After Crisis von Miceyla (Final Fantasy 7) ================================================================================ Kapitel 2: Ein finsterer Traum/Lucassener ----------------------------------------- In Edge wieder angekommen, ging sie zu aller erst einmal zum Seventh Heaven, der Bar von Tifa Lockheart. Als sie dort ankam sah sie das, man höre und staune, sogar Vincent da war. Er hatte sehr wahrscheinlich mitbekommen das Miceyla bald wieder kommen würde und wollte hören wie es bei World Soldier war. Als Marlene und Denzel, die beiden Waisenkinder die bei Cloud und Tifa lebten, (allerdings wurde Marlene vom besten Freund ihres Vaters, Barret Wallace großgezogen) sie sahen, liefen sie gleich auf sie zu und sprangen um Miceyla herum. „Wie ist es gewesen? Wie ist es gewesen?“, riefen beide aufgeregt und hofften auf eine spannende Geschichte. „Das werde ich euch gleich erzählen“, sagte sie den zwei freundlich. Miceyla ließ sich vorerst, etwas erschöpft auf einem Stuhl an dem Tisch wo Vincent saß nieder. „Hallo Miceyla, ruhe dich was aus, ich mach dir etwas zu Essen!“, sprach Tifa zur Begrüßung. „Und Cloud müsste auch gleich kommen“, meinte sie noch. Als Vincent Miceyla betrachtete fiel ihm das getrocknete Blut auf ihren Klamotten auf. „Scheint so, als hätten sie dich gleich am ersten Tag auseinander genommen“, sagte er in einem Ton, als würde es das unterstreichen, was Vincent von World Soldier hielt. Miceyla musste lachen. „So ein Unsinn! Das kann schon mal vor kommen“, sagte sie und blickte ihn mit einem liebevollen Blick an, er solle sich keine Sorgen machen. „Wie war es denn nun?“, fragten Marlene und Denzel die jetzt auch mit am Tisch saßen. Miceyla begann von World Soldier zu erzählen, allerdings konnte sie nicht nach dem ersten Tag, gleich irgendwelche Entschlüsse darüber fassen. Und berichtete nur über konkrete Dinge. Inzwischen hatte sich auch Cloud zu ihnen gesellt und während Miceyla sprach aß sie gierig das Essen, das Tifa ihr gebracht hatte. Denn sie hatte seit dem Aufbruch nach Kalm nichts mehr gegessen. Bei ihrer ganzen Berichterstattung, ließ sie Genesis außen vor. Auf ihrer gesamten Rückreise nach Edge, drehten sich ihre kompletten Gedanken nur um Genesis. Warum war er dort und was mag er wohl vor haben? Sie wäre sogar beinahe von Monstern überrumpelt worden, so etwas passiert nur, wenn sie total Gedankenversunken war. Es ärgerte Miceyla ein bisschen, dass sie es auch jetzt immer noch nicht schaffte, ihn aus ihrem Kopf zu verscheuchen. Nun wollte sie aber Genesis zur Sprache kommen lassen. „Ja und dann war da auch noch Genesis. Er bildet dort die jungen Soldaten aus, ich nehme mal an das er sie auch anführt. Aber glaubt mir, es wundert mich natürlich, dass Genesis wieder aufgetaucht ist und warum gerade dort“, endete Miceyla nun. „Genesis?“, platzte es erstaunt aus Cloud. „Der war doch damals der Freund von Angeal und Sephiroth gewesen. Dieser Kerl hatte soweit ich weiß, Professor Hollander unterstützt und seine Klone auf Shinra gehetzt!“, sprach Cloud weiter. „Na den müssen wir ganz besonders im Auge behalten“, sagte Vincent daraufhin auf Clouds Bemerkung über Genesis. „Genesis hatte nie irgendwelche bösen Absichten gehabt! Ich konnte sein Handeln gut verstehen…Und er war nur auf Hollanders Seite, weil er sich damals erhofft hatte, er würde seine Degradierung heilen!“, konterte Miceyla in einem überraschend scharfen Ton. „Na klar und Sephiroths Absichten waren auch nie böse!“, meinte Cloud daraufhin etwas kühl. Vincent wunderte es, dass Miceyla Genesis in Schutz nahm, er selbst wusste wer er war hatte ihn aber nie gekannt und auch wusste Vincent wie gut Miceyla andere Menschen einschätzen konnte. Dann herrschte für eine kurze Weile Schweigen an ihrem Tisch. Auch Marlene und Denzel, die die ganze Zeit über zugehört hatten sagten jetzt nichts. Doch dann wechselte Tifa plötzlich das Thema und nach einer kurzen Zeit schaffte sie es tatsächlich die drei auf andere Gedanken zu bringen. Als es schon draußen dunkel war und die Waisenkinder seit einer Weile im Bett waren, fand Miceyla, dass es auch für sie an der Zeit war nach Hause zu gehen. Sie trank noch ihr Glas aus, dann stand sie auf. „Also schön, ich gehe dann jetzt mal morgen muss ich ja wieder zu World Soldier aufbrechen!“, sagte sie und streckte sich dabei ausgiebig. Tifa nickte. „Für mich gibt es auch morgen viel zu tun.“ Vincent stand nun auch auf. „Ich begleite dich noch mit nach Hause“, sagte er zu Miceyla. Sie blickte ihn dankbar an, zwischen ihnen hatte sich eine enge Freundschaft entwickelt und sie erfreute sich immer an seiner Gesellschaft. Denn mit ihm konnte Miceyla über alles reden, weswegen Yuffie oft beleidigt war und fing kleine Streitigkeiten mit Miceyla an. Die aber in der Regel schnell wieder behoben waren. Yuffie war ein sehr lebensfrohes Mädchen aus Wutai, sie redete viel und war im gleichen Alter wie Miceyla und außerdem gehörte sie auch zu Clouds Gruppe, die sich damals im Kampf gegen Sephiroth zusammen gefunden hatte. Dazu gehörten auch noch Tifa, Vincent, Barret, Cid, Cait Sith, Nanaki und Aerith natürlich, die damals von Sephiroth ermordet worden war, als diese in der verlorenen Stadt Heilig beschwören wollte, um den Planeten vor Meteor zu retten. Vincent und Miceyla verabschiedeten sich noch von Cloud und Tifa, dann liefen sie hinaus durch die in die Nacht eingehüllten Straßen von Edge. „Weißt du Miceyla“, begann Vincent, „Ich habe mitbekommen, dass es unter den Menschen immer öfters zu Uneinigkeiten kommt, was die Entscheidungen wichtiger Probleme betrifft. Sie scheinen bei gewissen Angelegenheiten unterschiedliche Meinungsäußerungen zu haben“. Miceyla nickte bedrückt. „Ich sollte mal mit Rufus reden, es muss doch irgendeine gemeinsame Lösung dafür geben“, sprach sie. Es war ihr sehr wichtig, dass solche Probleme aus der Welt geschaffen wurden. Gerade jetzt, da sich die Menschheit, seit der Meteorkatastrophe erholt hatte, durfte der entstandene Frieden nicht auf der Kippe stehen. Rufus sollte weiterhin der Präsident sein und die Leute gemeinsam mit seinen verbliebenen Turks, bei ihren Wünschen und Problemen unterstützen. Und das auch ohne Megakonzern. Wichtig war es, das die Menschen nicht komplett führungslos waren und ein Konzept hatten, wonach sie sich richten konnten. Während ihres weiteren Weges redeten die Beiden nicht mehr viel, Miceyla war inzwischen auch zu müde dazu. Als sie schließlich vor ihrer Wohnung ankamen, wünschte Vincent ihr noch eine erholsame Nacht, dann ging auch er nach Hause. In ihrer Wohnung angekommen, zwang sie sich schnell noch zu duschen und ihre Wunde zu säubern. Als sie fertig war, warf sich Miceyla auf ihr Bett, sie musste früh aufstehen, wenn sie schon mittags in Kalm sein wollte. Doch sehr wahrscheinlich würde sie eh wieder auf einem Chocobo dort hin reiten, dann wäre sie ruck zuck da. Miceyla sah von ihrem Bett aus in Richtung Fenster und blickte hinaus, den Himmel konnte sie nur schwer erkennen, da ihre Wohnung im ersten Stock lag. Und so sah sie nur die emporragenden Gebäude, die sich vor ihrem Fenster auftürmten. Sie seufzte kurz, dann schloss sie die Augen und schlief ungewöhnlich schnell ein. Als Miceyla die Augen wieder aufschlug, fand sie sich in einen unterirdischen Raum wieder, der in ein rötliches Licht getaucht war. Dort war niemand außer sie selbst und die einzigen Geräusche die sie vernahm, war das Krabbeln dicker, großer Käfer. Sie sah sich um, an den Wänden flackerten Lichter und an manchen Stellen war etwas in der Wand eingraviert, in einer Schrift die Miceyla irgendwie bekannt vor kam. Als sie ein paar Schritte auf eine dieser Schriftzüge machte, bewegte sich plötzlich die Wand auf sie zu. Erschrocken drehte sie sich um, zwei andere Wände taten es der ersten Wand nach und kamen ebenfalls in ihre Richtung. Hecktisch suchte sie die Umgebung nach einem Fluchtweg ab, da war nur ein schmaler Gang der sich unendlich in die Dunkelheit zu erstrecken schien. Miceyla hatte keine Zeit zum nachdenken und so rannte sie blindlings in die Finsternis hinein. Mit pochendem Herzen blickte sie zurück und sah, wie die Wand ihr auch in diesem Gang noch hinterher schnellte. Sie rannte jetzt nur noch schneller, als auf einmal krächzende, unheimlich aufheulende Geräusche aus den Tiefen der Dunkelheit kamen, die Miceyla einen Schauer über den Rücken jagten. Doch sie hatte keine andere Wahl, sie musste in diese Richtung, denn hinter ihr wartete die Wand nur darauf sie zu zerquetschen. An den Wänden strahlten auf einmal Lichter auf, die ihr zeigten wohin sie fliehen musste. Miceyla blieb völlig außer Atem stehen, als sie in einem weiteren Raum, in dem mehrere Särge standen, ankam. Sie horchte, aber die Wand schien sie nicht weiter zu verfolgen, erleichtert lehnte sich Miceyla gegen ein Statuen ähnliches Gebilde und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Doch die Erleichterung weilte nur kurz, als plötzlich etwas um sie herum huschte, sie sah nicht was es war, doch sie vernahm die gleichen unheimlichen Rufe wie gerade eben. Immer mehr der unsichtbaren Gestalten kamen auf sie zu und sie schienen Miceyla das Bewusstsein zu entreißen. Mit rasendem, Herzen versuchte sie sich zu wehren, doch sie war wie erstarrt. Panisch wollte sie um Hilfe schreien, aber Miceyla brachte keinen Ton raus, wer konnte sie auch hier schon hören. Alles um sie herum drehte sich und es kam ihr vor, als würde sie immer weiter in ein tiefes Loch fallen, aus dem es niemals mehr ein entrinnen gab. Während dessen ergriffen diese Kreaturen immer mehr von Miceyla Besitz. Das, genau das, hatte sie schon einmal durchgemacht, doch irgendetwas blockierte ihre Erinnerungen und so bekam sie nicht vor Augen, worum es sich bei diesen Gestalten handelte. Was sie auf jeden Fall wusste war, dass sie aus einer anderen Welt kamen, in der Miceyla bestimmt schon einmal gewesen sein musste. Als Miceyla, ihre Gedanken, ihr Bewusstsein und das Leben nun völlig zu entgleiten drohte, sah sie von einem Augenblick auf den nächsten in ein weißes, leeres Gesicht dieser Kreaturen, das immer weiter auf sie zu schnellte. Sie schloss die Augen und sagte innerlich: „Hulax!“. Mit rasendem Herzen erwachte Miceyla, es war noch Nacht gewesen. Sie betrachtete ihre zitternden Hände und stellte erleichtert fest, dass sie geträumt haben musste. Sie saß auf. Miceyla träumte viel, doch so realistische, visionsartige Träume hatte sie selten. Mit geschlossenen Augen hoffte sie, dass dieser Traum nicht von großer Bedeutung war und keine Bedrohung darstellte. Doch tief im Innern wusste sie, dass es sich hierbei um keinen einfachen Albtraum handelte. Und so fiel Miceyla wieder in einen unruhigen Schlaf. Als Miceyla am nächsten Morgen erwachte, fiel helles Sonnenlicht hinein und sie wurde geblendet. 'Irgendjemand musste die Vorhänge vorgezogen haben!' , dachte sie verärgert. Sie fuhr zusammen, als sie eine fröhliche Stimme hörte, die zu ihr sprach: „Guten Morgen Miceyla! Hast du denn auch gut geschlafen?“ Völlig verwirrt sah sie einen Cait Sith, ein Katzenroboter, der von Reeve gesteuert wurde mitten im Raum stehen. „Wie bist du denn hier rein gekommen?“, fragte sie erstaunt. „Nun, dass ist gar nicht so schwer, wenn man die Tür nicht abschließt!“, antwortete Cait Sith. 'Ich habe vergessen die Tür gestern abzuschließen!' Stellte sie erschrocken fest. „Weißt du, Vincent wollte, dass ich mal nachschaue, ob du auch wirklich aus den Federn kommst. Na ja, so hat er das zwar nicht gesagt, aber was sicher ist, ich sollte nach dir schauen und dir einen schönen Tag von ihm wünschen. Ach ja und ein Frühstück habe ich dir auch schon gemacht“, sprach Cait Sith gut gelaunt weiter und zeigte auf einen Tisch, gegenüber von ihrem Bett, wo das Frühstück bereitstand. 'Vincent! Du denkst aber auch immer an mich!' , dachte sich Miceyla und schüttelte dabei lachend den Kopf. Ihre Erinnerungen an den beunruhigenden Traum letzte Nacht waren dabei verflogen. „Vielen Dank Cait Sith und grüß auch Vincent von mir, ich weiß nicht ob wir uns schon bald wieder sehen werden“, bedankte sich Miceyla bei ihm. Cait Sith nickt und verabschiedete sich noch von ihr: „Na dann bis bald!“ Sie sah in Richtung Tür, da sah sie wie der dicke Mogry, auf dem Cait Sith immer saß zu ihr hereinwinkte. Dann verschwanden die beiden. Miceyla zog sich schnell an, hüpfte ins Bad und frühstückte etwas hastig. Denn es war schon relativ spät. Dieses Mal nahm sie ihr eigenes Schwert mit, ein Lucassener- Schwert, dass seit ewigen Zeiten an ein neues Mitglied der Lucassener weitervererbt wurde. Das Schwert hatte Arjens Mutter gehört, da Arjen und sie auch Lucassener waren. Seine Eltern lebten nicht mehr auf gewöhnliche Weise, wenn Lucassener starben wurden sie zu einer Art Gottheit, die über den ihnen zugeteilten Planeten wachten und in ihrer eigenen Welt lebten. Lanaido, der jüngere Bruder von Arjen hatte sich schon früh für ein Leben in dieser Welt entschieden, er könnte niemals einen anderen Planeten betreten. Wusste aber von gewissen Dingen über die alten Lucassener Bescheid, die Miceyla noch im Dunklen verborgen lagen. Sie selbst war schon einmal in dieser ganz besonderen Welt gewesen, was auch zu ihrer Lucassener- Ausbildung gehörte, aber natürlich konnte sie nicht einfach nach Lust und Laune dort hineinspazieren. Ja und dann gab es da auch noch Katero Lucassen, ein Lucassener im gleichen Alter von Arjen, der nichts so sehr wertschätzte wie die Schwertkunst. Er war schon immer ein etwas schwieriger Zeitgenosse gewesen und früher kam es nicht gerade selten zu ernsten Auseinandersetzungen zwischen Arjen, Miceyla und Katero. Obwohl er auch ein Lucassener war und er wusste, dass wenn es zu einem Krieg zwischen ihnen kommen würde, hätte das Folgen für das gesamte Gleichgewicht aller Dimensionen. Das Handeln von Katero lag nicht zuletzt an seiner finsteren Vergangenheit, mit der er selbst irgendwie fertig werden musste. Aber nichtsdestotrotz hatte Katero eine zweite Chance bekommen und wurde als ein Lucassener ausgewählt. Eines Tages legte sich dann auch die Rivalität zwischen den drei jungen Lucassenern und es entstand nach und nach eine Freundschaft. Katero lehrte Miceyla sogar einige seiner wertvollsten Schwertzüge, etwas das er noch nie für jemanden getan hatte. Sie war aber der Meinung, dass es niemals ein Wesen schaffen würde das gleiche Niveau wie Katero zu erreichen, der seit jeher als der allerbeste Schwertkämpfer verehrt wurde. Dennoch besaß auch er mächtige Magie, Arjen und Miceyla hatten sich ganz besonders auf Magie spezialisiert, sie fing aber an sich immer mehr neue Schwertzüge anzueignen. Katero war seit dem, ein wertvoller Gefährte im Kampf geworden, trotz seiner großen Klappe und seiner hartnäckigen Meinungsäußerung. Arjen war hingegen der klügere und vernünftigere von beiden, der viel wert in Hoffnungen lag und viel davon sprach, man solle dem Gefühl in seinem Herzen folgen. Er war der erste Lucassener der Miceyla begegnete und sie in eine neue Welt geführt hatte. Schon am ersten Tag wo sie sich trafen, versprach Arjen immer für sie da zu sein und sie wusste egal wo sie auch war, egal wie alleine sie war, er würde immer bei ihr sein. Und war Miceyla auch noch so niedergeschlagen, er schaffte es sie aufzuheitern. Arjen hatte große Gefühle für sie, Miceyla fühlte ebenfalls mal etwas für ihn, sah ihn aber eher als einen großen Bruder. Die Welt und Vergangenheit der Lucassener gehörte aber in eine andere Geschichte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)