Tenshi meiner Seele von maoyan (Verzweifelte Liebe) ================================================================================ Prolog: -------- Prolog Er blickte sich um. Große, eindrucksvolle Säulen erhoben sich und trugen die Decke. Eine Wendeltreppe wand sich um eine dieser Säulen herum nach oben, schmal und doch graziös. Der fensterlose Raum war leer, nur einige wenige Stühle standen hier, so, als wären sie vergessen worden. Und alles, die Wände, die Treppe, die Säulen, alles war in den unterschiedlichsten Grauschattierungen gehalten. Es war stockduster, kein normaler Mensch könnte hier auch nur seine Hand erkennen. Aber er war kein normaler Mensch, nein, das war er wahrlich nicht. Seine rotglühenden Augen bohrten sich in die Dunkelheit vor ihm, zeigten ihm jeden Winkel, jede noch so kleine Ecke dieses Zimmers, ohne, dass er wirklich etwas sah. Er saß da und starrte. Und er wartete. Seine Hand ballte sich zur Faust, und er musste sich zwingen, sie wieder zu entspannen. Tief einatmen. Ausatmen. Einatmen. Er durfte niemals, aber auch wirklich niemals, die Beherrschung verlieren. Denn er wusste jetzt, wozu er fähig war. Leise quietschend öffnete sich die Tür. Eine kleine Frau trat ein und schloss die Tür vorsichtig wieder hinter sich. Ihre Bewegungen waren ruhig und bedächtig, ihre Hände hielt sie in die Luft, zeigte, dass sie keine Gefahr war. Einatmen. Ausatmen. Er entspannte sich ein wenig, ließ seine Hand zurück in seinen Schoß sinken, obwohl er am liebsten sofort ein Shuriken nach ihr geworfen hätte. Stattdessen taxierte er sie mit seinen unheimlichen Augen, versuchte sich alles in Erinnerung zu rufen, was er über sie wusste. Viel war es nicht. Sie hieß Konan und war die rechte Hand von Pain, dem Anführer von Akatsuki. Ihre Kampftechniken basierten auf Origami und sie war als S-Rang Kriminelle eingeordnet worden, obwohl sie nicht sonderlich stark war. Soweit er gehört hatte lagen ihre Fähigkeiten eher im Umgang mit Menschen; er würde sich vor ihr hüten müssen. Direkt vor ihm blieb sie stehen, musterte ihn, bevor sie ihre perfekten Augenbrauen in die Höhe zog. „Uchiha Itachi“, sagte er, obwohl er wusste, dass sie nicht seinen Namen wissen wollte, sondern den Grund für sein Kommen. „Konan.“ Ohne mit der Wimper zu zucken konterte sie. „Ich weiß.“ Stumm saß Itachi da und wartete, dass Konan noch etwas sagte. Es war ja wohl klar, warum er hier war. Dennoch schien sie zu erwarten, dass er das Offensichtliche aussprach. Er schnaubte innerlich. „Ich möchte Akatsuki beitreten.“ Mehr sagte Itachi nicht, und schon jetzt fand er, dass das mehr war, als nötig gewesen wäre. „Schön“, sagte Konan. „Ich bringe dich zum Leader.“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und ging zielstrebig auf die Wendeltreppe zu. Itachi erhob sich und folgte ihr, nachdem er sich einmal kurz gestreckt hatte, um seine Muskeln zu lockern. Er fühlte sich unwohl dabei, der Tür den Rücken zuzukehren, musste sich regelrecht dazu zwingen. Wann war er nur so paranoid geworden? Im Gehen griff Konan nach einer Fackel, was Itachi mehr über sie verriet, als sie dachte. Sie kennt dieses Haus in und auswendig; sie verlässt es nicht oft. Wahrscheinlich brauchte sie die Fackel gar nicht. Und er brauchte sie erst recht nicht. Im Gegenteil, das flackernde Licht tat in seinen Augen weh, doch er wagte es nicht, sein Sharingan abzulegen. Mit seinen roten Augen erforschte er die Umgebung, achtete auf jedes Detail. Auf den Gang, der sich über ihnen aus der Dunkelheit schälte und das erste Stockwerk bildete. Auf die leeren Fackelhalterungen, wo niemand eine neue Fackel hineingestellt hatte. Auf die vielen Türen, die den Gang säumten. Doch vor allem achtete er auf Konan. Wie sie sich bewegte, ob sie ihn angreifen würde. Wo sie ihre Waffen versteckt hatte. Stark bewaffnet war sie nicht – und das war eindeutig verantwortungslos. Als sie sich plötzlich umdrehte, hätte Itachi sie beinahe zum zweiten Mal getötet, und wieder ging sein Atem viel zu schnell. Einatmen. Ausatmen. Konan zögerte kurz, dann klopfte sie schnell und entschlossen, bevor sie die Tür öffnete ohne eine Antwort abzuwarten. Vorsichtig trat Itachi hinter ihr durch die Tür, drehte sich um und starrte dem Mann hinter dem wuchtigen Schreibtisch direkt in die Augen. Mit einem einzigen Blick hatte Itachi den ganzen Raum erfasst, wusste, wo sich Waffen befanden, dass man nur durch die Tür rein und raus kam. Die Wände waren von Regalen mit Trophäen und Akten gesäumt. Doch was ihn wirklich fesselte, waren die Augen. Die dünnen Linien, die sich durch sie zogen und Kreise bildeten, die fehlende Iris. Das war also Pain, der Anführer Akatsukis. Keiner von ihnen, weder Itachi noch Pain, wandten den Blick voneinander ab. Sie lieferten sich ein stummes Duell. „Uchiha Itachi“, sagte Pain schließlich. „Was wollt ihr von mir und Akatsuki, was ihr nicht schon habt?“ Seine Stimme dröhnte durch den ganzen Raum. Er wollte Schutz, damit er sich nicht vor anderen Ninjas verstecken musste, wenn er seinen Plan umsetzte. Er wollte nah an Madara dran sein. Aber das konnte er ja schlecht sagen. Es wurde Zeit zu sehen, wie gut seine „Maske“ war. „Neue Herausforderungen“, antwortete er also und klang dabei arrogant und abfällig. Vielleicht zu abfällig. Nicht mehr lang, und er klang wie sein Vater, wenn er über die Dorfbewohner redete. Schmerz durchflutete Itachi. Blut an den Wänden, ein seltsam verdreht liegender Körper auf dem Boden, in ihm steckte Itachis Kunai. Das Entsetzen, dass er nichts fühlte. Dass ihn dieser Mord kalt ließ, dass ihn das ganze Massaker nicht ein auch nur ein bisschen berührte. Verdammt. Er musste diese Erinnerungen loswerden. Dringend. Pain musterte ihn lange, dann lächelte er. Und dieses Lächeln war mörderisch. „Willkommen in Akatsuki.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)