Adventskalender 2012 von Walpurgisnacht (One-Shot Sammlung) ================================================================================ Kapitel 10: 10. Dezember (Harry Potter) --------------------------------------- So^^ Weiter geht es mit Harry und Tom, seit gespannt und euch noch einen schönen Dezembertag mit Schnee, Eis und Kälte^^° Liebe Grüße BlaueRose ******************************* Ein warmer Sonnenstrahl, der sich vorwitzig einen Weg durch die seichten Vorhänge der Fenster bahnte, ließ mich müde gegen die Helligkeit blinzeln. Der blaue Himmel sprach für einen schönen Tag und sogar die Vögel waren bereits wach und trällerten fröhlich ihr Lied in die Welt. Weiter an meine Wärmflasche gekuschelt, versuchte ich mich noch an die Geschehnisse des gestrigen Abend zu erinnern. Tom und ich hatten damit begonnen über die Vergangenheit zu reden, wie ich da gelandet war, wo ich aufgewachsen bin. Doch soweit waren wir gar nicht mehr gekommen. Nach den Ereignissen in der Nacht, in der meine Eltern den Tod fanden, wollte ich, dass Tom aufhörte davon zu erzählen. Ihn nahm es furchtbar mit und mich ebenfalls, auch wenn ich bis dahin keinerlei Gefühlsregung gezeigt hatte. Jedenfalls verfrachtete ich Tom ins Bett, was an sich schon keine leichte Aufgabe war, da ich mich ja noch auf seinem Schoß sitzend befand. Aber mit etwas Überredungskunst gelang es mir schließlich, ihn davon zu überzeugen und sogar mit dem Privileg, dass er mich zu dem großen Doppelbett trug. Dort bettete er mich behutsam auf die Matratze, konzentrierte sich einen Moment und schon hatten wir beide Schlafanzüge im Partnerlook, natürlich slytheringrün, an. Dann legte er sich neben mich, breitete die Decke über uns aus und schloss mich sanft in die Arme. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und lauschte dem sanften Schlagen seines Herzens, das mich langsam in das Reich der Träume führte, während Toms lange, schlanke Finger wieder und wieder durch mein kurzes Haar strichen. Und nun war bereits der nächste Morgen angebrochen. Die Augen wieder schließend, kuschelte ich mich zurück an Toms muskulöse Brust, um vielleicht noch einmal zurück in den erholsamen Schlaf zu finden. Doch daran hinderte mich eine Hand, die sich plötzlich in meinen entblößten Nacken legte und mir unmissverständlich klar machte, dass ich nicht mehr der Einzige war, den der Schlaf nicht mehr in seinen Fängen hielt. Ein kurzes Zusammenzucken konnte ich von meiner Seite nicht unterdrücken, dafür hatte ich einfach nicht mit der Berührung gerechnet. „Guten Morgen“, hörte ich Toms schläfrige Stimme, die über meinem Kopf ertönte und dessen Klang mir einen angenehmen Schauer über den Rücken laufen ließ. Die Augen öffnend, drehte ich meinen Kopf in seine Richtung und blickte in sein müdes Antlitz, was mir ein Lächeln auf das Gesicht zauberte. „Guten Morgen“, erwiderte ich die nette Begrüßung. „Bekomm ich einen Guten-Morgen-Kuss?“, fragte er mich ganz lieb. Ich tat so, als müsste ich ernsthaft über diese Frage nachdenken. „Warst du denn auch artig?“ „Artiger geht’s nicht“, löste sich seine Hand von meinen Nacken, wanderte über meine Schulter hinunter zur Taille und schlang sich um eben diese. Besitzergreifend drückte er mich an seine Seite, neigte den Kopf und streifte vorsichtig mit seinen Lippen die meine, übte jedoch nicht genug Druck aus, um es als einen richtigen Kuss gelten zu lassen. Es war, als würde Tom auf meine Zustimmung warten, darauf warten, dass ich mich für ihn entschied. Ich hatte mich bereits gestern für ihn entschieden und so überbrückte ich die letzten uns trennenden Millimeter und küsste ihn seinerseits. Meine Hand liebkoste seine Brust, strich gleichmäßig rauf und runter, während er mich weiterhin an sich presste. Dann, von einer Sekunde auf die andere, spürte ich Toms Zunge an meinen Lippen entlang streichen und schrak zurück. Schwer atmend sah ich ihn an und er blickte gnadenlos zurück. „Hast du Angst?“, fragte er behutsam und legte seine andere noch freie Hand an meine Wange. Mir stieg die Hitze ins Gesicht und ich wusste nur zu gut, wie rot ich angelaufen sein musste. Aber Angst empfand ich keine, nur Unsicherheit. Schließlich hatte ich an Erfahrungen nichts vorzuweisen. Tom hingegen musste schon unzählige Bettgeschichten gehabt haben, wahrscheinlich so viele, dass er sie nicht mehr alle zusammen bekommen würde. „Nein“, gab ich ehrlich zu. „Ich habe so etwas nur noch nie gemacht.“ Diese Aussage ließ ihn schmunzeln. „Umso besser für mich. Dann kann ich dir alles beibringen, was du wissen musst“, und umfasste bestimmend mein Kinn. „Öffne einfach einen spaltbreit deine Lippen. Der Rest wird sich wie von selbst ergeben“, beugte Tom sich schon erneut zu mir runter. Mit wild klopfendem Herzen schloss ich wieder meine Augen und ergab mich widerstandslos dem kommenden Kuss. Wenn ich wirklich angenommen hatte, ich könnte mich dafür wappnen, nahm ich jetzt alles zurück. Dagegen war es unmöglich sich zu wappnen. Der Kuss, der mir verlangend von den Lippen geraubt wurde, war glühend und voller Leidenschaft. Drängend und begierig, aber zugleich auch sanft genug, um mich nicht zu verschrecken. Und als sich dann auch noch Toms Zunge suchend durch meine Lippen, die ich zaghaft öffnete, einen Weg bahnte und schließlich die meine fand, gab ich mich völlig hin. Wie lange wir uns küssten, wusste ich nicht, nur, dass ich am liebsten gar nicht mehr aufhören wollte. Jetzt konnte ich die Paare verstehen, die einfach nicht die Finger von einander lassen konnten. Wenn sie dafür immer diese schönen Gefühle empfanden, wäre es mir auch egal, wer mich missbilligend von der Seite taxieren würde. Kaum hatte ich diesen Gedanken zu Ende gedacht, löste Tom sich abrupt von meinen Lippen und unterbrach damit den wunderschönen Kuss. Nur widerwillig ließ ich ihn gewähren. Dafür schaute ich ihn jedoch mit geschwollenen, rosigen Lippen verständnislos und etwas beleidigt an. Doch schon in der nächsten Sekunde fand ich mich unter Tom liegend wieder, der mich seinerseits mit begehrlichem Blick fixierte. Ich schluckte schwer, um meinen plötzlich trocken gewordenen Hals zu befeuchten. Bei diesem ungeahnten Überfall war mir das Oberteil vom Schlafanzug hochgerutscht und entblößte ungewollt meinen flachen Bauch. Die Wahrheit war, dass diese Situation aus dem Ruder laufen würde, wenn wir beide nicht schnell die Bremse zogen. Denn dafür war ich dann doch noch nicht bereit. Tom schien mir meine Gedanken wohl vom Gesicht abgelesen zu haben, da er sich in einer einzigen, fließenden Bewegung von mir erhob, von irgendwoher die Bettdecke über mich zog und sich schließlich an meine Seite auf die Bettkante setzte. „Wir sollten an dieser Stelle aufhören. „Ja“, stimmte ich atemlos zu, immer noch völlig überwältigt von dem eben erlebten. „Auch, wenn ich am liebsten da weitermachen möchte, wo wir aufgehört haben. Aber leider werden wir zum Frühstück erwartet“, beugte sich Tom ein letztes Mal zu mir herunter und drückte mir noch einen Abschiedskuss auf die Lippen, den ich nur zu gerne erwiderte. „Weißt du eigentlich, wie unwiderstehlich du bist?“, flüsterte er danach an meinen Lippen. Das brachte mich zum Lächeln. Ich schlang meine Arme um seinen Nacken, um ihn noch etwas länger bei mir zu behalten. „Weißt du eigentlich, wie unwiderstehlich du bist?“, fragte ich ihn meinerseits. Ohne darauf zu antworten, schob er einen Arm unter meinen Rücken und den anderen unter meine Kniekehlen und mit wenig Kraftaufwand befand ich mich auch schon auf seinen Armen. „Wow, was wird das denn, wenn es fertig wird?“, starrte ich Tom perplex an. Er bedachte mich nur mit diesem Lächeln, das mich immer ganz verzauberte. „Du wirst jetzt ein schönes, langes Bad nehmen, während ich im Zimmer nebenan mich fertig mache und dir etwas zum Anziehen besorge.“ „Das hört sich gut an“, und zur Abwechslung würde ich dann auch mal warmes Wasser zum Baden haben und nicht dauernd Kaltes wie bei meinen netten Verwandten, die grundsätzlich solange im Bad gebraucht hatten, dass für mich kein warmes Wasser mehr übrig blieb. Im Endeffekt hatte es mich nicht gestört, denn mit einer kalten Dusche am Morgen war ich zumindest hellwach. „Noch besser würde ich es finden, wenn wir zusammen dieses Bad nehmen würden, aber da ich ein ehrenhafter, anständiger Mann bin, werde ich vorerst darauf verzichten. Außerdem musst du auch noch einige Bekanntschaften schließen, darunter auch meine Eltern.“ Als Tom seine Eltern erwähnte, schenkte ich den vorhergesprochenen Worten keinerlei Aufmerksamkeit. „Deine Eltern“, piepste ich erschrocken. Er blieb mitten auf dem Weg zum Badezimmer stehen und bedachte mich stirnrunzelnd. „Natürlich meine Eltern, Godric und Salazar Gryffindor Slytherin. Sie möchten dich kennenlernen und sehen, welchen Gefährten ich dazu bestimmt habe, an meiner Seite zu sein.“ Ich schaute ihn an wie ein Fisch auf dem Trockenen. Godric und Salazar Gryffindor Slytherin, die tot geglaubten Gründer, die anscheinend gar nicht so tat waren?! Ich war sowas von geliefert. Die beiden würden mich nie als Toms Gefährte akzeptieren. Dafür war ich zu jung, noch in der Ausbildung und einfach.. Es sprach alles gegen mich. Verständnislos sah Tom mich an. „Hey, so schlimm wird es schon nicht werden.“ „Das sagst du.“ „Ja, dass sage ich. Also hab bitte ein bisschen Vertrauen in mich.“ Dagegen sagte ich nichts, konnte es nicht. „Ich weiß, dass es schwer für dich ist, Harry. Aber du schaffst das“, setzte Tom sich wieder in Bewegung und ließ mich schließlich an der Badezimmertür herunter. Als ich dann auf meinen eigenen Füßen stand, blickte ich Tom vorsichtig an. „Wir sehen uns dann nachher?“ „Ja, ich hole dich genau hier wieder ab. Das Bad ist bereits fertig. Wenn du noch etwas brauchen solltest, kannst du Dobby rufen. Er wird dir auch zwischendurch die Kleidung hinlegen, die ich dir aussuche“, informierte er mich. Ich nickte kurz, betrat das Bad und schloss die Tür hinter mir. Das Badezimmer hatte die Größe eines Vertrauensschülerbades mit weiß gekacheltem Fliesen. Die Badewanne war in den Boden eingelassen und dampfte bereits einladend voll heißem Wasser. Schnell entkleidete ich mich und ließ mich vorsichtig in das heiße Wasser gleiten. Die nächsten 20 Minuten verbrachte ich damit, mich zu entspannen und die Welt zur Abwechslung sich selbst zu überlassen. Ein Klopfen an der Tür riss mich aus meiner Tiefenentspannung. „Ja?“ „Schlaf mir bloß nicht in der Badewanne ein, Harry“, ertönte Toms Stimme. „Mach ich schon nicht.“ „Das will ich für dich hoffen, sonst war es das letzte Mal, dass ich die alleine habe baden lassen“, drohte er mir mit einem neckischen Unterton in der Stimme. „Ist das ein Versprechen?“, lehnte ich mich zurück, wollte das Wasser noch etwas länger genießen. „Ja, das ist es“, ertönte dann auf einmal neben mir. Erschrocken fuhr ich nach oben und blickte direkt in Toms Augen. Mit großen Augen schlang ich sofort die Arme um meinen nackten Oberköper, um ihn zu bedecken und starrte ihn fassungslos an. „Was machst du hier drin?“, fuhr ich ihn erbost an. „Nur nach dem Rechten sehen“, wagte er es auch noch mich anzulächeln. „Sieh zu, dass du hier rauskommst!“, zischte ich in meiner Privatsphäre bedrängt. Von irgendwoher erklang ein Geräusch, dass sich anhörte, als wäre gerade etwas zu Bruch gegangen. Ich zuckte zusammen, weil ich wusste, wer der Verursacher dafür war. Ich. Meine Magie verselbständigte sich schon wieder. Ich schloss die Augen und versuchte mühsam mich zu beruhigen. Tom wusste wirklich, welche Knöpfe er bei mir drücken musste, um mich auf die Palme zu bringen. „Harry“, spürte ich auch schon seine warmen Hände, wie sie meinen Kopf behutsam umfassten. Dann lehnte er seine Stirn gegen die meine. „Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht so aufregen.“ Ich weiß, konnte ich die Worte derzeitig nicht laut aussprechen. Ich vergesse immer wieder, wie unschuldig die bist, hörte ich auf einmal seine Stimme laut und deutlich in meinen Kopf. Schuldige, wenn ich nicht so schüchtern wäre, würden wir uns jetzt nicht hier wiederfinden, versuchte ich ebenfalls auf telepathischem Wege zu antworten. Shh, es muss dir nicht leidtun. Du gibst mir ein so großes Geschenk damit, dass du mein Gefährte bist, dass du dies alles überhaupt zulässt, obwohl zwischen uns so viel vorgefallen ist. Er wusste gar nicht, was er auch für ein Geschenk für mich war. Ich war nicht mehr alleine und würde es auch nie mehr wieder sein. Gehst du jetzt bitte raus, damit ich mich fertig machen kann? Wer wusste schon, wie spät es war, nicht, dass wir wegen mir auch noch zu spät zum Frühstück kamen und ich gleichzeitig auch noch ein schlechtes Bild von mir bei seinen Eltern abliefern würde. Das wollte ich dann doch unter allen Umständen vermeiden. Nur, wenn du mir versprichst, dass du dir nichts dabei brichst. Bei deinem Glück schaffst du es wahrscheinlich auch noch, auf den Fliesenboden auszurutschen und dir den Kopf anzuschlagen, lehnte Tom sich zurück, um mich anzuschauen. Danke, dass du so viel Vertrauen in mich hast, antwortete ich sarkastisch und war einen Moment versucht, ihm eine Ladung Wasser ins Gesicht zu werfen, aber das kam mir dann doch zu kindisch vor und wer wusste schon ob Tom, bei seinem Hitzkopf, das so einfach auf sich sitzen lassen würde. Bitte. Deine Kleidung findest du auf der Kommode. Ich warte dann im Schlafzimmer auf dich, erhob er sich und verließ das Badezimmer. Hinter sich schloss Tom leise die Tür. Erst danach traute ich mich die Badewanne zu verlassen und mich so schnell wie möglich mich abzutrocknen, in die Klamotten zu schmeißen, die sich wirklich sehen lassen konnten: eine enganliegende schwarze Hose, passende Socken, einen, wie konnte es auch anders sein, slytheringrünen Pullover, kuschelig warm für diese kalte Jahreszeit, schließlich hatten wir Winter, und natürlich Unterwäsche. Danach föhnte ich kurz meine Haare über, putzte die Zähne und fertig war ich. Als ich dann schon das Bad verlassen wollte, blickte ich auf meine Füße und entschied mich dafür, noch Hausschuhe zu besorgen. Sonst würde ich mich höchstwahrscheinlich noch erkälten und darauf konnte ich wahrlich dankend verzichten. „Dobby“, rief ich leise in den Raum herein und nur eine Sekunde später tauchte vor mir auch schon der kleine Hauself auf. „Harry Potter, Sir. Es ist so eine Freude euch wiederzusehen“, verbeugte sich dieser vor mir. „Es ist auch eine Freude dich wiederzusehen, Dobby“, zauberte mir dessen Freude ein Lächeln auf die Lippen. „Was wünschen Harry Potter, Sir?“ „Ich möchte nur ein Paar warme Hausschuhe“, äußerte ich mein Begehren. „Nichts leichter als das“, schnippte der kleine Hauself mit den Fingern und schon befanden sich dick gefütterte Hausschlappen an meinen Füßen. Ich wackelte Probeweise mit den Zehen und sie fühlten sich einfach nur göttlich an. Mit ihnen würden mir kalte Zehen auf jeden Fall erspart bleiben. „Danke, Dobby.“ „Bitte Harry Potter, Sir. Haben Harry Potter, Sir, sonst noch einen Wunsch“, schaute er mich mit großen strahlenden Augen an. „Nein, Dobby“, musste ich schmunzeln. „Das ist alles.“ „Dann werden Dobby wieder an die Arbeit gehen“, und schon verschwand der Kleine wieder. Immer noch schmunzelnd, verließ ich das Badezimmer, die Tür offen, damit die Feuchtigkeit sich verflüchtigen konnte. Kaum war ich zwei Schritte im Schlafzimmer, da schlangen sich auch schon zwei wohlbekannte Arme um meine Taille und ich fand mich an Tom gelehnt wieder. „Solange war ich nun auch nicht weg“, lächelte ich still über diese stürmische Begrüßung. „Lange genug“, brummte dieser und hielt mich dann auf Armeslänge vor sich. „Außerdem ist es normal, dass ich mich nach deiner Nähe sehne, aufgrund der noch frischen Bindung. Dieser Zustand wird noch einige Wochen anhalten. Danach wird es besser werden. Du müsstest diesen Drang eigentlich auch spüren“, erklärte Tom mir geduldig. Jetzt wo er es sagte, spürte ich ein Ziehen in meiner Brust. Erst hatte ich es den anstrengenden Strapazen der letzten 48 Stunden zugeschrieben und nicht weiter darauf geachtet, aber jetzt machte es durchaus Sinn. Sobald ich in Toms unmittelbarer Nähe war, legte sich diese Sehnsucht, und je weiter ich von ihm weg war, desto stärker wurde das Ziehen. „Es gibt wohl noch einige Dinge, dich lernen muss.“ „Das wirst du und solltest du schon vorher fragen haben, so scheue dich nicht davor, zu mir zu kommen.“ „Natürlich nicht. Zu wem sollte ich schließlich sonst gehen, wenn nicht zu dir? Du bist mein Gefährte und wirst immer mein erster Ansprechpartner sein“, rutschten mir die Worte einfach so über die Lippen und prompt stieg mir die Röte in die Wangen. Manchmal sollte ich einfach erst nachdenken und dann sprechen. Nach einem Ruck befand ich mich wieder in Toms Armen. „Das hast du sehr schön gesagt“, gab er mir einen sanften Kuss auf die Stirn. „Eine Sache wäre da noch, um dich ich dich bitten müsste.“ „Und die wäre?“ „Wie du weißt, bin ich ein magisches Wesen, um genau zu sagen ein Vampir. Ich bin dazu gezwungen, regelmäßig Blut zu mir zu nehmen und da ich bereits von dir getrunken habe, habe ich den ersten Teil der Bindung vollzogen und kann somit nur noch von dir trinken. Wenn du es erlaubst, möchte ich gerne heute Abend von dir trinken“, strich Tom wie nebenbei über die Stelle zwischen Halsbeuge und Schulter, wo er mich das letzte Mal gebissen und von mir getrunken hatte. „Wie könnte ich nein sagen? Natürlich darfst du von mir trinken, wann immer du möchtest, oder dir danach ist“, gab ich ihm die Erlaubnis. „Danke, mein Kleiner“, drückte er mich noch einmal fest an seine Brust. „Jetzt sollten wir aber los, sonst fragen sich die anderen noch, ob ich dich nicht schon mit Haut und Haaren gefressen habe“, scherzte der Kerl auch noch, griff nach meiner Hand und zog mich auf den Flur. Brav ließ ich mich die vielen Gänge entlang und diverse Treppen hinunter ziehen. Als ich dann die ersten Stimmen hörte, wurde ich doch etwas nervös. Vor einer geöffneten Flügeltür blieben wir stehen. An der einen Seite befand sich ein großer Kamin mit einer davorstehenden, gemütlichen Ledergarnitur. Die Wände zierten Regale mit unzähligen Büchern darin. Die andere Seite des Raumes wurde mit einer großen Fensterfront gestaltet. Nach der Einrichtung zu schließen handelte es sich um ein Wohnzimmer oder Empfangssalon, wie es noch die Reinblüter zu haben pflegten. Zu meinem Leidwesen war das Zimmer voll besetzt. Auf der Garnitur waren die Malfoys, Mutter, Vater und Kind, mit Professor Snape, Remus und Sirius in ein angeregtes Gespräch verwickelt. An der Fensterfront standen mir zwei unbekannte Männer, der eine groß und kräftig gebaut, silberfarbenes Haar, während der andere eher klein und schmächtig aussah und schwarze Haare hatte. Der Größere hielt den Kleineren eng umschlungen an sich gedrückt, beinahe besitzergreifend. Tom räusperte sich laut, um die gewünschte Aufmerksamkeit zu erhalten und prompt richteten sich alle Augenpaare auf uns. Mich mehr als unwohl unter den Blicken fühlend, versuchte ich mich hinter Toms Rücken zu schieben, doch er löste unsere Hände voneinander und schlang stattdessen den Arm um meine Taille, sodass ich gezwungen war, an seiner Seite zu bleiben. Sie werden dich schon nicht fressen. Dafür sorge ich, gab Tom mir zu verstehen. Soll mich das etwa beruhigen? Gezwungenermaßen konzentrierte ich mich also wieder auf unser Publikum und sah gerade noch rechtzeitig, wie Sirius auf uns zugestürmt kam und mich mit einem freudigen Ausruf aus Toms Armen zerrte und durch die Luft wirbelte. „Sirius, lass mich runter“, protestierte ich laut, klammerte mich verzweifelt an die mich festhaltenden Arme. „Jetzt lass mir doch den Spaß, Harry“, tadelte mich dieser und setzte mich Gott sei Dank in der nächsten Sekunde schon auf meine eigenen zwei Füße. Hatte ich gerade gedacht, dass es vorbei war, so irrte ich mich. Denn dann wurde ich schon wieder, dieses Mal aus Sirius Armen, gerissen und fand mich sanft an Remus Brust geschmiegt wieder. Dieser strich mir behutsam durch die Haare und ich entspannte mich ein wenig. „Hallo Harry, du siehst deutlich besser aus, als gestern Abend.“ „Glaub ich gerne“, blickte ich zu Remus warmen, braunen Augen empor, die mich mit väterlicher Liebe anstrahlten. Auch wenn Sirius total verrückt war und ich Remus und ihn immer nur sehr wenig gesehen hatte, waren doch gerade diese beiden zu etwas wie Ersatzväter für mich geworden. Kurz erwiderte ich die Umarmung, löste mich dann aber behutsam von dem Werwolf und trat zurück an die Seite meines Gefährten. Dieser legte mir beruhigend eine Hand auf den unteren Rücken und wandte meine Aufmerksamkeit auf zwei andere, bedeutende Menschen. „Darf ich dir vorstellen, Harry? Meine Eltern, Godric und Salazar Gryffindor Slytherin.“ „Freut mich Ihre Bekanntschaft zu machen“, verbeugte ich mich brav und hatte mich gerade wieder aufgerichtet, als ich schon wieder mit einer Brust kollidierte. Seit wann bitte waren die Menschen so stürmisch?, fragte ich mich insgeheim und verspannte mich instinktiv an Godrics Körper. „Daddy, ich hab dir doch gesagt, dass du Harry nicht gleich so überfallen sollst“, hörte ich hinter mir Toms erboste Stimme. Daraufhin löste Godric umgehend den Griff um meinen Körper und trat einen Schritt zurück. „Entschuldige bitte, Harry. Ich bin Godric und der Daddy dieses missratenen Kindes hinter dir, dessen Problem jetzt deines ist“, scherzte der braunhaarige Mann und wuselte mir durch die Haare. Was hatten die heute nur alle mit meinen Haaren zu schaffen? „Danke, Dad. Du bist mir wirklich eine große Hilfe“, schnaubte Tom. „Hör auf so unhöflich zu sein und zeig mal etwas Benehmen deinen Eltern gegenüber“, schlüpfte Godric an mir vorbei und ich fand mich Auge in Auge mit Salazar wieder. Naja, Auge in Auge trifft es nicht richtig. Um ihn überhaupt in die Augen sehen zu können, musste ich meinen Kopf sehr weit in den Nacken legen und wäre fast aus dem Instinkt heraus, einen Schritt zurück getreten, doch der Blick, den er mir zuwarf, ließ mich genau dort stehen bleiben, wo ich jetzt stand. „Du bist also Harry“, musterte der Gründer mich mit ausdruckslosem Gesicht, selbst ein kleines Verziehen der Mundwinkel war nicht zu sehen. „Ja, Sir“, schluckte ich mühsam. „Nun, wir werden sehen, was die Zeit so mit sich bringt“, wandte Salazar sich von mir ab, um sich zu seinem Partner zu gesellen und diesem sanft einem Arm um die Taille zu schlingen. Ich stand einen Moment wie paralysiert da und blickte schließlich unsicher über meine Schulter zurück und fing Toms zuversichtlichen Blick auf. Das also waren meine zukünftigen Schwiegereltern. * * * Kapitel Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)