Broken von MorgainePendragon (An Arthur/Morgana-Story (Gegenpart zu "Love song requiem") (4)) ================================================================================ Kapitel 4: King of the summer realm ----------------------------------- Hallo allerseits! :) Habt ihr alle das Ende von "Merlin" überstanden? Das "gut" schenke ich mir in diesem Falle mal... Ich selbst werde nämlich noch eine ganze Weile daran zu kauen haben... *schnief* Hier nun also der letzte Teil dieser Geschichte. Die Geburt des Königs der Legenden. Ich habe das ganz bewusst abseits seiner richtigen Krönung so verfasst. Denn ein König wird nicht König durch seine Amtsernennung, sondern er wächst hinein in diese Rolle. Und ich für meinen Teil denke, dass der Arthur aus "Merlin" erst wahrhaftig am Ende der vierten Staffel König wurde. Da beginnt jenes "goldene Zeitalter" von dem sie alle reden, auch wenn er selbst noch daran zweifeln mag. (Dass dieses "goldene Zeitalter" unter seiner Regentschaft dann letzten Endes nur vier Jahre oder sowas gedauert haben soll lassen wir mal außen vor hier... Das ist einfach nur viel zu kurz und überhaupt nicht nachvollziehbar. Aber was ist das schon, in einer Fantasy-Geschichte?;) ) Ich wünsche euch gute Unterhaltung bei der Lektüre, meinem Abschluss der 4. Staffel von "Merlin" aus dem ArMor-Blickwinkel, und wie immer bin ich gespannt auf eure Meinung. Auf in ein neues (Merlin)-Jahr! Für mich wird das noch eine lange Zeit nicht enden. Meine Leidenschaft zur Legende war schon vorher da und sie wird auch weiterhin da sein. Bis denne! Und bis zur nächsten Kurzgeschichte aus dem "Merlin"-Universum! Es sind schon wieder zwei am Enstehen bei mir. Hoffe ihr bleibt mir gewogen. Freue mich immer über eure Kommentare.;) Eure Morgaine ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~King of the summer realm~ So lately, been wondering Who will be there to take my place When I'm gone you'll need love To light the shadows on your face If a greater wave shall fall And fall upon us all Then between the sand and stone Could you make it on your own? And maybe, I'll find out A way to make it back someday To watch you, to guide you Through the darkest of your days If a great wave shall fall And fall upon us all Well then I hope there's someone out there Who can bring me back to you If I could, then I would I'll go wherever you will go Way up high or down low I'll go wherever you will go Run away with my heart Run away with my hope Run away with my love I know now, just quite how My life and love might still go on In your heart, in your mind I'll stay with you for all of time If I could, then I would I'll go wherever you will go Way, way up high or down low I'll go wherever you will go If I could turn back time I'll go wherever you will go If I could make you mine I'll go wherever you will go I'll go wherever you will go „Folgt ihr nach!“, rief ich, um Fassung bemüht, laut und heftig, und nur mir war wohl bewusst, dass meine Stimme bloß noch eine Nuance davon entfernt war zu brechen, dass ich mit der Heftigkeit, in welcher ich die Worte hervorstieß, lediglich zu überspielen versuchte, was in diesen zeitlosen, qualvollen Momenten in mir vorging. War das wirklich meine Stimme? War es wirklich ich, der mit einem Wutschrei das Schwert hob und es dem von Morganas Leibwächter entgegen hob, als dieser mich angriff? Ich wusste es nicht. Ich wusste nur eines: Sie war fort. Und mehr als alle Worte von ihr und ganz gleich, was ich hoffen und beten mochte für die Zukunft, etwas tief in mir wusste, dass ich sie verloren hatte. Vielleicht für immer. Ich kämpfte, doch zugleich folgte ich Morgana hinaus aus den Burgmauern, hinaus auf die Weiden von Camelot, hinaus und über die Downs, bis hin zum River Cam, wo wir uns einst geküsst, wo wir einander so nah gewesen waren. Ja, ein Teil von mir folgte ihr, fort von all diesem Töten und Schmerz, konnte sie verstehen, in ihrer Flucht vor sich selbst und all dem hier. Wollte nur noch bei ihr sein. Auch und gerade jetzt, wo sie mir so weh getan hatte, wie man es mit Worten überhaupt nur vermochte. Wie hatte es so weit kommen können? Ich kämpfte beinahe mechanisch, Parieren und Angreifen, wieder und wieder, mit einer Resignation und Verbitterung, die Ihresgleichen suchte. Meine Arme schmerzten ob der wuchtigen Schläge, die ich abzufangen hatte. Meine Wunden brachen erneut auf, doch das beachtete ich nicht wirklich, nahm es nur am Rande wahr. Ich kämpfte weiter. Ich würde weiterkämpfen bis kein Gegner mehr übrig sein würde, der sich mir entgegenstellte. Sie alle bekamen nun das zu spüren, was sich in mir aufgestaut hatte, all den hilflosen Zorn, den Schmerz und die ohnmächtige Wut, die ich ihr gegenüber wohl niemals wirklich zum Ausdruck würde bringen können. Mein Angreifer war sehr stark, der stärkste Gegner, mit dem ich es heute zu tun bekommen hatte. Doch das war nicht wichtig. Ich funktionierte. Darauf war Verlass. Ich dachte kaum nach, was ich tat. Alles was ich sah, war sie, alles was ich fühlte, war sie. Und diesen unbändigen, alles verschlingenden Schmerz, der mit den Erinnerungen und Bildern aus unserer gemeinsamen Kindheit einherging, Erinnerungen die gerade jetzt - warum verdammt gerade jetzt? - so eindringlich waren, dass ich glaubte, ich könne nicht mehr atmen, dass ich glaubte, ich müsse einfach auseinanderfallen, ausgehend von diesem immer tiefer werdenden, schmerzhaften Loch, das in meinem Herzen entstanden war. Um mich herum begannen auch meine Begleiter wieder zu kämpfen, da mehr und mehr von Morganas Kriegern in den Saal strömten. Ich sah, dass Merlin und Guinevere Morgana nachfolgten. Meine Sinne, mein Körper, all dies funktionierte tadellos. Doch in mir brach alles zusammen, eine ganze Welt, meine Hoffnung. Ich würde sie nicht aufgeben. Niemals. Doch war es nun mehr Trotz, der mich dies denken, daran festhalten ließ wie ein Wahnsinniger, wie ein Ertrinkender, der im Strudel der Nacht und im Nichts unterzugehen drohte. Mir war klar, dass ich einen Weg finden musste, um darüber hinwegzukommen. Und ich würde es, keine Frage, denn Camelot…, Camelot brauchte mich, brauchte seinen König. Dieser Gedanke hatte mich über kurz oder lang immer geerdet, immer gerettet. Doch jetzt… Jetzt… Wie konnte ich atmen ohne sie? Wie konnte ich leben ohne die Gewissheit, dass es ihr gut ging? Es ging ihr nicht gut. Sie quälte sich selbst. Und so tat es auch ich. Wir beide quälten uns, denn das, was uns ausmachte, mussten wir verleugnen. Zum Wohle des Landes. Zum Wohle des Volkes. Es tat so unendlich weh. Doch ich musste es schaffen. Camelot war alles. Ich… war nichts. Ich selbst… bedeutete gar nichts im Vergleich zu dem, was ich von meinem Vater übernommen hatte, was ich im Begriff war aufzubauen. Ich war nur ein kleines Rad im Lauf des Schicksals, das unaufhörlich und unbarmherzig weiter vorangetrieben wurde. Nur mit anderen zusammen, nur gleichrangig mit anderen, konnte ich das Land einen, zu dem machen, was es sein sollte und das prophezeit worden war. Nur gemeinsam mit anderen hatte ich überhaupt eine Chance dies zu tun. Der König, der war und der sein würde? Nein. Das war ich nicht. Das würde ich niemals sein. Ich war nicht jener Wunderkönig den sie vorhergesagt hatten. Wie konnte ich diesem Namen auch nur annähernd gerecht werden, wenn ich doch so selbstsüchtig war? Und in all meiner verzweifelten Liebe zu Morgana, in all meinem Streben sie dennoch und wider besseres Wissen zu retten, war ich selbstsüchtig. Würde ich dies hinten anstellen können, wenn es um mein Königreich ging? Würde ich stark genug sein, meine Bedürfnisse hinter die meines Volkes zu stellen? Ganz gleich, was in der Zukunft vor mir lag, diese Frage würde von nun an immer ein Teil von mir sein. Genau wie auch sie es immer sein würde. Morgana… Verbissen kämpfte ich weiter. Mein Atem kam heiß und stoßweise über meine Lippen, meine Lungen drohten zu zerspringen ob der Anstrengung, die der hünenhafte Gegner mir abverlangte. Doch war es nicht der erste Kämpfer dieser Größe, mit dem ich es zu tun bekommen hatte. Bei Weitem nicht. Und im Stillen schickte ich meinen Dank an Cai aus, an Caius, diesen gutmütigen, wunderbaren, riesenhaften Freund aus meiner Jugendzeit, der niemals nachgegeben hatte und unbarmherzig mit mir trainierte, bis nicht nur unser Lehrer, sondern auch er zufrieden war. Der Schmerz, der mit dem Verlust Caius‘ einherging, war einen Moment lang beinahe überbordend und er fehlte mir, auch und gerade jetzt, unendlich. Doch ich kämpfte weiter. Weil ich es musste. Weil es keinen anderen Ausweg gab. Doch… noch immer haderte ich, noch immer hinterfragte ich. Würde das jemals aufhören? Ich war schwach. Ich war wankelmütig, sentimental und stur. Würde ich all dies beiseite stellen können, wenn mein Land, mein Volk, mich wirklich brauchte? Cai hatte nie den Hauch eines Zweifels daran gelassen, dass ich in seinen Augen der König sein würde, den sie Camelot prophezeiten. Ich hatte niemals verstanden, wie er das konnte. ‚Vater… Wie soll ich das nur schaffen? Wie soll ich jemals diese Brücke zwischen den Menschen bauen können, sodass selbst die Magie eines Tages Teil von meinem Reich sein kann? Und das MUSS sie. Verzeih mir, Vater, wenn ich in diesem Falle nicht mit dir übereinstimme. Es muss einfach so sein. Nur so wird es vielleicht wirklich endlich Frieden geben können. Doch diese Aufgabe ist so schwer… so entsetzlich schwer. Und ich habe Angst. Ich bin ein Mensch, nur ein Mensch… Wie können sie so viel mehr als das in mir sehen? Wie soll ich das nur ohne dich schaffen? Ohne SIE?‘ Dies konnte nur die Zukunft zeigen. Jetzt und heute und hier zählte nur, dass ich es versuchen würde, dass ich trotz all des Schmerzes in mir erkannt hatte, dass ich Morgana nur erretten konnte, wenn ich weiterhin funktionierte, wenn ich nicht vor der Zeit mit ihr gemeinsam fiel. Ich durfte keine Angst haben. Ich musste stark sein. Für uns beide. Doch noch immer sah ich sie fortlaufen und spürte, wie mein Mut und meine Entschlossenheit schwanden. Dieses Bild würde mich von nun an und für alle Zeit verfolgen. Sie lief fort und nahm mich mit. Wohin, das wusste wohl niemand von uns wirklich. Sie hatte mich immer bei sich getragen. Doch von nun an, würde es schmerzvoller sein, als jemals zuvor. Ich hatte sie verloren. Warum nur? Warum? Warum hatten wir dort versagt, wo eigentlich nur Liebe gewesen war? Wie hatte es passieren können, dass ich sie so im Stich ließ, dass sie mich so sehr hasste? ‚Morgana… Morgana… Warum…? Lauf nicht vor mir fort…‘ Doch mit dem Schwert war ich hier eingedrungen, mit dem Schwert war ich ihr gegenübergetreten. Wie konnte ich erwarten, dass sie es mir nicht mit gleicher Münze vergalt? Natürlich wehrte sie sich. Natürlich kämpfte sie. Für das, was sie glaubte das richtig war, für sich, die Menschen die so waren wie sie, und um den Thron, der durchaus auch ihr zustand. Und für diese verzweifelte Liebe, die sie mir gegenüber empfand. Und die ich niemals erwidern konnte… Wie konnte ich es ihr verdenken? Wenn auch ich sie noch immer und wider jede Vernunft liebte? Ich hätte allein kommen müssen. Ohne Waffen. Ich hätte ihr allein gegenübertreten sollen. Wir hätten reden müssen. Ohne fremde Ohren, die zuhörten. Vielleicht… hätte ich sie dann halten können, ihr all das sagen können, zu was ich vorher niemals den Mut gehabt hatte. Manchmal war es besser, wenn man die Dinge laut aussprach, ganz gleich wie viel Schmerz sie bedeuteten. Doch auch das… war uns nicht vergönnt gewesen. Meine Liebe zu ihr würde niemals vergehen, doch sie war nun so schmerzhaft und verzweifelt geworden, dass sie drohte, die wunderbaren Bilder unserer Vergangenheit auszulöschen. Und ich weinte, ich weinte innerlich einmal mehr um das, was wir verloren hatten, was ich schon damals durch meine Finger gleiten ließ, indem ich formal richtig handelte – nur um damit unsere Seelen zu ewiger Qual und unerfüllter, immerwährender Sehnsucht zu verurteilen… Ich drehte mich im Kreis. Immer wieder drehten sich meine Gedanken im Kreis, während ich einfach nur weiterkämpfte, während ich Schlag um Schlag mit dem Schwert austeilte. Doch ich fand keine Lösung. Ich fand keine innere Ruhe. Ich mochte mich noch so sehr und so stur an mein eigenes Gebot halten, sie niemals aufgeben zu wollen: Ich hatte sie verloren. In genau jenem Moment, als sie sich entschied fortzulaufen. Der Kampf war grauenvoll. Ich funktionierte nur noch. Und wo ich dies zuvor als Segen empfunden hatte, weil ich nicht groß darüber nachzudenken brauchte, entpuppte es sich nun als fataler Fehler, den ich mit einem hohen, einem sehr hohen Preis zu bezahlen hatte. Denn im folgenden Gefecht war es Isolde, die mein Leben rettete und ihres für mich hingab. Es war der Schmerz ob dieses Verlustes, ob ihres Todes, der mich nachhaltig und endgültig zurück auf den Boden der Tatsachen holte. Endlich standen meine Gedanken still. Alles in mir wurde still in jenem Moment, als Isolde vor meinen Augen fiel. Für mich… Und ich verstand es einmal mehr nicht. Warum taten sie das? Warum kämpften, warum starben diese Menschen so bereitwillig für einen Mann, der innerlich derart zerrissen und verletzt war, dass er einfach noch nicht bereit war den König darzustellen, den sie alle in ihm zu sehen glaubten? Warum taten sie das nur? Weil sie es so wollten. Weil sie sich so entschieden hatten. Und weil ein werdender König nun einmal ein Volk und Krieger brauchte. Gerade im Angesicht eines weiteren Todes war es jedoch unendlich schwer aus diesem Gedanken noch Kraft zu beziehen. Für Camelot, ja. Aber nicht auf Kosten auch nur eines weiteren Lebens! Herrgott, nochmal! Hörte all das Leid denn niemals auf? Es lag in meiner Hand das zu beenden. Ich musste es tun. Schon um derentwillen, die mir nachfolgten, musste ich diesen Krieg, der mich bis ins Innerste meiner Seele zerriss, beenden. Ich hatte vielleicht hier und heute versagt. Ich hatte mich weniger wie ein König, als vielmehr wie ein verletzter Mensch verhalten, der seine Gefühle nicht im Zaum halten konnte. Dies würde, dies musste sich ändern. Sonst wäre Isolde, sonst wären all die anderen, die heute für mich fielen, umsonst gestorben. Ich würde nicht mehr fortlaufen. Ich würde Camelot niemals wieder aufgeben. Ich würde Morgana stellen müssen. Und ich mich selbst meinem Schmerz. Ich musste lernen, meinen Männern, meinen Verbündeten, zu vertrauen, darauf zu vertrauen, dass sie wussten was sie taten, auch wenn mir die Tragweite ihres Handelns noch nicht zur Gänze schlüssig sein mochte. Ich konnte nur versuchen ihnen gerecht zu werden und eines Tages in diesen König hineinzuwachsen, den sie sich alle so sehr erhofften. Der Kampf forderte auf beiden Seiten viele Opfer. Doch nachdem Morgana geflohen war, dauerte es nicht mehr lange, bis auch der Rest ihrer Krieger fluchtartig das Schloss verließ. In der Trauer nach dem Gefecht, schaute ich blicklos und sah doch alles. Ich hatte noch nie zuvor so klar gesehen, trotz allen Zweifelns. Schwer atmend lehnte ich mich an eine Säule. Mein ganzer Körper schmerzte. Ich hatte zahllose Wunden davongetragen. Doch sie waren nichts im Vergleich zu der Qual, die ich innerlich litt. Das Licht der ersterbenden Fackeln brach sich in meinen Augen, als ich voll unendlicher Trauer zu Tristan hinüberschaute, der die leblose Isolde in seinen Armen barg. Er weinte. Er weinte so sehr, dass ich das Gefühl hatte, meine Seele müsse zerspringen ob dieses Lauts, der die Verkörperung all dessen zu sein schien, was auch ich in diesem Moment empfand. Ich war müde. So entsetzlich müde. Und ich empfand Scham und Reue, dass so viele meiner Verbündeten in diesem Kampf hatten sterben müssen, bloß weil ihr König an einer im Grunde aussichtslosen Hoffnung festgehalten hatte. Nun… Niemals wieder. Wenn, dann war das nur noch eine Sache, die allein mich selbst etwas anging. Mich und Morgana. Der Tod so vieler Freunde, der Tod vor allem auch Isoldes gerade direkt vor meinen Augen, zeigte es mir deutlich: Niemals wieder würde ich es zulassen, dass ich so selbstsüchtig handelte, dass ich meine Bedürfnisse und Hoffnungen über die der anderen stellte. Ich durfte nicht. So einfach war das. Und doch so schwer. Aber es war auch besser für mich, wenn ich das tat, denn festzuhalten an etwas, das es einfach nicht mehr zu geben schien, ließ auch mich innerlich zerfallen. Ich blickte voll Trauer auf das Bild des Todes, das sich mir bot und nahm Abschied. Ich nahm Abschied von meiner Vergangenheit, von dem Mann, der ich einmal gewesen war. Ich nahm bitter Abschied von meiner Illusion, Morgana halten zu können. Denn auch wenn etwas in mir niemals aufhören würde sie zu lieben, verzweifelt und inbrünstig, obwohl ein Teil von mir immer hoffen würde, so wurde dieser Teil in mir nun immer leiser, wurde weggeschlossen in mein tiefstes Inneres, weil ich nicht anders konnte, weil ich sonst daran zerbrechen würde. Selbst wenn ich eines Tages zu ihr durchdringen konnte… Es würde niemals wieder so sein wie es einmal war, ich würde ihr niemals das geben können, wonach wir beide so sehr verlangten, selbst jetzt noch, nach all der Zeit. Und deshalb war es besser, diese Gedanken wegzuschließen. Ich begrub sie tief im innersten meines Selbst. Ich sah all diesen Schmerz und wusste, dass ich dies niemals wieder zulassen durfte. Auch nicht für sie. Auch nicht für Morgana. Sie mochte all das hier vielleicht nicht wirklich gewollt haben, sie mochte in ihrem Schmerz um sich schlagen und hassen so viel sie wollte, doch dies hier ging zu weit. Das alles ging zu weit. Das Töten musste aufhören. Ihr Hass musste aufhören. Und vielleicht würde ich sie eines Tages töten müssen, um dies zu erreichen. … Schmerz. Schlimmer, tiefer und konkreter als jeder andere vor ihm. Mein Atem stockte. Alles in mir schrak vor diesem Gedanken zurück. Wie konnte ich dies auch nur in Erwägung ziehen? Und doch… trotz all meiner Entschlossenheit sie retten zu wollen, selbst jetzt noch, wurde mir vielleicht zum allerersten Mal bewusst, dass ich sie möglicherweise nur dann retten konnte, wenn ich sie mit eigenen Händen umbrachte. Es war grauenvoll. Die Qual, die mit diesem Gedanken einherging war unfassbar. Konnte ich das denn? Würde ich es tun können, wenn es hieß das Leben anderer dafür zu retten? Ich wusste es nicht. Ich liebte sie immer noch. Doch Tatsache war, dass ein Teil auch von mir nun zu verstehen begann, was es bedeutete zu hassen. Denn ich hasste, was aus ihr geworden war. Ich hasste mich dafür, was ich ihr angetan hatte, was sie so hatte werden lassen. Ich lernte die Bedeutung dieses Gefühls kennen und wollte es im Grunde nicht. Denn Hass war ein zu starkes Gefühl, um es zügeln zu können. Und das musste ich. Ebenso wie ich die Liebe in mir zügeln musste. Ja… Vielleicht würde ich sie eines Tages töten müssen, auch wenn ich geglaubt hatte, ihr niemals wirklich etwas antun zu können. Doch diesen Gedanken schob ich noch weit von mir. Es war einfach zu viel. Ich hatte einfach nicht mehr die Kraft, darüber nachzudenken. Nicht hier und jetzt. Ich sah, was dieser Tag gebracht hatte: Nichts als Tod und Verzweiflung. Wir hatten Camelot zurückerobert, ja, doch es war nur ein Gebäude, das ohne sie noch so viel leerer sein würde als vormals, woran auch die Zeit nichts zu ändern vermochte. Nur ein Haus. Es war auch nichts im Vergleich zu den Menschen, die wir waren und im Grunde immer sein würden. Es war nie um das Schloss gegangen. Immer nur um uns. Um das, was wir fühlten. Ich musste stark sein, um der Erinnerung Willen, um die Erinnerungen zu ehren, all diese Momente und Erfahrungen, die uns zu dem gemacht hatten, was wir nun waren und die untrennbar mit diesem Schloss und seinen geduldigen, alten Mauern verbunden sein würden. Schon allein aus diesem Grund musste ich stark sein. Und vor allem auch, damit so etwas sich nicht wiederholte. Niemals wieder sollte meinetwegen ein tapferer Mann, eine tapfere Frau, das Leben lassen müssen, ganz gleich, wie die Konsequenz aussah und ob ich dafür würde töten müssen. Denn das war es, was Camelot für mich ausmachte: Seine Menschen. Diese Menschen, Männer wie Frauen, die so viel mehr waren als nur Volk, Untergebene und Verbündete. Sie waren Freunde. Sie waren Brüder und Schwestern für mich. Ich war nicht allein. Ich würde es niemals sein. Und deshalb musste ich stark sein für sie alle. Für mich. Für uns. Morgana sah ich fortlaufen und in der Dunkelheit und Verzweiflung einer einsamen Zukunft verschwinden. Nie war die Kluft zwischen uns größer gewesen als jetzt. Sie verschwand in der Dunkelheit und mein Herz weinte um sie. Doch ich konnte ihr nicht folgen, auch wenn ein Teil von mir es wollte. Dieser dunkle Teil von mir, den ich einfach nicht verleugnen konnte, dieser Teil, der so gar nicht König war in mir, aber lebendig, voll ehrlicher und tiefer Liebe und immer da. Noch nicht. Noch durfte ich ihr nicht folgen. Ich würde es. Eines Tages. Doch noch war dieser Tag fern. Noch gab es da ein Reich aufzubauen. Ein Reich, in dem alle vor dem Gesetz gleich waren. Ja… Vielleicht sogar diejenigen, die Magie anwendeten. Ein großer, ein sehr großer Schritt, weg von all dem, was mein Vater mich lehrte. Würde ich den Mut dafür aufbringen können? War es richtig? Es lag nicht nur Schlechtes in der Magie. Wenn ich es genau bedachte, dann brachten Schmerz, Wut und Enttäuschung auch bei nichtmagischen Menschen durchaus die ärgsten Feinde hervor. Das hatte nichts mit der Magie an sich zu tun. Die Magie trug nicht die Schuld an Morganas Hass. Ich tat es. Wir taten es. Das, was wir fühlten, und dessen wir nicht Herr werden konnten. Wir hatten niemals eine Chance gehabt es zu tun. Dazu waren unsere Gefühle einfach zu tief. Zu real. Zu ehrlich. Mein tränenverschleierter Blick hob sich… und begegnete dem Guineveres… Ich sah in ihren Augen, dass sie mich brauchte. Und ich brauchte auch sie. Gwen konnte meine Seele zum Ruhen bringen, sie konnte mein Herz heilen. Nur sie vermochte es, wahrhaftig zu verstehen. Und sie liebte so uneigennützig, dass es mir beinahe weh tat, sie auch nur anzublicken. Ja, ich hatte sie von mir gestoßen nach ihrem Verrat mit Lancelot und es tat auch immer noch weh, wie eine alte Narbe, die noch immer schmerzte. Doch all das war mir im Moment so fern, dass es in einem anderen Leben gewesen zu sein schien. Und ob nun Recht oder Unrecht… Ich fühlte mich in diesem Augenblick mit solcher Gewalt zu ihr hingezogen, zu ihrer Ruhe, ihrem Frieden, ihrer Wärme und ihrem Trost, dass ich unfähig war an noch etwas anderes zu denken als an das. Zugegeben… es war der Schmerz, der mich in ihre Arme trieb. Und das gab den Ausschlag. Doch bereits zuvor hatte sie mich geliebt, war immer um mich gewesen mit dieser ruhigen Zuversicht, dieser Zuneigung. Ich konnte und wollte mich dem nicht mehr entziehen. Denn meine Zuneigung zu ihr wuchs mit jedem Tag nur noch weiter an. Und es fühlte sich richtig an. Nicht so… quälend und voll von Verzweiflung wie meine Liebe zu Morgana. Meine Morgana… Einen Augenblick lang wurde der Schmerz erneut übermächtig. Was war aus diesem reinen, wunderschönen Gefühl nur geworden, das wir vor so vielen Jahren geteilt hatten? Da war nichts als Liebe gewesen. Leidenschaft und Verlangen. Warum nur… Warum… Ihr Verlust, das Wissen um dessen Unabwendbarkeit, schmerzte mehr, als es jede Schwertwunde tun konnte. Auch Guinevere würde diesen Schmerz nicht heilen können. Niemand konnte das. Nur ich selbst… Doch man konnte nicht ändern, was geschehen war. Gwen war einer der Gründe, wenn nicht der wichtigste Grund von Morganas Hass auf mich. Und auf sich selbst. Guinevere…, die ich zu meiner Königin machen würde. Guinevere, die ihre Dienerin, die ihre Freundin gewesen war. Es musste ihr unendliche Qual bereiten, diese Frau nicht nur an meiner Seite zu sehen, sondern auch noch auf diesem Thron, auf den auch sie Anspruch hatte. Ich verstand das. Und es tat weh. Doch Morgana hatte sich entschieden. So wie auch ich mich entscheiden musste. Niemand… würde die Aufgabe der Regentin so erfüllen können wie Gwen. Niemand würde diese Leere in mir ausfüllen können außer ihr. Sie würde eine großartige Königin werden, weise und gerecht. Und während ich noch die Vision von Morgana als Königin an meiner Seite verdrängte - sie wäre zweifellos eine ebenso fähige wie großherzige Königin geworden seinerzeit, wenn sich nicht herausgestellt hätte, dass wir Halbgeschwister waren, wenn sie sich nicht aufgrund ihrer Magie und aus Angst und Hass von Uther abgewandt hätte, davon war ich überzeugt - so verfestigte sich doch das Bild von Gwen auf dem Thron neben mir immer mehr. Ja. Vielleicht sollte ich mich auf das konzentrieren was vor mir lag. Ich sollte ein Königreich formen und festigen. Ich sollte dem Volk ein König werden, ihm eine Königin geben. Und wer außer Guinevere, die warmherzige, liebevolle, vernünftige Guinevere, konnte diese Aufgabe besser erfüllen? Vielleicht konnte sie mir helfen, mich von dieser alles vernichtenden Liebe zu Morgana zu lösen, wenn auch der Schmerz und die Sehnsucht immer Teil von mir bleiben würden. Ich wollte nicht aufgeben, was uns verbunden hatte. Doch Morgana trat es mit Füßen. Und auch wenn sie dies im Schmerz tat… und ich sie verstand… Ich wusste, dass sie längst aufgegeben hatte. Da waren nur noch Verbitterung, Eifersucht und der Schmerz einer unerfüllten Liebe. Vielleicht fand ich in dem König, der ich sein mochte, wenn all dies hier vorbei war, vielleicht fand ich in der Ehe mit Guinevere die Kraft, um Morgana retten zu können. Im Tod oder im Leben. Im Tod… Ganz gleich, wie sehr ich versuchte, mich selbst aufzubauen, mir selbst Mut zu machen… Heute…, hier…, im Angesicht all dieses Todes, konnte ich nicht anders als zu hadern, zu zweifeln und zu trauern. Ich zog mich zurück. Meine Schritte trugen mich ziellos aus dem Saal. Ich brauchte etwas Zeit für mich allein. Ich musste einfach zur Ruhe kommen. Wenn ich auch keine Lösung finden mochte, so brauchte ich doch dringend Abstand zu all dem, musste mich besinnen, musste mir Raum für meinen Abschied geben. Diesen Abschied von all dem, was mich ausgemacht hatte vor diesem Tag. Ich musste mir meine Trauer zugestehen. Sonst würde ich es niemals verarbeiten können. Ich trat, im überdachten Wehrgang angekommen, an ein schmales Fenster in der uralten Mauer und blickte hinaus auf das Land, auf Camelot. Der Regen hatte nachgelassen. Dunkel und grün lag es unter mir, jenes Land meiner Vorväter, das ich mir nun zurückerobert hatte, das nun wieder mein war. Doch ich empfand keine Genugtuung bei diesem Gedanken. Nicht jetzt. Nicht hier. Meine Hände fassten hilflos nach dem Fenstersims, dem kalten Stein, so fest, dass meine Fingerknöchel weiß hervortraten und es beinahe weh tat. Ich schloss die Augen. Der Schlag, den Morgana mir heute versetzt hatte saß tief. Ich hatte niemals geglaubt, dass ihr Hass derart stark sein könnte. Und doch war es so. Es hatte mich unendlich erschüttert. Doch der Tod meiner Verbündeten zeigte mir auch, dass ich mich dadurch nicht vom Wege abbringen lassen durfte. Ich musste durchhalten. Und ich musste um ihretwillen stark sein. Um meinetwillen. Damit ich nicht einfach auseinanderfiel ob der Pein, die mir Morganas unwiderruflicher Verlust bescherte. Doch welch einen inneren Kampf ich ausfocht, um diese nötige Stärke zu erlangen, wusste niemand. Bei diesem Kampf… war ich vollkommen allein. blinding darkness surrounds me and I am reaching for you only this hopelessness that drowns all that I believe will be the one thing that I need for you only there's a hunger it's slowly growing chasing shadows but never knowing if all that I have done is keeping me from you than can the arms of mercy bring the rescue to return to you but I'm so far I’m so far so far keep on running, farther, faster and keep on searching for this haunting has an answer and I know you will find me in orbit for I am breathing only for this for you only for you only for you but I'm so far I'm so far so far from you ~~~ Der Pendragon stand dort an jenem Fenster, nur als Silhouette vor dem Licht auszumachen, die Schultern schwer gesenkt. Und lautloses Schluchzen erschütterte seinen Körper, seine Seele. Denn das Land vermochte ihn nicht mehr zu trösten. Nicht heute und nicht jetzt, wo er so viel gewonnen und doch zu viel verloren hatte. Die kalte Mauer fing seine Tränen auf, der Stein nahm seine Verzweiflung hin, sah und verstand sie, wie er es seit Generationen bei jedem einzelnen Herrscher in seinen Mauern getan hatte. Und als er langsam vor dem Fenster auf die Knie fiel, sich dem Schicksal beugte, sich ergab in das, was prophezeit worden war, die Stirn an den rauen, kalten Stein gelehnt, die Lippen zu einem Schrei geöffnet, der dennoch nicht kommen wollte, als das Tageslicht schwand und einen einsamen, gekrümmten Mann zurückließ, nicht einen König, da war es nur das leise Murmeln des wieder einsetzenden Regens, das zu hören war. Und der Mann unter dem Fenster weinte. Er weinte wie er nie zuvor geweint hatte. Und er wusste, dass hier und heute, ein weiterer Abschnitt seines Lebens geendet hatte. Unwiederbringlich. Ein neuer würde kommen. Doch nun war die Zeit der Trauer. Die Zeit des Abschieds. Und niemand störte ihn. Niemand kam. Man ließ ihn allein in seinem Leid und in der Einsamkeit, die seit jeher jedem Herrscher zu Eigen war. In dieser Nacht, durch Blut, Schweiß und Tränen, wurde der Pendragon von Britannien geboren. Endgültig. Und er mochte zweifeln, sich selbst hassen, er mochte hadern. Doch genau dies machte ihn zu jenem König der kommen würde. Dies machte ihn zu der Legende, die er einstmals sein würde. ~~~ Das Morgenlicht findet einen König. Goldene Sonnenstrahlen fluten durch das kleine Fenster in den Wehrgang hinein, heben die Umrisse des Mannes wie einen Scherenschnitt hervor. In goldenes, warmes Licht getaucht, hoch erhobenen Hauptes, steht er auf, schaut auf sein Land hinunter. Die Tränen sind versiegt. Wird er jemals wieder weinen können? Er weiß es nicht. Es ist auch nicht wichtig. Gestern… war er ein gebrochener Mann. Heute… ist er ein König. Nicht der, den sie vorhergesagt haben. Nicht der starke, unerschrockene, makellose Herrscher, den sie sich erhofften. Doch ein König. Entschlossener, mutiger und unbeirrter als bisher. Das Blut an seinen Händen wird immer ein Teil von ihm sein. Er weiß darum. Er akzeptiert es. Und er wird alles daransetzen, es besser zu machen. Er wird daran arbeiten, dem Volk ein gerechter und starker Monarch zu sein. Und er wird die bekämpfen, die sein Land und sein Volk bedrohen. Und sollte dies bedeuten, dass er seine Liebe zu Grabe tragen musste. Er wusste, er würde es tun. ~~~oOo~~~ Die Sonne durchflutete warm den Schlosshof. Das letzte Dunkel des Tages verflüchtigte sich. Es schien, als wäre der Sommer noch ein letztes Mal zurückgekehrt, um sich zu verabschieden. Der Regen war fortgezogen. Und mit ihm mein Herz. Es würde lange, sehr lange dauern, bis diese Wunde heilte. Möglicherweise würde sie auch niemals ganz verschwinden. Vielleicht war das Morganas Vermächtnis an mich. Und vielleicht war dies auch das einzige, was sie für immer und uneingeschränkt von mir würde haben können, was immer ihres sein würde: Mein Herz. Morgana gehörte mein Herz. Dieser Frau, die mir das Leben gerettet, die sich mir hingegeben hatte, die mir Stärke und Vertrauen geschenkt hatte, als ich vollkommen verzweifelt und allein gewesen war. Schmerz hin oder her. Sie würde immer die erste sein. Der erste Mensch, den ich liebte, der erste Mensch, der mich kannte, wie ich es kaum selbst tat. Und eines Tages… wenn ich der König sein würde, der ich nun einmal bestimmt war zu werden, wenn ich mein Reich befriedet, meinen Horizont erweitert, vielleicht sogar die Magie in mein Land integriert hatte, vielleicht würde ich dann einen neuen Versuch wagen, Morgana zurückzugewinnen. Auch wenn es vielleicht zu spät sein sollte, ich würde niemals aufhören es zu versuchen. Ich hatte ihr versprochen, für sie da zu sein. Und ich hatte ihr gesagt, dass ich niemals eine Frau so sehr und in dem Umfang lieben würde, so wie ich sie liebte. Und bei Gott, so war es. So war es immer gewesen und so würde es immer sein. Niemand würde dies jemals erfahren. Und ich wusste all das sehr gut in mir selbst zu verschließen. Diese Liebe gehörte nur mir. Uns. Wie einen kostbaren und doch schmerzvollen Schatz trug ich diese Liebe in mir. Und am Ende aller Dinge… würde ich ihr nachfolgen. Wenn sie starb, und sollte es durch meine Hand sein, so starb auch ich. Der König, der ich zu sein bestimmt war, würde dann verschwinden. Nachdem er seine Aufgaben erfüllt hatte. Und sollte sie vor mir gehen… ‚Dann warte auf mich, Morgana. Ich werde dir folgen. Wohin auch immer du gehst. Wir werden wieder beisammen sein können. Es dürfen. Und nichts und niemand, keine Verwandtschaft, nicht die Magie, keine Eifersucht, kein Königtum, nichts wird uns je wieder trennen können. Dort… jenseits aller Schmerzen,… sind wir nur Menschen, Seelen. Einfach wir. Zwei Teile eines Ganzen. Für immer eins. Für immer. Morgana… Wir werden uns wiedersehen. Ich werde dich niemals aufgeben. Niemals. Wenn ich dir nachfolgen soll… dann wird es so sein. Am Ende aller Zeiten werde ich bei dir sein, so wie du bei mir sein wirst. Le Fey. Und der letzte Pendragon. Die Fee und der Drache. Vereint. Und niemals wieder getrennt.‘ Mein Volk versammelte sich an diesem Tag um mich, um den Worten ihres Königs zu lauschen. Ich wusste nicht genau, woher ich überhaupt die Kraft dafür nahm zu sprechen. Doch ich tat es. Denn die ruhige Zuversicht derjenigen, die trotz all der Verluste und all des Schmerzes noch immer an mich glaubten, war wie Balsam für meine geschundene Seele. Ich verstand nicht, wie sie mir auch jetzt noch folgen konnten, wo ich doch so viel Leid nicht hatte verhindern können, obwohl es in meiner Macht gestanden hätte. Doch ich nahm es an. Dankbar. Und voll Staunen und Freude. Ich schaute nach rechts und erblickte Merlin. Er lächelte mir zuversichtlich zu, nickte ganz leicht. Ich sah in seinen Augen, dass er verstand, dass er, mehr als jeder andere in diesem Moment, verstehen und gutheißen mochte, dass ich mich verändert hatte, dass ich, auch wenn ich mit mir selbst hadern mochte, bemüht war das Richtige zu tun. Und ich blickte nach links und sah meine zukünftige Königin dort stehen. Sie hatte meinen Antrag angenommen. Guinevere. Meine Seele. Sie strahlte. Alles an ihr strahlte. Und ihr Blick, mit dem sie meinen erwiderte, war voll von Wärme und Vertrauen. Auch sie nickte mir zu. Sie würde mir immer zur Seite stehen, mich immer unterstützen, obwohl sie spüren mochte, dass es da tief in mir etwas gab, von dem sie nichts wusste, und das vielleicht auch besser so war. Sie respektierte das. Und dafür liebte ich sie nur umso mehr. Und ich musste mich nicht umschauen um zu wissen, dass jeder einzelne meiner Ritter hinter mir stand. Weil sie es so wollten. Weil sie sich so entschieden hatten. Leon, Gwaine, Percival, Elyan… Sie alle, die ich zum Ritter geschlagen hatte, waren da. Und ich wusste, dass sie immer zu mir stehen würden, ganz gleich was kommen mochte. Die Schlacht war vorüber. Der Krieg noch lange nicht. Doch hier und heute sah mein Volk vor sich genau das, was es sehen wollte: Den König der Legenden. Hoch aufgerichtet stand ich da, auf der großen Treppe, der ganze Hof war voller Menschen, all ihre Gesichter mir zugewandt. Und sie alle lauschten meinen Worten, Worten die nun flossen, ohne dass ich nachzudenken brauchte. Doch das verdankte ich nur ihnen und ihrer Zuversicht und ihrem Glauben an mich. Nur weil sie hier waren und an mich glaubten, konnte ich sein was sie in mir sehen wollten und was sie brauchten. Ein Geben und Nehmen. So war es richtig. So war es vorherbestimmt. Ich spürte wie plötzliche Kraft und Wärme meine müden Glieder durchströmten. Und in dem Moment als ich die Hände hob und sie alle mit einbezog in meine Worte, in das, was Camelot für mich ausmachte, sie mit mir gleichsetzte, jeden Einzelnen von ihnen, in dem Augenblick wo ich mich einmal mehr innerlich verabschiedete von etwas, das war, und den Schritt in eine neue Zukunft tat, in dem Moment wo der Junge in mir endgültig starb und zum Mann wurde, da glitt das gleißende Strahlen der Sonne über die Burgzinnen bis hinunter zu dem Ort wo ich stand, badete mich in helles Licht, hüllte mich ein, ließ die Rüstung erstrahlen, mein Haar aufglänzen und wärmte meine Haut, wärmte mein ganzes Sein. Die Sonne krönte mich hier und heute zu jenem Sommerkönig, den das Volk prophezeit hatte, lange nachdem mir die formale Königswürde bereits verliehen worden war. Und die Menschen standen und schauten in ehrfürchtigem Schweigen, während ich einfach nur geblendet die Augen schloss und versuchte die Tränen zurückzuhalten. Ich war ein Mann mit so vielen, so unendlich vielen Fehlern und Schwächen. Und das wussten die Menschen. Dennoch unterstützten sie mich. Dennoch waren sie hier, würden es immer sein. Wie glücklich, wie unendlich glücklich musste ich mich schätzen, dass ich dieses Vertrauen nicht verloren hatte. Dass sie nicht sahen, was ich in mir selbst sah. Ja. Für sie… würde ich stark sein können. Ich hatte meine Antwort gefunden. Der Schmerz würde bleiben. Ebenso wie meine Liebe. Doch ich würde dennoch fähig sein zu regieren. Zu schützen. Zu kämpfen, wenn es sein musste. Für mein Land. Für Albion. Dieses Land, das alles war. Dieses Land, das überdauern würde. Späterhin hieß es, ich sei von Gefühlen überwältigt gewesen. Ich sei der warmherzigste und mitfühlendste aller Könige, die je in Camelot regiert hätten. Die Wahrheit könnte nicht weiter davon entfernt sein. Doch nur weil ich mich für so unvollkommen, selbstsüchtig und fehlbar hielt konnte ich in meinem Bestreben stärker zu werden an Größe gewinnen, um schließlich das zu sein, was sie bereits alle in mir sahen. Aber in diesem Augenblick mochten sie Recht haben. Denn nicht nur die Sonne blendete mich. Ich schloss die Augen, um auch die Tränen zu verbergen. Die Tränen, die jedwede Geburt von etwas Neuem begleiten mochten. Tränen, die mit dem Loslassen einhergingen. Und hier und heute wurde etwas Neues geboren und etwas Altes losgelassen. Camelot würde leben. Noch lange nachdem ich fort war, würde Camelot und die Idee dessen, was ich in ihm sah, nun fortbestehen. Das hatte ich mit dem heutigen Tag untermauert und bewiesen, und ich würde es noch unzählige Male tun, auch wenn mir dies noch nicht klar sein sollte. Und das Volk überlieferte meine Worte, schrieb sie nieder, hielt sie fest über die Zeit. Von Generation zu Generation. Und was ich noch nicht wissen konnte wurde Wahrheit: Der König der war und der sein würde war heute und hier in Schmerz und Verzweiflung geboren worden. Die Legende begann. ~~~ Und hinter der Dunkelheit, dem Schmerz und den Tränen der Enttäuschung, da kann er es beinahe sehen, jenes Land, das nur die Geschichten kennen, das hinter den Nebeln der Zeit verborgen lag. Und dort wird es enden. Er weiß es. Und das gibt ihm Hoffnung für sie beide. Ja, er würde ihr wiederbegegnen. Er hatte es gesehen. Eine Vision? Ein Traum? Es war gleich. In diesem Leben mochte er sie vielleicht verloren haben. Doch nicht im nächsten. Nicht im nächsten. Er hatte sie gesehen. Und sich selbst. Drache und Fee. Vereint in jenem Land, das sie Avalon nannten. Und die Apfelbäume dort standen in voller Blüte. ~The end~ ~~~ My head is full of empty phrases and the noise I've never heard Is it that I'm feeling sorry for the things I do regret You said we'd better be moving slowly and it's time to take a rest Just be aware of who we are and turn back time instead We're moving backwards into a life we had before Appreciate forever more We're moving backwards and lead a life we had before And know the simple things that we used to ignore Moving backwards, moving backwards ... moving In the wake of indecision reality can be unkind Some they lead and some they follow or is it blind leading blind So, we'd better be looking backwards and it's time to take a view At the promise of tomorrow we can start anew We're moving backwards into a life we had before Appreciate forever more We're moving backwards and lead a life we had before And know the simple things that we used to ignore Moving backwards, moving backwards ... moving At the promise of tomorrow we can start anew Songtexte: The Calling "Wherever you will go", Trading Yesterday "For you only", ATB "Moving backwards" Hosted by Animexx e.V. 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