Time to remember von seththos ================================================================================ Kapitel 9: Intermezzo --------------------- @Lunata: *G* Nein, kann er nicht - aber er kennt Seto eben ziemlich gut. ^_^* Tjaja... Joey ist eben nicht der Einzige Hitzkopf - unter der kühlen Oberfläche von Kaiba brodelt es auch ganz schön, wenn man ihn nur genügend reizt. Und hey... immerhin wurde sein Hündchen verletzt. *smile* Da kann man es schon verstehen, wenn er mal etwas von seiner Coolness einbüßt, oder? ^_~ Es freut mich, wenn es dir Spaß gemacht hat, zu lesen. Und nun wie gewünscht dein nächstes Kapitel, wenn auch etwas kürzer diesmal. @Closer: Nix da! Apotheker kommt nicht gut. ~.~ Hinterher wird meine ff von den lieben Betalesern noch für gemeingefährlich erklärt. ;_; Ich gebe zu, die Szene mit Kaiba vor dem Raum zu schreiben hat mir immens viel Spaß gemacht - gerade weil Joey mal die Oberhand hatte und es für Seto so eine ungewohnte Situation war. Es bereitet mir ein immenses Vergnügen, mir Kaiba in solchen für ihn eher untypischen Situationen vorzustellen und mir auszumalen, was er wohl sagen würde. ^_^ Schön zu lesen, dass es auch bei ein paar Lesern gut ankam. ^.~ Viel Spaß beim Lesen! _______________________________________________________ Kurz darauf machte sich Joey eiligen Schrittes auf den Weg in Richtung der Kaiba Corporation.   Noch in der Schule hatte er in der unteren Etage Kaibas ‚Rat’ befolgt, und sein Gesicht sorgfältig von den noch verbliebenen Blutresten befreit. Prüfend hatte er auch seine Lippen und seine Bauchdecke untersucht, musste jedoch feststellen, dass er wahrlich schon schlimmer ausgesehen hatte.   Von dem Taschentuch machte er keinen Gebrauch.   Zwischendurch schaute er auf seinem Weg zur Kaiba Corporation noch kurz bei seinem ‚offiziellen’ Arbeitsplatz vorbei. Dort, in einem kleinen Hinterraum, gab es Schließfächer, die es ihm ermöglichten, einige persönliche Dinge auch außerhalb seiner Arbeitszeit darin zu deponieren. Praktischerweise lag der Laden direkt auf dem Weg zur Kaiba Corporation.   Nach einem kleinen Gruß in Form eines kurzen Nickens in Richtung einer seiner Kolleginnen, es war Kari, holte er einige benötigte Unterlagen aus seinem Fach und machte sich dann gleich weiter auf den Weg. Er war kaum ein paar Meter vom Laden entfernt, als er es in seiner Nähe leise summen hören konnte. Schon vor längerer Zeit hatte er sich einen Pieper, ähnlich dem von Kaiba, zugelegt, um besser erreichbar zu sein. Kurz entschlossen steuerte er die nächste Telefonzelle an.   „Hallo. Was willst du?“ „…“ „Ja.“ „…“   „Nein. In Ordnung. Ich wollte eigentlich zu…“ „…“ „Ist gut. Ich komme.“ „…“ „Wo sagtest du?“ „…“ „Das ist in der Nähe. 10 Minuten.“ „…“ „Ja, bis gleich.“   Joey verabschiedete sich noch schnell von seinem Gesprächspartner und noch während er den Hörer wieder auf die Gabel legte, schnappte er sich sein an die Seite von der Telefonzelle gelehntes Rad, fuhr zu einem in der Nähe gelegenem Café und … wartete. Allerdings nicht lange, denn bereits nach weniger als drei Minuten konnte man in der Ferne einen jungen Mann im Anzug winken sehen, welcher nun eilig auf ihn zukam.   „Hallo Joey.“ „Kirian.“   Leicht grinsend reichte der junge Mann Joey die Hand. Das falsche Grinsen des Anderen war Joey zuwider. Sich innerlich schüttelnd erwiderte Joey den Händedruck und gemeinsam ließen sie sich schließlich im Inneren des Straßencafés nieder. Verständlich, wenn man bedachte, dass es draußen teilweise noch stickiger und wärmer war als drinnen. Dann doch lieber krank durch die Klimaanlage, als tot durch einen Hitzeschlag.   Kaum, dass sie sich niedergelassen und ein kühles Getränk geordert hatten, widmeten sich beide angelegentlich dem eigentlichen Grund ihres Treffens.   „Also, pass auf. Ich habe noch einige Unterlagen, die du dir ansehen musst. Es sind nur einige Kleinigkeiten, meinte Nana, aber ansonsten schien der Boss wohl mit allem ganz zufrieden zu sein.“ „Dachte ich mir schon. Gerade gestern habe ich es endlich geschafft, die Repeat - Schleife in Ordnung zu bringen. Aber zeig erst mal her.“   Interessiert sah Kirian zu ihm hinüber und ein paar lose Blätter wechselten den Besitzer. Während er wartete, nahm er immer wieder einen kleinen Schluck von seiner eiskalten Cola zu sich – sagte aber kein Wort. Mittlerweile wusste er, dass man Joey lieber nicht unterbrechen sollte, wenn er sich seiner Arbeit widmete.   Daher stützte der ebenfalls Blonde sein Kinn überlegend auf seine Hände und betrachtete das gesenkte Profil des Anderen. Schweigend ließ er seine Gedanken in ein Alles-und-Nichts abdriften, bis Joey sich nach Minuten des Schweigens wieder bemerkbar machte.   „Alsoo… die Sache mit den Sequenzen habe ich gestern schon in Angriff genommen. Läuft aber immer noch nicht so ganz, wie ich das wollte. Naja. Konnte mir ja schon denken, dass er da auch Probleme sehen würde… Das war klar. Immerhin ist das noch in so einem altertümlichen Programmiercode geschrieben… Ich meine hier…“, Joey deutete flüchtig auf eine der langen Zahlenkolonnen auf einem der Blätter. „Das betrifft vor allem die Digitalisierung. Sie wird, denke ich, dadurch schwieriger… das könnte also noch ein bisschen dauern. Aber ich werde mal sehn, was sich machen lässt.“   Joey ließ ein unbestimmtes Seufzen hören und machte nur eine vage Handbewegung in Richtung der Unterlagen. Kirian kannte ihn mittlerweile recht gut und wusste, was diese Geste bedeutete. Er sagte nichts. Im Prinzip konnten er und die anderen Mitarbeiter froh über die Mithilfe des Schülers sein. Noch vor ein paar Monaten hatten sie in einer absoluten Sackgasse, was das Programmieren anbelangte, gesteckt. Immer wieder hatten sich unsinnige Fehler eingeschlichen und durch die Arbeitsüberlastung waren viele von ihnen schon beinahe ‚betriebsblind’ geworden.   Der Ursprung allen Übels war, dass Seto Kaiba eigens für seine Firma zwei neue Programmiersprachen entwickelt hatte. Jeder von ihnen war dazu angehalten worden, die neuen Programme nur mit DIESEM Code zu schreiben und zu speichern. Der Firmenchef wollte damit verhindern, dass sich seine Programme und Entwicklungen zu schnell abkupfern ließen. Das war an sich ein guter Gedanke und sicherte sie natürlich einerseits auch ab, aber andererseits…   Es gab einfach nicht so viele Menschen, die eine oder sogar zwei solcher ‚scharfen’ Programmiersprachen einfach so erlernen konnten.   Viele ihrer Programmierer hatten eine jahrelange Ausbildung hinter sich und waren von Kaiba persönlich auf ihre Kenntnisse überprüft worden. Hätten sie zugegeben, dass sie mit den momentanen Anforderungen einfach überfordert waren … oh, er wollte sich die Reaktionen von Kaiba nicht ausmalen. Sicher. Er war nur ein halb so ‚schlechter’ Chef, wie diverse Gerüchte es vermuten ließen, dennoch konnte er sich seinen ‚Kälteausbruch’ geradezu bildhaft vorstellen. Auch wenn er nur halb so schlimm war, so war er doch nicht zimperlich beim Entlassen, wenn die erforderlichen Ziele und Leistungen nicht erbracht wurden. Und Kirian hatte vorerst noch nicht vor, aus der Firma auszuscheiden. Sinnierend sah er ein weiteres Mal zu seinem Gegenüber, welcher sich gerade ebenfalls an seiner Cola gütlich tat und diese in einem Zug leerte. Als er Joey vor ein paar Monaten getroffen hatte, hätte er nicht gedacht, dass er ihm je eine so große Hilfe sein würde. Und genau das ließ er den Blonden nun auch wissen.   „Joey. Ich bin dir wirklich dankbar, dass du das alles für uns tust. Denn wenn du nicht…“ „Kirian.“   Mit ruhigem Blick erhob sich Joey und packte nebenbei die Unterlagen ein. Irritiert stoppte der Programmierer in seiner ‚Rede’ und sah zu, wie ein Blatt nach dem anderen in dem großen mitgebrachten Ordner von Joey verschwand.   „Ich mache das hier sicher nicht für dich … auch nicht für irgendeinen anderen aus der Abteilung.“ „Ja, das war mir schon klar, aber warum…“, setzte der Mann stockend an, wurde jedoch sofort ein weiteres Mal unterbrochen.   In ruhigem und beherrschtem Tonfall erklärte Joey: „Kirian, in der Schule hast du mich früher mehr als einmal verspottet und beinahe täglich versucht zu verprügeln. Du warst schon damals ein Feigling und obwohl du älter und größer warst, hast du dir immer Rückendeckung bei den anderen geholt. Glaube nicht, dass ich das vergessen habe, nur weil du hier noch in einem Stück sitzt und noch nicht im Krankenhaus liegst.“   Kirian erschauerte. Mittlerweile hatte sich Joey von seinem Platz erhoben und klemmte sich die Unterlagen unter den Arm. Aufrecht vor dem noch Sitzenden stehend erwiderte er den fragenden Blick des Anderen ohne mit der Wimper zu zucken und ließ ihn auch dieses Mal nicht zu Wort kommen.   „Der letzte, dem ich helfen wollen würde, bist du. Aber ich habe ein Versprechen gegeben. Ich gedenke, es zu halten.“ Gemächlichen wandte sich Joey von Kirian ab und klopfte ihm beim Weggehen noch einmal auf die Schulter. „Wir sehen uns dann. Wenn etwas ist… Du weißt ja, wie du mich erreichen kannst.“ Mit diesen Worten verschwand der Blonde zur Tür hinaus und nur das leere Glas und das bisschen Geld daneben, erinnerten noch an seine Anwesenheit. Joey wollte so wenig Zeit wie möglich in der Nähe dieses Mannes verbringen.   Noch erstarrt bis in alle Glieder sah Kirian nach draußen. Das, was er gesagt hatte, entsprach der Wahrheit. Er selbst hatte die Schule schon relativ früh gelassen. Sein Herz hatte nicht gerade an dieser Institution gehangen und früher hatte er alle verachtet, die besser gewesen waren als er. Joey eingerechnet. Lange Zeit hatte er ihn mit seinen Kumpanen immer wieder getriezt und geärgert, wo er nur konnte. Zu gut konnte er sich an all die kleinen Gemeinheiten gegenüber dem jüngeren Schüler erinnern. Wie er ihn immer wieder beim Lehrer angeschwärzt und sich mit ihm geprügelt hatte. Es war nicht fair gewesen. Umso mehr hatte es ihn verwundert, als er Joey vor einiger Zeit an der Seite von Mokuba Kaiba in der Firma antraf. Damals waren seine ersten Worte bei ihrer Begegnung gewesen: „Ich würde gerne helfen.“ Nachdem schon einige Monate ins Land gegangen waren, hatte er angenommen, dass Joey ihn vielleicht nicht wiedererkannte. Doch wie er soeben erfahren musste, war dies anscheinend nicht der Fall.   In diesem Augenblick ließ sich ein anderer Mann neben ihm nieder und schob ihm seine Visitenkarte zu. „Herr Kirian, nehme ich an? Guten Tag, mein Name ist Huromu Toshi. Ich arbeite für die Tome Corporation. Ich würde mich gern einen Augenblick mit Ihnen unterhalten.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)