Addicted von Hiraethy (Fortsetzung zu A Virtual Reality) ================================================================================ Kapitel 6: Der erste Abend / "Dancing underneath the skies of lust" ------------------------------------------------------------------- „Mir klingeln jetzt schon die Ohren“ Atemu verdrehte genervt die Augen und verschränkte die Arme. „Tröste dich, in einer Stunde wird es hier Mucks Mäuschen still sein“ „Die meisten Schüler schlafen bei so einer langen Fahrt ein“ Eine der Lehrerinnen pflichtete ihrem Kollegen bei. „Wollen wir es hoffen, ich ertrage das nicht lange“ Er machte es sich auf seinem Doppelsitz bequem und legte die Füße hoch. Den tadelnden Blick der Dame ignorierte er. Er versuchte sich mit den Gedanken an die letzte Stunde abzulenken. Die perfekte Vorlage für einen schmutzigen kleinen Traum. Es funktionierte. Das knurren seines Magens und die Stille um ihn herum weckte ihn jedoch nach einiger Zeit wieder auf. Draußen war es ziemlich dunkel und die Scheibe war übersäht mit dicken Regentropfen, die gegen ein prasselndes Geräusch erzeugten. Der Himmel hatte sich zusammen gezogen und lies ein wenig Weltuntergangsstimmung aufkommen. Wieder knurrte sein Magen ihn an ihm doch etwas Aufmerksamkeit zu schenken. //Scheiße und ich hab natürlich nichts zu essen eingepackt// Er stand aus seinem Sitz auf und streckte sich genüsslich. Er ließ den Blick durch den Bus wandern. Es schienen wirklich alle zu schlafen. Bis auf vielleicht ein paar die sich flüsternd u nterhielten oder in einem Buch lasen. Er hielt sich an den Sitzen fest und ging bis nach vorne durch um einen Blick auf die Straße zu werfen. Die Straßenschilder verrieten ihm, dass sie noch längst nicht am Ziel waren. Das könnten noch ein paar Stunden werden. „Sagen sie mal, wann halten wir denn mal an? Ich hab Hunger“ maulte er. Der Busfahrer sah ihn verwirrt an. „Wir haben doch vor 20 Minuten angehalten.“ „Was? Und wieso weckt mich keiner?“ „Sir wir haben es ja versucht, aber sie haben geschlafen wie ein Murmeltier“ „Scheiße“ Atemu war sauer, sauer und hungrig, sauer, hungrig und müde, sauer, hungrig, müde und lechzend nach einer Zigarette. Was brachte es? Er wandte sich also um, um zu seinem Platz zurück zu kehren.   „That´s not funny…no it´s not…..I…I just….okay fine…maybe I enjoyed it for a second…. Vivi you´re laughing again…..could you just take a breath?….” Atemu lehnte sich  an den Sitz der Brünetten und lauschte gespannt dem Facetime Chat. Leider konnte er die Antworten dieser Vivi nicht hören, da Massayo Kopfhörer im Ohr hatte. Seine Anwesenheit blieb nicht lange unbemerkt. „…wait a second….yes it´s him …..Was willst du?” Sie nahm einen Hörer aus dem Ohr. „Unterhältst du dich etwa über mich?“ grinste er sie an. „Möglich“ Sie wollte es eigentlich damit auf sich beruhen lassen. Auf seine Anwesenheitt konnte sie gerade gut und gerne verzichten. Doch er sah sie immer noch erwartungsvoll an. „Wars das?“ sie zog eine Augenbraue hoch. „Ich hab Hunger“ „Dann iss doch was“ „Nichts dabei“ „Und jetzt?“ „Hast du was?“ „Warum sollte ich dir was abgeben?“ „Schuldbewusstsein!“ „Schuldbewusstsein?“ „Wenn du mir nichts abgibst könnte ich vor Hunger einen Schwächenfall bekommen und du hättest sofort Schuldgefühle“ „Also ich glaube nicht….“ Sie lief rot an und sah wieder auf den Bildschirm ihres Smartphones, Atemu vernahm ein lachendes Geräusch aus dem Kopfhörer. „It´s not like that!...hmpf….okay Vivi…..bye Sweetie” //Warum kennt der Sack mich so verdammt gut. Für Vivian war das jetzt die ideale Vorlage.// „Setzt dich“ Nun nahm sie auch den zweiten Hörer raus und ihre Tasche auf den Schoß. „Auf was hast du Lust?“ „Unter anderem Umständen würde ich sagen auf dich, aber mein Magen hat gerade Vorrang gegenüber meinem Schwanz“ Massayo sah ihn ermüdet an. „Ist es nicht anstrengend den ganzen Tag über so zweideutig zu sein?“ -.- „Nein, kein bisschen, was hast du denn alles?“ „Brötchen…Nüsse…Rohkost….ein paar Apfelringe….und Antibaby Pillen“ „Ach ich dachte das wäre Süßstoff“ „Ich verkneife mir jetzt mal die Antwort, also was willst du?“ Atemu nahm sich eines der Brötchen heraus und biss genüsslich hinein. Massayo knabberte an ein paar Karotten. Es herrschte ein gewisses Knistern zwischen ihnen in der Luft. Als wäre sie elektrisch aufgeladen. „Damit du es weißt….das ist nie passiert“ ergriff sie das Wort ohne ihn anzusehen. Atemu sah zur ihr hinüber, suchte Blickkontakt über die Spiegelung in der Fensterscheibe. „Und wieso sagst du mir das nicht in die Augen?“ „Weil ich nicht kann und nicht will“ gab sie zu. „Und warum nicht?“ fragte er nun neugierig und rutschte näher. Insgeheim freute er sich wie ein kleines Kind. „Ich hab das Gefühl mich selbst zu verlieren, wenn ich dir in die Augen schaue. Mir genügt schon dieses verschwommene Grinsen was ich über die Fensterscheibe wahrnehmen kann“ Atemus beugte sich nun noch mehr zu ihr rüber, striff ihr Ohrläppchen mit seinen Lippen. Ihre Nackenhaare stellten sich auf, Gänsehaut zeichnete sich ab. „Jetzt sag mir nicht du hättest es nicht genossen“ hauchte er ihr verschwörerisch ins Ohr. „Und glaub ja nicht, dass mich ein voller Bus davon abhalten würde, dich zu berühren wo ich es will“ //Wie kann mich dieser abgefuckte Kerl, den ich in seiner Gesamtheit vollkommen inakzeptabel finde mich dermaßen anturnen? Ich mag ihn nicht einmal…// „Ob nun hier…“ Er zeichnete nur mit seinen Fingerkuppen eine Linie auf ihrem Rücken. „Oder hier….“ zu ihrer Taille. „Oder Hier…“ Über ihren Oberschenkel bis… „Oder…au!“ Augenblicklich hatte sie seine Hand abgefangen und drückte sie unsanft zu. Endlich drehte sie sich um, warf ihm einen vernichtenden Blick zu, pure Wut lag in ihren Augen. „Nimm deine dreckigen Hände weg von mir! Alles was mit dir zu tun hat widert mich an. Du bist ein abgefuckter Mistkerl, such dir gefälligst jemanden auf deinem Niveau. Und jetzt verschwinde!“ zischte sie ihm eiskalt zu. Atemu blickte sie kurz überrascht an, bis sich sein Blick in pures Eis wandelte. Er wehrte ihre Hand ab und erhob sich. Dominant baute er sich vor ihr auf, während sie ihre Arme verschränkte. Ein Tornado traf hier auf einen Vulkan, der kurz vorm ausbrechen stand.     //So wütend war ich noch nie auf jemanden// dachte sich Massayo als sie durch die Reihen ging um die letzten Schüler aufzuwecken. „Na los aufwachen“ sie rüttelte an einem der Jungs auf der letzten Bank, der dann auch endlich erwachte und brummig aus dem Bus stiefelte. Ein seufzen entfloh ihrer Kehle. „Was ist eigentlich mit dir los McPherson?“ fragte sie Rick, der gerade zwei schlafende Mädchen aus dem Bus beförderte. „Was soll mit mir sein?“ fragte sie wohl etwas zu patzig zurück. „Genau das meine ich“ Er lehnte sich an den Sitzen an. „Du wirkst seit der gesamten Fahrt ziemlich angespannt und verärgert. Bist du sauer auf unseren Co-Chef, weil er dich zu Mister Lover Lover geschickt hat?“ „Nein ich bin nicht sauer auf Yugi…“ Sie blickte nach draußen wo sich bereits die Schüler tummelten und sich die Lehrer eine Zigarette nach der langen Fahrt gönnten. „Aber sauer bist du schon?“ „Darf ich das nicht auch mal sein?“ Rick lächelte ihr zu. „Du lässt dich zu sehr von ihm ärgern, das ist gar nicht die selbstbewusste und toughe Kollegin, die ich kenne.“ „Rick, es ist einfach zu viel in letzter Zeit passiert…ich glaube ich drehe langsam durch.“ „Dann versuche in diesen Tagen abzuschalten. Wir sind 600km von zu Hause weg, genieße die Zeit hier.“ „Ich versuchs“ „Und jetzt raus hier“ Er zwinkerte ihr zu und sie verließen gemeinsam den Bus.   „Hallo Kinderchen, ich bin Masato Aoshima und das ist meine Frau Kimiko. Wir hoffen ihr genießt euren Aufenthalt in unserer Herberge. Von hier aus sind es nur ein paar Minuten zu den tollen Wanderwegen im Wald oder zu unserem Badesee. Kimiko wird nun den Kinderchen die Zimmer zeigen, während die Erwachsenen mir folgen dürfen.“ „Wir sind doch keine Kinder mehr“ murmelten sie durcheinander. „Ich bin immerhin fast 18…“ „Nachdem ihr eure Zimmer bezogen habt, habt ihr den Rest des Tages Freizeit bis wir uns um 18:00 Uhr wieder zum Essen treffen.“ Sagte Yugi noch schnell bevor die Meute verschwunden war. Massayo schmunzelte über ihren Chef und guten Freund. „Wenn sie mir dann bitte folgen würden.“ Kimiko war eine Frau ende 40, ihre Haare zierten die ersten grauen Häarchen, der pastellfarbene Kimono unterstrich ihre natürliche Schönheit und die blasse Haut. Ihre Stimme klang sanft und warm, wie die einer Mutter eben. Kimiko führte die Schar aus Lehrern und Begleitern durch die Gänge der Herberge. Nachdem die ersten im Erdgeschoss untergebracht waren, wurden Yugi, Atemu, Massayo, Megumi und Rick in den zweiten Stock gebracht. Rick nahm Gentleman like Massayo ihre Reisetasche ab. „Danke Rick“ sie schenkte ihm ein Lächeln. Megumi stand erwartungsvoll an der Treppe mit ihrem Koffer. Als Atemu an ihr vorbei ging räusperte sie sich, doch Atemu wäre nicht Atemu wenn er auf so etwas reagieren würde. Stattdessen holte er Yugi auf der Treppe ein, der mit seiner Tasche zu kämpfen hatte und nahm sie ihm ab. Yugi sah ihn verwundert an und erntete dafür nur einen entspannten Gesichtsausdruck seines Gegenübers. „Das kann man sich ja nicht mit ansehen, wie du dich hier abmühst!“ „Da…Danke…“ „Gewöhn dich nicht dran“ knurrte er und sprang die letzten drei Stufen hoch. Yugi lächelte über seinen Kollegen. Irgendwie hatten die beiden immer noch eine Verbindung zu einander, selbst Atemu konnte nicht leugnen, dass er Yugi irgendwie mochte. Als ihn der Direktor vor versammelter Mannschaft zur Schnecke machte, weil Yugi seinen Urlaub nicht mit ihrer Hoheit tauschen wollte, hatte Atemu seinerseits dem Direktor eine gehörige verbale Abreibung gegeben. Jeder Wettete darauf, dass das Atemus letzter Arbeitstag gewesen wäre, stattdessen strafte ihn der Direktor mit übertriebener Höflichkeit. Atemu hatte einfach etwas an sich, das keine Widerworte zuließ.   Nachdem alle ihre Zimmer bezogen hattem, trafen sie sich pünktlich um 18:00 Uhr zum Abendessen im Speisesaal. Yugi und die anderen Begleitlehrer hielten eine kurze Ansprache an die Meute, die eigentlich keine Lust hatte auf lange Reden, sondern vielmehr sich endlich auf das Buffet zu stürzen. „Man, ich hätte nicht gedacht, dass mich sowas auch noch so lange nach meiner Schulzeit nerven würde“ sagte Atemu mehr zu sich selbst. Er stüzte sich auf seiner Hand ab und gähnte herzhaft. „Abschließend möchte wir euch noch sagen, dass wir uns morgen alle um 8:00 Uhr zum Frühstück treffen und dann um 9:30Uhr eine Stadtführung machen, danach habt ihr Freizeit und könnt euch in der Stadt vergnügen, bis wir uns um 15:00 wieder hier…“ „Och Mensch Yugi nun ist aber genug, lass uns endlich essen!“ rief Atemu dazwischen und erntete applaudierendes Gepfeife von den Schülern. Die sich dann auch nicht mehr halten ließen und auf das Buffet stürmten. Yugi fasste sich an die Stirn. „Atemu ich finde es ja nett, dass du dich so….so….engagiert in die Rede mit einbringst. Aber du solltest meine Autorität nicht untergraben.“ „Ich rede wann und wie ich möchte.“ konterte er gewohnt aggressiv und stand dann auf Richtung Büffet. Ihm war egal was andere über ihn dachten. Er war wütend, unglaublich wütend. //Was denkt sie eigentlich er wie ist? Wackelt mit ihrem Hintern vor meiner Nase rum und lässt mich zum 100.mal nicht an die Wäsche. Hab ich das wirklich nötig?// „Eh Atemu?“ „Was?“ schnauzte er seinen Kollegen am Büffet an. „Lass uns doch noch was übrig….bitte“ Atemu besah sich seinen Teller oder vielmehr das was auf dem Teller war, denn das Porzellan war nicht mehr wirklich zu erkennen. Er hatte sich einfach mal alles was es so an Auswahl gab auf den Teller geknallt. „Ich…Ich hab halt hunger!“ verteidigte er sich. Zugeben, dass er die Kontrolle verloren hatte und in Gedanken war? Niemals! Motzig setzte er sich an den Tisch der Lehrerschaft. Er schaufelte geradezu das Essen in sich hinein. Es schmeckte nicht schlecht für Jugendherberge-Essen. „Na, wenn das mal nicht ansetzt Atemu“ „Das glaube ich kaum, Atemu kann Essen wie ein Weltmeister und nimmt nicht zu“ erklärte Yugi lächelnd. „Beneidenswert“ „Woher willst du das wissen Yugi?“ fragte ihn Atemu nun mit hochgezogener Augenbraue. „Ich ehm…“ //Oh man lass dir was einfallen Yugi, Yami konnte immer essen bis zum platzen// „Immerhin hast du den halben Kuchen alleine aufgegessen, den ich letzte Woche mitgebracht habe“ klingte sich Megumi ein. „Ich schätze es, wenn Frauen gut backen können und noch viel mehr, wenn sie kochen können“ schnurrte er Megumi zu, die gleich darauf rot wurde. Leise vernahm man das klackern von Schuhen, kaum hörbar. Megumi lehnte sich über den Tisch, als Kimiko das Geschirr abräumte. „Ich könnte dir noch etwas backen und dir den Abend versüßen“ „Ich wüsste da etwas ganz anderes“ Megumi sah ihren Gegenüber verführerisch an und man merkte deutlich, wie sich ihre Haltung veränderte. Als wenn sie ihr Bein überstrecken würde. Atemu blickte sie etwas irritiert an. „Megumi wärst du so freundlich deinen Fuß aus meinem Schritt zu nehmen?“ Alle drehten ihre Köpfe zu Rick um, der lässig da saß und an ihrem Tee nippte. Seine Augen waren geschlossen. Megumi zog peinlich berührt ihren Fuß wieder zurück. Massayo und Aimi hielten sich die Hand vor den Mund um nicht laut los zu lachen. //Gott dieses Weib hat den Orientierungssinn einer Bockwurst// „Also wenn das die Grundlage der Gespräche des Abends wird brauche ich einen Drink, wer möchte noch?“ einer der Lehrer erhob sich. Die Schüler hatten unterdessen bereits aus dem Saal verzogen und verbachten den restlichen Abend mit ihren Cliquen. Auf die Nachfrage nach einem Drink sprangen alle an und gingen gemeinsam auf die Terrasse die an dem See lag. Während die Frauen für etwas Stimmung sorgten in Form von Kerzen und Musik, besorgten die Männer ein paar Bierchen. Atemu besah sich belustigt die Scene, wie sich Megumi bei Rick entschuldigte. Es wurde ein lustiger Abend. Atemu hätte nicht gedacht, dass diese Lehrerschar so locker sein konnte, naja zumindest die meisten. „Und dann platzte mir die Hose auf“ Rickson hatte gerade eine lustige Geschichte über seinen Schulauftritt erzählt, als ihm bei einer Tanzeinlage einer Thanks Giving Feier einfach mal die Hose seines Kostüms aufgeplatzt war. „Und bei dir Rachjida? Was waren peinliche Erlebnisse?“ Atemu grinste in sich hinein und nahm einen Schluck von seinem Bier. „Als ich 5 war hat mir meine Mum ein neues Fahrrad gekauft, sie hat den Ständer ausgeklappt und es mir gezeigt. Ein tolles Fahrrad mit einer Fahne hinten dran, wo so ein blöder Teddy drauf war. Ich bin dann gleich rüber zu meiner Nachbarin rüber gerannt und hab lauthals gerufen: IRIS KOMM RÜBER ICH HAB NE FAHNE UND NEN STÄNDER!!!!“ Die Kollegen fingen an zu lachen. "Ich muss wohl nicht erwähnen, dass mich der Vater nicht mehr mit ihr hat spielen lassen" Der Abend verlief weiterhin entspannt und weitere Geschichten wurden ausgetauscht. Irgendwann entdeckte ein Kollege das kleine Outdoor Klavier und klimperte demonstrativ darauf herum. Atemus  Ohren bluteten bei dem Klang. "Da musst du aber nich viel üben" "Atemu spielst du ein wenig für uns?" Megumi strahlte ihn an. Nach reichlich Überredungskunst setzte sich Atemu dann endlich an das Klavier und zog nun auch die anderen in seinen Bann aus Leidenschaft für dieses wunderschöne Instrument. Und wieder veränderte sich seine gesamte Körperhaltung. Er wurde eins mit der Melodie seiner Musik. Seine Augen waren geschlossen und leise summte er das Lied mit, das er spielte. Die Lehrer standen um ihn herum und lauschten den Klängen. Seine Finger schwebten geradezu über die Tasten. Megumi setzte sich neben ihn und lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter. „Du spielst sehr schön!“ Atemu antwortete nicht. Seine ganze Aufmerksamkeit galt der Musik. Als er die Augen öffnete waren sie wieder so offen und klar wie das Wasser eines Gebirgsbachs. Das Licht des Mondes und der Sterne ließen sie noch geheimnisvoller funkeln, als sie es schon ohnehin taten. Angelehnt an die Brüstung und den Wind in ihren Haaren spürend sah Massayo ihm zu, wie er spielte. Es war immer noch eigenartig ihn so zu sehen. Er war ein komplett anderer Mensch, wenn er Klavier spielte. Sie konnte nicht anders als ihm seelig zu zulächeln und sie bildete sich ein, dass er zurück lächelte, zumindest wünschte sie es sich. Sie schloss die Augen und lehnte ihren Kopf in den Nacken um den Wind noch mehr im Gesicht zu spüren. Das wunderschöne Spiel machte es einem leicht in eine andere Welt zu versinken. Wieder kreisten ihre Gedanken um den Klavierspieler und sie empfand beinahe etwas wie Reue ihn so böse im Bus angegangen zu sein.   Bis irgendwann ein Handyklingeln das nette Beisammen sein unterbrach. „Oh das ist meins“ Massayo besah sich den Anrufernamen und seufzte leicht. „Entschuldigt mich kurz“ Sie nahm den Anruf entgegen. „Hey Steven…“ Atemu rollte genervt mit den Augen. Musste der Möchtegern-Verlobte jetzt stören? „Ist das nicht süß, dass er sie so spät noch anruft?“ schwärmte eine der Lehrerinnen. „Wirklich lieb von ihm, sich trotz Arbeit Zeit für sie zu nehmen.“ „Sie sind ein tolles Paar.“ „Naja,  ich mag ihn nicht so. Er ist mir zu perfekt“ „Woher soll sie wissen, dass er da drüben nicht irgendeine andere hat?“ Yugi klingte sich in das Gespräch ein. „So etwas nennt man…vertrauen. So etwas macht man nun mal, wenn man jemanden liebt.“   Er sah hinüber zu Atemu. //Ich verstehe nicht Yugi...//   Ein Gähnen ging durch die Runde und einige Lehrer verabschiedeten sich mit einem bedächtigem Gute Nacht. Massayo lehnte an dem geländer und war vertieft in ihr Telefonat. Atemu fixierte Yugi und er verstand die Botschaft: Verschwinde, sofort!   D'you breathe the name Of your savior in your hour of need And taste the blame If the flavor should remind you of greed, „Ja, es ist alles in Ordnung. Die Fahrt war nur ziemlich anstrengend. Naja du weißt ja wie das ist, wenn man eine 12 Stunden Fahrt in einem beengten Bus macht.“ Massayo genoss es richtig mit ihrem Liebsten zu telefonieren. Er holte sie ein Stück zurück in die Realität. In ihre eigentliche Welt, die einzig richtige. „Und wie ist es drüben so bei dir?“ Auch wenn sie diese Frage ein wenig bereute, denn sie wusste, dass er nun wieder von den ganzen Konferenzen anfangen würde zu erzählen. Sie wollte das Gespräch nur weiter vorantreiben um nicht ausversehen etwas von den letzten Ereignissen zu erzählen. //Auch wenn ich das große Bedürfnis habe ihm alles zu beichten, was ich getan habe. Mein Gott ich habe ihn so hinter gangen...// „Aha…..tatsächlich….Naja wen wunderts……Und wann kommst du zu…ahh…“   Of implication, insinuation and ill will Till you cannot lie still In all this turmoil Before red cape and foil Come closing in for a kill   Massayo keuchte plötzlich auf. Dieser heiße Körper, der sich an sie drückte, kam zu überraschend. „Nein alles in Ordnung, wann….“ Er drückte seinen Unterleib gegen ihren Hintern. Durch die vor ihr liegende Brüstung konnte sie nicht fliehen. „Wann…wann…kommst du denn nach Hause?“ sie blickte über ihre Schulter. Fragte ihn mit ihrem Blick was das sollte und bekam ein versautes Grinsen als Antwort. Wieder drückte er sich selbst gegen sie. Ein leises Keuchen entfloh seiner Kehle, drang heiß und innig in ihr Ohr ein. „Leg auf…“ flüsterte er.   Come feed the rain 'Cause I'm thirsty for your love Dancing underneath the skies of lust Yeah, feed the rain 'Cause without your love my life Ain't nothing but this carnival of rust   „Jaja ich bin noch dran…“ lachte sie ins Telefon „verdammt verschwinde...“ zischte sie ihm zu. Seine Finger fuhren ihren Arm entlang, hinter ließen eine heiße Brandspur. Kamen in ihrem Nacken an. Sanft schob er ihr Haar beiseite und lies seinen heißen Atem ihre Haut streicheln. Ihre Augen wurden schwerer, sie hielt sich die Hand vor den Mund. Er wusste mittlerweile sehr genau, was ihr gefiel. Gerade im Nacken konnte er sie leicht reizen. „In…Interessant…ahh….und wie…“ „Leg auf Massayo….“ Wieder diese verruchte Stimme. Sie schüttelte vehement den Kopf, das Telefon gab ihr ein kleines Gefühl von Sicherheit. Aber Atemu wäre nicht Atemu, wenn er nicht für jedes Problem eine Lösung hätte. „Hey du Pfeife, lass deine Verlobte auch mal arbeiten, sie wird hier gebraucht.“ Mischte sich Atemu laut in das Gespräch ein. „Was, nein das ist ein Kollege!“ versuchte Massayo die Situation dem Mann am anderen Ende der Leitung zu erklären. Atemu nahm ihr das Telefon aus der Hand. „Gute Nacht Weichei!“ Damit warf er das Handy hinter sich auf den Boden. „Was soll denn das?“ Herrschte sie ihn an, immer noch gefangen von ihm.   It's all a game, avoiding failure When true colors will bleed All in the name of misbehavior And the things we don't need   „Shhht…“ beruhigte er sie mit einer gefassten Stimme. Wie immer hatte sich seine Stimmung blitzartig geändert. Sanft nahm er ihre Hände und fixierte sie über ihrem Kopf. „Genieß es…“ Massayo schnappte nach Luft. Und da wieder. Seine Lippen, es war einfach mittlerweile unmöglich für sie sich gegen dieses Gefühl zu wehren, das diese Berührungen in ihr hervorriefen. Sanft fuhren sie die kleine Bahn zwischen Schulter und Nacken entlang. Seine Zungenspitze hinterließ einen glänzenden Film. Jede Stelle, die er berührte rief ein prickeln in ihr hervor. Der Geschmack ihrer Haut wirkte auf ihn wie ein Aphrodisiakum. Süßlich und doch herb, weich und dennoch nicht hart, einfach sündhaft. Und wieder presste er sich gegen sie. Genoss das Gefühl in seinen Lenden. Dieses süße und qualvolle ziehen. „Hör…hör auf….“ Ihre Stimme zitterte.   I lust for after no disaster can touch Touch us anymore And more than ever I hope to never fall Where enough is not the same it was before   //Ich weiß langsam nicht mehr weiter, mein Körper, mein Kopf und….ja sogar mein Herz reagieren auf ihn…..ich will das alles nicht und dann will ich es irgendwie doch…. ich hasse ihn und ich mag ihn….ich finde ihn abstoßend und zugleich sehne ich mich nach ihm…..// Seine andere Hand suchte sich ihren Weg über ihre Taille, schlüpfte unter ihr Shirt, wanderte über ihren Bauch. Seine Zunge wanderte immer weiter, hinauf zu ihrem Ohr. Leckte genüsslich darüber, hauchte darüber sorgte für ein weiteres Keuchen. „Ich…Ich hasse dich….“ Brachte sie heraus und spürte zugleich wieder diesen Druck hinter sich und seine Hand, die ihrem Ziel gefährlich nahe kamen. „Ich weiß ….Bahy….“ „Warum lässt du mich nicht einfach….in Ruhe?“ Ihr Körper verselbstständigte sich, lehnte sich gegen seinen, konnte dem Drang sich gegen ihn zu drücken, ihn zu spüren, nicht wiederstehen. Atemus Antwort entlockte ihr ein Stöhnen. Seine Zähne bohrten sich in ihre Haut, kosteten sie voll aus, saugten sich an ihr fest. Jeden einzelnen Geschmack nahm Atemu in sich auf, wollte keine sündhafte Note verloren gehen lassen. Sie biss sich auf die Lippen, kniff die Augen zusammen. Er biss noch fester zu, glaubte kurzzeitig den Geschmack nach Blei zu schmecken. Ihr wimmern ließ ihn erschaudern. Er liebte es wenn Frauen sich auf der Grenze zwischen Schmerz und Lust bewegen. Aber hier war es anders. Er spürte es in seinem gesamten Körper. Es gab keinen Teil in ihm, der nicht darauf reagierte.   Als er sich löste und sein Werk lächelnd begutachtete, leckte er über die blaue Stelle, die er geschaffen hatte.    „Ich kann einfach nicht….ich weiß nicht so recht ob du ein Engel oder ein Dämon bist. Lange ist es her, dass ich so verrückt nach jemandem war…..du bist Gift für mich und machst mich zu einem Narren, dafür hasse ich dich und würde dir deine aufmüpfige, perfide und respektlose Art am liebsten rausvögeln.“   Come feed the rain 'Cause I'm thirsty for your love Dancing underneath the skies of lust Yeah, feed the rain 'Cause without your love my life Ain't nothing but this carnival of rust   Wieder reagierte ihr Körper auf ihn. Seine Worte waren so unmenschlich, hart, vorwurfsvoll und unglaublich heiß. Wie konnte es sein, dass sich zwei Menschen so verabscheuen und dennoch so voneinander wie Magnete angezogen werden? „Komm mit zu mir…lass mich dich spüren …“ Allein dieser Satz schickte eine Welle an Gefühlen durch ihren Körper. Ein gewaltiges Zucken machte sich an ihrer intimsten Stelle bemerkbar. As sie ihren Kopf weiter nach hinten lehnte und nach Luft schnappte, blickte er auf ihre Lippen, die sich leicht öffneten um die süße, kühle Abendluft in sich aufzunehmen. Sie glänzten, waren wundervoll geformt und als sie ihre Augen ein wenig öffnete und ihn mit verschleiertem Blick ansah, hätte er auf der Stelle kommen können. Dieser Blick brachte ihn um. Atemu leckte sich über die Lippen und senkte seinen Kopf ihr entgegen. Er hielt vor ihren Lippen inne und blickte sie an, durchdrang ihre Augen, blickte hinter ihre Fassade, hinter den Vorhang in ihre Seele, wartete auf eine Antwort.   Yeah, feed the rain 'Cause I'm thirsty for your love Dancing underneath the skies of lust Yeah, feed the rain 'Cause without your love my life Ain't nothing but this carnival of rust   Er sah in ihren Augen, Verwirrung, Verachtung, Scheu und zugleich ungebändigte Sehnsucht. Und dieses Gefühl überwiegte, füllte die Lücke zwischen ihnen aus. Atemu schreckte innerlich zurück, er hatte nicht erwartet, dass sie diesmal die Initiative ergreifen würde. Doch dann sah er in diese roten Augen, die ihn klar und deutlich sahen. Diese kleine, zarte Berührung und der innige Blickkontakt ihrer Augen war, viel intimer, als die anderen beiden Male. Hier sprachen ihre Seelen miteinander. Führten einen Tanz der Leidenschaft auf. Atemu löste seinen festen Griff um ihre Handgelenke, gab sie frei. Massayo unterbrach den Kuss und blinzelte. Es war als wenn sie aufwachen würde. Sie schloss die Augen und schüttelte den Kopf. „Es tut mir leid….ich kann nicht…“ Sie richtete sich wieder auf, brachte ihren Körper in eine normale Haltung. Als sie sich umdrehte wagte sie es nicht ihn anzusehen. Atemu verschränkte die Arme, wieder kochte sein Blut auf. Seine Augen verengten sich. "Sag mir das ins Gesicht" die Ruhe in seiner Stimme war beängstigend.   Don't walk away, don't walk away, oh When the world is burning   Sie ergriff die Flucht nach vorne und wollte nur noch weg von ihm. Doch sie kam nicht weit, da er sich ihr entgegen stellte „Sieh mich gefälligst an!“ herrschte er sie drohend an. Sie gehorchte ihm nicht, sah weiter zu Boden. Zorn bildete sich in seinem Gesicht ab. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen und fletschte seine Zähne. „Khalaas! Schouf!“ er wurde lauter und noch immer sah sie zu Boden. Sie erschrak sich fürchterlich, als er sie grob an beiden Armen packte und zu sich hin zog. „SIEH MICH AN!“ schrie er sie wütend an. Sie gehorchte, zu erschrocken war sie. In diesem Moment hatte sie einfach nur Angst vor ihm. Er war unberechenbar. Ihre Arme schmerzten. Sie wand sich unter seinem Griff. „Lass mich los verdammt!“ „Sei still! Du hast nicht das Recht jetzt zu sprechen!“ Massayo sah ihn fassungslos an. „Was glaubst du eigentlich wer du bist? Du…argh…“ Atemus Augen glühten förmlich vor Zorn. „Ich habe dir nie erlaubt mich zu berühren! Tu das…“ Er packte sie unsanft am Gesicht, riss ihr Kinn hoch und streckte sich ihr entgegen. „…nie wieder oder du wirst es bitter bereuen!“  Er drückte ihr einen energischen Kuss auf die Lippen und schubste sie im gleichen Moment von sich weg. „Und nun geh mir aus den Augen, ich kann dein Gesicht nicht mehr ertragen!“   Don't walk away, don't walk away, oh When the heart is yearning   Wie von ihm angewiesen bewegten sich ihre Beine weg von ihm. Ergriffen die Flucht. Sie hatte das Gefühl, dass sie mit jedem Schritt, den sie sich von ihm entfernte wieder die Luft zum Atmen fand. Erst jetzt viel ihr der Knoten in ihrem Hals auf, der ihr das Atmen bisher erschwerte. Mit zittrigen Händen legte sie die Arme um sich selbst. Versuchte sich selbst zu beruhigen. Auch wenn sie wusste, dass sie es bereuen würde wagte sie den Blick nach hinten und sah wie Atemu die Zigarette förmlich inhalierte. Er lief aufgeschreckt auf und ab. Sein Brustkorb hob und senkte sich wie nach einem Marathonlauf. Als sich ihre Blicke trafen glaubte sie einem anderen Menschen gegenüber zu stehen. Einem Menschen voller Hass. „GEH ENDLICH!“ schrie er ihr nach. Sie zuckte komplett zusammen und rannte nun auf ihr Zimmer. Die Angst im Nacken. "VERSCHWINDE!!!"   Sie schlug förmlich die Tür hinter sich zu und atmete tief durch. Etwas nasses auf ihrem Arm erregte ihre Aufmerksamkeit. Ihre Hand befühlte ihr Gesicht und fand die Quelle – eine Träne. Und diese sollte nicht lange alleine bleiben. Massayo lies sich an der Tür hinabgleiten. „Verdammte scheiße…..“ Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen »Geh mir aus den Augen, ich kann dein Gesicht nicht mehr ertragen« Seine Worte waren vernichtend und so verletzend.   Don't walk away, don't walk away, oh When the world is burning   Nach einer qualvollen Stunde des Leids hatte es Massayo endlich geschafft sich unter die Dusche zu begeben. Es tat einfach gut sich rein zu waschen. Das Wasser brannte auf der Stelle an der Atemu ihr sein Brandmal aufgedrückt hatte. Heftig versuchte sie mit dem Schwamm diese blaue, schmerzhafte Stelle abzurubbeln. Sie zuckte schmerzhaft zusammen und ließ den Schwamm fallen, als sie es tatsächlich geschafft hatte ein wenig von dieser Hautschicht zu entfernen, aber im gleichen Augenblick bereute sie es bitterlich. Es war wie bei einem Mückenstich. Erst juckt es und du kratzt dich, es ist die pure Befriedigung, aber dann, wenn diese Wunde erst einmal offen ist und brennt bereust du es diese Stelle je berührt zu haben. Sie warf sich in ihr Schlafsachen und schmiss sich auf ihr Bett. //Verdammt noch mal…..was ist eigentlich mit mir los, warum habe ich das alles nur zugelassen? Es ist die erste Nacht der Klassenfahrt und ich habe schon das große Bedürfnis nach Hause zu fahren, vielleicht sollte ich das auch tun…wie soll ich ihm jetzt noch unter die Augen treten, mein Verhalten rechtfertigen, denn ich habe es ja selbst gewollt!// Massayo hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund. Die Erkenntnis, dass sie auf seine Avancen geantwortet hatte und den Kuss wollte war ein Schlag ins Gesicht. Wie er sie angesehen hatte, mit diesem undurchdringbaren Blick aus Sehnsucht und Lust. Sein Schleier der Verführung hatte sich um sie beide gelegt und in eine andere Welt abtauchen lassen. » Ich kann dein Gesicht nicht mehr ertragen« //Nie hat mich jemand zu wütend angesehen, ich hatte eine solche Angst vor ihm… er war so unberechenbar, so wie er eigentlich immer ist, unnahbar, niemanden lässt er in seine Seele schauen…aber da vorhin, als er am Klavier saß…und als er mich so angesehen hat…. da habe ich wirklich geglaubt etwas von seinem Innersten sehen zu können… aber das habe ich mir wohl wirklich nur eingebildet…er war gerade zu allem fähig…// Und da kam ihr ein Gedanke, er hat sie energisch weggeschickt, ja gar von sich weggestoßen. //Hat er das gemacht, weil er wusste, dass er sich nicht beherrschen kann und mir… gott bewahre…nicht weh tun wollte…ich verstehe ihn einfach nicht….tse…ich verstehe mich ja selbst nicht einmal…warum fühlt es sich nur so gut an, obwohl ich etwas so böses tue…..// Ein poltern an ihrer Wand ließ sie aufhorchen. Zuerst glaubte sie es sich eingebildet zu haben, doch dann wieder Bumm……..bumm….rumps….bumm Die Geräusche hatten einen wiederkehrenden Rhythmus. Massayo richtete sich auf und lauschte an der Wand, die hinter dem Kopfteil des Bettes lag. Zuerst erschreckte sie sich vor dem dumpfen Geräusch, doch dann lehnte sie ihr Ohr wieder gegen die Wand. Eine Frau stöhnte, erhellte die Nacht mit ihrer lauten Stimme. Und immer wieder polterte dieses Geräusch, dass Massayo nun als Bett, welches gegen die Wand stieß, identifizierte. „was ist….ahhh…eigentlich los mit..mit dir…..“ Kurz stoppte der Angesprochene. Massayo meinte Megumis Stimme erkannt zu haben und ihr wurde Augenblicklich schlecht. Plötzlich vernahm sie einen Schrei, aber keinen der nach Hilfe suchte, sondern sich nach Erlösung sehnte. Das Bett knallte nun noch heftiger gegen ihre Wand. Sie konnte es spüren. Ihr Bett vibrierte. „Ahh!...nicht so doll….du tust mir weh….AHHH….doch mach weiter....“ Ein Stich in ihrem Herzen…und dieses ekelhafte Gefühl in ihrem Bauch, was sich nun in ihrem ganzen Körper verbreitete. Ihr die Luft zum Atmen nahm. „Halt die Klappe!“ schrie er sie an und wieder ein kraftvoller Stoß, der sie aufschreien lies. Massayo wich zurück, Ihr war nun mehr als deutlich bewusst, wer das Zimmer neben ihrem hatte und sie wusste auch, auch wenn sie es nicht wahr haben wollte, dass es pure Absicht war, dass sie es mitbekam. Das hier war nicht einfach nur Sex…das war Rache… //Warum nur? Diese Nacht will einfach kein Ende finden….warum macht es mich so fertig….// Sie nahm sich die Decke und verkroch sich auf den Sessel, der in der gegenüberliegenden Ecke stand. Es war nicht viel, aber zumindest lag nun eine gewisse Distanz zwischen ihr und ihm.   Es ging noch eine Weile so weiter, bis irgendwann auch Ruhe im Nebenzimmer einkehrte. „Was liegst du da so rum? Du hast mich schmutzig gemacht. Mach mich gefälligst sauber“ Es sollte doch noch weiter gehen. „…und nun verschwinde“ „Aber….“ „Kein Aber, ich will jetzt schlafen“ Ein knarzen verriet, dass sich wohl Megumi aus dem Bett erhoben hatte. Es war zu hören, wie eine Tür geöffnet und wieder geschlossen wurde, wie sich jemand versuchte leise über den Flur zu schleichen um in einem anderen Zimmer zu verschwinden. Das Klingeln ihres Handys riss ihre Gedanken aus der Dunkelheit. Der Display verriet, dass es endlich Vivian war, die sie schon seit Ewigkeiten versuchte zu erreichen. Mit zittriger Stimme nahm sie ab. „Mac was ist denn los? Du hast mich 5mal angerufen!“ „Vivian…..ich…ich….“ Und es gab wieder kein halten und sie schluchzte ins Telefon. „Was ist los? Was ist passiert Süße?“ „Ich….er…..ich wollte…..und er hat….“ Dieser dicke Kloß im Hals machte ihr das sprechen nicht gerade einfach. Vivian war panisch, so hatte sie ihre beste Freundin ja noch nie erlebt. Ihr kam ein Gedanke. „Hat er dir etwas angetan?“ fragte sie nun energischer. „Nein…..naja…zumindest noch nicht…“ „Was heißt das? Bitte erzähl mir jetzt verdammt nochmal was passiert ist!“ Massayo versuchte sich zusammen zu reißen. „Vivian….er…wir haben uns…geküsst“ Vivian war still, sie hatte jetzt etwas ganz anderes erwartet. „Und?“ „Wie und?“ „Naja, ich dachte jetzt eher, dass er dich vergewaltigt hat“ „Sei nicht albern….aber so wie er danach war, habe ich ihm alles zugetraut…..“ „Was soll das schon wieder heißen? Mac du sprichst in Rätseln!“ „Okay, wir waren draußen auf der Terrasse, mit allen Kollegen…und wir haben gescherzt und er hat angefangen Klavier zu spielen….irgendwann hat dann mein Handy geklingelt und Steven war dran und plötzlich waren wir alleine und er stand so dicht hinter mir, dass ich alles gespürt habe und Vivian ich meine wirklich alles!“ „Momentchen mal, sagtest du gerade Steven war am Telefon, während ihr beide rumgemacht habt?“ „Nein, Atemu hat ihn ein Weichei genannt, gute Nacht gesagt und mir das Handy abgenommen“ „…..heiß, also dieser Typ ist unglaublich heiß. Langsam glaube ich du denkst dir das aus“ „Vivian! Ich habe ein ernsthaftes Problem hier….“ „Und das wäre?“ „Es hat mir…gefallen…..es hat mir sogar so sehr gefallen….Vivian ich….ich bin verwirrt… ich dürfte so nicht empfinden…" „Und doch tust du es…Massayo, was willst du von mir hören?“ „Und dann, als ich ihn geküsst habe…“ „Wie jetzt DU hast IHN geküsst?“ „Ja verdammt und das war es was ihn so unglaublich wütend gemacht hat! Er hat meinen Kuss erwidert und dabei haben wir uns in die Augen gesehen….es war so… so als wenn ich in einer anderen Welt bin…seine Augen waren so dunkel und….“ Sie brach ab. „Naja jedenfalls habe ich dann den Kopf geschüttelt und gesagt, dass ich das nicht kann...“ „Naja kein Wunder, dass er sauer ist“ unterbrach Vivian sie. Massayo zog eine Augenbraue hoch. „Du bist manchmal aber auch echt naiv, der Kerl ist mega scharf auf dich, macht dir am laufenden Band Avancen und dann, dann schenkst DU IHM auch noch einen Kuss, er lässt dich ein wenig in seine Seele sehen und du? Du stößt ihn wieder einmal weg.“ Massayo dachte nach. Hatte Vivian Recht, war er so sauer, weil sie ihn…verletzt hatte? War das wirklich möglich? Konnte Atemu so etwas wie verletzt sien überhaupt empfinden? Plötzlich hatte sie Schuldgefühle. "Hat er dir sonst irgendetwas angetan?" "nein....er hat nur dafür gesorgt, dass..." sie brahc ab, es war ihr peinlich. "Dass was?" Vivian lies nicht locker. "dass..." Sie schniefte udn wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. "dass ich auch ja mit bekomme, dass er Megumi vögelt." "Er hat bitte was?" "Sein Zimmer liegt direkt neben meinem...." Wieder dieser Schmerz in ihrer Brust. "...ich bin froh, dass die Wand noch steht" "Der Typ hat eine merkwürdige Art sich ab zu reagieren. Ich mache mir sorgen um dich." Massayos Dämme brachen erneut, eine Achterbahnfahrt der Gefühle, mit der sie einfach nicht fertig wurde. "Shhht ist ja gut...hör doch bitte auf zu weinen...." Vivian schmerzte es ihrer Freundin nicht helfen zu können. „Aber Mac…darf ich dir eine Frage stellen?“ „Sicher…“ Vivian atmete tief durch, denn diese Frage kostete sie Kraft. „Massayo…sei bitte ehrlich zu mir…du bist so unglaublich verletzt.....und...“ Sie machte eine Bedeutungsschwangere Pause. „Hegst du irgendwelche Gefühle für ihn?“ „Oh Vivian, wo soll ich da anfangen? Sein gesamtes Wesen widert mich n. Ich hasse ihn bis aufs Blut. Er macht mich wahnsinnig, seine bloße Anwesenheit macht mich rasend. Seine dummen Sprüche nerven mich. Er hat keine Respekt vor mir, glaubt er kann machen was er will…“ „Massayo!“ Sie verstummte augenblicklich, bei Vivians Unterton. Das Handy fiel ihr bei ihrer Frage aus der Hand. Ihr ganzer Körper erstarrte. Das Rauschen in ihrem Ohr wurde von dem lauten Klopfen ihres Herzens übertönt. Dann wieder eine Träne und noch eine... Sie brach zusammen, hielt es nicht mehr aus, auch nur eine Sekunde daran zu denken. Doch Vivians Frage hallte immer wieder in ihrem Kopf, wurde lauter, begleitete sie in einen unruhigen Schlaf. „....hast du dich in Atemu verliebt?“ ..... Am nächsten Morgen sah die Welt immer noch grau und trüb aus. Sie sah auf ihre Uhr - Zei zum Aufstehen. //Warum nur hab ich mich freiweillig für den Frühdienst gemeldet?// Es half nichts, sie musste nun raus. Frisch geduscht und wieder etwas Farbe im Gesicht, sah das äußere Erscheinungsbild gleich schon viel wacher aus. Es lenkte zumindest von ihrem inneren Chaos ab. In der Küche angekommen wurde sie schon von Kimiko und Aimy erwartet. Gemeinsam machten sich die drei Frauen daran, das Frühstück für die Meute vorzubereiten. „Du siehst ziemlich fertig aus. Konntest du in den Betten nicht richtig schlafen? Geht mir genauso, es ist einfach nicht wie das Bett zu Hause.“ „Ja, es war seltsam“ Massayo war dankbar für die Ausrede, die man ihr auf einem Silbertablett servierte. Sie kochte den Kaffee für die Lehrerschaft, als auch schon die ersten Schüler zum Frühstück eintrafen. Bewaffnet mit ihren Tabletts kamen sie auf die Theke zu. Sie Band sich noch die Haare zusammen und setzte ihr Lächeln auf. Niemand von ihnen konnte etwas für die gestrige Situation. „Was willst du haben?“ Nach und nach hatten die Schüler ihr Frühstück zusammen bis dann auch die ersten Lehrer eintrafen. Massayo musste sich nach allem doch ein grinsen verkneifen, als sie sah, wie angestrengt Megumi hereinstolziert kam. Nach allem, was sie so gehört hatte musste es ihr unten rum ziemlich mies gehen. „Na Megumi, gut geschlafen?“ 
„Hör bloß auf, ich glaube den Ausflug kann ich heute knicken.“
 „Das tut mir aber leid…“
 Megumi nahm sich nur einen Fenchel Tee und setzte sich dann einigermaßen bequem zu den anderen Lehrern. Die Situation war ihr mehr als peinlich. Anschließend kam Yugi gefolgt von Atemu rein, der grade noch seine Zigarette zu Ende rauchte. „Morgen Massayo, gut geschlafen?“ Yugi hatte wieder immer die beste Laune, wie machte er das nur. 
„Eher weniger…“ „Da bist du wohl nicht die einzige. Atemu hat heute mal wieder eine Laune.“
 //Das kann ich mir redlich vorstellen//
 „Ich hoffe er kriegt bessere Laune, wenn er dich sieht“ Yugi zwinkerte ihr zu und nahm sein Tablett entgegen. //Das glaube ich kaum…//
 Der besagte Herr hatte zu Ende geraucht und kam nun auch vom Hof in die Cafeteria. Massayo hatte Wut in seinem Gesicht erwartet, Zorn oder vielleicht Belustigung, aber sie sah nichts. Es war das erste Mal, dass sein Gesicht komplett verschlossen war und nichts von seinem innersten nach außen drang. Dieser Anblick schmerzte sie. So sollte er nicht sein. Es war merkwürdig, aber sie hatte den Eindruck, dass er ihrem Blick auswich. //Er kann deinen Anblick schließlich nicht mehr ertragen, was hast du erwartet… okay bleib ruhig, auch wenn er dir gestern eine Scheiß Angst gemacht hat… irgendwie tut es mir leid…//
 Bei ihr angekommen, setzte sie ein Lächeln auf. „Guten Morgen Atemu“ 
„…“ Er sah sie nun überrascht an und fühlte sich im gleichen Moment verarscht. //Warum ist die so scheiße freundlich zu mir?// „Du siehst aus, als wenn du einen Kaffee bräuchtest“ Sie nahm sich eine der Tassen und schenkte etwas von der frisch gebrühten schwarzen Flüssigkeit ein. „Wie trinkst du deinen Kaffee? Ich vermute mal schwarz, hab ich recht?“
 Atemu sah sie an wie ein Pferd und nickte nur. „So hier bitte“ Sie reichte ihm die heiße Tasse. „Willst du etwas Frühstücken?“ Er schüttelte den Kopf und ging wieder raus in den kleinen Hof. Eine Zigarette und ein heißer Kaffee, mehr brauchte er morgens nicht. Er hasste frühstücken. Er setzte sich in eine Nische auf der Mauer, zog den süßen Qualm ein und die Welt veränderte sich. Die Sonne strahlte an diesem Morgen besonders hell. Er schloss die Augen und genoss den Schein in seinem Gesicht. Sein kalter Körper wurde ein wenig gewärmt. Irgendwann meldete sich Yugi, dass sie mit den Schülern und den Lehrern einen Ausflug in die Stadt machen würden. Yugi wusste zwar, dass Atemu nicht mitkommen würde, aber immerhin wollte er ihn anstandshalber fragen. Die Antwort lag klar auf der Hand. „Seh ich aus wie ein Städtetourist?“ Yugi lachte bei seinen Bemerkungen und wünschte ihm einen schönen Tag. //Warum ist sie so freundlich zu mir? Gestern Abend hätte ich beinahe die Beherrschung verloren und ich weiß nicht, was ich mit ihr gemacht hätte…am liebsten hätte ich sie irgendwo angebunden und sie bestraft, aber vom feinsten, mit einem Stock und ihr anschließend das freche Mundwerk mit meinem Schwanz gestopft… stattdessen habe ich sie weggeschubst und sie gezwungen von mir weg zu bleiben…..aber ihre Augen…wie sie mich angesehen haben, so erwartungsvoll und sehnsüchtig…// 
Atemu kniff die Augen zusammen, als er wieder ihren Anblick vor Augen hatte. Ihm ging es einfach nicht aus dem Kopf und dann diese zarte Berührung ihrer Lippen, die die seinen suchten. Es war anders, als die anderen beiden Male, in denen er ihr seinen Kuss aufgezwungen hatte. Diesmal hatte sie eindeutig mitgemacht, es hatte ihr gefallen und sie… sie hatte ihn geküsst. Lange war es her, dass er einen Kuss zugelassen hatte, aber hier war es anders. Es fühlte sich gut an und genau das hasste er daran. Er beschloss es nicht zu mögen. „Es tut mir leid…“ drang in sein Ohr, zog ihn aus seinen Gedanken. Müde machte er die Augen auf und sah hinab. Und da stand sie. In ihrer ganzen Unschuld blickte sie ihn herzzerreißend an. Atemu machte dieser Blick Angst. Nach allem was gestern passiert war dachte er sich eher, dass sie wütend und ihm nie wieder unter die Augen treten würde, aber nicht, dass sie ihm so herzlich zulächelte. Atemu fand aber schnell seine Fassung und setzte sein Pokerface auf. „Ach ja?“ antwortete er kühl. „Ich habe gestern wohl so einiges falsch gemacht und dafür will ich mich entschuldigen…“ //Ich glaube ich träume, sie gibt sich allen Ernstes die Schuld für das was gestern passiert ist// „Allerdings, du kannst nicht mit mir machen was du willst. Eher ist es umgekehrt.“ Atemu steckte seine Beine aus und verschränkte die Arme. Eine Weile schwieg er. „Damit du es weißt“ begann er, den Blick auf den Horizont gerichtet, „gestern hätte ich beinahe die Kontrolle verloren und dich vom feinsten bestraft und mir anschließend das genommen, was mir zusteht.“ Massayo schluckte, nicht genug, dass sie sich Schuld eingestand, nein nun erniedrigte er sie noch mehr. //Das ist wohl meine Strafe…// Und warum nur dieses Gefühl von Genugtuung? „Wie hätte…meine Strafe denn ausgesehen?“ fragte sie nun doch neugierig und stieg ein paar Stufen hoch um ihm etwas näher zu sein. Atemus Lippen umspielte ein diabolisches Grinsen. „Nun, ich hätte dir zunächst kräftig deinen Arsch versohlt, dass er in den schönsten Farben geleuchtet hätte, nur um dich anschließend zur Besinnungslosigkeit zu ficken. Natürlich nur zu meinem Vergnügen“ Massayo schnappte nach Luft, wie konnte es sein, dass sich etwas so…ja so böses, abscheuliches und erniedrigendes…aus dem Munde ihres Hasskollegen…so erotisch anhörte. „Stattdessen…“ Er brach ab und schloss wieder die Augen. Er atmete schwer. //Ich werde einfach nicht aus ihm schlau, gerade eben hat er noch so verrucht gekuckt und jetzt wieder so nachdenklich…// Der Wind blies ihm durch die Haare und kitzelte kleine Strähnen hervor. Er genoss diesen Moment der Stille und Ruhe. „Huh?“ fragend blickte er hinab. Besah sich das Wesen, das gerade die Arme unter ihrem Kinn verschränkt hatte und sich auf seinem Bein abgelegt hatte. Er wollte schon protestieren, was ihr denn einfallen würde ihn wieder ungefragt zu berühren, ihr Vorhaltungen machen, dass sie nicht mit ihm spielen sollte, aber….er tat es nicht. Zu angenehm, war das Gefühl, das die Wärme ihres Körpers ausstrahlte. Er verspürte den Drang seine Hand zu heben und ihr durch das glänzende Haar zu streichen, aber er unterband diesen Drang. Das war einfach nicht sein Ding…redete er sich zumindest ein. „Stattdessen, hast du mich gehen lassen…..warum Atemu?“ ihre Stimme klang so weit weg und er wollte nicht antworten. „Keine Ahnung, wahrscheinlich hatte ich keinen Bock auf eine Anzeige oder ein Verhör mit deinem ach so tollem FBI Bruder.“ „Ist das alles?“ 
„Was hast du denn noch erwartet?“
 „…ich weiß nicht…“ Atemu lachte auf. „Zärtlichkeiten liegen mir nicht und mal ehrlich, darf ich dich auch mal was fragen? Du hast deinen Göttergatten am anderen Ende der Welt und knutscht hier mit mir rum. Du hast doch alles was man als Frau will, einen Partner, er hat Geld und keine Cellulite in deinem Alter, also worüber beklagst du dich eigentlich?“
 Massayo sah zu ihm auf, ihr Blick war unglaublich müde. Atemu wusste selbst nicht so genau, warum er sie so anschnauzte und ihr ins Gewissen redete. Sein Kopf und sein Bauch führten Krieg. //Sie soll aufhören mich so anzusehen, ich hasse diesen Blick…// Sie atmete tief aus und sah auf. „Du hast recht….ich sollte mich wirklich nicht beklagen…Ich sollte überglücklich sein… Steven liebt mich und…“
 Er wollte es nicht hören, alles in ihm sträubte sich dagegen, dass sie mit diesem Typen glücklich sein sollte. Er konnte nicht mehr leugnen, dass er sie für sich haben wollte, mit Leib und Seele. Er hasste diesen Steven und würde ihn am liebsten aus dem Flugzeug schmeißen. //Vielleicht sollte ich sie aber auch einfach entführen und in meiner Wohnung anketten. Ich muss sagen die Vorstellung ihr ein Halsband und Handschellen umzulegen, hat was//
 „verstehst du?“ fragend sah sie ihn an. „ehm…“ Atemu hatte ihr überhaupt nicht zugehört. Zu beschäftigt war er mit seinen Gedanken also nickte er nur. Aufeinmal lachte sie lauthals los. Atemu hob eine Augenbraue, er hatte den Eindruck, dass sie ihn auslachte und das gefiel ihm überhaupt nicht. „Du hast mir überhaupt nicht zugehört oder?“ grinste sie ihn an. Aufgeflogen! „Doch doch…ich ehm…“ Atemu spürte eine leichte Scham in sich aufkommen. „Du warst so versunken in deinen Gedanken, es hätte mich überrascht, wenn du wirklich etwas mitbekommen hättest. Auch wenn du es nicht zugeben willst, manchmal bist auch du leicht zu durchschauen.“ Sie strich sich eine Strähne hinter ihr Ohr und entfernte sich dann von ihm. Das war beleidigend für ihn. Schnell war er von der Mauer abgesprungen und ihr hinterher. Sie erschreckte sich, als er sie am Arm festhielt. Schmerzhaft verzog sie das Gesicht, Atemu stoppte sofort und lockerte seinen Griff. „Hast du schmerzen?“ 
„Nein ist schon okay…“ „Lass mich mal sehen“ Er schob den Ärmel ihrer Bluse hoch, was sich als schwierig erwies, da sich die kleinere Dame ziemlich sträubte. „Nun halt doch mal still.“ Er sah sie streng an, was sie sofort inne halten lies. Vorsichtig schob er den Ärmel hoch und riss gleich darauf die Augen auf. Ein dicker blauer Striemen zeichnete sich auf ihrer Haut ab. Atemu strich behutsam darüber und legte seine Hand um diese Stelle. //Das ist meine Hand…verdammte Scheiße…dieser Fleck stammt von mir…//
 Wütend über sich selbst blickte Atemu die Stelle an. „Es ist wirklich nicht so schlimm…“ versuchte sie ihn zu beruhigen. „Sieht der andere Arm auch so aus?“ er blickte sie durchdringend an. „Schon aber…“ 
„Khra!“ Das Wort hatte Massayo schon öfter von ihm gehört. Es bedeutet Scheiße. Eines seiner Lieblingswörter. „Atemu, es ist wirklich nicht so wild“ „Nicht so wild? Verdammt nochmal, und ob das schlimm ist. Ich…“ Haare raufend lief er im Garten auf und ab. //Er macht sich ernsthafte Vorwürfe…// Schnellen Schrittes kam er wieder auf sie zu und griff sich ihren Arm. Er hob ihn an und schloss die Augen. Gleich darauf spürte sie die zarte Berührung seiner Lippen. Sanft liebkoste er die Stelle, an der sich das Blut gesammelt hatte und die er verursacht hatte. Er verteilte überall kleine Küsse, leckte über die Stelle drüber und dann wieder küsse, als wollte er die Wunde reinigen, gar weg zaubern. Ein rosaner Schleier legte sich auf ihre Wangen, als er ihr wieder diesen undefinierbaren Blick schenkte. Und im gleichen Moment lies er ihre Arme wieder abrupt los und stolzierte, die Hände in der Hosentasche, zurück in das Gebäude. „Seltsam….“   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)