Bloody Love von Mangou ================================================================================ Kapitel 1: Flucht ----------------- Er spürte sein Herz im Brustkorb hämmern, wie es mit jedem Schlag seine jämmerlich kleine Hoffnung auf Freiheit am leben erhielt. Er rannte, rannte und rannte. „Takeru! Du bist eine Schande für die Familie! Bleib sofort stehen!“ Da war auch schon der Grund für seine flucht, knappe fünf Meter hinter dem Teenager, sein Vater. Ein grausamer Mann, schlug seinen Sohn und seine Frau, nur die vierjährige Tochter war bisher verschont geblieben. Takeru hatte schon seit Monaten darüber nachgedacht, eines Tages einfach wegzulaufen und jetzt, da seien Mutter vor eine Woche plötzlich über Nacht spurlos mit seiner Schwester verschwunden war, bot sich die perfekte Gelegenheit zur Flucht. Nur ließ sein Erziehungsberechtigter ihn nie auch nur eine Minute aus den Augen und die kleine Nebensache, dass er vorhin ein Messer nach dem Teenie geworfen hatte führte dazu, dass dieser anschließend beschloss, sein Vorhaben einfach um einige Tage vorzuverlegen. Und so kam es, dass der 16-jährige seit einer guten halben Stunde von seinem Vater durch Otogakure gejagt wurde und nur daran dachte, dass er sich auf keinen Fall erwischen lassen durfte. Das wäre sein Tod. Seine Beine schmerzten, aber schlimmer war das heftige Stechen in seiner Brust. Takerus Atem ging abgehackt und rasselnd, er bekam viel zu wenig Luft! Immer wieder verschwammen die Umrisse der dunklen Häuser und der wenigen Menschen, die um diese Uhrzeit noch auf der Straße waren. Hilfe! Er brauchte dringend Hilfe!! „Gleich hab' ich dich, jetzt bist du dran!!“ Diese grausame Lache jagte ihm einen kalten Schauer über den Rücken, er war so gut wie tot. Plötzlich blieb er mit der Fußspitze an einem Stein hängen und schlug der Länge nach hin, sofort fingen die frischen Schürfwunden an zu bluten. Einen kurzen Moment lang dachte der Junge daran, einfach auf dem Boden zu bleiben und es über sich ergehen zu lassen, bis ihm das silbrig glänzende Messer in der Hand seines Vaters wieder einfiel. Der wollte ihn doch definitiv umbringen! So schnell es sein ausgelaugter Körper zuließ sprang der Gejagte wieder auf und rannte los, auch wenn seine schmerzende Lunge aufs Äußerste protestierte. Nur eine Sekunde nachdem er auf den Beinen war, ertönte ein leises Zischen, so als würde etwas schnell durch die Luft bewegt, und sofort zog sich ein brennender Schmerz quer über Takerus Rücken, gefolgt von einem gequälten Aufschrei seinerseits und einem sadistischen Lachen direkt hinter ihm. „Nein! Nein!!“, brachte der Verletzte nur leise heraus. Spätestens jetzt ergriff die Panik komplett Besitz von ihm und er stolperte blind vor Angst weiter über die Straße, während er das warme, frische Blut an seinem Rücken herunterlaufen spürte. Er war verloren! Das Blut, dieses fanatische Lachen, Luftnot, Angst, Panik. All das war viel zu viel für den jungen Teenager und so bemerkte er gar nicht, dass er sich nicht mehr in einer Seitengasse befand, sondern direkt auf eine kleine Menschenmenge mitten auf der Hauptstraße zulief. „jetzt bleib stehen, du kleiner Bastard!“, knurrte sein Vater direkt hinter ihm, und sorgte für den allerletzten benötigten Ansporn, damit Takeru sich einfach in die Menge stürzte, hoffend, dass irgendwer oder irgendetwas ihn retten würde. Tatsächlich spürte der Teenie, wie sich fast sofort ein starker Arm um seine Taille legte und er zu jemandem hingezogen wurde, seine Beine versagten endgültig und er war sich sicher, dass er auf der Stelle zusammengebrochen wäre, würde man ihn nicht festhalten. So bleib er einige Minuten lang stehen und versuchte, ausreichend Luft in seine Lunge zu befördern, um nicht doch noch umzukippen. Erst danach bemerkte Takeru, dass alle, ausnahmslos alle Leute ihn mit dem puren Entsetzen im Gesicht anstarrten, auch die drei Polizisten, die ihre Waffen auf seinen offensichtlichen Retter gerichtet hatten. Dann sah er die Sense. Sie war mindestens zwei Meter lang – wenn nicht noch etwas länger – und wurde dicht vor seinen Körper gehalten, allerdings in Angriffshaltung der Menge gegenüber. „Du hältst schön still, Kleiner, nicht wahr?“, flüsterte eine kalte, dunkle Stimme direkt neben Takerus Ohr. So langsam dämmerte dem „Kleinen“, dass seien Situation sich vielleicht gar nicht so sehr verbessert hatte, wie er ursprünglich dachte. Ein schwaches Nicken, mehr brachte er nicht zustande. Die Wunde brannte, sein ganzer Rücken musste voller Blut sein. „Eine falsche Bewegung und ich reiße dem Süßen hier die Kehle raus, verstanden?“, verlangte die kalte Stimme lachend in Richtung der Polizisten. „So langsam macht das ja richtig Spaß hier!“ Die Angesprochenen nickten nur zähneknirschend und wurden einige üble Beschimpfungen los. Erneut flammte die Panik auf, das klang wirklich alles andere als freundlich! Plötzlich stürzte ein Mann aus der Masse auf sie zu, das Gesicht hochrot und vor Wut schnaubend: „Duuu...“ Takeru sah, wie er ausholte um das blutverschmierte Messer nach ihm zu werfen und schloss die Augen. Wenn er den heutigen Tag noch überlebte, würde er wohl doch nochmal ernsthaft darüber nachdenken, gläubig zu werden. Doch der erwartete Schmerz blieb aus. Stattdessen erklang ein grausamer Schrei, so hatte er noch nie jemanden schreien hören. So... endgültig? Nein, das traf es nicht richtig. Vorsichtig öffnete die Geisel die Augen wieder. Da lag sein Vater. In zwei Teilen. Ein entsetzter Aufschrei, diesmal war es sein eigener. „Wir empfehlen uns dann mal, auf Nimmerwiedersehen!“, lachte der Mörder hinter ihm und zerrte Takeru weiter in die schwarze Gasse. Doch dessen Blick war nur auf die frische Leiche seines Vaters gerichtet, wie das Blut sich langsam mit dem Schmutz des Kopfsteinpflasters vermischte und die leblosen Augen ins Nichts starrten. In seinem Hinterkopf kam der Gedanke auf, dass er dieses Bild wohl nie vergessen würde. „Kannst du dich auch eigenständig bewegen?!“, knurrte sein Entführer einige Minuten später ungeduldig und hielt an. Der Verletzte sah ihn an, aus glasigen, tränen gefüllten Augen. „W-was?“ „Ach Gott, du brichst ja gleich zusammen!“, kam die murrende Antwort. „Okay, komm einfach mit. Verstanden?“ Der Angesprochene nickte. Mitkommen, das war einfach, da musste er nicht denken. Im Dunkeln konnte er seinen Gegenüber kaum erkennen, nur, dass dieser mindestens einen Kopf größer war als er selbst und breit grinste. „Gut, dann komm.“ Diese Stimme hatte etwas, etwas gefährliches aber gleichzeitig beruhigendes. Seltsam. Also ging Takeru halb stolpernd, halb gezerrt mit seinem Kidnapper mit und konzentrierte sich vollständig darauf, nicht das Bewusstsein zu verlieren. Irgendwann hielten sie an und der Jüngere lief einfach gegen den Anderen und wankte zurück. „Jetzt komm, du halbtotes Etwas, wir sind da.“, grinste der Angerempelte, öffnete die Tür und zog seine Geisel mit in seine Wohnung. Doch weiter als bis zum Flur kamen sie nicht, da der Teenager dort auf der Stelle bewusstlos zusammenbrach und sich nicht mehr rührte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)