentlich wohl hier?“ wechselte Duo da scheinbar das Thema. „Was meinst du?“, fragte der Kurzhaarige nach. „Naja“ druckste der Andere etwas herum. „Würdest du es hier eine Weile ohne mich aushalten?“ „Ich komm schon klar!“, versicherte Heero ruhig. „Ganz ehrlich?“ fragte Duo lieber noch einmal nach. Er sah ein deutliches Nicken. „Klar! Wenn mir irgendwas nicht passt, geh ich einfach nach Hause!“ Duo verzog etwas das Gesicht, wollte er das doch gerade nicht. „Na gut, ich will ja auch nicht lange weg.“ „Ich will dich nicht behindern.“, nahm Heero seinen ungewollt harten Worten die Schärfe. „Das tust du nicht, ich will dir ja helfen, aber es wäre nicht gut, wenn ich mich zulange nicht zu Hause blicken lasse.“ „Ich werde in der Zeit keinen Unfug anstellen!“, versprach der Vampir. „Ich weiß, schließlich vertraue ich dir!“ Ganz unerwartet war das Zimmer mit einem Schlag in weißen Nebel gehüllt, bevor dieser verschwand und jemand neues im Zimmer stand. „TROWA???“ schrie Duo dann entsetzt und warf dabei vor Schreck Heero vom Bett. Der gerade erschienene Engel des Todes hatte genau so gute Augen wie der Langhaarige, weshalb er sehr wohl gesehen hatte, wo Heero zuvor gewesen war. „Jetzt bleib mal ruhig, Brüderchen!“ Er sah demonstrativ auf den sich erhebenden Vampir. „Oder habe ich euch gerade bei etwas Besonderem gestört?“ Kapitel 6: ----------- Ganz unerwartet war das Zimmer mit einem Schlag in weißen Nebel gehüllt, bevor dieser verschwand und jemand neues im Zimmer stand. „TROWA???“ schrie Duo dann entsetzt und warf dabei vor Schreck Heero vom Bett. Der gerade erschienene Engel des Todes hatte genau so gute Augen wie der Langhaarige, weshalb er sehr wohl gesehen hatte, wo Heero zuvor gewesen war. „Jetzt bleib mal ruhig, Brüderchen!“ Er sah demonstrativ auf den sich erhebenden Vampir. „Oder habe ich euch gerade bei etwas Besonderem gestört?“ „Gar nicht!“ verteidigte sich der jüngere Engel mit glühenden Wangen. „Was willst du überhaupt hier??“ „Vater verlangt nach dir.“, berichtete Trowa da. „Und er ist außer sich…“ Duo wurde kalk weiß, als er das hörte. „Hast du mich etwa verpfiffen??“ Sofort schüttelte sich der Kopf des Älteren verneinend. „Er hat mich erwischt, als ich dich vertreten hab! Er wollte dich sehen und dann war ich auf einmal da…“ „Wie tief steck ich in der Scheiße?“ „Du erinnerst dich, als ich die alte Lady Winchester vergessen habe abzuholen und ihre Geschichte um die Welt ging?“ „Verdammt…da war er richtig wütend! Ich dachte damals, dass er mit seinen drei Brüdern über die Welt herfallen würde, so sauer war er!“ Nervös kaute Duo sich auf der Unterlippe rum. „Dabei war das damals ja nur halb so wild, war sie doch der einzig wahre Geist, den ihr Haus je gesehen hatte.“ Trowa nickte und deutete dann auf Heero, der ruhig hinter Duo stand. „Und du sollst den Grund deiner Abwesenheit mitbringen.“ Dem Langhaarigen entglitt die Kontrolle über seinen Kiefer. „Ist er verrückt geworden??“ „Nun…“ Entschuldigend trat der ältere auf den jüngeren Bruder zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Es ist deine Entscheidung. Ich habe dir aber Bescheid gesagt!“ „Oh bitte, wenn ich nicht mache was er sagt bin ich hinüber!“ „Ich komme mit dir!“, erklang Heero da entschieden. Panisch sahen ihn violette Augen an. „Willst du das wirklich?“ „Ich lasse dich genau so wenig allein, wie du mich!“, versicherte er treu ohne eine Ahnung, was ihn erwartete. Da ertönte ein glückliches Quietschen, bevor Duo ihn regelrecht ansprang. Womit er den Vampir überrumpelte und ihn umschmiss. „Danke, danke, danke!“ erklang es da freudig von dem Langhaarigen. Heero grinste. „Wenn ich bis dahin noch lebe!“, witzelte er mit einer Anspielung auf Duos Kraft, die er nun in wenigen Minuten gleich zweimal hatte erleben dürfen. „Heero!“ lachte Duo und sah auf ihn hinab. „Du bist doch längst tot!“ „Wir sollten jetzt!“, merkte Trowa ruhig an und hatte ein Glitzern in den Augen. Der Langhaarige errötete und krabbelte verlegen von Heero herunter. „Sag doch, dass du noch da bist!“ Ihm wurde frech zu gegrinst. „Nimmst du ihn mit, oder soll ich das erledigen?“ „Ich mach das schon selbst!“ Trowa nickte und lachte. „Ganz wie du willst!“ Verlegen hielt Duo Heero die Hand hin, um ihm aufzuhelfen. Dabei wagte er es allerdings nicht den Vampir anzusehen. Der trat danach sofort an ihn heran und war zu allem bereit. „Halt dich an mir fest, ja?“ nuschelte Duo ihm da zu. Heero nickte und kam noch einen Schritt näher um seine Hand loszulassen und den Arm um Duos Hüfte zu legen. „Gut so?“ Fast schüchtern sah der Todesengel ihn da an. „Perfekt.“ „Dann sollten wir los!“, bemerkte Trowa unberührt. Duo streckte dem Älteren die Zunge raus und verschwand mit Heero, nicht weniger dramatisch, als sein Bruder gekommen war. Doch der zuckte unbeeindruckt mit den Schultern und verschwand ohne großes Brimborium. Die Wege der Brüder waren aber durchaus unterschiedlich, denn Duo konnte seinen Begleiter nicht einfach so ins Jenseits mitnehmen, viel mehr, musste jener beim ersten Mal denselben Weg wie alle anderen passieren. So landete Duo mit ihm vor einem dunklen Tor, das monströse Ausmaße hatte. „Scheint ein großes Anwesen zu sein, das dein Vater besitzt.“, versuchte sich Heero an einem Scherz, dem doch etwas mulmig war. „Wo liegt es?“ „Grad nördlich vom Diesseits“ grinste Duo und machte eine einladende Handbewegung. „Wollen wir?“ Der Kurzhaarige nickte. „Ich bin bei dir!“ Duo lächelte ihn an und hob dann die Hand gegen das Thor, dass von alleine aufschwang. Ruhig gingen sie danach durch das Gitter, wobei Heero mit Erstaunen feststellte, dass sie sich nun in einem langen Flur befanden. „Ich hab die Eingangshalle für uns übersprungen“ hauchte ihm da Duo zu. „Nicht, dass man dich sonst noch irgendwo einsortiert hätte.“ „Einsortiert?“, fragte Heero irritiert und sah ihn an, was ihn noch mehr überraschte, denn der Todesengel sah nun völlig anders aus. Duos Haare, die vom Kämmen noch immer offen waren, wurden nun von edlen Goldketten aus dem Gesicht gehalten, die auch seine Stirn verzierten. Selbst seine Kleidung war verschwunden und an ihrer Stelle trug der Engel etwas, das Heero noch nie gesehen hatte. Eine schwarze Robe umhüllte den schlanken Körper und schien nicht aus irdischem Stoff gemacht zu sein, denn er wirkte fast, als würde er Duo umschweben und nur die goldenen Stickereien würden den Stoff am Körper halten. „Duo?“ Der Vampir schluckte und wagte es nicht, seinem Wunsch, den ‚neuen‘ Engel richtig zu berühren nachzugeben. Er hatte nämlich bei den wenigen Schritten durch das Tor die Hüfte losgelassen und die Hand ergriffen. „Ja?“ fragte der Langhaarige nach und sah ihn aus leuchtenden Augen an. „Was…?“ Heero deutete auf Duos Gestalt, wonach er ganz automatisch mit seinen Fingern durch dessen Haar glitt. „Ist es dir nicht aufgefallen? Schon Trowa war so gekleidet.“ Tatsächlich hatte sein Bruder ähnliches getragen, als er zu ihnen gekommen war, doch seine Robe hatte eher gewirkt, als sei sie aus wirklichem Stoff gemacht. Auch hatte er keinen Schmuck getragen, sodass sein eines sichtbares grünes Auge wie sein einziges Juwel wirkte. „Nein, er war zwar seltsam, aber normal angezogen!“, widersprach der Vampir. Lächelnd schüttelte Duo den Kopf. „Es war dieselbe Kleidung, sie sieht im Diesseits nur anders aus, weil sie hier geschaffen wurde.“ „Aha…“ Heero schüttelte ebenfalls den Kopf, verstand er doch nur Bahnhof. „Und was war das eben mit dem Einsortieren?“ „In der Eingangshalle werden die Seelen abgegeben und es wird entschieden wo sie hinkommen.“ Heero nickte und sah sich nun endgültig um. Der Flur indem sie sich nun befanden war sehr dunkel gehalten. Heero hatte sogar den Eindruck, dass die Wände Schwarz waren, genauso wie der Boden auf dem sie standen. Es wirkte regelrecht, als ob es aus einem Felsen gehauen wurde. Fackeln beleuchteten schwach den Weg und der Vampir erkannte trotz des dämmrigen Lichtes, dass die Wände mit großen gold gerahmten Spiegeln behangen waren. Auch Stoff war an den Wänden angebracht, der die Spiegel zum Teil bedeckte. „Vertrau den Spiegeln nicht!“ „Dem Spiegel vertrauen?“ Duo wurde betrachtet, als hätte er seinen Verstand verloren. „Eben nicht!“ ermahnte der Engel ernsthaft. „Sie sind trügerisch!“ „Ok…“ Heero lachte kurz und leise. „Dann sollten wir gehen, nicht?“ „Wir sollten meinen Vater definitiv nicht warten lassen!“ stimmte Duo zu und begann ihn durch den Gang zu ziehen. Doch dann stoppte der Vampir, denn er hatte einen Blick in einen der Spiegel erhascht. War er doch neugierig geworden, was Duo gemeint hatte mit dem Spiegel und dem Vertrauen. „Heero?“ drang Duos Stimme nur schwach an sein Ohr, als sein Blick sich auf den Spiegel fixierte. Der Vampir erblickte nämlich zuerst nur sich selbst, er schien glücklich und hatte ganz offensichtlich noch nie etwas Schlechtes erlebt. Bevor er es dann im Spiegel sah, spürte er, wie an seiner Hand gezogen wurde. Heero sah sich dann im Spiegel, wie er nach unten blickte und Maria nach seiner Hand griff. Dabei fühlte er auch eine so innige Verbindung, dass er wusste, sie war seine Schwester. Das kleine Mädchen sah strahlend zu ihm auf und Vertrauen zu ihm schien in ihren Augen. Just in diesem Moment, wurden Heeros Augen rot und lange Zähne blitzten zwischen seinen Lippen hervor, bevor er das Kind brutal hoch riss und sie zerfleischte. Heero hörte sein eigenes Schreien nicht, als Duo ihm vom Spiegel wegriss. Keuchend sah er auf seine Hände und befühlte panisch seine Lippen. Zart legten sich da Hände auf seinen Wangen. „Heero?“ Der Vampir schüttelte sich, bevor er Duo versuchte anzusehen, auch wenn er sogleich beschämt den Blick senkte. „Ich hab sie ermordet!“ „Shh, das war nicht real. Ich hab dir doch gesagt, dass du den Spiegeln nicht trauen darfst.“ „Ich hab es gefühlt! Wie sie meine Hand nahm… unsere Verbundenheit… wie ich sie hochhob und immer wieder in sie hinein gebissen habe!“, erklärte Heero angeekelt von sich selbst. „Ich hab es gespürt, in mir und mit Haut und Haar!“ „Das warst nicht du, Heero! Die Dämonen in den Spiegel haben mit deinem Verstand gespielt.“ Da bewegte sich Heero auf einmal so schnell, dass er Duo umarmte, bevor der es wirklich realisieren konnte. Erschrocken dauerte es so einen Moment, bevor der Engel ihn genauso fest umarmte. Heero merkte nicht, dass er nur den Körper und das Gold fühlte, denn der Nebelstoff ließ ihn problemlos hindurch. Doch das interessierte ihn nicht, wollte und brauchte er doch gerade den Halt. Duo hatte kein Problem ihn fest an sich zu drücken und ihm den Trost zu geben, den er wollte. „Du warst das nicht.“ Der Jüngere sah auf und Duo mit rosa Augen an. „Tut mir leid, dass ich nicht auf dich gehört habe!“ Zart strich der Langhaarige über die Wangen. „Ist schon gut.“ Da beugte sich Heero leicht vor. Duo stockte der Atem, doch seine Daumen strichen weiter sanft über die Wangen des Vampirs. Jener sah ihn noch etwas an, bevor er seine Augen schloss und ihn auf den Mundwinkel küsste. Wäre es für ihn möglich, hätte Duo geglaubt zu sterben, so stark klopfte sein Herz, doch selbst das hätte er für den Kuss in Kauf genommen. Nur das ihnen die Zeit des ersten Kusses genommen wurden, da der Boden unter ihren Füßen zu beben begann. „DUO!“ Ruckartig löste sich der Engel von Heero. „Scheiße!!“ Der Vampir wurde an der Hand genommen und eiligst den Gang entlang gezogen. „Was ist hinter den verhangenen Spiegeln?“, fragte Heero im Laufen, ohne einen der Spiegel überhaupt wieder anzusehen. „Die schlimmsten Dämonen“ wurde es ihm atemlos erklärt, während er weiter gezogen wurde. Bereits kurz danach verließen sie den Flur und erreichten eine riesige Halle, deren wahre Größe gar nicht erkennbar war, da dunkler Nebel durch den ganzen Raum kroch. Die dicken Schwaden schienen sich im Zentrum zu sammeln, wo ein großer schwarzer Thron stand. Darauf saß der wohl älteste Mann den Heero je gesehen hatte. Noch einen Moment später, als dieser Duo erblickt hatte, wurde er noch älter und sah aus wie Heeros schrecklichste Vorstellung von dem Tod. Dieser aber schien ihn gar nicht wahrzunehmen, denn er winkte Duo näher zu sich. „Komm her!“ Das war der Moment, indem Heeros Hand losgelassen wurde. Duo sah ihn dann nicht noch einmal an, bevor er langsam zu dem großen Thron trat. In den Rauchschwaden, die ungefähr einen halben Meter hoch waren, allein gelassen, zogen immer wieder, kniehohe, Dämonen an Heero und wollten ihn in ihr Reich ziehen. Doch der Vampir blieb standhaft und sah Duo eisern hinterher. „Du hast mich schwer enttäuscht, mein Sohn!“ Duo schien unter dem harten Blick zu schrumpfen. „Vater…“ „Du hast deine Arbeit vernachlässigt!“, fuhr der Tod hoch und ging in Flammen auf. „Warum?“ Erschrocken zuckte der Langhaarige zurück. „Ich…ich wollte nur ein paar Tage für mich.“ „Du hast die ursprüngliche Ordnung gefährdet!“ Der Tod musterte den Todesengel und die Flammen verschwanden. Außerdem löste sich der Rauch auf und mit einem Wimpernschlag befand sich ein adrett gekleideter Mann in mittleren Jahren vor Duo. „Aber wie ich sehe, hattest du einen bedeutenden Grund…“ Sein jüngster Sohn errötete, weil er wusste, dass sein Vater ihn völlig durchschaut hatte. „Es war sehr wichtig.“ „Und dabei hast du mich um eine Seele betrogen…“ Der Tod schnalzte tadelnd mit der Zunge. Duo schluckte, wusste er doch, dass das sein einzig wirkliches Vergehen war. „Ähm…tschuldigung?“ „…sogar ohne zu wissen, ob es all das wert war…“ „Das stimmt nicht! Ich wusste vorher schon, dass es das wert war!“ „Ach Duo…“, seufzte der Tod und strich ihm durchs Haar. „Mein Baby!“ Der Jüngere kräuselte angewidert die Nase. „Papa! Nenn mich nicht so!“ „Meine schönste Schöpfung!“ Er zog Duo kurz an sich. „Weißt du, dass sie auch unglaubliches Glück hat?“ „Weil ich so einen gutmütigen und liebevollen Vater habe?“ fragte Duo nach, als er den Tod umarmte. „Das auch…“ Der Ältere trennte sie und warf nun einen Blick auf Heero. Duo folgte seinem Blick und winkte den Vampir dann grinsend näher, nur das dieser aus Angst fest gefroren schien. „Heero!“ forderte Duo ihn noch einmal auf, bevor er selbst zu dem Kurzhaarigen lief und ihn an der Hand nahm. „Komm!“ Da war sein Vater aber schon hinter dem Vampir und strich ihm durchs Haar. „Lass nur, er muss eingeschüchtert sein.“, stellte er richtig fest und merkte wie Heero bei der Berührung zusammenzuckte. „Aber wer wäre das nicht? Schließlich ist er der erste, ehemalig Normalsterbliche, der seine Füße in diese Halle gesetzt hat.“ „Oh!“ Aufmunternd wurde Heero die Hände gedrückt. „Du musst keine Angst haben!“ „Er sollte schon.“, merkte sein Vater ruhig an und streichelte den Vampir weiter. Grimmig wurde der Ältere über Heeros Schulter hinweg angesehen. „Du bist keine Hilfe!“ Der Tod lachte und strubbelte Heero noch einmal durchs Haar, bevor er einen Schritt zurücktrat und schließlich wieder auf seinem Thron saß. „Nun denn, wie ich sehe, hast du das gleiche Problem, wie ich einst. Nur das wir es beide wussten, wohin gegen unser kleiner Vampir keine Ahnung hat.“ „Sei nicht so bevormundend, Papa!“ mahnte Duo, bevor er sich wieder auf Heero fixierte. „Alles ok?“ Der nickte und drückte die Hände des Engels. „Gut, gut, dann können wir ja nun zum offiziellen Teil kommen!“, mischte sich sogleich dessen Vater wieder ein. „Offizieller Teil?“ fragte sein Sohn da verdutzt. „Natürlich, wir müssen ihn doch noch aufnehmen!“, erklärte der Tod und sah auf einmal aus, wie ein wunderschöner Jüngling aus vergangenen Tagen. Sein Puls war dabei extrem lockend und sein Lächeln offen. „Aufnehmen?“ entwich es Duo da verdutzt. „Ja.“, bestimmte sein Vater und rief Heero zu sich. „Komm, Junge!“ Duo rutschte hinter Heero und schob ihn sanft in Richtung des Todes. Der ließ sich auch schieben und schenkte ihm einen ängstlichen Blick, wobei er nicht verbergen konnte, dass der Tod den Vampir in ihm extrem lockte. Während des Schiebens strich Duo ihm über den Rücken. „Keine Angst, ich bin ja da.“ Vor dem Thron angelangt, erhob sich der Tod und kam auf Heero zu. „Es ist noch nie vorgekommen, dass ich unsere Familie derartig erweitert habe…“ Neugierig lugte sein Sohn über Heeros Schulter, da jener immer noch keinen Ton von sich gab. „Ich versteh nicht, Sir!“, erklärte Heero schließlich doch leise und senkte den Blick. Amüsiert sah der Tod auf ihn hinab. „Mein Sohn hat dich doch sicher über Blutsbande aufgeklärt, oder?“ „Papa??“ „Natürlich hat er das.“, bestätigte Heero stotternd. „Auch wenn ich noch nicht viel verstanden habe.“ Dann realisierte er, dass ihm sein Gegenüber immer näher kam und ihm schließlich den Kuss des Todes auf die Stirn gab. Der Vampir erschauerte, denn das fühlte sich unglaublich mächtig an. Fast eifersüchtig lehnte Duo sich da gegen seinen Rücken. Doch Heero bekam das nicht mit, denn der Tod sprach in seinem Kopf auf ihn ein und wiederholte auch immer wieder, dass er doch zubeißen sollte. Das tat er schließlich nachdem er seine Arme um den Ältesten gelegt und seine Vene problemlos gefunden hatte. Hinter ihm fiepte Duo irritiert, vor allem als sein Vater den Vampir auch noch zärtlich hielt. Aber Heero ließ den Tod auch bereits ganz schnell wieder los und fiel keuchend auf seinen Hintern, weil ihn soviel Kraft einfach überwältigte. Bevor er sich auch nur erholen konnte saß Duo neben ihm und warf die Arme um ihn. Den giftigen Blick des Engels an seinen Vater sah er so nicht. Der Tod selbst aber grinste nur und tupfte sich sein Blut vom Hals. „Du hast dir einen guten Begleiter gewählt, Duo!“ Dann trat er wieder auf Heero zu, der noch fester von seinem Sohn umklammert wurde. „Willkommen in der Familie!“ Das Lächeln seines Vaters ignorierend, grummelte Duo: „Das hättest du auch anders machen können!“ „Wow!“, hauchte Heero hingegen nur leise und berauscht. Eifersüchtig schnaubte Duo als er das hörte und kuschelte sich an den Vampir. „Ihr könnt jetzt auch gehen.“, merkte der Tod unbeeindruckt und glücklich an. Freute er sich doch, dass sein Sohn endlich nicht mehr allein war. „Machen wir auch!“ blaffte sein jüngstes Kind und zog Heero auf die Beine. „Komm mit!“ Bevor er aber wirklich mit Heero gehen konnte, wurde er noch einmal von seinem Vater aufgehalten. „Und Duo?“ „Ja, Vater?“ presste der hervor. „Du hast das nächste Jahrzehnt auch frei. Macht euch eine schöne Zeit!“ Der Tod lächelte väterlich. „Und schaut doch zwischendurch mal vorbei...“ Da schien aller Groll vergessen zu sein und Duo lief zum Tod und fiel ihm um den Hals. „Danke, Papa!!“ „Du sollst es doch genießen!“ Der Tod drückte Duo zärtlich. „Aber kommt wirklich mal vorbei, ja?“ „Ich verspreche es!“ schwor Duo und küsste seinen Vater. „Dann macht es gut!“ „Das werde ich!“ Der Tod wurde noch einmal gedrückt, bevor Duo zurück zu Heero lief. Jener ließ sich wieder an die Hand nehmen und verabschiedete sich schließlich respektvoll vom Tod. Sanft zog Duo ihn dann aus dem Saal. „Willst du mein Zimmer sehen?“ „Ja, gern...“, hauchte der berauschte Vampir. „Da kannst du auch wieder richtig zu Sinnen kommen.“ „Ist gut...“, stimmte Heero weiter zu. Lächelnd nahm Duo seinen Arm und führte ihn in einen Seitengang, der keine Spiegel hatte. „Ich hoffe es gefällt dir!“ „Bestimmt!“, versicherte der Vampir und trennte seinen Arm von Duo um diesen wieder um Duos Hüfte zu legen. Jener strahlte ihn an und führte ihn schnell zu einer Tür, die nicht mal ansatzweise so groß wie die zum Thronsaal war. „Herein spaziert!“ Ganz neugierig betrat Heero das Zimmer und sah sich um. Stolz trat Duo hinter ihm ein und stellte erleichtert fest, dass alles aufgeräumt war. Sie hatten eine Art Wohnzimmer betreten, dass die Größe von Heeros ganzer Wohnung hatte und dieser war begeistert. Das Zimmer war ganz anders, als noch der Gang. Wände und Boden bestanden aus weißem Marmor und die Einrichtung selbst hätte aus dem antiken Rom stammen können. „So hab ich es mir immer zur Zeit der Römer vorgestellt.“, bemerkte der Vampir und sah sich staunend um. „Damals habe ich auch das letzte Mal meine Räume neu gestaltet.“ „Damals...“ Heero atmete tief durch und nickte. „Deshalb so real...“ „Gefällt es dir oder ist es zu altmodisch?“ „Altmodisch ist 50ger oder 60ger Jahre, aber das ist echt Hammer!“, stellte er fest und ließ sich auf einem Diwan nieder. „Etwas das keine 100 Jahre her ist, ist schon altmodisch?“ Duo sah ein deutliches Nicken, wobei es sich der Vampir noch bequemer machte und froh war, dass die Vorhänge zugezogen waren. „Ja und alles was älter als 100 Jahre ist, wird immer besser!“ Strahlend setzte sich der Todesengel dann zu ihm. „Meinst du das wirklich?“ „Ich mag das Zimmer hier, ja!“, bekräftigte der Vampir. Duos Grinsen verschwand sofort wieder als er das sagte, hatte er Heeros Worte doch mehr auf sich und sein Alter bezogen. „Und wo isst, schläfst und wäschst du dich?“ Duo rollte seine Augen und rutschte dichter an den Vampir ran. „Ich habe natürlich auch noch ein Schlafzimmer, ein Bad, eine Bibliothek, ein Arbeitszimmer und ich darf mein Ankleidezimmer nicht vergessen oder mein Dampfbad!“ „Ein Ankleidezimmer?“, fragte Heero überrascht, der ja doch gesehen hatte, dass Duo seine Kleidung allein mit seinen Gedanken ändern konnte. „So was ist schick!“ wurde es ihm grinsend erklärt. „Ah ja... Ich dachte immer, das ist etwas für Frauen.“, bemerkte der Vampir und gähnte. „Wenn du so was sagst, will ich dir nicht mein Schlafzimmer zeigen!“ „Ich sollte eh gleich zurück.“, bemerkte Heero ruhig. „Ich wollte dir eigentlich anbieten hier etwas zu schlafen.“ Sofort war der Vampir hellhörig und Duo konnte am Glitzern seiner Augen erkennen, wie sehr ihn das freute. „Und wenn jemand die Vorhänge aufmacht?“ Heero leckte sich über die Lippen. „Das Blut deines Vaters hat sich zwar unglaublich mächtig angefühlt, aber ich glaube, dass ich die Sonne noch immer nicht vertrage.“ „Wer soll schon hier reinkommen und die Vorhänge öffnen? Außerdem bin ich nicht mal sicher, dass dir die Sonne hier schaden würde.“ „Dann würde ich gern bei dir schlafen.“, erklärte Heero, der glaubte einen Überflieger zu bekommen. „Dann komm!“ Duo nahm seine Hand und zog ihn mit sich vom Diwan. „Dir wird das Bett gefallen!“ Bereits kurz danach stand Heero vor einem Bett, das einfach gewaltig war, anders hätte er es nicht beschreiben können. Es hatte mindestens die Ausmaße von fünf mal fünf Metern und war allein schon beim Ansehen kuschel weich. „Das ist ja der Wahnsinn!“ „Und dabei liegst du noch nicht mal drin!“ Duo huschte an ihm vorbei ins Bett, wobei Heero aufs erste entging, dass ihn nur noch die Haare umhüllten. Der Vampir aber entledigte sich vorher seiner Schuhe und der Wäsche, bis auf ein Shirt und die Unterhose. „Ich werde es ja jetzt erfahren.“ Einladend klopfte Duo neben sich. „Dann komm her.“ Da er nun auch unter einer der ganzen Decken lag, sah Heero nicht, dass der Engel des Todes nackt war und krabbelte so zu ihm in die Mitte des Bettes. „Ich bin froh, dass alles so gut gegangen ist“ hauchte der Langhaarige als er sich richtig hinlegte. „Dein Vater ist seltsam.“, murmelte der Vampir. „Ich dachte erst, wir würden alle sterben müssen...“ „Du bist schon tot, Heero“ kicherte der Langhaarige und suchte mit seiner Hand nach Heero. Der Vampir schnaubte. „Du hattest auch Angst!“ „Und wie!“ gestand Duo ohne zu zögern ein. „Vater war unglaublich wütend.“ „Dann tu mal nicht so obercool!“ Heero kuschelte sich ein und seufzte zufrieden. „Ist ja gut, freu dich lieber, dass mein Vater dich so gern hat.“ Duo sah ihn glücklich von der Seite an und begann zart mit Heeros Haaren zu spielen. „Warum eigentlich?“, fragte jener da nach. „Wahrscheinlich hat er einfach dasselbe in dir gesehen, was ich sehe.“ „So?“ Duo nickte und sah den Jüngeren verträumt an. „Er hat einen Blick für so was.“ Heero erwiderte seinen Blick fragend. „Und was hast du gesehen?“ „Das habe ich dir doch schon gesagt, du bist etwas ganz Besonders!“ „Es fühlt sich alles seltsam an.“, bemerkte der Vampir. Zart wurde ihm über die Wange gestrichen. „Genieß es doch einfach.“ „Mir wurde nie etwas einfach gegeben, das ist gar nicht so leicht!“ „Dann gebe ich dir ab jetzt alles, was du willst!“ „Was??“ Überrascht setzte sich Heero auf. Gutmütig sah Duo zu ihm auf. „Ich sagte, du kannst alles haben, was du willst.“ „Aber das geht doch nicht!!“ „Warum nicht?“ „Man arbeitet für das was man möchte, egal wie!“ „Aber du hast doch schon ganz viel gearbeitet.“ „Es ist befriedigend!!“ Duo konnte das nur bedingt nachvollziehen, war er es doch gewöhnt beschenkt zu werden, doch aufregen wollte er Heero auch nicht. So setzte er sich auf, um dem Jüngeren beruhigend durchs Haar zu streichen, dass dabei die Decke nach unten fiel und seinen Oberkörper entblößte, bedachte er nicht. „Schläfst du immer ohne Hemd?“ Duo nickte, während er ihn streichelte. „Ich schlafe eigentlich immer nackt.“ Er wurde extrem überrascht angestarrt. „Du tust was???“ „Nackt schlafen“ wiederholte der Langhaarige sich. Heero fasste sich an den Kopf und fiel zurück ins Kissen. „Oh man...“ Besorgt sahen violette Augen auf ihn hinab. „Alles in Ordnung bei dir?“ „Ja...“, jammerte der Vampir. „Ich bin nur zu menschlich!“ „Wie meinst du das?“ fragte der Todesengel und legte sich wieder richtig neben ihn. „Man schläft nur nackt zusammen in einem Bett, wenn man ein Paar ist.“, erklärte Heero. Zärtlich wurde jener da angesehen. „Du bist doch noch angezogen.“ Er brummte und kugelte sich mit dem Gesicht zu Duo ein. „Du hättest mich warnen können!“ „Ist es denn so schlimm?“ „Ich werde es überleben!“ Heero war sich bewusst, dass er sich inzwischen viel zu sehr daran gewöhnt hatte, dass Duo bei ihm schlief und dass es ihm gefiel. Deshalb hob er seinen Teil der Decke etwas an, damit der Ältere zu ihm kommen konnte. Glücklich kroch Duo an ihn heran, bis sich ihre Körper berührten. „Danke.“ Der Jüngere legte da auch einen Arm um ihn, bevor er diesen zurück zog und sich selbst in Duos Arm legte. „Nicht doch!“ Zufrieden mit der Welt drückte der Langhaarige ihn an sich. „Lass uns was schlafen.“ Heero brummte zustimmend und lächelte. „Du fühlst dich an, wie im Flur, nur das du jetzt wirklich nackt bist.“ „Und sich nackt anfühlen ist was Gutes, oder?“ fragte Duo, während er Heero zart durch die Haare strich. „Ja…“, flüsterte der Jüngere leise. „Finde ich auch“ wurde es genauso leise erwidert. „Als ich dich in der Dusche gehalten habe, das fand ich sehr schön.“ Duo konnte fühlen, wie das Gesicht von Heero heiß wurde und er etwas kaum hörbares nuschelte. Der Engel verbog sich etwas, um dem Asiaten die Stirn zu küssen. „Gute Nacht.“ Als Heero das nächste Mal aufwachte, hörte er das fröhliche Gezwitscher von den unterschiedlichsten Vögeln. Sein Instinkt verriet ihm dabei, dass es eigentlich hell sein müsste und er zuckte extrem zusammen. Das hatte zur Folge, dass etwas neben ihm brummte und sich dann regelrecht um ihn wickelte. Vorsichtig öffnete er danach ein Auge um zu sehen, dass es doch noch immer dunkel war. Tatsächlich war es noch stockdunkel, was nicht an der Tageszeit lag, sondern an den dicken, schwarzen Samtvorhängen, die das Bett umhüllten. Dass die Bettwäsche ebenfalls schwarz war, machte es nicht heller, dennoch war es ein behagliches Gefühl, weshalb Heero ganz unbewusst Duo streichelte. Jener begann wohlig zu schnurren und schmiegte sich noch näher an den Körper des Vampirs. Mit einem weichen Glanz in den Augen, zog Heero ihn näher an sich und genoss die Zweisamkeit. Etwas, was er sein Lebtag vermisst hatte. „Heero“ murmelte da der Langhaarige, der langsam erwachte. „Schlaf noch ein bisschen…“, säuselte der ihm ins Ohr und streichelte weiter. „Hier will ich immer sein“ nuschelte der noch Halbschlafende. „Ich finde es auch schön!“, flüsterte Heero zurück und küsste ihn auf die Stirn. Der Kuss entlockte Duo ein glückliches Seufzen. Der Vampir vergrub dabei seine Nase in den langen Haaren. Während Duo noch immer friedlich vor sich hin döste begannen seine Finger, wie von selbst, über Heeros Seite zu streicheln. Dass er dabei über seidige Haut strich, weil diesem während des Schlafens das Shirt verrutscht war, interessierte den Jüngeren nicht wirklich, da er es genoss. Da wurde Duo langsam richtig wach, stoppt seine Finger aber nicht, weshalb er nun auch die Nase in seinen Haaren bemerkte. Sich ein Kichern verkneifend nahm Duo eine Haarsträhne und strich damit über Heeros Wangen. „Du riechst gut!“, säuselte Heero leise. „Findest du?“ „Ja.“, bestätigte er lächelnd. „Für dich rieche ich gerne gut.“ „Hast du gut geschlafen?“ Mit sanftem Blick sah Duo auf den Vampir hinab, auf dem er fast vollständig lag. „Ich habe noch nie so gut geschlafen und du?“ „Ich habe auch gut geschlafen.“, bestätigte Heero und erwiderte seinen Blick. „Das Bett ist toll!“ „Es war ein Geschenk von meinem Vater“ wurde es ihm erklärt, bevor Duo den Kopf auf seine Brust betete. „Würde man gar nicht von ihm vermuten…“ Kichernd rieb Duo die Nase gegen Heeros Brust. „Normalerweise schlafe ich sehr wild. Früher bin ich nachts aus allen Betten die kleiner waren raus gefallen.“ Das brachte den Jüngeren zum Lachen und er knuddelte Duo herzlich. Jener strahlte über das ganze Gesicht, als sich die starken Arme um ihn legten, und er sah Heero dann tief in die Augen. Der erwiderte den Blick und sah im Dunkeln besser als je zuvor. So konnte er das zarte Lächeln des Engels sehen, der nun eine Hand hob, um über die Wange des Jüngeren zu streichen. „Muss ich mich jetzt eigentlich immer noch rasieren?“ „Ich fühle keine Stoppeln.“ Um das genauer zu testen rutschte Duo hoch und rieb seine Wange an der des Vampirs. Heero genoss das und hielt ihn im Nacken, damit er die Position hielt. „Du bist schön weich“ gurrte der Engel da. „Du auch…“ „Es ist schön hier so zu liegen.“ Leicht gerötet, da Heero nicht mehr viel Blut besaß, wand er den Blick ab, da er noch nie so ein Gespräch geführt hatte. „Ähm ja…“ Zart wurden die Wangen wieder aneinander gerieben. „Hast du Hunger?“ „Ja.“ Heero grinste. „Aber ich kann es endlich beherrschen!“ „Was nicht heißt, dass du verzichten musst. Ich bin schließlich hier.“ „Darf ich denn mal wo anders beißen?“, nuschelte der Vampir nun. Duo spürte seine Wangen sofort erhitzen. „Überall.“ „Das riecht lecker!“, kommentierte Heero und tauschte ihre Positionen. Mit gerötetem Gesicht sah Duo nun zu ihm auf und strich seine Haare zur Seite, damit sein Körper völlig entblößt war. Kurz darauf waren die Lippen des Vampirs genau über seinem Herzen. Dem Engel entwich ein Keuchen, als er dort berührt wurde, welches noch verstärkt wurde, als Heero zubiss. Duo fühlte sich in diesem einen berauschenden Moment sterblich, so sehr berührte ihn, was Heero mit ihm tat. Er konnte sogar spüren, dass dieser sehr langsam und genüsslich trank. Duo selbst war nicht so ruhig, raste sein Herz doch viel zu sehr bei dieser Berührung. Würde er kein Blut verlieren würde ein bestimmter Teil von ihm auch deutlicher verraten, wie sehr es ihm gefiel. Nur widerwillig löste sich Heero von dem Biss, denn der Geruch, den Duo ausstieß war nur zu betörend. Als normaler Mensch hatte er diese Pheromone natürlich nicht bewusst riechen können. Doch jetzt als Vampir, tat er es und er konnte damit nichts anfangen. Langsam ließ er sich neben Duo nieder und sah ihn neugierig an. „Was fühlst du?“ „Ich fühle…unglaublich viel“ hauchte der Engel außer Atem. „Ich verstehe jetzt, warum es Wesen gibt, die glauben vor Glück zu sterben.“ „Dann ist diese leicht herbe Note in deinem Geruch also Glück…“ Heero grübelte. "Aber du warst gestern doch schon glücklich und das hat anders gerochen…!“ Er legte seinen Kopf auf seine Hand und steckte den Ellbogen ins Kissen. „Mhhh… Das ist alles ziemlich kompliziert!“ „Es ist ganz einfach“ gluckste Duo und nahm Heeros Gesicht in die Hände und presste ihre Lippen aufeinander. Sprachlos starrte der Kurzhaarige ihn bei dem Kuss an, bevor ihn der Duft berauschte und er die Augen schloss. Als ihn die Lippen entließen legten sie sich erst noch einmal auf jedes seiner Augenlider, bevor Duo etwas von ihm abrückte. „Duo…“, hauchte der Jüngere ungewöhnlich schüchtern, deshalb weil er doch sonst kein Kostverächter war. „Du schmeckst auch gut, Heero.“ Damit zauberte Duo dem Vampir doch wieder ein Lächeln auf die Lippen und er schenkte ihm einen dankbaren Blick, der mit viel Zuneigung erwidert wurde. „Bist du jetzt satt?“ Vorsichtig strich Heero über die Wange von Duo. „Sollten wir nicht erst einmal reden, bevor wir mich satt bekommen?“ Der Langhaarige nickte lächelnd. „Ich rede gerne.“ „Ich weiß!“, lachte Heero und zog ihn wieder in den Arm. Nur zu gerne kuschelte sich der Todesengel wieder ein. „Wir sollten über uns reden…“ „Und was willst du da bereden?“ „Du hast mich sehr gern, nicht?“, entgegnete Heero leise. „So gern, wie sich Eltern haben sollten?“, fragte er weiter. Er behielt dabei eine kindlich unschuldige Art, weil er solche Themen sonst immer von sich fern hielt. Natürlich wusste er sehr wohl, dass das in der aktuellen Zeit nur noch sehr wenigen wirklich etwas bedeutete, doch durch die Art, wie er aufgewachsen war, hatte er sich den eigentlichen Traum von Liebe und Familie bewahrt. „Ich habe nur meinen Vater, deshalb verstehe ich deinen Vergleich nicht“ erklärte Duo da sanft und legte die Arme um Heero, da er verstand, dass dieser Nähe brauchte. „Aber du hast Recht, ich mag dich sehr.“ „Das geht mir ganz ähnlich.“ Der Jüngere seufzte. „Aber das ist doch gut, oder nicht?“ „Ich kann das aber nicht! Das geht alles viel zu schnell und dazu kommt, es ist so neu, vor allem weil du männlich bist!“ „Aber Heero, wir haben etwas vor uns, das Menschen als Ewigkeit bezeichnen würden.“ Zart wurde ihm die Stirn geküsst. „Wer also sollte dich hetzen?“ „Und wenn ich… wenn ich niemals kann…?“ Duo spürte wie sich sein Herz schmerzlich zusammenzog, dennoch lächelte er. „Dann muss ich damit leben.“ „Du bist auch was Besonderes, weißt du das?“ „Findest du?“ Alles Blut was er noch besaß schoss Duo ihn die Wangen. „Ja…“ Heero lächelte. „Du hast mir einen Hauch davon gezeigt, was ich nie gedacht hätte, kennen lernen zu dürfen.“ „Ich will bloß, dass es dir gut geht.“ „Auch wenn man das nicht annehmen würde, bei den ganzen Umständen, also aus menschlicher Sicht… das tut es, wenn du da bist.“, versicherte Heero, der daraufhin fest an Duo gedrückt wurde. „Dann lass ich dich nie wieder los!“ Der Vampir genoss die Nähe und knabberte an seiner Haut. „Manchmal solltest du schneller auftanken können!“ „Ist eine Stunde denn so lange?“ kicherte Duo und begann Heeros Rücken zu kraulen. „Manchmal…“, wiederholte der Vampir verspielt. Durch Duos Finger rutschte Heeros Shirt langsam weiter nach oben, sodass der blanke Rücken gekrault wurde. „Dann wäre es gut, wenn man so etwas wie Geduld besitzen würde, oder?“ „Manchmal…“, schmunzelte Heero verspielt. „Und manchmal möchte man sie nicht haben…“ Er genoss die Berührungen und seufzte zufrieden. „Dann versuche ich meinem Körper zu befehlen sich schneller aufzuladen!“ „Lass nur, du bekommst mich bestimmt beschäftigt!“ Der Vampir löste sich und zog sein Shirt aus, bevor er sich auf den Bauch legte. Duo durchlief ein Schauer des Wohlwollens, als sich Heero ihm so anbot. „Ich bemüh mich.“ Der Langhaarige hockte sich neben den Körper des Vampirs und begann dessen Rücken mit seinen Fingern zu erkunden. „Hmmm… tob dich nur aus!“ Das ließ sich der Ältere nicht zweimal sagen und so setzte er sich ohne Umschweife auf Heeros Hintern, was sich für beide Parteien gut anfühlte. Mutiger geworden strich Duo nur fordernd über den wohlgeformten Rücken. „Das fühlt sich gut an!“, kommentierte Heero leise und schloss genießend die Augen. „Das freut mich, ich hab mal gesehen wie Solo das gemacht hat!“ „Wer?“, fragte er nun nach und sah sich so nach Duo um, das dieser auf ihm sitzen bleiben konnte. „Mein ältester Bruder. Er hat oft Mädchen her gebracht, ohne das Vater was davon wusste.“ „Echt? Ihr könnt normale Menschen einfach mit herbringen?“ Verwirrt blinzelten ihn violette Augen an. „Normale? Oh, du meinst lebende Menschen? Unsinn!“ lachte Duo amüsiert. „Er hat die Seelen der Mädchen mit auf sein Zimmer genommen!“ „Wie pervers!“, kommentierte der Vampir angeekelt und drehte seinen Kopf wieder weg. „Hm, den Mädchen schien es zu gefallen“ murmelte Duo nebenbei und strich kräftig über Heeros Rücken. Der schluckte und verzog das Gesicht. „Aha…“ „Ist es gut so?“ fragte ihn der Ältere und das Strahlen war in seiner Stimme zu hören. „Es ist toll, nur etwas zu fest.“, gestand der Vampir, der trotz das sein Körper tot war, das Gefühl hatte, dass seine Rippen gleich brachen. „Oh! Tut mir leid!“ Sofort beugte Duo sich hinab, um ihn zwischen den Schulterblättern zu küssen. „Das fühlt sich hingegen ganz toll an!“, erklärte Heero nun. „Ja?“ wurde es gehaucht, während die Lippen immer wieder die Haut trafen. Das bestätigte er noch einmal mit einem zustimmenden Brummen. Duo begann zu lächeln und rieb seine Nase hoch bis zu Heeros Nacken. „Ganz toll!“, kommentierte der Vampir schnurrend. Angeregt von diesen Belobigungen wurde der Nacken nun mit Küssen verwöhnt. Da drehte Heero wieder seinen Kopf. Diesmal soweit es für ihn möglich war, denn er wollte die Lippen des Engels auf den Seinen fühlen. Überrascht sah Duo ihn für einen Moment an, bevor auch er nicht widerstehen konnte und ihre Lippen zusammenpresste. Während ihres Kusses, den Heero sogar etwas intensivierte, strich er, soweit er heran kam, über Duos Bein. Der Engel hob sein Becken an, damit sich Heero unter ihm drehen konnte, was dieser auch tat, damit er seine Arme anschließend um den Älteren schlingen konnte. Der Engel lag nun regelrecht auf ihm, als er ihre Lippen wieder zusammen führte, weshalb Heero nun die Gelegenheit hatte, um ihm den Rücken zu streicheln. Die Rückenmuskeln zuckten unter seinen Fingern und Duo schien seine Berührungen zu genießen. „Das ist schön!“, seufzte Heero danach zufrieden und hielt Duo auf sich. Der Ältere nickte und sah lächelnd hinab. „Küssen ist schön.“ Ausgiebig wurde er danach betrachtet und der Vampir begann schüchtern die Konturen seiner Brust abzufahren. „Du bist auch schön!“ Verlegen errötete Duo und drehte den Kopf zur Seite. „Findest du?“ „Ja…“ Heero fuhr mit seinen Fingern zum Kinn des Engels und drehte sein Gesicht wieder zu seinem. „Ich finde das auch.“ Heero grinste. „Und du hast ein gutes Selbstbewusstsein!“ „Hö?“ Verwirrt sah Duo auf ihn hinab. „Weil ich dich auch schön finde?“ „Oh!“ Nun selbst verlegen, sah der Vampir nach unten, erblickte so das Intimste von Duo vor sich und hob schnell wieder den Blick. „Nein ähm… ich hatte dich so verstanden, dass du dich selbst schön findest!“ „Ach so, aber keine Sorge, das tu ich ja auch irgendwie!“ „Wann wird es eigentlich dunkel?“, fragte der Vampir leise. „Hm…“ Duo setzte sich auf Heero auf und streckte den Kopf in die Höhe, wobei er die Augen geschlossen hielt. „Das Licht wird noch eine Weile nicht weichen.“ So verbrachten sie die nächsten Stunden in dem riesigen Bett, redeten und tauschten Zärtlichkeiten. Heero fühlte sich in der Zeit sehr wohl und wurde nur verlegen, wenn er Duos Nacktheit völlig erblickte. „Ich denke es ist jetzt sicher aufzustehen.“ „Sollen wir dann zurück?“ „Du solltest zu deinem Unterricht“ stimmte Duo zu und krabbelte von Heero, um die Bettvorhänge aufzuziehen. „Schließlich will ich bald Maria rächen!“, bestätigte der Vampir und streckte sich genüsslich. „Dann solltest du gut auf deinen Lehrer hören, wen auch immer Wufei dir ausgesucht hat!“ Heero runzelte die Stirn. „Warum macht er das eigentlich nicht selbst und schickt mir diesen Treize? Ich meine, er war doch so erpicht darauf, dass er mich endlich kennen lernt!“ „Treize unterrichtet dich? Wow!“ „Was soll an diesem brutalen Lackaffen schon Wow sein??“ „Treize ist ein Vampir von hohem Rang, aber wirklich wow ist, dass Wufei das Training erlaubt. Er ist sehr eifersüchtig, weißt du? Normalerweise hortet er Treize regelrecht, das ist also ein großer Vertrauensbeweis.“ „Er ist ein einziger Brutalo!“, wiedersprach Heero. „Wundert mich, dass er auf einen Hänfling wie Wufei hört.“ „Wufei ist stärker als er“ kicherte Duo und begann sich die Haare zu flechten. „Außerdem verbindet die Beiden ein starkes Band.“ Der Vampir schnaubte und kam hinter den Todesengel um diesem bei den Haaren zu helfen. „Das musst du mir mal genauer erklären.“ „Wenn ich kann. Die ganze Geschichte kenne ich nämlich auch nicht.“ „Ich höre gern zu.“, erklärte Heero, der noch nicht wirklich zurück wollte. „Die beiden haben sich vor über 200 Jahren in China kennengelernt. Ich weiß, dass Treize aus seiner Heimat weg musste und dass er in Chongqing mit den einheimischen Vampiren aneinander geraten ist. Wufei war erst einige Jahre vorher deren Oberhaupt geworden.“ Duo grinste und band sich seinen Zopf zusammen. „Ihre erste Begegnung hätte ich gerne gesehen.“ „Warum?“ Auch Heero begann sich wieder zu kleiden und war neugierig geworden. „Weil Wufei ein unglaubliches Temperament hat und Treize ihm unter die Haut geht!“ „Ich glaub dir kein Wort!“ Er zuckte mit den Schultern und war bereits fertig angezogen. Duo lachte und schüttelte sich seine Kleidung her. „Die meiste Zeit hat er sich gut im Griff, aber wenn er mal los geht, dann boom!“ „Das werde ich mal testen müssen.“, überlegte Heero und trat zu ihm. „Sag mir, wenn du es überlebst, ja?“ „Du wirst mich sonst auch holen kommen.“, grinste er nun und legte ihm einen Arm um die Hüfte. Lächelnd lehnte Duo sich gegen ihn. „Das ist wahr. Im Endeffekt kann ich eh nicht anders als auf dich aufpassen.“ „Ich bin kein Kind mehr.“, kommentierte Heero und wartete darauf, dass Duo ihn führte. „Ich weiß“ hauchte Duo und legte die Arme um ihn. Bevor Heero dann auch nur blinzeln konnte standen sie wieder in ihrem Zimmer in Wufeis Untergrundpalast. „Was?“, verirrt und orientierungslos sah sich der Vampir um. „Der Duoexpress hat sein Ziel erreicht!“ Heero fasste sich an den Kopf und setzte sich. „Kein Flur und keine Spiegel? Kein Tor?“ „So sieht’s aus!“ strahlte Duo. „Du hättest mich vorwarnen können!“, blaffte Heero. Verwirrt legte der Engel den Kopf schief. „Warum? Du wolltest doch auch los.“ „Aber ich bin es gewohnt, einen Weg zurück zu legen, wenn ich an einen anderen Ort will und diesen auch mitzukriegen!“, schnaubte der Vampir. „Aber so waren wir schneller.“ „Dann hättest du trotzdem warnen müssen!!!“ Unschuldig blinzelten ihn violette Augen an. „Bist du jetzt böse?“ „Ja, du musst mich vorher warnen!“ Duo setzte sich neben ihn aufs Bett und küsste ihm die Wange. „Bitte sei mir nicht böse!“ Der Jüngere brummte und sah ihn schräg an. „Könnte ich eh nicht lange durchhalten…“ Lieblich lächelte ihn der Engel an. „Das ist gut!“ Da platzte auch schon Wufei ins Zimmer, gefolgt von Treize und einigen anderen Vampiren. „Wo wart ihr???“ So, wir hoffen, dass Heeros Verhalten nicht zu konfus für euch war, vor allem bei Duo im Bett. Zum einen sagt er, er will nicht und braucht, falls er doch mal wollen würde, Zeit. Aber dann lässt er sich wieder auf unseren "kleinen" Engel ein. Heero ist halt zum einen noch viel zu sehr an seine menschlichen Normen gebunden, weshalb es ihm sehr schwer fällt, auf einen Mann körperlich zu reagieren, zumindest, wenn er darüber nachdenkt :P Dann ist es noch immer so, dass seine Rache alles ist, was er will. Aber seinem Selbst tut es unglaublich gut, so nahe mit einem Wesen zu sein und nicht mehr allein zu stehen. Dieses Dreieck lässt ihn halt aktuell sehr sprunghaft sein. Wir dachten, wir schneiden das an dieser Stelle kurz an, bevor ihr euch beschwert und versichern euch, dass er seinen Weg noch finden wird. Kapitel 7: ----------- Ein bisschen was Längeres... ;) Nachdem Heero den Tod persönlich kennengelernt hatte, schüchterte ihn das Auftreten des Chinesen nicht mehr ein und er trat ihm erhobenen Hauptes entgegen. „Bei ihm!“ Er deutete auf Duo und verschränkte die Arme vor der Brust. Wufeis Gesicht spannte sich da fürchterlich an, während die anderen Vampire regelrecht aus dem Raum wichen. Sogar Treize machte einen Schritt zurück. „Was…??“ Nahmen sie doch nun bewusst war, was Heero getan hatte. „Wir hatten einen Termin.“ Wufeis schwarze Augen flogen zu Heeros Begleiter. „Duo??“ Der hob abwehrend die Hände. „Ich bin unschuldig!“ „Und wie kam es dann dazu!“ Wufei schien wenig erfreut, nahm er doch an, dass der Todesengel nur dafür sorgen wollte, dass der junge Vampir schnell aufstieg. „Vater kam von ganz alleine auf diese Idee!“ verteidigte Duo sich und wusste, dass er damit gewonnen hatte, da niemand das Urteil des Todes anfechten würde. Wufei verzog das Gesicht. „Nun denn…“ Er seufzte. „Wir haben auch noch einen Termin.“ Lächelnd trat Duo neben Heero und nahm ihn am Arm. „Haben wir?“ „Wir sollten unseren Bund erneuern.“, bemerkte der alte Vampir und ging ohne weitere Worte vor. „Ist gut!“ Lächelnd folgte Duo ihn, wobei er immer noch Heero am Arm führte. Die Vampire die ihnen begegneten wichen erschüttert vor ihnen zurück. Heero begann dabei zu grinsen und ging aufrechter denn je. Sein neues Selbstbewusstsein wurde von Duo grinsend beobachtet, als sie Wufei in dessen Thronsaal folgten. Dort waren bereits alle von der Sippe des Chinesen versammelt, sogar die menschlichen Männer, die Heero bereits einmal gesehen hatte, als er zum ersten Mal zu Wufei geführt wurde. Duos ganze Ausstrahlung änderte sich derweil neben Heero, denn es wirkte nun als hätte jener einen hochgeborenen Aristokraten neben sich und der junge Vampir selbst sei ein junger Bauerntrampel. Der Engel löste sich da von Heero und trat voran zu Wufei, der auf seinem Thron saß. Der Vampir erhob sich ebenfalls und erwartete ihn mit offenen Armen. Mit einem milden Lächeln trat Duo in seine Umarmung. „Mein Freund!“, verkündete Wufei ihm, damit er wusste, er hatte sich beruhigt und glaubte ihm, dass er Heero nicht hinter seinem Rücken hatte stärker machen wollen und damit es jeder Anwesende, auch ‚sippenfremde‘ Besucher, noch einmal vernahm. „Mein Freund“ erklärte auch Duo, als er die Arme um Wufei legte. „-mein Blut soll deins sein.“ Wufei lächelte und legte dann seine Lippen an den Hals des Todesengels um von diesem zu trinken. Jener zuckte nicht mal mit einer Wimper, als er zubiss. Heero, der ein paar Metern von ihnen entfernt stand, begann hingegen zu zittern und zu knurren, denn sein vampirischer Instinkt hatte bereits bemerkt, was ihm bewusst verschlossen war, weshalb er Duo als sein Eigentum betrachtete, das nur von ihm gebissen werden durfte. Die Sekunden schienen unsagbar langsam zu verstreichen, bis Wufei seine Zähne aus Duos Hals zog. Deshalb hatte Treize, trotz aller Vorsicht aufgrund Heeros Nahrung, diesem eine Hand fest auf die Schulter gelegt. Duo trat einen Schritt von Wufei weg, als sich die Wunde an seinem Hals bereits wieder schloss. Danach zückte der Vampir bereits eine silberne Klinge, die er dem Engel reichte. „Dein Blut für meines!“ Duo zog die Phiole unter seinem Oberteil hervor und öffnete sie, bevor er mit dem Messer Wufeis Hals anritzte. Das Blut das frei trat füllte er dann in das kleine Gefäß. Wufei selbst liefen ein paar Tropfen danach über die Haut, bevor sie wieder geschlossen war. „Ich danke sehr“ erklärte der Sohn des Todes und hängte sich die Phiole mit einer Kette um den Hals. „Wir sollten unseren erneuten Bund feiern, meinst du nicht, Duo?“ „Du weißt wie gerne ich feiere, Wufei!“ Somit wurde das Fest eröffnet und lebendige Snacks betraten den Raum, da die rot gewandeten Männer ausschließlich für Treize und somit Wufei bestimmt waren. Außerdem traten Heero und der Franzose wieder an die Gastgeber. Lächelnd griff Duo direkt nach Heeros Hand, während Treize seinen Platz an Wufeis Seite einnahm. „Das war wichtig, nicht?“, knurrte Heero leise und deutete auf Wufei, dessen Hals von Treize gerade sauber geleckt wurde. „Sehr wichtig“ bestätigte der Engel und drückte seine Hand. Da löste Heero ihre Hände und schlang lieber seinen Arm um Duos Hüfte. Gleichzeitig presste er ihre Körper zusammen und markierte den Langhaarigen unbewusst. „Ist alles ok?“ fragte dieser ihn da leise. „Er hat nicht von dir zu trinken!“, erklärte Heero leise und hart. Glücklich lehnte Duo sich gegen ihn. „Von jetzt an darfst das nur noch du.“ Das stimmte seinen Vampir zufrieden und der lächelte ihn nun an. „Sehr gut!“ „Ich finde gut, dass du jetzt nicht mehr so böse aussiehst!“ Da gab Heero dem Kleineren einen Kuss. „Liegt nur an dir!“ „Das ist ein schönes Kompliment“ hauchte Duo, als sich ihre Lippen trennten. Dann räusperte sich Treize. „Bitte verzeih die Störung Duo, aber ich und mein Schüler haben noch so einiges zu lernen!“ Schmollend wurde der Franzose da angesehen. „Aber Treize! Es soll doch gefeiert werden!“ „Er hängt deutlich im Training hinterher.“, bemerkte Treize. „Und glaub mir, ich weiß wovon ich rede, wenn ich sage, je schneller wir richtig beginnen, desto besser!“ „Na gut.“ Seufzend drehte Duo sich zu Heero und küsste ihm die Wange. „Ich amüsiere mich für dich mit!“ Der junge Vampir war nicht wirklich begeistert, nickte aber und löste sich von ihm. Treize deutete ihm den Weg und führte ihn dann aus dem Saal. Kaum waren die beiden Jüngeren verschwunden, trat Wufei wieder dicht an Duo. „Wie ich sehe, war eure Auszeit erfolgreich…“ Der Vampir verbrannte beinahe zu Asche, als Duo ihm sein 1000 Watt Lächeln zeigte. „So was von!“ „Und da hattest du Angst…“, bemerkte der Chinese. „Er hat ja auch noch nicht gesagt, dass er mich lieb hat, aber wir haben uns inzwischen mehrfach geküsst und es ist wundervoll!“ „Das ist aber nur eine Frage der Zeit, bis er es sagt.“, stellte der Chinese fest. „Du hast sein Verhalten heute ja deutlich gesehen…“ Pure Freude färbte Duos Wangen rot. „Er war eifersüchtig!“ „Er hätte mich fast angefallen.“, bemerkte Wufei. „Und ich weiß nicht, ob ich ihm noch gewachsen bin, bei seinem Ernährungsplan.“ „Keine Sorge, Heero ist ein lieber Kerl. Es wird sicher nichts passieren.“ „Wie auch immer.“, tat der Vampir das ab. „Lass uns amüsieren, bis mein Essen wiederkommt und dein Liebhaber.“ „Noch ist Heero nicht mein Liebhaber!“ verteidigte Duo sich mit roten Wangen. „Außerdem ist Treize doch wesentlich mehr als nur dein Essen!“ „Wir sind alle, was wir sind.“, bemerkte Wufei da gelassen und ruhig. „Das klingt für mich nach einer Ausrede!“ Duo wurde nun mit einer erhobenen Augenbraue betrachtet. „Ausrede?“ Der Todesengel grinste und stieß ihn mit seinem Ellbogen an. „Gib es doch zu, du willst dem Kind bloß keinen Namen geben!“ „Meinst du?“ Wufei zuckte mit den Schultern. „Und wie ich das meine!“ „So hat jeder seine Meinung!“, grinste Wufei und würde wohl niemals sagen, was denn genau zwischen ihm und Treize war. „Du bist unfair, weißt du das?“ Duo wusste, dass Wufei selbst Details von ihm verlangen würde und dass er selbst viel zu gerne redete, um sie dem Vampir zu verschweigen. Womit er natürlich Recht hatte, denn Wufei begann sofort zu fragen. „Du solltest mir nicht vorwerfen, was du selbst verweigerst!“ „Ach und was verschweige ich?“ „Was zwischen dir und dem Kind passiert ist, als ihr allein wart.“ „Ich sagte bereits, dass wir uns geküsst haben!“ „Wie kam es denn dazu?“ Glücklich begann Duo zu lächeln. „Er hat angefangen.“ „Wo? Warum? Duo, du solltest ehrlich sein, wir wissen beide, dass du es erzählen willst!“ Da streckte der Engel ihm die Zunge raus. „Biete mir doch wenigstens was zu trinken an, um meine Zunge zu lockern!“ Ihm wurde ein Arm um die Schulter gelegt und er sah, wie ein gemütlicher Stuhl neben Wufeis Thron gestellt wurde. „Willst du dich vorher nicht etwas setzen?“ „Du willst wohl wirklich jedes noch so kleine Detail, was?“ Grinsend ließ Duo sich auf das Angebot ein. „Klar, schließlich ist er irgendwie mein Sohn!“, erklärte der Vampir und ließ Duo gute Spirituosen auftragen. „Das klingt aber nicht nach väterlichem Interesse.“ „Warum? Schließlich bin ich für ihn verantwortlich und sollte wissen, was er tut.“, bemerkte Wufei grinsend und ließ Duo etwas trinken. Erst einige Stunden später fühlte der Todesengel eine Hand, die sich auf seine Schulter legte und Lippen die nah an sein Ohr heran kamen. „Musst du noch hier bleiben, oder willst du mich lieber erlösen?“ Duo drehte den Kopf und entdeckte einen lädierten Heero. „Du siehst aus, als könntest du Zuwendung brauchen.“ Der verzog aufgrund der Art der Aussage seinen Mund. „Ich will dich nicht vom Feiern abhalten!“ „Mit dir feiere ich viel lieber“ versicherte der Engel und stand auf. „Mh!“ Der Vampir nickte Wufei zu. „Ich wünsche noch eine schöne Feier!“ Dann drehte er sich zum Gehen weg. Duo konnte Wufei nur noch winken, bevor er Heero schon regelrecht nacheilen musste. In ihren Zimmern angekommen, zog sich Heero bereits aus um dann unter die Dusche zu gehen. Weil er vor seinem Training aber immer gut getrunken hatte, sah man an vielen dunklen, fast schwarzen Stellen seines Körpers, wo er geschlagen worden war. Bevor er im Bad verschwinden konnte berührten Finger zart die Prellungen. „Tut dir was weh?“ „Sieht man das nicht?“, kam es eingeschnappt zurück. „Kann ich helfen?“ wurde er da sanft gefragt. „Wenn es dir keine Umstände macht.“ „Macht es nie“ versprach Duo und küsste ihm zart den Nacken. Daraufhin erschauerte Heero und er sah ihn etwas sanfter an. „Der Typ hat mich schon wieder verkloppt!“ „Mein armer Heero“ wurde es ihm da leise ins Ohr gehaucht. „Ich sollte jetzt erst einmal duschen…“ „…Ich könnte mitkommen…“ „Und dann?“, fragte der Vampir offen und sah den Engel an, der stark errötete. „Ich…könnte dir beim Waschen helfen.“ „Und mich da versorgen, wo ich mir nicht selbst helfen kann?“ „Genau!“ „Das wäre sehr schön!“ Duo begann zu strahlen und stand nackt da, noch bevor er sein Haar entwirrt hatte. So führte Heero ihn weiter zur Dusche. „Wie warm möchtest du das Wasser haben?“ wurde der Vampir dann gefragt, als sie darunter standen. „Sehr warm.“, erklärte Heero, der entspannen wollte und etwas beichtete. „Ich vermisse meine alte Körperwärme. Jetzt bin ich ja meistens kalt. Nicht dass ich es bewusst wahrnehme. Aber es fällt mir schon noch auf.“ „Dann machen wir es richtig heiß.“ Tatsächlich drehte Duo die Temperatur ordentlich hoch und Heero genoss sichtlich, als ihn die Wärme berührte. „Gut so?“ hauchte Duo und umarmte ihn vorsichtig von hinten. „Wunderbar!“, lächelte der Vampir nun und lehnte sich an ihn. „Genieß es, denn du hast es verdient“ hauchte der Engel und legte ihm die Hände über das Herz, nur um zu erschrecken. „Was??“ Er hatte nämlich eine kreisrunde Verhärtung ertastet, genau über dem Muskel, der einst den Körper am Leben gehalten hatte. „Hmm…“ „Was ist dir passiert??“ „Treize hat mir gezeigt, was Schmerzen heißen.“, nuschelte der Jüngere. „Etwa…ein Pflock…?“ Heero nickte. „Ein Pflock aus Holz, mitten durchs Herz.“ „Oh nein“ entwich es Duo ehrlich entsetzt und er drehte Heero um, um ihn die Stelle küssen zu können. Weil er sich dafür etwas beugen musste, lehnte sich der Vampir an die Wand hinter sich, damit es nicht zu viel wurde. „Es war fürchterlich!“ „Es tut mir so leid“ hauchte der Langhaarige gegen seine Haut. „Ich war danach wie gelähmt.“, berichtete Heero. “Und alles war schwarz. Nur ein Gedanke hat mich nicht verrückt werden lassen.“ „Welcher Gedanke?“ „Du…“ „Oh…“ Mit einem gerührten Lächeln richtete Duo sich wieder auf und sah den Vampir zärtlich an. „Ich wollte dich nicht bei diesem Chinesen zurücklassen!“, erklärte Heero, bevor er weiter berichtete. „Danach sagte mir Treize, dass mich nur ein Silberpflock töten kann.“ „Ja, das oder Dekapitation“ stimmte Duo zu und strich durch Heeros nassen Haare. Automatisch fasste sich der Vampir an den Hals und drehte sein Gesicht weg, was zur Folge hatte, dass Duo einen deutlich dunklen Wangenknochen erblickte. „Lass uns das Thema wechseln!“ Der Anblick tat Duo im Herzen weh, weshalb er den Bluterguss liebevoll küsste. „Brauchst du einen Drink?“ „Das hört sich an, als sei ich abhängig.“, bemerkte der Vampir, begann aber den Hals des Engels zärtlich zu streicheln. „Damit meinte ich eigentlich, dass ich hochprozentig bin“ hauchte der Ältere genüsslich. „Das klingt besser.“ Würde man Heero fragen, würde er natürlich nie zugeben, dass er noch keinen Tropfen Alkohol getrunken hatte, aber er fand die Antwort richtig, das sagten ja auch alle anderen. Doch bevor er das Angebot annahm, sah er Duo tief in die Augen und aus einem inneren Drang heraus, küsste er diesen dann leidenschaftlich. Glücklich legte Duo die Arme um ihn und erwiderte den Kuss so gut er konnte. Dann wanderten die Lippen des Untoten von seinen Lippen zu seinem Hals. Ein heiseres Seufzen entwich dem Langhaarigen, als Heero zubiss. Inzwischen gekonnt, hielt der Vampir den Todesengel als er von ihm trank, wobei dem Jüngeren dabei sogar schwindelig wurde, bevor er von ihm abließ. „Heero…“ hauchte der Kleinere da atemlos. Begierig nach Duo, fuhren Heeros Finger in das lange Haar, bevor er diesen erneut küsste. Auch dieser Kuss wurde willig erwidert, wobei Duo vorsichtig Heeros Verletzungen streichelte. Natürlich blieb dessen freie Hand nicht untätig, denn sie fuhr erkundend über die Muskeln von Duos Rücken hinab. Erschrocken stöhnte Duo in ihren Kuss, als die Hand auf seinem Hinterteil landete. Bereits kurz danach stellte Heero nebenbei das Wasser aus und führte den Engel küssend und rückwärts aus der Dusche, ums Abtrocknen scherte er sich dabei nicht, sondern steuerte direkt auf das Schlafzimmer und das darin stehende Bett zu. Kaum dort angelangt, suchten seine Hände wieder völlig den Körper des Älteren um ihn zu erkunden und zu verwöhnen. Jener hauchte immer wieder seinen Namen, als sie zusammen auf das Bett sanken, dass Heeros Körper dabei gänzlich auf Duo lag störte jenen wenig. Es war für sie beide überaus angenehm und elektrisierend, weshalb es sie auch nicht störte, als ihre unteren Körperregionen nicht mehr ganz so entspannt waren. Der Stimmung entsprechend schob Duo ganz automatisch die Beine auseinander, weshalb Heero zwischen sie rückte und sich ihr Intimstes das erste Mal berührte. Duo wurde das erste Mal in seinem langen Leben so berührt, weshalb das Wimmern, das ihm entwich, recht hilflos klang. Auch der Vampir stöhnte den Namen des Engels, bevor er ihn wieder küsste. Duo ließ unterdessen seine Hände in Heeros dicke Haare gleiten und hatte so einen festen Griff um dessen Kopf. Überwältigt von dem Gefühl sich einem Mann hinzugeben und diesem solche Lust zu bescheren, griff der Vampir nach ihnen um sie auf das bald Folgende vorzubereiten. Duo stöhnte und biss, mehr oder weniger versehentlich, in Heeros Unterlippe, was dazu führte, dass er nun zum ersten Mal das Blut des Vampirs schmeckte. Für einen Moment konnte Duo den Drang nach Blut verstehen, bevor er noch etwas viel besseres kennen lernte. Als die beiden Wesen dann nach einer berauschenden Zweisamkeit und einem erholendem Schlaf danach erwarten, fühlte sich Heero etwas verwirrt, vor allem als er nackt war. Doch dann erinnerte er sich und schluckte hart. „Guten Morgen oder Abend“ hauchte Duo ihm zu, der die Situation viel gelassener hinnahm, als er selbst. „Hallo.“ Heero setzte sich mit dem Rücken zu dem Älteren auf und wagte es nicht, ihn anzusehen. Er realisierte erst jetzt, was der Alkohol in Duos Blut mit ihnen gemacht hatte und er wusste, dass es nicht sein sollte. Der Engel robbte etwas an ihn heran und küsste ihm den Rücken. „Alles ok?“ „Ich hab einen Fehler gemacht.“, nuschelte Heero zurück. „Was für einen Fehler?“ fragte Duo und setzte sich auf, damit er sich gegen den Jüngeren lehnen konnte, dachte er doch noch, dass jener über sein Training sprach. „Ich hab mich von deinem Blut berauschen lassen, das war der Fehler!“ Nicht verstehend runzelte Duo die Stirn. „In wie weit war das falsch?“ „Man vögelt niemanden den man mag!“, erklärte sich Heero genauer und stand auf. „Und das war der Alkohol, der uns das hat tun lassen!“ Der Engel runzelte die Stirn, weil die Worte ein unangenehmes Gefühl in seinem Magen auslösten. „Was erzählst du da? Es war doch alles schön gestern!“ „Ja.“, gestand Heero. „Es hätte trotzdem nicht passieren dürfen, es macht alles kaputt!“ Diese Worte wollte und konnte Duo einfach nicht so stehen lassen, weshalb er die Arme um Heero schlang und die Hände über dessen Herz faltete. „Nichts ist kaputt. Es ist alles noch so schön und gut wie gestern.“ „Ja? Es hat sich nichts verändert?“, fragte der Vampir vorsichtig und schöpfte Hoffnung. „Nichts Wichtiges!“ versicherte Duo ihm innig. „Gut…!“, seufzte Heero etwas erleichtert, denn ob es wirklich so sein würde, könnte man erst in der Zukunft feststellen. Der Engel kuschelte sich da eng an seinen Rücken. „Ist es jetzt wieder gut?“ „Ja…“ Langsam drehte sich Heero um und sah die starke Verliebtheit von Duo. Das tat ihm weh, weil er doch wusste, dass er, sollte es etwas zwischen ihnen werden, noch viel Zeit brauchen würde. Dennoch lächelte er und legte die Arme um den Älteren. „Tut mir leid, wenn ich dich verletzt hab!“ Die Worte waren absolut ehrlich, denn sie waren für das was gerade geschehen war, weil dem Vampir bewusst war, dass er dem Engel die Jungfräulichkeit genommen hatte und das auch das Aufwachen schön sein sollte; als auch für alles was kommen sollte. „Es ist ok, solange jetzt wieder alles gut ist“ hauchte der Langhaarige und drückte seine Stirn gegen Heeros. Statt zu antworten, kuschelte sich der Jüngere an und küsste Duo. „Das ist ein schönes Ja“ hauchte jener in ihren Kuss. „Hast du etwas aus Heero herausbekommen?“, fragte in einem anderen Raum ein alter Vampir einen Franzosen. „Ich würde ihm eigenhändig den Kopf abschlagen, wenn er mit Duo spielt!“ Treize lag nackt und nur von einer Decke verhüllt in Wufeis großem Bett und musterte diesen amüsiert, wie er im Morgenmantel durch das Zimmer tigerte. „Du muss dir nicht immer so viele Sorgen machen, Drache.“ „Natürlich muss ich!“, fuhr der Kleinere auf. „Er ist jung, unerfahren und vor allem impulsiv!“ Die leichte Seide an seinem Körper flatterte bei jedem Schritt den er schneller wurde. „Duo mag zwar ein Todesengel sein, doch er ist in seinem Innern zerbrechlicher als irgendjemand sonst, den ich in all den tausenden von Jahren kennengelernt habe!“ „Das heißt nicht, dass du ihn davon abhalten kannst seine eigenen Fehler zu machen und wer weiß, vielleicht wird das ja was mit den Beiden!“ „Du hast echt kein Feingefühl und erst recht keine Ahnung!!“, fuhr der Schwarzhaarige hoch und fuchtelte mit den Armen. Lächelnd winkte Treize ihn zu sich. „Ich weiß, dass es nichts bringt dir den Kopf zu zerbrechen. Duo lässt sich da eh nicht reinreden.“ Frustriert kam der Ältere näher. „Verdammt, du elende Langnase! Immer einen auf ‚Ich steh über allem‘ machen und… arg!!“ Zärtlich griff Treize nah Wufeis Handgelenken und zog ihn zu sich aufs Bett. „Anstatt dich von Sorgen zerfressen zulassen lenk dich lieber mit mir ab.“ Ohne Schmerz zu verursachen biss der Ältere in die Lippe von dem Franzosen um ein paar Tropfen seines Blutes aufzulecken. „Sie haben es getrieben und das nur weil sie besoffen waren! Ich kann es riechen, du nicht?“ „Natürlich tu ich das. Was ich aber nicht rieche ist, wie gut es war.“ „Das interessiert mich gar nicht!“, kam es spitz zurück. „Du musst mir versprechen den Kleinen morgen fertig zu machen, wenn er verstanden hat, wie die Rangordnung der Vampire funktioniert und das Duo über uns allen steht!“ „Dir ist klar, dass wir damit Duos Zorn auf uns ziehen?“ „Dann mach ihm klar, dass er für Klarheit sorgen muss!!“, bestand der Ältere und drückte sich an. Treize küsste ihn, bevor er ihm antwortete: „Das kann ich nicht.“ „Bitte???“ Der Blonde rieb sich die klingelnden Ohren. „Das wäre das Schlimmste, was ich jetzt tun könnte, mein Drache.“ „Arg!“ Wufei erhob sich wieder und wusste wie Recht Treize hatte, denn es hätte vermutlich den gegenteiligen Effekt auf Heero, genau wie bei einem pubertären Teenager. Man sagt ihm: ‚Tu dies‘ und er tut genau das Gegenteil. Zur Beruhigung wurde der Chinese zärtlich geküsst. „Ich weiß du machst dir Sorgen, aber du kannst nichts tun, außer für Duo da zu sein falls es schief geht.“ Nun wurde der Franzose auf die Beine gezogen. „Lenk mich ab!“ Treize gurrte und zog ihn an sich. „Und wie willst du dass ich das tue?“ Und schmusebedürftig aber vor allem ablenkungsbedürftig lehnte sich Wufei an. „Kein Sex!“ Enttäuscht verzog Treize das Gesicht. „Das sagst du und siehst dabei so hinreißend aus?“ „Ja…“ Der jünger aussehende verzog leidend sein Gesicht und krallte sich mit seinen fein gepflegten Händen in Treize Brust. „Lass uns raus, es ist dunkel, lass uns ein paar Stunden frei sein und die Sterblichen beobachten.“ „Alles was mein Drache will!“ „Ich glaube, wir haben sogar Neujahrsfest.“, strahlte Wufei und küsste den Größeren. Jener gluckste und streichelte Wufei durch die Seide. „Du weißt, dass ich da auffallen werde wie ein bunter Hund?“ „Aber heute nicht mehr!“, säuselte Wufei in Vorfreude. „Es sind 50 Jahre vergangen, seit wir das letzte Mal dort waren. Schau fern, dann siehst du, dass heut zu Tage sogar die Weißen hingehen!“ Treize verzog das Gesicht, hielt er doch gar nichts von dieser neumodischen Erfindung des Fernsehens. „Dann werde ich dich jetzt entführen!“ Begeistert und freudig wie selten, begann der Chinese zu strahlen und löste sich von dem Jüngeren um ausnahmsweise selbst einmal nach seinen Kleidern zu suchen. Nackt wie er war folgte Treize ihm, bereit sein Urteil anzubieten. So wurden dem Franzosen alle möglichen asiatischen Kleider gezeigt, die Wufei hatte. „Ich glaube so auffallend laufen die Männer heutzutage nicht mehr herum, auch wenn es eine Schande ist.“ „Echt?“ Geknickt ließ der Chinese alle seidenen Stoffe fallen. „Aber was kann ich denn dann tragen?“ „Lass mich dir etwas heraussuchen, mein Drache!“ Treize ergriff Wufeis Hände und küsste sie. „Bitte!“ Der Schwarzhaarige schenkte seinem Partner ein Lächeln, das nur dieser erhielt und auch sonst niemand kannte, bevor er zurück trat. „Geh doch schon einmal ins Bad. Ich folge dir, wenn ich uns alles herausgelegt habe!“ „Ist gut.“ Wufei trat noch einmal an Treize heran und gab diesem einen zärtlichen Kuss. „Bis gleich.“ Einige Zeit später verließen sie beide das Badezimmer und Treize führte Wufei zum Bett. „Ich hoffe es gefällt dir.“ Wufei blinzelte und sah vom Bett zu dem Blonden und zurück. „Wo hast du denn solche Hosen für mich gefunden?“ Hatte er doch noch nie eine Jeans getragen und jene lag auf dem Bett vor ihnen. Etwas verlegen färbten sich Treize‘ Wangen rosa. „Ich habe sie schon vor einer ganzen Weile für dich gekauft.“ „Du hast gut getrunken!“, bemerkte der Ältere leise und strich ihm über die Wange, bevor er sie küsste. „Das ist süß von dir, danke!“ „Dann ziehst du sie an?“ Wufei nickte und nahm sich nun die Jeans vom Bett. „Wenn du meinst, dass sieh passt. Sie sieht sehr eng aus.“ „Das ist der Sinn der Sache!“ „Gut.“ Der Schwarzhaarige sah sich nun nach seinen langen Untergewändern um, bevor er hilfesuchend zu Treize sah. „Langnase?“, erklang es danach. Lächelnd beugte sich der Blonde zu ihm und küsste ihn. „Darunter musst du nichts tragen.“ Er nickte und versuchte nun in die Hose zu kommen. „Willst du dich nicht anziehen?“ „Magst du mich nicht so?“ fragte der Größere grinsend, bevor er nach seiner eigenen Jeans griff. „Willst du dass ich ganz San Francisco abschlachte, weil sie dich so sehen?“, entgegnete das Sippenoberhaupt hingegen eifersüchtig. Treize lachte und schlüpfte in seine Hose, dabei stand er so zu Wufei, dass dieser ihn genau beobachten konnte, was er auch tat und so schließlich in die Jeans kam und sich seinen Schritt zu recht rückte, bevor er den Knopf und den Reißverschluss schloss. „Das kann aber ganz schön ins Auge gehen, was wenn man sich damit was einklemmt? Also ich meine, ein Mensch kann da ernsthafte Probleme bekommen, warum machen die so was?“ „Vielleicht macht die Gefahr diese Hose so attraktiv?“ überlegte Treize laut, während seine Augen Wufeis Körper abtasteten. „Was verstehen die Sterblichen schon von Gefahr…“, lachte der Ältere nun und zog sein Chinesisch angehauchtes Oberteil an. Dieses war auch wesentlich enger, als seine üblichen Gewänder und so kurz, dass es den Hintern nicht verdecken konnte. „Das Rot steht dir, Drache“ lobte Treize, der sich ein schlichtes weißes Hemd überzog und die ersten Knöpfe offen ließ. Wufei, der seinen Kragen, ganz Chinesisch, hoch schloss, versuchte danach seinen Hintern zu bedecken. „Das wirkt alles sehr klein.“ „Ich finde es steht dir ausgezeichnet“ erwiderte Treize etwas atemlos. „Meinst du wirklich?“ Wufei drehte sich vor ihm und präsentierte sich. Dabei fiel ihm auf, dass er tatsächlich mit den jungen Männern aus der heutigen Zeit und ihrer Attraktivität mithalten konnte. „Du bist so schön wie an dem Tag, als ich dich das erste Mal erblickte“ versicherte ihm auch sein Begleiter. „Mit diesem Blick, ist es selten geworden, dass du so etwas sagst.“, bemerkte der Schwarzhaarige und küsste Treize. „Dann solltest du vielleicht öfter enge Beinkleider tragen“ hauchte der Größere zurück. „Wenn es nicht unangenehm sein sollte und wir privat sind.“, ließ Wufei offen. „Ich danke dir.“ Mit einem eindeutigen blick zog Treize den Kleineren an sich, der lächelte ihn an und löste sich. „Ich möchte jetzt los.“ „Du bist eine grausame Versuchung!“ Trotz dieser Klage nahm Treize seine Hand und führte ihn zur Tür des Zimmers. Es war ihm ein Leichtes die Diener mental so zu beeinflussen, dass sie in die andere Richtung sahen, als sich das Pärchen aus dem unterirdischen Palast schlich. An der Oberfläche angelangt, atmete der Untote erst einmal tief durch und sah sich neugierig um. „Es ist lange her…“ „An die 35 Jahre“ konnte Treize das nur bestätigen und drückte seine Hand. „Was willst du zuerst sehen?“ (50 Jahre ist ihr letztes Neujahrsfest her, aber 35 Jahre war Wufei nicht mehr an der Oberfläche, kein Tippfehler, ist so) „Lass uns einfach was durch die Straßen ziehen, das Fest ist ja in vollem Gange. Wir können ja auch vereinzelnd in Geschäfte gehen…“ Wufei überlegte. „Ich sollte noch Geld holen.“ „Dann sehen wir uns schnell nach einem Geldautomaten um.“ Mit der Entwicklung der Banken hatten sich auch die Geldanlagen der Vampire entwickelt, dennoch traute Treize den Geldautomaten nur bedingt. „Ich hab Bargeld.“, verteidigte sich das Sippenoberhaupt und wollte doch eigentlich nur seinem Instinkt folgen, schnell wieder zurück in sein Reich zu kehren. Wufei war nämlich im Laufe der Jahrtausende Gefangener seiner eigenen Herrschaft geworden. „Und ich habe eine Kreditkarte.“ Sanft lächelnd drückte der Größere dem Chinesen die Hand. „Das geht angeblich ganz einfach damit Geld zu holen.“ „Wenn du meinst…“ Der Ältere nickte und ließ sich führen. „Ich will schließlich, dass du unseren Ausflug genießt!“ Nun lächelte Wufei ihn an. „Danke!“ Treize steuerte direkt den nächsten Geldautomaten an und stand dann erst einmal überlegend davor. Er wurde tatsächlich mit einem frechen Grinsen beobachtet. „Ganz einfach, ja?“ „Als könntest du es besser, Drache“ murmelte der Blonde und zog seine Geldbörse aus der Hosentasche. Nun wieder bester Laune, schmuste sich Wufei an seinen Arm und beobachtete ihn. „Du schaffst das bestimmt!“ Nach einigem Überlegen schaffte Treize es tatsächlich die Karte in den Automaten einzuführen. „Super!“, flüsterte Wufei ihm danach ins Ohr und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Wie viel Geld soll ich uns holen?“ „Wir wissen nicht, was uns diese Nacht erwartet. Vielleicht bleiben wir ja über Tag.“, überlegte Wufei grinsend. „Vielleicht 10.000,00$?“ „Das ist auf jeden Fall ein gutes Startkapital“ stimmte Treize zu und gab die Summe ein. Bevor ihm das Geld jedoch ausgegeben wurde, fragte die Maschine nach seinem Pin. Damit hatte der Franzose keine Probleme, war der Pin doch das Jahr ihres Kennenlernens. „Du bist echt süß!“, kommentierte Wufei und leckte ihm über den Hals. „In jeglicher Hinsicht!“ „Flirtest du mit mir, Drache?“ gurrte der Blonde ihm entgegen. „Hast du etwas dagegen, Langnase?“, säuselte der Ältere zurück. „Nie!“ versicherte der Größere lächelnd. „Dann lass uns feiern gehen!“ Wufei steckte das Geld ein, nachdem es im Automaten ausgegeben wurde und sah Treize an. „Also, führ mich!“ Der Blonde legte sich Wufeis Hand auf seinen Arm und steuerte mit ihm auf die Massen an. „Vielleicht finden wir ja auch ein paar Snacks für zwischendurch.“, überlegte Wufei und sah mit leuchtenden Augen auf die ganzen Menschen, die am Straßenrand standen und genau wie er, aber auf den zweiten Blick, einen Festumzug beobachteten. Treize hingegen beobachtete eher Wufei und die Begeisterung, die sich auf seinem Gesicht abzeichnete. Deshalb sah er auch, bevor er es merkte, dass der Chinese einen Arm um seine Hüfte legte und weiter zusah. Zufrieden legte auch der Blonde einen Arm um den Kleineren. „Das ist selten.“, kommentierte Wufei nach einer Weile. „Selbst bei uns im alten China, gab es nicht so wenig Taschendiebe auf so einem riesigen Fest.“ Er grinste. „Ich hab bis jetzt drei gezählt.“ „Das könnte an den vielen Überwachungskameras liegen“ erklärte Treize und streichelte seine Seite. „Die sind eine fürchterliche Erfindung!“, beschwerte sich der Kleine jetzt und sah trotzig zu ihm auf. „Es schränkt unsere Bewegungsfreiheit sehr ein“ stimmte der Blonde zu. „Und dabei würde ich heute gern noch essen.“ Wufei legte beide Arme um Treize. „Worauf hast du denn Hunger? Wir müssen ja im Augenblick ganz unauffällig agieren, also sollten wir wen finden.“ „Keine Sorge, mein Drache. Ich werde uns schon jemanden finden.“ Wufei kräuselte die Stirn. „Du verstehst nicht.“, kam es dann ruhig. „Ich meine, auf was hast du Appetit?“ Er ließ Treize los und griff nach seiner Hand um mit ihm durch die Menschen zu gehen. „Ich möchte gern unser Essen mit dir zusammen finden.“ „Dann lass uns beide Ausschau halten.“ So gingen sie durch die Menschen, die noch immer die Parade beobachteten und sahen sich die Männer, Frauen und den Festumzug an, wobei ihnen niemand besonderes auffiel. Nur das Wufei schließlich etwas anderes interessantes entdeckte. „Ein Rummelplatz!“ Lachend drückte Treize die Hand des Chinesen. „Ich dachte du wolltest speisen?“ „Aber wir haben doch noch nichts zu trinken gefunden.“, grinste der Kleine mit leuchtenden Augen zurück. Der Blonde beugte sich hinab um den schwarzen Schopf zu küssen. „Das ist wahr. Es spricht ja auch nichts dagegen sich während der Suche zu amüsieren.“ „Pass auf, dass dich die Bullen nicht festnehmen, bei dem jungen, sexy Arsch.“, bemerkte da ein Mann, der vermeidlich in Treize Alter schien. Verwundert wurden jenem die blauen Augen zugewandt. „Pardon?“ „Na, die Kleine ist minderjährig!“, stellte der junge Mann fest und deutete auf Wufei. Treize spürte, dass das Temperament des kleineren Vampirs zu steigen begann. „Ihre Sorge ist zur Kenntnis genommen, aber ich kann versichern, dass ER über 18 ist.“ „Er?“, kam es jetzt angewidert und mit einem ungläubigem Blick auf Wufei zurück, bevor der junge Mann zu zittern begann, da in den Augen des Chinesen rote Punkte aufblitzten. „Nicht doch Drache. Kein Grund sich aufzuregen“ sprach Treize da beruhigend auf ihn ein und tätschelte die Hand des Asiaten. Noch bevor Wufei antworten konnte, verschwand der Fremde lieber schnell wieder in der Menschenmenge. „Was für eine Unverfrorenheit!“ „Sieh es doch als Kompliment. Er ist so eingefahren in seinen Sichtweisen, dass er sich nicht vorstellen kann, dass ein Mann so schön sein kann.“ „Du hältst mich also für eine Frau?!“ Verwirrt sah der Größere zu ihm hinunter. „Natürlich nicht! Ich lebe lange genug, um zu wissen, dass Schönheit auch ein männliches Attribut ist.“ Wufei schnaubte und stapfte weiter in den Rummel davon. Lächelnd folgte ihm sein Begleiter, wie immer fasziniert von Wufeis Launen. Der Chinese blieb irgendwann vor dem Riesenrad stehen und nickte entschieden, bevor er sich in die Warteschlange einreihte um dieses zu benutzen. Treize machte einen Abstecher über die Kasse, bevor er sich zu ihm stellte. „Hier.“ Er wurde mit einer erhobenen Augenbraue betrachtet. „Mh?“ „Du brauchst eine Fahrkarte“ wurde es ihm erklärt und die Karte weiter hingehalten. „Ah.“ Er nahm die Karte und sah musternd zu Treize hinauf. „Bin ich im heute wirklich wie eine Frau?“ „Du bist nie wie eine Frau.“ Dafür lächelte Wufei wieder und biss sich in den Daumen um diesen Treize hin zu halten. Zärtlich nahm jener die Hand in die Seinen und umschloss die kleine Wunde mit seinen Lippen. „Die Jeans ist wirklich klein.“, bemerkte Wufei danach flüsternd. Blaue Augen blitzten auf und wanderten an Wufei hinab. „Das lässt die Hose noch besser aussehen.“ „Es ist eng!“, bemerkte der Chinese hingegen und schmiegte sich fest an Treize. „Soll ich mich darum kümmern?“ „Hier?“ Treize nickte in Richtung Riesenrad in welches sie danach eingelassen wurden. „Du meinst so ganz verrucht?“ „Genau so stelle ich es mir vor.“ Wufei schnurrte und betrat die Gondel grinsend. Treize folgte ihm und legte seine Hand auf Wufeis Schenkel, noch bevor ihre Fahrt startete und kaum war die Tür geschlossen, setzte sich der Jüngere auf den Schoß des Blonden. „Du bist immer so gut zu mir!“ „Es würde meiner Erziehung widersprechen einem so bezaubernden Wesen Böses zu wollen“ hauchte ihm der Größere mit einem Lächeln ins Ohr. „So etwas hast du schon einmal gesagt.“, kam es gerührt zurück und Wufei lächelte verliebt. „Und es war auch schon damals die Wahrheit.“ Treize küsste ihn, während er mit einer Hand den Knopf von Wufeis Hose öffnete. Nur zu gern erinnerte sich der Chinese daran, wie sie sich das erste Mal begegnet waren und stöhnte dann überrascht auf, als er kurz danach eine Hand in seiner Hose fühlte. „Das wollte ich schon mit dir machen, als ich dich das erste Mal erblickte“ wurde es ihm da rau ins Ohr gehaucht. „Ja, mach es!“, flehte Wufei wimmernd und rammte ihm die Zähne in den Hals. Treize keuchte und befreite Wufeis bestes Stück aus der engen Hose. Langsam und mit vor Tränen verschleiertem Blick trank der ältere Vampir und ergab sich dabei den Händen, die ihm so große Lust bescherten. Ein starker Arm umfasste den schlanken Körper, um ihn fest zu halten und die Hand des anderen Arms streichelt den Kleineren sanft und gekonnt. Ganz nebenbei hatte das Riesenrad einen kleinen Ausfall, weshalb sie auf höchster Ebene einfach stehengeblieben waren und Wufei seine Zähne aus dem Hals des Jüngeren zog um dessen Namen voller Gefühl zu flüstern. „Treize…“ Der Blonde wusste, dass das die einzige Art von Liebesgeständnis war, die er je von Wufei hören würde. Um ihm darauf zu antworten presste der Größere ihre Lippen zusammen und just in diesem Moment kam Wufei in einer Intensität wie selten. Fest wurde er dabei an seinen Geliebten gedrückt. „Trink von mir!“, flüsterte er diesem leise zu und präsentierte ihm seinen Hals. Treize blaue Augen blitzen und er küsste die Haut zart, bevor er hinein biss, daraufhin stöhnte der Chinese und ließ ihn, sich fast völlig leer trinken, wonach er sich wohlig ankuschelte. Liebevoll wurde sein Gesicht mit Küssen überhäuft, um es ihm noch angenehmer zu machen. Genießend, schloss Wufei erschöpft die Augen wonach auch das Riesenrad wieder losfuhr. Erst dann flüsterte er in einem sehr alten chinesischen Dialekt, der schon seit über 2000 Jahren nicht mehr gesprochen wurde, wie stark seine Gefühle für Treize doch waren. Jener zeigte in keiner Weise, ob er verstand was ihm da gesagt wurde und hielt ihn einfach sanft fest. Dann hielt die Gondel und Wufei erhob sich blass. Er schloss seine Hose und griff nach Treize Hand, bevor er diesen an die frische Luft zog. Zufrieden lächelnd ließ der Größere sich führen. So schlenderten sie gemütlich über den Rummel und beobachteten die Menschen, wie sie sich an den Attraktionen erfreuten oder die einzelnen Buden besuchten und vor ihnen aßen. Plötzlich übte Treize drück auf Wufeis Hand aus. Neugierig wurde er nun angesehen. Der Blick des Blonden war aber nicht auf ihn sondern in die Ferne gerichtet. Sofort folgte der Kleinere dem Blick des Jüngeren und erblickte die beiden Cops, die Heero verhört und verdächtigt hatten. Ihre Bilder waren den Informationen beigelegt worden, die Wufei über Heero hatte anstellen lassen. „Ob sie wissen…?“ „Wir haben seine Spuren zu uns verwischen lassen.“, schloss der Chinese das aus und verzog sein Gesicht. „Was gibt es, Drache?“ „Ratten!“, spuckte das Sippenoberhaupt aus und zeigte dem Franzosen zwei Vampire von einem anderen Clan, genau jenem, der ihm gewaltig auf die Nerven ging, da sie die Menschen zu offensichtlich schlachteten und außerdem auch für das Schicksal von Heero verantwortlich waren. „Vermutlich der Grund für die Polizisten“ kommentierte Treize das ruhig. „Es ist sehr dreist, dass sie sich derart in unser Territorium wagen.“ „Ich werde mich nicht provozieren lassen und einen Krieg beginnen.“, bemerkte der Kleinere und wand sich ab. „Lass uns hier entlang gehen.“ „Eine weise Entscheidung“ konnte Treize ihn nur loben und führte ihn dann den Weg entlang, den er gewiesen hatte. „Wir könnten uns die Buden näher betrachten, mein Drache.“ „Ja, lass uns sehen, was die Menschen heute so amüsiert und sie speisen!“ Sanft streichelten Wufeis Finger die Haut des Jüngeren und er verbannte die sippenfremden Vampire aus seinen Gedanken. „Wünscht du auch etwas zu kosten?“ „Bitte!“, strahlte dann doch die ehrlich Neugier hinaus und ignorierte die fragenden Blicke der Passanten, die ihre Redeweise und ihre ganze Art befremdlich fanden. Lächelnd drückte Treize seine Hand und ging mit ihm die Buden ab. „Sag mir, was dir zusagt.“ An einem Stand für bunte Zuckerwatte blieb Wufei dann stehen und bestaunte die quietschbunten Farben. „Und das ist wirklich genießbar?“ „Es scheint nicht giftig zu sein.“ „Dann möchte ich es versuchen!“, erklärte der Chinese und deutete auf eine blau-rote Zuckerwatte. „Gerne.“ Treize hob seine Hand und küsste sie, bevor er an den Stand herantrat. Bereits kurz danach hielt Wufei seine Zuckerwatte in der Hand und betrachtete sie mit Augen und Fingern skeptisch. „Fühlt sich eigenartig an!“ „Nun koste schon, Drache.“ Er nickte und bewegte seinen Kopf um die Zuckerwatte, um eine geeignete Stelle zu finden, in die er hinein beißen konnte. Dabei sah er so ungewöhnlich ungeschickt aus, dass blaue Augen ihn amüsiert beobachteten, denn immer, wenn er in die Watte beißen wollte, drückte seine Nase sie zurück. Wufei seufzte schließlich frustriert. „Wie soll man das denn vernünftig essen?“ Seine Augen fanden dabei einen jungen Mann, der seine Watte erst mit den Fingern abzupfte und der Chinese verzog die Nase. Auch Treize sah, was er sah und bot ihm lächelnd die eigenen Finger an. „Danke!“ Er ließ den Franzosen etwas abzupfen und legte dann seine Lippen um die Finger. „Mundet es dir?“ Wufei leckte die Finger sauber und grinste. „Es ist so süß, wie die Zuckerkäfer, die ich als Kind hatte!“ Erfreut über sein glück besah Treize ihn mit milden Blicken. „Dann willst du noch mehr?“ „Bitte!“, bestätigte Wufei. „Du solltest aber auch probieren, beides…“, schlug er weiter vor und meinte auch den jungen Mann, denn er war davon überzeugt, dass dessen Blut gleich bestimmt vorzüglich schmeckte. Treize Augen zuckten zu besagtem Mann und er grinste. „Du hast immer noch das vorzügliche Auge eines Jägers, Drache.“ „Danke!“, freute sich der Chinese ehrlich über das Lob und er führte die Finger des Blonden wie Essstäbchen um noch mehr Zuckerwatte naschen zu können. Doch noch bevor er sie essen konnte kam ihm Treize’ Mund zuvor. „Öey!“, beschwerte er sich lachend, beobachtete den Jüngeren aber genau, ob es ihm schmeckte und versuchte nun noch einmal etwas zu bekommen. „Die Köstlichkeit des Zuckers“ gurrte der Blonde und fütterte ihn nun wieder. „Das sollten wir öfter mal tun.“, überlegte Wufei und aß begeistert weiter, ihr richtiges Abendessen dabei genau im Blick behaltend. „Das hast du das letzte Mal auch gesagt.“ Unschuldig blinzelte Wufei zu Treize nach oben. „Ich bin vielbeschäftigt…“ „Das war auch deine Erklärung letztes Mal und des Males davor“ lächelte der Blonde amüsiert. „Dann… dann…“ Wufei schob seine Unterlippe vor. „…dann musst du mich öfter entführen!“ „Ist das ein Befehl, Drache?“ „Eine Bitte…“, hauchte der Chinese und kuschelte sich mehr an den starken Arm. „Ich konnte dir noch nie eine Bitte ausschlagen“ wurde es dem Kleineren zugeflüstert, weil er dabei etwas gebeugt war, nutzte Wufei die Chance und küsste ihn hingebungsvoll. Treize erwiderte den Kuss innig und hielt ihn auch danach eng bei sich. Schließlich hatten sie alles auf dem Rummelplatz gesehen und auch ihr Abendessen schien gehen zu wollen, weshalb sie diesem folgten. „Willst du ihn jagen?“ wurde der Asiat da leise gefragt. Fast schon schüchtern sah jener zu Treize auf. „Es ist fast 2000 Jahre her…“ „Dann wird es höchste Zeit, dass du deinen Instinkten wieder folgst.“ Wufei nickte und löste sich von Treize. „Gut, ich will es versuchen.“ „Ich habe vollstes Vertrauen in dich, mein Drache!“ So machte sich der Schwarzhaarige auf den Weg und sprach den jungen Mann schließlich an. Sein Lächeln war dabei umwerfend und seine Gesten nur zu lockend. Seiner Beute schoss das Blut in die Wangen und er sah aus wie ein verliebter Teenager, als er Wufei folgte. Der Vampir griff sogar nach seiner Hand um ihn ruhig zu führen. „…Es wird dir gefallen!“ „Ich folge dir überall hin!“ säuselte der junge Mann verliebt. In einer abgelegenen Gasse, begann Wufei ihm über den Hals zu streicheln. „Lass uns hier bleiben. Ein Freund wird uns Gesellschaft leisten.“ „Alles was du willst“ hauchte seine Beute, als plötzlich Treize hinter ihm auftauchte. Lächelnd trat Wufei zur Seite und machte dem Franzosen platz. „Hab keine Angst, alles ist gut und wir sind deine Freunde!“, beschwor der Langhaarige noch ein letztes Mal. Die Augen des jungen Mannes leuchteten auf, bevor Treize ihn in den Hals biss. Der blonde Franzose wollte gerade seinen letzten Schluck nehmen, als höhnisches Gelächter hinter ihnen erklang. Treize löste sich von dem jungen Mann und achtete darauf, dass sich dessen Wunden schlossen, bevor er sich dem Gelächter zuwandte. „Wer versucht denn da so schamlos in unserem Revier zu wildern?“, hörte man da aus dem Gelächter und der Älteste der Gruppe trat auf die beiden Vampire zu. Desinteressiert blinzelte Treize und sah dann zu Wufei. „Ungebildet sind sie auch noch.“ „Sie sollten besser gehen. Sag ihnen das doch bitte.“, erwiderte der Ältere ruhig und fasste Treize Essen an der Schulter. „Es könnte jetzt ein bisschen unschön werden. Wartest du am Rummel auf uns?“ Wie in Trance nickte der junge Mann und taumelte zurück in die Menschenmenge. „Uhhh, müssen wir jetzt Angst haben??“, wurden Treize und Wufei ausgelacht. „Währet ihr einigermaßen gebildet oder erzogen, dann hättet ihr sie.“ Die beiden Vampire wurden umkreist, während das Lachen bereits wie von Hyänen klang. „Wir haben vor nichts und niemandem Angst!“ Treize’ Mundwinkel zuckte nach oben und er hatte einen der fremden Vampire an die Wand gedrückt, noch bevor sie realisiert hatten, dass er sich bewegt hatte. „Ihr solltet Angst haben!“ Einen winzigen Moment konnten er und auch Wufei einen Hauch von Angst riechen, bevor diese in pure Wut umschlug und alle auf Treize losgingen. Doch mit einem Mal konnten sich die feindseligen Vampire nicht mehr rühren. Ihre Körper bebten und ihre panischen Blicke verrieten ihnen schnell, dass diese gewaltige Kraft nicht von Treize ausging. Es war Wufei, der sie nun mit einem strengen Blick bedachte und ihre Knie auf den Boden zwang. Dann ging er langsam auf die jungen Vampire zu. Jene hatten noch nie Kontakt zu so einem alten und mächtigen Wesen gehabt, weshalb sie nicht einmal ahnen konnte, was auf sie zukam. Als Wufei den ersten Vampir erreicht hatte, hob er seine Hand etwas an und seine langen Fingernägel kamen zum Vorschein. Dem niederen Wesen wurden die Augen groß bei diesem Anblick. „Ich habe selten einen so schönen Abend wie heute. Ich kann sogar behaupten, dass ich weiß, dass ich in den vergangenen 3000 Jahren noch nie einen so angenehmen Abend hatte.“, erklärte Wufei jetzt leise und ruhig. „Deshalb verärgert es mich sehr, dass ihr ihn gestört habt.“ Dem Vampir vor dem er stand entwich ein Wimmern. Dann führte er seine Hand über den Nacken des Jungen und berührte ihn lediglich mit seinen Nägeln. Jener keuchte auf und rote Tränen traten ihm in die Augen, da er sich sicher war, dass Wufei ihm den Kopf abreißen würde, doch der mächtige Vampir ließ schon von ihm ab und wiederholte seine Handlung bei einem anderen. Auch der begann zu zittern und erwartete sein Todesurteil. Da stieß ihm Wufei tatsächlich zwei seiner Nägel in den Nacken. Der Vampir gab einen gurgelnden Schrei von sich, als die Nägel seine Haut durchbohrten. „Du!“, verkündete Wufei und ging weiter von Vampir zu Vampir, bis er noch zwei weitere von ihnen mit seinen Nägeln bearbeitet hatte. Auch bei ihnen sprach er ein einfaches aber hartes „Du“, bis er sie mit eisigem Blick direkt ansah. „Ihr!“ Die Gruppe erbebte synchron unter seinem eisigen Blick, als sie sich dann davon machen wollten gab Treize ihnen noch ein paar Worte mit: „Das hier ist seit langem das Gebiet des Drachenclans, wenn ihr euch noch einmal hier blicken lasst gibt es Krieg!“ „Wie langweilig.“, kommentierte Wufei danach etwas müde und grummelig. „Und unser Essen haben sie auch ruiniert!“ „Dein Teil des Essens steht doch noch aus, mein Drache“ erklärte Treize und hielt die Arme für ihn offen. Natürlich schmiegte sich der Ältere hinein und nickte. „War es denn genug für dich?“ „Ich war gerade fertig, als sie dazukamen“ versicherte Treize ihm lächelnd. „Dann ist ja gut…“, säuselte Wufei und schmuste sich richtig an. Sanft wurde Wufei fest gehalten, während Treize ihm den Hals anbot. „Was ist hier passiert?“, erklang es da plötzlich am Ende der Seitengasse, noch bevor der Chinese trinken konnte. Treize grollte unterschwellig und ließ Wufei los. Sie konnten Zechs und Noin in die Gasse kommen sehen, genauso wie ihre gezogenen Waffen. „Wir haben die jungen Männer fliehen sehen, was ist passiert??“ „Sieht es aus, als wäre etwas geschehen?“ erwiderte Wufeis Begleiter ruhig und scheinbar ohne die geringste Aufregung. „Sie waren panisch!“ Noin zuckte mit ihrer Waffe. „Hände an die Wand und Füße auseinander!“ „Vielleicht haben sie ein paar Ratten gesehen.“ Grinsend trat Treize aus dem Schatten und auf die Polizisten zu. „Haben sie auch einen echten Grund uns zu bedrohen?“ Zechs schluckte und bekam rote Wangen, als er den gut aussehenden Mann erblickte. „Bereits kurz zuvor kam ein junger Mann aus der Gasse und wirkte, als ob er gleich tot umfallen würde. Wir haben ihm bereits einen Krankenwagen gerufen.“ „Ich bin sicher, dass ihm nichts fehlt.“ Da räusperte sich Wufei verärgert und sprach beschwörend, auch wenn ihm das in dem Moment sehr schwer fiel. „Es ist alles in bester Ordnung. Sie werden sich jetzt umdrehen und ihrer Arbeit weiter nachgehen!“ Noins Hände zitterten, als würde sie sich gegen die Suggestion wehren, bevor sie die Waffe wegsteckte. „Es ist hier nichts geschehen und sie haben auch niemanden gesehen, nur ihre Verdächtigen.“ Die Frau nickte und drehte sich zum Gehen, ihr Partner folgte ihr, allerdings erst nach einem letzten Blick auf Treize. Kaum waren die Cops außer Sicht- und Hörweite, begann Wufei zu knurren. Treize kam da zu ihm und tätschelte ihm die Hand. Wufei ließ sich auch etwas halten, starrte Zechs aber noch immer verärgert hinterher. „Lass uns ein gutes Hotel suchen, ja?“ „Das klingt ausgezeichnet, Drache. Falls wir noch hungrig sind können wir dann auch den Zimmerservice nutzen.“ „Ich bin sehr hungrig.“, stimmte das Sippenoberhaupt zu, das nun wiederholt in seinem fast leer getrunken Zustand einen Teil seiner Macht benutzen musste. „Dann lass uns schnell ein Hotel finden, mein Drache!“ Er nickte und ging mit Treize los. „Sollen wir eines dieser gelben Autos nehmen?“ „Ein Taxi? Das ist eine gute Idee.“ Wufeis Hand wurde nun richtig ergriffen und er aus der Gasse geführt. Er hielt sich so gut es ging an dem Franzosen fest, wobei deutlich wurde, dass es sehr besitzergreifend war. Treize führte ihn zur Straße und hielt dort mit einem Winken ein Taxi an. „Kennst du ein gutes Hotel?“ „Nicht wirklich.“ Der Blonde öffnete ihm die Wagentür. „Dann kann uns bestimmt der Fahrer eines nennen.“ Treize nickte und setzte sich zu ihm auf die Rückbank. „Fahren sie uns zum besten Hotel der Stadt.“ „Sehr wohl Sir!“, verkündete der Taxifahrer und fuhr los, während sich Wufei wieder an Treize kuschelte und etwas die Augen schloss. Der Größere strich ihm sanft durchs Haar, während der Fahrer sie zum Ritz Carlton fuhr. Der Chinese griff derweil nach Treize freier Hand um zumindest ein wenig zu sich zu nehmen, während sie fuhren und verdeckte sein Vorgehen geschickt vor dem Fahrer. Sein Begleiter musste dabei ein wohliges Seufzen unterdrücken. Es fiel Wufei schwer, sich schnell wieder zu lösen, da er völlig ausgehungert war und dann noch die Zuckerwatte durch sein unnützes, menschliches Verdauungssystem wanderte. Dennoch tat er es schließlich und verschloss den Biss mit zärtlichen küssen. „Wir holen gleich den Zimmerservice“ wurde es ihm da zärtlich zugeflüstert. „Bitte!“ Wufei lächelte und schien erleichtert, als das Taxi nach einer Weile endlich hielt. Treize bezahlte den Fahrer mit einem saftigen Trinkgeld und stieg dann aus. Er ging um den Wagen herum, um auch Wufei die Tür zu öffnen. „Danke sehr.“ Der Chinese stieg aus und ließ sich in das Hotel führen, in welchem sie freundlich begrüßt und zur Rezeption geführt wurden. Dort gelang es Treize ohne weiteres ihnen das beste Zimmer für sie beide zu buchen, in welches sie auch gleich von einem Pagen geführt wurden und Wufei diesen bat, doch mit hinein zu kommen, wo er ihm noch etwas geben wollte. Mit einer unprofessionellen Röte im Gesicht betrat der Page das Zimmer und stand nervös vor dem schönen Chinesen. „Wir haben etwas Appetit. Würden sie uns bitte Gesellschaft leisten.“, bat dieser ohne seine Frage doch so auszudrücken. „G…gerne“ stotterte der Page verlegen, während Treize ihn zu sich auf eine Couch lockte. „Wir werden ihrem Vorgesetzten natürlich eine gute Beurteilung von ihnen zukommen lassen.“, versprach Wufei und legte dem Pagen eine Hand auf die Schulter. „Und jetzt schlafen sie!“ Dem jungen Sterblichen flatterten die Augenlider zu und sein Kopf rollte zur Seite. Da trat Wufei an Treize heran und massierte ihm die Schulter. „Trink so viel wie möglich, bitte.“ „Das werde ich“ versprach der Blonde und beugte sich über ihr Essen. Gierig beobachtete der Ältere ihn dabei und konnte kaum an sich halten, nicht auch zuzubeißen. Erst nach einer ganzen Weile ließ Treize von ihrem Opfer ab und versorgte jenen notdürftig, bevor er Wufei auf seinen Schoß zog. „Füttere mich!“, verlangte der sofort. „Ist gut, mein Drache. Beiß nur zu.“ Die Augen des Chinesen wurden da langsam rot, während sie Treize fest ansahen und Zähne kamen zum Vorschein, die Wufei wie kaum ein anderer beherrschte. Erst dann biss er zu und bescherte dem Franzosen dabei einen Abgrund, den er so noch nie kennengelernt hatte. Treize entwich ein heiserer Schrei, als sein Körper durch einen plötzlichen Höhepunkt erschüttert wurde. Es dauerte etwas, bis Wufei vorerst genug getrunken hatte und er hatte sich Zeit gelassen bei jedem Schluck. Dann half er dem Jüngeren auf die Beine und führte ihn zum Bett. „Ich will mit dir schlafen!“ Sein intensiver Blick ließ Treize tatsächlich zittern. „Lass uns erst ihn wegschicken.“ „Ist gut.“ Der Chinese biss Treize verspielt und unblutig in die Lippe. „Warte hier auf mich, ich mach das schon.“ „Ich werde brav hier bleiben“ versprach der Blonde ihm lächelnd. Wufei lächelte zurück und ging dann zu dem Pagen um ihn zu wecken. Er drückte ihm aus Treize Tasche noch ein extrem großzügiges Trinkgeld in die Hand, bevor er ihn mit der Information entließ, dass sie später noch etwas brauchen würden. Als er wieder mit dem Blonden allein war, begann Wufei breit zu grinsen und öffnete an der Zimmertür bereits sein Oberteil. „Ich werde dich diese Nacht keine Minute zur Ruhe kommen lassen, Langnase!“ „Ist das ein Versprechen?“ gurrte der Blonde, der seine Jeans öffnete. „Eine Drohung!“, kam es prompt und Wufei war so schnell bei ihm, dass er nicht mal hatte den ersten Knopf öffnen können. „Ich zitterte“ hauchte Treize und zog ihn an sich. Wufei erlaubte ihnen kurz, sich leidenschaftlich zu küssen und rieb ihre Lenden zusammen. Doch dann löste er sich wieder und schubst den Franzosen mit seinem Rücken aufs Bett. Grinsend blieb Treize liegen und sah ihn erwartend an. Der Chinese grinste zurück und setzte sich auf ihn, bevor er ihm das Hemd mit einem Ruck zerriss. Amüsiert sah Treize an sich hinab. „Stürmisch?“ „Du gehörst mir!“, verkündete Wufei und nahm einen brennenden Kuss auf, während dem er fest auf den unteren Körper gedrückt wurde. Danach sah er doch etwas hilflos aus. „Die Hosen sind zu eng!“ „Dann sollten wir sie ausziehen!“ „Ja!“, stimmte Wufei zu und begann ungeschickt ihre Hosen öffnen zu wollen. Treize umfasste ihn mit seinen starken Armen und drehte sie auf dem Bett um. „Lass mich dir helfen.“ Wieder stimmte der Ältere zu, wobei er sich nicht nehmen ließ, dem Blonden dabei sanft zu beißen. Treize gurrte und zog Wufei dabei die Hose vom Körper. Der Chinese grinste willig und sein bestes Stück sprang dem Franzosen bereits entgegen. „Ich will dich, für immer!“ „Wie gut, dass wir auch für immer zusammen sein können“ hauchte der Blonde und legte die Hand an ihn. Wufei keuchte auf und drückte sich ihm nur zu willig entgegen. „Mein wunderschöner Drache“ wisperte Treize ihm zärtlich ins Ohr, während er ihn mit der Hand verwöhnte. „Ah!“ Wufei beugte seinen Rücken durch und krallte seine Hände ins Laken. Dabei versuchte er Treize mit bereits jetzt verschleiertem Blick zu fixieren. „Aber ich wollte doch…!?“ „Was wolltest du, meine kleine asiatische Wildkatze?“ wurde es gegen sein Ohr genuschelt, bevor dieses geküsst wurde. Die Gedanken von Wufei begannen zu schwinden. Er glaubte sich zu erinnern, dass er mit Treize geschlafen haben wollte und nicht umgekehrt, doch er wusste es nicht mehr und er ergab sich dem Gefühl von Treize. Jener küsste ihm erneut das Ohr, bevor er mit den Lippen über Wufeis Gesicht küsste. Die schlanken Fingern mit den langen, gut manikürten Nägeln wanderten derweil über den Rücken des Blonden zu dessen Hose. „Willst du mich ausziehen, Drache?“ „Mh?“, fragte jener völlig unintelligent und brach sich einen Nagel ab, als er nicht in die enge Jeans kam. Treize keuchte und ließ dabei von Wufeis Brust ab, die er inzwischen mit seinen Küssen erreicht hatte. , war der Nagel doch in seinem oberen Bereich des Hintern stecken geblieben. „Zieh sie aus!“, jammerte Wufei. „Geduld, mein Drache“ lachte der Blonde und befreite sich selbst aus der Jeans. Nebenbei fiel auch der Nagel aus seiner Haut und Wufei biss ihn sanft in die Schulter. Treize stöhnte und packte Wufeis Schenkel. „Treize!“, erklang es wie aus Wolken. Der Blonde zwang Wufeis Beine Auseinander und beugte sich dann über ihn, um ihn den Bauch zu küssen. Die Schenkel standen nun zitternd neben Treize und bebten auf Erlösung hoffend. In einer anderen Situation hätte Treize ihn nun betteln lassen, doch er wollte es nicht riskieren den Bogen zu überspannen. Deshalb küsste er noch einmal den flachen Bauch, bevor er seine Lippen tiefer wandern ließ. Als Wufei dann die feuchte Höhle um sich fühlte, meinte er den Himmel zu sehen, von dem Duo ihm einmal erzählt hatte und bunte Sterne blitzten vor seinen Augen, bevor er in seiner Kindheitssprache zauberhaft zu fluchen begann. Sein ganzer Körper bebte daraufhin, da Treize um ihn lachte. „Treize!“, stöhnte Wufei und legte seine Beine um die Schultern von jenem um dessen Rücken mit seinen Fersen zu streicheln. Seine Schenkel wurden da wieder von Treize ergriffen und fordernd gestreichelt, während sein Mund auf und ab fuhr. So dauerte es nicht mehr lange, bis er in und um den Franzosen zu zittern begann und sich laut aufbäumte. Treize hielt ihn dabei fest auf dem Bett, bis es völlig um ihn geschehen war. Glücklich erschlaffte der Langhaarige und blieb lächelnd liegen. Der Blonde schluckte und rutschte dann hoch, um es sich auf dem Kleineren gemütlich zu machen. „Treize!“, nuschelte dieser da noch einmal benommen und legte die Arme um ihn. „Habe ich dir den Abend gerettet?“ Dem stimmte Wufei mit einem glücklichen Seufzen zu und küsste Treize. Jener erwiderte den Kuss sinnlich und begann ihn zu streicheln. Da legten sich ganz automatisch wieder Wufeis Beine um ihn. „Manchmal frage ich mich, wie du das alles gelernt hast.“ „Ich hatte genug Zeit zu üben“ hauchte der Größere und küsste ihm sanft das Kinn. „Das will ich gar nicht wissen!“, grollte der Chinese, der langsam wieder zu Sinnen kam. „Dann sollte ich dich vergessen lassen“ hauchte Treize und presste ihre Lippen wieder zusammen „Hm? Mh…!“, seufzte Wufei erst fragend und dann genießend, wobei er seine Beine wieder absetzte. Die wurden daraufhin wieder von Treize Händen in Beschlag genommen, die sanft darüber strichen. Halb setzte er sich aber zu wehr, da er bemerkt hatte, dass er überlistet worden war. Treize ließ ihn aber gar nicht lange darüber nachdenken, da er direkt begann an Wufeis Hals zu knabbern. „Langnase!“, meckerte der Schwarzhaarige halbherzig und ließ sich verwöhnen. „Lass mich dir Gutes tun, mein schöner Drache“ wurde es sanft gegen seine Haut geflüstert. „Mhh…“, stimmte er zu und überließ sich ganz den Händen, die ihn verwöhnten. Treize’ Hände begannen nun über seinen ganzen Körper zu fahren, mehrfach wurden dabei die Stellen gestreichelt, an denen Wufei besonders empfindsam war, weshalb dieser bald wieder völlig willig und willenlos unter dem Franzosen lag. „Mein wunderschöner Wufei“ flüsterte ihm jener immer wieder zu, als er die Beine des Kleineren wieder auseinander schob. „Bei allen Göttern, die wir nicht kennen!“, keuchte dieser zurück und ließ ihn gewähren. Treize schob seine Lenden vor, damit die sich intim berührten. „Nimm mich in dir auf.“ „Ich bin dein!“ Wufei spreizte seine Beine noch mehr und hob seine Hüfte etwas an, damit der Blonde eine bessere Position hatte. „Mein Wufei! Mein Drache!“ grollte Treize heiser und vereinigte sie mit einem einzigen Stoß. Nach einem langen und leidenschaftlichen Akt, der die Gefühle der Vampire deutlich offen gelegt hatte, lag Wufei wieder in den Armen des Größeren und kraulte dessen Brust. Treize seufzte zufrieden und drehte den Kopf, um Wufei die Stirn zu küssen. Er bemerkte dabei, dass sich diese kräuselte. „Langnase?“ „Ja, mein Drache?“ „Du hast mich mal wieder nicht führen lassen!“, beschwerte sich Wufei leise. „Wie immer!“ Der Blonde gluckste und küsste ihn wieder. „Du musst dich halt mal durchsetzen.“ „Du musst meine Wünsche auch mal berücksichtigen!“, maulte es zurück. „Als hätte ich dich enttäuscht!“ grinste der Größere mit einer zärtlichen Note. „Das hab ich nie bestritten!“ Wufei grinste verspielt. „Aber ich krieg dich noch!“ „Ich werde es erwarten!“ Nun begann er den Hals des Jüngeren zu liebkosen. „Kannst du noch ein bisschen für mich entbehren?“ „Du weißt, ich würde auch den letzten Tropfen für dich geben.“ Wufei wurde zärtlich durch die Haare gestrichen. „Aber du kannst unbesorgt noch etwas trinken.“ Da biss der Kleinere zu und trank sehr vorsichtig. Wusste er doch, dass es dennoch nicht ganz ohne war, wenn man von einem Vampir trank, der gerade körperliche Anstrengungen hinter sich hatte. Treize strich ihm dabei durch die feinen, schwarzen Haare und genoss den zärtlichen Biss. „Ich will niemals wieder von jemand anderem trinken.“, schwor Wufei danach flüsternd. „Ich würde das auch gar nicht zulassen.“ „Dann solltest du mich markieren…“, säuselte der Schwarzhaarige. Eine aufgeregtes Glitzern trat da ihn Treize’ Augen. „Das würdest du zulassen?“ „Wenn du mich als dein Eigentum betrachtest, solltest du das tun.“, erklärte sich Wufei tatsächlich einverstanden. „Und ich würde mich geehrt fühlen.“ „Du bist mein Ein und Alles“ hauchte der Blonde überwältigt. „Ich weiß!“, erwiderte Wufei und küsste ihn. Verliebt zog der Größere ihn auf sich und erwiderte den Kuss intensiv. „Aber ich wusste gar nicht, dass du so verschmust und süß sein kannst!“, lächelte der Ältere danach. „Es schadet dem Ruf so etwas offen zu propagieren“ grinste Treize und streichelte ihn. „Dann ist es gut, dass nur ich es weiß.“ Wufei gab ihm noch einen kleinen Kuss und löste sich dann von dem Jüngeren. „Heißt das du verrätst es keinem?“ „Meine Lippen sind versiegelt!“, schwor Wufei und setzte sich auf seine Knie, bevor er sein Haar zur Seite über seine rechte Schulter schob und Treize seinen Nacken präsentierte. Treize schluckte und umfasste Wufeis schmalen Hals mit seinen Händen. „Ich vertraue dir!“, hauchte dieser ihm leise, aber überzeugt zu und schloss seine Augen. Wufei wusste, dass würde sein erstes und einziges Mal sein, dass er sich als Vampir oder irgendein anders Wesen markieren lassen würde und es bedeutete ihm die Welt in all ihren Formen, Freuden und Schatten, dass es Treize war, der ihn als sein Eigentum zeichnete. Treize richtete sich in eine sitzende Position auf und streichelte den Nacken, bevor er seine Fingernägel hinein bohrte. Sein Partner stöhnte schmerzhaft, zuckte aber ansonsten keinen Millimeter zusammen. „Shh“ wurde es dem Schwarzhaarigen beruhigend zugehaucht. Sofort verstummte Wufei, wollte er Treize doch seine Schmerzen ersparen und ihre Verbindung genauso genießen. Vorsichtig zog der Blonde ihn dann vor, um sich um ihn beugen zu können. Seine Eckzähne tropften bereits mit einem speziellen Serum, als er sie in die vorhandene Wunde schlug. „Treize!“, erklang es nun flehend und Wufei drückte sich seinen Zähnen und somit dem Biss entgegen. Da zog der Franzose bereits seine Zähne zurück und er nuckelte nur noch zärtlich an Wufei. Der legte nun auch wieder seine Arme um den Jüngeren und hielt sie fest. „Wow…“ Liebevoll wurde ihm da der Nacken geleckt. „Mein Drache…“ „Lass mich nie wieder los!“ Treize’ Arme schlossen sich fest um ihn und hielten ihn eisern fest. „Nie mehr.“ „Ich kann dich fühlen.“, flüsterte Wufei nach einer Weile, in der sie einfach nur einander genossen. „Tief in mir. Jeden Atemzug den du machst, auch wenn du ihn nicht mehr brauchen würdest.“ Treize ließ ihn los, allerdings nur, um das Gesicht des Chinesen mit seinen großen Händen zu umschließen. „Nun bist du dran.“ Sanft wurde der Blonde geküsst und Wufei legte seine Hände auf die von Treize. „Bist du dir da ganz sicher? Es wird nie wieder ungeschehen gemacht werden können.“ „Wie könnte ich mir nicht sicher sein? Ich brauchte schließlich nicht mal fünf Minuten, um zu wissen, dass ich die Ewigkeit an deiner Seite sein will.“ „Treize!“ Wufeis Augen leuchteten auf und er küsste den Blonden liebevoll, wobei jener ihn auf seinen Schoß zog. Dort angekommen, legte er seine Arme um Treize Nacken und kraulte ihn. „Tu es!“ Wufei nickte und küsste Treize noch einmal. „Halt still, ich kann dir nicht weh tun!“ „Ich bin zu allem bereit“ versicherte ihm der Blonde lächelnd. „Mach die Augen zu!“, bat Wufei jetzt und kraulte den Nacken intensiver. Vertrauensvoll senkte Treize seine Lieder. „Stell dir jetzt ganz einfach etwas wunderschönes vor!“ Er wartete bis der Jüngere etwas entspannter schien und schob ihm dann zwei lange Fingernägel ins Genick und genau dorthin, wo der Körper direkt mit dem Hirn verbunden war. Treize entwich ein angespanntes Grunzen, doch dann lächelte er wieder ganz entspannt. Kurz darauf, tauschte Wufei dann, genauso wie Treize zuvor, seine Nägel gegen seine Zähne und trank einen Schluck, bevor er von seinem Serum so viel wie möglich dem Jüngeren verabreichte. Dem schauderte dabei wohlig, sodass seine Hände nicht still halten konnten und über Wufeis Rücken streichen mussten. Wufei, der nun etwas über Treize hing, lächelte und küsste die Wunde danach immer wieder. „Kannst du es fühlen?“ „Es ist unglaublich“ wurde es gehaucht, während Treize ihn wieder fest umarmte. „Du bist endlich ganz bei mir.“ „Und du wirst mich nie wieder los!“ Der Ältere verschloss die Wunde noch und schmiegte sich dann wieder fest an. „Das sagst du, als hätte ich das vorgehabt“ gluckste der Größere und legte sich, mit Wufei im Arm, wieder hin. „Sie werden dich jetzt noch mehr hassen.“, stellte Wufei traurig fest und sprach von seiner Sippe, die seit Treize Erscheinen vor über 200 Jahren schon ein gespanntes Verhältnis zu ihm hatten. War der Franzose doch erstens blond und eine Langnase die mitten aus Europa stammte. Dazu kam, dass sich Wufei bereits kurz nach dessen Erscheinen nur noch von Treize ernährt hatte, der das gute und reine Blut der Auserwählten für das Sippenoberhaupt in sich trugen, dafür selbst zur Nahrung bekam. Doch was Wufeis Untergebene am meisten störte war, dass Treize nicht nur sein Betthäschen geworden war, sondern nach ihm den höchsten Rang im Clan eingenommen hatte und das mit den jungen Jahren von gerade mal 300. „Es soll mir gleich sein, denn an meiner Stelle an deiner Seite ändert das nichts.“ „Niemals!“, schwor der Kleinere und lächelte, wofür er einen innigen Kuss erhielt. „Irgendwann werden sie merken, dass ich nirgendwo hingehe.“ „Nun, sie wissen, wenn ich etwas erfahre, wird sie das den Kopf und weitaus schlimmeres kosten. Ihre gesamte Linie wird ausgelöscht! Ich bin ihr Oberhaupt und für ihre Sicherheit verantwortlich, ich bin der Älteste bei uns. Eine Rangordnung, die seit Anbeginn der Zeit so bestimmt ist und nur durch einen offiziellen Kampf oder einem Krieg, der jeweils mein Leben beenden müsste, durchbrochen wird!“ „Shh“ wurde es gehaucht und dann sanft das Ohr des Kleineren geküsst. „Du musst dich nicht aufregen.“ „Verzeih.“ Wufeis vor Wut rote Augen wurden wieder normal und er kuschelte sich an. „Lass uns genießen, Drache. Wir brauchen heute keine üblen Gedanken.“ „Ich finde den Sonnenaufgang genauso schön wie ihren Untergang.“, erklärte Wufei, als sie am Ende der Nacht auf der Terrasse ihrer Suite auf einer Liege kuschelten. „Anfang und Ende treffen sich genau in zwei Minuten am Tag.“ „Du wirst ja richtig philosophisch“ hauchte der Größere amüsiert, auf dem Wufei halb lag. „Das macht das Alter.“ Der Chinese grinste. „Das wirst du auch einmal erleben!“ „Ich kann die nächsten dreitausend Jahre mit dir gar nicht erwarten“ hauchte Treize ihm daraufhin ins Ohr. Ihm wurde lächelnd ein Finger auf die Lippen gelegt und Wufei deutete nach Osten, wo die Sonne jeden Moment kommen würde. Erwartend richteten sich blaue Augen gen Horizont. Wufei lächelte, als er das Licht erblickte, das ihn bald erreichen würde. „Du kannst gern vorgehen, ich möchte einen Moment länger bleiben.“ „Ich bleibe so lange es geht.“ „Verbrenn dich nicht!“, bat er den Jüngeren nun leise, denn Wufei konnte aufgrund seines Alters einige wenige Minuten im Tageslicht verbringen, während Treize in der Zeit unaussprechliche Schmerzen empfinden würde und die nächsten Tage kaum würde aufstehen können. „Deine Sorge, rührt mich sehr, mein Drache.“ „Ich sorge mich nie, ich warne lediglich!“, stellte der Langhaarige fest. „Natürlich, mein Schöner!“ gurrte Treize und küsste ihm den Hals. „Schau, jetzt kommt die helle Scheibe!“, unterbrach Wufei ihr Turteln und konzentrierte sich auf das Tageslicht. Auch Treize sah sich denn Sonnenaufgang an, allerdings mit einem bereits geplanten Abgang. „Bis gleich!“, flüsterte Wufei, als er dann schnell die Terrasse verließ und sah wieder der Sonne entgegen. Die Wärme des Lichtes tat ihm gut und er genoss sie ein paar Minuten länger als gut für ihn war. Doch dann schrie er entsetzt auf. „Wufei!!?!“ erklang es panisch aus dem Apartment, wo Treize im Schatten stand, unfähig zu dem anderen Vampir auf den Balkon zu laufen. Durch ihr neues Band konnte er ein Echo spüren, des Schmerzes, den Wufei empfinden musste und es ließ ihn das Schlimmste fürchten. Schockiert und mit starken Verbrennungen am Körper, da sie noch immer nackt waren, rappelte sich der Schwarzhaarige auf und taumelte zurück. „Wufei!!“ Treize griff nach ihm, als er im Türrahmen stand und zog ihn schnell in den Schatten. Zitternd sah der Schwarzhaarige aus wie ein Häufchen Elend, während sich seine Haut zu schälen begann. „Ich bin entstellt!“ „Nach einem guten Schluck verheilt das ganz schnell wieder!“ versicherte Treize ihm da fürsorglich. Doch Wufeis schwarzes, offenes Haar schüttelte sich verneinend. „Das wird ewig dauern!!“ „Aber es sind doch keine starken Verbrennungen!“ Verzweifelt sah er auf und Treize mit Tränen in den Augen an. „Wer redet denn davon? Ich bin ja bewusst so lange in der Sonne geblieben, dass du sie auch ein wenig fühlen kannst, die Wärme und wie schön sie ist!“ „Aber was ist dann mit dir??“ Da hob Wufei mit klappernden Zähnen seine Hand und offenbarte den Finger, der einen verstümmelten und abgebrochenen Nagel hatte. „Deshalb hast du geschrien?“ „Es ist entsetzlich!“, erklärte der Chinese, der aus seiner Zeit kam, in der lange Fingernägel ein Statussymbol waren und von der Herrschaftlichkeit ihrer Besitzer zeugten. Da erhielt er tatsächlich einen Klaps auf den Hinterkopf. „Versetze mich doch nicht so in Sorge, wegen einem vermaledeiten Fingernagel!“ „Spinnst du?!!“ Wufei rieb sich die Stelle und funkelte Treize zornig und noch immer zitternd an. „Ich war wirklich besorgt!!“ verteidigte der Blonde sein Tun verärgert. „Ich wollte dir lediglich ein Geschenk machen und weiß genau was ich mache!“, fuhr Wufei da auf, wobei ihm die Haut den gesamten Hals entlang aufplatzte. „Aber ich kann ja nicht wissen, dass DU vorher meinen Körper misshandelst!“ „ICH habe deinen Nagel sicher nicht abgebrochen!“ „Wer sonst?“, kam es spitz zurück und Wufei stapfte weiter in die Suite um sich eine Decke zu nehmen, damit er nicht mehr so schlimm fror. „Du selbst!“ bestand Treize auf seinem Punkt und folgte ihm. „Ich kann besser als irgendjemand sonst mit meinen Nägeln umgehen, sie sind mir noch nie abgebrochen!!!“ Wufei kuschelte sich in die Decke und machte sich klein. Seufzend setzte sich der Größere neben ihn aufs Bett. „Beruhigst du dich, wenn ich mich darum kümmere?“ „Geht doch gar nicht!“, maulte Wufei. „Vertraust du mir nicht?“ „Natürlich tu ich das!“ Er kuschelte sich an und suchte Wärme, die Schmerzen, die solch eine großflächige Verbrennung auslöste, interessierte ihn nicht, es würde bald heilen, aber die Kälte machte ihm zu schaffen. Samt Decke zog der Blonde ihn sich auf den Schoß. „Dann lass mich die Situation handhaben.“ „Hier!“ Prompt reichte Wufei ihm seine Hand mit dem kaputten Nagel. „Die kannst du haben!“ Lächelnd wurde die Hand geküsst. „Ein bisschen Geduld musst du schon noch haben.“ „Dann musst du mich jetzt pflegen!“ Dachte Wufei doch, Treize hätte ihm sofort helfen können. „Ich weiß auch genau, wie ich das tun kann!“ „Mh?“ Wufei wurde geküsst, bevor Treize nach dem Telefonhörer griff. „Rezeption? Könnten sie uns jemanden mit zwei neuen Handtüchern schicken? Außerdem bräuchten wir einen Nageldesigner!“ Ihm wurde sein Wunsch natürlich sofort bestätigt, wonach Wufei ihn neugierig ansah. „Nageldesigner?“ „Du wirst schon sehen!“ „Machst du mich vorher warm?“, fragte der Chinese nun lieb. Treize nickte und drückte ihn an sich, wobei er die Hände nutzte um Wufei warm zu rubbeln. Doch auch, wenn sich der Ältere nichts anmerken ließ, konnte Treize spüren, dass es ihn schmerzte. „Verzeih. Ist die Verbrennung so schlimm?“ „Ich werde es überleben!“, wertete der Chinese die Schmerzen ab und versuchte sich an einem Lächeln, was sein Gesicht noch mehr aussehen ließ wie zersprungenes Porzellan. Zart wurde er da von seinem Begleiter geküsst. „Ich habe gleich ganz viel frisches Blut für dich.“ „Erzählst du mir bis dahin, was es mit diesem Nageldesign auf sich hat?“ „Das ist eine Überraschung, mein Drache!“ Er hatte kaum ausgesprochen, als es an der Tür klingelte. Treize erhob sich und warf sich einen Bademantel über, bevor er zur Tür ging. Vor ihm stand ein junges Mädchen, das höflich lächelte und die Handtücher auf einem Servierwagen bei sich hatte. „Sie wünschen frische Handtücher, mein Herr?“ „Ich wünsche nicht nur das“ säuselte der gut aussehende Mann und lockte sie, mit einer Handbewegung, in das Apartment. „Sehr wohl mein Herr!“ Sie verbeugte sich und folgte dann seiner Einladung. Sofort schloss Treize die Tür hinter ihr und verschwendete keine Zeit sie zu beißen. Wie versteinert blieb die Hotelangestellte stehen und starrte den Franzosen danach panisch an. Dieser leckte sich in Ruhe das Blut von den Zähnen und sah ihr danach tief in die Augen. „Ist ihnen nicht gut, Madame? Ihnen schien gerade zu schwindeln.“ Benommen legte sie sich ihre Hand an die Stirn, während ihr Blick nun, aufgrund ihres Zustandes, verunsichert war. „Bitte verzeihen sie, mein Herr, ich… mir… ihre Handtücher!“ „Ja, es wäre sehr nett, wenn ich die noch bekommen könnte.“ Das Zimmermädchen nickte und griff nach dem Servierwagen, den sie zitternd fast umrannte. „Oh… oh… e… Entschuldigung!“ „Das macht gar nichts“ versicherte Treize ihr lächelnd. „Bitte sehr!“ Zitternd wurden ihm die Tücher gereicht. „Ich danke ihnen sehr, Madame!“ Sie nickte und schob ihren Wagen zur Tür, wo sie sich noch einmal umdrehte. „Kann ich noch etwas für sie tun, mein Herr?“ „Sie haben bereits alles getan“ versicherte jener ihr zum Abschied. „Sehr gern, mein Herr!“ Wieder machte das Zimmermädchen eine kleine Verbeugung und schob ihren Wagen hinaus. „Ich wünsche ihnen einen angenehmen Tag!“ Treize lächelte ihr noch einmal zu, bevor er die Tür hinter ihr schloss. „Armes Ding, ich glaube ich habe ihr zugesetzt.“ Da hörte er ein gehässiges Lachen vom Bett aus dem Schlafzimmer. „Also nach jetzt frage ich mich, wie du keine Jungfrau mehr sein konntest, als du zu mir kamst!“ „Du willst gar nicht wissen was ich getrieben habe, während du dir die Nägel hast wachsen lassen!“ Zur Reaktion gab es ein unglaublich gefährliches Knurren. Grinsend kam der Blonde wieder ins Schlafzimmer. „Komm her und beiß mich!“ Da stand Wufei auf und ließ die Decke fallen. Auch wenn er noch immer zitterte und Treize ihn wie eine gekochte Tomate hätte schälen können, winkte er diesen zu sich. „Komm zu mir, oder willst du mich so laufen lassen?“ Schneller als ein Menschenauge es sehen konnte, war Treize bei ihm auf dem Bett. Als er sich dann für Wufei beugte, machte dieser, wie der Jüngere zuvor bei dem Zimmermädchen, keine Umschweife und biss sofort zu. Der Blonde keuchte leise auf, ließ ihn aber gewähren. Der Ältere störte sich gerade nicht an den positiven Gefühlen von Treize und trank gierig, wobei er erst dann aufhörte, wo er wusste, dass der Jünger noch genügend für sich behielt. „…Das ist jetzt noch vorzüglicher als vorher“ gurrte der Blonde da zufrieden. „Ja…“, stimmte Wufei flüsternd zu. Treize strich dem Kleineren über die Wange, da dessen Haut nun rapide zu heilen begann. „Geht es dir jetzt besser?“ Als dieser daraufhin nickte, begannen die ersten Hautfetzen abzufallen. „Ja.“ Dann hob er auch seine Hand und zog Treize zu einem Kuss heran. „Viel besser!“ Für einen Moment genossen sie sich so einfach einen Moment, bevor Treize sich wieder löste. „Gleich wird es dir sicher wieder ganz perfekt gehen.“ Da zierte Wufei ein geknickter Ausdruck und er sah auf seine Hand. „Ich bin noch immer verstümmelt. Aber ich weiß jetzt auch warum!“ „Was hast du mit deinen teuren Fingern angestellt?“ „Du warst es.“, blieb er hart. „Deine dumme Hose und dein knackiger Arsch!“ Wufei grinste und öffnete Treize Bademantel um seinen lädierten Finger über die kleine neue Narbe an dessen Hintern zu legen. „Ich hab sie nicht auf bekommen und sie saß zu eng!!“ Eine blonde Augenbraue zog sich in die Höhe. „Du gibst mir die Schuld, dass du meinen Körper verletzt hast?“ „Natürlich, denn es war deine Hose, die alles angefangen hat!“, bestätigte der Kleine und begann sich von dem Jüngeren zu lösen um wieder aufzustehen. „Als ich sie anhatte mochtest du sie noch sehr.“ „Jetzt nicht mehr!“, erklärte Wufei und griff sich ein Handtuch. Bevor er sich damit verhüllen konnte griff Treize aber nach ihm. „Ey!“, beschwerte sich der Ältere und begann sich an dem Größeren zu reiben, dabei hatte sein Gesicht eine bildschöne Mischung aus Schmerz und Genugtuung. „Juckt es?“ „Ja und es brennt beim Abziehen.“, stimmte Wufei zu. „Lass mich es machen“ bat Treize ihn da, nun wieder sanft gestimmt. „Ist gut.“ Wufei küsste ihn, rieb sich aber weiter. Der Größere nahm ihm das Handtuch ab und begann vorsichtig die abgestorbene Haut abzureiben. „Mhh…“, schnurrte Wufei und lehnte sich jeder seiner Berührungen entgegen. „Fester!“ „Tut es auch nicht zu sehr weh?“ „Es ist den Umständen entsprechend in Ordnung.“, versicherte der Chinese und drückte sich seinen Händen mehr entgegen. „Dann will ich dir geben, was du brauchst!“ versicherte Treize und übte mit seinen Händen etwas Druck aus. Wenn die neue Haut dabei noch zu rosa zum Vorschein kam, küsste er sie entschuldigend. Hin und wieder war sie jedoch so frisch, dass Wufei zuckte und zischte. „Verzeih“ hauchte Treize dann immer und küsste erst die Haut und dann Wufeis Lippen. Das brachte diesen immer zum Strahlen und er begann nach einer Weile auf die Stellen zu deuten, die am meisten juckten oder schmerzten. Der Blonde musste deshalb ein Lachen unterdrücken, während er alles sorgfältig mit Küssen versah. „Du bist gut!“, schnurrte Wufei. „Ich könnte dich glatt als meinen höchsten Leibsklaven behalten!“ „Fürchtet ihr nicht, ich könnte mich hinter eurem Rücken gegen euch verschwören, Herr?“ grinste Treize da, bevor er ihm den Bauchnabel küsste. „Oh, ich werde dich rund um die Uhr um mich haben wollen, dann kommst du erst gar nicht dazu!“ „Heißt das, ich soll auch euer Liebessklave sein?“ „Natürlich!“, erklärte Wufei und strich Treize durch das dicke blonde Haar. „Und was würdet ihr mit mir anstellen?“ „Mir würde da schon etwas einfallen!“ Der Ältere griff nach dem Franzosen und zog ihn zu einem Kuss hoch. „Aber lass uns das Spiel hier beenden, ich mag es so zwischen uns, wie es ist!“ Treize erwiderte den Kuss und hob den Kleineren da richtig auf seine Arme. „Das ist schön.“ Er wurde angelächelt und erneut geküsst. „Kümmerst du dich jetzt noch ein bisschen um meinen Rücken?“ Treize hielt ihn mit einem Arm und strich ihm nun mit der freien Hand über den Rücken. „Gut so?“ „Perfekt!“ Vorsichtig begann Treize ihn nun auch zu kraulen. „Das musst du von nun an öfter machen!“, verkündete Wufei sein Wohlgefallen und schnurrte. Gleichzeitig legte er seine Arme und Beine um den Jüngeren, damit dieser beide Hände frei hatte. „Soll ich dir öfter die Haut vom Leib schälen oder das hier machen?“ Als er das sagte fuhr er massierend mit den Fingern über Wufeis Rücken. „Letzteres!“ Wufei presste sich an ihn und schloss etwas müde die Augen. „Wir sollten gleich schlafen gehen.“ Er nickte und löste ihre Körper um Treize mit sich zum Liegen zu ziehen. „So eine schöne und doch ermüdende Nacht hatte ich ewig nicht!“ „Es war wirklich schön und so anders als unser normaler Trott.“ Noch bevor Wufei antworten konnte, hörten sie einen Herzschlag der sich näherte und dann klopfte es an ihre Suitentüre. Der Schwarzhaarige wurde geküsst und dann auf dem Bett liegen gelassen. „Zieh deinen Bademantel über.“ Wufei klappte entsetzt der Mund auf, bevor er aufstand und es machte. Treize ging unterdessen zur Tür, um diese zu öffnen. Eine junge Frau stand wieder vor ihm und lächelte verschlafen. „Guten Morgen Sir! Sie haben einen Nageldesigner gerufen?“ „Genau, es gibt nämlich einen kleinen Notfall!“ „Dann will ich gern behilflich sein!“ Treize trat zur Seite und ließ sie ein. Mit einem metallenen Koffer in der Hand ging sie an ihm vorbei und ließ sich zeigen, wo sie sich setzen und ihre Arbeit vorbereiten konnte. „Ich heiße übrigens Sandy und wünsche einen guten Morgen. Verzeihen sie, wenn ich das erst jetzt sage, es ist noch sehr früh.“ „Machen sie sich keine Gedanken, die Uhrzeit ist mir durchaus bewusst“ beruhigte Treize lächelnd. „Schatz? Deine erste Hilfe ist da!“ Da kam Wufei aus dem Schlafzimmer, sein Körper in einen kuschel weichen Bademantel gehüllt und sein langes schwarzes Haar offen über seinem Rücken hängend. „Ich wünsche einen guten Morgen!“ Dann zeigte er Sandy seine Hand mit dem abgebrochenen Nagel. „Und sie können mir wirklich helfen?“ Der jungen Frau klappte ehrfürchtig der Mund auf. „Das sind ja Traumnägel!“ Geschmeichelt senkte Wufei etwas sein Haupt. „Und?“ „Da werde ich helfen können!“ versicherte ihm die Nageldesignerin lächelnd. „Dann bitte!“ Sie rückte zwei Stühle am Esstisch zurecht und bot ihm dann an sich zu setzten. „Das haben wir im Nu repariert!“ „Sehr schön!“ Wufei nickte und setzte sich, wonach er ihr seine Hand hinhielt. Diese wurde von ihr ergriffen, wobei sie erstaunt war über die Sanftheit der Haut. Sie lächelte Wufei noch einmal zu, bevor sie nach einer Feile griff und den abgebrochenen Nagel zu feilen begann. „Ich habe wirklich noch nie so schöne Naturnägel gesehen, vor allem bei einem Mann!“ „Nun, da wo ich herkomme, ist es Tradition.“, wurde ihr ein wenig herablassend erklärt. „Eine wundervolle Tradition!“ lobte sie und hatte den Nagel schnell in Form gebracht, sodass sie bereits einen Kunst Nagel aus ihrem Koffer hervor ziehen konnte. „Sie haben Fingernägel?“, fragte der Chinese jetzt doch überrascht. „Natürlich, dass ist für die Leute, die nicht so schöne Nägel haben wie sie, die helfen so nach!“ Da lächelte er zu Treize. „Ihr gefallen meine Nägel wirklich!“ „Sie sind ja auch wunderschön“ bekräftigte der Blonde und trat hinter den Kleineren, um ihm die Hände auf die Schultern zu legen. Glücklich lehnte Wufei seinen Kopf nach hinten und suchte so mehr Kontakt zu dem Jüngeren, wobei er die Tätigkeit der jungen Frau immer im Auge behielt. Diese machte sich inzwischen daran den künstlichen Nagel aufzukleben. „Und was passiert, wenn mein Naturnagel wieder die korrekte Länge hat?“ „Solange hält der Kunstnagel eh nicht. Am besten lassen sie in vier bis sechs Wochen einen neuen drauf machen.“ „Aber wenn es soweit ist!?“ „Dann löst man ihn einfach ab und befreit den Originalnagel vom Klebstoff!“ „Gut zu wissen.“, lächelte Wufei. Der Nagel wurde befestigt und sie kramte eine Gerätschaft aus ihrem Koffer. „Mit UV-Licht härtet der Kleber schneller!“ Sofort zog der Vampir seine Hand zurück. „Nein!!!“ Verwirrt sah ihn die junge Frau an, die gerne noch etwas ins Bett würde. „Aber sonst dauert es länger…“ „Kein UV-Licht!“, bestand Wufei und beeinflusste sie nicht, sondern log. „Sehen sie sich meine Haut an, ich bekomme sofort schlimmste Verbrennungen.“ „Oh nein!“ entwich es ihr schockiert. „Das wäre ja wirklich fürchterlich gewesen!“ „Dann verstehen sie mich ja!“ Sie nickte eifrig und packte das UV-Gerät wieder weg. „Wir könnten zum Überbrücken der Zeit die anderen Nägel feilen und lackieren, wenn sie wollen!“ „Sie wollen an meine anderen Nägel?“, fragte Wufei skeptisch nach. Die Frau lächelte ihn an. „Natürlich, damit auch ja alle Nägel gleich aussehen.“ „Meine Nägel sehen alle gleich aus!“ „Man kann sie aber durchaus noch etwas pflegen!“ „Nun gut.“ „Wunderbar!“ Offensichtlich freute sie sich an diese Nägel ran zu dürfen. „Dann machen sie nur.“ Zu seiner Überraschung griff sie nicht wieder nach der Feile, sondern nach einem Öl, um ihm die Hände zu massieren. „Oh!“, erfreute sich Wufei da und ließ sie weitermachen. So brachte sie ihn geschickt dazu sich zu entspannen, bevor sie dann tatsächlich zur Feile griff. „Seien sie vorsichtig!“, warnte Wufei da lediglich. „Keine Sorge!“ flötete sie und legte los. Tatsächlich nahm sie nichts an Länge weg, sondern glich nur kleine Unebenheiten aus. „Sie ist gut.“, bemerkte der Chinese und sah kurz zu Treize auf. „Ich sagte doch, dass du dich nicht sorgen musst“ lächelte der und küsste Wufei die Stirn. Als er dem Kleineren dann auch noch leicht die Schultern massierte, begann der zu schnurren und schloss genießend die Augen. So ließ er die junge Frau dann auch machen, als sie seine Nägel weiter pflegte und polierte. „Können wir sie mitnehmen?“, wurde Treize danach gefragt. „Zu riskant“ flüsterte der ihm zu. „Schade.“, seufzte der Kleine. „Ich kann ihnen meine Karte geben!“ bot da die Frau an. „-ich mache auch Hausbesuche!“ Wufei schmunzelte. „Gern…“ Leicht ermahnend kniff Treize ihn während der Massage. Weshalb der Ältere beleidigt aufsah und weiter sprach. „Ich werde bei Gelegenheit bestimmt darauf zurückkommen!“ Die junge Frau strahlte und kramte dann mehrere Lacke hervor. „Farbe gefällig?“ Wufei überlegte einen Moment, bevor er den Kopf schüttelte. „Danke, aber eine Farbe ist langweilig.“ „Dann vielleicht Muster oder Motive?“ „Bitte?“, fragte er jetzt irritiert. In der Hoffnung noch mehr mit seinen Nägeln machen zu können holte sie eine Mappe hervor, in der Fotos ihrer Werke waren. „Ähm, nein danke!“, bemerkte Wufei am Schluss. Enttäuscht verzog sie das Gesicht, worauf Treize sich einmischte: „Warum lässt du nicht ein wenig Weiß oder Perlmutt auftragen, das würde nicht zu auffällig aussehen.“ „Meinst du das würde mir stehen?“, fragte der Chinese jetzt verliebt. „Als könnte es nicht!“ Wufei strahlte und sah wieder zu der Nageldesignerin. „Dann würde ich gern etwas Perlmutt nehmen!“ Die junge Frau begann wieder zu strahlen. „Sie werden es nicht bereuen!“ „Viel Spaß!“ Mit geübten Strichen zauberte sie einen perlmutternen Glanz auf Wufeis Nägel, bevor sie endlich den Kunstnagel formen konnte. Nachdem auch der seinen Anstrich bekommen hatte lehnte sie sich zufrieden seufzend zurück. Da erst konnte der Vampir das volle Ausmaß ihrer Kunst betrachten und gab begeisterte Laute von sich. „Und? Fällt ihnen ein Unterschied auf?“ „Natürlich. Aber ihre Arbeit ist doch sehr gut!“, versicherte Wufei begeistert. „Ich werde auf jeden Fall auf sie zurückkommen!“ Damit war sie zwar nicht ganz zufrieden, reichte ihm aber dennoch ihre Karte. „Rufen sie mich einfach an!“ „Das werde ich gern!“ Wufei sah zu Treize. „Bist du so gut und gibst ihr ein großes Trinkgeld?“ „Natürlich, Liebling.“ Er deutete der Dame bereits zur Tür, bevor er kurz im Schlafzimmer verschwand, um Geld zu holen. „Ihre Arbeit ist wirklich hervorragend!“, versicherte der Chinese ihr da noch einmal begeistert. „Ihre Nägel sind ja auch die perfekte Leinwand!“ „Danke sehr!“ Wufei erhob sich und ging nun auch Richtung Schlafzimmer. Er ließ nur ein „Auf Wiedersehen.“, zurück. Treize traf er in der Tür, wo der ihm noch einmal zuzwinkerte. Als dieser dann ihren Gast verabschiedete, machte es sich Wufei in ihrem Bett bequem. Treize kehrte kurz darauf zu ihm zurück und leckte sich noch den letzten Tropfen Blut von den Lippen. „Ist sie lecker?“ Wufei klappte die Bettdecke zurück und präsentierte seinen nackten Körper, mit dem er den Jüngeren zu sich einlud. „Das Zimmermädchen vorhin war besser.“ Mit einem Gähnen kam Treize zu ihm unter die Decke. „Es ist ganz schön früh geworden.“ „Ich fand sie toll!“, bemerkte der Ältere und legte die Arme um ihn. „Du fandest ihre Kunst gut!“ korrigierte der Blonde ihn ruhig. „Sie ist auch sehr lebhaft!“ „Du darfst sie trotzdem nicht behalten.“ Wufei zog einen Flunsch. „Treize!!“ „Ich bleibe bei nein!“ „Aber…“ Blaue sahen in schwarze Augen. „Nein!“ Wufei maulte und drehte sich weg. „Aber sie ist so gut!“ Treize rutschte an ihn und umarmte ihn von hinten. „Die Zeiten sind vorbei, in denen du einfach Sterbliche mitnehmen konntest. Heutzutage würde das viel zu sehr auffallen.“ Seufzend kraulte der Ältere die Arme um sich. „…und wenn sie freiwillig mitkommt?“ Zart küsste Treize ihm da den Hals. „Und wenn sie Familie hat? Oder enge Freunde? Man würde sie vermissen.“ „Sie würde sich nie wieder bei ihnen melden dürfen…“ Wufei verzog das Gesicht und kuschelte sich mehr an. Treize ließ das Thema fallen und zog Wufei fest an sich. „Lass uns schlafen.“ „Ja.“, seufzte der Chinese und drehte sich so zu ihm, dass er ihn küssen konnte. „Schlaf gut!“ Kapitel 8: ----------- Lachend schloss Duo die Tür zu ihrem Zimmer, durch die er eben noch geluschert hatte. „Da draußen geht die Welt unter!“ „Warum?“, fragte Heero eher nebensächlich nach, da er mit einem Computer beschäftigt war. „Wufei ist weg und sein Hofstaat ist sicher, dass Treize ihn entführt hat!“ „Und? Hat er?“ Amüsiert schnaubte der Langhaarige und trottete zurück zu Heero. „Schwachsinn! Die Beiden haben sich einfach mal abgesetzt. Ich wette die sind im Laufe des Abends wieder da.“ „Dann ist gut.“ Heero lächelte ihn kurz an, bevor er wieder auf den Monitor sah. Duo krabbelte neben ihn aufs Bett und lugte von der Seite auf den Laptop. „Was machst du da eigentlich?“ „Ich suche nach Maria.“, erklärte er knapp. „Ich glaube, auch wenn ich das Zeitgefühl etwas verloren hab, dass ihre Leiche bald freigegeben werden müsste und sie könnte beerdigt werden.“ Mitfühlend verzog Duo das Gesicht und strich Heero durch die Haare. „Beerdigungen sind oft am Tag.“ „Ich weiß!“, knurrte der Vampir und biss sich fest auf die Zähne. Nicht wissend, was er darauf sagen sollte lehnte Duo sich einfach nur an ihn. „Aber vielleicht kann ich den Abend danach an ihr frisches Grab…“, kam es jetzt leise und verletzlich. „Du könntest ihr einen riesigen Blumenstrauß mitbringen“ schlug Duo deshalb zärtlich vor. „Das klingt schön!“, lächelte der Kurzhaarige traurig. „Dann kannst du auch ganz für dich selbst Abschied nehmen.“ „Ja.“ Heero nickte, bevor er stockte und leuchtende Augen bekam. Er hatte die Anzeige gefunden, in der stand, wann und wo das kleine Mädchen beerdigt werden würde. „Ist was?“ „Maria wird schon morgen beerdigt. Schau hier!“, erklärte der Vampir und zeigte ihm die Anzeige, wo auch drin stand, wo das Mädchen beerdigt wurde. „Woher weiß deine Maschine das?“ fragte ihn Duo da erstaunt. „Ich bin gerade im Internet. Das ist so etwas wie eine Zeitung, nur das man fast alles aus der Welt direkt erfahren kann und nicht erst am nächsten Tag.“ „Internet“ wiederholte Duo das Wort langsam. „Ist das nicht der Ort an dem man so gut surfen kann?“ „So nennet man es auch.“, stimmte Heero zu und schmunzelte. „1992, also vor ungefähr 40 Jahren, schrieb eine Bibliothekarin namens Jean Armour Polly einen Bericht über das Internet und wie man es nutzen würde. Ihr fiel dabei auf, dass auf ihrem Mousepad ein Surfer, der gerade auf Wellen ritt, abgebildet war, weshalb sie den Bericht auch „Surfing the Internet“ nannte. So nahm der Begriff seinen Lauf. Es gibt zwar auch Gerüchte, dass der „Vater“ des Internet Vinton G. Cerf – wie Cerfen – etwas damit zu tun hat. Doch er hatte das immer vehement abgestritten.“, erklärte er was er wusste. „Also surft man da gar nicht richtig?“ „Genau, man sammelt lediglich Informationen oder stellt sie zur Verfügung.“ „Das ist ja öde!“ „Nein, es ist faszinierend!“, widersprach Heero. „Man kann alles lernen!“ „Wirklich alles?“ „Ja.“ „Steht da auch was über mich?“ Heero rutschte den Laptop zurecht, so dass Duo alles genau sehen konnte, was er tat. „Wollen wir nicht mal nachgucken?“ „Ja! Aber wie geht das?“ Der Kurzhaarige öffnete ein Programm und deutete Duo einen Balken. „Hier kann ich eingeben, was ich suche. Also, mit welchem Begriff meinst du, können wir etwas über dich erfahren?“ Mit hochgezogener Augenbraue wurde Heero da angesehen. „Fragst du das wirklich?“ „Ja, vielleicht hast du einen speziellen Begriff oder so, der mehr nach dir klingt, als Tod.“ „Da gibt es sonst nur meinen Namen.“ „Duo?“ „Duo Maxwell!“ „Ist gut.“ Heero nickte und tippte die Buchstaben zu dem Namen, bevor er den Befehl gab zu suchen. „Dann bin ich ja gespannt ob mich jemand kennt in deinem Internet.“ Und tatsächlich taten sich etliche Seiten auf, die diesen Namen beinhalteten. „Oh! Bin das alles ich?“ „Das weiß ich nicht, wir müssen jetzt alles durchgucken.“, erklärte Heero und begann. Aufgeregt hielt sich Duo dabei an seinem Arm fest, musste aber enttäuscht feststellen, dass die ersten Einträge nicht ihn betrafen. Doch nach über 100 Seiten, begannen sich die ersten Schriftzeichen zu ändern, bis Heero sie nicht mehr lesen konnte. „Kannst du das lesen?“ „Klar, das ist Kantonesisch!“ „Dann solltest du jetzt besser genauer lesen.“, scherzte Heero. „Denn Kantonesisch kann ich nur per Handschrift…“ „Keine Sorge, das ist nicht schlimm!“ versicherte Duo, der den Sarkasmus nicht verstanden hatte. „Dann viel Spaß!“ Heero öffnete die Seite und sie lud schnell, da sie offensichtlich so gut wie gar nicht besucht war. „Das ist tatsächlich über mich!“ freute sich der Langhaarige und überflog den Text. „Wie nett, sie nennt mich gut aussehend!“ „Was?“, kam es da unbewusst eifersüchtig zurück. „Was steht da und welcher lebendige Mensch kennt dich?“ „Sie kennt mich nicht!“ lachte der Langhaarige und deutete auf eine Stelle des Laptops. „Da steht, dass sie Wahrsagerin ist und Visionen von mir hatte!“ „Das gibt’s?“ ungläubig und abwertend klang der Ton des Vampirs, der in solchen Momenten doch noch immer zu menschlich dachte. „Hier steht es doch Schwarz auf Weiß!“ Mit einer skeptisch erhobenen Augenbraue wurde Duo betrachtet. „Hast du wirklich schon einmal jemanden mit übersinnlichen Fähigkeiten erlebt?“ „Du meinst Sterbliche?“ „Ja!“, bestand Heero. „Schon so einige“ bestätigte Duo das fröhlich. Daraufhin verzog der Vampir sein Gesicht und drehte den Kopf weg. „Jajaaa…“ Verwirrt runzelte Duo da die Brauen. „Bist du jetzt sauer?“ „Warum sollte ich?“ Heero wechselte sofort das Thema. „Aber warum wissen Normalsterbliche von dir und doch weiß es kaum jemand auf Erden?“ „Weil Menschen nicht glauben, was sie nicht glauben wollen“ wurde es ihm sanftmütig erklärt. „Na gut.“ Heero seufzte. „Aber das soll mir später bei Maria egal sein. Für mich zählt heute nur, ihr auf Wiedersehen zu sagen.“ „Dann sollst du das auch können!“ „Du… ihr… lasst mich gehen?“, war er überrascht. „Natürlich!“ erklärte Duo überrascht. „Schließlich ist es dir so wichtig!“ Da schmiss der Vampir den Laptop einfach zur Seite und umarmte den Todesengel stürmisch. „Danke!“ Glücklich erwiderte der Langhaarige die Umarmung. „Ich will doch, dass du glücklich bist!“ „Und du sollst ein Shinigami sein!“, schmunzelte Heero tatsächlich glücklich. „Ich bringe den Tod, nicht das Unglück!“ „Manche sagen, das ist dasselbe.“ Er hielt die Umarmung. „Aber ich glaube, ich bin eindeutig eines besseren belehrt worden!“ „Ich bin froh, dass du das inzwischen so siehst“ hauchte Duo und drückte ihn fest. „Dann sollte ich aber gleich nach Hause, schließlich möchte ich was frisches anziehen!“ „Warum ziehen wir nicht direkt los?“ „Ja, lass uns gehen!“ Strahlend krabbelte Duo vom Bett und wartete dann an der Tür auf Heero. Der folgte ihm kurz darauf bester Laune und stockte aber noch einmal. „Duo?“ „Hm?“ Offen sah der Langhaarige ihn an. „Kann ich vielleicht noch etwas trinken, bevor wir gehen? Ich meine, ich will niemanden… anfallen oder so.“ Lächelnd hielt der Engel ihm die Arme einladend offen. Fast schon schüchtern trat Heero auf ihn zu und lehnte sich seine Arme. „Danke…“ Gutmutig bot Duo ihm den Hals an. Sanft wurde jener geküsst, bevor der Vampir hinein biss. Der Langhaarige seufzte zufrieden und strich Heero durch die Haare. Er merkte, dass der Jüngere inzwischen ein wenig Übung hatte, denn er biss schmerzfrei zu und entließ die Vene auch wieder ohne zu kleckern. Dennoch hielt er die klassischen Heilküsse bei. Die waren auch der Grund, warum Duo sich schwer tat den Größeren wieder los zulassen. Gern hätte Heero ihm danach auch noch gesagt, dass er seinen Geruch sehr angenehm fand, doch er hatte Bedenken, besonders nach ihrer gemeinsamen Nacht. „Ich denke, ich habe jetzt genug getrunken.“ „Dann sollten wir los“ hauchte ihm der Ältere entgegen. „Ja!“, strahlte Heero und ließ ihn los um die Räumlichkeit zu verlassen. Duo sah ihm kurz sehnsüchtig nach, bevor er ihm folgte. „Wo geht’s denn jetzt hier raus?“, fragte Heero dann ganz unschuldig, da die unterirdische Behausung so groß und verzweigt war, dass es an ein Labyrinth grenzte. „Willst du denn zu Fuß gehen?“ „Ja, das würde ich ganz gern.“, lächelte der Vampir. „Ein bisschen Freiheit schnuppern.“ „Ok, dann führe ich dich hier raus!“ Grinsend hielt Duo ihm eine Hand hin. Jene wurde ergriffen und Heero ließ sich führen. Scheinbar ziellos führte der Langhaarige ihn dann die Gänge entlang, bis sie tatsächlich wieder an der Tür endeten, durch die sie vor einigen Tagen gekommen waren. „Wow, ich brauch nen Lageplan!“, stellte der Vampir fest. „Wofür? Du hast doch mich!“ „Und wenn ich mal allein gehen will.“, fragte er vorsichtig. Der Gedanke war Duo gar nicht gekommen und schlug ihm nun direkt in den Magen. „Dann… kann ich dich ja zur Tür bringen…“ „Das nehme ich gern an.“, erklärte Heero und trat durch die Tür. Mit mulmigem Gefühl folgte Duo ihm. Draußen angelangt, griff Heero aber wieder automatisch nach seiner Hand. „Wollen wir gehen oder ein Taxi nehmen?“ Violette Augen begannen nun wieder zu leuchten. „Ich will so ein gelbes Auto!“ Der Vampir nickte und führte ihn an die Straße um ihnen ein Taxi heranzuwinken. Duo quiekte freudig, wie ein Kind, als tatsächlich eines anhielt. Heero ging an die Wagentür und hielt sie dem Todesengel auf. „Möchtest du?!“ „Oh, vielen Dank!“ Strahlend krabbelte der Langhaarige auf den Rücksitz. Heero setzte sich neben ihn und gab dem Fahrer dann die Adresse, zu der er sie fahren sollte. Duo war dabei so aufgeregt, dass Heero das Anschnallen für ihn übernehmen musste. „Nicht das wir bei einem Unfall noch sterben!“, witzelte der Jüngere und zog sie etwas auf. „Da hast du recht, so schnell muss ich nicht wieder nach Hause!“ „Du bist manchmal eigenartig.“, stellte Heero leise fest. „Gut eigenartig?“ „Du bist manchmal so unglaublich ähm… erfahren. Aber dann wieder so unschuldig und frei, als wärest du gerade erst geboren.“, schwärmte der Kurzhaarige. „Na, so alt bin ich ja auch noch nicht“ lächelte der Ältere und drückte Heero die Hand. „Und manchmal bist du auch noch niedlich!“ Heero lachte und ließ ihn nun die Fahrt genießen. Duo hatte alles genau gemustert, als sie endlich vor Heeros Wohnung vorfuhren. „Schon vorbei?“ „Hier wohne ich, das weißt du doch.“, erklärte der Jüngere ruhig und suchte nach seiner Geldbörse. Doch sein Begleiter war schneller und zog aus dem Nichts ein paar Geldscheine hervor. „Reicht das?“ „Das ist zu viel!“, platzte Heero heraus und griff nach seiner Hand um sie zu sich zu ziehen. Dann sah er dem Engel des Todes sanft in die Augen. „Hier, schau, das reicht!“ Er deutete auf das Gerät neben dem Taxifahrer, das den Preis anzeigte und dann auf das Bündel Geld, um aus diesem den passenden Betrag zu ziehen. „Oh… es ist so kompliziert immer zu wissen welche Währung was wert ist.“ „Schon gut.“, lächelte Heero und bezahlte den Fahrer, der sie mit einem schiefen Blick betrachtete. Duo gluckste, als sie endlich aus dem Wagen waren. „Ich glaube er hat uns für verrückt gehalten!“ „Ich glaube er war eher sauer, dass ich dich nicht habe zahlen lassen!“, widersprach Heero und ging zum Haus. „Wenn er mehr gewollt hätte, hätte er das sagen sollen!“ „Die menschliche Gier nach mehr. Lass dich davon nicht einlullen.“, bat Heero und ließ ihn ins Haus. Das sie dabei nicht unbeobachtet waren, entging ihm, genauso wie die Fotos die dabei von ihnen und dem Geld in Duos Hand geschossen wurden. „Dann bin ich ab jetzt dein Lageplan für die Vampirwelt und du mein Führer durch die Welt der Sterblichen!“ lachte der, bevor er die Eingangstür hinter sich schloss. Sie gingen weiter zu Heeros Wohnung, welcher überrascht blinzelte. „Die Tür ist wieder ganz.“ Er grunzte. „Die Bullen!“ „Bul…ah! Die Polizei!“ „Du erinnerst dich, sie haben die Tür kaputt gemacht. Hoffentlich passt mein Schlüssel noch.“ Heero verzog den Mund und versuchte sein Glück. „Dürfen die so einfach die Tür austauschen?“ „Sie müssen sie reparieren.“ Er konnte die Tür tatsächlich aufschließen und hielt sie Duo offen. „Sonst kann ja jeder rein und rausgehen.“ „Und das ist gegen die Privatsphäre, richtig?“ „Genau.“ Heero lächelte und streckte sich. „Trautes Heim…“ Erneut war es Duo der die Tür schloss und die Post einsammelte, die daneben auf dem Boden lag. „Irgendwas ist anders…“ „Mh? Was meinst du?“, fragte Heero irritiert, der sich umsah. „Ist doch alles da und an seinem Platz.“ „Es ist…versteckt…“ hauchte Duo, dem sich die Nackenhaaren aufstellten. „Was?“ Mit einer Drehung stand Heero beschützend vor und mit dem Rücken zu ihm. Gleichzeitig hatte er auf einem Schlag das volle Aussehen eines Vampirs und setzte ganz instinktiv seine Gaben ein um zu erkennen, was der Engel meinte. Der legte ihm nun beruhigend eine Hand zwischen die Schulterblätter. „Kameras und Mikros“ flüsterte er Heero da warnend ins Ohr. „Wo?“, knurrte der Vampir und blieb weiter in seiner beschützenden Haltung Duo gegenüber. Der sah sich nun sorgfältig um, bevor er dem Asiaten die Standorte der Wanzen und Kameras zuflüsterte. Nun drehte sich der Jüngere um und gab Duo einen Kuss, bevor er die genannten Stellen in seiner Wohnung aufsuchte und die Gerätschaften mit je einem Handgriff in Staub zerquetschte. „War es das?“ „Jetzt sind wir sicher“ stellte der Langhaarige da lächelnd fest. „Gut!“ Der Vampir drückte ihn noch einmal an sich, bevor er blinzelte und sich löste. Erst dann hatte er wieder sein normales Aussehen. „Geht es dir jetzt besser?“ „Mir geht es gut, ich wollte dich bloß warnen“ versicherte der Engel ihm sanft. „Danke!“ Heero lächelte und schritt nun zum Schlafzimmer. Duo folgte ihm, nur einen Schritt hinter ihm. Der Anblick von Heeros Bett ließ ihn dabei sogar etwas schüchtern wirken. „Alles in Ordnung?“, fragte der Jüngere, als er sich begann auszuziehen um danach duschen gehen zu können. „Alles bestens“ versicherte der Langhaarige mit rosa Wangen. „Du siehst ein wenig erhitzt aus.“, erklärte Heero und warf seine Kleidung in den Wäschekorb. „Tu ich das?“ fragte der Ältere verlegen nach. „Ja.“, bestätigte der Vampir lächelnd und trat zu ihm. „Das tust du!“ „Sicher, dass du dir das nicht nur einbildest?“ „Nein, denn dafür riecht es fiel zu gut!“ Heero grinste und strich ihm unter einem Ohr entlang. „Und bei dir besonders!“ Er konnte spüren wie die Haut unter seinen Fingern zitterte und seine feinen Ohren nahmen wahr, dass sich Duos Herzschlag leicht erhöhte. „Duo!“ Heero fasste ihn im Nacken und sah ihm tief in die Augen. Er fühlte, dass sein ganzes Selbst, egal ob Vampir oder Mensch, den Engel besitzen wollte und das dieses Gefühl viel tiefer ging als die Begierden nach Blut, der er es in die Schuhe schob. Dem Langhaarigen wurde noch wärmer in seiner Haut, als Heero ihn mit diesem Blick bedachte. „Ich…“ Gebannt von dem Moment, in dem er bereit war alles für Duo zu ändern, wollte Heero nichts anderes mehr als den Älteren. Doch sein Verstand sagte ihm, dass es alles zu früh war, seine menschliche Seite noch viel zu sehr die Oberhand hatte und ihm nicht den Freiraum gab, zu tun, was er wirklich für richtig hielt. Außerdem war da noch Maria, für die er die Hölle gefrieren lassen würde um sie zu rächen. Deshalb begann er zu knurren und ließ Duo los. „Ich werde jetzt duschen!“ Dann drehte er sich unterkühlt weg und verließ den Raum. Zurück ließ er einen wie versteinerten Engel, dem gerade das Herz in der Brust zersprang. Schmerzlich schloss er die Augen und atmete tief durch, um nicht in Tränen auszubrechen. Er schollt sich innerlich, dass er sich so schnell schon richtige Hoffnungen gemacht hatte und sein Herz wohlmöglich zu sehr investierte. Nach über einer halben Stunde kam der Vampir zurück. Er hatte das warme Wasser genossen und sich ausgiebig gereinigt. Dass er sich dabei nur hatte ablenken wollen, war ihm inzwischen bewusst, doch er dachte, dass es besser so wäre, als wenn er Duo zu sehr an sich heran ließ und doch sterben würde, bei dem Versucht Maria zu rächen. Aber er hatte sich auch etwas vorgenommen, er würde, so wie es sein Rang als Vampir verlangte, die Seite des Engels zieren und stark für ihn sein, wenn er sein Ziel lebendig erreicht hätte. Duo saß unterdessen in Heeros Wohn-/Arbeitszimmer und zupfte abwesend an seinem Zopfende herum. „Hey.“, grüßte der Jüngere und legte den Kopf schief. „Hast du Haarausfall?“ „Was?“ Aufgeschreckt sah der Langhaarige zu ihm hoch. Dabei sah er ein unausgesprochenes Versprechen in Heeros Augen, dass dessen Herz ihm gab und nur darum bat noch ein bisschen zu warten. „Ich glaube, du solltest dich ein wenig hinlegen. Nicht das du noch krank wirst.“ Ein leichtes Lächeln erhellt da wieder Duos Gesichtszüge. „Ich bin der Sohn des Todes, ich werde nie krank.“ „Und wenn ich dich darum bitten würde?“ „Würde ich sicher nicht nein sagen können.“ „Dann komm, ich bring dich ins Bett.“, lächelte der Kurzhaarige und hielt ihm eine Hand entgegen. Duo zögerte kurz, bevor er die Hand ergriff. „Ich habe vorher etwas für dich.“ „Ja?“, fragte der Jüngere nach. Heero wurde ein Umschlag hingehalten. „Der war in deiner Post.“ „Oh!“ Mit zitternden Fingern griff Heero danach und erkannte sofort um was es sich handelte. Der Umschlag war nämlich in Weiß und hatte eine schwarze Umrandung. Außerdem war er handbeschrieben und hatte keine Briefmarke, was davon zeugte, dass er persönlich eingeworfen worden war. „Danke…“, nuschelte er und öffnete den Brief. Vorsichtig sah Duo ihn dabei an. „Heero?“ Doch der las erst einmal und verzog dabei schmerzlich das Gesicht. „Der ist von Marias Mutter.“ Der Vampir schluckte. „Sie schreibt, dass sie nicht glaubt, dass ich etwas mit dem Tod ihrer Tochter zu tun habe und hofft, dass ich den Brief rechtzeitig bekomme, da man mich seit Tagen nicht gesehen habe. Sie lädt mich zur Mitternachtsmesse der Totenwache ein und hofft, dass ich auch zur Beerdigung komme.“ Er begann zu zittern und Tränen traten ihm in die Augen. Bevor auch nur eine Träne über seine Wange laufen konnte, hatte Duo ihn bereits innig umarmt. „Ich hab sie nicht ermordet!“, versicherte Heero wimmernd und hielt sich fest. Ihm war gerade nicht bewusst, dass er Duo das nicht erklären musste und er wollte es sich auch immer wieder selbst einreden, auch wenn er es nicht wirklich selbst glaubte. „Wirklich!“ „Ich weiß“ hauchte der Langhaarige und strich dem Vampir zärtlich über den Rücken. „Du bist genauso ein Opfer wie sie.“ „Wie soll ich ihr nur gegenübertreten?“, wimmerte der Jüngere leise. „Du musst es einfach versuchen.“ Kurz darauf lagen sie dann im Bett und sich gegenseitig in den Armen. Dabei waren Heeros Tränen etwas versiegt und er hoffte, dass Duo ein wenig seine Augen schießen konnte, damit er nicht krank wurde. Der streichelte ihm aber lieber durch die Haare, um ihm etwas Trost zu spenden. „Ich würde jetzt gleich gern los.“, bemerkte der Vampir leise. „Möchtest du mitkommen oder lieber etwas schlafen?“, ließ er Duo die freie Entscheidung. „Ich würde gerne mit dir kommen“ hauchte der Langhaarige. Heero nickte und drückte sich an ihn. „Danke, das kann ich brauchen!“ „Dann will ich dir zur Seite stehen“ schwor Duo ihm sanft. Dafür erhielt er einen dankbaren Blick, bevor sich Heero löste um aufzustehen. Dann ging er an seinen Schrank um frische Wäsche herauszuholen. Heeros Geruch auf dem Kissen genießend blieb Duo noch einen Moment liegen. Doch kurz danach wurde er aus seinen Gedanken gerissen. „Ich bin fertig.“ Aufgeschreckt blinzelte Duo und setzte sich auf. „Schon?“ Er sah ein Nicken. „Ja und es wird auch bald Zeit.“ Da stand Duo auf und strich seine Kleidung glatt. „Kann ich so gehen?“ Wieder wurde seine Frage bestätigt. „Wer sollte besser für so einen Anlass sein als du?“ Heero suchte seine Nähe und nahm seine Hand. „Lass uns gehen.“ Duo verstärkte den Druck ihrer Hände und verließ dann mit Heero die Wohnung. „Soll ich uns diesmal bringen? Wenn doch die Zeit drückt.“ Dafür wurde er dankbar angesehen. „Ja, das wäre nett, glaube ich.“ „Lass uns ein dunkles Fleckchen suchen, ok? Das ist sicherer.“ „Gut, such du einen geeigneten aus.“, erklärte sich Heero einverstanden. Duo hielt weiter seine Hand, als sie auf die Straße hinaus traten. „Da lang.“ Doch der Vampir stockte. „Wir werden beobachtet!“ „…Das könnte die Polizei sein, oder?“ „Wer sonst? Mein Onkel hätte mich schon längst zu ihm zitiert.“, meinte der Jüngere. „Wundert mich, dass er sich noch nicht gemeldet hat. Also, wo willst du einen geeigneten Ort finden?“ „Denkst du dein Onkel weiß was los ist?“ fragte Duo nach und überging die letzte Frage einfach. „Er hat einen direkten Draht zur Polizei. Er wusste es vermutlich sogar vor mir.“, erklärte Heero ruhig. „Du könntest ihn anrufen…“ „Warum?“, fragte Heero wirklich unwissend. „Na wenn er sich mit der Polizei versteht kann er die doch bitten weg zu bleiben.“ Da brach der Vampir in herzliches Gelächter aus, was den Engel verdattert zum Stehen brachte. „Hab ich was Falsches gesagt?“ „Dir ist schon klar, wer mein Onkel ist?“ Duo nickte. „Odin Lowe.“ „Und dir ist klar, was er macht?“ Wieder ein Nicken. „Er arbeitet in einer Organisation namens Mafia!“ „Weißt du auch, was er dort ist und was die Mafia tut?“ Da schien Duo nun doch überfordert. „Ähm…er organisiert?“ „Die Mafia ist das organisierte Verbrechen, sie gehört zu den schlimmsten Organisationen, die von der Polizei verfolgt wird, doch sie ist zu gut und zu gerissen um wirklich ernsthaften Schaden zu nehmen. Mein Onkel wird Bescheid wissen, weil er seine Spione bei der Polizei hat. Ich kann dir garantieren, dass er sie nicht bitten kann und wird, damit sie mich in Ruhe lassen.“, erklärte der Vampir da noch immer schmunzelnd. Seine Erklärung wurde mit offenem Mund verfolgt. „Heißt das, dass dein Onkel böse ist?“ „Nein, so würde ich es nicht bezeichnen.“, meinte Heero ruhig und erklärte ihm seine Sicht der Mafia. „Das organisierte Verbrechen ist ein weiter Begriff. Natürlich müssen Gegner und Verräter entsorgt werden. Das will ich nicht gut heißen. Aber ansonsten ist das Meiste doch ziemlich harmlos. Oft geht es nur darum, dass viel Geld am Fiskus vorbeigeführt wird oder ähnliches. Du kannst es als eine Art Staat im Staat sehen. Jedes Land würde seine Bürger mit allen Mitteln schützen und wenn man eine normale Regierung hat, geht es auch nicht nur darum, dass man sich selbst bereichert, sondern dass alle Zweige wachsen und gedeihen.“ „Irgendwie ist mir das zu hoch“ gestand ihm da das weltfremde Wesen und nahm ihren Weg wieder auf. „Heißt das jetzt er ist nicht böse?“ „Versteh es am besten so, mein Onkel bewegt sich auf einem Pfad, der sowohl gut als auch böse ist.“ „Oh, ok!“ Lächelnd zog Duo ihn da plötzlich in eine Seitengasse. „Huch!“ Heero lachte und ließ sich einfach führen. Plötzlich war ihm aber, als würde die Gasse sich verändern. „Duo?“, noch während er den Namen seines Partners sagte, befand er sich auf einmal in der Kirche und hielt sich an diesem fest. „Wir sind da“ hauchte dieser ihm da zu. „Ich sehe es.“ Heero orientierte sich, wobei er Duo nicht losließ. Während sie einander so umarmten erklang Orgelspiel über ihnen. „Es geht gleich los.“ „Komm mit mir!“, forderte Heero leise und ging weiter in das Innere der Kirche um sich in die Nähe von Marias Mutter zu setzen um ihr nach der Messe sein tiefstes Beileid wünschen zu können. Duo setzte sich etwas unschlüssig neben ihn und ergriff seine Hand um ihm beizustehen. Dabei wurden sie überrascht von Zechs und Noin angesehen, die natürlich auch da waren, um einen eventuellen Mörder zu sichten und noch vor zwei Minuten erst die Nachricht bekommen hatten, dass Heero seine Wohnung nach einer Stippvisite wieder verlassen hatte. Deren Gedanken konnten Duo und Heero natürlich nicht erahnen, weshalb sie schweigsam den Beginn der Messe erwarteten. Kurz darauf trat ein Priester auf die Kanzel und begann mit bewegenden Worten allen für ihr Kommen zu danken. Am Ende der Messe erhoben sich alle wieder von ihren Sitzen und gingen zum Ausgang der Kirche. Dabei war Heero immer im Blickkontakt mit der Mutter des kleinen Mädchens, welche er auch bald erreichte und sie verzweifelt ansah. "Es tut mir so unendlich leid!“ Die ältere Frau öffnete da tröstend die Arme und zog den jungen Mann an sich. „Du trägst an nichts die Schuld!“ „Ich hab versucht sie aufzuhalten!“ Verzweifelt ging Heero in die Umarmung. „Bitte, verzeihen sie meine Unfähigkeit…“ Sie tätschelte ihm den Kopf, als wäre er ein kleines Kind. „Ich weiß und ich danke dir! Du wolltest meiner kleinen Maria helfen und jeder mit ein bisschen Verstand weiß das.“ Der Vampir schniefte und löste sich schnell aus ihrer Umarmung, als er ihren Puls bewusst registrierte. „Sie müssen sich auch fürchterlich fühlen, verzeihen sie meinen Ausbruch.“ Er sah sie mitfühlend an. „Wenn ich irgendwas tun kann…“ „Das du hier bist ist schon genug“ versicherte sie mit brüchiger Stimme. „Maria hätte sich so gefreut.“ „Sie war ein wundervolles Mädchen!“ Heero reichte ihr ein Taschentuch für ihre aufkommenden Tränen. „Ich bin dankbar, dass ich sie kennenlernen durfte!“ „Und ich bin dankbar, dass du in ihren letzten Momenten bei ihr warst.“ Da sie nun zusammen gesprochen hatten, räusperte sich Noin, die hinter Heero auftauchte. Sie und Zechs wollten Heero noch etwas fragen und wollten ihn nicht schon wieder verloren wissen. Bevor Heero sich aber umdrehen konnte verzog Marias Mutter verärgert das Gesicht. „Das sie es wagen hier aufzutauchen!“ „Es ist unsere Verpflichtung und es ist mir auch ein persönliches Bedürfnis, den Mörder ihrer Tochter zu finden. Bitte verzeihen sie, aber wir müssen allen Spuren nachgehen!“, erklärte Noin. „Immer wenn sie auftauchen folgen sie nur einer Spur und zwar die zum Falschen!“ entwich es der schmerzbelasteten Frau. „Haben sie wenigstens so wenig Anstand von der Beerdigung fernzubleiben!“ Mit weicherem Blick sah sie nun wieder Heero an. „Danke, dass du hier warst.“ „Ich werde immer für sie da sein, wenn sie mich brauchen!“, schwor ihr der Vampir. „Sie brauchen mich nur anrufen!“ Dann senkte er entschuldigend sein Haupt. „Maria werde ich diese Nacht auch noch besuchen. Nur werde ich morgen nicht kommen können…“ „Das ist in Ordnung“ versicherte sie und glaubte, dass er der Polizei aus dem Weg gehen wollte. „Nimm nur richtig Abschied!“ „Das werde ich!“, versprach Heero und umarmte sie noch einmal. „Und ich werde sie nie vergessen!“ Nun wirklich in Tränen aufgelöst löste sich die Frau von ihm, wurde sie doch bereits von einer Gruppe Frauen erwartet, die sie trösten wollten. Als Heero seinen Blick danach den Cops wieder zu wand, war dieser eiskalt und er ging ein paar Schritte, damit sie ihre Ruhe hatten. „Wenn sie es kurz machen würden, ich hab noch einiges vor!“ „Wie wir hörten waren sie verreist… sie haben doch hoffentlich den Bundesstaat nicht verlassen“ erhob da Noin das Wort, die sich besonders hart gab, um ihre Schwäche vom letzten Mal wieder gut zu machen. Mit einer gewissen Überheblichkeit trat ihr der Vampir entgegen, der ihr ansah, was in ihr vorging. „Es gibt also Beweise gegen mich, die diese Anordnung rechtfertigen?“ „Sie scheinen sehr sicher, dass es keine gibt“ konterte da Noins blonder Partner. „Da wir wissen, dass ich bereits Erfahrung mit Ihresgleichen habe und auch kein schlechtes Gewissen besitze, bin ich mir dessen sehr sicher.“, bemerkte Heero und fixierte Zechs mit seinen Augen, während er weiter um Noin schlich. Er konnte die Gänsehaut der jungen Frau förmlich riechen. „Und dennoch weigern sie sich mit der Polizei zu kooperieren.“ Heero trat dich von hinten an sie heran und hauchte ihr fast ins Ohr. „Und wenn es nichts gibt, wo ich mit ihnen kooperieren könnte? Wenn ich wirklich nichts weiß, außer dem, was ich ihnen bereits gesagt habe…“ Zechs, der ihn hatte hören können und dem sein Verhalten gar nicht schmeckte, knirschte mit den Zähnen. „Dann lügen sie!“ „Woher wollen sie das wissen, Detektiv?“ Der Vampir grinste ihn von Noins Schulter hinweg an. „Weil ihre Aussagen dafür zu wenig Sinn ergeben und den Fakten widersprechen!“ „Es ist nicht immer alles wie es scheint.“ Heeros Lippen waren der Haut unter dem Ohr von Noin sehr nahe und der inzwischen rasende Puls lockte ihn. Da wurde seine Hand sanft ergriffen. „Wir müssen langsam los, Heero.“ Der Vampir trat von den Cops zurück und zwinkerte der Frau zu. „Wenn noch etwas sein sollte, stehe ich ihnen gern zur Verfügung!“ Er erwiderte Duos Händedruck und trat noch einen Schritt zurück. „Einen angenehmen Abend!“ Als er und Duo sich dann entfernten konnten sie noch hören wie Zechs verärgert knurrte. „Ich würde ihn gern mal probieren.“, lächelte Heero und blieb dicht bei dem Engel. „Warum gerade ihn?“ fragte der nach. „Weil er stur und gerissen ist. Ich halte ihn für sehr intelligent und trotzdem ist er auf dem Boden der Tatsachen geblieben. Er ist eben interessant.“, erklärte Heero und legte einen Arm um Duo. „Dabei spielst du immer mit ihr“ wunderte der sich. „Es macht mir Spaß.“, gestand der Vampir. „Beim ersten Mal weiß ich gar nicht so genau, was ich gemacht habe, doch es hat sich gut angefühlt, sie so in der Hand zu haben. Aber vorhin… es ist ein tolles Gefühl.“ „Spielkind“ neckte Duo ihn da lächelnd. Er wurde sofort kichernd näher gezogen und ihm wurde ein Arm um die Schultern gelegt. „Ja, ich glaube, das bin ich wirklich zum ersten Mal und ich genieße es.“ „Ich bin froh, dass du so denkst“ hauchte der Langhaarige und lehnte sich gegen ihn. „Dann gehen wir jetzt zu Maria, ja?“ „Ja, du musst dich endlich verabschieden.“ Heero nickte und zog sie in ein Gebüsch, wo er den Todesengel fest umarmte. „Bringst du uns zu ihr?“ Duo drückte ihn fest und nickte gegen Heeros Hals. „Blitzschnell.“ Nachdem der Kurzhaarige das nächste Mal geblinzelt hatte, befand er sich vor einem aufgebahrten Sarg, dessen Deckel offen stand. Heero wusste nur zu gut, dass Marias Mutter all ihre Ersparnisse für diese opulente Beerdigung geopfert hatte, doch so war die warmherzige Mutter, sie lebte nur für ihr Kind und würde dessen Würde niemals mit billigem Plunder mit ihren Füßen treten. „Möchtest du etwas alleine sein?“ unterbrach da Duos Stimme seine Gedanken. „Bitte.“ Heero löste sich von selbst um ganz an den Sarg heranzutreten. Der Engel drückte ihm noch einmal die Hand und trat dann ein bisschen abseits, um Heero seine Privatsphäre lassen. Äußerlich ruhig blieb der Kurzhaarige stehen und sah in das Gesicht des kleinen Mädchens, dass er nicht hatte retten können. Sie machte einen ganz friedlichen Eindruck und sah aus, als würde sie nur schlafen. Lediglich ihre dunkel angelaufenen Fingernägel zeugten davon, dass sie nicht mehr lebte. Natürlich verriet ihr fehlender Herzschlag und das Atmen dem Vampir dieselbe Aussage, doch jetzt stand eben nur der Freund bei Maria. Hunderte von Entschuldigungen gingen Heero durch den Kopf, die er ihr sagen wollte, doch am Schluss blieb ihm nur der Gedanke, dass er es nicht ungesühnt lassen würde. Tränen waren ihm in die Augen getreten und er weinte. „Du wirst mir fehlen!“ Sein Engel, der seinen Abstand hielt, musste selbst die Tränen zurückhalten, da ihm Heeros Leid unglaublich nahe ging. Dazu kam, dass sich der Sohn des Todes, ironischer Weise, bei einer Nachtwache und Totenschau völlig fehl am Platz fühlte. Da zog Heero etwas aus seiner Kleidung, das er in seiner Wohnung eingesteckt hatte. Es war ein getrocknetes Gänseblümchen und doch schien es dem Vampir wichtig. „Du hast es mir geschenkt, damit ich nicht immer so traurig gucke und es mir glück bringt. Heute will ich es dir wiedergeben und hoffen, dass es dir auch glück bringt, wo auch immer du bist.“ So stand er noch eine Weile vor ihrem Sarg und weinte für sich allein, bis Duo es nicht mehr aushielt und zu ihm zurück kam. „Sie hatte es nicht verdient!“, wimmerte Heero und suchte bei dem Engel halt. „Shh“ hauchte jener und zog ihn fest in seine Arme. „Sie war ein kleines Mädchen und hatte ihr ganzes Leben noch vor sich!!“ „Manchmal geschehen solche Dinge, Heero. Ihr Tod ist nicht deine Schuld und sie weiß auch, dass du sie retten wolltest.“ Statt zu antworten, zitterte der Kurzhaarige nur und hielt sich weiter fest. Um ihn langsam zu beruhigen begann Duo zu summen. Weshalb er doch überrascht wurde, als Heero ihn küsste, nachdem er aufgehört hatte zu zittern. Erleichtert wollte Duo lächeln, verkniff es sich in der Situation aber. „Geht es besser?“ Heero nickte und holte sich noch einen Kuss. „Danke, dass du für mich da bist!“ „Ich will doch, dass es dir gut geht.“ „Ich würde jetzt auch gern etwas für dich tun!“, erklärte der Jüngere ernst und ehrlich, womit der den Älteren tatsächlich überraschte. „Für mich?“ „Ja.“ Heero nickte und strich Duo übers Haar. „Das möchte ich!“ „Und was?“ „Alles was du willst!“, versicherte er. „Ausnahmslos alles!“ Duo fiel sofort ein, was er sich wünschen würde, doch das war das Einzige, worum er nicht bitten konnte. „Mir fällt gar nichts ein.“ „Gibt es etwas, dass du gern machen würdest?“, versuchte es der Vampir nun anders und sorgte prompt für rote Wangen bei Duo. „Das sag ich doch hier nicht!“ Da wurde Duos Hand lächelnd ergriffen. „Dann lass uns rausgehen!“ Noch immer verlegen nickte der Langhaarige. „Ist gut.“ So wurde der Engel aus dem Gebäude gezogen, wieder vorbei an postierten Polizisten. Die wurden von den beiden gar nicht beachtet, da sie gezielt ihres Weges gingen. Kapitel 9: ----------- Ein ganzes Stück ihrer Strecke zurück in die Richtung von Heeros Wohnung, blieb der stehen und grinste Duo an. „Willst du mir jetzt sagen, was du gern machen möchtest?“ Sofort wurde der Kleinere wieder rot. „Ich dachte so was muss man nicht sagen!?“ „Dann zeig es mir!“, forderte Heero ihn heraus. Beinahe hätte Duo protestiert, doch so eine Gelegenheit wollte er auch nicht verschwenden, weshalb er sich Heero griff und ihn küsste. Der Vampir war zuerst überrascht, doch dann legte er seine Arme um Duo und erwiderte den Kuss inbrünstig. Der Kuss war Balsam für Duos Seele, die ja noch kurz davor eine herbe Enttäuschung hatte einstecken müssen. Er wurde noch etwas mehr intensiviert, bevor sich der Jüngere schwer atmend löste. „Zeig mir, was du wirklich willst!“ Mit einem Ruck waren sie da plötzlich in Heeros Schlafzimmer. Der Vampir grinste wollüstig, als er auch noch auf das Bett geschupst wurde und zog Duo mit sich. „Mein Engel kann also nicht genug von mir bekommen?“ Er legte seine Hände an dessen Hintern und zog ihn fest an sich. Da wurde Duo nun doch noch mal etwas verlegen, konnte das aber nicht abstreiten: „Niemals!“ „Dann küss mich!“ Heeros Hände glitten tiefer und erkundeten versteckte aber noch bekleidete Zonen. Das ließ Duo sich nicht zweimal sagen und er presste ihre Lippen wieder aufeinander. Voller Leidenschaft wurden seine Lippen dabei von einer heißen Zunge durchstoßen, die ihn zu einem Kampf herausforderte. Der Langhaarige packte da seinen Kopf, um leichter die Oberhand zu gewinnen. Tatsächlich ließ sich Heero voller Genuss führen und nutzte den Moment um eine Hand in Duos Hose zu führen. Jener keuchte da ganz überrascht auf und löste dabei ihren Kuss. „Heiß hier drin, meinst du nicht?“, grinste der Jüngere mit der Andeutung, dass sie sich doch ausziehen sollten. „Noch nicht heiß genug“ konterte hingegen Duo, bevor seine Kleidung in Rauchschwaden von seinem Körper verschwand. „Huuu…“, erklang es beeindruckt und begeistert. „Jetzt hast nur noch du zu viel an.“ Sofort löste Heero seine Arme um Duo und begann unter diesem seine Hose zu öffnen. „Klappt es?“ lachte dabei der Ältere. „Es geht…“, schmunzelte der Kurzhaarige und bekam endlich den Reißverschluss auf. Grinsend hob Duo da sein Becken an, damit Heero die Hose ausziehen konnte. „Besser!“, bestätigte Heero und versuchte sich nun an seinem Hemd. „Du bist zu langsam!“ beschwerte sich da der Engel und riss das Hemd für ihn auf. „Kann ja nicht jeder so schnell sein wie du!“ Heero packte seinen Kopf und zog ihn zu sich in einen Kuss. Während er den Kuss innig erwiderte streckte Duo seinen nackten Körper gänzlich auf Heero aus. „Duo!“, keuchte der Vampir danach seinen Namen und hatte glänzende Augen. Den Engel stimmte sein Zustand richtig euphorisch, weshalb er Heeros Gesicht mir Küssen überschüttete. Die Küsse wurden erwidert und starke Arme schlangen sich um den Älteren, damit er nicht auf die Idee kam zu verschwinden. Das war natürlich das Letzte was Duo tun wollte, viel mehr wollte der den Größeren nie wieder loslassen. Da wanderten Heeros Finger wieder über Duos Körper, der unter seinen Fingerspitzen bebte. „Ich möchte was versuchen!“, flüsterte Heero zischend und mit langen Fangzähnen. Duo wollte ihm sagen, dass er einfach alles mit ihm machen konnte, fand dann aber dass das zu verzweifelt klang. „Und was?“ Der Ältere sah, wie der Vampir etwas von der Flüssigkeit auf einem finger verteilte, die an einem der Fangzähne hinablief. „Dieser Treize sagte, damit könnte man seinen Biss sehr angenehm machen und viel mehr…“, erklärte Heero dann was er tun wollte. Duo lächelte und strich einladend seinen Zopf nach hinten. Nun wurde wieder der Kopf des Engels ergriffen und sanft zu Heero gezogen, der ihn erst küsste und ihn so das neu entdeckte Serum schmecken ließ, bevor er mit seinen Lippen über den Kiefer zu der weichen Haut unter Duos Ohr wanderte. Jener war da bereits am wimmern, da das Serum regelrecht berauschend Wirkung auf ihn hatte. „Gut?“, hauchte Heero, dem ganz warm wurde, bei dem Duft, den Duo verströmte. „Unglaublich!“ stöhnte jener hervor. Das war die Bestätigung für den Vampir und er biss zu. Ein lautes Stöhnen entwich dem Langhaarigen und er sank hilflos auf Heero zusammen. Dieser trank nur ganz wenig, gerade so viel, wie er an Blutstropfen in den Mund bekam, denn er war viel mehr darauf bedacht, seine neu entdeckte Fähigkeit seinem Gefährten zu schenken. Duo war inzwischen ganz benebelt vor Lust und rieb sich wild an dem Körper unter ihm, in der Hoffnung sich Erleichterung zu verschaffen. „Willst du mit mir schlafen?“, flüsterte eine raue Stimme, als sich scharfe Zähne aus seinem Fleisch lösten. „Bei allem Mächtigen! Ja!“ So schluckte der Jüngere etwas nervös bevor er die Beine spreizte und Duo zwischen seine Schenkel niederließ. Verwirrt blinzelte der Langhaarige da, war er doch noch so abwesend, dass er nur erahnen konnte was vor sich ging. „Ich warte auf dich!“, flüsterte der Jüngere und spreizte seine Beine noch mehr, wodurch sein Eingang an die Erregung von Duo stieß. „Waa??“ keuchte der Langhaarige da erschrocken. „Nicht?“, kam es jetzt doch etwas zitternd zurück. „Ich…ich…ich weiß doch gar nicht…“ Verlegen und verdattert wurde Duo rot. Zur Ablenkung wurde er wieder mit diesem unglaublichen Serum geküsst und Heero tauschte ihre Positionen. Der errötete Engel sah nun zu seinem Vampir auf. „Heero…“ Mit einem erregten Blick, sah dieser zurück, bevor er sich zwischen Duos Beine niederließ. Der Todesengel stöhnte voll Vorfreude auf und lehnte den Kopf zurück ins Kopfkissen. Voller Begierde wurde sein Körper mit küssen verwöhnt, als sie sich vereinigten. Duo stöhnte heftig auf und legte dann seine zuckenden Beine um Heeros Hüfte. Der besah sein verzerrtes Gesicht und grinste, als er sich sofort in ihm bewegte. „Bei allem…Heero!!“ „Du bist so unglaublich!“, keuchte der Vampir zurück und wurde schneller. Er hielt dabei Duos Hüfte mit seinen Händen fest und rieb mit seinem flachen Bauch immer wieder über die Erregung seines Partners. Jener war durch das Serum noch immer so in anderen Sphären, dass ihm nicht klar war, dass sie in Heeros Wohnung waren oder in dessen Bett. Alles was er spürte war der Vampir auf und in ihm und nichts anderes zählte mehr für ihn. Auch Heero vergaß die Welt um sie herum und ging völlig in Duo auf. Immer wieder küsste er diesen, bis er stoppte und sie, vereinigt, auf dem Bett herumdrehte und Duo auf ihm reiten konnte. Zitternd stützte der Langhaarige sich auf seiner Brust ab und ließ, fast verzweifelt, sein Becken kreisen, war doch sein einziger Gedanke Erlösung zu finden. Da griff Heero auch noch nach dem Engel um seine Krone mit seinen Fingern zu verwöhnen und zu quälen. Duo stöhnte und bewegte seine Hüfte zuckend, um auch Heeros Hand näher zu kommen, dabei ging das Zucken auch auf seine inneren Muskeln über. Überwältigt bewegte sich die Hüfte des Vampirs da immer wieder nach oben und stieß so tief es möglich war in den Älteren. Tränen traten in dessen Augen, bevor er mit einem Schrei aufbäumte. Doch damit war es für Duo noch nicht erledigt, denn Heero bewegte sich noch immer unter ihm, wobei er inzwischen aber nur noch in den Engel stieß um diesem in seinem Abgrund zu folgen. Seine Stöße waren es auch, die Duo als einziges noch oben hielten, versagten seine Arme doch langsam den Dienst. Schließlich war es aber auch für den Vampir zu viel und er hielt Duo fest auf sich um tief in ihm zu zucken zu beginnen und seinen, vor kurzem noch, lebensspendenden Saft in diesen hinein zu spritzen. Leise war das nicht, denn sein Stöhnen hallte von den Wänden wieder. Erst eine Weile nach dem seine Stimme verstummt war, konnte er das laute, fast keuchende, atmen seines langhaarigen Partners wahrnehmen. Heero lächelte und zog Duo in seine Arme um ihn neben sich zu legen und die Decke über sie zu ziehen. Dabei seufzte er enttäuscht, als er die Hitze um sich verlor , dennoch genoss er ihre Nähe. „Du hast es geschafft“ keuchte da plötzlich der Kleinere neben ihn. Verwirrt runzelte der Vampir die Stirn und küsst ihn. „Wovon sprichst du?“ „Du hast es geschafft einen Todesengel zu töten.“ Heero schmunzelte und zog ihn näher. „So lange es dir gefallen hat!“ „So gut, dass ich meinen Körper nicht mehr spüre.“ „Dann hab ich deinen Wunsch genüge getan?“ „Mehr als das“ hauchte Duo und schob ein Bein über die von Heero. Dieser brummte zustimmend und seufzte dann. Duo rieb die Nase an Heeros Kinn und küsste dieses dann auch. „Alles ok?“ „Wir haben Zuhörer.“, erklärte der Vampir. „Mit Puls.“ „Heißt das, wir haben jemanden eine Show geboten?“ „Und was für eine!“, begann Heero und erklärte dann genau, wie schmackhaft sich der Puls seiner Nachbarin erhöht hatte und wie ihr Duft bis zu ihm drang, genau wie die Geräusche, die sie nun von sich gab. „Hört sie sich besser an, als ich?“ „Lecker.“, erklärte der Instinkt neben Duo, der ihm noch immer den Kiefer küsste. „Achte doch einfach nur auf meinen Puls.“ „Vielleicht kannst du mich ja ablenken…“, bot der Vampir an und hielt ihm mehr Haut entgegen. Den Spieß umdrehend biss Duo zart und ohne ihn zu verletzten in die Haut am Hals. „Du könntest auch mal von mir trinken…“, überlegte Heero leise, aber so laut, dass der Engel ihn verstehen konnte. Gefiel ihm doch, was Duo da tat. „…“ Der Langhaarige ließ von ihm ab, um ihn anzusehen. „Das wäre keine gute Idee.“ „Nein?“, fragte Heero verwirrt nach und erwiderte seinen Blick, ohne seine Streicheleinheiten dabei zu unterbrechen. „Es ist nicht abzuschätzen, welche Auswirkungen Vampirblut auf mich haben würde.“ „Verstehe ich nicht.“, gab er ehrlich zu. Duo lächelte und küsste ihm den Hals. „Es war Wufeis Blut, das dich schlussendlich gewandelt hat.“ „Schon klar, auch wenn ich noch immer nicht verstehe, warum du nicht von mir kosten möchtest.“, erklärte Heero. „Was sollte denn da geschehen?“ Duo zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Ich weiß von niemanden, der je Vampirblut getrunken hat ohne selber einer zu sein oder dadurch einer zu werden.“ „Na gut, ich werde irgendwann deinen Vater fragen.“ Heero knurrte verspielt. „Wenn ich die Spiegel vorher überlebe!“ „Ich beschütze dich ganz einfach“ grinste der Ältere und schmiegte sich wieder an ihn. Kapitel 10: ------------ „Was machen wir eigentlich, wenn die Cops doch zu der Ansicht kommen, dass ich für Marias Mord verantwortlich bin?“ „Dann tauchst du unter und wartest bis sie alle tot sind.“ „Fürchterliche Vorstellung!“ Heero schüttelte sich und blinzelte. „Kann ich ihre Erinnerungen nicht löschen?“ „Nicht ohne mindestens 100 Jahre Übung!“ Er grummelte und zog die Nase kraus. „Dann muss ich ja doch diesen Idioten fragen…“ „Du meinst Treize?“ „Welchen Idioten kenne ich sonst noch, der das könnte?“ „Na ob er dir hilft, wenn du ihn so nennst?“ Heero zuckte mit den Schultern. „So lange er mich so verkloppt!“ Mitfühlend wurde der Vampir gedrückt. „Das Training dauert bestimmt nicht mehr ewig.“ „In einem der Momente bevor ich K.O. ging, hörte ich ihn mal so was sagen wie, dass er mich besonders hart rannehmen würde, da ich Wufeis letztes Kind sei und er ihm alle Ehre machen wollte. Aber auch so was wie, dass er dessen Wunsch entsprechen wollte, auch wenn ich keine Ahnung habe, was er damit meint.“, maulte der Jüngere mit der Andeutung, dass es wohl länger dauern würde, als Duo ahnte. „Sie meinen es beide nur gut mit dir“ versicherte ihm der Langhaarige da erst einmal sanft. Heero brummte. „Dann sollten wir bald zurück, damit er mich weiter windelweich prügeln kann!“ „Ich bin ja da um dich wieder zusammen zu flicken“ versprach Duo ihm zärtlich. Eine seltsame und fremde Wärme umfing Heero als er diesen Blick erwiderte und er senkte mit einem Schlucken seine Lider. „Ja…“ Aufmunternd drückte Treize Wufeis Hand, als sie den unterirdischen Palast durch einen versteckten Eingang betraten. Doch im Gegensatz zu ihrem Abgang, war ihr Wiederkommen sofort mit Aufmerksamkeit versehen und jeder der in der Nähe war kam zu ihnen. Normalerweise würden sich Wufeis Untergebene ihm nun zu Füßen werfen und dann unterschwellig Kritik üben, doch diesmal erstarrten sie nur und starrten das Paar fassungslos an. Nicht nur, dass das Sippenoberhaupt ihre Berührung hielt und seine Hand somit nicht von Treize löste. Nein, der deutlich Geruch ihrer nun offiziellen Verbindung war so klar, als hätte sie gerade erst stattgefunden und würde wohl niemals wirklich abnehmen. Niemals zuvor hatte es ein Sittenoberhaupt gewagt jemanden zu heiraten, der so weit von seinem Stand entfernt war und dann nicht einmal wirklich zum Clan gehörte. Wufei fing die Gedanken einiger seiner Untergebenen auf und bedachte daraufhin jeden einzelnen mit einem strengen Blick. „Die meisten von euch wissen nicht einmal wie es vor mir war und sie haben auch nicht genügend Willen um alt genug zu werden um zu erfahren, wie es vielleicht einmal nach mir sein wird. Sie wissen nur, was man ihnen mündlich überlieferte. Deshalb ist es lediglich nun offiziell was Treize in meinem Namen und auf meinem Befehl macht und es wird sich nichts ändern.“ Er sah zu dem blonden Franzosen hinauf. „Und was das Gerücht um meine Entführung betrifft. „Ich bin wieder da und wohlauf, es rührt mich sehr, dass ihr euch um mich sorgtet!“ Anstatt die Antworten der Untertanen abzuwarten setzte Treize sich in Bewegung und führte Wufei zurück zu dessen Gemächern. Wie ein Vorhang teilte sich dabei die Menge, die sie umringt hatte. Schweigend ließ sich der Ältere führen und sah sogar aus der jüngeren Vampirgeneration positiven Neid auf Treize. Der schien regelrecht unbekümmert durch all die Blicke und ging mit seinem üblichen leichten Lächeln seines Weges. Als sie dann aber die Tür zu Wufeis privaten Gemächern hinter sich zugemacht hatten und nur die wenigen, handerlesenen Dienerinnen, denen sie blind vertrauen konnten, anwesend waren, kam ein jämmerliches Geräusch aus dem Körper des Sippenoberhauptes. „Wufei“ sprach Treize da sanft auf ihn ein. Doch dieser legte ihm eine Hand auf die Brust und schob ihn etwas von sich weg. Außerdem senkte Wufei seinen Kopf und drehte sich weg. „Lass mich jetzt!“ „Drache?“ An der Körperhaltung konnte Treize sehen, dass Wufei Schmerzen hatte, dennoch trat der Ältere sogar noch von ihm weg. „Du musst dich fertig machen. Das Kind ist fort und kommt gleich wieder, damit ihr üben könnt!“ „Willst du mir Sorgen machen?“ Wufei knurrte gefährlich und hielt sich nun den Bauch, bevor er ohne zu antworten zu einer kleinen und mehr als unscheinbaren Tür ging, die sogar hinter einem aufgehängtem Tuch versteckt war. War es nämlich so, dass ein Vampir, je älter er wurde, die menschlichen Nahrungsmittel immer schlechter vertrug und die Zuckerwatte endlich ausgestoßen werden musste. „Oh!“ Jetzt verstand Treize, was für Schmerzen sein Liebster hatte und hielt sich diskret zurück. Er selbst würde noch ein wenig mehr Blut brauchen, um sein menschliches Verdauungssystem in Gang zu bringen. Zu seinem Glück hatte er aber auch nur von der Zuckerwatte probiert und würde, wenn überhaupt, nicht viel ausscheiden. Natürlich verstanden auch die Dienerinnen die sich ungesehen aber immer in der Nähe aufhielten um auch ungesagte Wünsche zu erfüllen. Deshalb zog sich eine von ihnen vollständig zurück um den erwählten Spendern Bescheid zu geben „Meine Güte, was für eine Aufregung!“ lachte Duo, als er und Heero nur kurz nach den ersten Beiden zurückkehrten. Extrem unruhig, weil seine Instinkte Alarm schlugen, versuchte sich der Vampir zu beherrschen. „Was ist hier los?“ Duo zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Wufei ist jedenfalls wieder da, das kann ich spüren.“ „Ich will zu ihm!“, verkündete Heero, der als jüngstes Sippenmitglied noch den engsten Kontakt zu seinem Schöpfer hatte und somit hoffte, dass er sich beruhigen konnte. „Wenn du willst.“ Duo nahm seine Hand und führte ihn die Gänge entlang, in denen es nur so von aufgeregten Vampiren wimmelte. „Ja, das will ich!“ Aufmerksam folgte Heero ihm und behielt die um sie herumwimmelnden aufmerksam im Auge. Es war deutlich wann sie Wufeis Räume erreichten, da diese von Wachen geschützt waren. Ein Blick von Duo aber veranlasste diese die Türen zu öffnen. Im inneren des ersten Raumes entspannte sich Heero sogleich etwas, da er Wufeis Nähe spüren konnte, dennoch runzelte er verärgert die Stirn als er Treize sah. „Was ist hier los?“ Der Franzose saß auf Wufeis Bett und las dort scheinbar ein Buch, von dem er nun aufsah. „Ah, da seid ihr ja wieder!“ „Wo ist das Kind?“, fragte Heero hingegen weiter und versuchte den Gesuchten selbst ausfindig zu machen, indem er all seine Sinne dafür einsetzte. „…An einem sehr privaten Ort.“ Der jüngere knurrte und fand endlich die Tür, hinter der sich sein Herr befand. „Heero!“ hielt ihn da Duos Stimme auf, bevor er die Tür aufreißen konnte. „Ich würde das lassen!“ „Was?“, fragte der Vampir nach und fühlte sich gleich ruhiger, als er Duo in die Augen sah. „Er reißt dir den Kopf ab, wenn du da rein platzt.“ „Ok…“ Langsam kam er wieder zu Duo und begann dabei Treize zu mustern, der einen neuen Geruch an sich hatte. Auch dem Engel war das nicht entgangen. „Jetzt versteh ich, warum hier alle so aufgeregt sind!“ Der Franzose zeigte ein selbstgefälliges Grinsen, was noch größer wurde, als Heero noch mehr schnupperte. Auch Duo konnte das Grinsen nun nicht mehr unterdrücken. „Das ihr so was anstellt…“ „Keine Hinweise geben!“ Sofort knurrte Heero wieder. „Du riechst neu und er…“ Dabei deutete er beleidigt auf Duo. „…weiß warum!“ „Definiere mir das neu und ich sage dir warum.“ Wütend drehte sich Heero zu dem Todesengel. „Sag es mir!“ Verärgert über seinen Tonfall blitzen Duos Augen auf, doch es war Treize der sprach: „Erhebe deine Stimme nicht gegen ihn, sondern nutze deine Sinne!“ Der junge Vampir verzog sein Gesicht und drehte sich beleidigt weg. Dabei versuchte er auch seine Wut unter Kontrolle zu bekommen und als er das nach ein paar Minuten geschafft hatte, schloss er konzentrierend die Augen. Ganz automatisch fixierten seine Sinne für einen Moment Duo, bevor er sie auf Treize zwang, um dessen neuen Geruch genauer wahrzunehmen. „Du riechst nach dem Kind!“, presste er schließlich hervor. „Richtig“ lobte Treize ihn da lächelnd. „Wufei hat mich als Seins markiert.“ Überrascht, dass er nun tatsächlich eine Antwort bekam drehte sich Heero wieder um, ignorierte Duo aber konsequent. „Warum das?“ „Als Beweis für unsere innige Freundschaft.“ Heero nickte skeptisch, denn er glaubte, dass dies noch nicht alles war, doch zum Fragen kam er nicht, da nun Wufei von seiner kleinen privaten Toilette kam und genau so einen Duft verströmte. „Ach du heilige Scheiße!“ entwich es da Duo, dem das auch aufgefallen war. Wufei zog eine Augenbraue hoch. „Glaubst du ernsthaft, dass wir ewig damit warten könnten?“ „Ihr… ihr… ihr heiratet ohne mich??“ „Das war rein privat und nur für uns beide.“, verteidigte sich der alte Vampir leise und drückte so aus, wie sehr es ihn berührt hatte. Duo musterte ihn einen Moment böse, bevor er zu grinsen begann und zu Wufei ging, um ihn zu umarmen. „Herzlichen Glückwunsch!“ Verlegen nickte der Chinese und nuschelte seinen Dank, bevor er sich wieder löste und zu Treize trat. Jener streckte ihm lächelnd eine Hand entgegen. Sofort setzte sich Wufei auf seinen Schoß und betrachtete nun Duo, wobei er den Ärger über Heero herunterschluckte. „Du scheinst aber auch nicht mehr so unschuldig…!“ Wie auf Kommando wurde der Engel rot. „Das ist auch privat!“ „So… so…“ Wufei grinste und sah nun zu Heero. „Und warum bist du so angefressen, Kind?“ Auch die anderen beiden Anwesenden legten nun ihre Augen auf Heero. Der aber schnaubte nur und drehte sich weg. „Es wird gleich Morgen, ich geh schlafen!“ „Warte ich komm mit!“ rief Duo da und eilte dem Vampir nach. Dem neuen Ehepaar winkte er dabei noch einmal zu. Doch ihm wurde die Tür vor der Nase zugemacht. Verdattert blieb Duo stehen und sah dann wieder zu Wufei und Treize. „Ich glaub er ist nicht gut drauf.“ „Stimmt, denn eigentlich müsste er jetzt mit mir trainieren!“, bemerkte Treize. „Und es ist noch nicht mal ansatzweise Morgen“ stellte da auch der Todesengel fest. „Was ist denn vorgefallen?“, fragte Wufei ganz interessiert. „Wir waren bei Marias Nachtwache, aber danach schien es ihm eigentlich wieder ganz gut zu gehen.“ Er nickte. „Und vorhin? Ich hab gehört, wie angespannt der Kleine war.“ „Es hat ihn frustriert, dass er nicht wusste, was los war“ erklärte Treize ihm das. „Und du hast Duo nicht zufällig untersagt ihn aufzuklären?“ „Ein bisschen vielleicht.“ „Da hast du es.“, stellte Wufei fest und sah wieder zu Duo. „Dein kleines Spielzeug ist stink sauer auf dich. Wundert mich eigentlich, dass er dich nicht angegangen ist, oder dich angeschrien hat. Er ist noch jung und wird noch einige Zeit extrem impulsiv sein.“ „Er ist sauer auf mich?“ fragte Duo da verblüfft noch einmal nach. Er sah ein bestätigendes Nicken. „Du hast ihm keine Rückendeckung gegeben.“ „Oh. Das ist schlecht, oder?“ „Nun, wenn du es so formulieren willst… ja!“ „Oh.“ Sorgenvoll biss sich Duo auf die Unterlippe. „Dann geh ich das wohl besser grade rücken…“ „Wenn du das hinkriegst.“ Wufei lächelte Duo zu. „Viel Spaß!“ „Wünsch mir lieber viel Glück!“ „Sag ich ja.“, bemerkte der Vampir und sah zu Treize. „Und du solltest dich auch mal zurückziehen. Ich bin sicher, es würde dir gut tun!“ „Ich habe nur darauf gewartet, dass du fertig wirst“ erklärte der Franzose lächelte, während Duo sie nun endlich alleine ließ. Vor Wut, beleidigt und sich echt schlecht fühlend, tobte Heero durch seine Räumlichkeiten, die Wufei ihm zur Verfügung gestellt hatte. Tränen hatten sich sogar in seine Augen verirrt. Rational gesehen war ihm bewusst, dass es eine Kinderei war, über die er sich aufregte. Aber es hatte ihn mehr getroffen, als er sich eingestehen würde, dass Duo sich auf Treize‘ Seite gestellt hatte und sie Heero gemeinsam wie ein dummes Kind behandelt hatten. Der junge Vampir spürte, dass ihn sein neuer Körper in seinen Gefühlen immer mehr aufpuschten und er hoffte, dass es sich irgendwann legen würde. Da öffnete sich die Tür zu dem Zimmer und Duo steckte vorsichtig den Kopf herein, als hätte er Angst ihn abgerissen zu bekommen. Genau das geschah auch. Fuchsteufelswild, wurde er von dem Vampir angesehen, der nur ein Wort sagte. „Raus!“ Erschrocken zuckte der Langhaarige tatsächlich zurück, bevor er sich dann gänzlich durch die Tür schob. „Ich mag nicht, wenn du sauer bist.“ „Mir doch egal, verzieh dich!“, knurrte Heero hingegen nur. „Auch wenn ich mich entschuldigen will?“ „Da gibt es nichts zu entschuldigen, du hast deutlich gemacht, was ich bin und hinter wem du wirklich stehst!“ Ein Stuhl landete neben Duo an der Wand und zerbarst in seine Einzelteile. „Auf geheucheltes Mitleid kann ich verzichten!“ Erschrocken zuckte Duo zur Seite und hob abschirmend die Arme vors Gesicht, um sich vor den Holzsplittern zu schützen. „Vorsicht!“ Da landete eine Vase neben Duo an der Wand um zu verdeutlichen, dass es kein Versehen gewesen war. Der Todesengel quiekte eingeschüchtert, als einige der Scherben in seinen Haaren landeten. „Hör auf damit!“ „Dann lass mich!“ „Nein!“ Der Vampir schrie erzürnt auf und nur die Wärme, die er empfand, wenn er Duo sah, hielt ihn davon ab, diesen ernsthaft anzugreifen, auch wenn er gegen den Engel des Todes keine Chance hätte. „Hör auf dich so zu benehmen und rede mit mir!“ blaffte nun jener ihn an. „Kein Bedarf!“ Heero drehte sich um und ging ans andere Ende des Zimmers. Duo grummelte irritiert und stapfte ihm hinter her. „Ich habe aber Bedarf!“ „Dann such dir jemand anders!“ Als er ihn erreichte, drehte sich Heero um und lief regelrecht in die entgegengesetzte Richtung, doch Duo blieb ihm auf den Fersen. „Ich will aber nur mit dir reden!“ „Dein Problem!“ Der Jüngere funkelte ihn wütend an und schickte sich an, zu Tür zu gehen. Bevor er die Tür aber erreichte packte ihn eine Hand am Arm. Mit vor Wut, Vampir roten Augen, drehte sich Heero um. „Ich lass dich nicht weglaufen“ erklärte Duo ihm hart. „Ich will das jetzt klären, weil ich es fürchterlich finde, dass du wütend auf mich bist!… Und das auch noch ohne Grund!“ „Ohne Grund???“, begann Heero da zu schreien. „Du hast mich von Grund auf verarscht!!“ „Das stimmt nicht!“ verteidigte Duo sich sofort. „Verarsch jemand anders! Ich glaub dir kein Wort mehr!“ „Ach, und wieso??“ „Weil du mir Vertrauen vorgegaukelt hast und bei erst bester Gelegenheit bewiesen hast, das ich dein kleines Spielzeug bin und dir andere wichtiger sind!!!“ Der Kurzhaarige schüttelte die Hand ab. „Und jetzt verschwinde oder lass mich gehen!“ „Du gehst nirgendwo hin, bevor du nicht begriffen hast, wie dämlich das ist! Ich behandle dich nicht wie ein Spielzeug und es ist gemein, dass du so was sagst!“ Aufgebracht packte Duo sich an den Zopf, nur um schmerzlich aufzuschreien, hatte er sich doch mit einer der Scherben aus den Haaren so stark in die Hand geschnitten, dass es blutete. Sofort verwandelte sich Heeros Zorn in Blutgier, die aber von seinen Gefühlen für den Engel gebändigt wurde und er zog den Älteren, schneller als dieser realisieren konnte, in seine Arme und hielt die verletzte Hand vorsichtig fest. „Pass doch auf!“, schollt der Vampir sanft und sah Duo in vollendeter Verwandlung an. „Das tat weh“ hauchte der Langhaarige da, der unter seinem Blick so rot wurde, wie Heeros Augen. Zärtlich begann der Jüngere das Blut fortzuküssen und sah Duo dabei weiter in die Augen. „Das ist lieb…“ murmelte Duo verlegen unter diesem intensiven Blick. Zärtlich wurde alles Blut aufgeküsst und die Hand mit der Zunge gesäubert, während Heeros freie Hand die Scherben aus dem Haar zupfte. All diese Zärtlichkeit trieb Duo da plötzlich die Tränen in die Augen. „Duo…“, flüsterte Heero und küsste nun die Lippen des Engels. „Tut es so weh?“ Der Langhaarige schniefte und schüttelte den Kopf. „Was ist dann?“, fragte der Jüngere vorsichtig und zog ihn in seine Arme. „Ich will nicht, dass du denkst, dass ich so über dich denke“ erklärte Duo sich da mit zittriger Stimme. Er bekam einen sanften Kuss. „Ich hab mich allein gelassen gefühlt.“, beschrieb nun Heero sein Problem. „Du hast gesagt, du bist für mich da. Aber schon bei so einer Kleinigkeit, hast du mich in der Luft hängen lassen.“ „Aber das wollt ich doch gar nicht“ erklärte Duo und zog geräuschvoll die Nase hoch. „Treize wollte nur, dass du was lernst und in dein Training mochte ich mich nicht einmischen.“ „Das hat damit gar nichts zu tun. Entweder stehst du auf seiner oder meiner Seite!“, bestand der Vampir. „Was für Seiten denn? Irgendwie wirkt das gerade kompliziert.“ „Ist auch egal, du hast mir ziemlich weh getan!“ „Das tut mir leid“ hauchte der Ältere und wischte sich mit der heilen Hand über seine Augen. Seine verletzte Hand wurde nun auch wieder an die Lippen des Vampirs gehoben und weiter geküsst. „Wir sollten das versorgen.“ „Sie muss nur verbunden werden, dann ist der Schnitt ganz schnell verheilt“ wurde es dem Größeren leise versichert. „Gibt es nicht eine Möglichkeit, dass ich das machen kann? Ich meine, meine Bisse kann ich doch auch heilen.“ „Soweit ich weiß gibt es dafür ein Serum, aber frag mich nicht, wie du das produzieren kannst.“ „Darf ich es versuchen?“ „Gerne.“ Mit noch feuchten Wangen streckte Duo ihm die Hand noch etwas mehr entgegen. Er bekam einen zarten Kuss, bevor sich Heero um die Hand bemühte. Zuerst küsste Heero die Wunde mehrfach, bevor Duo tatsächlich ein paar Tropfen fühlte. Auch der Vampir begann zu verstehen, was er da tat und wie es funktionierte, weshalb er die Flüssigkeit auf seiner Zunge verteilte und mit dieser die kleine Wunde massierte. Die hörte sofort auf zu bluten, was auch damit zusammen hing, dass Duo das Blut ins Gesicht schoss. „Ist es jetzt gut?“, fragte der Jüngere leise. „Perfekt“ nuschelte der Ältere dankbar. Dennoch zog Heero ihn noch einmal fest an sich und hielt ihn. „Tut mir leid!“ „Mir tut es auch leid.“ „Wollen wir jetzt noch etwas machen?“, fragte Heero dann nach ein paar Minuten in der Position. Wieder erhitzten sich Duos Wangen und er ließ den Vampir nicht los. „Was meinst du?“ „Kann ich dich jetzt allein lassen oder nicht?“ „Du willst weg?“ Fast entsetzt löste Duo sich von ihm. „Dieser Blonde wartet sicher und je eher ich seine Schule um hab, desto schneller bin ich ihn los!“, erklärte der Vampir ruhig. „Du willst also nur trainieren und bist nicht mehr böse auf mich?“ „Bin ich nicht mehr, versprochen!“, lächelte Heero ehrlich. Duo seufzte und beugte sich für einen Kuss vor, den er auch erhalten sollte. „Ich bin vor Anbruch der Dämmerung zurück!“ „Lass dir nicht zu sehr wehtun, ja?“ „Ich versuche es.“ Mit der heilen Hand strich Duo ihm da zum Abschied durchs Haar. Direkt danach ging Heero zu Treize und er würde versuchen seine Gefühle, die von dem Vampir in ihm so extrem verstärkt wurden, unter Kontrolle zu halten. Deshalb überraschte es ihn, dass er keine stichelnde Bemerkung von dem Franzosen bekam, als sich Wufei zurückzog, denn dieser hatte es für diese Nacht verboten. Mit einem „Dann lass uns einmal sehen was du bis jetzt gelernt hast!“ führte Treize ihn direkt weiter zu einem der Trainingsräume. Dort begann erst einmal das körperliche Training, indem Heeros übermenschliche Sinne, Reflexe und seine extreme Stärke und Schnelligkeit gefördert wurden. Wobei sich Treize nicht zurück hielt und dem Kleinen natürlich auch ein paar Blessuren verpasste. Dennoch ließ es sich der Franzose nicht nehmen Heero erst zu loben und dann auf jeden noch so kleinen Fehler hinzuweisen. Mit den Wochen, die Heeros besonderes körperliches Training dauerte, floss aber auch immer mehr Wissen ein, dass er ganz nebenbei lernte. So konnte er schließlich jeden einzelnen Duft nicht nur unterscheiden, sondern auch zuordnen. Am meisten stach dabei, neben Duos Duft, der Geruch hervor, der Wufei eigen war. Tatsächlich schien Treize ihn regelrecht auf diesen zu trimmen. Heero wurde so auch eingetrichtert, dass Wufei sein Oberhaupt war, eine Art König und Kaiser in einem. Denn die Vampire waren allesamt in Sippen aufgeteilt. Diese wurden meist von den Ältesten angeführt, wobei der junge Vampir lernte, dass Wufei zu den ältesten noch existierenden Vampiren gehörte und somit zu den stärksten, da mit dem Alter auch immer mehr Macht einem Vampir eigen wurde. Die Struktur innerhalb einer Sippe konnte oft unterschiedlicher nicht sein und sie glichen lediglich darin, dass es immer nur einen Anführer gab. Dieser bestimmte natürlich, was unter ihm vorzugehen hatte, auch wenn sich niedere Vampir untereinander um der Macht wegen bekämpften. Treize verheimlichte ihm auch nicht, dass Streitereien unter niederen Vampiren verschiedener Sippen auch schon zu Clankriegen geführt hatten und das Wufeis Vorgänger in so einem Krieg gefallen war. Außerdem wurde dem jungen Vampir erklärt, dass einer der ersten Kriege fast für eine Ausrottung der Menschheit vor über 5000 Jahren geführt hatte und das diese danach begonnen hatten, die Blutsauger zu jagen um sich selbst zu schützen. Theoretisch ein unmögliches Unterfangen, da die Vampire den Menschen in allem überlegen waren. Doch die Tatsache, dass sie so extrem und tödlich aufs Tageslicht reagierten, machten auch sie angreifbar. Zu angreifbar, weshalb sich alle Vampirsippenoberhaupte auf eine einzige wirkliche Regel, ein unangreifbares Gesetz, geeinigt hatten. Sie würden im Schatten der Menschheit, ihrer Nahrungsquelle leben und existieren. Eines Tages jedoch, Monate nach dem sein Training begonnen hatte, schüttelte Treize den Kopf, als er in Kampfstellung ging. „Was?“, fuhr Heero da genervt auf, auch wenn er sein vampirisches Temperament bereits seit längerem im Griff hatte und nun wieder einen Fehler bei sich vermutete. „Ich beende heute deinen Unterricht, Heero. Das einzige was du nun noch lernen musst, kann dir nur die Zeit beibringen.“ „Was?“, wiederholte der junge Vampir, dieses Mal aber verwirrt. „Dein Training ist beendet“ wiederholte der Franzose bester Laune. „So plötzlich?“, blieb Heero irritiert. „Du hast dich tatsächlich als recht begabt herausgestellt“ erklärte Treize ihm mit einem Lächeln. „Duos Blut trug natürlich dazu bei, dass du rasante körperliche Fortschritte gemacht hast.“ „Und du hättest nicht zufällig mal vorher etwas andeuten können?“ „Doch, das hätte ich sicherlich tun können.“ „Und warum hast du nicht? Ist das nicht zufällig gerade von dir entschieden, da du Angst bekommen hast, dass ich dich heute besiege?“ „Mir stand nicht der Sinn danach“ erklärte Treize amüsiert. „Und bevor du mich besiegst vergehen sicherlich noch an die tausend Jahre.“ „Klar doch.“, erklang es irgendwie ungläubig. „Aber dann kann ich ja jetzt gehen.“ „Eine Sache gibt es da noch!“ „Ja?“ Heero fixierte den Älteren und wartete auf das Aber. „Du erinnerst dich, als Wufei und ich uns eine Nacht und einen Tag frei genommen haben?“ „Klar, Duo war köstlich darüber belustigt, wie der Rest der Vampire hier, Amok gelaufen ist!“ „In der Außenwelt sind wir auf andere Vampire gestoßen, die sich auf unserem Gebiet herum getrieben haben.“ Treize Blick lag nun ernst auf dem jüngeren Vampir. „Wufei hat sich die Freiheit herausgenommen drei von ihnen zu markieren.“ „Und was willst du mir mit dieser Information sagen? Ist meine Aufgabe in der Sippe das Aufräumen von Ärger?“ Darüber hatten sie nämlich noch nicht gesprochen, was Heero von nun an für eine Stellung in der Sippe hatte. Ihm war zwar inzwischen bewusst, dass er durch die häufige, bis jetzt ausschließliche Aufnahme von Blut vom Todesengel, eine besondere Stellung hatte. Aber da ihm Menschenblut noch immer fremd war, konnte ihm die Theorie nicht wirklich den Unterschied sagen, auch nicht, was das für seine Kräfte bedeutete. Der Franzose gab ihm aber auch jetzt keine Aufklärung über seine Stellung, sonder bloß eine Erklärung über die Markierung. „Ich sage dir damit nur, dass die drei Männer, die du niederstrecken willst, nun den Duft deines Schöpfers tragen und so leicht zu finden sind.“ Sofort leuchteten Heeros Augen freudig auf, doch der Rest von ihm zeigte keinerlei Reaktion, da er die volle Kontrolle über sich selbst zurückerlangt hatte. „Ich verstehe.“ Treize nickte und entließ ihn so. Kapitel 11: ------------ Kaum aus der Tür, begann Heero zu laufen um in seine Zimmer zu kommen. In jenem saß Duo auf dem großen Bett und bürstete gelangweilt seine langen Haare. Er hatte kaum geblinzelt, als der Vampir hinter ihm auftauchte und ihm die Bürste aus der Hand nahm. „Wenn dir langweilig ist, hättest du das sagen können!“ Überrascht quiekte der Langhaarige auf. „Heero! Erschreck mich nicht so!“ Er wurde in starke Arme gezogen, die unendlich glücklich schienen. „Du hättest mir sagen sollen, dass dir allein langweilig ist!“ Lächelnd sah Duo da zu ihm auf. „Das macht doch nichts. Die meiste Zeit gehe ich einfach Wufei auf die Nerven. Müsstest du nicht auch eigentlich beim Training sein?“ „Treize sagte, ich sei fertig.“, stellte Heero fest und küsste ihn. „Wie, fertig?“ fragte der Ältere nach dem Kuss nach. „Er sagte, alles was ich jetzt noch lernen könnte, würde die Zeit bringen.“, erklärte der Kurzhaarige und schmuste sie zusammen. Als er das hörte, war der Engel nur voller Lob für Heero. Der lächelte auch stolz und gab Duo noch einen Kuss, bevor er sich löste. „Und ich hab jetzt viel zu tun!“ „Jetzt jetzt?“ „Ja!“, strahlte Heero nun dunkel. „Die Nacht ist jung und ich weiß, wie ich Marias Mörder finde!“ Jede Spur eines Lächelns verschwand aus Duos Gesicht. „Du willst dich jetzt rächen??“ „Wufei hat sie zufällig gefunden und sie für mich markiert.“, erklärte Heero begeistert. „Willst du nicht lieber noch warten? Dir eine Strategie zurechtlegen, oder so?“ Da zog sich der Vampir etwas zurück und betrachtete den Engel skeptisch. „Willst du nicht, dass ich gehe?“ Duo senkte den Blick und kaute betreten auf seiner Unterlippe herum, war ihm doch bewusst, wie wichtig Heero seine Rache war. „Ich will nicht, dass dir was passiert.“ „Also willst du nicht, dass ich gehe!“, stellte Heero fest, denn es bestand immer die Gefahr, dass etwas geschah. Er biss sich so fest auf die Zähne, dass es schmerzhaft war und ging wieder zur Tür des Zimmers. „Dann mach dir noch eine angenehme Nacht, ich bin zum Sonnenaufgang wieder zurück.“ Auch wenn er sich irgendwo verletzt fühlte, hatte er sich angewöhnt, zu sagen, wann er zurück kam. „Heero!“ „Was?“ „Bitte sei vorsichtig.“ Die Worte wärmten dem Vampir das Herz, dennoch verließ er mit den einfachen Worten: „Es ist für Maria!“, das Zimmer. Kaum war er weg flocht Duo sich in Windeseile seine Haare zusammen und machte sich dann auf den Weg zu Treize. Der Franzose befand sich bei seinem Liebhaber, der über unzähligen Ordnern brütete und Zahlen wälzte. „Bist du von allen guten Geistern verlassen???“ platze es sofort aus Duo heraus, als er ins Zimmer stürmte. Neugierig sah Wufei auf, der den Todesengel noch nie zuvor so gesehen hatte. Er legte seine Feder zur Seite, die er in der Hand hielt und fragte nach. „Was ist los?“ Anklagend zeigte Duo mit dem Finger auf Treize. „Er hat Heero gesagt, dass er los ziehen soll um seine Rache zu haben!!“ Mit runzelnder Stirn sah Wufei zu dem Blonden. „Du hast was??“ „Ich habe ihn lediglich über deine Markierungen informiert, mein Drache. Ich habe ihn sicherlich nicht angestachelt.“ „Ach ja.“, erinnerte sich Wufei. „Und warum trainiert Heero gerade nicht mit dir?“ „Weil ich sein Training heute beendet habe.“ „Dann wird er bereit sein.“ Wufei erhob sich und kam zu Duo. „Komm, ich will Zeit mit dir verbringen, damit du keine Sorgen ausstehen musst!“ „Ich mach mir aber schon Sorgen! Monströse Sorgen!“ „Wir wissen beide, wenn Heero das nicht macht, wird er nie seinen Platz finden können.“ Er legte dem Älteren einen Arm um die Schulter. „Lass uns raus gehen und die Nacht sehen, dann geht die Zeit schnell um!“ „Und du hältst mich davon ab ihm zu folgen?“ „Dafür gehen wir raus.“ Der Schwarzhaarige nickte. „Ich sollte mich nur etwas anders kleiden.“ Nervös hibbelte Duo von einem Fuß auf den Anderen, als er neben Wufei durch die Straßen ging. Gefolgt von Treize und ein paar Leibwachen, die zu ihrer eigenen Sicherheit eigentich immer dabei sein sollten. „Gibt es etwas, dass du schon immer mal gern machen wolltest?“ „Hm?“ Aufgeschreckt zuckte Duos Kopf zu ihm. „Keine Ahnung…alles irgendwie…“ Der Chinese überlegte einen Moment. „Dann solltest du es mit Billard versuchen. Ich habe letztens jemanden darüber reden gehört. Es muss Spaß machen!“ Tatsächlich weckte er damit Duos Neugier. „Und was ist dieses Billard?“ „Man muss wohl Kugeln in Löcher bringen. Aber ich weiß es auch nicht genau.“ Wufei zuckte mit den Schultern. „Lass es uns versuchen!“ Duo mühte sich ein Lächeln ab. „Ja…warum nicht…“ Nun wand sich Wufei an Treize. „Weißt du, wo wir das machen können?“ Der Franzose musste das verneinen. „Es lässt sich aber sicherlich herausfinden.“ „Ist gut.“, verkündete der Chinese und gab so bekannt, dass dies die Aufgabe des Blonden war. Lächelnd deutete jener eine kleine Verbeugung an, bevor er sich, mit einer Wache, von der Gruppe entfernte. „Unsere Verbindung hat seinem Ruf besser getan, als irgendetwas sonst hätte tun können. Davon bin ich nicht ausgegangen.“, sinnierte Wufei leise, als er ihm nachsah. „Naja, er ist jetzt schließlich der Ehemann des Sittenoberhauptes. Vorher konnten sie noch leugnen was er für dich ist.“ Der Chinese zuckte mit den Schultern. „Du weißt ja, ich hab meine Ohren überall und sogar die meisten bösen Zungen im Hintergrund sind verstummt.“, Duo konnte die Freude im Hintergrund der Stimme hören, die den Leibwächtern verborgen blieb weshalb Wufei ein ehrliches Lächeln erhielt. „Das freut mich wirklich für euch.“ „Und es fühlt sich gut an, er ist immer in mir, ich kann ihn spüren.“ Duo entwich ein leises Prusten, als er das hörte. „In dir, ja?“ Lachend stieß Wufei ihn an. „Ich meine seine Präsenz, es ist unglaublich, dass hätte ich nie gedacht!“ „Du klingt ganz frisch verliebt, wenn du so redest.“ „Ich bin nicht verliebt!“, widersprach Wufei. Skeptisch sah Duo ihn da an. „Leugnen bringt nichts mehr!“ „Gefühle sind tödlich und haben in meinem Amt nichts zu suchen!“ Wufei drehet seinen Kopf weg und grummelte. „Ich glaub‘s nicht! Verheiratet, aber trotzdem Angst vor dem L-Wort!“ Daraufhin knurrte der Vampir nur gefährlich. Grinsend griff Duo da nach seinem Arm. „Jetzt gibt dich nicht so, schließlich willst du mich doch ablenken.“ „Ich tu es nicht!“, widersprach Wufei noch einmal und sah dann mit Erleichterung zu Treize, als dieser zurückkam. „Ich glaube ich habe das Richtige gefunden“ versicherte der Franzose mit einem Lächeln zu Wufei. „Gut.“ Das Lächeln wurde zärtlich erwidert und Wufei konnte es sich nicht nehmen lassen, kurz die Hand des Größeren zu berühren. „Wenn mir die Herren folgen würden?“ Mit einem Augenzwinkern deutete Treize ihm den Weg. „Gern!“ Wufei nickte und schickte sich an ihm zu folgen, dabei ignorierte er Duos Grinsen gekonnt. Treize führte sie einige Straßen entlang, bis sie einen Club erreichten. „Hier soll man spielen können.“ Der Chinese nickte und sah einen ihrer Leibwächter an. „Wir möchten heute ungestört sein, sorge dafür, dass wir es sind. Ich will niemand anderen, nur die Angestellten dort haben!“ Der Mann verbeugte sich vor ihm und betrat dann eiligst den Laden. „Der Besitzer wird uns bestimmt alles erklären können und wir werden ihn entlohnen.“, bemerkte Wufei und wartete darauf, dass die ersten Gäste gingen. Tatsächlich drang schon bald ein Schwall Menschen aus dem Laden. So begannen sie kurz darauf sich von dem Besitzer alles erklären und zeigen zu lassen und bekamen sogar eine Menge Spaß. „Was heißt das zählt nicht?? Ich hab doch getroffen!“ protestierte Duo, nachdem er eine Kugel versenkt hatte. „Aber du hast eine volle Kugel versenkt.“, erklärte Wufei, der das Spiel bereits verstanden hatte. „Das sind die ganz bunten Kugeln. Du darfst aber nur die Halben, also die, die noch teilweise weiß sind einlochen.“ „Und wer will mir verbieten die ganz bunten Kugel abzuschießen??“ „Die Regeln des Spiel.“, erklärte der Ladenbesitzer. „Wer hat sie gefragt?“ grollte ihm der Todesengel da zu. „Sie haben doch gefragt!“, verteidigte sich der Mensch ängstlich, der keine Ahnung hatte, wen er vor sich hatte. „Nicht sie!“ grummelte der Langhaarige und trat dann widerwillig zur Seite, damit Wufei stoßen konnte. Doch bevor dieser seinen Stoß vollziehen konnte, spürte er einen stechenden Schmerz in seiner Brust und ging auf die Knie. Treize war an seiner Seite, noch bevor Duos Queue, den er vor Schreck hatte fallen lassen, auf dem Boden aufschlug. In einem fremden Schock fasste sich der Chinese zitternd an die Brust und betrachtete den Franzosen mit leerem Blick. Der umfasste ihn sofort mit starken Armen, während die Leibwächter sie abzuschirmen begannen. „Wufei!“ Wufei löste noch immer zitternd seine Hand von seiner Brust, welche nun mit Blut behaftet war. „Wir müssen zurück!“ „Natürlich, sofort!“ versprach Treize und hob ihn sich auf die Arme. „Kümmert euch um das Personal!“ befahl er den Wachen, bevor er sich Duo zuwandte. „Du bist am schnellsten, könntest du…?“ Er musste nicht einmal zu Ende sprechen, da berührte der Todesengel die Beiden bereits und verschwand mit ihnen von einem Moment auf den Anderen. Der Ladenbesitzer starrte ihnen nach und wollte panisch schreien, als ihm bereits mit einem Handauflegen die Erinnerung genommen wurde. Derweil spürte Wufei schon wie er auf sein Bett gelegt wurde und er schloss erschöpft die Augen. Duos besorgte Stimme entging ihm so aber nicht: „Was ist mit ihm??“ „Heero lebt!“, versicherte der Chinese leise. Mit einem Rumsen ging Duo da zu Boden. „Das ist wegen Heero!?“ „Er ist ganz frisch mit mir verbunden.“, erklärte Wufei. „Ich werde jede Verletzung von ihm die nächsten paar Jahre spüren.“ Natürlich verschwieg er bewusst, dass es sich jetzt um eine schwere Verletzung handelte und tat so, als ob er auch jeden blauen Fleck gehabt hatte, den Treize Heero verpasst hatte, auch wenn er da nur einen schwachen Druck an der jeweiligen Stelle gespürt hatte. „Bei allem Mächtigen“ nuschelte der Langhaarige und fasste sich erschüttert an die Brust. „Ich muss zu ihm!“ „Nein!“, widersprach Wufei hart. „Das muss er allein durchstehen!“ „Aber was, wenn er in Gefahr ist??“ Duo, der stets vom Tod umgeben gewesen war sah sich nun mit einem möglichen Verlust konfrontiert und wusste damit nicht im Geringsten umzugehen. Da erhob sich der verletzte Vampir und kam zu ihm um ihn in seine Arme zu ziehen. „Es ist bereits vorbei und Heero lebt. Er ist jetzt auf dem Rückweg, aber den muss er allein gehen.“ Mit feuchten Augen wurde Wufei da angesehen. „Und es ist nicht schlimm?“ „Heero wird wieder gesund!“, versprach der Chinese. „Und er ist bald hier?“ „Er wird diese Nacht zurückkommen!“ Den Tränen nahe nahm Duo das nickend hin, als Treize Wufei wieder auf die Beine zog. „Leg dich bitte noch ein wenig hin.“ Wufei nickte. „Er wird in ungefähr einer Stunde wieder hier sein, Duo.“ Dann ließ er sich führen. Mit äußerster Zärtlichkeit legte Treize ihn wieder ins Bett und strich ihm durchs Haar. „Geht es?“ „Ja.“, erklärte Wufei, auch wenn er große Schmerzen hatte und sich schwach fühlte. Mit so einem Mentalen Schlag hatte er nicht gerechnet. „Sei so gut und kümmere dich um Duo, ja?“ „Das mache ich, Drache“ versprach Treize und trat dann an den Engel. Wie Wufei es prophezeit hatte, kam Heero wirklich eine Stunde später zurück. Er schleppte sich regelrecht in seine Räumlichkeiten und hatte in jeglicher Hinsicht einen schweren Kampf hinter sich. Noch bevor er den Raum ganz betreten hatte wurde er von etwas oder jemanden zu Boden gerissen. „Uhh!“, stöhnte der Vampir und beschloss einfach liegen zu bleiben. „Heero“ erklang es da jämmerlich an seiner Brust. „Duo…“, kam es erschöpft zurück und Heero legte schwach seine Arme um den Engel. „Ich hatte solche Angst“ flüsterte der Langhaarige und begann leise zu weinen. „Ich bin jetzt wieder bei dir und lass dich nicht mehr allein!“ Heero strich ihm durchs Haar. „Versprochen!“ Da krabbelte der Ältere ruckartig von ihm runter. „Bist du ok?? Wufei sagte du wärst verletzt!“ „Nichts das nicht wieder heilt!“ Mit seiner letzten Kraft zog Heero den Engel wieder an sich. „Und mit dir an meiner Seite erst recht!“ Liebevoll wurde dem Vampir da über das lädierte Gesicht gestrichen. „Kann ich irgendwas tun?“ „Bei mir sein…“, bat Heero und küsste die Finger, die seine Lippen berührten. „Ich sollte aber besser an einem bequemeren Ort bei dir sein“ hauchte Duo da und strich über die Lippen. „Aber ich mag mich nicht mehr rühren.“, widersprach Heero leise. „Musst du ja auch gar nicht“ versprach Duo und teleportierte sie aufs Bett, ohne das Heero irgendwelche Unannehmlichkeiten hatte. „Schön!“ Der Vampir drehte seinen Kopf genießend ins Kissen und schloss die Augen. „Ruh dich aus“ hauchte Duo ihm da zu und küsste ihm die Stirn. „Wenn du geschlafen hast, wartet eine leckere Portion auf dich.“ „Maria kann jetzt auch in Frieden ruhen.“, lächelte Heero zufrieden. „Dann hast du bekommen, was du wolltest?“ „Ja, sie sind tot!“, versicherte Heero zufrieden. „Dann ist jetzt alles gut?“ „Ja, jetzt kann ich sicher sein, dass nicht noch ein kleines Mädchen so etwas erleben muss!“ Heero wurde zärtlich die Wange geküsst. „Denk jetzt erst einmal nicht dran sondern schlaf dich gesund.“ Er seufzte zufrieden und nickte, bevor er seine Arme um Duo schlang. „Bei dir brauche ich nicht lange zum heilen, denn du bist mein zu Hause!“ Duos Herz, das noch kurz zuvor vor Sorge geschmerzt hatte, schlug nun Freudensprünge. „Ist das dein Ernst?“ „Ja.“, versicherte Heero und lehnte sich so gut es ging an Duo. „Du bist auch mein zu Hause“ hauchte jener ihm da gerührt zu. Der Vampir seufzte noch einmal glücklich, bevor er einschlief. „Guten Abend“ wurde es mit einem Kuss gegen Heeros Wange gehaucht. „Nabend.“, nuschelte der noch halb Schlafende zurück und streckte sich um zu prüfen, wie weit seine Verletzungen bereits verheilt waren. „Sei vorsichtig“ bat Duo ihn und küsste ihn noch mal. „Es geht schon und tut kaum noch weh, es ist also bald verheilt.“, beruhigte der Jüngere und zog Duo fest in seine Arme. „Soll ich irgendwas heil küssen?“ „Oh ja…“, säuselte der Vampir. „Alles!“ „Und wo tut es am meisten weh?“ gluckste Duo und spitzte die Lippen. „Hier…“ Heero deutete auf eine Stelle auf seiner Brust, die auch Wufei in die Knie gezwungen hatte. Besonders vorsichtig knöpfte ihm Duo deshalb das Hemd auf, um die Haut frei zu legen. Darunter kam eine große und bereits vernarbte Wunde zum Vorschein, die das ganze Blut in dem Hemd erklärte, dass der Vampir trug. Dennoch war deutlich, dass es innerlich immer weiter heilte und auch die Narbe in einigen Tagen bereits wieder verschwinden würde. Unsagbar zärtlich wurde die Narbe nun erst einmal mit leichten Küssen übersät. „Mein armer Heero.“ „Es war nötig. Ich musste das machen!“, verteidigte der sich. „Das macht es nicht besser“ murmelte der Ältere und hörte mit dem Küssen nicht auf. „Jetzt kann ich mit meinem alten Leben abschießen.“, versicherte Heero leise. „Und ein Neues beginnen…“ „Willst du das denn?“ wurde es vorsichtig nachgefragt. „Ja. Jetzt bin ich bereit!“, bemerkte der Vampir nach einem Moment, indem er nachgedacht hatte. „Das freut mir für dich“ hauchte Duo, nach einem letzten Kuss auf die Brust. „Ich möchte es aber nicht allein führen, wie als Mensch.“ Duos Herz begann wieder schneller zu schlagen, als sich der Langhaarige aufsetzte, um auf Heero hinab zu sehen. „Was meinst du?“ Sanft wurde sein Zopf in die Hände genommen und Heero spielte mit den Haaren in seinen Fingern. „Ich meine, dass ich tief in deiner Schuld stehe und es kaum verstehen kann, dass du nach allem noch bei mir bist.“ „Aber wo sollte ich sonst sein?“ fragte der Ältere, verwirrt über seine Aussage. „Ich hab dir ziemlich weh getan, immer wieder.“, erklärte Heero. „Und das tut mir ehrlich leid.“ Ausweichend zuckte Duo mit den Schultern. „Ist schon ok.“ Vorsichtig setzte sich der Kurzhaarige auf und griff nach seiner Hand. „Das sollte es aber nicht, denn es war extrem gemein von mir.“ „Ich bin dir nicht böse“ versicherte der Violetäugige leise. „Aber ich bin dir noch etwas schuldig!“, versuchte es Heero erneut und sichtlich nervös. „Was für eine Schuld sollte es denn zwischen uns geben?“ „Eine ehrliche Entscheidung.“, kam es nun entschlossen. „Heero?“ „Ich hab eigentlich immer allein für mich gelebt.“, begann der Vampir mit seiner holprigen Erklärung. Duo wusste nicht, ob es angebracht war, dennoch drückte er die Hand des Größeren. Aber der Todesengel konnte spüren, dass Heero dankbar dafür war. „Ich bin nicht gut, wenn es um Gefühle geht.“, fuhr er dann leise fort. „Dann geht es um Gefühle?“ wurde es hoffnungsvoll nachgefragt. Heero nickte und lächelte. „Ich bin vielleicht oft unausstehlich und ich werde immer an Maria und bestimmte Teile meines menschlichen Lebens denken, aber du hast mir gezeigt was das Wort Familie bedeutet.“ Das Herz des Todesengels wollte sich gar nicht mehr beruhigen, sodass er es kaum noch aushalten konnte. „Heero! Bitte sag mir, was du sagen willst!“ „Ich…“, der Vampir schluckte. „…habe mich in dich verliebt!“ Duo klappte der Mund auf und er sah aus, als würde er nach Luft schnappen. „Ich bin zwar oft unausstehlich und hab mir nichts anmerken lassen. Aber dieses warme und so unglaublich gute Gefühl, dass ich bei dir habe, ich will es nie wieder verlieren!“ Bevor auch nur der Geruch von Salz in der Luft lag strömten die Tränen bereits über Duos Wangen. „Was?“ Panisch griff der Vampir nach seinen Schultern und schüttelte ihn unbewusst. „Hör auf, nicht weinen! Ich nehme es sofort zurück, wenn es so fürchterlich für dich ist!“ Da wurde Duos Schluchzen noch heftiger und er warf sich Heero um den Hals, wobei er ungeschickt ihre Lippen zusammen presste. Hoffnungsvoll erwiderte der Jüngere den Kuss und drückte den Engel an sich. „So sag doch was!!“ „Ich liebe dich auch“ entwich es dem Älteren heiser und zwischen zwei Schluchzern. „Wirklich?“, fragte Heero vorsichtig. „Ganz wirklich“ versicherte Duo. Da begann der Vampir zu strahlen und er küsste Duo brennend. Jener lachte glücklich in den Kuss, auch wenn seine Tränen nicht stoppten. Doch Heero löste den Kuss bald und lehnte sich wieder ins Kissen. „Es kommt jetzt bestimmt ziemlich plötzlich… Aber wir können jetzt alles machen, worüber ich mir vorher Zeit erbeten hatte.“ „Und was sollen wir machen? Sex haben wir doch schon.“ „Jetzt bin ich bereit für eine Beziehung.“, erklärte Heero leise. Duo zog die Nase hoch und wischte sich über die Wangen. „Heißt das, wir sind jetzt so richtig zusammen?“ „Ich denke, ja…“, überlegte der Jüngere laut. Schüchtern begann Duo da zu lächeln. „So was hatte ich noch nie.“ „Mit ernsten Absichten… ich auch noch nicht.“ Der Todesengel lehnte sich vor, um Heeros zart zu küssen. „Und was macht man als Paar so?“ „Lass uns später darüber nachdenken, ja?“ „Ist gut.“ Duo hauchte Heero noch einen Kuss auf die Lippen. „Leg dich wieder hin.“ Der Vampir nickte und tat, was Duo sagte. „Noch ein bisschen Entspannen würde mir sehr gut tun.“ „Brauchst du Blut?“ „Ich bin kein Junkie.“, kam es peinlich berührt zurück, da es Heero unangenehm war, wenn Duo es ihm so anbot. „Du bist ein Vampir“ stimmte Duo dem bedingungslos zu. „Dann frag nicht, ob ich es brauche… Vielleicht hab ich ja nur Hunger oder Durst!?“ „Wo ist da der Unterschied?“ Heero grunzte nur zur Antwort und drehte sich um. Verwirrt zuckte Duo mit den Schultern und legte sich an Heeros Rücken. Hoch offiziell und noch immer sehr hungrig, trat Heero einige Stunden später vor seinen vampirischen Vater, denn er hatte ein Anliegen an diesen. Still und unwissend stand Duo einen Schritt hinter seinem Gefährten. Wufei, der tatsächlich noch immer etwas geschwächt war, von der Attacke auf Heero, stand vor Treize und hatte seinen jüngsten Spross aufgefordert zu sprechen. Doch bevor Heero das tat, zog er Duo neben sich und hielt seinen Arm um dessen Körpermitte. Der Engel errötete glücklich, während Treize ein wissendes Grinsen über das Gesicht huschte. Dann endlich begann Heero. „Wie man es mich lehrte, bin ich heute hier um mir euren Segen zu holen.“ Wufeis Gesicht zeigte auf diese Ankündigung keine Regung, stattdessen ließ er Heero mit einer kühlen Handbewegung wissen, dass er fortfahren sollte „Wie ihr bestimmt annehmt, möchte ich dennoch nicht in den Reihen der Sippe leben. Ich will ihr dienen und zu ihrem wohl handeln, wenn sie mich brauchen sollte. Dennoch möchte ich meine Existenz in das Wohlgefallen des Todesengels stellen.“ „Und du nimmst an, damit mein Einverständnis zu erlangen?“ „Wenn dies nicht der Fall sein sollte, werde ich mein möglichstes Tun um dies zu erlangen!“, versicherte der junge Vampir. Da schien Wufeis Mundwinkel tatsächlich nach oben zu zucken. „Dann wird es dich freuen zu hören, dass für dich gar keine feste Position in der Sippe beabsichtigt war.“ Verwirrt runzelte Heero die Stirn. „Bitte?“ „Du wärst uns als… freies Mitglied…viel nützlicher. Um unsere Freundschaft mit seiner Majestät dem Tod und seinem jüngsten Sohn zu verdeutlichen.“ Neben der gerunzelten Stirn zuckte nun auch Heeros Nasenflügel. „Du kennst ihn auch?“ „Nicht persönlich.“ „Ich kann dir sagen, er ist sehr launisch.“ Er lächelte Duo an. „Oder stimmst du mir da nicht zu?“ „Damit er irgendwie rauskriegt, dass ich das gesagt habe? Vergiss es!“ Heero grinste. „Na gut.“ Er sah zu Wufei. „Dann will ich euch herzlich danken!“ „Dank ist nicht nötig. Einem Oberhaupt liegt einzig das Wohl seiner Kinder am Herzen.“ Wufei erntete einen schrägen Blick. „Können wir jetzt die Formalitäten endlich hinter uns lassen?“ „Du hast damit angefangen“ brachte sein ‚Vater’ amüsiert hervor. „Es ist so Brauch, hat mir Treize erklärt!“, verteidigte sich der junge Vampir und verzog den Mund. „Da hat er Recht getan und du hast dich perfekt geschlagen“ wurde es ihm von Wufei versichert. „Hm… ja…“, war Heero erneut überrascht. „Noch deutlicher wird er seinen Segen nicht geben“ hauchte ihm da Duo ins Ohr. Sofort wurde er an den Kurzhaarigen gezogen der ihn küsste. „Gott sei Dank, ich wäre auch ohne gegangen!“ Wufei schüttelte daraufhin tadelnd den Kopf und ließ sich von Treize stützen. „Die Jugend von heute!“ „So viel älter war ich auch nicht, als ich zu dir kam“ erwiderte der Franzose, amüsiert über seine Äußerung. Dafür wurde er mit einem besserwisserischen Blick des Älteren bedacht. „Du hattest zumindest ein Menschenleben der damaligen Zeit hinter dir und sahst immer noch verdammt gut aus! Außerdem gab es damals eine andere Erziehung als heute!“ „Damals klang dein Urteil aber noch ganz anders“ erwiderte Treize daraufhin neckend. „Werd nicht frech!“, grollte Wufei nun. „Verzeih, dass muss die jugendliche Aufmüpfigkeit sein.“ Aber Wufei ignorierte den blonden Franzosen und wand sich an Duo. „Bist du jetzt glücklich?“ Der Todesengel zeigte ein zartes, aber strahlendes Lächeln. „Sehr glücklich.“ „Dann will ich euch nicht im Wege stehen!“, lächelte der Vampir. „Danke, alter Freund“ hauchte Duo und drückte sich eng an Heeros Seite. „Wir sollten bald aufbrechen, schließlich muss ich meine Wohnung noch tageslichttaugliche machen.“, bemerkte dieser nun. Der Engel nickte und löste sich dann von Heero, um Wufei zum Abschied zu umarmen. „Und halt mich hin und wieder über den Jungen auf dem Laufenden, ja?“ Wufei lächelte und würde natürlich selbst ein Auge auf sie haben. Dennoch würde er es toll finden, wenn der Engel öfter mal vorbei käme. „Das werde ich machen, Ehrenwort!“ „Dann lass uns gehen.“ Heero nahm Duos Hand. „Raus in die Freiheit!“ „Und du willst durch die Vordertür in deine Wohnung?“ „Warum nicht?“, fragte Heero irritiert. „Wegen den Polizeimännern.“ Er runzelte die Stirn. „Ach ja, die hatte ich ganz vergessen…“ „Sollen wir sie einfach ignorieren?“ Heero überlegte einen Moment und schüttelte den Kopf. „Lass uns schauen, ob meine Wohnung noch überwacht wird. Ich bin seit einigen Monaten verschwunden. Wenn ja, werde ich die Polizisten aushorchen und dann sehen wir weiter. „Ist gut“ lächelnd drückte Duo seine Hand, als sie ihren Weg fortsetzen. Tatsächlich erblickten sie einen ‚unverdächtigen‘ Wagen vor dem Haus, indem Heeros Wohnung lag und der Vampir schüttelte den Kopf. „Hell sind die nicht gerade, dass die nach Monaten hier noch immer stehen.“ „Naja, wo sollten sie dich sonst suchen?“ Der Vampir zuckte mit den Schultern und ging auf das Auto zu. „Einen schönen guten Abend die Herrn!“ Das Fenster des Wagens wurde herunter gefahren und die zivilen Beamten lächelten ihn an, um über ihr Unbehagen hinweg zu täuschen. „Können wir ihnen behilflich sein?“ Beschwörend, wie er es von Treize gelernt begann Heero zu summen, bevor er sprach. „Sie können mir verraten, was sie hier tun.“ „Wir…haben auf sie gewartet…“ „Warum?“ „Um Informationen über sie zusammeln und sie gegebenen Falls zu verhaften.“ Heero nickte. „Dann bin ich also ab sofort auf der Fahndungsliste und soll wegen Mordes verhaftet werden?“, schlussfolgerte er. „Der Haftbefehl liegt bereits beim Richter. Sie werden als hochgradig gefährlich eingestuft.“ „Und sie glauben gar nicht, wie gefährlich…“ Heero grinste mit rot aufleuchtenden Augen und er hatte für einen Moment seine langen Reißzähne. Dann machte er eine wegwischende Handbewegung. „Sie haben mich noch nicht gesehen, sie werden mich gleich in die Wohnung gehen sehen und in einer halben Stunde nach ihrem Ermessen eingreifen.“ Die Beamten nickten benebelt, als Heero vom Auto wegtrat. Zufrieden nickte auch dieser und trat von dem Wagen fort um zu Duo zu gehen und mit ihm in seine Wohnung. „Sagst du mir, was du tust“ hauchte ihm der Engel dabei ins Ohr. Heero nickte und schloss die Tür hinter ihnen. „Sie dürfen dich nicht sehen. Ich werde mich der Verhaftung wiedersetzen und sie werden mich daraufhin erschießen. Da mir der Puls und der Herzschlag fehlen, ist das kein Problem.“, beschrieb er grob und berichtete dann weiter, bis er zum Schluss kam. „Es ist mir wichtig, dass Marias Mutter ihren Glauben an mich behält, für sie und mich. Deshalb werde ich ihr vorher noch einen Brief schreiben.“ „Aber Heero, die haben mich doch gesehen, als ich mit dir rein kam. Wenn wir zusammen draußen sind verstecke ich mich nicht vor den Sterblichen.“ „Stimmt.“, der Jüngere runzelte die Stirn. „Dann gehst du jetzt wieder raus und um die nächste Ecke, bevor du dich hier her portierst. Besser?“ „Soll ich einfach nur gehen oder noch irgendwie auf mich aufmerksam machen?“ Der Vampir machte ein überlegendes Geräusch, bevor er Duo musterte. „Du machst am besten auf dich aufmerksam, indem du so tust, als hätte ich dich übel zugerichtet und verletzt und als würdest du fliehen.“, schlug er schließlich vor. „Ich gebe mit die größte Mühe!“ versprach Duo da entschlossen. „Schön.“ Heero lächelte und küsste ihn. „Wir sehen uns dann später.“ „Ist gut“ hauchte der Engel und holte sich auch noch einen Kuss ab, bevor er an dem Ärmel seiner Lederjacke riss. „Was tust du?“, fragte der Kurzhaarige irritiert nach. „Es soll doch echt aussehen“ grinste Duo und zerrupfte sich etwas die Frisur. Weshalb Heero ihm mit offenem Mund zusah. „Sieht das aus, als hätten wir uns gestritten oder als hätten wir es getrieben?“ „Als hätten wir es zu wild getrieben!“, bemerkte Heero und leckte sich die Lippen. „Später“ versicherte Duo und griff sich ins Gesicht, um dort eine Kratzspur zu hinterlassen. „Duo!“ sofort hielt der Vampir seine Hand fest. „Was tust du da?“ „Ich mache es realistisch.“ Zart wurde der Größere angelächelt. „Keine Sorge, das ist ganz schnell verheilt.“ Es fiel dem Jüngeren schwer, sich zu zügeln um das Blut nicht aufzulecken und die Wunde wieder zu versiegeln und zu heilen, deshalb trat er zurück. „Mach das besser auf deinem Weg nach unten…“ Duo nickte und trat zur Tür. „Ich beeile mich.“ „Bis später…“ Heero erhielt ein letztes Lächeln, bevor Duo die Wohnung verließ und scheinbar aufgelöst auf die Straße lief. Nur Minuten später stand er wieder neben dem Vampir. „Und? Hast du eine gute Show geliefert?“, wurde er grinsend gefragt und sofort an den Vampir gezogen, damit der seine Wunden heilen konnte. „Ich war beeindruckend“ versicherte Duo lächelnd. „Sehr gut!“ Der Engel bekam einen brennenden Kuss. „Jetzt fehlt nur noch, dass sie meine Wohnung stürmen…“ Heero löste sich und gab Duo einen Briefumschlag. „Kannst du den bei Marias Mutter von mir hinlegen?“ Der Todesengel nahm den Umschlag ruhig an und küsste ihn. „Ich komme direkt danach zurück und passe auf dich auf, ok?“ „Ist gut!“ Duo bekam noch einen Kuss und dann löste sich Heero. „Sei vorsichtig“ wurde ihm zugehaucht, bevor Duo wieder verschwand. Bereits ein paar Minuten später barst das Holz von Heeros Wohnungstür und bewaffnete Cops stürmten es. „Hände hoch, keine Bewegung!“ Die Mündungen ihrer Waffen waren direkt auf Heeros Herz gerichtet, als dieser sich ihnen zudrehte. „An die Wand mit ihnen!“ „Ihr könnt mich!“, fauchte der junge Mann zurück und schnaubte. „Heero Yuy, sie sind verhaftet! Wenn sie sich widersetzen eröffnen wir das Feuer!“ „Fick dich!“ Heero verengte seine Augen zu Schlitzen und machte einen gefährlichen Schritt auf den Polizisten zu. „Stehen bleiben!“ Doch der Vampir blieb nicht stehen und steckte seine Hand in eine Jackentasche um ein Messer zu ziehen. Da fielen, fast im Gleichtakt, vier Schüsse. Mit einem leisen Stöhnen brach Heero Yuy daraufhin zusammen und starb binnen weniger Sekunden. „Hey“ erklang es, als sich ein Gewicht auf Heero legte. „Hey!“, säuselte es leise zurück und der Vampir legte seine Arme um Duo. „Ganz schön eng hast du es hier.“ „Und es ist kühl.“, bemerkte Heero und küsste Duo. Der Langhaarige erwiderte den Kuss und fuhr mit den Händen über Heeros kalte Wangen. „Lass mich trinken und dich lieben. So eng hatten wir es noch nie!“ Duo gluckste und rieb ihre Nasen aneinander. „Außerdem wäre es irgendwie passend.“ Vorsichtig, damit sie nirgendwo wirklich anstießen, drehte der Vampir sie und grinste. „Wer sollte sich schon an uns stören?“ „Die Toten sicher nicht“ stimmte Duo zu und drehte den Kopf zur Seite, um den Hals zu entblößen. „Ich liebe dich!“, schnurrte Heero ihm ins Ohr und liebkoste die Vene unter der Haut. „Und das nicht nur wegen deinem Blut!“ Duos Hände fuhren in seine Haare und drückten den Kopf so dichter an den Hals. „Mein Heero.“ Da biss der Vampir zu und labte sich an dem roten Saft, der sie beide immer mehr miteinander verband. Ebenso begann er den Körper unter sich zu liebkosen und drängte regelrecht darauf, dass sich dessen Kleidung in Luft auflöste, weil er selbst unter dem Leichentuch, bis auf einen kleinen Zettel am Zeh, nichts trug. Tatsächlich schmolz Duos Kleidung geradezu davon, als hätte er Heeros Gedanken lesen können. Inzwischen geübt, ließ sich der Jüngere zwischen die Beine des Engels nieder um sie in einem Akt der Leidenschaft zu vereinen, während er weiter trank. Duo hatte nicht viel Platz für seine Beine, weshalb er, so gut es ging, versuchte sie über Heeros zu legen. Aufgrund der Situation und ihrer Bequemlichkeit, war ihr kleines Vergnügen schnell vorbei, dennoch kuschelte sich Heero noch etwas auf seinen Liebsten. „Bevor wir gehen, würde ich mich draußen gern strecken.“ „Draußen? In der Leichenhalle?“ „Wo sonst?“ Duo kicherte. „Meine eigene wandelnde Leiche.“ „Als Engel des Todes solltest du so etwas besitzen!“, bemerkte Heero und öffnete mental den Verschluss, der die Tür seiner Leichenkühlzelle geschlossen hielt. Dann schubste er sie beide an und die Barre auf der sie lagen, rollte hinaus. „Hui“ gluckste der Ältere, kaum dass sie draußen waren. „Das ist lustig!“, bestätigte auch Heero und rollte sich so von Duo runter, dass er direkt von der Barre aufstehen konnte. „Nackt in einer Leichenhalle. Ich muss gestehen, da bin selbst ich nicht drauf gekommen, in den fünftausend Jahren, in denen ich nun ‚erwachsen’ bin.“ Lächelnd rutschte Duo von der Barre runter. „Tja, dafür und für viel mehr Unfug, hast du jetzt mich!“ Heero zwinkerte ihm zu und zog sich den Zettel vom Zeh um diesen auf seine Barre zu legen. „Wie gut, dass wir viel Zeit haben, um den Unfug anzustellen.“ Duo schüttelte sich und war sogleich wieder angezogen. „Und was soll ich jetzt tragen?“, wurde er lieblich gefragt. „Du willst nicht so bleiben?“ „Was sollen denn die Leute sagen, die mich so sehen?“ „Sie werden sagen, dass ich ein Glückspilz bin.“ Heero lachte und küsste Duo. „Stimmt, da hast du Recht!“ Der Engel erwiderte den Kuss und fuhr mit seinen Händen über Heeros Schenkel, die kurz darauf in eine Jeans gehüllt waren. „Angenehm!“ „Shirt oder Hemd?“ „Shirt.“ Heero schloss die Augen und genoss, was Duo tat und vor allem diese unglaubliche Kleidung auf seinem Körper. Es war als würde der Stoff aus Duos Fingern fließen, bevor er federleicht Heeros Körper umhüllte. „Du hast deinen Job verfehlt!“, bemerkte Heero danach leise und brachte den Langhaarigen damit zu lachen. „Darf ich mich vorstellen? Duo Maxwell, Schneider des Todes!“ „Dann lass uns ein neues Heim suchen…“ „Ein Heim…“ Duo ließ das Wort auf der Zunge zergehen. „Das klingt schön.“ „Unser Heim.“, verbesserte Heero. Der Engel nickte und legte die Arme um den Vampir. „Dann lass uns unser Heim suchen.“ „Besondere Wünsche?“ Duo begann zu grinsen. „Ein sehr großes Bett!“ Lachend wurde ihm in die Seite gekniffen. „Ich meine eher die Gegend.“ „Warm, aber nicht zu sonnig.“ „Das macht die Sache schwieriger.“ Heero überlegte auch wenn ihm nichts einfiel. „Lass uns einfach zusammen suchen.“ Er nickte und hielt sich an Duo fest, genau dann, als ein Knacken der Tür zu hören war, weil jemand hinein kommen wollte. „Südamerika!“ Kapitel 12: Ein kleines Extra nach dem Epilog --------------------------------------------- Hi :) wir hatten ziemlich viel Spaß an dieser Geschichte, auch wenn es schon einige Jahre her ist, als wir sie geschrieben hatten. Deshalb haben wir nach dem Epilog auch noch ein paar kleine Outtakes geschrieben. Eben Dinge, die noch irgendwie mit der eigentlichen Idee zu tun haben, kleine Szenen die wir nicht unterbringen konnten, aber schreiben wollten, ect. Diese möchten wir euch natürlich nicht vorenthalten! Und hier ist der erste kleine Extra, Duos und Wufeis erste Begegnung. Viel Spaß! ___________________________ Begegnungen der tödlichen Art Ein Seufzen verließ die Kehle des erfahrenen Todesengel Trowa, der genervt das Bett verließ, das er gerade mit einem warmen, scheinbar markenlosen Körper geteilt hatte. Seit Jahrhunderten schon musste er zur selben Zeit aufstehen, denn so viele Jahre unterrichtete er seinen jüngsten Bruder Duo bereits in ihrer Tätigkeit. Das Einsammeln der Seelen war eine wichtige Arbeit um das Gleichgewicht im Universum zu erhalten und jeder wusste, dass ihr Vater der Tod in ferner Zukunft einmal das Leben selbst einsammeln würde. Doch bis dahin würde wohl noch sehr viel Zeit vergehen. Zeit in der die ganzen Kinder des Todes, seinen Anweisungen folgen würden und die Seelen der Verstorbenen in die große Halle bringen würden, wo dann entschieden wurde, wer in die Hölle und wer in den Himmel käme. Der Tod selbst war nämlich nicht in der Lage das Reich der Sterblichen zu betreten. Trowa fragte sich, ob Duo der letzte seiner Brüder sein würde. Der Tod hatte ihn und seine Brüder alle selbst erschaffen und sie waren so ‚geboren‘ worden, wie sie eben waren. Doch Duo war anders. Ihr Vater war ganz offensichtlich auch seiner, nur das Duo einmal einen kleinen Körper besessen hatte, der zu seiner jetzigen vollen Größe herangewachsen war und ihr Vater liebte ihn von allen am meisten. Trowa verließ ein grollendes Seufzen, als er hörte, wie bereits an seine Zimmertür geklopft wurde und er die Stimme seines jüngsten Bruders vernahm, der ihn zur Arbeit abholen wollte. Unwillig öffnete Trowa seine Zimmertür, nur um auf wild herumfliegende braune Wellen zu starren, die auf und ab wippten. „Trowa! Trowa! Trowa! Ich hab die Liste! Wir können los!“ Der Älter zog eine Augenbraue hoch und warf noch einen Blick zurück auf sein Bett. „Bist du denn bereit?“ „Ich bin iiiiimmer bereit, Trowa!“, quengelte der Kleinere, der nun unter den Fluten von Haaren zum Vorschein kam. Trowa seufzte und fasste einen inneren Entschluss, weshalb er nickte. „Dann bist du soweit und darfst heute das erste Mal die Liste allein abarbeiten.“ Duo bekam große, leuchtende Augen, als er das hörte. „Echt jetzt??“ Der ältere Bruder nickte, hob aber warnend einen Finger. „Bedenke aber die wichtigsten Regeln, immer!“ „Ja, ja! Ich werde unglaublich professionell sein, versprochen!“ „Denke immer daran, jede Seele, der Reihe nach, wie sie auf der Liste stehen, einzusammeln.“, wiederholte Trowa dennoch. „Beeile dich aber, denn es grenzt an Quälerei, wenn du eine Seele warten lässt. Führe sie dann auf direktem Wege in die Halle. Streiche ihren Namen und setze deine Arbeit fort.“ „Jaha! Ich weiß, was ich machen muss, Trowa!“ Aufgeregt hüpfte Duo von einem Fuß auf den Anderen. „Kann ich jetzt??“ „Ich verlass mich auf dich, dass alles gut läuft.“, erklärte der Ältere. „Du weißt wie wütend Vater werden kann, wenn etwas schief läuft. Denk an Atlantis.“ „Auf mich ist Papa nie wütend.“, kommentierte Duo das gelassen, bevor er sich streckte und Trowa einen Kuss gab. „Ich werde alles gut machen, versprochen!“ Trowa schnaubte und machte ihm die Tür wieder vor der Nase zu. Duo quiekte vor Freude und stürmte davon. Als der junge Todesengel im Reich der Sterblichen an kam war es Nacht. Der Himmel war sternenklar und keine Wolke verhinderte die Sicht auf den vollen Mond, weshalb es verhältnismäßig hell war. Duo hatte nicht die geringste Ahnung, wo auf der Welt er war, doch es kümmerte ihn auch nicht, da ihn die Liste zu den Seelen führen würde, er musste sich also nicht auskennen. Kurz darauf sah er bereits wie ein Mensch mit diebischer Freude von einem Vampir durch die Nacht gejagt wurde. Es war dabei ganz deutlich, dass der Mensch keinerlei Chance gegen das übernatürliche Wesen hatte, doch dieser mochte es offensichtlich mit seinem Essen zu spielen. „Ah!“, entwich es Duo erfreut, als er realisierte, dass die Seele, die er abholen sollte, zu der Beute des Vampirs gehörte. Fröhlich und unbekümmert folgte er ihnen also. Als der Vampir keine Lust mehr auf sein Spiel hatte, fing er den jungen Mann, den er jagte, in übermenschlicher Geschwindigkeit ein und biss in seinen Hals. Duos violette Augen weiteten sich erstaunt, als er das sah, denn auch wenn er Seelen einsammelte, so hatte er doch nie den Tötungsakt erlebt. Ganz fasziniert trat er näher, ohne darauf zu achten sich für den Vampir unsichtbar zu machen. Als Duo schließlich bemerkt wurde, erschrak der Vampir und zog abrupt seine Zähne aus seinem Opfer, auch wenn er ihn weiter festhielt. Wie erstarrt blickte er dann den Todesengel an. Der sah ihn noch immer fasziniert an und es dauerte, bis er realisierte, dass sein Blick erwidert wurde. „Oh…Oh!!“ Während der Mensch sehr blass und keuchend, fast schon kaum noch anwesend, in den Armen des Vampirs hing, erzitterte dieser und hauchte ehrfürchtig: „Shinigami.“ „Hö?“ Überrascht deutete Duo auf sich selbst. „Du kennst mich?“ Der Vampir nickte und ließ den Menschen fallen, bevor er vor dem Todesengel auf die Knie ging, wagte aber nicht noch ein Wort an das mächtige Wesen zu richten. Jenes bemerkte nun aber, dass seine Zielperson noch lebte. „Oh je! So geht das aber nicht!“ Langsam erhob sich der Vampir, denn er wusste sofort um was es ging. „Dann tötet ihn doch, mein Herr.“ „Was?“ Duo schien nicht zu verstehen, was der Vampir ihm da anbot. „Ich??“ „Es steht mir nicht zu, euch eure Beute streitig zu machen.“, erklärte der Vampir unterwürfig. „Meine was??“ Als sei der Mensch ein Stück Papier, hob der Vampir ihn hoch und hielt ihn dem Todesengel entgegen. „Eure Beute.“ „Ähm.“ Verwirrt kratzte Duo sich durch die wilden, langen Haare. „Ich glaube es gibt hier ein Missverständnis. Ich brauche nur seine Seele und die kriege ich nicht, wenn er lebt.“ „Es steht mir nicht zu, euch eure Beute streitig zu machen.“, erklärte der Vampir aber erneut, was er bereits einmal getan hatte. „Aber das machst du gerade! Wie soll ich denn seine Seele einsammeln, wenn du ihn nicht fristgemäß umbringst??“ Duo begann sich die Haare zu raufen. „Mein erster Auftrag und dann so was! Papa wird mich sicher nie wieder raus lassen!“ „Indem ihr ihn töten?“, fragte der Vampir im Gegenzug vorsichtig, der Duos benehmen doch recht eigenartig fand. „Ich??“, fragte der Todesengel richtig schockiert. „Aber ich töte doch nicht!“ „Ihr seid doch ein Shinigami?“, fragte der Vampir nun verwirrt weiter. „Und Shinigami sind mit die mächtigsten Wesen und nehmen sich, wer auf ihrer Liste steht.“ Duo nickte da. „Wer auf unserer Liste steht stirbt und wenn er tot ist kommen wir und sammeln seine Seele ein, um sie ins Jenseits zu bringen.“ Ihm wurde der halb tote Mensch nun entgegen gehalten. „Dann will ich euch eure Beute nicht nehmen.“ Frustriert schrie Duo da auf. „Du machst mir Scherereien! Was soll ich denn mit einem lebenden Menschen der längst tot sein sollte?? Ich bekomme so Ärger wenn ich seine Seele nicht einsammeln kann!“ Zitternd vor Angst warf sich der Vampir wieder vor ihm auf die Erde und riss den Menschen mit sich. Doch er begann zu verstehen. „Ihr könnt oder ihr dürft ihn nicht töten?“, fragte er leise. Damit machte er Duo für einen Moment wirklich sprachlos. „Ich… beides vielleicht? Ich weiß es wirklich nicht, aber ich frage Papa für dich, wenn ich Feierabend habe.“ „Wer ist denn euer Vater?“ „Na, der Tod.“ Duo konnte den Vampir laut schlucken hören, bevor dieser unterwürfig anbot den Menschen nun für ihn zu töten. „Wirklich? Oh, das wäre großartig!“ „Habt ihr einen besonderen Wunsch?“, wurde Duo nun gefragt. „Soll ich ihn auseinander reißen? Das Genick brechen? … oder darf ich mein Essen beenden?“ Vor Aufregung wurde Duo ganz rot. „Ähm…ich glaube er sollte durch deinen Biss sterben.“ „Danke, mein Herr!“, erklärte der Vampir unterwürfig und erhob sich wieder auf seine Knie um dort sein Mahl genüsslich zu beenden. Mit unverhüllter Faszination wurde er dabei von dem Todesengel beobachtet, der erleichtert ausatmete, als das Leben aus dem Menschen wich. Schließlich war der Körper leblos in den Armen des Vampir und eine völlig aufgelöste und verängstigte Seele stand zwischen ihm und dem Shinigami. Für die Augen des Vampirs war sie unsichtbar und Duo ignorierte sie, um lieber seiner neuen Bekanntschaft zu applaudieren. „Großartig! Dankeschön!“ „Ich bin immer gern zu diensten.“, erklärte der Vampir und senkte sein Haupt. „Jetzt muss ich aber die Seele wegbringen, bevor ich wirklich noch in Zeitnot komme.“ „Ich werde euch nicht aufhalten.“, versicherte der Vampir und blieb in seiner tiefen Position. Duo wollte nach der bibbernden Seele greifen, um sie schnell ins Jenseits zu schleifen, als ihm etwas auffiel. „Oh! Ich hab ganz vergessen nach deinem Namen zu fragen!“ „Wufei, Herr.“, erklärte der Vampir ruhig. Von einer übermenschlichen Kraft wurde der Unsterbliche auf die Füße gehoben. „Schön dich kennen zu lernen, Wufei!“ Duo strahlte und drückte, zum Abschied, seine Lippen auf die des Vampirs. „Wir sehen uns!“ Mit offenem Mund starrte dieser ihm nach. „Tun wir?“ Duo winkte ihm und griff sich die jammernde Seele. „Ach übrigens, meine Name ist Duo!“ Überrumpelt blieb Wufei zurück, als Duo verschwand und schüttelte den Kopf. So etwas hatte er in den ganzen tausend Jahren seiner Existenz noch nicht erlebt. Mit ordentlicher Verspätung tauchte Duo zur selben Zeit in der großen Halle des Jenseits auf, um seine jammernde Seele wieder los zu werden. Da wurde er bereits von seinem älteren Bruder Trowa erwartet, der nicht ganz so gut aussah, wie er es sonst tat. „Duo! Wo bist du denn gewesen?“ „Tut mir leid! Er hat sich mit dem Sterben Zeit gelassen!“, rief der junge Todesengel und schob die Schuld auf die verspätete Seele. „Es ist alles durcheinander, deinetwegen.“, ließ Trowa das überhaupt nicht zu. „Du hast ihn zu spät gebracht!“ Er schnaubte und griff sanft nach der Seele um sie zu beruhigen. „Wie kannst du die Seele nur so aufgewühlt herbringen?“ „Hey! Es ist ja wohl nicht meine Schuld, dass er eine hysterische Memme ist!“, maulte Duo da und verschränkte die Arme vor der Brust. „Was hast du nur mit ihm angestellt? Ich hätte dich nicht allein gehen lassen dürfen.“, stellte Trowa fest, bevor er professionell für Frieden bei der Seele sorgte. „Wir haben jetzt auch noch ne Menge aufzuräumen.“ „So spät war ich nun auch nicht.“, grummelte der Langhaarige. „Wie dem auch sei, wir bringen ihn jetzt in den Himmel und danach werde ich dir die nächsten Jahre wieder helfen.“, bestimmte der Ältere. „Was?? Aber ich hab es doch geschafft die Seele herzubringen!“ „Aber du bist zu spät! Vater ist verstimmt.“, erklärte Trowa, der bereits eine Standpauke bekommen hatte, vor allem, da er Duo unerlaubt hatte allein ziehen lassen. „Das ist doch aber nicht meine Schuld! Du hast mir nie erklärt, was ich machen muss, wenn einer nicht rechtzeitig stirbt!“ Trowa zog eine Augenbraue hoch, als er sich und die Seele bereits in die richtige Richtung drehte. „Und warum ist das passiert?“ Unschuldig wurde der Ältere angesehen. „Na, weil der Vampir mittendrin aufgehört hat.“ „Wie kam es denn dazu?“, fragte Trowa interessiert und hellhörig, da er wusste, das konnte keine natürliche Ursache haben. „Na, weil ich…oh…ich glaub ich hab doch was falsch gemacht, Trowa…“, gab der Kleinere da kleinlaut zu. „Ich höre.“ Nervös sah Duo zu Boden. „Er hat mich…möglicherweise…gesehen…“ Mit verzogenen Mund ließ sich Trowa erzählen, was passiert war, bevor er dem Jüngeren eine Standpauke hielt. Schamvoll sah der Jüngere zu seinem Bruder auf. „Es tut mir leid, Trowa.“ Jener seufzte. „Wir bügeln das jetzt aus und dann hast du mich die nächsten hundert Jahre weiter an deiner Seite.“ „Waas?? Aber Trowa ich mach es auch nicht wieder!“ „Das war nicht meine Entscheidung.“, erklärte Trowa ruhig. „Vater gab die Anweisung.“ „Aber, aber…“ „Es war sein Befehl.“ Trowa deutete auf die Seele. „Und jetzt lass uns ihn fortbringen, damit er seinen Frieden wahrhaft findet.“ „Ja, ja.“, murmelte der Jüngere niedergeschlagen. „Bringen wir es hinter uns.“ Vor seinen Augen verschwand nun sein Bruder mit der Seele an der Hand und machte sich auf zum Eingang des Himmels. Duo schmollte leicht, folgte ihm aber. Sie gingen über einen langen Flur, der von der Eingangshalle weg und zum Vorhimmel führte. Natürlich gab es auch die andere Richtung, welche den Eingangsbereich mit der Hölle verband, doch dort entlang mussten sie nicht. Der Flur wurde links und rechts von hohen Säuseln begleitet, die mit geschlossenen Wänden miteinander verbunden waren. Außerdem war es freundlich hell, auch wenn nirgendwo Lichtquellen zu finden waren. „Müssen wir ganz mit in den Himmel? Es ist so öde da.“, beschwerte sich da auch schon Duo. „Wir geben ihn am Eingang ab.“, versicherte Trowa und grinste undefinierbar. „Gut, ich hab nämlich keine Lust mich durch die Wolkenschwaden zu kämpfen.“ „Kannst du immer noch nicht auf ihnen laufen?“, fragte der Ältere fast schon genervt und sah Duo kopfschüttelnd an. „Ich will es auch gar nicht.“, maulte Duo zurück. Trowa seufzte. „Benimm dich, Duo. Wir haben eine Seele bei uns und es ist ihr gegenüber nicht fair, wenn sie beim Übergang keine Ruhe finden kann.“ Der Jüngere grummelte noch einmal und löste dann die verschränkten Arme. „Ist ja gut.“ Nach einer Weile tat sich der Flur zu einer großen Halle auf, an dessen Ende sich ein riesiges, wunderschönes Tor befand, vor dessen Eingang einige Engel versammelt waren. „Yo!“, rief Duo und hob zum Gruße die Hand. Peinlich berührt ging Trowa an ihm vorbei und zählte dabei innerlich bis 20.000 um ruhig zu bleiben. Vor den Engeln blieb er dann stehen und deutete auf die Seele neben sich. „Wir bringen einen Ruhenden, der die Tore des Himmels durchschreiten darf.“ Ein zarter, blonder Engel, der Duo irgendwie bekannt vorkam, lächelte Trowa lieblich an und richtete dann das Wort an ihn: „Wir nehmen uns ihrer an und werden sie zur Ruhe bringen.“ Ehrerbietend senkte der Shinigami kurz sein Haupt, bevor er die Seele an den Engel weiterreichte, dabei zierten seine Wangen eine kaum merkbare Röte und er fing den Blick des Blonden einen Moment länger als nötig ein. „Wir danken euch und hoffen das Beste für sie.“ Verwirrt sah Duo zwischen seinem Bruder und dem Engel hin und her, bevor er von Trowa bereits wieder zurück gezogen wurde. „Wir haben noch viel zu tun.“, erklärte Trowa und wurde einen Schritt schneller. „Tro?“, fragte Duo, als sie den Vorhimmel wieder verließen. „Ja?“ „Die Flügel von dem kleinen, blonden Engel…“ Trowa runzelte die Stirn und richtete seinen Blick auf Duo. „Was ist damit?“ „Das sind doch dieselben Federn, wie die, die an deinem Bettpfosten hängen, oder etwa nicht?“ „Wie kommst du denn auf den Blödsinn?“, fragte der Ältere mit gerunzelter Stirn nach, innerlich erleichtert, dass er keine Krankheit bei dem Engel übersehen hatte. „Wessen Federn sind es dann?“ „Da sind überhaupt keine Federn, Duo. Da irrst du dich.“ „Doch natürlich, die hängen da schon seit Jahrzehnten!“ Gerötet wurde Trowa schneller mit seinen Schritten. „Ich habe keine Federn an meinem Bett, Duo!“ „Aber ich hab sie doch gesehen!“ „Wir haben noch viel zu tun.“, kam der Ältere nun wieder zu ihrer Aufgabe zurück und wechselte somit das Thema. „Du bist eine Spaßbremse, Trowa.“ „Und wir haben keine Zeit.“, fügte jener nun noch an. „Du willst nur nicht mit mir reden!“ „Wo nichts ist, kann man nichts besprechen.“ Trowa hielt seine Hand offen. „Liste!“ Duo streckte ihm die Zunge raus und reichte ihm dann die Liste. „Das ist ja doch eine ganze Menge.“, murmelte der Ältere und sah ihn erwartend an. „Herodes, steht hier als nächstes. Seltsamer Name…“ „Ist bestimmt ein Römer. Die heißen alle komisch und manche tragen diese hübschen Röckchen.“ „Dann komm.“ Trowa nickte entschlossen und verschwand im Nichts. Ende Epilog: -------- „Hm…himmlisch…“ murmelte Duo, dessen Gesicht den einzigen Sonnenstrahl einfing, den es auf ihrem Grundstück gab. „War meine Idee nicht hervorragend?“, murmelte es aus dem Hintergrund unter dicken Blättern versteckt. „Es war die absolut beste Idee.“ Zufrieden rutschte Duo aus seiner Hängematte und trottete zu seinem, im Schatten sitzenden, Partner. Der zog ihn an sich und küsste ihn. „Es ist nur manchmal etwas langweilig…“ „Sagt der Mann, der Tag ein und Tag aus vor seinem Laptop hing!“ „Du glaubst gar nicht, wie interessant das sein kann! Hast du es mal versucht?“ „Du hast mir doch gezeigt, wie das Internet funktioniert.“ „Ja, aber du weißt doch noch lange nicht alles!“ Heero lachte und schaukelte Duo auf seinem Schoß, auf den er ihn gezogen hatte. „Wenn ich dir zu langweilig bin, kannst du dir dein Internet doch her holen“ murmelte Duo, während er Heero durch die Haare strich. „Nein, das bist du nicht!“, versicherte der Vampir. Er drückte den Todesengel fest an sich und ließ diesen spüren das es genau so gemeint war. „Es ist nur mein Instinkt, der mich etwas unruhig bleiben lässt.“ „Du willst jagen“ erkannte Duo, was in seinen Augen stand. „Ja?“, fragte Heero unwissend, da Treize ihm viel zu genau eingetrichtert hatte, seine vampirischen Eigenschaften zu beherrschen. „Ich kann es sehen.“ Duo beugte sich vor und küsste Heeros Augenlider. „Tief in dir drin.“ „Ich hab dir aber etwas versprochen.“, lehnte Heero das aufflackernde Angebot ab. Denn er wollte Duo treu bleiben, im Blut und in ihrer Beziehung. „Und wenn ich dir sage, dass es ok ist?“ „…sind wir mitten im Urwald von Südamerika.“, stellte der Vampir grinsend fest. „Hier gibt es so viel Leben, Heero“ erwiderte der Ältere amüsiert. „Auch menschliches.“ „Ja, in ungefähr 100km ist ein kleiner Stamm Indianer.“, bemerkte Heero, der schon deren Duft nicht mochte. „Von denen spreche ich nicht.“ „Nein?“ „Erinnerst du dich an den blonden Polizisten?“ Der Kurzhaarige nickte. „Wie hieß er noch… Zechs?“ „Genau den meine ich.“ Duo lächelte ihn amüsiert an. „Er hat eine kleine Schwester. Sie wuchsen bei unterschiedlichen Adoptiveltern auf, haben aber innigen Kontakt.“ „Und worauf willst du hinaus?“ Heero runzelte die Stirn. „Machst du doch einen kleinen Job für Daddy?“ „Nicht doch!“ Der Vampir wurde geküsst. „Sie engagiert sich in der Wohlfahrt und rate mal wo sie momentan arme, hungernde Kinder besucht?“ Auf einmal blitzte etwas gefährliches in Heeros Augen auf. „Und du meinst, ich sollte mein Zeichen auf sie setzen um den guten Cop ein bisschen zu erschrecken?“ „Willst du behaupten, dass dir das nicht gefallen würde?“ „Hab ich nie gesagt…“ Er ließ seine Fangzähne aufblitzen und richtige Freude spiegelte sich in seinen Augen wieder. „Findest du sie oder willst du einen kleinen Tipp?“ „Wenn du mich schon mit einer echten Jagt lockst, dann lass mich alles machen, ja?“, bat Heero schon alles im Kopf durchgehend. „Willst du die Nacht abwarten?“ Der Kurzhaarige nickte. „Ja, ich will es doch voll auskosten!“ „Soll ich dich solange ablenken?“ „Damit ich irgendwas vergesse diese Nacht?“, fragte Heero skeptisch nach. „Nein, nur damit ich auch noch etwas von diesem Tag habe.“ „Das musst du mir aber erst einmal so schmackhaft machen, wie die Jagt.“, stellte er klar. In Rauchschwaden löste sich Duos Kleidung von seinem Körper, inklusive seines Haarbandes. „Lecker…“, bemerkte der Vampir, ging aber nicht weiter darauf ein. Duo rekelte sich auf seinem Schoß und löste dabei die Haare aus seinem Zopf. „Ach Schatz…“, stöhnte der Vampir nun frustriert. Duo grinste, da er Heeros Reaktion unter sich fühlte. „Ich hab da noch etwas zu bieten.“ „Mh?“, fragte der Jüngere blinzelnd nach. Für einen Moment war Duo irritiert über seinen abwesenden Verstand, doch dann lächelte er wieder verführerisch und fuhr sich mit den Zeigefingern über den Hals, den er leicht aufkratzte. Nun hatte der Engel den kompletten Vampir bei sich, der sich gierig über die Lippen leckte. „Tiefer!“ Duos Finger kratzen weiter, sodass nun etwas mehr Blut hervor trat. Als Heero aber glaubte zu sehen, wie der Ältere etwas das Gesicht verzog, hielt er dessen Hand sanft fest. „Ich mach das schon!“, hauchte er zischend und hob sich Duo so zurecht, dass er seine Lippen an dessen Hals legen konnte. Dort heilte er mit seiner Zunge erst einmal die Verletzung, bevor er seine Zähne in das zarte Fleisch stieß und sie wieder heraus zog um den roten Saft, der sofort aus der Haut und zum Schlüsselbein lief, aufzulecken. „Heero“ hauchte Duo erregt und fuhr mit den Fingern in die dicken, braunen Haare. „Du schmeckst so gut!“, knurrte der Vampir zurück und folgte mit seiner Zunge der Blutspur. „Nur für dich“ versicherte Duo heiser, während er seinen Hintern verführerisch auf Heeros Schoß rieb. Der stöhnte daraufhin und blies seinen kühlen Atem über die feuchte und heiße Haut. „Quäl mich nicht!“ Duo hob seinen Hintern an, unter dem nun Heeros Hose verschwand. Als er sich wieder niederließ, fühlte er wie sich ihre Härten aneinander rieben und der Vampir stöhnte. „Willst du mich?“ „Mehr als alles andere!“ Heero fuhr mit seinem Finger über Duos Hals um das noch immer langsam sickernde Blut auf diesem aufzufangen und ihn sich dann verführerisch in den Mund zu stecken. „Beweise es mir!“ Da hob der Jüngere den Engel wieder an und stellte ihn auf seine Füße um ihn umzudrehen und seine Hüfte festzuhalten. „Stütz dich am Baum ab!“ Duo leckte sich über die Lippen und handelte dann Heeros Anweisungen entsprechend, wobei er ihm seinen Hintern einladend entgegenstreckte. Sofort drückte sich der Vampir von hinten an den Älteren und überdeckte dessen Nacken mit brennenden Küssen. „Gut so!“ Dann bewegte er sich an ihm. Der Engel begann wimmernde Geräusche von sich zu geben. Seit er mit Heero die Wonnen der Fleischeslust kennen gelernt hatte, konnte er, wenn erst einmal in Fahrt, nicht mehr genug davon bekommen. „Heero, bitte!“ „Shhh…“, hauchte Heero und küsste sich über die Wirbelsäule. Ebenso griff er um Duo, damit er dessen Härte in seine Hand nehmen konnte. „Bei allem Mächtigen! Nimm mich!“ „Sollen wir wirklich so schnell beginnen?“, keuchte Heero zurück. „Willst du mich etwa leiden lassen“ stöhnte der Ältere und drückte sich seiner Hand entgegen. „Das könnte ich nie!“, versprach Heero nun und vereinigte ihre Körper. Ein animalischer Laut verließ Duos Kehle, die er mehr entblößte, weil er den Kopf nach hinten streckte. „Sing für mich!“, grollte der Vampir ihm nun ins Ohr und bewegte sich, während seine Zähne danach in das ihm dargebotene Fleisch gestoßen wurden. Duos Stimme bebte, als er Heero verkündete, wie sehr sein Körper und seine Seele ihre Verbindung genossen. Ein Grund mehr, warum Heero ihm mit all seinem Können aufs äußerste verwöhnte. Im Schatten der großen Bäume bewegten sie sich so im Einklang ihrer Körper. Ihre Stimmen drangen hin bis zu den Tieren, die immer einen respektvollen Abstand zu den seltsamen Kreaturen hielten, die seit einiger Zeit ihren Regenwald bevölkerten. Es kam schließlich, dass Heero einen blutbesudelten Engel in den Armen hielt und mit ihm auf dem Boden kuschelte. „Du bist undicht!“ „Ich glaube du hast mir ein Leck geschlagen.“ Ganz zärtlich fuhr der Vampir nun mit seiner Zunge all die Stellen ab, die er zuvor bei ihrem Spiel gebissen hatte und heilte sie. „Ich glaub, das ist besser.“ „Ich laufe noch wo anders aus“ hauchte ihm da sein Liebster zu. „Ist das jetzt eine Beschwerde?“, raunte Heero zurück. „Eher eine Aufforderung.“ „Wir sehen uns dann später.“, kam es entschlossen von dem Vampir, der sich nun nach Einbruch der Nacht, endlich auf die Jagd begeben wollte. „Du rufst mich, wenn…wenn irgendwas ist, ja?“ „Es wird nichts sein!“, versicherte der Kurzhaarige. „Ich weiß…Es ist bloß eine Sicherheitsleine.“ Duo wurde noch einmal geküsst. „Mach dir keine Sorgen!“ Fest packte der Engel ihn da an den Schultern. „Wehe du magst sie!“ „Dann trinke ich eben einen Schluck mehr.“ Heero zwinkerte. „Und jetzt möchte ich los!“ „Ich warte hier auf dich.“ Er nickte und war mit einem Wimpernschlag verschwunden. Das Mädchen das er suchte würde eine Nuance des Duftes von dem Cop haben und diese kleine Spur müsste er finden. Es dauerte über eine Stunde, bevor er tatsächlich Witterung aufnahm. Doch dann zierte ein breites Grinsen sein Gesicht. „Hab ich dich!“ So schnell ihn seine Beine trugen, lief er zu einem Luxushotel und bekam problemlos Zugang zu der Präsidentensuite. Auf den ersten Blick war diese leer, doch es drangen Geräusche aus dem Badezimmer. Jemand summte dort einen ziemlich aus den Takt geratenen Popsong. Da begann Heero geräuschvoll an den vertäfelten Wänden zu kratzen. Abrupt verstummten die Geräusche im Bad. Das Kratzen wurde lauter und der Vampir machte sich dabei gemächlich auf dem Weg zum Telefon der Suite. Die Tür zum Badezimmer öffnete sich. „Ist…ist da wer?“ Nur das die Suite dunkel war und lediglich immer mal wieder von irgendwoher ein Geräusch erklang. Heero konnte ihre Angst riechen, als sie vergeblich versuchte den Lichtschalter zu betätigen. „Ich…ich warne sie! Ich kann mich verteidigen!“ Da fegte ein kühler Windhauch an ihr vorbei. Sie schrie entsetzt auf und taumelte durch die Dunkelheit. Dabei schlug sie mit dem Lockenstab um sich, den sie in der Hand hielt. Dieser wurde ihr kurz darauf aus den Fingern geschlagen und ein leises Lachen hallte durch den Raum. „Oh mein Gott…sie sind ein verrückter Serienkiller…“ entwich es ihr wimmernd, bevor sie die Arme um ihren Körper schlang, der nur in einen pinken Bademantel gehüllt war. „Oh nein, ich will nur, dass du deinem Bruder einen schönen Gruß von mir bestellst.“, kam es vom anderen Ende des Raumes, bevor sie zwei starke Hände von hinten an den Schultern packten. Sie schrie auf und trat, ganz automatisch, nach hinten aus. „Wir wollen doch artig sein!“, lachte Heero und stieß sie von sich. „Und jetzt, lauf!“ So schnell sie ihre Beine tragen konnten rannte sie zur Tür ihres Zimmers und wollte durch diese fliehen. Das Holz war jedoch fest verschlossen und etwas hartes drückte sie dagegen. „Wenn ich dich jetzt raus lasse, wirst du über die Feuertreppe fliehen, verstanden??“ Die junge Frau schluchzte und nickte dabei hektisch. „Alles! Nur lassen sie mich gehen…bitte…“ Sie wurde weggezogen und die Tür geöffnet. „Lauf!“ Sie lief so schnell sie konnte zu besagter Feuertreppe, wobei sie das Handtuch verlor, dass ihre blonden Haare umhüllt hatte. Heero hingegen folgte ihr gemächlich und trank bereits mit seinen Sinnen von ihrer Panik und dem damit verbundenen Adrenalin, das ihr Körper ausschüttete. Selbst wenn all das nicht gewesen wäre, hätte ihr Kirschshampoo sie jeder Anfängernase verraten. Schließlich folgte der Vampir ihr nach draußen in die Nacht und stellte mit eine kindlichen Freude fest, dass sie sofort in den Urwald neben dem Hotel gelaufen war. Dass das keine sehr kluge Entscheidung gewesen war, wurde ihr bereits nach mehreren Metern klar, als sie über eine hervorstehende Wurzel stolperte und ein leises Lachen hinter sich hörte. „So ungeschickt…“ „Bitte…“ flehte sie und rutschte über den Boden weiter. „Dein Bruder ist wesentlich härter im Nehmen!“, erklang es bester Laune neben ihr. „Z…Zechs…“ wisperte sie angsterfüllt und verwirrt. Da wurde sie mit einer Leichtigkeit angehoben, als sei sie ein Stofftier und auf die Füße gestellt, nur um das Antlitz ihres Verfolgers zu erblicken. „Ich sollte ihm Dank schuldig sein…“ „Ich…ich kann ihm alles ausrichten, nur bitte…töten sie mich nicht…“ „Oh, das habe ich nicht vor!“, versprach Heero und zog sie an sich, dabei beleckte er bereits seine Fangzähne und ließ seine Augen rot aufleuchten. „Oh…mein…Gott…“ entwich es ihr, bevor er seine Zähne in ihren Hals schlug. Der Vampir trank schnell und bemerkte noch schneller, dass menschliches Blut nichts im Vergleich zu dem des Todesengels war. Dennoch trank er so viel, dass ihr der Kopf schwirren musste und sie die nächsten paar Stunden nicht mehr auf ihren weichen Knien laufen konnte. Dann ließ er sie auf dem Waldboden zurück und verschwand binnen eines Wimpernschlages. Relena Darlian blieb liegen wo sie war, mit dem Blick zu den Sternen gerichtet und mit rasendem Herzen. „Bitte…komm zurück und töte mich…“ Etwas später in der Nacht kam Heero zurück zu Duo und war eindeutig betrunken. Angespannt trat der Engel ihm da entgegen. „Und?“ „Ich habe dem Cop meine Nachricht zukommen lassen!“, grinste der Vampir und zog ihn in seine Arme. „Hat sie geschmeckt?“ fragte ihn Duo da und versuchte sein Schmollen zu unterdrücken. „Nicht so gut wie du!“, versicherte der Berauschte und küsste ihn. „Versprichst du es?“ hauchte der Ältere gegen seine Lippen. „Ich schwöre!“, raunte Heero und lachte, bevor er Duo losließ und sich im Kreis drehte. „Aber es war rostig und matschig. Du bist unglaublich! Stark! Es ist unbeschreiblich von dir zu trinken!“ Dann lachte er. „Nur, dass mich ihr Adrenalin ein bisschen High macht…“ „Ein bisschen?? Heero, ich habe Menschen geholt, die an einer Überdosis gestorben sind und die waren ruhiger als du!“ „Entschuldige!“ Der Kurzhaarige kam zu dem Älteren und umarmte ihn. „Ich mag den Rausch nur ein bisschen genießen, das war genau was ich brauchte, du hattest Recht!“ „Hatte ich?“ Heero nickte grinsend. „Du hast gesagt, mein Körper muss jagen und genau das musste ich!“ „Geht es dir jetzt besser?“ „Ja!“ Er küsste Duo. „Du bist der Beste!“ Der Engel gurrte und schmiegte sich in Heeros Arme. „Ich will nur, dass es dir gut geht.“ „Das tut es!“ Heero lachte. „Und ich will dich glücklich machen, kann kommen was will!“ Duo strahlte ihn an und küsste ihn zärtlich. Als er dann aber erklären wollte, wie glücklich er war, ertönte die leise Melodie des kleinen Trauermarsches. „Ich glaube das ist mein Handy!“ „Du hast ein Handy?“ Der Vampir runzelte die Stirn. „Klar, wesentlich besser zur Kommunikation, als schreien.“ Duo löste sich von ihm, um in ihr kleines, selbst gebautes Haus zu laufen. Heero folgte ihm und war über das hochmoderne Gerät überrascht, dass Duo in die Hand nahm. „Wow, ich bin beeindruckt!“ Sein Partner ging gar nicht darauf ein, viel eher starrte er ernst auf das Handy. „Was?“, fragte Heero irritiert und versuchte ihm über die Schulter zu schauen. Duo drehte sich zu ihm um und suchte besorgt seinen Blick. „Es gibt Krieg!“ Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)