Meine Creepypastas von Sky- (Paranormale (Horror) Geschichten) ================================================================================ Parasit ------- Es hat vor ungefähr zwei Wochen angefangen, als ich zusammen mit meinen Eltern die Terrasse geputzt und die Spinnweben mit dem Besen entfernt habe. Ich möchte vorher noch sagen, dass ich schon immer eine Heidenangst vor diesen Krabbelviechern hatte, aber inzwischen kann ich meine Angst etwas unter Kontrolle halten. Solange sich die Spinnen nicht bewegen, die Insekten nicht urplötzlich hervorgeschossen kommen und auch nicht zu groß sind, bleibt es nur bei einem leisen Schrecken und ich kann mich zusammenreißen. Aber Spinnenweben zu entfernen, mit dem Wissen, dass ihr Konstrukteur noch da drin hockt und den Besenstil heraufgekrochen kommt, um auf meinen Arm zu gelangen, ist für mich die reinste Überwindung. Meine Eltern haben da nicht sehr viel Verständnis für diese Angst. Sie sagen immer nur „Jetzt stell dich mal nicht so an. So schlimm ist es ja nicht“. Dabei kriegen sie selbst einen Schrecken, wenn da so ein haariges, großes achtbeiniges Vieh ihnen vor die Füße krabbelt. Früher war es richtig schlimm gewesen. Da hatte mein Bruder noch eine riesige Gummispinne und die hatte er mir vor die Zimmertür gelegt. Ich hatte solch eine Angst, dass ich nicht das Zimmer verlassen konnte und mein Vater lachte sogar noch darüber. Den absoluten Höhepunkt hatten diese Demütigungen, als unsere Klasse einen Wandertag hatte. Im Museum war eine Spinnwebenausstellung und was bekamen wir zu sehen? Richtig, Spinnen! Ich dachte mir nur „Solange sie im Terrarium sitzen und nicht herauskommen, geht es ja noch.“ Aber dann kam dieser verdammte Kerl von der Museumsrundführung an und führte uns in den groß angelegten Garten. Dort bekam jeder eine Box und sollte Spinnen einsammeln. Das war für mich der absolute Todesschuss. Ich konnte schlecht vor versammelter Mannschaft sagen, dass ich furchtbare Angst vor Spinnen hatte. Immerhin wurde ich von meiner Klasse oft gehänselt und wenn sie von meiner Angst erfuhren, dann würde dieser Wandertag zum größten vorstellbaren Alptraum werden. Also versuchte ich, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Ich nahm meine Box und verkroch mich in eine abgelegene Ecke und tat so, als hätte ich mit meiner Suche überhaupt keinen Erfolg. Tatsächlich hatte ich Erfolg mit dieser Masche und keiner merkte etwas. Allerdings kam es dann doch ganz anders, als wir unsere Ergebnisse präsentieren sollten. Manche hatten schwangere Weibchen gefunden und eingesammelt. Diese waren besonders fett und groß vor allem. Immerhin hatten die meisten von ihnen direkt nach dem Sex ihren Partner gefressen! Der Museumsrundführer wies uns an, dass wir uns in den Kreis setzen sollten. Da ahnte ich schon Böses und bereitete mich innerlich auf die Flucht vor, falls es zu dem kommen sollte, was ich bereits ahnte. Tatsächlich trat dieser Fall ein: Der Kerl nahm die größte und dickste Spinne auf die Hand, ließ sie ein wenig herumkrabbeln und reichte sie im Uhrzeigersinn weiter. Allein schon eine krabbelnde Spinne zu sehen, versetzte mich in Panik. Wenn sie wenigstens still bleiben würde, hätte ich noch damit umgehen können, aber eine sich bewegende Spinne zu sehen, stellt für mich einen der größten Alpträume dar. Ich wandte mich an meine Klassenlehrerin und sagte ihr, ich müsste dringend zur Toilette, aber diese sagte „Wir sind eh gleich fertig. Da kannst du auch noch warten.“ Ich konnte nichts machen. Die Spinne war jetzt bei Marcel und der saß direkt neben mir. Schließlich hielt er sie mir direkt vors Gesicht und als sie dann noch auf seinem Handrücken herumkrabbelte, setzte bei mir alles aus. Ich sprang auf und lief schreiend und weinend davon. Natürlich machten sich meine Klassenkameraden einen Spaß daraus, mir hinterherzulaufen und mir Plastikspinnen oder lebende Exemplare in die Haare zu setzen. Ich bekam Panik, als sich das Tier in meinen Haaren bewegte und schließlich vor meinem Gesicht baumelte. Die Lehrerin konnte sie mir schließlich entfernen und ich flehte sie an, dass ich doch bitte nach Hause gehen könnte. Ich wollte nicht noch eine Sekunde länger dort bleiben. Aber sie hatte da wenig Verständnis für meine Situation. Sie sagte nur „Stell dich nicht so an. Bleib noch eine Weile, es wird dir sicherlich noch Spaß machen.“ Im Nachhinein hätte ich ihr am liebsten die Plastikspinne in den Hals gestopft, damit sie aufhörte, so einen Schwachsinn zu reden. Dieses Erlebnis habe ich bis heute nicht ganz verarbeiten können und ich konnte nie meine Angst vor Spinnen überwinden. Ich konnte sie höchstens kontrollieren, indem ich diese achtbeinigen Monster auf Abstand hielt. Alles, was ich dazu tun musste war, mich zu konzentrieren und nach diesen Tierchen Ausschau zu halten. Wenn ich sie rechtzeitig genug erspähte, konnte sie mich nicht überraschen. Aber leider gab es eine etwas dunkle Ecke und in der hatte es sich ein besonders großes Exemplar bequem gemacht. Und natürlich fiel sie sofort runter, als ich mit den Besen ranging. Sie fiel mir direkt auf den Kopf und ich spürte sofort dieses widerliche Kitzeln und Kribbeln, als würde sich etwas durch meine Haare bewegen. Ich schrie wie am Spieß und schüttelte meine Haare durch. Da sie sowieso nicht sehr lang waren, war sie schnell wieder draußen aber trotzdem hörte dieses Kitzeln nicht auf. Als würde sich da noch mehr Viehzeug auf meinem Kopf tummeln. Ich beugte mich sofort nach vorne und fuhr mir heftig durch die Haare, dass es mir die Frisur zerstörte. Doch es hörte immer noch nicht auf und so bat ich meine Mutter, dass sie mal nachsehen sollte. Sie sah auch gründlich nach, fand aber nichts Auffälliges. Keine Spinne, keine Fliege, keine Mücke, gar nichts. „Schatz, da ist nichts. Die Spinne ist raus. Versuch dich zu beruhigen, dann geht es weg.“ Aber das Kribbeln verschwand nicht. Ich fuhr mir immer wieder durch die Haare, um auch wirklich tausendprozentig sicherzugehen, dass da nichts mehr war, doch ich wurde den Gedanken einfach nicht los, dass da etwas auf meiner Kopfhaut krabbelte. Und das machte mir Angst. Als es selbst nach zwei Stunden nicht verschwand, entschied ich mich dafür, meine Haare zu waschen, damit dieses Jucken endlich weggeht. Sollte sich tatsächlich ein winziges Tierchen festgekrallt haben, nachdem ich es unzählige Male vergeblich loszuwerden versuchte, dann würde es garantiert mit Wasser weggespült werden. Und wenn nicht, dann würde der Fön den Rest erledigen. Doch selbst nachdem ich meine Haare gewaschen und trocken gefönt hatte, blieb dieses Gefühl, als wäre da noch etwas auf meinem Kopf. Ich ging zu meiner Schwester und bat sie, mal nachzuschauen. Meine Mutter war weitsichtig und hatte mit Sicherheit irgendetwas übersehen. Doch selbst meine Schwester als auch mein Vater fanden nichts. Ich musste mich wohl oder übel damit abfinden, dass dieses Kitzeln und Kribbeln nur Einbildung war und dass da wirklich kein Tierchen mehr herumkrabbelte. Trotzdem machte mich der Gedanke fast verrückt, es könnte trotz allem etwas in meinem Haar sitzen. Was, wenn es so lange drin bleibt, bis es seine Eier abgelegt hat und sich dann ein ganzer Schwarm auf meinem Kopf tummelte? Was, wenn ich Läuse bekomme? Ich konnte mit diesem Gedanken keine Sekunde mehr ruhig bleiben und rief deshalb beim Arzt an. Dieser sollte einen professionellen Blick drauf werfen und mir endlich sagen, was Sache ist. Immer wieder fuhr ich mir durchs Haar, kratzte mich an den Stellen, wo etwas kitzelte und wurde mit jedem Mal unruhiger. Den ganzen Tag hielt es so an und egal was ich tat, es ging einfach nicht weg. Im Gegenteil: Es wurde sogar noch schlimmer. Manchmal hatte ich auch auf meinen Armen das Gefühl, als wäre da ein Insekt, wenn auch nur ein winzig kleines. Ich gehe dann immer mit der Handfläche auf meinen Arm, um es wegzukriegen aber statt dass es aufhört, wird es manchmal sogar schlimmer. Es macht mich komplett verrückt und ich war deswegen heilfroh, als ich endlich den Termin beim Arzt hatte. Meine Arme sahen inzwischen nicht mehr schön aus. Ich hatte sowieso eine empfindliche Haut, die sofort rot wurde und anschwoll, wenn ich ein wenig kratzte. Inzwischen waren meine Arme so rot wie nach einem Sonnenbrand und überall hatte ich angeschwollene Stellen, als hätte mich eine Katze mit stumpfen Krallen in die Mangel genommen. Sie glühten und es schmerzte auch ein wenig, aber das Jucken war immer noch da. Inzwischen hatte ich auch Alpträume, in denen Insekten aus diesen angeschwollenen Stellen platzten und mir über den kompletten Körper krabbelten. Das machte mich total fertig und ich befürchtete schon, dass ich es mit Parasiten wie etwa Milben oder anderen Kriechtieren zu tun hatte. Während ich im Wartebereich saß, kratzte ich immer weiter und an manchen Stellen war die Haut bereits so wund, dass sie aufriss. Fr. Dr. Kentgens, meine Hausärztin, sah sich das an und riet mir, mich an einen Hautarzt zu wenden, der das näher überprüfen sollte. Einen Ausschlag hätte ich zwar nicht, aber man müsse natürlich sichergehen. Um den Juckreiz zu stoppen, verschrieb sie mir eine Salbe, die ich auf die wunden Stellen auftragen sollte. „Sind denn da wenigstens irgendwelche Krabbelviecher auf meiner Haut?“ „Nein, da können Sie ganz beruhigt sein. Aber was den Juckreiz betrifft, so muss der Hautarzt nachschauen.“ Mit gemischten Gefühlen machte ich einen Termin bei Dr. Wiland aus und hatte Glück: Ich konnte übermorgen in die Sprechstunde kommen. Zuhause rieb ich meine Arme mit der Salbe ein und auch Hals und Brustkorb. Ich hoffte, dass damit endlich dieser verdammte Juckreiz aufhörte. Die Salbe brannte an den offenen Kratzwunden und das wohltuende Gel war wirklich ein Segen und meine Mutter begann direkt, die Unterarme zu verbinden, damit ich nicht mehr so viel kratzte und damit die Hautrötung verheilen konnte. Trotzdem hörte dieses furchtbare Kitzeln nicht auf und ich war mir sicher, dass da wirklich kleine Tierchen auf meinem Arm waren. Oder noch schlimmer: Unter meiner Haut, in meinem Körper drin. Was, wenn eine Mücke auf meinem Arm gelandet und ihre Eier in meinem Körper abgelegt hat, nachdem sie mir das Blut ausgesaugt hat. Bei dem Gedanken wurde mir ganz anders. Zitternd starrte ich auf meinen Handrücken und sah entsetzt ein leichtes Zucken, so als würde sich etwas von unten gegen die Haut drücken. Entsetzt schrie ich auf und nahm eine Rasierklinge. Ich schnitt genau an die Stelle, wo ich diese Bewegung gesehen hatte und begann darin herumzustochern. Wenn da wirklich ein kleines Tierchen war, dann musste ich es sofort herausholen, bevor es auswuchs und auch seine Eier in mir ablegte. Doch alles, was zum Vorschein trat, war Blut. Das Tier musste sich ziemlich tief im Muskelgewebe befinden. Da ich aber nicht so einfach ins Muskelgewebe schneiden konnte, musste ich von der Idee ablassen, das Tier herauszuschneiden. Stattdessen rief ich noch mal beim Hautarzt an und sagte klipp und klar, dass da Parasiten unter meiner Haut sind. Die Sprechstundenhilfe seufzte und sagte nur, ich solle ins Wartezimmer gehen. Nach zwei Stunden Wartezeit wurde ich endlich ins Behandlungszimmer geschickt und wartete dort eine halbe Stunde, bis der Arzt kam. Etwas ungeduldig und auch ein Stück weit gereizt zeigte ich ihm meine Arme, die immer noch sehr gerötet und zerkratzt aussahen. Wieder sah ich für einen kurzen Moment etwas unter meiner Haut aufzucken und war mir hundertprozentig sicher, dass da etwas war. Ich zeigte ihm die Stelle, wo ich die Bewegung gesehen hatte. „Sehen Sie? Sehen Sie? Da ist etwas unter meiner Haut. Da sind kleine Tierchen, Parasiten! Ich hab sie schon seit vorgestern und sie machen mich langsam verrückt. Dieses verdammte Kitzeln auf der Haut hört einfach nicht auf und ich hab schon Salbe draufgetan. Können Sie etwas erkennen?“ Der Arzt sah sich das sehr gründlich an, nur leider war aufgrund der starken Rötung nicht sehr viel zu erkennen. Schließlich erklärte er beiläufig. „Da ist nichts. Was den Juckreiz betrifft, so kann dies verschiedene Ursachen haben: Trockene Haut zum Beispiel. Haben Sie schon mal etwas von psychosomatischen Symptomen gehört?“ „Wollen Sie mir etwa sagen, ich bin verrückt?“ „Nein, das natürlich nicht. Aber bei vielen Leuten äußert sich Stress durch körperliche Symptome wie zum Beispiel durch Magen- oder Kopfschmerzen.“ „Aber diese Bewegungen unter meiner Haut bilde ich mir doch nicht ein.“ „Tut mir Leid, aber ich kann nichts dergleichen feststellen. Sie hätten sonst einen Hautausschlag oder andere Symptome. Haben Sie Schmerzen in den Armen oder in der Magengegend?“ Ich verneinte die Frage und der Hautarzt erklärte mir, dass sich die meisten Parasiten durch Muskelgewebe fressen und man dadurch oft Schmerzen hätte. Außerdem reagierte der Körper meist mit Fieber oder anderen Symptomen gegen einen Parasitenbefall. Es wäre also ausgeschlossen, dass ich mir einen Parasiten eingefangen hätte. Vor allem, weil wir in einer sehr sauberen Wohngegend lebten und auch im Haus alles in Ordnung war. Die Gefahr, sich Läusen, Milben und andere Tierchen einzufangen, sei damit sowieso ziemlich gering. Also verließ ich die Praxis und hatte das Gefühl, meine Zeit verschwendet zu haben. Irgendwie schien mich der Hautarzt überhaupt nicht ernst genommen zu haben. Stattdessen meinte er, ich sei verrückt! In den nächsten Tagen wurde der Juckreiz immer schlimmer. Egal wie viel Salbe ich auftrug, es fühlte sich nach wie vor an, als krabbelten da kleine Insekten auf meinem Unterarm. Ich hatte versucht, es zu ignorieren und mich abzulenken, aber der Gedanke, dass eine Spinne oder etwas ähnlich Hässliches auf meinem Körper war, machte mir Angst. Ich konnte einfach nicht anders, als zu kratzen. Nachdem ich bei dem Hautarzt solch eine Enttäuschung erlitten hatte, machte ich mich am nächsten Morgen direkt auf den Weg zum Krankenhaus. Dort kam ich direkt ins CT, mit dem man sogar Bandwürmer erkennen konnte, aber auch da wurde nichts gefunden. Ich stand kurz vorm Durchdrehen. Ich bildete mir dieses Gekrabbel doch nicht ein. Der Juckreiz hörte selbst nachts nicht auf und hinderte mich am Schlafen. Ich kratzte immer stärker und riss mit meinen Fingernägeln blutige Kratzer, bis meine Unterarme erneut bandagiert wurden. Doch es waren nicht nur die Unterarme, die wie wild juckten. Auch am Hals und im Gesicht war ich mich ständig am Kratzen und auch am Kopf war es nicht besser. Ich wurde nachts von Alpträumen geplagt und wusste nicht mehr, ob ich jetzt nur einen Juckreiz hatte oder ob tatsächlich etwas auf mir herumkrabbelte. Die Panik ergriff mich schließlich, als ich trotz des Verbandes wieder das Gefühl hatte, da würde etwas in mir herumkriechen. Dieses Mal aber fühlte es sich an, als würden sich Würmer durch mein Gewebe fortbewegen. Ich erlitt einen Nervenzusammenbruch und konnte nicht aufhören zu weinen. Schließlich schnappte ich mir ein Messer und schnitt mir in den Arm, in der Hoffnung, dass sie endlich herausgekrochen kommen. Ich schrie entsetzt auf, als sich ein langer Wurm aus der blutigen Wunde herauswand und mit einem leisen, naschen Klatscher auf den Boden fiel. Und es war nicht der Einzige. Als ich noch tiefer schnitt, kam ein zweiter zum Vorschein, dann ein dritter und schließlich ein Vierter. Ich erbrach mich, als ich sah, dass schließlich kleine weiße Maden herauskamen. Der Schmerz in meinem Arm war intensiv, aber ich wollte diese Biester endlich aus meinem Körper raus haben. Ich schnitt mir ins Bein, wo kleine Spinnen herauskrabbelten und sich auf dem Boden tummelten. Mein ganzer Körper war voller Insekten und Parasiten. Meine Mutter war geschockt, als sie mein Zimmer betrat und mich mit dem blutigen Messer sah. „Schatz, was machst du da?“ „Mama, in meinen Armen sind Parasiten und Würmer. Bitte, ich muss sofort ins Krankenhaus! Ich will, dass sie endlich verschwinden. Ich will, dass sie sofort weggehen!!!!“ Da ich in diesem Moment völlig aufgelöst und durcheinander war, mussten meine Eltern einen Krankenwagen rufen. Alles, woran ich mich noch erinnern kann war, dass mir die Sanitäter eine Spritze gaben und ich daraufhin das Bewusstsein verlor. Ich wachte allerdings nicht in einem Krankenbett auf der Station auf, sondern in der psychiatrischen Abteilung. Meine Hände waren mit Gurten fixiert und bereits verbunden worden. Der Juckreiz war nicht mehr so intensiv wie zuvor, aber immer noch präsent. Und nach wie vor spürte ich, wie die Würmer sich durch meinen Körper bewegten. Unter meinem Gesicht, durch meine Arme und durch die Beine. Es war unerträglich und ich versuchte mit aller Macht, mich zu befreien, um diese Parasiten endlich aus meinem Körper zu entfernen. Ich rief nach dem Arzt, dieser kam knapp zehn Minuten später. „Warum bin ich hier und warum bin ich gefesselt wie eine Verrückte?“ „Sie haben sich selbst diverse Schnittwunden zugefügt, da Sie sich eingebildeten, es würden parasitäre Lebewesen in Ihrem Körper leben.“ „Da waren wirklich welche. Sie sind sogar auf den Boden gefallen, als ich sie herausgeschnitten habe. Fragen Sie doch meine Mutter.“ „Ihre Mutter hat gesagt, dass Sie halluziniert haben. Es gibt keine Parasiten in Ihrem Körper. Was Sie wirklich haben, ist eine Krankheit, die im Allgemeinen als Dermatozoenwahn beschrieben wird. Betroffene leiden unter Wahrnehmungsstörungen und bilden sich tatsächlich ein, in ihren Körpern würden Parasiten leben.“ „Das ist Schwachsinn! Ich bin nicht wahnsinnig, ich habe diese Scheißviecher doch mit eigenen Augen gesehen! Hören Sie auf damit mir einzureden, ich sei verrückt.“ Doch ich konnte so viel reden, wie ich wollte. Der Arzt hatte mich als Verrückte abgeschrieben. Sie alle hielten mich für verrückt, während mein Körper von unzähligen Parasiten zerfressen wurde. Schließlich wurden mir Tabletten verschrieben, die gegen die Wahrnehmungsstörungen helfen sollten. Ich nahm sie ein, wenn auch mit Protest. Schließlich wurden mir die Gurte wieder abgenommen und ich konnte mich wieder frei bewegen. Der Juckreiz wurde immer schwächer und ich konnte schließlich entlassen werden. Zwei Wochen nach meiner Entlassung hatte ich die Tabletten zwar immer noch genommen, jedoch wollte ich einfach nicht einsehen, dass ich mir das bloß eingebildet hatte. Ich war nicht verrückt! Der Juckreiz hatte sich schließlich wieder verschlimmert und ich hatte wieder angefangen zu kratzen. Ich kratzte immer stärker, bis es blutete und dann sah ich es: In dem angesammelten Blut wand sich eine winzige kleine weiße Made. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)