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Addicted

Fortsetzung zu A Virtual Reality
von

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Das blaue Höschen

Als Atemu Anfang der nächsten Woche zu der Adresse auf dem Zettel ging, mehr schlendern,

als gehen, ging er nochmal jeden Zug in Gedanken durch. Er konnte sich nicht erklären,

wie Yugi Muto ihn besiegen konnte. Es war fast so, als wenn er genau wüsste was er

tun musste. Nicht mal die drei mächtigsten Karten des Spiels hat er eingesetzt

und das ließ seine Laune auch nicht besser werden.

Aber gut, Wett Schulden sind Ehren Schulden – dennoch es war seit langer Zeit das erste Mal,

dass er verloren hatte und bei weitem auch der merkwürdigste Einsatz den es je gab.
 

„Ich habe gewonnen, komm zu der Adresse auf diesem Zettel und

du wirst ohne viel gezicke das tun, was ich verlange“
 

//Seine Stimme war zwar stark, aber ein kleines Zittern habe ich dennoch mitschwingen hören,

es hätte mich auch gewundert, wenn meine Wirkung fehlgeschlagen hätte.

Gott ich hatte schon Angst dieser Umzug hätte mir meine Männlichkeit genommen.

Dafür habe ich mich aber anschließend mit einer reizenden Blondine getröstet, auch wenn sie

nicht kapieren wollte, dass sie nicht bei mir schlafen kann. Ich hasse Löffelchen liegen und

gemeinsames frühstück. Irgh//
 

Die Nacht war lang und dafür der Morgen ziemlich kurz. Atemu hatte seinen Wecker

wieder einmal gegen die Wand gedonnert und der war dementsprechend hinüber.

Blöd nur, dass er dann wieder eingenickt war.

Er gähnte herzhaft und zündete sich noch eine Zigarette an. Da schmeckte die Süße des Morgens

doch gleich viel besser.

 

Nach ein paar Metern sah er nochmal auf den Zettel und suchte die Nummer die darauf stand.

Aber alles was Atemu sah war ein riesiges Gelände, mit einem noch größeren Gebäude

und etwas was ihn noch mehr störte. Die ganzen Balgen in ihren schicken Uniformen,

die durch das große Tor einmarschierten. Allem Anschein nach wohl eine Schule.

Atemu wollte schon weiter laufen, als er sich den Torbogen genauer ansah und was er dort

erblickte ließ seine eben gewonnene gute Laune wieder in den Keller sinken.
 

//Sag mir bitte, dass das ein Scherz ist!//

Die Adresse stimmte mit der auf dem Zettel überein.

Wieso zum Teufel, hatte ihn dieser Yugi Muto an eine Schule bestellt?

Es half nichts – abgemacht ist abgemacht.
 

Als er den Hof betrat sah er sich dann doch neugierig um. Für eine High School, war es hier

verdammt schick und gepflegt. Die Uniformen ließen so manch schmutzige Phantasie aufblühen.

Atemu blieb nicht unbemerkt. Eine gruppe Mädchen, die um einen Brunnen standen warfen ihm

verstohlene Blicke zu. Leises Kichern vernahm er, was ihn schon fast belustigte.

Er hatte sich daran gewöhnt, dass er auffiel durch sein exotisches Aussehen und seine wohl

geformten Moleküle – und er liebte es.
 

„Megumi schau mal“

„Was für ein Traummann“

„Ob das ein neuer Lehrer ist?"

„Oh gott, da geht man ja gerne zur Schule“

Atemu strich sich lassiv durch die Haare und schmunzelte diabolisch, was den Mädchen ein

verliebtes Hauchen entlockte.

//pff…Als wenn ich jemals der Bespaßer von Teenagern werden würde.

Obwohl es definitiv etwas für sich hätte//

Einen kräftigen Zug nahm er von seiner Zigarette. Der süße Qualm zog durch seine Lungen

und sorgte für einen Moment des Friedens.
 

„Oh Gott nicht mal vor Studenten kannst du dich benehmen, wie ein Erwachsener“

Atemu sah auf und blickte in das durchaus verärgerte Gesicht seines Rivalen, der auf seine Uhr sah

und ungeduldig darauf herum tippte.

„Und Pünktlichkeit scheint auch keine Stärke von dir zu sein.“

„Mag sein, dass ich 5 Minuten zu spät bin.“

„5? Häng nochmal 40 Minuten dran!“ korrigierte ihn Yugi barsch.

„Aber gut, du bist gekommen. Komm einfach mit und mach das Ding da aus!“

Yugi drehte sich um und ging durch die Eingangstür.

Atemu zuckte mit den Schultern und warf seine Zigarette vor sich auf dem Boden um sie direkt

danach auszutreten. Yugi fasste sich an die Stirn.
 

//Es ist ja nicht so, dass wir hier keinen Mülleimer mit Aschenbecher stehen hätten.

Gott, Yami was hast du da nur auf die Welt gebracht. Was soll ich mit diesem Typen bloß anfangen//
 

Atemu sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an, er solle doch endlich weiter gehen.

Also ging Yugi durch die Hallen der Schule. Atemu sah wieder mal, dass diese Schule irgendwie

anders war, als die 0-8-15 Schulen, die er kannte – und er kannte viele.

Alles war hochmodern, aber gleichzeitig auch elegant und klassisch.

Die Studenten wirkten nach außen hin diszipliniert und es war ruhig für eine Halle voll mit Menschen.

In einem Seitenflügel gingen sie an mehreren Glastüren vorbei, auf denen Namen geschrieben standen.

Wahrscheinlich die Büros für die feinen Oberlehrer.
 

//Hemingway….Washington….Hatori…..Rhode…..Direktor Matsumoto….

Katsuragi…..McPherson…..McCansy…..ziemlich viele ausländische Namen//
 

Vor einer Glastür mit der Aufschrift Muto kamen sie zum stehen, diese schloss Yugi auf und

führte seinen Gast hinein. Yugis Büro war praktisch eingerichtet, ein Schreibtisch mit Computer,

viele Regale mit Büchern, Bilder an der Wand. Atemu entdeckte auch viele Pokale auf den Regalen.

Er sah sich um – natürlich alle von Turnieren von Duell Monsters.
 

„Setz dich“  wies Yugi ihn an und bot mit einer entsprechenden Geste einen Platz an.

Atemu nahm die Einladung dankend an und machte es sich in einem der Stühle vor dem

Schreibtisch gemütlich. Seine Füße fanden schnell den Weg auf den Tisch.

„Dann erzähl mal warum ich hier her kommen sollte. Dein komischer Wetteinsatz steht noch aus.“

Yugi setzte sich in seinen Stuhl und schloss kurz die Augen, er atmete tief durch.
 

//Also Yami….ich habe ihn gefunden….ich glaube ich weiß, was du mir als Aufgabe gegeben hast….

auch wenn es mir dieser Esel nicht leicht machen wird…//
 

„Also?“ Atemu wurde ungeduldig, auf bedeutungsschwangere Pausen konnte er gut verzichten,

was haben die Leute nur damit immer? Wirkt dadurch etwa alles dramatischer?

„Ich habe einen Job für dich. Ich weiß, dass du noch auf der Suche bist und biete dir eine

Festanstellung an.“

„Wo?“ Atemu war skeptisch.

„Hier“ war die knappe Antwort.

„Wo hier? Hier an dem Kinderkabuff?“

„Das Kinderkabuff ist eine renommierte High School, die hoch angesehen ist.“

Atemu lachte auf, das konnte doch nur ein Scherz sein.

„Du hörst dich an wie ein Moral Apostel, richtig niedlich.“

Yugi konnte nicht fassen was er hier tat, so jemanden hätte er schon lange vor die Tür gesetzt.

Aber das Versprechen, was er Yami gegeben hatte hielt ihn zurück, auch wenn es ihm schwer fiel.

„Ich habe recherchiert“ Yugi tippte etwas auf seinem Computer ein.

„Wenn es stimmt was ich lese, bist du ein begabter ITler hast sogar für die ägyptische Regierung

gearbeitet. Hast ihr Netzwerk neu aufgebaut. Scheinst ja was drauf zu haben“

Atemu lehnte sich genüsslich zurück und sonnte sich im Glanze der Komplimente.

Er wusste, welche Taktik Yugi da fuhr, mach dem Arsch Komplimente, dann wird er schon Ja sagen.

Er spielte mit.

„Und wie genau soll mein Job hier aussehen?“

Yugi sah auf die Füße von Atemu, der machte aber nicht mal anstallten sie runter zu nehmen.

Und dieser arrogante Blick machte Yugi wahnsinnig.
 

//Cool bleiben Yugi//
 

„Du sollst dich um die IT bei uns kümmern, die PC´s, das Netzwerk, Homepage,

Technischer Support, Kurse für die Studenten, die in dem Bereich arbeiten wollen.“

„Und warum genau sollte ich das machen?“ Atemu wurde schlagartig ernst.

„Nun ja, du hast keinen Job so wie ich das sehe, die Stelle wäre unbefristet, wir arbeiten

mit der Kaiba Corporation zusammen und beziehen von dort unsere Computer und….andere Produkte

….du hättest unbegrenzten Zugang zu den neuesten Technologien.“

Atemu hörte zu, aber wirklich attraktiv war es noch nicht. Yugi musste einen Zahn zu legen,

da er in seinem Gesicht lesen konnte, dass das Gespräch bald beendet war.

„Wir bilden außerdem die Duellanten von morgen aus. Du könntest ihnen Unterricht geben und

kommst durch mich und die Fördergelder der Schule leichter an neue Karten.“

Das klang schon besser, aber dennoch, Atemu erhob sich.

„Pass mal auf Kleiner, deine Wette ist für´n Arsch. Ich hab doch nicht gegen dich verloren um

mich hier als Babysitter einstellen zu lassen.“

„Ate…“  Yugi wurde unterbrochen.

„Shhht! Ich hab keinen Bock auf so einen Kram! Bye Bye!“ Er winkte ihm demonstrativ zu und

damit marschierte er Richtung Tür.
 

//Yugi lass dir was einfallen//
 

„Warte!“

Atemu hatte die Tür aufgerissen und stieß direkt mit jemandem zusammen.

„Oh Verzeihung Sir“

„Man können sie nicht aufpassen?“ fuhr er direkt die Person vor sich an.

Das erste was er erblickte waren braune Haare, gleich darauf ein hübsches Gesicht.

Die Dame vor ihm wirkte eingeschüchtert, aber gleichzeitig auch fasziniert von ihm.

Sie schüttelte den Kopf und richtete ihre Brille zu Recht.

„Professor Muto, hier sind die Unterlagen, die sie benötigt haben, der Direktor hat sie

bereits unterschrieben.“

„Danke Miss Rhode“ Yugi nahm die Papiere entgegen und legte sie auf seinen Schreibtisch.

Die Dame machte aber irgendwie nicht den Eindruck, dass sie bald gehen würde.

Also dann etwas deutlicher.

„Wenn das dann alles war, ich bin mitten in einem Gespräch und sie haben doch gerade

Vertretungsdienst, wenn ich mich nicht irre“

„Ja Sir.“

Sie machte auf ihren hohen Absätzen kehrt und Atemu hatte nun perfekte Sicht auf ihre Kehrseite.
 

//Alter Schwede….arbeiten hier noch mehr von solcher Fra….//

Und da kam direkt die nächste an ihm vorbei gedüst, sogar zwei auf einmal.

„Professor Muto!“  riefen sie im Chor und drängten sich in das Büro, die eine, langes Blondes Haar

und die andere kurze schwarze.

„Sie müssen hier noch eine Unterschrift drunter setzen.“

„Die Klausuren müssen noch überprüft werden“

„Der Vertretungsplan für meine Urlaubswoche ist noch nicht fertig!“

„Haben sie daran gedacht, eine neue Duellanten Liste auszuhängen?“

Yugi wurde gerade zu überschüttet von Fragen und Anforderungen. Offenbar hatte er hier

eine Leitende Position. Atemu nahm kurz den Blick von der delikaten weiblichen Kehrseite,

die sich ihm da anbot und sah nun genauer auf die Schrift auf der Tür.

 

                    Yugi Muto

          Professor für Geschichte

Stellv. Direktor & Leiter der Duell Abteilung
 

//Sieht man ihm gar nicht an, dass er so ein hohes Tier ist. Aber seine Leidenschaft am

Duellieren hat sich wohl nun zu einem Mentor-Dasein entwickelt//

Atemu blickte zurück, konnte er da den Ansatz von Strapse bei der Blondine erkennen,

die sich da gerade so über den Schreibtisch beugte?

//Ein Mann kann sich ja glücklich schätzen hier zu arbeiten. Welch angenehme Atmosphäre und

immer genug Auswahl. Aber dennoch…//

 

„Also Kleiner, viel Spaß noch. Ich mach mich vom Acker!“ Atemu hob die Hand

„DU HAST NOCH NICHT DAS GEHALT GEHÖRT!“ schrie Yugi nun aus Leibeskräften,

sodass seine beiden Kolleginnen direkt verstummten.

Atemu sah über seine Schulter, mit seinem typischem Pokerface.

„Wie viel?“

„Viel!“ beruhigte sich Yugi.

„Ich glaube du hast nicht verstanden, ich fragte WIE viel?“

Yugi hielt Atemu ein paar Papierblätter hin. Atemu hob die Augenbraue und überflog das,

was darauf geschrieben stand. Ein Arbeitsvertrag.

Seine ganze Aufmerksamkeit galt aber den Zahlen, die sich unter „Arbeitslohn und Aufwandentschädigungen“

fanden. Es war viel, es war sogar sehr viel.

„Und, was sagst du?“

„Wo soll ich unterschreiben?“

 
 

Als Atemu am Anfang der nächsten Woche auf dem Parkplatz der Lehrer einbog

hätte er nie gedacht, dass er sich mal so über seinen Namen an einer Parkbucht

freuen würde. Diese Schule hat einfach was. Er ließ sein schnurrendes Baby geschmeidig

auf seinen Platz rollen und ließ den Motor aus.

Wer will schon ein Auto, wenn er eine Suzuki GSX-1000 haben kann?

Atemu liebte es nachts auf der Straße ein paar Runden zu drehen und sich auch regelmäßig

ein Rennen mit den Herren von der Polizei zu leisten. Gegen sein Baby kamen die Karosserien

von der Stange aber nicht an. Es war einfach der Kick, manchmal auch besser als Sex.
 

„Da bist du ja endlich!“

„Was willst du denn ich bin Pünktlich“

„5 Minuten mehr Zeit würden aber dem Start in deine Arbeitsalltag nicht weh tun.“

„Hör auf zu meckern du klingst, wie eine verzweifelte Hausfrau, die mehr von ihrem

Göttergatten im Bett will“

Atemu fuhr sich durch die Haare und ignorierte das Unwetter, dass sich da vor ihm aufbaute.

Yugi wurde rot. Dieser Typ hatte doch jedweden Anstand und Sitte verloren auf dem Flug hier her.

„Ich zeig dir dein Büro und wenn du möchtest geb ich dir auch was zum anziehen“

„Nicht nötig“ Atemu hob die Tasche in seiner Hand in den Augenwinkel Yugis.

„Glaub mir, ich will auch nicht den ganzen Tag in meiner Kluft herum laufen. Deine Studenten

sollen ja schließlich noch was lernen“ zwinkerte er ihm zu.

Yugi schüttelte den Kopf und beließ es dabei. Er führte ihn wieder durch den Gang mit den Glastüren.

Atemu sah, wie ein Mann im Overall an einer Tür wartete.

„Das wird dein Büro. Das ist unser Hausmeister, er wird deine Tür beschriften.“

Der Hausmeister nickte ihm zu. Er war schon sehr alt, hatte weiße Haare und seine Hände waren

gezeichnet von Altersflecken. Aber seine Augen wirkten wach und jung.

Atemu nickte zurück.
 

„Was soll er denn auf deine Tür schreiben? Die meisten haben ihren Bildungsgrad und Fachbereich

drauf. Wie sieht es bei dir aus?“

„Wie wäre es mit. Atemu Rajchida, Dr. Sommer der High School, Wollen wir zusammen

Geographie lernen? Wie können Erhebungen und Vertiefungen erforschen und sehen, was bei einem

Vulkanausbruch passiert?!“

Der Hausmeister grinste in sich hinein, während Yugi mit offenem Mund da stand.

„Ich nehme das als ein ja, bitte in großen Buchstaben, wenn sie verstehen, was ich meine!“

Der Hausmeister nahm tatsächlich seine Folie und den Pinsel in die Hand.

„NEIN DAS WERDEN SIE NICHT!“  mit hochrotem Kopf unterbrach Yugi das Treiben der beiden.

Der Hausmeister war Atemu schon jetzt sympathisch.

Yugi schob Atemu nun in das Büro. Es war…kahl.

Angewidert sah sich Atemu um.

„Sag mal bleibt das so?“

„Wie es hier aussehen soll, bleibt dir überlassen, du hast hier freie Hand. Aber! Keine Pornos

oder sonstiges die bleiben zu Hause!“

„Du bist ganz schon verklemmt weißt du das?“

Atemu zog den Reißverschluss seiner Kluft auf und packte die Kleidung aus seiner Tasche.

„Wie dem auch sei“

 

//Das ist doch einfach zu herrlich. Ich verliere ein Duell und bekomme dafür einen genialen

Arbeitsplatz mit herrlichem Ausblick auf das weibliche Geschlecht, ein eigenes Büro und

ein Luxusgehalt. Wenn das ein Traum ist, weck mich bloß nicht auf//

„Atemu hallo?“

„Huh? Was?“ Atemu hasste es in seinen Gedanken unterbrochen zu werden.

„Hier ist dein erster Arbeitsauftrag.“

//Okay Yugi, jetzt bleib ganz ruhig. Ich habe einen Plan und den werde ich nun umsetzten.//

„Du sollst im Büro von Miss McPherson mal nach dem Computer sehen. Mir wurde gesagt,

dass er immer wieder ausgeht und langsamer in der Leistung wird.“

„Und ich dachte schon es wird etwas anspruchsvolles“ Atemu lachte auf.

Solche Kleinigkeiten sollte er erledigen. Aber gut, es ist sein erster Tag.

Er zog sich noch das weiße T-Shirt über und knöpfte seine Hose zu.

„Hier ist dein Ausweis, mit dem kommst du in alle Bereiche der Schule“

Ach dafür hat er das Foto benötigt. Nicht gerade das schönste, aber es ist ja auch nur ein Ausweis.

Obwohl es eher einem Fahndungsfoto ähnelte, so grimmig wie er darauf kuckte.

„Okay, dann mache ich mich mal an die Arbeit.“

Atemu band sich einen Ledergürtel um, an dem eine kleine Tasche befestigt war.

Yugi sah ihn fragend an.

„Mein Arbeitsmaterial, ich glaube kaum, dass ihr genau das da habt, was ich brauche.“

Er folgte Yugi auf den Flur und suchte Blickkontakt zu dem Hausmeister.

„Schreiben Sie einfach Atemu Rajchida, IT Leiter oder sowas langweiliges.“

Der Hausmeister nickte ihm wieder freundlich zu. Langsam wunderte er sich.

Yugi beseitigte direkt die Unklarheiten.

„Er ist stumm“
 

„Hier ist das Büro, was ich meine“ Sie kamen wieder vor einer Glastür zum stehen.

 

Massayo L. McPherson

    Sozialarbeiterin
 

//Oh weh eine Pädagogin. Direkt ein K.O. Kriterium, die meisten sind entweder ungepflegt

oder so verklemmt, dass der Stock schon wieder aus dem Arsch kuckt. Nein danke.//

Atemu betrat das Büro der ihm unbekannten Frau, über die er sich schon ein Urteil gebildet hatte.

Das Büro hatte einen anderen Stil als Yugis. Die Wände waren in einem Sandton gestrichen.

Neben dem üblichem weißem Regal mit Büchern und dem Schreibtisch, was er auch aus

Yugis Büro kannte, entdeckte er eine Ecke mit einer Couch und zwei Sesseln.

Jede Menge Bilder hingen an der Gegenüberliegenden Wand, aber die konnte er gerade nicht

genauer betrachten. Es interessierte ihn auch nicht weiter.

Während Yugi seinen anderen Aufgaben nach ging und ihm noch einen Pieper da ließ, begab sich

Atemu an die Arbeit. Er fuhr den PC hoch und loggte sich als Admin ein.

Sein geschultes Auge arbeitete sich durch die Hardware und entdeckte den Fehler.

Seine schlanken Finger huschten elegant und schnell über die weiße Tastatur des Computers.
 

Nach 45 Minuten war das System gereinigt und Atemu begab sich unter den Schreibtisch.

Das Netzteil wollte er nun austauschen.

Er schraubte unter dem Tisch herum und hörte auf einmal wie sich die Tür öffnete.

„Gott diese verdammten Schuhe bringen mich um“

Er vernahm eine weibliche Stimme, wahrscheinlich die von der verklemmten Pädagogin.

Die Stimme klang reif, sanft und etwas tiefer, er schätze also, dass es sich um jemand älteres handelte,

also erst recht nicht sein Interesse.

Er wollte sich gerade bemerkbar machen, da wurde auch schon der Stuhl vom Tisch weggezogen

und jemand lies sich schnell auf diesem nieder.
 

//Ehm…sieht die mich etwa nicht?//
 

Er musste schnell seine Hände wegziehen, da sie die Schuhe unter den Tisch pfefferte.

Atemu konnte sich erinnern, als er einmal die 12 cm Absätze seines Betthäschens auf der

Handfläche abbekommen hatte, das brauchte er nicht nochmal.

„ehm…“

Aber irgendwie schien er ignoriert zu werden, denn nun rückte die Person auch noch richtig an

den Schreibtisch, sodass er nun die Beine direkt vor der Nase hatte.

„Was für ein Tag…und gleich noch ein Elterngespräch mit meiner Lieblingsfamilie.

Oahr wie kann man nur so ignorante Eltern haben“
 

//Ts ts ts, auch noch Lästern, keine guten Manieren die Dame//
 

Atemu betrachtete die Beine nun etwas genauer, angefangen bei den Füßen.

Sie waren schlank, gepflegt und die Nägel waren in einem nudeton lackiert.

Die Beine wirkten, auf den eingeschränkten Blickwinkel, den er nun mal hatte lang und traniert.

Und dabei hatte er doch eine schwäche für schöne lange Beine.

Ihm stieg ein angenehmer Duft in die Nase, sinnlich und frisch.

Als sie sich bewegte, wich er zurück, ein wenig wollte er die Situation noch ausnutzen,

egal ob das Gesicht zu den Beinen mit einer Papiertüte überzogen werden sollte.

Und seine Geduld sollte belohnt werden, als sie sich lockerer hinsetzte, wichen ihre Beine auseinander.
 

//Na sieh mal einer an, heute tragen wir also blau//
 

Und gerade als er sich das Höschen genauer ansehen wollte gab es einen lauten Knall,

wie wenn ein Kopf auf eine Tischplatte trifft. Ein stechender Schmerz durchzog Atemu.

Er rieb sich den Kopf und fing an zu grinsen. GErade jetzt wo es interessant werden sollte,

musste er ja gegen den Tisch knallen.

Sein gegenüber zuckte zusammen und rutschte direkt mit dem Stuhl zurück.

Zwei amüsierte Amethyste trafen auf überraschte Rubine.
 

„Was zum Teufel machen Sie unter meinem Schreibtisch?“


Nachwort zu diesem Kapitel:
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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  -SkyDragon-
2016-04-03T19:25:36+00:00 03.04.2016 21:25
Tze tze tze Atemu du böser Sittenstrolch du. XD Scheinbar tobt er sich jetzt wo er einen eigenen Körper hat so richtig aus. Früher war er immer so besonnen und beherrscht. Und die naive Massayo kriegt den ungebetenen Besuch erst garnicht mit. Ob sich Atemu wohl versucht aus der Sache raus zureden? Obwohl so ein Frauenheld wie der bleibt seinem Macho Image treu. Hoffentlich tritt ihm Massayo für die Aktion so richtig in die Weichteile. Ich freu mich jetzt schon auf den hoffentlich eintretenden Zickenkrieg zwischen den beiden.

Lg Sky


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